1872 / 119 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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dess. Bats, Piebsch, Vrm. Lt von der Kav. dess. Bats., Wildt, el Lt. Mg d Inf. des Res. Landw. Bats. tagdeburg Nr. 36, Harff, Sec. Lieut, von der Inf. des Res. Landw. Bats. Barmen Nr. 397 Hering, Sec. Lieut. von der Inf. des 2. Bats. (Stolp) 6. Pomm. Landw. Regmts. Nr. 49, Güthe, Sec. Lk. von der Znf. des 2. Bats. (Bromberg) 7. Pomm. Landw. Regmts. Nr. 54, No- wack, Sec. Lieut. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Hannover Nr. 73, Thäder, Hauptm. von der Art. dess. Bats, Haack, Sec. Lieut. von der Inf. des 2. Bats. (Lingen) Ostfries. Landw. Regmts. Nr. 78, Fle ck, Pr. Lt. von der Jnf. des 1. Bats, (Caffel), 1. Heff. Landw. Regmts. Nr. 81, Liebisch, Sec. Lieut. von der Kavall, des 1. Bats. (Schleswig) Schlesw. Landw. Regmts. Nr. 841 Ems- minghaus, Scc. Lt. von der Jnf. des 2, Bats. (Weilburg) 2. aal Landw. Regiments Nr. 88, Breithaupt, Pr. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Oldenburg) Oldenb. Landw. Regmts. Nr. 9, sämmlt- lich in das Landw. Bat. Straßburg, Püschel, Sec. Lt. von der Jnf. des 1. Bats. (Posen) 1. Pos. Landw. Regts Nr. 18, S ch uma ch) er/ Sec. Lt. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Hannover Nr. 73, in das Landw. Bat. Molsheim, Heinrich, Pr. Lt von den Pion. des Res. Landw. Bats. Königsberg Nr. 35 Schroeder, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Jülich) 5. Rhein. Landw. Regts. Nr. 65, in das Landw. Bat. Colmar, Winterschladen, Rittm. von der Kav. des Res. Landw. Bats. Barmen Nr. 39 Simon, Sec. Lt. von der Art. des Res Landw. Bats. Côln Nr. 40, Tiebel/, Ske, Ur von der Inf. des 1. Bats. (Neutomysl) 3. Pos. Landi. Regts. Nr. 58 Demuth, Schmidt, Sec. Lts. von der Inf. des Res. Landw. Ba:8. Hannover Nr. 73, ín das Landw. Bat. Mühlhausen i. E. v. Un- ruh, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Halle) 2. Magdeb. Lando. Reats. Nr. 27, Goering, Sec. Lt. von der Inf. des 1. Bats, (Neu- wied) 3. Rhein. Landw. Regts. Nr. 29, Tettenborn, Hauptm. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Berlin Nr. 39/ Thomann, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Andernach) 7. Rhein. Land.

