1934 / 162 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 14 Jul 1934 18:00:01 GMT) scan diff

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Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 162 vom 14, Juli 1934. S. 2

Die Erklärung der Reichsregierung zur Röhm-Revolte.

Die Reichstaas-Sizuno vom 13. Juli 1934.

Die Reichshauptstadt stand am Freitag ganz im Zeichen dex Erwartung der Reichstagssizung mit der großen Rede des Führers. Wie in ganz Deutschland, so waren auch in Berlin überall die Voraussezungen für eine größtmögliche Erfassung der Bevölkerung durch die Rundfunkübertragung der Führer- rede geschaffen. Auf zahlreichen öffentlichen Pläßen, auf denen Lautsprecher aufgestéllt waren, sammelten sih bereits in den späten-Nachmittagsstunden Tausende von Volksgenossen. Besonders stark war der Andrang auf dem Königsplaß. Hier waren gleichfalls durch Lautsprecheranlagen umfangreiche Vor- bereitungen für die Uebertragung der Reichstagssißung ge- troffen. Von dem Reichstagsgebäude und" dem Gebäude der Krollopex, in dem der Reichstag tagt, grüßten die Fahnen des Dritten Reiches. Zu den Absperrungsmaßnahmen war neben dex Polizei in großem Umfange die SS. herangezogen worden, die auch die Spaltierbildung in den Anfahrtstraßen übernahm. Im Krollgebäude war die Leibstandarte Adolf Hitler unter- gebracht, um sowohl die Spalierbildung wie auch die notwen- digen Kontrollmaßnahmen durchzuführen. Das äußere Bild des Plenarsaals unterscheidet sich insofern von den leßten Reichstagssizungen, als die großen Jupiterlampen fehlen, da der Tonfilm zu diesex Reichstagssißung nicht zugelassen worden ist. Dagegen sind die Photographen in großer Zahl vertreten. Gegen 7! Uhr begann sich der Plenarsaal allmählich zu füllen. Als einer der exsten erschien im Saal der Reichsarbeitsführer Staatssekretär Hierl. Bald darauf kam der Führer der Deut- schen Arbeitsfront, Dr. Ley. Von der Reichsregierung war als erster der Reichsjustizminister Dr. Gürtner anwesend. Auch die Tribünen waxen inzwischen schon ziemlich stark beseßt. Kurz nach 7!4 Uhx traf dex Füh rex in Begleitung des Stell- vertreters, Reichsministers H e ß, in der Krolloper ein. Er wurde bei seinem Erscheinen von der Volksmenge vor dem Krollgebäude, die immer mehr angewachsen war, mit stürmi- schen Heil-Rufen begrüßt.

Fnzwischen hat sich auch die Diplomatenloge gefüllt. Ver- treter allex in Berlin akkreditierten fremden Missionen sind zugegen. Die für das Publikum reserdbierten Reihen in den Rangen sind außerordenttlich stark überfüllt.

Einige Minuten vox 8 Uhr betritt der Führex, gefolgt vom Stellvertreter Rudolf Heß und dem Reichstags- präsidenten, Reichsminister ring, den Sißungssaal. Alle Abgeordneten und sonstigen Anwesenden erheben sich von den Pläßen zum Deutschen Gruß. Ein stürmisches dreifaches Heil begrüßt Adolf Hitler.

Neben dem Führer nehmen auf der ersten Reihe der Regierungsbank Play Reichsaüßenminister Freiherr v. Neurath, der Stellvertreter des Führers, Rudolf He ß, Reichsinnenminister Dr. Fri ck und Reichsfinanzmiini- ster GrafSchwerinv. Krosigk. Die übrigen Kabinetts- mitglieder, unter ihnen Reichspropagandaminister Dr. Goebbels und der Reichsarbeitsminister Seldte, im braunen Rot, sißen hinter dem Führer.

Punkt 8 Uhr eröffnet Reichstagspräsident Göring die Sitzung und erteilt sofort dem Führer das Wort,

Der Führer spricht!

Abgeordnete! Männer des Deutschen Reichstages!

Jm Auftrage der Reichsregierung hat Sie der Reichstags- prôsident Hermann Göring heute zusammenberufen, um mir die Möglichkeit zu geben, vor diesem berufensten Forum der Nation das Volk über Vorgänge aufzuklären, die als eine ebenso traurige wie warnende Erinnerung in unserer Geschichte für alle Zeiten fortleben mögen. Aus einer Summe sachliher Ursachen und per- sönlicher Schuld, aus menschliher Unzulänglichkeit und mensch- lichen Defekten entstand für unser junges Reich eine Krise, die nur zu leiht von wahrhaft vernihtenden Folgen für eine absehbare Zukunft hätte werden können. Jhre Entstehung und Ueber- windung vor Jhnen und damit vor der Nation klarzulegen, ist der Zweck meiner Ausführungen. Fhr JFnhalt wird ein rüchaltlos offener sein. Nur im Umfange muß ih mir Beschränkungen auf- erlegen, die bedingt sind einerseits durch die Rücksiht auf Futer- essen des Reiches, andererseits durch die Grenzen, die durch das Ge- fühl der Schande gezogen werden.

