1897 / 281 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 29 Nov 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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; r freien Verwerdung als menshlihes Nahrungsmittel ift zugelassen :

1) der ausgeschmolzene Talg unbedingt ; 5

2) dle Leber, Milz, Nieren, der Magen und Darm der \{chwach- fianigen Thiere (A), fofern diefe Organe durch die thierärztliche Ante L E sinnentrei gra Ca Me doci

nige ere (A), bei denen e nachgewiesenen Finnen nah thierärztliberr. Urtheile im Zustande vollkommener Ver- [kung vorfinden.

Regierungs-Bezirk . E s

TE,

h oder zum. f an beson Ver-

d dergl. in Stüen von böchstens 24 kg, |

und zwar" an Selbsiberbräncher und unter Angabe der Finnen- haltigkeit ift freizugeben das Fleish von schwahfinnigen Thieren (A), nachdem demselben vorher unter thierärztliher Au seine gesund- beitsgefährdende Gigenshaft genommen worden if:

1) durch Garkochen oder

2) durch 21 Tage währende Psfkelung in 2 9/9 Salzlake oder

Nachweisung

3) durh 21 Tage dauerade Aufbewahrung in *) Kübl- räumen; in denen eine Temperat: von 3 bis Li geeigueten *) Kühl und ein LustfeüchtigkälbüebalE (v nicht über 70 bis hödstens Bel na H A4 Ec (7 [y

L Unter polizeiliher Aufficht tehnish zu verwerthen oder anderweit unschädlich zu beseitigen find die Kadaver der ftarkfinnigen Thiere (B).

®) Ueber die Geeignetheit entsheidet der Kreis-Thierarzt in Ver: bindung mit der Ortspolizeibehörde.

über die Auffindung von Finnen bei den in öffentlihen Shlahthäusern sowie in Bezirken mit öffentlihéet Fleishbeshau g2\hlaHteten Rindern

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Gesammtzahl der ges{chlahteten

3 Davon (Kol. 2) waren finnige

Rinder | Kälber Rinder Kälber

A. b. A. b.

und Kälbern.

4 5 Bon den finnigen Rindern und. Kälbexü (zusammen) (Kol. 3) hatten ae | Wu! Q verfalfte | ; | mehr als- Finnen (Cébfanig) 10 Finrien

Von den \{chwachfinnigen Rindern und Kälbern (Kol. 4b.) sind

gargekocht | durchgepökelt inKühlräumen |

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An Rindern und Kälbern

zusamimett wurdén technis{

verwerthet®oder vernthtet*

Kälber b.

Bemerkungen.

aufgehängt Rinder C. A.

a. | b. | C. A. j b.

Der Regierungs- (Polizei-} Präsident.

Die von heute ab zur Ausgabe aeclangende Nummer 47 der „Gesez-Sammlung“ enthält unter j

Nr. 9960 die Verfüguna des Juftiz-Minifters wegen Auf- hebung des Hypothekenamts in Kleve, vom 4. November 1897; unter

Nr. 9961 die Verfügung des Justiz-Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtsgerichte Aldenhoven, Blankenheim, Gemünd, Euskirchen, Hennef, Rheinbah, Adenau, Castellaun, Cochem, Mayen, Stromberg, Zell. Lebach, Hermeskeil, Hillesheim, Prüm, Warweiler, Wittlih, Daun und Trier, vom 8. November 1897; und unter S L

Nr. 9962 die Verfügung des Justiz-Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil des Bezirks des Amtsgerihts Vöhl, vom 24. November 1897.

Berlin W., den 29. November 1897.

Königliches Gesez-Sammlunags-Amt. Weberstedt.

Betanntmaqu nig.

Am 19. April 1898 findet die Aufnahme-Prüfung in das Königliche Seminar für Lehrerirnen und Erzieherinnen in Posen ftatt. E L

Wegen der näheren Bedingungen haben fich die betreffenden Aspirantinnen an den Königlichen Seminar-Direktor, Schul- rath Baldamus in Posen zu wenden.

Posen, den 16. November 1897.

