1872 / 123 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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Mächten DeNeg een Regierung gelingen kann, sondern weil auch eine gesunde Entwickelung des Deutschen Reiches nur mösglic bleibt; wenn dieselbe sich im F ange, mit den Bedürfnissen Und den be- rechtigten Anforderungen der Masse des Volks vollzieht.

5 Die Regelung dieser Verhältnisse erfordert daher gleichmäßige Rücksichtnahme auf die Interessen aller Berufs- und Erwerbszweige, deshalb Beseitigung der Ungleichheit, welche für den Grundbesiß, das landwirthschaftlihe Gewerbe und die produftive Arbeit aus der be-

ehenden Gelepgun t hervorgegangen is, und zwar Alles dies unter em Gesichtspunkte, die Staatsidee und das öffentliche Wohl gegen- Über der G: eva reiheit und dem egoistischen Jnteresse entschie- dener zur Geltung zu bringen.

6) Es folg! Daa ferner die nachdrücklihe Bekämpfung aller ozialen Bestrebungén, welche sh nicht auf der Basis der gegenwär- E Staats- und Gesellschaftsordnung, oder im Gegensaß gegen die Nationalität vollziehen wollen. : i

Die Arbeiterbewegung insbesondere erfordert das Eingreifen der Staatsgewalt, um die Geltendmachung berechtigter Jntexessen des Arbeiterstandes in geseblihe Bahnen zu lenken. Hierzu bedarf es staatlicher Fürsorge für diejenigen Einrichtungen und Fforporativen Bildungen, welche geeignet sind, die materielle und geistige Lage des Arbeiterstandes zu sichern und zu fördern, sowie der Schaffung staatlicher Organe, welche die Ang und Schlichtung der Strei- tigkeiten zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf fricdlichhem Wege sich zur Aufgabe machen. i , : :

7): Für die Lösung der sozialen Frage is endlih selbstredend die Mitwiriung der Kirche von Pry org gtrer Bedeutung. Hier is der evangelischen sowohl, wie der katholischen cin weites Arbeitsfeld eröffnet, und von leßterer bereits eifrig in den Bereich ihrer Thätig- keit gezogen. Die evangelische Kirche aber wird dem Staate erst dann in vollem Maße Handreichung zu thun vermögen, wenn ihr die ver- EOE Selbständigkeit gewährt und sie dadurch in den Stand geseht und genöthigt sein wird, sich auf si selbst und die ihr innewohnenden geistigen und“ geistlichen Kräfte zu stüßen. ici

8 Die praktische „Aufgabe ' für diesen Zweck ist niht Trennung von Kirche: und Staat, welche Überhaupt unmöglich ist, sondern De- finirung und Regelung des Grenzgebiets, welche sobald als möglich auszuführen - sind, weil ‘die Vorausseßungen und Aussichten insbe- sondere für die cvangelische Kirche mit jedem Jahre ungünstiger zu werden drohen. i L

Unter Tis E A Verhältnissen empfiehlt es sich, für die Verfassung der evangelischen Kirhe in Preußen die relative Selbst- ständigkeit, sowie den bestehenden NRechts- und Bekenntnißstand der Provinzen zum Yuegangêpuntt zu nehmen und für die Zusammen- folung des gesammten Kirchenwesens eine der Ausdehnung nach dem

eiche hin bige Instanz zu schaffen, welche die Selbständigkeit und Selbstverwaltung der Kirche in föderativem Sinne garantirt, und ein unabhängiges Organ ; welches alle zwischen Staat und Kirche obschwebenden kirchenrecchtlihen Fragen als Rechtsfragen zum Aus- trag bringt.