Als mich am 30. Januar Generalfeldmarschall und Reichs- präsident von Hindenburg mit der Führung der neugebildeten Deutschen Regierung beauftragte, übernahm die Nationalsozia- listishe Partei einen Staat, der politisch und wirtschaftlih in vollem Verfall begriffen war.

Alle politischen Kräfte des überwundenen früheren Zustandes hatten an diesem Verfall ihren Anteil und damit ihre Schuld. Seit der Abdankung des Kaisers und der deutshen Fürsten war das deutsche Volk den Männern ausgeliefert, ‘die als Repräsen- tanten unserer vergangenen Parteienwelt diesen Verfall entweder bewußt herbeigeführt oder chwächlih geduldet hatten. Angefangen bei den marxistishen Revolutionären, über das Zentrum hinweg bis zum bürgerlichen Nationalismus konnten alle Parteien und ihre Führer die Fähigkeit, Deutschland zu regieren, unter Beweis stellen. Endlose Koalitionen gestatteten ihnen sowohl ihre poli tischen Künste, wie ihr wirtschastlihes Können zu erproben. Sie

alle haben s{chmählich versagt. Der 30, Fanuar war daher auch niht der Akt der Uebernahme einer Regierung aus den Händen einer anderen Regierung, sondern die von der Nation ersehnte endgültige Liquidation eines unerträglichen Zustandes.

Diese Feststellung zu treffen, is notwendig, weil, wie die Ent- wicklung gezeigt hat, in einzelnen Köpfen vergessen worden zu sein scheint, daß sie ja selbst einst die Möglichkeit, ihre politischen Fähigkeiten zu erweisen, in reihlihem Umfange hatten. Es ist niemand in Deutschland, der der nationalsozialistishen Bewegung vielleicht den Vorwurf machen könnte, daß sie hoffnungsvollen politischen Kräften den Weg versperrt oder auh nux abgeschnitten hätte. Das Schicksal hat unser Volk aus unexrforshlihen Gründen verdammt, 15 Fahre lang als Experimentierfeld und zugleich

Es mag für die Umwelt insonderheit für die uns übel- wollende interessant und erfreulih gewesen sein, diese Experi- mente zu verfolgen, für das deutsche Volk waren sie aber ebenso \{hmerzlich wie demütigend. Man blicke doh zurück in diese Zeit und lasse an seinem Auge alle jene Erscheinungen vorbeiziehen, die sich als Kanzler des Reiches nacheinander ablösten. Jn welchem Lande wurde die Waage der Vorsehung öfter bemüht und das Zuleichtbefunden häufiger festgestellt? Nein! Wir Nationalsozialisten haben ein Recht, es uns zu verbieten, in diese Linie eingereiht zu werden. Am 30. Januar 1933 ist niht zum soundsovielten Male eine neue Regierung gebildet worden, sondern ein neues Regiment hat ein altes und krankes Zeitalter beseitigt. Dieser geschichtlihe Akt der Liquidierung des hinter uns liegenden traurigsten Lebensabschnittes unserer Nation wurde vom deutschen Volke selbst legalisiert. v

Denn wir haben nicht als Usurpatoren, so wie die Männer des November 1918, von der Macht Besiß ergriffen, sondern nah Recht und Geseß die Macht erhalien. Wir haben nit als wurzellose Anarchisten eine Revolte gemacht, sondern als Vollstrecker des Willens der Nation das Regime einer Revolte beseitigt. Und wir haben die Aufgabe nicht darin gesehen, uns die Macht durch die Bajonette zu sichern, sondern sie im Herzen unseres Volkes zu finden und zu verankern.

Wenn ih heute in einer bestimmten ausländischen Zeitung lese, daß ih zur Zeit von shweren Sorgen, und zwar augenblick- lih' von wirtschaftlihen Sorgen erfüllt sei, so vermag ih diesen Skribenten nux eine Antwort. zu geben: Fawohl, aber Sorge quält mich nicht etwa heute, sondern seit jeher. Wenn es früher die Sorge um unser Volk war, die uns in dem ihm schuldlos auf- gezwungenen Krieg es verteidigen ließ, dann war es nach dem Zusammenbruch die noch viel größere Sorge um die Zukunft, die uns zu Revolutionären machte. Und als wix nah 15jährigem Ringen endlih die Führung der Nation erhielten, da ließ uns diese quälende Sorge niht nur nicht los, sondern im Gegenteil, sie nahm uns bloß noch stärker in ihre Arme. Man daxf mir glauben, wenn. ih versichere, daß ih mir in meinem Leben um mein eigenes Schicksal noch niemals Sorgen aufkommen ließ. Allein ih bekenne, daß ih, seit mich das Vertrauen des General- feldmarschalls auf meinen Plaß gestellt hat, schwer unter der Last der Sorge trage, die Gegenwart und Zukunft unsercs Volkes uns allen aufbürden. Denn wir haben am 30. Januar nicht einen politisch in Ordnung befindlichen und wirtschaftlich sanierxten Staat übernommen, sondern ein politishes und ein wirtschaft- liches Chaos, das damals gerade von meinen heutigen Kritiker überhaupt als unreparabel angesehen und bezeihnet witrde.