Königliches Provinzial-Schul- Kollegium. Freiherr von Wilamowißz-Möllendor ff.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Prenßen. Berlin, 29. Novemde:.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen im Neuen Palais heute Vormittag von 9 Uhr an die Vor- träge des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus, des kfommandierenden Admirals, Admirals von Knorr, des Staatssekretärs des Reichs-Marineamts, Kontre-Admirals Tiviz und des Chefs des Marinekfabinets, Kontre-Admirals Freiherrn von Senden-Bibran entaegen.,

In der am 27. d. M. unter dem Vorsiz des Staats- Ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Grafen von Posadowsky-Wehner abgehaltenen Plenarsißung des Bundesraths wurden die Etatsentwürfe für das Au€- wärtige Amt und die Reichsshuld auf 1898 genehmigt. Darauf wurde den Entwürfen der Etatsgeseße für den Reichshaushalt und den Haushalt der Schußzgebiete auf 1898, sowie den Entwürfen der Geseze wegen Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Reichsheeres u. f. w. und wegen Verwendung überschlüstiger Reihseinnahmen aus dem Rechnungsjahre 1898 zur Schuldentilgung die Zuftim- mung ertheilt.

Das Staats - Minifterium trat heuie Nachmittag 2 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Plaß 11, unter dem Vorfig des Minister - Präfidenten Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sizung zusammen.

Die Kommission für Arbeiterstatistik trat heute unter dem Vorfiß des Unter-Staatssekretärs im Ministerium der öffentlihen Arbeiten Fle ck zusammen. Als Kom- missare des Staatssekretärs des Jnnern wohnten die Re- gus s-Räthe Koch und Dr. Engelmann, als Kommissar

s Königlih preußishen Ministers für Handel und Gewerbe der NEernmgs Res von Meyeren und im Auftrage des Senats zu Hamburg der Fabrikinspektor Giese cke den Verhandlungen bei.

Die Tagesordnung bildete die Vernehmung von Aus- funftspersonen über die Arbeitszeit in GBetreidemühlen. Ueber die Vernehmungen wird stenogravhisch Protokoll

geführt.

Im Monat Oktober d. J. haben 2130 Schiffe“ (gegen 2329 Schiffe im Oktober 1896) mit einem Netto-Raumgehalt von 265 085 Regifiertons (1896: 248 949 O den Kaiser Wilhelm-Kanal benugt und, nah Abzug des auf die Kanalabgabe in Anrechnung zu bringenden Elblootsgeldes, an Gebühren 147 053 F (1896: 131 227 M) entrichtet.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte Königlich sächsishe Gesandte Graf von Hohenthal und Derges ist vom Urlaub nah Berlin zurüdckgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

_ Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Großherzoglich sächsisher Staats-Minister Dr. Freiherr von Groß, Fürfilich shwarzburgischer Staats-Minister Petersen, Fürstlih shwarz- burgisher Staats - Minister von Starck und Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Dr. Versmann sind in Berlin angekommen.

Der L S Bossart zu Oppeln ift der Königlichen Regierung zu Liegniß und der Regierungs-Assessor von Rumohr zu Hagen i. Westf. der Königlichen Regie- rung zu Oppeln zur weiteren dienstlihen Verwendung über- wiesen worden.

Dem Regierungs - Affsessor Willy von Puttkamer zu Strasburg i. W.-Pr. ist die nahgesuhte Entlassung aus dem Staatsdienste ertheilt worden.

Die Regierungs - Referendare von Heppe aus Trier, Dr. jur. Tielsch aus Posen, Dr. jur. Meister aus Stettin, Bärwinkel aus Hildesheim und Dr. jur. Kyllmann aus Stade haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Ver- waltungsdienst bestanden.

