E
Preußen. Preußisches Fustizministerium,
Oberstaatsanwalt Dr. Stuxm bei der Staatsanwalt- schast des Landgerichts Berlin ist zum Generalstaatsanwalt in Stettin ernannt.
Versetzt sind: die Oberstaatsanwälte Freiherr Roeder von Diersburg in Görliß an die Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Berlin, Rahmel in Glogau nach (Görliß.
Srichtamtliches.
Deutsches Reich.
Der Königlich britishe Botschafter Six Eric Phipps ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaft wieder übernommen. S
Bekanntmachung.
n Ergänzung der Bekanntmachung der Handelsvertre- tung der UdSSR. in Deutschland im Reichsanzeiger Nx. 172 vom 26. Fuli 1934:
A IV unter Absay 1 Leonidoff, Lew, Bub o ff, Miolaus; für die Zeit vom 1. August 1934 bis 15. Septembex 1934.
Berlin, den 3. August 1934.
Handelsvertretung der UdSSR. in Deutschland, Rechtsabteilung.
Verkehrswesen.
Vorübergehende Einschränkung des Postschalter- dienstes am 6. und 7. August.
__ Während der Rundfunkübertragung der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Herrn Reichspräsidenten vom 6. u. 7. Au ust werden die Schalter der Postämter vorübergehend geschlossen. Für
den Telegrammannahme- und den Rohrpostdienst bleibt bei jeder Postanstalt ein Schalter geöffnet. Auch 1m Fernsprech-, Luftpost- und Eilzustelldienst treten keine Beschränkungen ein. Die Post-
Neichs- und Staat8anzeiger Nr. 181 vom 6, August 1934. S. 2
anstalten geben die vorübergehende Schließung der Schalter dur Aushang bekannt. Bei den Postsheckämtern ruht ebenfalls dex Kassendienst.
Sendezeiten der deutschen Kurzwellensender im Monat August.
Asien : 6,20— 8,30 Uhr 14,00—17,00 ü Australien : Sondersendung über Asien-Richtstrahler ieden Sonntag vormittag: 10,00—11,30 Uhr Sender DJA = 31,38 m DIJB = 19,74 m Afrika :
18,15—22,00 Uhr
Sender DIB = 19,74 m DIJA = 31,38 m
”
Sender DID = 25,51 m DIC = 49,83 m
"
Sender DJA == 31,38 m
Südamerika : 23,00— 2,15 Uhr entral- Amerika : Sondersendung für Zentral-Amerika über Nordamerika-Richt-
strahler:; 23,00—00,15 Uhr Sender DID = 25,51 m Nordamerika : 14,00—17,00 Uhr Sender DIB = 19,74 m 00,15— 4,30 » DID= 25,51 m 2,45— 4,30 » DIC = 49,83 m,
GeblHrenfreie Rundfunkaufnahme der Trauer- feierlichkeiten für den verstorbenen Herrn Reichspräfidenten.
Die Errichtung und der Betrieb von Rundfunkempfangs- anlagen zur Aufnahme der Trauerfeierlihkeiten für den verstor- benen Herrn Reichspräsidenten am 6, und 7. August ist allen Volksgenossen ohne besondere Genehmigung gestattet. Gebühren werden von der Deutshen Reichspost niht erhoben, wenn die Anlagen O Beendigung der Uebertragungen der Trauerfeier- lihkeiten sogleih abgebaut werden,
“
Kunst und Wissenschaft. Aus den Staatlichen Museen.
Am Dienstag, dem 7. August, sind die Staatlihen Museen in der Zeit von 1014 Uhr vormittags bis zur Beendigung der Staatstrauerfeier für den Herrn Reichspräsidenten und General- Maa, von Hindenburg im Tannenberg-Ehrenmal für den
esuch geschlossen.
Der deutsche Einzelhandel im 1. Halbjahr 1934,
Günstige Zuniumsäze. — Umsatzverluste bis 1932 aufgeholt.
Die Forschungsstelle für den Handel beim RKW. hat soeben die Ergebnisse ihrer Statistik der Einzelhandelsumsäße für Juni veröffentliht. Danach hält die shon seit Jahresbeginn im Durch- hnitt des Einzelhandels festzustellende ungefähr zehnprozentige Umsaßsteigerung gegenüber den Vorjahrsergebnissen weiter und verstärkt an, was zum weitaus größten Teil auf eine Steige- rung der Mengenumsäße oder den Kauf besserer Qualitäten zu- rückzuführen ist.