Regts. Nr. (9, in das Landw. Bat. Altkirch, Halm, Pr. Lt. von |

r Art. des 2. Bataillons (Andernach) 7. Rheinischen Landwebr- Reaiiienis Nr. 69, in das Landwehr-Bat. Schlettstadt einrangirt. Den 14. Mai 1872. v. Treskow, Sec. Lt. vom Pomm. Train-Bat. Nr. 2, unter Verseßung in das Bad. Train-Bat. Nr. 14, zum Prem. Lt. befördert. Deichmann, Sec. Lt. von der Res des 9. Hess. Inf. Regts. Nr. 82, zur Dienstl. in cine vakante ctatsm. Sec. Lts. Stelle des Bad. Train-Bats. Nr. 14 kommdrt. Liepe, Sec. Lt. vom Train-Vat. Nr. 15, unter Belass. in seinem Kommdo. bei der 2. Proviant-Kolonne der 19. Div, zum Pomm. Train-Bat. Nr. 2 verseßt. Krause, Sec. Lt. von der Res. des Schles. Train- Bats. Nr. 6, zur Dienstl. in eine vakante Sec. Lts. Stelle des Train- Bats. Nr. 15 fommdrt. Majunke/, Sec. Lt. von der Nes. der 6. Art. Brig. und kommdrt. zur Di-nstl. beim Garde-Train-Bat,, im stehenden Heere, und zwar als Sec. Lt. im Garde-Train-Dat. ange- stellt. Schneider, Vize-Wachtm. vom Reserve-Landwehr-Bataillon Berlin Nr. 35, zum Sec. Lt. der Reserve des Brandenburgischen Train-Bats. Nr. 3 befördert. Jaeger, Sec. Lt. von der Nes. des Schlesw. Holstein. Ulanen-Regts. Nr. 15 und kommandirt zur Dienst- leistung beim Bad. Train-Bat. Nr. 14, im stehenden Heere, Und zwar als Sec. Lt. im Bad. Train-Bat. Nr 14 angestellt. Heyse Bize- Wachtm. vom 1. Bat. (Rotenburg) 2. Thür. Landw. Regts. Nr. 324 zum Scc. Lt. des Landwchr-Trains befördert. Schmid, Vize-Wachtm. vom 1. Bat. (Darmstadt) 3. Großh. Hess. Landw. Regts. Nr. 117, zum Sec. Lt. der Res. der Großherz. Hess. Train-Comp. befördert. v. Pent, Pr. Lt. aggr. dem 3. Ostpr. Gren. Regt. Nr. 4, dessen am 13. Januar c. verfügtes Kommando zur Dienstleistung beim Kricgs- Ministerium bis zum 1. Oktober e. verlängert. B. Abschiedsbewilligungen 2c.

Den 11. Mai 1872. Kirstein, Sec. Lt. vom 1. Nass. Anf, Regt. Nr. 87, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildicust und der Regts. Unif. , Frhr. v. Hilgers, Major vom 2. Nass. Inf. Regt. Nr. 88 m. Pens. u. d. Regts. Unif., v. Gayette, Ob. Ll. vom 6. Thür: Inf. Regt. Nr. 95, m. Pens. u. d. Negts. Unif. v. Lieres u. Wilkau, Rittm. u. Escadr. Chef vom 2. Hess. Hus. Regt. Nr. 14, als Major m. Pens. u. d. Regts. Unif. der Abschied bewilligt Grim m/ Hauptm. z. D., früher Comp. Chef im 2. Nass. Inf. Regt. Nr. 88 und während des leßten Krieges als Plaßmajor bei den Etappen- Kommandanturen resp. zu Fulda und Ligny in Funktion gewesen, Weiz, Hauptm. a. D. früher Comp. Chef im 2. Nass. Jnf. Regt. Nr. 8 und während des lebten Krieges als Comp. Führer beim Landw. Besay. Bat. Rotenburg und später als Eisenbahn - Etappen- Kommand. zu Mainz in Funktion gewesen, diesem unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Armeec-Unif.j beiden der Charafter als Major verlichen. v. Manstein, Ob. Lt. 3. D./ : von. Der Stellung als Bezirks-Commandeur des Reserve-Landwehr-Bataillons Glogau Nr. 37, unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen seiner bisher. Uniform, entbunden. v. Seydliß/ Hauptm. u. Comp. Chef vom Königs-Gren. Regk. (2. Westpreuß.) Nr. 7, mit Pension und der Regts. Uniform, Streit, Hauptm. und Comp. Chef vom 1. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 46, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Regts. Uniform, der Abschied bewilligt. Tucckermann 1, Pr. Lt. von der Kav. des Nes. Landw. Bats. Glogau Nr. 37, als Rittm, v. Treskow, Pr. Lt. von der Kav. des 1. Bats. (Posen) 1. Posen. Landw. Regts. Nr. 18 v. Kalckreuth, Pr. Lt. von der Kay. des 2. Bats. (Samter) dess. Regts, diesem als Ritim. mit der Landw. Armce-Uniform, der Abschied beivilligt. i Len Ad Sec, Lt. vom Hannov. Train-Bat.