Laut telegraphisher Meldungen an das Ober-Kommando der Marine ist S. M.S. „Loreley“, Kommandant Kapitän- Lieutenant von Wißleben, am 27. November in Smyrna angekommen und beabsihtigi, am 30. November nah Kon- stantinopel in See zu gehen; S. M. S. „Kaiserin Augusta“, Kommandant Kapitän zur See Köllner, ist am 27. November in Aden eingetroffen und beabsichtigte, gestern nah Colombo in See zu gehen; S. M. S. „Wolf“, Kommandant Kor- vetten - Kapitän Schröder (Johannes), ist am 27. No- vember in St. Vincent angekommen und beabsichtigt, am 30. Novernber nach Freetown in See zu gehen; S. M. S. „Charlotte“, Kommandant Kapitän zur See Thiete (August), ist gestern in St. Thomas eirgetroffen.

Görlig, 27. November. Jn der gestrigen 3. Plenar- sizung des Kommunal-Landtages der Oberlausitz wurde zunächst der Bericht einer ständishen, mit der Re- vision des hiefigen Rettungshauses beauftragten Kommission entgegengenommen. Sodann beschäftigte fich der Landtag mit einer Vorlage des Landeshauptmanns Dr. von Seydewißz, betreffend die Versicherung des gesammten land- und forfstwirthschafilihen Betriebes in der preußischen Oberlausiß gegen die Hit auf ständische Kosten und ohne jeglihe Beiträge der Versicherten. der Vorlage wird ausgeführt, daß die Haftpfliht von den meisten Landwirtihen in ihrer ganzen Schwere noch nicht empfunden werde ; gegen dieselbe ich zu fsihern, sei aber für jeden Besonnenen nothwendig, wenn er fih niht harten Vermögensverlusten aussezgen wolle. Die Haftpfliht be- shränke sich niht bloß auf die in §8 117 bis 119 des EURNe Tee vom 5, Mai 1886, betreffend die Unfall- und Krankenverficherung der in land- und forstwirthschaftlihen Betrieben beschäftigten Personen, vorgesehenen Fälle, sondern auf Grund der landesge}eßlihen Bestimmungen auch auf alle Schäden, welhe auf eine Be des Betriebsunter- Es oder einer Person, für welhe er geseglih ein- zustehen habe, zurückzuführen seien. Der einzige Schuß hier- gegen, die Versicherung, finde noch nicht -genügendes

erständniß bei den Betheiligten, weil sih dieselben der ganzen Tragweite der Sache niht bewußt seien und die Ver- mehrung der Ausgaben vermeiden wollten. Die Vorlage be- zwecke nun, die Versicherung, ohne daß die Betriebsunternehmer zu irgend welhen Beiträgen herangezogen würden, für den land- und forstwirthschaftlihen Betrieb in der preußishen Ober- Lausitz zum Gemeinguti werden zu lassen und so die Land- und Forstwirthe vor Facten Vermögensshödigungen zu be- wahren. Auf Grund der Anträge des Ausschusses und des Kammerherrn, Landraths von Wisßleben sprach der Landtag dem Landeshauptmann Dr. von Seydewigz feinen besonderen Dank

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für die durch diese Vorlage zum Ausdruck gebrachte große Fürsorge für die Land- und Forstwirthschaft: aus, faßte über

Vertrags-Bestimmungen Beschluß und ermächtigte * den Landes- hauptmann zum definitiven Abshluß mit der von “dem Landtage bezeihneten Versicherungs: Gesellschaft. “Die Prämién- zahlung soll auf den Landtaas-Dispositionsfonds und auf den „Reservefonds der Landsteuer-Kasse übernommen werden. Der Beginn der allgemeinen Haftpfliht-Versihetung is für den 1. April 1898 in Ausficht genommen. Einen weiteren Gegen- stand der Tagesordnung bildete die Beschlußfassung über einen für die Amtsbezüge der ständishen Beamten entworfenen Be- soldungsplan und die dazu zu treffenden Uebergangsbestini? mungen, welhe an dem 1. Januar 1899, “als dem Beginn einer neuen Etatsperiode für die Landsteuer- Kasse, in Kraft treten sollen. Der Landtag genehmigte diése Vorlagen ohne Abänderung. Hierauf wurden über eine Anzahl vor Gesuhen um Gewährung von Beihilfen zu Kirchen- und Pfarrhaus-Reparaturen und zu verschiedenen gemeinnügigen Zwecken Beschlüsse gefaßt. Die Gesuche fanden meistentheils I die Bewilligung entsprehender Unterstüßungen Berük- agung.