Wir aber haben es gewagt, den Kampf gegen diese Er- scheinungen des Verfalls auf allen Gebieten aufzunehmen. Aus sorgenshweren Tagen und Nächten fanden wir immer wieder die Kraft zu neuen Entschlüssen.

Denn was auch immer unsere Gegner im einzelnen herum- nörgeln mögen, selbst sie. können nicht bestreiten, daß wir vor den Problemen nicht kapituliert haben, sondern, daß wir sie stets mutig zu lösen versuhten und in zahllosen Fällen gelöst haben.

Das Ergebnis der anderthalb Fahre national- sozialistisher Regierung liegt eindeutig und klar vor uns. Es kann in seiner Bedeutung gar uicht gemessen werden durch Vergleiche mit den Zu- ständen, welche wir am 30. Fanuar 1933 vor- fanden. Nein, wer gerecht sein will, muß unseren Erfolg beurteilen nah dem, was gekommen wäre, wenn wir n i cht gesiegt hätten.

Nur wer die Entwiclungslinie, die zum 30. Januar des ver- gangenen Jahres führte, sih gedanklih weiter fortseßt, kann die Größe der nationalsozialistishen Leistung ermessen, denn wir haben den Lauf des Schicksals damals nicht nur aufgehalten, son- dern auf allen Gebieten zum Glück gewendet.

Als ih als Kanzler des Reiches in die Wilhelmstraße einzog, war die Reichsgewalt zum wertlosen Phantom geworden. Der Geist des Aufruhrs und dex Widerseßlichkeit beherrschte die Länder und Kommunen. Die Schatten der traurigsten politischen Ver- gangenheit des deutschen Volkes stiegen beängstigend vor uns auf. Partikuralismus und Separatismus proklamierten sih frech als neue deutsche Staatsidee. Der Ohnmacht des Reiches im Fnnern aber entsprang die unwürdige Stellung nach außen. Es war wieder einmal beshämend geworden, sih vor der Welt als Deut- scher zu bekennen.

Den Geist der Unbotmäßigkeit und des innerstaatlichen Auf- ruhrs haben wix in wenigen Monaten ausgerottet und beseitigt. Unter voller Respektierung des Wesens unserer deutschen Stämme habén wix die Geiwvält des Reiches als den Ausdruck unseres gemeinsamen Lebenswillens gestärkt und über alles erhoben.

Das Deutsche Reich ist heute kein geographischer Begriff mehr, sondern eine polilishe Einheit.

Wir haben die Entwicklung unseres Volkes in Bahnen gelenkt, die noch vorx zwei Jahren als unmöglich angesehen wurden. Und so wie wir im JFnnern des Reiches die Einheit und damit des deutschen Volkes Zukunst fest sicherten, haben wir unentwegt die Rechte unseres Volkes auch nah außen vertreten.

Es genügte uns aber nicht, die staatspolitische Zerreißung des deutschen Volkes zu überwinden, sondern wichtiger fast noh erschien es uns, der drohenden volkspolitischen Auflösung vorzu-

waren vergangen, und der Fluch unseres früheren politischen Lebens, j unsere Parteizerrissenheit,

war überwunden. Von Monat zu Monat entfernte sih die deutshe Nation mehr von dieser uns heute fast {hon unbegreif- lichen Zeit und ihren Erscheinungen. Jch brauchte dies hier. nicht auszusprechen, denn jeder Deutsche fühlt es und weiß es: Schon der bloße Gedanke an die Wiederkehr dieses Parteien-Gemengsels ist lächerlich und absurd.

Dem großen politishen Reinigungsprozeß der Nation folgte ein niht minder großer wirtschaftlicher. Was in den nunntehr hinter uns liegenden 18 Monaten auf diesem Gebiete geleistet wurde, erhält sein Zeugnis durch die nicht fortzudiskutierende Tatsache der 4!4 Millionen Erwerbslosen, die wir in kuapp anderthalb Fahren einer nüßlihen Produktion zuführten.

So einfa diese Tatsache ist, so. groß waren und sind die Sorgen, die im Kampf gegen die Erwerbslosigkeit ihre Wurzel haben. Es ist ein erbitterter Krieg, den wir seit über anderthalb Jahren führen. Seine Beurteilung kann niht ausgehen von dem, was nicht rihtig gemacht wurde, sondern sie muß ausgehen von der Feststellung des gerade von unseren Kritikern nicht für möglich gehaltenen schon heute erreichten Resultats. Wie ih denn überhaupt eines hier feststellen muß: Wir sind vor Fragen gestellt worden, die man vor uns nicht beantwortet hat. Wir konnten uns in vielen Fällen nicht auf die Erfahrungen anderer aus früheren Zeiten berufen. Wir mußten so oft unsere eigenen Wege suchen, daß es natürlich leicht ist, nachträglich diesen oder jenen Fehlgriff anzuprangern.