“Dailn, 14. Mai 1872.«

Die Nr. 4 des Ministerial - Blatts für die gesammte innere Verwaltungin den Königlich Preußischen Staaten hat ferner folgenden Jnhalt: Verfügung an die Königliche Regierung zu N. und Abschrift zur Kenntnißnahme und Beachtung an sämmtliche Ubrige Königliche Regierungen exklusive Danzig, Cöslin , Stralsund, Magdeburg und Ersurt, und an das Königliche Polizei-Präsidium hier, sowie an die Herren Ober-Präsidenten zu Hannover und Kiel, die Bestreitung der Kosten der Festnahme und des Rütransports eines steckbrieflih verfolgten vorläufig entlassenen Gefangenen aus dem Arbeitsverdienstantheile desselben betreffend, vom 25, iei 1872. Verfügung an die Königliche Regierung zu N. und Abschrift zur Kenntnißnahme und weiteren Daa ung an sämmtliche übrigen Königlichen Regierun en; in deren Bezirken sich Straf- oder Gefangen- Anstalten befin / Köô1 ; ferner an die Königlichen Ober-Präsidien zu Hannover und Kiel zur gefälligen Kenntnißnahme ; betreffend die Aufklärung der Heimaths- verhältnisse der Sträflinge dur die Strafanstalts - Direktionen; vom 28. März 1572. Cirkular an sämmtlihe Königliche Eisenbahn- Direktionen , sämmtliche Königliche Eisenbahn - Kommissariate und Kommissarien und an den Königlichen Direktorialrath Hrn. N. zu N., betreffend die Erleichterung der Reisen nah Wien, während der Zeit der bevorstehenden allgemeinen Ausstellung daselbs vom 5. April 1872, Verfügung an die Telegraphen - Direktionen und Stationen ¡ die ge- bührenfreie Beförderung von Telegrammen in Angelegenheiten der Wiener Weltausstellung betreffend, vom 13. März 1872. Cirkular an sämmtliche Königliche Regierungen und Landdrosteien, sowie Ab- schrift zur Nachriht an sämmtliche Königliche M eren und Abschrift zur Kenntnißnahme und O eachtung an das Königliche Polizei - Präsidium hier, die Ueberwachung der Vor- schrift: daß der in Fässern zum Verkauf kommende Wein nur in ge- stempelten Fässern überliefert werden darf, betreffend, vom 17. April 1872, General-Verfügung, die Form der von den Postbeamten an den Dienströcken als Gradabzeichen zu tragenden Sterne betreffend, vom 21. März 1872. Gen.-Verf., das Signiren der Paete betr., vom 10. April 1872. Gen.-Verf., die Behandlung unbestellbarer Packete betr, vom 26. März 1872. Verfügung an die Königliche Regierung zu Arnsberg und Abschrift zur Kenntnißnahme und gleich- mäßigen Beachtung an die Königlichen Regterungen zu Münster, Minden, Düsseldorf und Pen ges in den sechs oh ihea Provinzen, owie an die Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in

erlin, die Diäten und Reisekosten der Kataster-Controleure für Reisen zur Veranlagung neu entstandener Grundstücke, außerhalb des ge- wöhnlichen Turnus betr, vom 6. Ncvember 1871. Verfügung an

en; sowie an das Königliche Polizei-Präsidium hier,

die Königl. Degeg zu N. und Abschrift zur Kenntnißnahme und Beachtung an die übrigen sämmtlichen Königl. Regierungen (aus- \{ließlich der zu Sigmaringen) und an die Königl. Finanz-Direktion in Hannover, die Befreiung der Militär-Jnvaliden von der Klassen-

euer betr, vom 2. November 1871. Verfügung an sämmtliche

orsißende der Bezirks-Kommissionen für die klassifizirte Einkommen- steuer, den Ort“ der Heranziehung der nach anderen deutschen Staaten versebten, bezw. kommandirten preußischen Offiziere zur flassifizirten Su betr, vom 8. Dezember 1871. Cirkular an sämmtliche Vorsißende der Bezirks - Konimissionen für die klassifizirte Einkommensteuer, die Einführung des Reichsgeseßes vom 13. Mai 1870 wegen Beseitigung der Doppelbesteuerung in Elsaß - Lothringen betr. vom 24. Januar 1872. Verfügung an die Königl. Regierung zu N, die Stempelfreiheit der Quittungen über Bewilligungen - an oel von Militärpersonen der Unterklassen betr, vom 10.