Jn der heutigen 4. Plenarsißung wurden zunächst einige Beurlaubungsgesuche genehmigt und 4 bau in die Berathung des ersten Gegenstandes der Tagesordnung eingetreten. Der- selbe betraf die Ausdehnung der Prämiierung von Dienst- boten auf landwirthshaftlihe Arbeiter und Arbeiterinnen, welhe längere Jahre an derselben Arbeitsstelle fich be- finden, um damit dem großen Nothfstande, welcher in der Annahme und Beschäftigung von Arbeitern und Arbeiterinnen im landwirthschaftlihen Betriebe mit jedem Jahre zunimmt, wenigstens in eîwas vorzubeugen. Der Landtag nahm mit einigen Abänderungen die von dem Landeshauptmann vor- geschlagenen Bestimmungen an. Darauf gewährte der Landtag nach sorgfältiger Prüfung der eingegangenen Gesuche eine größere Anzahl von Prämien an Dienstboten für langjährige, derselben Herrschaft oder in derselben Wirthschaft ge- leistete treue Dienste. Die von dem Kultus - Mini bei der Sthlesishen Provinzial - Verwaltung angeregte, von dieser aber abgelehnte Herausgabe von Tafeln vor- und frühgeshihtliher Alterthümer für Landschulen : hat der Kommunal-Landtag für den Umfang der preußischen Ober- Laufiß wieder aufgenommen. Die Kosten für die Anfertigung solcher Tafeln nebst einem beschreibenden Texte dazu wurden bewilligt. Nachdem ferner eine große Anzahl von Beihilfen an gemeinnügzige und wohlthätige Jnstitute der preußishen Obec- Lrt bewilligt worden waren, folgte die Neu- und Fort- verleihung von Stipendien aus den von den Landfländen ver- walteten Stiftungsfonds und aus den für diesen Zwedck bestimmten eigenen Mitteln.“ Damit waren die Aufgaben des diesjährigen Kommunal-Landtages erledigt. Der Vorfißende dankte den Auss{uß-Direktoren und Sekretären sowie dem Landesbeftallten für die ihm bei der Erledigung der Landtagsgeschäfte gezeigte E E und {loß gegen 12 Uhr den Landtag mit einem auf Seine Mazestät den Kaiser und König ausgebrachten Hoch, in welches die Ver- sammlung dreimal begeistert einstimmte.

Sachsen-Weimar-Eisenach.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing, wie die „Weimarische Ztg.“ meldet, am Sonincbeas in feierlicher Audienz den preußischen außerordentlihen Gesandten und be- vollmächtigten Minister, Legations-Rath P rinzen Max von Ratibor und Corvey und nahm dessen laubigungs- schreiben entgegen. Der Gesandte wurde hierauf zur Groß- herzoglichen Tafel geladen.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser is vorgestern Abend von Schloß Wallsee wieder in Wien eingetroffen. “Gestern ' früh “wurde * dur ein Handschreiben des Kaisers an den L Grafen Badeni die Verta zung des Reichsraths bis auf weiteres verfügt und gestern Nachmittag ‘durch ein Extrablatt der „Wiener Ztg.“ bekannt gemacht, daß das ge sammte Kabinet seine Demission eingereicht : habe, welche von dem Kaiser angenommen worden sei. Freiherr von Gautsch is mit der Neubildung des Kabinets betraut worden.

fand, nahdem der Kaiser vorher den österreihis{en V Präsidenten Grafen Badeni, den ungarischen Minister - denten Baron Bayffy, den Minifter für Landesvertheid

Grafen Welsersheimb und den Kultus-Minister Freiherrn von

Gautsch empfangen hatte.

die mit einigen Verficherungs-Gesellschaften béreits vorbéreiteten

inister-Präsidenten

Die Demission des Kabinets wurde in einer Sißung des Ministet-- raths beschlossen, welche gestern Nachmittag um 2 B 1