Wie in den Vormonaten ist die Umsaßentwicklung bei den einzelnen Handelszweigen recht unterschiedlih. Die Fachgeschäfte mit Waren des wiederkehrenden Bedarfs (vorx allem Hausrat und Bekleidung) melden neben den Kraftfahrzenghandlungen (+ 49,6 v§H) die größten Umsabsteigerungen (15 bis reichlich 30 vH). Fm Schuheinzelhandel ist nach dem vorliegenden Teil- ergebnis im Juni deutli die durch die frühere Lage des Pfingst- geschäfts bedingte Umsaßverschiebung zu erkennen (Mai Umsäbße —+ 19,8 vH, Juni-Umsäbe + 1,0 vH). Die Umsäte der Leben s - mittelfachgeshäfte lagen im Juni um knapp 9vH über den Vorjahrsumsäßen. Auch die Drogerien, bei denen eine Geschäfts- belebung erst seit wenigen Monaten zu spüren -ist, konnten im Juni eine stärkere Umsaßzunahme (+ 8vH) als in den Vor- monaten erzielen. Das bereits seit einigen Monaten auch bei den Großunternehmungen beobachtete Ueberschreiten der Borjahrsumsäße seßte sich im Juni fort. Die Warenhaäuser hatten im Durchschnitt um 8,4 vH höhere Umsäße als im Juni 1938, die Kaufhäuser um 13 vH höhere. Mit Ausnahme der Lebens- mittelabteilungen (Rückgang 3,6 vH) sind damit in allen Abtei- lungen der “Waren- und Kaufhäuser im Juni Umsabzunahmen festzustellen.
X
Jm Einzelhandel weist kein Zweig in der 1. Jahreshälfte 1934 gegenüber dem Vorjahr Imsaßrückgänge auf. Durhweg ergeben sih, mit Ausnahme der Warenhäuser und Einheitspreis- geschäfte und — wie aus Einzelangaben zu schließen sein dürfte* — der Verbrauchergenossenschaften, Umsatßsteigerungen, die bei den einzelnen Handelszweigen ganz verschieden hoh sind. Um die Hälfte konnten der Kraftfahrzeug- und der Büromaschinenhandel ihre Umsäße im 1. Halbjahr 1934 gegenüber 1933 steigern. Gerade diese Handelszweige hatten abex auch in den Krisenjahren die ¡tärksten Umsatverluste. Achnlich liegen die Verhältnisse bei den übrigen Handelszweigen mit überdurhschnittlihen Umsat-
zunahmen. Die Möbelgeschäfte hatten in den ersten 5 Monaten um 40 vH höhere Umsäße, die Fachgeschäfte für Hausrat und für Bekleidung 10- bis 30prozentige Umsaßgewinne. Lebensmittel- fachgeschäfte mit ihren geringen Umsatverlusten während der Krise erreichten dagegen nur 6prozentige Umsayerhöhungen. Noch weniger sind die Umsäge der Drogerien (+ 83 vH) gestiegen. Wesentlih ungünstigere Umsatziffern als im Gesamtdurchschnitt — die Umsäße des gesamten Einzelhandels lagen im 1. Halbjahr 1934 um rd. ein Achtel über den Umsäyen in der ersten Fahres- hâlfte 1933 — meldeten die Großunternehmungen des Einzel- handels. Die Kaufhäuser erzielten im 1, Halbjahr 1934 ungefähr gleih hohe Umsäge wie 1933 (Steigerung 1vH), die Waren- hausumsäßte lagen um 6 vH unter dem Stand von 1933, Ein Ver- gleih der Umsayßentwicklung über einen zweijährigen Zeitraum läßt die bereits seit 15 Monaten zu beobachtende unterschiedliche Umsayßentwicklung zwishen Fachgeshäft und Großunter- nehmungen auf der einen Seite und zwishen den einzelnen Zweigen des Fachhandels auf der anderen Seite klar hervor- treten.
Die Waren- und Kaufhausumsäte sind wegen der Abwande- rung der Kaufhäuser im ersten Halbjahr 1934 um 24,2 vH bzw. 14,4 vH niedriger als 1932. Jn großem Abstand folgen dann einige Zweige des Fachhandels: Blumengeschäfte (18 vH), Droge- rien (— 6 vH). Die Lebensmittelfachgeshäfte haben etwa den Umsaßstand von 1932 erreiht. Höhere Umsäße als 1932 und damit auch höhere als im Gesamtdurhschnitt des Einzelhandels — der Einzelhandel konnte insgesamt im 1. Halbjahr den Umsaßstand der ersten Fahreshälfte 1932 erreichen — sind beim Bekleidungs- (Textilwaren + 6 vH, Schuhe +' 3 vH) und vor allem beim Hausrateinzelhandel (+ 15 bis 30vH) — festzustellen. Eine Sonder- konjunktur liegt bei den Kraftfahrzeughandlungen vor. Sie er- reichten im ersten Halbjahr 1934 um 80 vH höhere Umsäße als 1932 und konnten in den leßten Monaten als einziger der unter- suchten Handlungszweige ungefähr die gleihen Umsäße wie in den entsprehenden Monaten im Jahre 1933 erzielen. Von diesem Umsaßniveau ist der Einzelhandel in seinex Gesamtheit noch weit entfernt. Den Umsaßstand der ersten Fahreshälfte 1931 konnten neben den Kraftfahrzeughandlungen nux noch die Abzahlungs- geschäfte und die Eisenwarengeschäfte, die in erheblihem Umfang Baumaterialien führen, überschreiten.