¿10 Abschied bewilligt. 5 Din 1A, Mai 187%. v. Staa, Sec. Lt. von der Jnf. des 1. Bats. (Crossen) 2. Brandenburg. Landw. Regts. Nr. 12, mit Pension nebs| Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Landw. Armee- Uniform, Wessel, Sec. Lt. von der Res. des 3. Hess. Inf. Regts, Nr. 83, mit Pension nebst Ausficht auf Anstellung im Civildienst

Müller, Rittm. vom Train des Res Landwehr - Bats. Glogau Nr. 37, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, Neubauer, Sec. Lt. von der auf des 1, Bats. [LAREN 8. Ostpr. Landw. Regts. Nr. 457 mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst, der Abs-hied bewilligt. VPioletti, Hauptm von der Jnf. und Comp. Führer vom 1. Bat. (Sprottau) 1. Niederschles. Landw. Regts, Nr. 46, mit Pension ausgeschieden. Weißenborn, Hauptm. von der Inf des 2. Bats. (Bromberg) 7. Pomm. Landw. Regts. Nr. 54, Douglas, Pr. Lt. von der Kav. des 1. Bats. (Cassel) 1. Hess. Landw. Regts. Nr. 81, v. Sydow, Sec, Lt. a. D, früher im Pom- merscch. Train-Bat. Nr. 2, zuleßt als Mitglicd der Lazareth - Kom- mission des Res. Lazareths8 zu Bergquell bei Stettin in Funfktion gewesen; allen dreien die Anstellungs-Berechtigung für den Civil- dienst ertheilt. Wirth, Sec. Lt. von der Art. des Res. Landw. Bats. Stettin Nr. 34, mit Pension der Abschied bewilligt. Fromm, Pr. Lt. a. D., früher Sec. Lt. im damaligen 8. s{chweren Landw. Reiter-Regt , zuleßt bei der Ersaß-Abtheilung des Rhein. Train-Bats. Nr. 8, die geseßliche Pension bewilligt. v. Raschkauw, Sec. Lt. a. D, früher im 2. Brandenburg. Gren. Regt. Nr. 12, (Prinz Carl von Preußen) zuleßt bei der Jnfanterie des 1. Bats (Krossen) 2. Brandenburgischen Landwehr - Regiments Nr. 12, die geseßliche Pension nebst Ausficht auf Anstellung im Civildienst bewilligt.

Offiziere und Beamte der Militär-Verwaltu ng.

Durch Allerhöchste Kabinets-Ordre.

Den 11. April 1872. v. Massow, Ob, Lk, von der Armee,

cine Milit. Jntend. Stelle definitiv Übertragen. l Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums.

Den 1.Mai 1872. v», Massow, Ob. Lt. von der Armer U. Milit. Intendant; die Milit. Jntend. Stelle des VIi1. Armee - Corps verlichen. Goldmann, Hauptm. von der Armce und Jntendant. Mitglicd, der Intend. des 1. Armee-Corps überwiesen.

Beamte der Militär - Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums.

Den 29. April 1872. Süyfkers, Langebartels, Jntend. Sekret. Applikanten vom X, Armee - Corps 2c. Süykers unter Ucberweisung zu der Jntend. XV. Armee-Corps zu Jntend. Sekr. Assist ernannt.

en 30. April 1872. Kießlih, Jntend. Sekret. Applikank vont S E E zu der Jntend. V. Armec-Corps, um Intend. Sekret. Assist. ernannt. : s 2. Mai 1872, Geiß, Intend. Sekret. Assistent vom X1I. Armee-Corps, auf scinen Antrag die Entlassung aus dum preuß. Staatsdienst ertheilt. /

Den g Mai 1872. Holck, Zahlm. Aspir vom Magdeburg. Huf. Ret. Nr. 10, zum Zahlm. bei dem 1. Bat. Magdeburg. Füs.

Regts. Nr. 3G Erbsmchl, Zahlm. Aspir. vom Thüring. Husaren-

Regt. Nr. 12, zum Zahlm. bei dem 1. Bat. 4. Thür. Jnf. Regmts. Nr. 72, ernannt.

Ilichtamtliches. Deutsches Neid.

Sachsen. Dresden, 22. Mai. Die KöniginMaria ist heute Mittag nah Wien abgereist.