ezember 1871. Cirkular an sämmtliche Königl. Regicrungen exkl. Sigmaringen und an die Königl. Finanz - Direktion zu Hannover, betr. die Berichterstattung über Sturm- und Schneebruchschäden in den Forsten vom 14. Februar 1872. Cirkular an sämmtliche Königl. Regierungen exkl. derjenigen zu Sigmaringen und an die Königl. Finanz - Direktion zu Hannover, das Verhalten der Lärchenbestände und das Auftreten der Lärchenkrankheit betr ; vom 16. März 1872. Cirfular an die Königl. Regierung 2c., die Einrichtung des for lichen Versuch8wesens betr., vom 14. März 1872. Bescheid an die Königl. Regierung zu N., betr. die "Vergütung für Beleuchtungsmaterialien für Wachtlokale und Alarmhäuser, vom 13. Februar 1872. Cirkular an sämmtliche Ersaßbehörden dritter Jnstanz , betr. die A der Prüfungs-Kommissionen für einjährig Freiwillige festzustellen, o der zu prüfende Aspirant in dem Bezirke gestellungspflichtig ist, vom 29. ¡Februar 1872. Verfügung, die Prädikate und Dienstsiegel der Militärbehörden in Elsaß - Lothringen betr, vom 19. März 1872. Bescheid an die Königl. Direktion der 2c. Eisenbahn zu N. betr. die Unzulässigfcit der Ausübung der Jagd auf dem Areal einer Eisen- bahn, vom 1. März 1872.

Statistische Nachrichten.

Die kürzlich aufgestellte Uebersicht der Zollerlasse, welche für die {n Neubau oder zur Reparatur von Seeschiffen verwendeten metallenen Materialien im Jahre 1871 für gemeinschaftliche Rechnung des Zollvereins gewährt worden sind, giebt gleichzeitig cinen Ueberblick über den Schiffsbau, welcher in ge- dachtem Jahre stattgefunden hat. Jn O st preußen wurden Zoll- erlasse auf Höhe von 685 Thlr. gewährt für 1 Segelschiff von 1534 Last, welches neu erbaut, und für 16 Segelschiffe, welche reparirt wurden. Jn Westpreußen wurden neu erbaut 2 Dampfschiffe von 68 Last und 3 Segelschiffe von 1083 Last, reparirt 2 Dampfschiffe und 45 Segelschiffe, und betrugen die dafür bewilligten Zollerlasse 5303 Thlr. Die Schiffs8neubauten in Pommern umfaßten 1 Dampfschiff von23Lastund 15 Segelschiffe von 1749 Last, während 9 Dampfschiffe und 14 Segelschiffe reparirt worden sind; Betrag der Zol ere Lungen 4120 Thlr. Jn der Provinz Hannover sind 40 Segelschiffe von 2468 L. neu erbaut, sowie 2 Dampfsch. und 26 Segelsch. reparirt worden und dafür 7463 Thlr. Eingangszoll freigeschrieben. Die Neubauten in Schleswig-Holstein betrafen 10 Dampfsch. * von

576 L. und 19 Segelsch. von 2150 L.; reparirt wurden 1 Dampfsch.

und 2 Segelsch.; der Betrag der Zollfreischreibungen war 14,390 Thlr. In Lübeck wurden 3 Segelsch. von 824 L. neu gebaut, 2 dergl. reparirt und Zollerlasse auf Höhe von 1860 Thlr. gewährt. Im Großherzogthum Oldenburg wurden 20 Segelsch. von 3479 L. îm Neubau vollendet und .12 Segelsch. reparirt ; die Freishreibungen für die dazu verwendeten Materialien betrugen 7468 Thlr. Tn Me ck- lenburg endlich sind 2 Dampfsch. von 2743 L. und 10 Segelsch. von 1524 L. neu gebaut. 1 Dampfsch. und 5 Segelsch. reparirt und 8370 Zollfreischreibungen bewilligt worden. j