Vor und geftern fanden in Wien noch vielfache Kundgebungen, namentlich von Studenten und Arbeitern, _ bei denen die Polizei und gestern auch ‘das inzuschreiten hatten. Ein ernsterer Zusammen- fand, wie „W. T. B.“ berichtet, am Sonnabend nur der Nähe des Parlamentsgebäudes statt, wo sih etwa 2000 Personen, zumeist junge Leute, angesammelt hatten und die wiederholte Ar EErung er Wache, sih zu zerstreuen, mit Johlen, Schimpfen und einzelnen Steinwürfen erwiderten. Die Wache räumte scließlich den Plaß mit gezogenem Säbel. Im Laufe “des gestrigen Vormittags sammelten fich etwa 50 000 Menschen in der Ringstraße von der Univerfität bis zum äußeren Thor der Hofburg an. Zuerst schritt die be- rittene Sicherheitswache mit blanker Waffe ein, und als diese nicht ausreichte, traten Hufaren in Thätigkeit und säuberten mit dem Säbel die Straße. Es fanden zahlreihe Verwundungen statt. Vor dem Landesgeriht für Strafsachen demonstrierte eine „etwa 10000 Perjonen zählende Menge zu Gunsten des Abg. -- Wolf, der nah feiner Entfernung aus dem Abgeordnetenhause dort eingeliefert worden war. Berittene Sicherheitswachleute zersprengten die Demonstiranten. Drei Et onen sollen dabei {wer verleßt worden sein. Die rbeiter-Versammlungen, welche gestern Vormittag in allen Bezirken abgehalten wurden, find zumeist aufgelost worden, da es in ihnen zu Kundgebungen gegen die Regie- s kam. Die Arbeiter zogen sodann größten- thes vor das Parlament und veranstalteten Kund- gebungen, wurden aber von der Sicherheitswache und dem itär zerstreut. Einige Berin wurden verleßt und 11 Verhaftungen vorgenommen. m Nachmittag theilte der Bürgermeister Dr. Lueger von der Rampe des Parlaments- gebäudes sowie von der Rampe eines Hauses an der Ringstraße der Menge die Demission des Kabinets mit und forderte das Publikum auf, ruhig nach Hause zu gehen. Stürmische Hochrufe erschallten aus der Menge. Abends versuchten etwa 3000 Personen vor dem Ministerium des Jnnern eine Demonstration zu veranstalten, was jedoch durch Absperrung der Zugänge zu dem Plaze verhindert wurde. Um 8 Uhr Abends war die Stadt vollständig ruhig. Der Abgeordnete Wolf wurde um-7 Uhr Abends aus der Untersuchungshaft entlassen. Eine große Menschenmenge be- reitete ihm Ovationen nnd geleitete ihn vom Landgericht über den Franzensring nah seiner Wohnung. Jn Graz durhzogen vorgestern Abend Studenten und andere junge Leute johlend die Straßen, wurden aber von Wahhleuten zer- streut. Später sammelten sich Arbeiter in der inneren Stadt an und schlugen in verschiedenen Gebäuden die Fenster ein. Vier Kompagnien Jnfanterie und eine Abtheilung Dragoner wurden requiriert. Durh Bajonettstihe wurden vier Personen verwundet. Als eine Jyfanterie - Abtheilung mit einem Hagel von Steinen angegriffen wurde, gab dieselbe Feuer, wobei eine Person getödtet wurde. Gestern dauerten die Ansammlungen den ganzen Tag über fori. Das Militär räumte die Straßen und beseßte die Hauptpläze der Stadt. Als die Nachriht von der Demission des Kabinets eintraf, beruhigee fich die Menge und die Stadt wurde ‘illuminiert. Jn Brünn und Klagenfurt fanden sozialistishe Kundgebungen gegen die parlamentarishe Majorität statt. Jn Prag sammelte sich am Sonnabend aus Anlaß der Ankunft einiger Mitglieder der Oppofitino aus Wien eine größere Menge, zumeist Arbeiter und Studenten, am Bahnhof an und zog, von der Polizei zerstreut, in die Stadt. Auf dem Wenzelsplaße wurden die Wachleute mit Steinen beworfen, zogen daher blank und zerstreuten die Menge. Zwei Personen wurden verhaftet. Gestern Vormittag versuhten die Theil- nehmer an einer Arbeiterversammlung eine Demonstration, wurden aber sofort zerstreut.