(E E O E D N R T E T E T E I E E T
Börse auch am Moùûtag und Dienstag geschlossen.
Aus Anlaß der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Herrn Reichspräsidenten, Generalfeldmarschall von Hinden- burg, bleiben sowohl die Berliner Börsenräume als auch die der Provinzbörsen am Montag, den 6., und Dienstag, den 7, August 1934, für jeden Verkehr geschlossen, Die Devisen- notierungen finden an beiden Tagen wieder im Gebäude der Reichsbank statt.
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Vewegung der Unternehmungen im Juli.
Nach Mitteilung des Statistishen Reichsamts wurden im Juli 1934 4 Aktiengesellshaften mit zusammen 2,8 Millionen
Reichsmark Nominalkatipal gegründet. Ferner wurden 28 Kapi- talerhöhungen um zusammen 6,5 Mill. RM vorgenommen und 73 Kapitalherabseßzungen um zusammen 85 RM. 50 Alktien- gesellschaften mit einem Nominalkapital von 16 Mill, RM wurden aufgelöst, darunter 3 wegen Konkurseröffnung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Monat Juli ausgegebenen Aktien betrug 6,4 Mill. RM.
Ferner wurden im Fuli 1934 186 Gesellschaften m. b. H§,, 1029 Einzelfirmen und Personalgesellshaften und 238 Genossen- schaften gegründet. Aufgelöst wurden 485 Gesellshäften m. b. H. (darunter 111 von Amts wegen gelöscht), 957 Einzelfirmen und Personalgesellschaften (darunter 133 von Amts wegen gelöscht) und 184 Genossenschaften.
Keine Verschiebung der Deutschen Oftmesse.
Königsberg, 5. August. Der Eröffnungstag der 22. Deutschen Ostmesse (vom 19. bis 22. August) in Königsberg fällt mit der Volksabstimmung der deutshen Nation zusammen. Eine Ver- legung der Messe findet aber auf Wunsch der zuständigen amts- lichen Stellen nicht statt. Es sind Maßnahmen getroffen worden, die es jedem Volksgenossen ermöglichen, troy des Besuchs dex Deutschen Ostmesse — gleichviel, ob als Besucher oder Aussteller — seiner Wahlpfliht nachkommen zu können. Für die Messe- besucher und Aussteller werden auf und unmittelbar neben dem Messegelände besondere Wahllokale eingerihtet. Stimmscheine sind rechtzeitig zu besorgen.
Attive Ausfuhrförderung auf ausländischen Messen.
land September 1934 wird Deutschland wie in Utrecht, Mailan 2 zosen, Zagreb und Budapest auf der internationalen Levante-Messe in Bari (Süditalien) mit einer Auskunsfts\stelle vertreten sein, wie sie sich in den leßten Fahren für die Forde- k f A &
rung der deutshen Ausfuhr reht erfreulih entwidckelt haben. Fm usammentwirken von Wirtschaftsministerium, Werberat der deut- hen Wirtschaft und Ausstellungs- und Messe-Ausschuß der Deut- hen Wirtschaft werden allmählih die in den früheren Fahren hon aufrechterhaltenen Auskunftss\tellen, vor allem zunächst in Bari würdig und repräsentativ ausgebaut werden. cFnsbesondece hat der Werberat der deutshen Wirtschaft sich dafür cingeseßt, daß die bisherige Auskunftsstelle in Bari dem Ansehen des Deutschen Reiches entsprehend in würdiger Weise repräâsentativ ausgestaltet wird. Somit wird der deutshen Wirtschaft der not- wendige Rahmen gegeben. Durch die Auskunfts- und Beratungs- stellen auf ausländischen Ausstellungen und Messen wird gleih- zeitig eine Möglichkeit zentraler Zusammenfassung der zahl- reichen deutshen Aussteller auf den Messen geboten, wie vorx allem auch die Möglichkeit, alle Fnteressenten, die sich nah Her- stellern deutscher Erzeugnisse erkundigen, zweckentsprehend zu bez raten und zu unterrichten. Deutschen Firmen, sowohl denen, die auf der betreffenden Messe ausstellen, wie vor allem denen, die nicht ausstellen, wird Gelegenheit gegeben, durch Auslage von Prospekten und Katalogen sowie durch Einordnung dieser Unter- lagen in das Material der Daumadienststellen mit ausländischen «nteressenten Verbindungen anzuknüpfen. Dazu tritt die Be- ratung in allgemeinen Verkehrs- und Wirtschaftsfragen (Reise-, Fracht-, Zoll-, Devisenfragen “u. a. m.), Außerdem wird