An die am 6. April vertagte und auf heute zu einer

kurzen Sißung wieder einberufene Ständeversammlung ist das nachstehende (zunächst an dic Erste Kammer gelangte) Allerhöchste Dekret, den Zusammentritt der Deputationen. wäh- rend der Vertagung der Ständeversammlung betreffend, er- angen : A N P Mittelst Allerhöchsten Dekrets vom 23. März dieses Jahres war unter Anderem auch die Zustimmung der getreuen Stände dazu be- antragt worden, daß die Deputationen der Kammern auch während der Vertagung der lehteren ihre Arbeiten fortseßen könnten.«

Da cine Erklärung der getreuen Stände hierüber vor der, am 6. April dieses Jahres erfolgten Vertagung nicht hat abgegeben wer- den können, das Fortarbeiten der Deputationen während der Zeit der Vertagung aber zur Beschleunigung der künftigen Berathungen der Ständeversammlung dringend wünschenswerth, jedoch nach g 146 der Landtagsordnung ohne ausdrückliche ständische Genehmigung nicht ausführbar ist, so haben Se. Königliche Majestät beschlossen , die Ständeversammlung wiederum einzuberufen und geben derselben, unter Zurückziehung des Allerhöchsten Dekrets vom 23. März dieses Jahres; anheim, sich damit einzuverstehen , daß während der Ver- fagung der Kammern einzelne oder sämmtiliche Deputationen zur Vorberathung der ihnen zugewiesenen Gegenstände versammelt blei- ben , auch wieder AUTOU sowie denselben etwaige weitere Bor- lagen der Regierung Überwiesen werden können. D.

Seine Königliche Mazestät schen der verfassungsmäßigen Erklä- rung der getreuen Stände hierauf in Huld und Gnaden entgegen.

Dresden, am 22. Mai 1872. .

Iohann.

Richard Freiherr von Friesen.« Beide James (red D zur Berathung dieses öchsten Dekrets zusammentreten. i A bea: Stuttgart, 21. Mai. Die Königin mit der Großfürstin Vera is auf der Rückreise am 18, d. Mts. in Korfu , bis wohin die Königin von Griechenland sie A eingetroffen, am 20. in Ancona gelandet und hat

von

Majestät am 20. Mittags angekommen ist, n 23. d, Mts.

ort die Reise nah Ravenna fortgeseßt O bre

00ER E S E E R E S

S I emr REOE V C E R E E

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ar Ihre Majestät mit der Großfürstin in der Königlichen illa einzutreffen. Der König wird von diesem Tage an gleichfalls in der Villa Wohnung nehmen.

__ Vaden. Karlsruhe, 21. Mai, Der Großherzog, die Großherzogin und der Erbgroßherzog, sowie die Prinzessin Victoria und der Prinz Ludwig Wilhelm haben Montag, den 20. d., früh die Residenz verlassen, um sich nah St. Blasien zu begeben. Die Großkerzogliche Familie gedenkt den dortigen Aufenthalt zu Ausflügen in die Um- egend zu benußen und nach einer Abwesenheit von etwa acht

agen in die Residenz zurückzukehren.

Sachsen - Weimar - Eisena. Weimar, 22. Mai. Der Großherzog und der Erbgroßherzog, sowie die Prinzessin Marie haben von heute ab einen mehrtägigen Aufenthalt auf der Wartburg genommen. Die Prinzessin Elisabeth begleitete dieselben bis Eisenach und reiste von da zum Gebrauch einer Kur nach Bad Driburg.

Sachsen-Altenburg. Altenburg, 22, Mai. Ge- stern Nachmittag traf die Prinzessin Moriß von Karlsbad hier wieder ein.

Desterreich - Ungarn. Wien, 22, Mai. Weitere Bulletins über das Befinden Jhrer Kaiserlichen Hoheit. der Erzherzogin Sophie melden vom heutigen Tage: Im Verlaufe des gestrigen Tages ist bei der Erzherzogin Sophie ein auffallend rasches Sinken der Kräfte und der Gehirnthätig- keit eingetreten. Der Zustand selbst i} sehr besorgnißerregend.

22. Mai, Abends. Jn dem Befinden der Erzherzogin Sophie ist im Laufe des heutigen Tages keine wesentliche Ver- änderung eingetreten.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert tro Preußen is in Karlsbad zum Kurgebrauche einge- roffen.

Das Reichsgesetzblatt enthält die Konvention zwischen der österreichish- ungarischen Monarchie und den Ver- einigten Staaten von Nord-Amerika vom 25. November 1871. um Schuße der Handelsmarken. (Abgeschlossen zu Wien am 5. November 1871; von Sr. K. K. Apostolischen Majestät ratifizirt zu Ofen am 9. März 1872 und in den beiderseitigen Ratisizirungen ausgewechselt zu Wien am 22. April d. J.); ferner das Gese vom 6. April 1872, durch welches der §. 3 des Ge- seßes vom 26. März 1869, betreffend die Bezüge der Landes- \hul - Jnspektoren abgeändert wird; und die Verordnung des Ministers für Kultus und Unterricht vom 8. Mai 1872, be- treffend die Bezirks- und Landeskonferenzen der Volksschullehrer.