Rekapitulirt man die vorstehenden Ziffern, so ergeben \ich für 1871 folgende Schiff8neubauten: 15 Dampfschiffe von 9414: Last (darunter in Preußen 13 von 667 L.) und 111 Segelschiffe von 13/431 L. (darunter in Hreutes 78 von 7604 L.). Reparaturbauten kamen vor an: 15 Dampf V An (davon 14 in Preußen) und 122 Segelschiffen (davon 103 in Preußen). Der Gesammtbetrag des Eingangszolles, welcher für die zu diesen Bauten verwendeten, vom Auslande bezogenen metallenen Materialien auf Vereinsrechnung freigeschrieben worden ist, belief sih auf 49/659 Thlr.

Qur Bade- und Reisesaison.

Berlin. Die Vermehrung der Eisenbahn- und Dampfschiffs-Ver- bindungen hat Veranlassung gegeben, Zusammenstellungen verschiedener Art über den Gang der Eisenbahnzüge 2c. zu veröffentlichen. Für Deutschland sind hauptsächlih fünf solcher Zusammenstellungen, welche in der Form von Coursbüchern periodisch. erscheinen, bezüglich des Reiseverkehrs von Jnteresse. Das Coursbuch der Deutschen Reichs - Postverwaltung (Berlin, Verlag der Geh. Ober - Hof- buchdruckerei) enthält in seinem ersten Theile die A0 p der Eisen- bahnen in dem Deutschen Reiche und der österreichish - ungarischen Monarchie, im zweiten Theile die wichtigeren Eisenbahn - Routen in den übrigen Ländern Europa's, Postverbindungen, Dampfschiffs- Course, Reisetouren nach den Hauptstädten, sowie nah verschiedenen Badeorten, Tabellen der Extrapost - Zahlungs\säße und der wur nen Geldsorten, so wie der Längenmaße, endlih Angaben über die Benußzung der Telegraphen - Linien nebst Gebührentarif. Der Plan, nach welchem das Buch angelegt ist, zeigt das Bestreben, das Orien- tiren in demselben möglichst zu erleichtern. Das Verzeichniß der Eisenbahn - Stationen (Theil 1)“ gewährt durch Angabe der einzelnen

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werk erseßt worden, welches zur S EUNeIa gi den kommandirenden

Routen bei den bedeutenderen Orten, wie z. B. Frankfurt a. M, Route nach Bamberg 127, Berlin 148 2c, beim Aufsuchen Er- leichterung; auch die Fahrpläne der Eisenbahnen sind nach einem System in Hauptrouten mit den betreffenden Anschlußbahnen, von Berlin ausgehend, gruppenwweise zusammengestellt , zunächst mit der Tour von Berlin nach Hamburg beginnend, dann die Touren von Berlin nach Stettin , die Ostbahn, die \chlesischen , vie südlichen und endlich die westlihen Routen aufführend. Ein genauer Blick auf das Tnhaltsverzeichniß wird es dem Reisenden mögli machen, sih in dem Buche bald zureht zu finden, namentlich wenn derselbe die beigegebene Karte von Europa, in welcher bei den Eisenbahnlinien die Seiten; wo solche im Buche verzeichnet stehen, mit roth angegeben sind, dabei zur Hand nimmt. Der zweite Theil des Buches führt die ausländischen Baßnen, länderweise, die Posten nach den Abgangsorten alphabetisch geordnet auf. Theil 1 erscheint allmonatlih, Theil 2 aht Mal jährlich.

Hendschels Telegraph (Verlag der Expedition desselben zu rankfurt a. M.) bietet in Bezug auf Fülle des Materials fast das leiche. Auch sind die Eisenbahnfahrpläne in ähnlicher Reihenfolge

wie vorerwähnt, jedoch unter besonderer Beachtung der in den Plänen der einzelnen Bahnen beobachteten Formen, angegeben. Die Verkehrs- verbindungen in Süd- und Westdeutshland, {o wie in der Schweiz haben besondere Berücksichtigung gefunden. Das Buch, welches eben- an n Ge Eisenbahnkarte von Europa versehen ist; erscheint jähr- ich zehnmal.