Allein ich halte es für ein höheres Verdienst, den Mut zu haben, auf jeden Fall einen Weg aus dem Elend zu suchen, als aus Angst, etwa einen falschen Weg zu gehen, im Elend zu bleiben. Wir alle wissen, daß .es für eine wahrhaft besorgte Staatsführung eine Zeit ohne Sorgen gar niht geben kann. Stets sind neue Probleme zu meistern, neue Fragen zu lösen, neue Aufgaben zu erfüllen. Jndem wir. 4/4 Millionen Menschen aus der Arbeits- losigkeit befreiten und ihnen wieder einen anderen Lebens- standard ermöglihten, stärkten wir eine Konsumkraft, die damit auch in erhöhtem Maße fremde Rohstoffe verzehrt. Wir sehen solhe Schwierigkeiten, und ih kann dem deutschen Volke nur das eine versichern: wir werden sie lösen. Wenn unsere Handelsbilanz durch die wirtschaftliche Sperrung ausländischer Märkte oder dur den politishen Boykott eine passivé wird, werden wir dank der - Genialität unserer Erfinder und Chemiker und durch unsere Tat- kraft die Wege finden, uns vom Jmport' jener Stoffe unabhängig zu machen, die wir selbst zu erzeugen oder zu erseßen in der Lage sind. Alle diese Probleme werden wir mit unbäudiger Entschlossen- heit lösen, immer aus der Sorge heraus, unserem Volk in seinem Daseinskampf zu helfen.

Es gibt kaum ein Gebiet unseres nationalen, politischen, wirt- schaftlihen und sonstigen Lebens, auf dem wir niht Bahn- brechendes geleistet haben.

Der beste Beweis für die Richtigkeit dieser Behauptung ist die Einstellung des deutschen Volkes selbst,

Jn all seinen Lebensschihten hat es sich zum neuen Regiment bekannt.

Die Erscheinungen unseres früheren politischen Durcheinanders sind nicht beseitigt, weil wix sie vernichteten, sondern weil das deutsche Volk sie aus seinem Herzen entfernte. Und ih muß es heute und an dieser Stelle bekennen, daß unsere Arbeit ja auh vergeblich gewesen wäre, ja vergeblich hätte sein müssen, wenn nicht das deutsche Volk uns sein Vertrauen und seine treue Mitarbeit in so großem Umfange geschenkt haben würde. Es sind die 414 Millionen Männer und. Frauen aller Lebenslagen, die uns nicht nux äußerlih ihr Jawort gaben, sondern sich innerlich dem neuen Regiment verschrieben.

Jn ihnen liegt die hauptsächhlichste Ursache unseres Erfolges. Ohne ihr gläubiges Zutrauen, ohne ihre geduldige Nachsicht; ohne ihre opferbereite Hingabe wäre das Werk der deutschen Wiedet- genesung nie gelungen. | geburt unseres Volkes auch dessen beste Repräsentanten. Sie sind in Wahrheit das deutsche Volk.

Angefangen bei den alten, treuen und unerschütterlichen Kämpfern unserer Bewegung, bis zu den neugewonnenen Mil- lionenmassen unserer Arbeiter, stellen. sie das gesunde Elemen! unseres Volkes dar. Sie alle sind gerecht und innerlich anständig geblieben. Millionen von ihnen kämpfen auch heute in Deuts land bittex und schwerx um ihr kärgliches täglihes Brot, Hundert tausende an Bergarbeitern verdienen kaum das Notwendigste zun! Leben. Hundetttausende- andere waren bereit, ihren Arbeitsplah mit noch ärmeren Volksgenossen zu teilen. Und sie alle leben denno in der Zuversicht und im Glauben an den neuen Staal. Von Millionen. shwerarbeitenden und verdienenden Menschel mußten wir Opfer. fordern zur Rettung anderer deutscher Leben®

gemeinschast hat gerade iu den ärmsten Söhnen unseres Volkes seine crhabenste Verklärung gefunden. Millionen an Frauen, sit lieben diesen neuen Staat, opfern, arbeiten und beten für ihn. Sie empfinden in ihrem natürlichen Jnstinkt seine Mission da Erhaltung unseres Volkes, dem sie selbst in ihren Kindern das lebende Unterpfand „gegeben haben. Hunderttausende an Mitgli dern unserer früheren bürgerlichen Gesellschaft, sie bemühen sid im neuen Staat den Weg zum deutschen Volk zu suchen und zl sinden. Unzähligen erscheint ein neues Leben erschlossen,

Versuchskaninchen für diese Politiker zu dienen. "

beugen. Kaum sechs Monate nalionalsozialistisher Regierung

gestedckt.

E Die zweite Gruppe der Unzufriedenen besteht in jenen

J dieser Tatsache absfinden zu können. h eigene Unfähigkeit mit dem gnädigen Mantel des Vergessens

l es fertigbrahten, sich in den Besiß des Staates zu seten.

Sie sind damit als die Träger der Wieder

i shen Volkes wollten wix vergewaltigen, sondern nur die Ver- gewaltiger der Nation verjagen. Und als wir endlich, legitimiert

F l4jährigen Kampfe zogen, da geschah es niht, um in einem

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stände, und sie haben die Opfer gegeben. Das Wort deutsche Voll-Mit Achtung emporzusehen vermag. Geseve finden, die der Moral

leder Mm . s - s r i | L Mann in freudigem Gehorsam unterwirft. Die Revolution " JUr uns kein permanenter Zustand. Wenn der natürlichen

Arbeit und dem ewigen Streben und Ringen ein schöneres Zis angenen Woche durchzulesen verpflichtet wax, auch ein Tagebuch

Wer das Glück hat, in dieses Volk hineinzukommen, der wird selbst erfaßt und getragen sein von der Welle des grenzenlosen Vertrauens und der dur nichts zu ershütternden Zuversicht, mit der sie alle am neuen Deutschland hängen.