ein deutshes Werbeheft mit dem Verzeichnis dex deutschen Aussteller und den an der Katalogsammlung beteiligten Firmen eine wei- tere Möglichkeit zum Hervortreten für interessierte Firmen bieten. Es wird im Einvernehmen mit allen zuständigen Stellen drin- gend empfohlen, von der Möglichkeit der n Uai a durch Ausbau der Auskunftsstellen der deutshen Wirtschaft auf aus- ländishen Messen Gebrauch zu machen, zumal die Unufkosten- beiträge für die an den Auskunftsstellen durch Auslegung von Prospekten und Katalogen Beteiligten recht niedrig bleiben. Die- jenigen Firmen, die für ihre Zwecke die Dienste der Auskunsfts- stellen in Bari in Anspruch nehmen wollen, wenden sich unver- üglih an die Geschäftsstelle des Ausstellungs- und Messe-Aus- usses der Deutschen Wirtschaft, Berlin W 35, Tirpizufer 56, unter Angabe etwaiger besonderer Wünsche hinsichtlih der Ein- gliederung in die Katalogsammlung und einer Mitarbeit an den Werbeheften.
Zur Fälligkeit der Aufwertungshypotheken.
Vor einiger Zeit haben die Hypothekenbanken den Beschluß gefaßt, die Aufwertungshypotheken, die auf Grund der bestehenden Bestimmungen Ende dieses Fahres fällig werden, zu verlängern. Der 31. Dezember 1934 war der letzte Termin, bis zu dem die Fälligkeit der Aufwertungshypotheken von den Aufwertungsstellen durch Bewilligung von Zahlungsfristen äußerstenfalls hinaus- eshoben werden konnte. Nunmehr haben sih auch die Spar- assen in Anbetracht der Verhältnisse auf dem Kapitalmarkt dem Beschluß der Hypothekenbanken GRgEI Pen und si bereit exklärt, diese Aufwertungshypotheken bestehen zu lassen, sofern die Sicher- heiten ausreichen. Es steht zu erwarten, daß sich auch die Ber- siherungsanstalten diesem Vorgehen anschließen.
Preiserhöhung für Feinbleche.
Iteue Schwierigteiten bei der Bildung des internationalen Feinblech-Verbandes.
Die vorläufig durch ein Gentleman-Agreement gebildete Preiskonvention sür Feinblehe hat den Preis für Feinbleche unter 1 mm um einen Goldschilling erhöht, während die Preise für die anderen Erzeugnisse unverändert blieben. Es kosten nun- mehr fkastengeglühte Feinblehe 90/100 mm 5.1.0 Ga gestaffelt bis 30/100 mm 7.1.0 sh, Bekanntlich waren die Preije unter dem Drucke der englishen Konkurrnz sehr stark gefallen, und gerade dieser Preisdruck hat in der Hauptsaché dazu L ade daß wenigstens vorerst eine Einigung in der Preisfrage zustande fam. — Wie nun der DHD. hört, werden die Verhandlungen über die Errichtung eines Fnternationalen Feinblech-Verbandes neuen Schwierigkeiten begegnen. Wie erinnerlich, wurden an- läßlih der Umgestaltung der gnternationalen Rohstahl-Gemein- haft und der Gründung der Znternationalen Verkaufsverbände für Halbzeug, Stabeisen, Formeisen, Universaleisen, Grob- und Mittelblehe auch Vereinbarungen getroffen; im Rahmen der JFnternationalen Rohstahl-Exportgemeinschaft die einblech- ausfuhr der beteiligten Landesgruppen zu regeln. Obschon der Fortbestand der internationalen Vereinbarung von dem späteren Abschluß eines Juternationalen Feinblech Ausfuhrverbandes ab- hängig gemacht wurde — zuerst wax eine Frist bis zum 1. De- zember 1933 geseyzt worden, die aber immer wieder verlängert wurde —, scheiterten bisher alle Bemühungen an dem Wider- stand der reinen und unabhängigen Walzwerke in Belgien, den jogenannten „Transformateurs“, die dem belgischen Stahlwerks- verband (Cosibel) nicht angeschlossen sind. Von dieser Sette wird nunmehr eine neue Forderung gestellt, und zwar will man als Referenzperiode, nach der die Quoten für die einzelnen Landes- gruppen festgeseßt werden, das Fahr 1933 festgeseßt wissen. Gerade diese Forderung der belgischen Gruppe würde für die deutschen Feinblehwerke eine beträchtlihe Benachteiligung be- deuten, denn die Ausfuhr von Feinblehen aus Deutschland lag im Fahre 1933 infolge der bekannten Schwierigkeiten nicht gerade günstig. Ferner wird