Das im Verlage von A. Goldschmidt zu Berlin erscheinende Coursbuch is hauptsächlich darauf berechnet, dem Reisenden in Bezug auf die deuts{chen Bahnen möglichst übersichtliche Zusammen- stellungen zu gewähren. Die Fahrpläne find in Hauptrouten zU- sammengestellt jeder dieser Route ist cine die Bahnlinien darstellende jaubere Ucbersichtsfarte beigegeben, außerdem enthält das Buch eine Eiscnbahnkarte von Mittel-Europa.

Die außerdem in dem Buche enthaltenen Angaben in Bezug auf die ole Bahnen, die Pofst- und Dampfs{if-Verbitdungen find summarisch gefaßt. Das Buch erscheint nicht regelmäßig, etwa zehn Mal im Jahre.

Das Eisenbahn-, Post- und Dampfschiff-Coursbu ch (Verlag von Barthol u. Co. in Berlin) bietet eine Zusammenstellung der Plâne der deutschen und ausländischen Eisenbahnen, den Tele- gran ear Postcourse, Dampfschiffahrten und Reisetouren. Dur

ag der minder wichtigen Stationen, sowie der Anschlüsse dn benachbarte Bahnen gewähren die einzelnen Fahrpläne, welche mit dem Plan der Berlin-Hamburger Bahn beginnen, dem sich die Pläne der westlichen; dann der Et ten und östlichen deutshen Bahnen an- reihen, eine s{chnelle Uebersicht, welche durch die beigefügte Karte iieie wird. Die Abtheilungen für ausländishe Bahnen, für Postcourse und Dampsfschiffahrten enthalten nur das in diesen Bezichungen Wichtigste. as Buch erscheint mehrere Male im Jahre.

Das Post-Coursbu ch) herausgegeben vom Postcours-Bureau des K. K. Handels-Ministeriums in Wien, ist wohl hauptsächlich für postdiensiliche Zwecke berechnet. Das Buch enthält in klarer aber etwas weitläufiger Darstellung die Pläne der Eisenbahnen in Oester- reih-Ungarn, die gen der Dampfschiffe, die Verzeichnisse der Posten; einen Po O sowie Reiserouten. Sämmtliche Angaben in dem Buche beschränken \sich mit geringen Ausnahmen

; auf Oesterreich-Ungarn, nur bezüglich der Reiserouten sind die bedeu-

tenderen Städte Europa's außerhalb Oesterreih-Ungarns in Betracht gezogen worden. Zu dem Buche, welches in der Regel nur einmal jährlich erscheint, gehört ebenfalls eine Eisenbahnkarte von Mitteleuropa.

Seit dem 22. d. M. ist zwischen Berlin und den Stationen der Schweiz: Zürich, Luzern, Bern, Neuchatel, Lausanne, a Vevey und Vernex-Montreux ein direfter Personen- und Gepäckverkehr mit Billets von Ln er Gültigfkeitsdauer über die Route Bebra- Hanau-Heidelberg eröffnet. i

Das Programm für die Stangen? sche Gesellschaftsreise nach Amerika is nunmehr erschienen. Demnach wird die Reise am 12. Juli angetreten und 9 Wochen dauern. Die Ueberfahrt nach Amerika geschieht mit einem der größten Schiffe des Norddeutschen Lloyd in Bremen. Der Preis [ur Fahrt, Führung und Verpflegun Es 979 Thlr. Für die Reisen nach Schweden, Norwegen un der Sch{bweiz liegen die Programme ebenfalls aus.