Pesth, 21. Mai. Der Kaiser hat die Einberufung des ungarischen Reich8tages auf den 1. September genehmigt.

Schweiz. Bern, 21. Mai. Das Verhältniß der Ver- werfenden zu den Annehmenden bezüglich der Abstimmung Uer Die Levi bitte Bundesverfassung ist nach dem Berner »Bund« in den einzelnen Kantonen Folgendes: Auf 100 »Ja« tommen »Nein« in Uri 2680, in Waadt 1566, in Obwalden 1360, in Jnner-Rhoden 1292, in Nidwalden 699, in Schwyz 551, in Wallis 533, in Freiburg 348, in Qug 243, in Luzern 191, in Genf 174, in Außer-Rhoden 168, in Grau- bünden 131, in Tessin 119, in Neuenburg 114. In St. Gallen war das Verhältniß gleich. In Solothurn kamen auf 100 »Nein« 161 »Ja«, in Aargau 163, in Bern 225, in Glarus 209, in Zürich 416, in Baselstadt 435, in Thurgau 504, in Baselland 512, in Schaffhausen 1428. Für die gesammte Schwoeiz ist das Verhältniß der »Nein« zu »Ja4: 102: 100. Im Großen Rathe von Bern war das Verhältniß wie 1 zu 7, in der Volksabstimmung aber wie 2 zu 5.

Belgien. Brüssel, 22, Mai. Der »Moniteur« publi- zirt das Gesetz, welches die Dauer der Nationalbank verlängert.

Großbritannien und Jrland. London, 21. Mai. Lord Northbrook, der neue Vizekönig von Indien, traf am 26. April an Bord des Regierungs8dampfers »Glasgow« in Bombay ein und wurde von der Bevölkerung mit Begeisterung empfangen.

rankreich. Paris, 21. Mai. Das »Journal officiel« veröffentlicht das E vom 16. d. M., die Abänderung des Geseßes über die Militär-Justiz betreffend.

Das offizielle Blatt enthält ferner die Ernennung des Barons Benoist d'Azy (Sohn des Vize-Präsidenten der Natio- nal-Versammlung) zum Direktor der Kolonien an die Stelle des Herrn Joepffel, der zum Rath am Nechnungs§hofe er- nannt wird.

Die birmanischen Gesandten haben um eine Audienz bei dem Präsidenten Thiers ersucht; der Tag ihres Eintreffens von Rom steht noch nicht fest. : :

Das (siebente) Kriegsgericht von Saint-Germain-en-

nicht von fich ablehnen.

Laye hat in seiner Sitzung vom 18. Mai den bekannten C O, Bergeret in contumaciam zum Tode ver- urtheilt.