Dieser positiven Welt des Deutschtums, der Verkörperung der wirklichen Werte unseres Volkes, steht freilich auch eine kleine negative gegenüber. Am Werk der deutshen Genesung und Er- hebung nehmen keinen inneren Anteil:

Erstens die kleine Schicht jener

internationalen Volkszerseßer, die als Apostel des

weltanschaulichen, politishen und wirtschaftlichen Kommunismus planmäßig die Völker zersegzen,

die Ordnung auflösen und sih bemühen, das Chaos her- beizuführen, Wir sehen die Zeugnisse des Wirkens dieser internationalen Verschwörung um uns. Landauf, landab laufen die Flammen des Aufruhrs über- die Völker.

Straßentumulte und Barrikadenkämpfe, Massenterror und individualistishe Zersezungspropaganda beunruhigen

heute fast alle Länder der Welt. Auch in Deutschland ver- suchen ‘noch einzelne dieser Narren und Verbrecher, immer wieder ihre destruktive Tätigkeit auszuüben. Seit der Ueber- windung der kommunistishen Partei erleben wir, wenn auch immer schwächer werdend, denno einen Versuh nah dem anderen, koimmunistishe Organisationen von mehr oder minder anarchistishem Charakter zu begründen und arbeiten zu „lassen. Fhre Methode it stets dieselbe. Judem sie das Los der Gegenwart als unerträglich schildern, preisen sie das kommunistishe Paradies der Zukunft und führen praktisch damit doch nur einen Krieg für die Hölle. Denn die Folgen ihres Sieges in einem Lande wie Deutschland könnten keine anderen als vernichtende sein. Die Probe ihres. Könnens und der Wirkung ihrer Herrschaft ist im Exempel dem deutschen Volke aber schon so klar geworden, daß die über- wältigende Mehrzahl gerade der deutshen Arbeiter diese jüdisch-internationalen Menschheitsbeglücker exkannt und innerlih überwunden hat. Der nationalsozialistishe Staat wird in seinem Fnnern, wenn notwendig, in einem hundert- jährigen Kriege, auch die leßten Reste dieser Volksvergiftung und Volksvernarrung ausrotten und vernichten.

politischen Führern, die durch den 30, Januar ihre Zukunft als erledigt- empfinden, ohne sich mit der Unwiderruflichkeit Je mehr die Zeit ihre

verhüllt, um so mehr glauben sie berechtigt zu sein, fih dem Volke langsam wieder in Erinnerung zu bringen. Da ihre Utifähigkeit einst niht eine zeitlih bedingte war, sondern eine natürlich angeborene ist, vermögen sie auch heute nicht in positiver nüßlicher Arbeit ihren Wert zu beweisen, sondern sehen ihre Lebensaufgabe erfüllt in einex ebenso hinter- hältigen wie verlogenen Kritik. Auch an ihnen hat das Volk feinen Anteil. - Dex nationalsozialistishe Staat kann durch sie ernsilih weder bedroht noch irgendwie beschädigt: werden. ; Eine ‘dritte Gruppe destruktiver Elemente ergibt sich aus jenen Revolutionären, die im Jahre 1918 in ihrem früheren Verhältnis zum Staat erschüttert und entwurzelt worden sind und damit überhaupt jede innere Beziehung zu einer ge- regelten menschlichen Gesellschaftsordnung verloren haben. Es sind Revolutionäre geworden, die der Revolution als Re- volution huldigen u nd in ihr einen Dauerzustand sehen möchten. Wir alle haben einst unter der furchtbaren Tragik gelitten, daß wir als gehorsame und pflichtgetreue Soldaten plöblih einex Revolte von Meuterern gegenüberstanden, die

Jeder von uns war einst erzogen worden in der Achtung der Geseve, im Respekt vor der Autorität, im Gehorsam gegenüber den von ihr ausgehenden Befehlen und Anord- nungen, in der inneren Ergebenheit gegenüber dec Reprä- jentanz des Staates. Nun zwang uns die Revolution der Deserteure und Meuterer die innere Loslösung von diesen Begriffen auf. Wir konnten den neuen Usurpatoren keine Achtung schenken, Ehre und Gewissen zwangen uns, ihnen den Gehorsam aufzusagen, Liebe zur Nation und zum Vater- land verpflihtete uns, sie zu befriegen, die Amoral ihrer GeseBe löshte in uns die Empfindung für die Notwendig- keit ihrer Befolgung, und so sind wir Revolutionäre gewor- den. Allein auch als Revolutionäre hatten wir uns nicht losgelöst von der Verpflichtung, die natürlihsten Geseve des souveränen Rechtes unseres Volkes auch auf uns zu beziehen und sie zu respektieren. :