Ein Wandertag an den beiden Mansfelder Seen ist der Titel einer kürzlich in Halle erschienenen Heimathüudie, in welcher der Professor K. Lene eine Schilderung des Salz- und des süßen See's in der’ Grafschaft Mansfeld giebt. Der größere von beiden is der südlich gelegene Salzsce (14 Stunde lang, 4 Stunde breit dessen Salzgehalt durch brunnenartige Vertiefungen erklärt wird, die bis zur Steinsalzschicht herunterreichen ; seinen nordöstlichen Abfluß bildet das Flüßchen Salza, welches bei Salzmünde in die Saale fällt. An seinem Südufer liegen 2 Seebäder: bei Oer Bo lingen das Franken- bad, so benannt nah dem Leipziger Professor Franke, an dessen Ver- dienst um das Bad ein Denkstein erinnert, und das Goethebad bei Erdeborn. Jn diesem Dorfe, das früher Besiß der Gräfl. von Schwerinschen Familie war, lebte in den Jahren 1613—17 der Dichter des Liedes »Nun danket alle Gott«e, Pastor Rückardt. Jn demselben Stag wurde 100 Jahre später der bekannte Historiker Dietrich

üllman geboren. M

Den nächsten Abgangspunkt für die Wanderung nah den Seen bildet die # Stunde entfernte Station der Halle-Casseler Eisenbahn : Ober-Röblingen. , / ;

Baden-Baden. Das badische Städtchen Gernsbach in dem romantischen Murgthal besaß zur Verbindung der auf beiden Seiten des Flusses gelegenen Theile, außer einer Fahrbrücke,- scit mehreren “p d einen s Jochen ruhenden hölzernen Steg. Derselbe is vor

ahresfrist durch Hochwasser weggerissen und durch ein Eisen-

General des XIV. Armce-Corps den Namen Aus Th

thätige Folg

üringen e hat das

| erder-Steg erhalten hat. 21. Mai. Eine merkwürdige und wohl-

rdbeben vom 6. Mai , welches sh über den

größten Theil von Mittel- und Norddeutschland erstreckte, i altenburgischen Städtchen d streckte, in dem

sich ein stark eisenhaltige sind nun seit dem

und mit dem ihnen ei zogen. Infolge dieser ver verwaltung genöthigt gesehen, neue Leitungen anzulegen. Die Wasser-

Ronneburg zurückgelassen.

ier befind 8 Mineralbad. Hier befindet

Diese eisenhaltigen Quellen

rdbeben vom 6, März um das D OMEelte stärker geworden , so daß fie die unteren Parkanlagen unter L BON el gelben Ockerniederschlage über-

asser seßten ärften Quellenströmung hat sich die Brunnen-

menge ist bis heute keine geringere geworden. Eine andere merk- würdige Erscheinung i} set dem Erdbeben in dem Gessenthale, welches

von Ronneburg nach Gera führt, hervorgetreten.

Wiese sind 1

stärkerer Und \ck{!

Mitten auf einer

âmlich mit jenem Erdstoße plößlich eine größere Anzahl

vächerer Quellen hervorgesprudelt, deren stärkste einen Durchmesser von vielleiht 6—7 Zoll hat. D | :

ie Quellen werfen Sand

und Thon auf die Oberfläche und ganz poröses Holz, dessen weiche \{chwammartige Masse sich leiht zwischen den Fingern. zerreiben läßt.

Telegraphische Witterungsbheriehte «. 28. Mai.

Haparan

Skudesn

Danzig.

Cöslin

Stettin.

Bremen Helder. Berlin

Torgau Breslau Brüssel

Havre

Paris

V NQYUL E NAYE v NAYANAYANAYAN[AL E DEADAU Moe n uu UY

") Max.

Christians. |337,8 Hernösand |337,4 Helsingfor,'339,4 Petersburg 339,9 Stockbolm ./338 2

Frederiksh. Helsingör . Moskau Memel. ./339,5/+2,7 Flensburg ./339 3| Königsbrg .|339 3 +2,-

Putbus ... Kieler Haf. [336 4

Wes,Lec' Wilhelmsh./338 9! 1340 1|+3,5 Gröningen |340,9|

. ¿1/3411

Cherbourg |342,2 Carlsruhe . 335,7 St. Mathieu|343,3

A Pl

| T E 2 | Abw| 4 N

[Ds L Vi M da.|338,0

äs, 339,4

331 3

.- /339,3/+2,4 336,7 ,+2,1

3392 +3,93 tt:a388.9|

———— e -..9.

