1872 / 120 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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Brasilien an den deulen Reichstag zum Nusdruck gelangt. So lange der Postverkehr beider Länder dur fremde zwischenliegende Ver-

waltungen vermittelt wurde » stieß eine wirksame Verbesserung auf

mannihfache Hindernisse. é: Die Postverwaltung hakte daher s{chon seit längerer Zeit ihre Bestrebungen dahin gerichtet; nah und nach die Transitrechte auf den verschiedenen , beim Verkehr mit Brasilien in Betracht kommenden Routen zn erlangen, und auf diese Weise die nothwendige Basis zur Herstellung direkter Pöstbeziéthungen mit Brasilien zu gewinnen. Es amen hierbei die Dampfschiffslinien in Betracht , welche zwischen Es 1; ‘Bélgien, Großbritannien und Frankreich- einerseits, und Brásilien andérerseits unterhalten werden. Auf diesen if durch frühere Postverträge Und Vereiribarungen deutscher Seits das Transit- récht erworbèn worden. Somit wird ‘nunmehr , nachdem auch die Routen über Lissabon zu unserer Verfügung - stehen, auf die Her- stellung dirékter Póstvertragsbeziehungen mit Brasilicn Bedacht ge- nommen werden können. i i Wenn der Abschluß eines zweckentsprehenden Postvertrages mit Brasilien gelingt, Und wenn namentlich auch die Ausführung des- selben den Anforderungen ausreichend genügt worüber erst die Erfahrung entscheiden kann dann wird der Zeitpunkt gekommen sein, der Herstellung direkter pottalischer Beziehungen auch mit anderen Staaten Südamerikas näher zu treten.

Die General-Postverwaltung hat die Herausgabe eines Post- buches für Korrespondenten in Berlin veranlaßt, welches in übersicht- liher Anordnung alle bei Brief, Packet-, Geldsendungen, Postanwei- Agen 2c. nach_ Orten des Jn- und Auslandes in Betracht kommen-

en neuesten Bestimmungen und Taxen enthält und bei den vielfachen in neuerer Zeit vorgekommenen Veränderungen im postalishen Ge- biet dem fkorrespondirenden Publikum, insbesondere dem Géèschäfts- manne ein nothwendiger und zuverlässiger Rathgeber sein -wird. Das Postbuch kann bei allen hiesigen PNostanstalten, Buchhandlun- en, so wie dur Vermittlung der Briefträger bezogen werden. leichzeitig ist eine Ausgabe für Deutschland veranstaltet. Das Post- buch führt den Titel: »Postbuch zum Gebrauche für Korrespondentench«, insbesondere für Geschäftsleute, Beamte 2c., enthaltend die wichtigsten Bestimmungen über die Benußung der deutschen Posten zur Ver- Fendung von Postgegenständen 2c. nebst Portotarifen. Bearbeitet nach anitlichen Materialien. Ausgegeben im. Mai 1872. Ausgabe für Berlin mit besonderen Nachrichten fürden Geschäftsverkehr mit den Fogansalten in Berlin. 10% Bog. Lex.-8. Verlag’ der’ Königlichen eheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Deer).

Kunst und Wissenschaft. Nach dem »Monatsbericht der Königlich preußischen Akademie der'Wissensháäften zu-Berlin« lasen im Februar 1872 folgende Herren: Curtius, Beiträge zur Geschichte und Topo- Gar von ‘Kleinasien Otshausen, über die sogenannte

ahlawis- prache und -Schrift auf Anlaß der Jnschriften von Se ABAD Weber, Einige Daten über' das Schachspiel nah indischen Quellen Hofmann, Ueber aromatische Phosphine Derselbe; Ueber die Exydationsprodukte der Methyl- und Aethylphosphine E Troll; Joca monachorum, éin! Beitrag zur mittelalterlihen Räthsel- litteratur Dobrowolsky , ‘Die ‘Empsindlihkeit ‘des Auges gegen Unterschiede der Lichtintensität verschiedener Spéktralfatben Schwarz, Gypsmodell einer Minimalflähe Ehrenberg, Ueber Prof. Whitney's neueste Erläuterungen der Kalifornischen Bacillarien-Gebirge Hensel, Beiträge zur Kenntniß der Säugethiere Süd-Brasiliens Auwers, Ueber Unge neuere Da un ereien an Bradley's Zenithsector Droysen, Ueber ‘cine Flugschrift von 1743. Leipzig, 22, Maî. Heute Vormittag haben hierselbst die Sißun- en der XXVIII. Versammlung deutscher Philologen und chulmänner ihren Anfang genommen. Am Präsidialtische be- fanden sich die Professoren Dr. Georg Curtius und Rektor Dr. Eck- stein von hier. Außerdem wohnten der Versammlung bei der Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts Dr. von Gerber und der Staats-Minister a. D., Minister des Königlichen Hauses Dr. Freiherr von Falkenstein.