vorgeschlagen, die Ausfuhr von Qualitäts- blehen ebenfalls mit einzubeziehen, an die vorher niht gedacht worden war. — Bekanntlich ist auch bei der deutschen Landes- gruppe nur das Fnlandsgeschäft syndiziert, während die Ausfuhr bisher frei von derartigen Bindungen eaen wurde, Es dürfte dahex notwendig sein, daß erst die Ausfuhr der deutschen Fein- blehwerke von dem Verbande erfaßt wird, bis man an inter- nationale Bindungen denken kann. Von maßgebender deutscher Seite wird jedoch der Standpunkt vertreten, daß man erst den Abschluß dexr internationalen Vereinbarungen abwarten wolle. Nach deren Zustandekommen würde dann eine Verständigung der deutsheu Werke schnell erzielt sein. Jm übrigen müsse erst der belgische Stahlwerksverband selbst mit den unbedeutenden Außen- seitern, nämlich mit den „Transformateurs“, zu einer Einigung ekommen sein. Es wird daher noch längerer Verhandlungen bedürfen um eine Verständigung der einzelnen Ländergruppen
herbeizuführen,
L ger Stand der Arbeitslosigkeit in Frankreich.
Paris, 4. August. Seit einigen Wochen ist die Arbeitslosen- ¡iffer in Frankreih um rund 4000 gestiegen. Jn der Vorwoche zählte man 316351 Unterstüßung beziehende Arbeitslose.
Oefterreich erhöht sein Kohleneinfuhrkontingent für August.
Wien, 5. August. Das österreichische Kohleneinfuhrkontingent wird für August auf 78100 t erhöht gegen 65 000 t im Juli, das tofsfontingent auf 16 000 t gegen 13000 t im Vormonat. Die erheblihe Erhöhung der Kontingente dürfte bei den Kohlenliefe- rungen hauptsächlid Polen und dem Saargebiet, beim Koks der Tschechoslowakei l Deutschland fommen.
(Mahrish-Ostrau) und zugute
Organisation der polnischen Holzausfuhr.
Oppeln, 5. August. Der Ausschuß für Organisatidn von Er- zeugung und Absaß des Rates der polnischen Holzwirtschaft be- sprah Fragen der Rundholzausfuhr von Laub- und Nadelholz. Es wurde eine Verständigung der beiden Organisationen der Waldbesißer und der Holzwirtschaft erzielt, wonach eine gleich- mäßig von beiden Gruppen beseßte Kommission die Ausfuhr- kfontingente regeln und verteilen soll. Alle technischen Angelegen- heiten bezüglih der Ausgabe von Ausfuhrscheinen werden durch das Ausfuhrkomitee für Sleeper und Schwellen geregelt werden.
E Der Organisationsausfhuß bestätigte weiter den Entwurf einer
Standardisierung des Papierholzes, wobei die aufzustellenden Normen für Ausfuhr und Fnlandsabsaß verpflichten sollen. Die Bestimmungen werden voraussihtlich am 1. Oktober in Kraft treten, d. h. mit Beginn der neuen Verkaufszeit. Außerdem be-
schäftigte sich der Ausshuß noch mit dem polnischen Holzexport
nach Frankreich.
Leichte Besserung bei den Budapester Geld- inftituten im ersten Halbjahr.
Budapest, 5. August. Die demnächst zur Veröffent- lidung gelangenden Halbjahresbilangen dexr Budapester Geld- institute werden im Zeichen derx leichten Besserung der allgemeinen Mirtschaftslage stehen. Das 1. Halbjahr 1984 gestaltete sih für die Budapester Geldinstitute jedenfalls günstiger als das erste bzw, zweite Halbjahr 1933. Die Budapester Geldinstitute ver-
Ï zeichnen eine leihte Zunahme des Einlagenstandes, während der Einlagenstand bei den
Provinzinstituten fast gleichgeblieben, manchenorts sogar etivas zurückgegangen ist. Die Anlagepolitik der Budapester Geldinstitute ist zunächst noch vorsihtig und wird in erstex Linie von der Regelung der Landiwirteschulden mit be- einflußt. Die langjährige Kreditsperre läßt jedenfalls nach, die «ustitute suchen wieder mehr oder weniger nah guten Kredit- nehmern, Die Frage der Fusionen beschäftigte die Banken auch im ersten Halbjahr 1934, doch blieben die Verhandlungen bisher ohne Ergebnis. Wohl sind die Lasten manchex Junstitute noch immer erheblich, doch vevanlaßt die leichte Besserung der all- gemeinen Wirtschaftslage die Bankleitungen zu dem Entschluß, an der Selbständigkeit threr Fnstitute weiter festzuhalten.