[338,7 +3,1 337 1|+3,0

Münster 1335 2|+0,8 e SLMSOI I TL,G « »;° 1300,B|T2;1

:|340,4| 338,7 +4,1 336 0| 329,6 +0,7 332,3/+0,8

341,8 341,6

12,4. Min,

mittag W. schwach, 82)

Strom N.

Morgen blasse Sonne.

Dresden, 27, Mai.

ift noch im Wachsen begriffen.

Allgemeine Himnielsansicht tast bedeckt. bede’kt. heiter. heiter. heiter.

Wind.

5, Schwach, SSW., schw. NNW , schw. Windästille. Windstille. WSW., schw. |bewölkt, SW., mässig. |bewölkt. WNW., schw. —?) NNW., schw. —?) 8,3| |N., lebhaft. heiter. 9,0|+0,3 W'indstille. sehr heiter. 11,0| ¡NO., s. schw. |bewölkt. 9,6/—0,2/80., s. schw. heiter. 8,5 |—1,0 heiter. 11,1/+1,9/W., schwach. |bewölkt. 0,2 |NNW., schw. |schbön. ,6—1,8/N., mässig. trübe. |NW,, schwach. bewölkt. |N,, schwach. |bewölkt. +0,2/NO., schwach. |wolkig. |NW.,, still. bedeckt. ¡Windstille. Nebel.

|NW,., s. schw. ,7¡+0,6'N., schwach.

Ev, M. k O E 8,2! 7,5| 8,9 11,0

C0 2

ganz bedeckt. 51,5 (§, mässig. leicht bezogen. 6|—0,5'NO,, schwach. ——4 —0,3 NW., schwach. bedeckt. —1,0NW., schwach. wolkig. |SW., still. “lschön. -0,2 N W.,, z. lebhaft bedeckt. |N., sehr schw. * |bedeckt. -0,6|NW,, mässig. |sehr heiter. +£1,3 O., schwach. trübe, neblig. N., fast still. trübe. |NW., schwach. trübe. |N., s. schw. - [fast bedeckt.) |N., schwach. |schön. |N., schwach. bedeckt.

4,7. Gestern Regen. 2) Gestern Nach- Gestern Nachmittag Windstille. Strom N.

*) Starker Höhenrauch und blutrothe Sonne, heute

den Elbniederungen große Landungsbrüdcken weggeno

gestellt.

Stuttgart, 27. Mai. ganzen Laufe über die Ufer getreten.

5) Nebel,

| ) Der Wasserstand der Elbe is} in Folge der Wolkenbrüche in Böhmen um mehr als 6 Ellen seit gestern Abend gestiegen, derselbe steht N 93 Ellen über Null und

ie Ueberschwemmung hat in Verheerungen angerichtet. Da sämmtliche mmen sind, wurde die Dampfschiffahrt ein-

Der Neckar war gestern fast in seinem Die Rottenburger Brücke if

zerstört. Jn Cannstadt war der Wasserstand 13 Fuß über der Normal- höhe. Auch in Oberschwaben haben große Uebershwemmungen fstatt- gefunden; bei Friedrichshafen fonnten die Bahnzüge nicht mehr pas heute T ems das Wasser zu fallen.

at.

fsiren. Seit Darm

stadt, 25.

Ein wolkenbruchartiges Gewitter,

welches sih am 24. d. Mts. Abends von 10 Uhr an fünf Stunden

lang Über der ganzen Ge

Schaden verursacht. Ins

legenen Orte, namentlih Jugenheim, Auerbach; wo das

Bewohner nöthigte, in die oberen Stockwerke zu flüchten auch

i zer örte; gelitten zu haben, Nicht minder der ganze Vorodenwald, e

aus westliche (B

geseßt.

gen entlud, hat abermals unberechenbaren

esondere seinen die an der strafe ger Wasser die äuser

dehnte Wiesengründe einem See gleichen. Der neue nörd- lumenthalsche) Stadttheil ist durch den schr angeschwolle- nen Darmfluß, der Dämme durchbrochen U. \. w.¡ tief unter Wasser