Hamburg, 23..Mai. Heute Mittag 125 Uhr [N die Schluß- sißung der hier versammelten Lehrer statt, in welcher der Präsident ‘Direktor Hoffmann mit einem von der ‘Versammlung enthusiastisch aufgenommenen Hoch auf Hamburg {loß. Um 15 Uhr fand gemeinschaftliche Lusifahrt auf der Elbe statt; für Freitag und Sonntag ‘ist eine solche nach Helgoland in Aussicht genommen. Heute Abend 7 Uhr wird in Altona die Abschied8versammlung abgehalten. Die Zahl’der-hier versammelt gewésenen Lehrer beträgt nach offi- ziellen Angaben 5100. ;

Co 22. Mai. Professor Max Müller aus Ox- ford ‘ift gestern hier angekommen und wird seine Antritt8vorlesung morgen im Kaiserlichen Schlosse halten.

Gewerbe und Handel.

Berlin, 24. Mai, Die ‘in der gestern erwähnten Bekannt- machung des Aeltesten-Kollegiums, betreffend den Besuch der Börse entháltene Auss\chliéßung der Minorennen hat insofern Anstand bei

ahlreichen Firmen gefunden, weil sich unter dem Hülfspersonal, dessen fie sich für ihre Geschäfte auf ‘der Börse bedienen, nicht wenige Minorenne ‘béfinden. Die Aeltesten der Kaufmannschaft hoben be- [Poien das Nöthige zu ordnen, um minderjährige Gehülfen, die von zun “uit beauftragt sind, auch ferner zu den Börsenversommlungen Zuzulassen.

Mo Posen, 23. Mai. Die R Tischler- und Zimmer- gesellen hierselbst'häben seit Dienstag die Arbeit eingestellt, indem

e ersteren ‘tine Lohnerhöhung von 165 und dic ‘leßteren von 20 pCt.

geshwindigkeit. Der europäischen Einwohner glauben, daß eine. Hungersnoth das Resultat der Verheerungen sein und der Handel lange Zeit stocken: werde. Im

bereits Anfangs d. M.-ihre Fordezungen an die Meister E und eine 14iägige Bedenkzeit geseht, hielten sie Anfangs dieser Woche noch- mals eine Besprechung Und stellten alsdann die Arbeit ein. Von den Tischlern- sind 50, 3velche gut. verdienen (wöchentlich 12—15 Thlr., während der gewöhnliche Verdienst 7 Thlr. beträgt), în Arbeit ge- blieben; aucch wollen viele von ihnen die Afkordarbeiten zu Ende führen ‘und al8dann neue Arbeiten nur auf Grund -der Lohnerhöhung übernchmen. Bis jeßt sind Exzesse nicht vorgekommen.

London, 23. Mai. Die Werkleute und Arbeiter der Woolwicher Arsenale agitiren wu Gunsten der-Einführung neun- stündiger Arbeitszeit , sowie ciner E, des Lohnes. Zur Be- schlußfassung’ soll demnächst eine öffentliche Versammlung abgehalten werden. Die Zahl der betheiligten Arbeiter beläuft sich auf 10,000.

Wie die (russische) Akademiezeitung mittheilt , hat ein Gym- nasiast zu Orel, Namens Solo, ein neues Verfahren entdeckt, Leucht- gas aus Petroleum zu entwickeln so daß Dochte in den Petrolcum- Lampen (Gezophores) überflüssig sind. ie Erfindung is von - dem Gymnafialrath zu Orel am 29. v. M. geprüft und als sehr zweck- máßig befunden worden. Solo beschäftigt fich jeßt mit einem Apparat, das Petrolcum zum Heizen von Lokomotiven und Dampfmaschinen

zu verwenden. Verkehrs: Nnftalten.

__ „Die Nr. 69 der » Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen « enthält ein Verzeichniß übterzähliger und fehlender Güter.

Der Dampfer des norddeutschen Lloyd »Baltimore« is} in der Nacht vom 22. zum 23. d. Mis. auf der Fahrt von Baltimore nach Bremen in Folge eines Zusammenstoßes in der Nähe von Men 8 leck geworden und auf den Grund gerathen. Passagiere und : anulbati find gerettet, in Hastings gelandet und daselbst unter- gebracht. Der Verlust des Schiffes wird befürchtet.

Telegraphische VWitterungsberiehte v, 24. Mai.

Bar. „|Abw| v.M.!

L L MTIWOIIANE Wind, \riiniclameieht bedeckt,Schnee. bewölkt. heiter. !) wenig bewöIkt, bewöIkt. 2?) bedeckt, Regen.

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, E heiter. heiter. heiter. heiter.

wolkig.