Versailles, 22. Mai. (W. T. B.). In der National- Versammlung gelangte bei E e der Debatte über die Interpellation Rouher zunächst der Herzog d'Audiffret- Pasquier zum Wort. Er erklärte, der Bericht der Kommission habe nur von dem Kaiserreiche und nicht von der Regierung des 4. September gesprochen. Hieraus folge, daß Rouher den Gegenstand seiner Interpellation gar nicht berührt habe. Die eigentliche Frage, um die es sih handele, sei die: Ob die Re- L des Kaiserreichs für den Krieg gerüstet war? Redner thut durch unwiderlegliche Zeugnisse dar, daß nichts vorbereitet war, weder Munition noch Lebensmittel. Das Kaiserreich könne also die Verantwortlichkeit r n M 10 leichtfertiger Weise begonnenen Krieg __ Wle Kaiser Augustus seinem Feld- herrn Varus, so rufe jeßt Frankreih dem Kaiserreiche zu: Gebt uns unsere Legionen, unscre Provinzen, unsere Ehre und unsere Fahnen zurück! Die Verantwortlichkeit für die ab- geschlossenen me dog falle nicht auf die Regierung vom 4. September, da beispielsweise das früher erlassene Tmmuni- tätendekret das Haus Cahen in Lyon gedeckt habe. d'Audiffret konstatirte sodann die betrügerische Art, in welcher die Qu- {läge ertheilt , und wie öffentliche Gelder veruntreut worden seicn. Ehe die napoleonische Partei von einem Appell an das Bolk sprechen könne, möge sie doch abwarten, bis die Natio- nalversammlung die vom Kaiserreich begangenen Fehler guigemacht habe. Der Herzog {loß mit dem Wunsche, es niemals erleben zu müssen, daß das Land sich so verhäng- nißvoll gewordenen Händen wieder überliefere. (Die Rede d'Audiffret's wurdehäufig mit Beifall8bezeugungen unterbrochen.) -— Roußher ergriff hierauf das Wort und wiederholte seine gelegen Ausführungen, indem er noch verschiedene Details ür dieselben anführte; namentli versuchte er auch seine Sie- gesprophezeihungen zu vertheidigen. Er {loß mit den Worten, daß er niemals seiner Pflicht und seiner Ueberzeugung untreu sein werde. (Die Rede wurde häufig durch Proteste unter- brochen und am Schlusse mit ironishem Gelächter aufgenom- men.) Nach Rouher ergriff Gambetta das Wort und be- Vats die Versammlung, nicht dadurch, daß fie sich spalte, in

ie Falle zu gehen , welche Rouher ihr gestellt habe. Es handle sich heute gar niht um das Werk des 4. Sep- tember; man müsse genau scheiden zwischen dem Resultat, welches sich nothwendiger Weise aus der Tradition des Kaiser- reiches ergab, und dem Werke, welches die Regierung des 4. September allein und selbständig geschaffen habe. Redner erklärie, daß er mit Vertrauen einer Untersuchung über Alles, was si auf dieses Leßtere beziche, entgegensche. AlSdann bezugs- nehmend auf die Anschauungen , welche Rouher in seiner gestrigen Rede in Betreff derjenigen, denen die Verantwortlich- keit zufalle, ausgesprochen hatte, stellte Gambetta den Satz auf: »Entweder Jhr hattet Waffen und wozu alsdann jene übereilten und lästigen Lieferungsverträge? Oder Jhr hattet keine Waffen und dann waret Jhr Verräther , die ihr Land dem Feinde auslieferten. Man weiß hinreichend, auf wem die Verantwortlichkeit für Alles dieses lastet. Es ist dec Gipfel der Erniedrigung für unser Land, daß es Eure Ver- theidigungSreden über sich ergehen lassen muß«, Gambetta chloß seine Rede, indem er hervorhob, die unerbittliche Gerech- tigkeit der Geschichte werde dereinst jene Regierung, welcher Frankreich den 2. Dezember, die Ereignisse in Mexiko und Sedan verdanke, in gebührender Weise verdammen. Nach- dem Belcastel sowohl das Kaiserreich wie die Regierung vom 4. September wegen ihres Vorgehens im leßten Kriege an- gegriffen hatte, wurde die Diskussion geschlossen, und alsdann einstimmig mit 692 Stimmen eine von Mornay vor- geschlagene motivirte Tage8ordnung angenommen, welche lau- tet: »Die Versammlung seßt in die Kommission zur Prüfung der Lieferungsdverträge das Vertrauen, daß dieselbe die für alle vor und nach dem 4. September geschlossenen Verträge in Be- tracht kommende Verantwortlichkeit genau festzustellen ‘und geltend zu machen in der Lage sein wird, und geht in diesem Vertrauen zur Tagesordnung über. « |

Spanien. Madrid, 18. Mai. In dex vom Kon- gresse angenommenen Adresse zur Beantr: oxrtung der Thron- rede wird der Freude über die Einber'«çung der Cortes und über die Fortdauer guter BeziehU/agen zu den auswärtigen Mächten Ausdruck gegeben und dabei insbesondere der Bei- legung eines ZJwischenfalles mit der Republik Venezuela ge- dacht, wie die Hoffnung ausgesprochen, daß die alten Verbin- dungen zwischen der spanischen Nation, »welche immer einen Ruhm darin seßte, katholisch zu sein«, mit dem Papste auf besserer Grundlage wiederhergestellt werden würden. Es wird eine aufmerksame Prüfung der »so bedenklichen und ver-