Russische Erdöllieferungen für Ungarn.
Budapest, 4. August. Die Verhandlungen zwischen der russi- hen Erdölausfuhhrorganisation und den zuständigen ungarischen Stellen über russishe Erdöllieferungen nah Ungarn, die zum Teil im Kompensationstiveg erfolgen sollen, stehen vorx dem Abschluß. Es handelt sich um Benzin und Schmieröle sowie auch um Rohöl, das in den ungarischen Raffinerien verarbeitet werden wird.
Neichs- und Staat83anzeiger Nr. 181 vom 6, August 1934. S, 3
Wirtschaft des Nuslandes.
Die Donauländer und die Weltweizenkonferenz.
Budapest, 4, August. Ju der zweiten Augustwoche findet in London die Konferenz des Direktionsausschusses des Fnternatio- nalen Weizenpakts statt, Ministerialrat Winckhler, Präsident des ungarischen Außenhandelsamts, nimmt an der Konferenz als Vertreter Ungarns, Rumäniens und Jugoslawiens teil. Jm Vor- jahr betrug die Ausfuhrquote der Donauländer rund 10 Mill, dz. Eine Erhöhung wird jeßt um so weniger verlangt, als die dies- jährigen Ueberschüsse zur Ausnußung diesex Quote nicht aus- reichen. Eher kommt daher eine Verringerung dex Quote in Frage. Mit Fnteresse verfolgt man die Bestrebungen dex Londoner Leitung zur Hebung der Ausfuhrpreise. Dex Erfolg dieser Be- strebungen hängt diesmal hauptsächlich von derx Stellungnahme Kanadas und Argentiniens ab.
Großer Erfolg der inneren bulgarishen Anleihe.
Sofia, 6. August. Der bulgarishe Ministerpräsident machte vor Pressevertretern Ausführungen über die Zeichnung der inneren Anleihe von 150 Millionen Lewa, die dazu bestimmt ist, zurückliegende Staatsschulden zu bezahlen, und am Sonnabend ab- geschlossen wurde. Fnsgesamt sind 475 Millionen gezeichnet worden. Dieser große Erfolg gestattet, alle Verpflihtungen zu begleichen, die sich aus früheren Haushaltsplänen ergeben haben. Ministerpräsident Georgieff stellte fest, daß das Ergebnis ein HBeugnis für das öffentlihe Vertrauen in die Kreditwürdigkeit des Staates und in die Maßnahmen der Regierung ist. Das sei ein Beweis, daß man für die bisher vollendeten Arbeiten volles Verständnis habe, die von der neuen Regierung in den 24 Mo- naten ihres Bestehens in Angriff genommen worden seien für die Sicherung des Staates und der Wiederherstellung seines Kredits. Nach einem Hinweis auf die Angriffe gegen die neue Regierung, in denen sie als unfähig bezeichnet wurde, die laufenden Ver- pflihtungen zu begleichen, betonte Georgieff, daß in den leßten ¿wei Monaten ungefähr 2 Milliarden Lewa für frühere Schulden, zur Sicherung des laufenden Haushalts, für den Schuldendienst und für Pensionen aufgebracht worden seien,
Borläufiges Handels8abtommen zwischen Italien und Mexiko.
Mexiko, 4. August. Zwischen Jtalien und Mexiko wurde durch
etnen Notenaustausch ein Abkommen von einjähriger Mindest- dauer geschaffen, währenddessen der Warenverkehr zwischen beiden Ländern auf der Basis der Meistbegünstigung erfolgt. Jn dieser Zeit sollen Verhandlungen über einen Handelsvertrag stattfinden, durch dessen Fehlen bisher der Maximaltarif exforderlih ge- wesen war.
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Zuerrübenanbau in Rußland.
Moskau, 6. August. Nah Mitteilungen dexr Telegraphen- Agentur der Sowjet-Union beziffert sich im laufenden Fahre die Zuckerrübenanbaufläche in Rußland auf 1 177 000 ha gegen 649 000 im Jahre 1913. Es heißt, daß die Rüben besser gedeihen und begründete Aussichten für eine höhere Ernte als im Vorjahre bestehen. Das Duxchschnittsgewicht der Rüben stelle sich auf dean Sowjetgütern auf 63 Gramm und in den Kollektivwirtschaften auf 54 Gramm gegen 22 und 18 Gramm im Vorjahre. 1934 soll die Bearbeitung der Rüben in 186 Fabriken erfolgen, von denen zwei bereits in diesem Fahre in Betrieb waren und vier weitere noch in Betrieb genommen werden sollen. Für die Zuckerindustrie sollen im laufenden Fahre für Neubauten und für Ausbesserungen bestehender Fabriken 110 Mill, Rubel und darüber hinaus weitere 47 Mill. für die Mechanisierung der Rübenernte auf den Sotojet- gütern bewilligt worden sein.