Ort.

tiaparanda./335,7 Christians. (334,2 Hernösand |335,2 Petersburg |337,8 Stoekhoim ./337,0 Skudesnäs (335,7 Frederiksh.| Helsingör «| Moékau ..«1/331,3 Memel. ../3390 Flensburg. 337,5 Kömgsbrg. 338,7 Putbus . ../335,1 Kieler Haf./338,5 Co 1888,06 Wes. Lehtt.|337, W ilheimsh. 335,6 Stettin... .1338,4 Gröningen [337,8 Bremen ...| Helder... ./337,7 Berlin .….,/337,0 336,2

Fosen Münster ../332,0 334,3

Torgau .…. Brsdlnu . « ./330,0 Brüssel .…. 336,8 335,8 Wiesbaden 333,3 3293 ‘Tr 329.1 Cherbourg} 337,5 337,4 Cartsruhe «382,7 PAIS. «va DOLA - St.Mathieu/339,0

N., schwach. W indstille. W , schwach. W., schwach. SW., schwach. W., mässig. WSW., schw. W., schwach. NW., mässig. SO., schw. SO., mässig. SO.,.s, schw. SW , schwach. SW., mässig. heiter.

S., schwach. trübe.

SW.,- schwach, heiter.

SO., schwach. |schön.

SW., schwach. heit., gest. Reg. S, still, wenig bewölkt.. SSW,, schw. heiter. SSW., s. schw. “t NO., schwach. |bewölkt.*)

O. s. Schw. heiter.

NW., schwach.zieml. heiter. 6} SO., sehwach. dichter Nebel. ?) SO., schwachb. ¡wolkig.

NO., schwach. |bewsölkt,8)

S, schwach. |[zieml. bedeckt. NO., still, bedeckt.9)

W., schwach. |bew., neblig. NO., schwach. trübe, Regen. WSW., achw. (einzelne Wolk. NO,, schwach, bewölkt,

NO., still, bedeckt, Regen. NNW., schw. |sehr-bewsölkt. NNO.,schw. [wenig bewölkt. Constantin.1338,7 N., still. bedeckt.

)' Gest. Abend Gewitter. ‘*) Max. 12,0, Min. 13,2. *?) Gestern Nachmittag W. schwach. #4) Gestern Naéhmittag SO. schw. Strom S. Strom S. 5) Etwas Nebel. s) Gestern Mittag Gewitter. ?) Gest. Regen. ‘®%) Gewitter in Intervallen, ®) Regen. Gest. Regen

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Das schwere Hagelwetter am Pfingstsonntag hat \sich nit nur üb x die obere Neckargegend crgossen, sondern wie aus z- hl- reichen Berichten der stuttgartér Blätter hervorgeht \ich Über alles Land zwischen dem S{hwarzwald, der rauhen Alb und der bayrischen

Grenze bei Nördlingen erstreckt. Der Schaden, den s angerichtet, is außerordentlich.

Der Orkan, welcher Zanzibar am 15. v. M. heimsuchte, ver-

ursachte großen Schaden, und die »Abydos« j das einzige Schiff, wel-

hes entkam , rettete ch nur dur cilige Flucht mit voller Dampf-

erlust an Menschenleben war beträchtlich. Die

bei 10stlindiger Arbeitszeit béanspruchen. Nachdem die Zimmergesellen

Hafen ‘von Zanzibar liegen gegenwärtig eine Masse von Wracks.

Ministerium.

Zusammenstellung

der am 1. April 1872 durch die Rentenbanken erzielten Resultate.

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950,402] 950,960 |—

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Ablösungs- Kapitalien sind 1. April Rente

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bis zum 1. April 1872 gekündigt resp.

187 fälligen

Renten- briefe betragen Ref

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96,725 5

164,72 33/070 65,900 67,645

288,765

13,255,225

eingezahlt

78114] 811,325,700

38,289 '16| 5 17,574| 4| 4 1,800/27| 8 12,522 /13/ 8 1,332| 1| 2 6,891 |11| 9 30,019 18/31 507,740 73/,371/12| 1

294,9 An 33 SHLMIA S 7,950,960 |—

e 8| 2112,777,485 2,360,857 26| 9

erhalten:

Die Berechtigten haben dafür Abfindungen

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—_— i} An Renten-

Summa

Abfindungen

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179,880 |22| 25} 42,042/10'— 7,504/13| 4 12,079| 7| 95 S506 231 1 9,032,978|20]| 5 1,145,915|—|

(Kapitalspißen)

1413| 4 49023] 4

42/10 9,302 27) 951 84,205/,932/27| 951:

2978/20 5

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Renten-

briefen

179,455 42,000 7,490 ZITLOTO 1,145,915

|

Am 1. April 1872 sind an Renten übernommen:

Summa

:

voller Rente

sämmtilicher

Renten

371| 1|—

8,094 19 |— 2,096122| 3|- 81,046 /26| 21 2,030,000

T I 3 42,973 2/10

333/10

2,381 [21

2,048/11 310/907 As 39 3 NEEP T2281 118 Bl 37,684,826 118] 25

308,586| 713,822,757 |24| H 98,806| 4} 55) 84,264,426] 4] 55

überhaupt

Renten zu 2%

des Betrages der vollen Rente

zu 2% des Betrages der

vollen Rente

Þþ. von den Pilichtigen

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8,094 |19|— 4811| 3 322,505 (951 31 310,067 (2813,033,303 (23/ 31 81,106,630

8,094 19 3/,116,65111413,514,171117]|—

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