Nicht den Willen und das Selbstbestimmungsrecht des deut-

durd 8 5 3 di s irch das Vertrauen des Volkes, die Konsequenzen aus unserem

Chaos zügellose Fnstinkte austoben zu lassen, sondern nur, um fine neue und bessere Ordnung zn begründen. Für uns war die Revolution, die das Zweite Deutschland zertrümmerte, nichts anderes als der gewaltige Geburtsakt, der das Dritte Reich N ins Leben rief. Wir wollten ivieder einen Staat schaffen, an dem jeder Deutsche n Liebe hängen kann, ein Regiment begründen, zu dem jeder

Unsero@ 2 r as ais ee nleres Volkes entsprehen, eine Autorität befestigen, der si

niwickdlung eines Volkes mit Gewalt eine tödlihe Hemmung

vserlegt wird, dann mag die kfünstlich unterbrochene Evolution

sih mit diesen vershiedenen Gruppen abfinden mußte und au abgefunden hat, so trat doch seit einigen Monaten eine Stimmung auf, die man endlih nicht mehr auf die leihte Schulter nehmen konnte.

von einer neuen Umwälzung, von einem neuen Aufstand wurde allmählich so intensiv, daß nur cine leihtsinnige Staatsführung darüber hätte hinwegsehen können. das einfach als dummes Gerede abtun, was in Hunderten und endlih Tausenden von Berichten mündlih und schriftlich darüber einging.

gefunden mit den Aufzeihnungen eines Mannes der 1918 a1 die Bahn des Widerstandes gegen die Ge i i nun in einer Welt- lebt, in- der das Gese an sich zum Widerstan zu reizen scheint. Ein ershütterndes Dokument ; brochenes Konspirieren und dauerndes Vers blick in die Mentalität von Menschen die Nihilismus ihr leßtes Glaubensbefenntnis

chwören.

Stellung zu nehmen, erf ihre Unruhe und Unrast nur mehr Befriedigung in der dau den gedanklichen und konspirativen Beschäfti Jer seßung des jeweils Bestehenden. Srühzeit unseres Kampfes mit un angerannt, die meisten von ihnen Kampfes die innere Disziplinlosigkeit von nationalsozialistschen Bewegung fortgeführt. : Der letzte Rest schien nah dem 30 sein. Die Verbundenheit mit der ; gung ivar in dem Auge N ihrer pathologischen Abneigung wurde. Sie sind Prinzip Feinde jeder Autorität und daher überhaupt nicht zu be- kehren. Leistungen, die den deutshen neuen Staot j j

S gegen den vergangenen Staa

nationalsozialistishen Bewe-

zu festigen

E N alles aus Grundsatz eines gemeinsam ist: sie S sich nicht das deutsche Volk, sondern die ihnen verhaßte Institution der Ordnung. Sie erfüllt nit der Wunsch, de Volk zu helfen, als vielmehr die brennende Hoffnung n a ernus möchte ihre Arbeit zur Rettung des Volkes mißlingen. e A Dae nie bereit, den Segen einer Handlung zuzugeben, als vielmehr erfüllt von dem Willen, aus Prinzip jeden Erfolg zu bestreiten und aus jedem Erfolg die möglichen Fehler und möglichen Schwächen herauszuspüren. E ; ; 4 A „dritte Gruppe pathologischer Feinde des Staates ist eshalb gefährlich, weil sie für jeden Versuch einer Revolte ein E R dE solange darstellen, als sich nicht aus - ao [hen Auseinandersezung eine neue Ord-

nung herauszukristallisieren beginnt. Ih muß- nun aber auch der vierten Gruppe gedenken, die manchesmal vielleicht sogar ungewollt —, aber dennoch eine wahr- haft destruktive Tätigkeit ausübt. Es sind dies jene Menschen, die einer verhältnismäßig kleinen Gesellschaftsshiht angehören, im Nichtstun Zeit und Anlaß findet zur mündlichen Berichterstattung über all das, was geeignet ist, eine ebenso interessante wie wi- tige Abwechslung in ihr im übrigen vollständig belangloses Leben zu bringen. Denn während die überwältigende Zahl der Nation sih in mühevoller Arbeit das tägliche Brot zu verdienen hat, gibt es in verschiedenen Lebensschichten immerhin auch Menschen, deren einzige Tätigkeit es ist, nichts zu tun, um sih von diesem Nichtstun dann wieder zu erholen. Je armseliger das Leben einer solhen Drohne is, umso begieriger wird das aufgegriffen, was dieser Leere einen interessanten JFuhalt geben kann. Persönlicher und politisher Tratsh wird hier begierig ausgefangen und noh begieriger weitergegeben. Da diese Men- schen infolge ‘ihres Nichtstuns eine lebendige Beziehung zur Millionenmasse der Nation nicht besiven, ist ihr Leben abgesteckt durch den Umfang ihres eigenen Lebenskreises. Jedes Geshwät, das sih in diesen Zirkel verliert, wird wie zwishen zwei Hohl- spiegeln immer wieder. einander zurückgegeben. Sie sehen, weil ihr eigenes Jh von einer Nichtigkeit erfüllt ist, die sie bei ihres- gleichen stets bestätigt finden, die ganze Umwelt davon betroffen. Die Auffassung ihres Kreises verwechseln sie mit der Auffassung Aller. Jhre Bedenken, bilden ste \ich ein, seien die Sorgen der ganzen Nation. Fn Wirklichkeit ist dieses Drohnenvölkchen nur ein Staat im Slaate, ohne jeden lebendigen Kontakt mit dem Leben, den Empfindungen, Hoffnungen und Sorgen des anderen Volkes. Sie sind aber gefährlich, weil sie förmlihe Bazillenträger sind der Unruhe, der Unsicherheit, der Gerüchte, Behauptungen, der Lügen und Verdächtigungen, Verleumdungen und Befürch- tungen, und so beitragen zur Erzeugung einer allmählichen Nervosität, bei der es am Ende shwer ist, die gegebene Begren- zung im Volke zu erkennen oder zu finden. So wie sie in jedem anderen Volke ihr Unwesen treiben, so auh im deutshen. Für sie war die nationalsozialistishe Revo- lution genau so ein interessantes Gesprähsthema wie umgekehrt der Kampf der Feinde des nationalsozialistishen Staates gegen diesen.