Der Budgetausshuß der österreihishen Dele - gation--hielt gestern Mittag“ eine Sizgung ab. “Die Delegirten Kaiser und Groß erklärten, unter den jegigen Verhältnissen sei es unmöglih, eine sachliche Berathung zu führen, und A den Schluß der Sißung. Der Antrag wurde mit allen gegen drei Stimmen abgelehnt. Der Ausschuß ging sodann zur Berathung des Heere3-Ordinariums über. Der Reichs - Kriegsminister von Krieghammer beantwortete vershiedene Anfragen und erklärte; der Entwurf eines Rayonsgeseßes für be- festigte Pläße sei fertig gestellt, und der Entwurf einer neuen Militär-Strafprozeßordnung werde in diesem Jahre ausgearbeitet -werden. Gegenwärtig sei derselbe in den engeren Kommisfionen: in Bun, Bezüglich der Gleich- berehtigung der Nationen erklärte der Minister , dieselbe sei Mi ONEeTIARDliGh. alda ffigior: müsse innerhalb-dreier Jahre die Regimentssprache erlernen. Die Auferlegung von zwei Präsenzjahren bei Einjährig-Freiwilligen, welche die Prüfung nicht bestanden hätten, sei hauptsächlih eine erzichlihe Maß- regel und schwer aufzuheben. Hierauf wurde das Heeres-Ordi- narium, sowie das Extra-Ordinarium unverändert angenommen, sodann au der chtragsfredit von 71/4 Millionen zum Ordinarium nach eingehenden Aufklärungen seitens des Kriegs - Ministers. Hierauf wurde ohne Debatte und ein- stimmig der Bericht des Referenten, Delegirten Dumba Über den Voranschlag des Ministerlkums des Aeußern ange- nommen, worauf die Sizung geschlossen wurde, Jn dem Bericht heißt es: „Der Auss uf dessen Mehrheit die segens- reihen Wirkungen des Dreibundes von jeher würdigte, vermohte die neuerlihen ausdrücklihen Feststellungen der Thatsahe des unperänderten - Fortbestandes des- selben nur mit Befriedigung zu begrüßen. Die Be- deutung und den Werth des Dreibundes in seiner aus- [ließli auf Sre Un 9 gerihteten Tendenz erkennend, muß der Ausshuß mit um so größerer Genug thuung von der Ausgestaltung des freundschaftlichen Verhält- nisses zit Rußland Aft nehmen, wel hes ih als ein weiteres werthvolles - Mittel jur Erreichung dieses Zieles darstellt. Die Delegation beglückwünsht den Minister zu der so erfreulichen Anbahnung dieses vertrauensvollen Verhält- nisses zu Rußland.“ -Der Bericht begrüßt dann mit voller Sympathie die Anregung zu einem Zusammenshluß Europas gegen die überseeische wirthschaftlihe Konkurrenz und hebt ervor, daß der Ausshuß mit Einstimmigkeit beschlossen habe, em Minister, der die äußere Politik so erfolgreich leite, sein vollstes Vertrauen auszusprechen.

Der Heeresaus\chuß der ungarischen Delegation hat in seiner Sizung vom Sonnabend den von dem Referenten erstatteten Bericht genehmigt. Der Ausshuß bewilligte auch de on der R erng verlangten Nachtragskredite, welche durch dié vérmehrtén Ausgaben anläßlih der Verwidtelungen

im Orient nöthig geworden sind. Der Ausschuß für die

auswärtigen Angelegenheiten hielt gestern Nachmittag eine Sizung ab, in er der Bericht des Ausschusses veri- ert und Minister des Auswä Ee für die ertheilten- uftlärungen sowie dem Referenten Falck der Dank des Aus- schusses ausgesprohen wurde.