E R E U A Schlachtviehpreise an deutschen Märkten in der Woche vom 30. Fuli bis 4. August 1934.
Durchschnittspreise für 50 kg Lebendgewiht in RM.
2 ._—_ +2 ep tg 17 t E Ls L Marktborte: m C S N C 2 S a L S S F 2 S (S Le E E ler D des (D (M M V4 94-0 | M Ochsen: al 3656| — | 3050| 330 |° 33/5 34,0 | 37,0 | 35,0 | — 29,5 27,0 | 34,5 adl o | — [20 00 | 2 | 32,0 — 0M | — | 8 | 32,0 | 31,5 E | b 0828| 3830| 3800| 20 STO | 280 | 3900| 990 | 276 | 275 | 250 L275 |° 200 210 |. 805 c 280 800 270 200 (5280 200 28D 1205| 240 2160| — 27,0 Bullen: ga So 320 840 S0 O O O O O O 36 | 26 S S570 | 310 b 2956| 800300 | 200 2856| 290 | 200 T5 270 | 275 | 260/| 230 | 220 | 250 | 27,0 c 200200 L200 200 200 | 106 2E 200 240 296 | 2230| 25 | 190! 285 | 236 Kühe: a 27,0 815 08/0. | 200 | 296 | 276 | 200 | 890 | 306 | 296 | 27,0 | 260 | 23,0 |- 226 | 81,0 b O O O O 200 205 | 286 250 900 2020| 2290| 2156| 1868| 180 | 2765 c O O O 25 210 | 200 S 220 Us (1068| O O 140) 9868| 9256 d I O O6 O 180 160 | 150 | 126 | O 115 E S 186 Färsen: b 3038| 8201 800 276 920 | 280 | 290 | 200 | 283 | 296 | 270 |- 290 | 266 | 25,5 | 30,0 Kälber: 45/8 18S O S430 | 4480 410 | 428 | 405 | 440)! 0 | 3768| 375 | 465 S S O S O 808 O 980596050 O86 07S 016 15880 | S880) 2951 9820| 98/5 80/0 BL O 816 [S800 | 328 | 280 | 260 | 896 | 898 | 2765 | 3256| 2605: | 2206| 286,0 | 320 l 080 O 10420 — | 39,0 | — /|)41,0 | 38,5 — ——- _ _— — 348 | — — — — 36,0 | — — — — — — — — — S000 — L — 1860| —à | 34,5 — — — _— —— a e E =- 008 O E S — — — —— —- _— 33,5 |-/360 | — / 326 | 300 Fa 29,0 _— — — — — 890 |. 9880|" } R Os Os a P “L T Echweine:*) a 1 50,0 | 50,0 | 52,0 470 | 91,3 50,0 | 50,3 | 51,0 80,0 (51,0 — = Vgg l: 80,5 } 61,0 a2 1 47,0 | 460 | 605 4000| 270 O 480 470 | 8620| bLO F 1 80,6 | 51,0 b 40S B BOO 408 (5080 | des | 4883 O 100 | 270 | 8610| 610 | WBSI dos F 61,0 c 44,8 | 43/,6- 480 | 45,0 | 49,0 | 45,5 | 47,6 | 48,6 | 45,5 | 46,0 | 50,5 | 651,0 | 485-|- 49,0 | 50,0 d 42/39 18005450 | 42/8 | 47/8 | 439 | 450 [465 | 430 | 420 | 480 | 600 | Wb | @8 | 48,0 gel | 443 | 4201 4170| — [1440| 448 | 465 | 45 e 46,5 U s f 44,5 Zahl 1934 : Neichédurchschnittspreise der Juli August O E 014 16 | 0B | 0 L—&GA. O C 10 29,6 29,1 29,1 30,0 c Kühe, vollfleishige (d) „ . N 15 23,6 236 938 24,7 S E O A 15 34,8 342 34,3 36,0 CRRENE O E Dai C 15 43,8 44 4 15,6 46,6 D Bezeichnung der Schlachtwertklassen siehe Monatsübersicht in Nr. 155 vom 6. Juli 1934, — Ÿ) b 1 = Stallmasi, b 2 = Weide
L
Berlin' den 4. August 1934,
= — ?) gl = Fette Specfsauen. — *) Auch beste jüngere Masthammel,
Statistischss Reichsamt.