Eins aber ist klar: Die Arbeit des Wiederauf- baues unseres Volkes und dadurch die Arbeit unseres Volkes selbst ist nur möglich, wenn das deutsche Volk in innerer Ruhe, Ordnung und Disziplin seiner Führung folgt, und vor allem, wenn es seiner Führung vertraut. Denn nur das Vertrauen und der Glaube an den neuen Staat haben es ermöglicht, die großen Aufgaben in An-

griff zu nehmen und zu lösen, die uns die

früheren Zeiten gestellt hatten.

Wenn auch das nationalsozialistishe Regime von Anfang an

Das erst vereinzelte Geshwäß von einer neuen Revolution,

Man konnte nicht mehr alles

Noch vor drei Monaten war die Parteiführung über-

tur einen Gewaltakt sich wieder die Freiheit der natürlichen -ntwicklung öffnen.

"ittels periodisch wiederkehrender Revolten. J habe unter den zahllosen Akten, die ih in der ver- | j

zeugt, daß es sih einfach um das leihtsinnige Geshwäßt politischer Allein es gibt keinen Zustand einer per- | Reaktionäre, marxistisher Anarchisten oder aller möglihen Müßig- anenten Revolution oder gar eine segensreihe Entwicklung | gänger handeln würde, dem jede tatsählihe Unterlage fehle.

für eine neue Propagandawelle. Sie sollte das deutshe Ves gegen den Versuch einer neuen Vergiftung immunisieren. Gleich-

Mitte Värz habe ih veranlaßt, Vorbereitungen zu treffe

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: gung mit der Zer- Viele von ihnen sind in der

aber hat {hon im Laufe des der disziplinierten

Januar ausgeschieden zu

nblick gelöst, da diese selbst als Staat

scheinen, erregen ihren höchsten Haß. Wie denn überhaupt all

FReichs- und Staatsauzeiger Nr. 162 vom 14, Juli 1934. S. 3

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seße geworfen wurde und

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Ein ununter- Ein Ein- ohne es zu ahnen, im cl) l ette gefunden haben. Un- ahig zu jed _ i i i j

fähig zu jeder wirklihen Mitarbeit, gewillt, gegen jede Ordnung

üllt von Haß gegen jede Autorität, findet

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zeitig damit aber gab ich auch an einzelne der Parteidienststellen den Befehl, den immer wieder auftauchenden Gerüchten einer neuen Revolution nachzugehen, und wenn mögli die Quellen dieser Gerüchte aufzufinden. Es ergab \ih, daß in den Reihen H einiger höherer SA.-Führer Tendenzen auftraten, die zu ernfstesten Taae E A Es waren zunächst allgemeíne

gen, nnere Zusammenhänge nicht ohne weiteres flar waren.

1. Entgegen meinem ausdrücklihen Befehl und entgegen mir gegebenen Erklärungen durh den früheren Stabshef Röhm war eine Auffüllung der SA. in einem Umfange eingetreten, die die innere Homogenität dieser einzigartigen Organisation gefährden mußte.

i 2. Die nationalsozialistishe weltanschauliche Erziehung trat in den erwähnten Bereichen einzelner höherer SA.-Dienststellen mehr und mehr zurü.

3. Das naturgegebene Verhältnis zwishen Partei und SA. begann sich langsam zu lockern. Mit einer gewissen Planmäßiakeit konnten Bestrebungen festgestellt werden, die SA. von der ihr von mir gestellten Mission mehr und mehr zu entfernen, um sie anderen Aufgaben oder Jnteressen dienstbar zu machen.

j 4. Die Beförderungen zu SA.-Führern ließen bei N 1chprüfung eine vollständig einseitige Bewertung eines rein äußeren Könnens oder oft auch nur einer vermeintlichen intellektuellen Befähigung erkennen. Die große Zahl ältester und treuester SA.-Männer trat immer mehr bei Führerernennungen und Stellenbesezungen zurüd, während der in der Bewegung nicht sonderlih hochgeachtete Fahr- gang 1933 eine unverständlihe Bevorzugung erfuhr. Eine manches- mal nur wenige Monate dauernde Zugehörigkeit zur Partei, ja nur zur SA. genügte zur Beförderung in eine höhere SA.-Dienst- stelle, die der alte SA,-Führer niht nach Jahren erreichen konnte.

5. Das Auftreten dieser zum großen Teil mit der Bewegung überhaupt nicht verwachsenen einzelnen SA.-Führer war ebenso unnationalsozialistish wie manches Mal geradezu abstoßend. Es fonnte aber nicht übersehen werden, daß gerade in diesen Kreisen eine Quelle der Beunruhigung der Bewegung auh dadurh ge- funden wurde, als ihr mangelnder praktisher Nationalsozialismus sich in sehr unangebrahten neuen Revolutionsforderungen zu vershleiern versuchte. Jh habe auf diese

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und eine Reihe weiterer Mißstände den

tabshef Röhm hingewiesen, ohne daß irgendeine fühlbare Ab- hilfe, ja auch nur éin erkfennbares Eingehen auf meine Ausstel» lungen eingetreten wäre. Fm Monat April und Mai nahmen diese Klagèn ununterbrochen zu. Zum erstenmal erhielt ich in dieser Zeit aber auch aktenmäßig belegte Mitteilungen über Bes sprehungen, die von einzelnen höheren SA.-Führern abgehalten worden waren und die nicht anders als mit „grober Ungehörig- keit“ bezeihnet werden mußten. : i

Zum ersten Male wurde in einigen Fällen unab- leugbar bewiesen, daß in solhen Besprechungen Hinweise auf die Notwendigkeit einer neuen Re- volution gegeben wurden, daß Führer die Auf- forderung erhielten, sich für eine solche neue Revolution innerlich und sahlich vorzubereiten. Stabschef Röhm versuchte, alle diese Vorgänge in ihrer Wirk- lihkeit abzustreiten;, und erklärte sie als versteckte Angriffe gegen die SA.

Die Belegung einzelner diejer Vorfälle durch Angaben Betei- ligter führte zur shwersten Mißhandlung dieser Zeugen, die meist aus den Reihen der alten SA. stammten. Schon Ende April war sih die Führung der Partei sowie eine Anzahl davon berührter staat- liher Einrichtungen im klaren darüber, daß eine bestimmte Gruppe höherer SA,-Führer bewußt zur Entfremdung der SA. von der Partei sowie den anderen staatlichen Fnstitutionen beitrug oder diese zumindest nicht verhinderte. Der Versuch, auf dem normalen Dienstwege Abhilfe zu schaffen, blieb immer wieder erfolglos. Stabschef Röhm sicherte mir persönlich immer wieder Untersuchung der Fälle und Entfernung der Schuldigen bzw. deren Maßregel Eine sihtbare Wandlung trat nicht ein. Fm Monat Mai liefen bei einigen Partei- und Staatsstellen

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ung zu. s L

zahlreihe Anklagen über Verstöße höherer und mittlerer SA.- Führer ein, die, 1 fonnten, Von verhezenden Reden bis zu unerträglihen Aus- schreitungen führte hier eine Göring hatte hon vorher für Preußen sih bemüht, die Autorität der nationalsozialistishen Staatsführung über einzelner Elemente zu seßen. iveilen einzelne

aktenmäßig belegt, nicht abgestritten werden

gerade Linie. Ministerpräsident den Eigenwillen Jn anderen Ländern waren biss Parteidienststellen und * Behörden gezwungen, gegen unerträglihe Ausschreitungen Stellung zu nehmen.

Einige Verantwortlihe wurden verhaftet.

Jh habe früher stets betont, daß cin autoritäres Regiment besonders hohe Verpflichtungen besißt. Wenn vom Volke gefordert wird, daß es ciner Föhrung blind vertraut, muß diese Führung dieses Vertrauen aber auch durch Leistung und durch besonders gute Aufführung sich verdienen.

Fehler und Frrtümer mögen irn einzelnen unterlaufen, sie sind

auszumerzen.

Schlehte Aufführung, Trunkenheitsexzesse, Be-

lästigung friedlicher anständiger Menschen aber sind eines Führers unwürdig, nicht nationalsozialistisch und im höchsten Maße ver-

a

bsheuungswürdig. Jch habe daher auch stets gefordert, daß an das Benehmen

und die Aufführung nationalsozialistisher Führer höhere An- forderungen gestellt werden als bei übrigen Volksgenossen. Wer selbst eine höhere Achtung wünscht, muß dieser Forderung dur

e

ine höhere Leistung entsprehen. Das Primitivste, was von ihm

gefordert werden kann, ist, daß er in seinem Leben der Mitwelt

gegenüber kein {mähliches Beispiel gibt.

a

Fh wünsche daher uch nicht, daß Nationalsozialisten wegen solher Delikte milder

beurteilt und bestraft werden als sonstige Volksgenosfsen, sondern

ih erwarte,

n L

mochte hier

daß ein Führer, der \sich so vergißt, strenger bestraft im gleihen Fall ein unbekannter Mann. Und ich keinen Unterschied wissen zwishen Führern der

ird als

politishen Organisationen und Führern der Formationen unserer

+ _ 2s —_—

Ob

A., SS., Hitler-Jugend usw.