Deutsche Seefischerei und Bodenseefischerei im Juni 1934 (Fangergebuisse usw.). Von deutschen Fishern und von Mannschaften deutscher Schiffe
gefangene und an Land gebrachte
Seetiere sowie davon gewonnene Erzeugn e.
(In diefer Nahhweifung bedeutet 0 bzw. 0,0, daß zwar Fänge erfolgt sind, die Zahlen aber unter 100 kg bzw. 100 NM liegen.)
Fische, Nobben, Wal- und andere
Oft
ee Seetiere und davon Avrdfee (einschl. Haffe) gewonnene Erzeugnisse Wert in Wert in 100 kg | 1000 RM | 100 ks | ¡600 RM L Fe) E 990 S 2 31,8 Breitling (Sprott) N E E 9 04 C 516 8,8 j 0,0 Kabeljau T Nordsee und 897 21,5 ë IX | Nordwestfüst 783 13,6 « IIT }) Norwegens 1 573 23,6 1578 18,6 SBIONDER » «a 20912 310,2 e d: d, Barentases. 449 75 Schellfish T Nordsee U. 129 40 E Nord\vest- 100 34 6 T küste 273 80 v IV/V ) Norwegens 1 679 32,9 E s Isländer ë 6 045 156,3 y a. d. Barentssee 44 0,6 Wittling (Weißling, Merlan) 3 236 36,8 6 0,0 Seelachs (Köhler): Nordsee- und Nordwestküste Moe a i 5 094 60,5 — — S E L O8 142,4 = — G D, Oen E ae 2 0,0 — — Pollak (Heller Seelachs) « 120 22 — — C 2 341 34,7 — — See a ae 244 9,7 — — Notbarsch (Gold-): Nord|ee und Nordwestküste M C 857 1231 — — Sa 8136 1244 — — N Batentes 32 0,9 — _ Katfisch (Austernfish) . . 598 P e Seeteufel (Angler) . 246 6,8 — — Q e 137 291 — — Scholle I Nordsee und 39 23 T | Nordwestküste 3 14,8 « III/IV) Norwegens 1 930 42,5 1412 504 S Een e e 0% T 220 40,2 e S S e 5d 30 O D, Balellôseë — — Se (Q 104 18 1 068 19,7 U 151 B S 207,6 Cc 407 43,4 — — E N 1 075 23,7 — — Limande (echte Notzunge) „ . 640 U — — Q A 371 34,7 — —__ G S 427 39,3 541 26,5 Tarbutt (Glattbutt) . . 99 6,6 N — M 336 2,8 E E O 1449 D —_— Lachs und Meerforelle . 0 0,1 43 S5 C è — 590 1,4 A Gla 41 3,5 2625| 9392 De (Ie « e 0 0,0 282 2920 ander S 0 0,0 393 32,9 taulbarsch (Sturen) . . « . 0 0,0 F124 3,6 Brassen (Blei, Plieten) . . 8 0, 362 6,5 R Que E 28 0,4 619 8,3 L E 1 0,0 505 | S Welte _—_ — 32 04 M E 10 175 36,4 1 090 28,2 {usammen « «| 85460| 14030] 22718| 8087 M Shalttere QUMi s ae ad a S 49 19,4 -—- | — Ae E e 10 0,5 a — DAhenttebie «s 49 1,2 — | — E l 0,1 -— | — M ea — _—_ S R Krabben (Garneelen) . . 19 216 |__183,7 110 69 zusammen | 19325| 204,9 110 | 6,9 L Andere Seetiere Delphine, Seehunde, | | ile U aao 1 0,0 — — IV. Erzeugnisse von Seetiere U eo 5 070 | 3) 126,8 — L Se: » ae o aae _ — — — Se «a S o) l5 0,1 — — Fis Me a6 915 | 21,8 — — Seemoos S Æ . E | S E Ls zusammen 6 000 148,6 — — zusammen T—IV | 110786] 1 756,5] 22 828 S] Nord- und Ostsee | 133 614] 2 572,1 Bodensee und Rbeingebiet. Fische O Ko L N E l R. S S Qn L Sand- (Weiß-) Felchen , . E 2 A aa . S S Nbeinlahs (Salmen) . 6 _ t «vao i Hechte E A -— Barsche (Egli, Kräßer) . 12 E aaa ana 14 Weißfis(he (Alet, Nase usw.) . (d Sonstige Fische « « N 2 zusammen 2 1) Außerdem sind von deutsWen Hocscefangfabrzeuge: 2r
gelandet:
in Großbritannien: 4840 dz îim Weite vo 4 V 4 y
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D Von den im Ma i aetan a) Klippfiicrwerke 12 87D
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@ ahl) e, O 1A Da: B b) Fischmebltabiriken 12125 äx f
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Niederlanden: 140 äx in
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Berlin, den 3. August 1934.
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