Der frühere Oberbefehlshaber des Armee-Korps in Tunis, General Forgemol de Bostquenard, der im September R L aue des Generalstabs der Armee von Versailles war, ist gestorben.

Bei den gestrigen Leichenfeierlichkeiten für den kom- mandierenden General des X. Armee-Korps Jessé hielt der Kriegs-Minister Biliot eine Rede, in welcher er, dem „W. T. B.“ zufolge, sagte:

„Die andähtige Stimmung bei dieser erhebenden Feierlichkeit iebt den Führern der Armee und dem Kriegs-Minifter Anlaß, an \{merzliche und vorübergehende Zwishenfälle zu denken, welhe die Armee’ wohl ershüttern und în Trauer verseßen können, niemals aber im ftande fein werden, ihre Ruhe und ihre #tils{weigende Hingebung an die Pflicht zu stôren und den berechtigten Stolz der Armee zu berühren. Die französishe Armee ist wie die Sonne, deren Flecken, weit entfernt davon, ihr Licht zu verdunkeln, ihren Strahlen nur helleren Glanz verleihen.“ : :

Au der Tagesordnung der vorgestrigen Sißung der Deputirtenkammer stand die Jnterpellation der sozialistischen Deputirten Vaillant und Faberot über die Ausweisung der Men Agitatoren Tom Man und Macpherson. Die sozialistishen Redner machten der Regierung den Vorwurf, diese gesezwidrig ausgewiesen zu haben. Der Minister des Innern Barthou erwiderte, diese Agitatoren seien notorische Sozialisten, die niht nach Frankreich gekommen seien, um die französishe Sprache zu erlernen, wie die sozialistishen Redner behaupteten, sondern um die franzöfishen Hafenarbeiter zu organisieren und zum Ausstand aufzureizen. Die Regierung habe nur ihre Pflicht erfüllt. Mit 394 gegen 98 Stimmen nahm die Kammer die von der Regierung gebilligte einfache

Tagesordnung an. Rußland.

Der außerordentliche Gesandte in Peking Graf Cassini ist, nah einer Meldung des „W. T. B.“ aus St. Petersburg, zum außerordentlichen Gesandten bei den Vereinigten Staaten von Amerika und der General-Konsul in Korea Speyer zum außerordentlihen Gesandten in Peking ernannt worden.

JFtalien.

Die „Agenzia Stefani“ meldet, daß der neuernannte Botschafter am russischen Hofe, General Morra di Lavriano, welcher sih in der zweiten le des Dezember auf seinen Posten begeben werde, den Auftrag erhalten habe, auf den Abschluß eînes Handel3abkommens zwishen Jtalien und Rußland hinzuwirken.

Spanien.

Der General Weyler if gestern in Palma auf der

Insel Mallorca eingetroffen® Türkei.

__ Das Wiener „Telegraphen-Corresp.-Bureau“ meldet aus Konstantinopel, daß die Meinungsverschiedenheiten wegen des Artikels 11 des endgültigen Friedensvertrages, welcher auf Artikel 7 des Präliminarvertrags basiere, darin beständen, daß die griechischen Vertreter dem Saße: „Die Freiheit des Handels und der Schiffahrt werden gegenseitig wiederhergestellt werden“ die Worte „wie früher“ angefügi wissen wollten, wäh- rend die türkishen Vertreter dagegen den Einwand erhöben, daß dieser Zusaß gegen den Schlußsaz verstoße, welcher laute: „Die beiden Parteten behalten fih den späteren Abschluß eines Handels- und Schiffahrtsvertrages vor.“ Die griechischen Ver- treter erwarteten hierüber Jnstruktionen von ihrer Regierung. _ Wegen der beunruhigenden Lage in Jpek und Djakova sind neue Truppetsendungen dorthin bes{chlofsen worden. Die von Konstantinopel abgegangene Kommission if beauftragt das Haupt der Beypartei Riza zur Reise nah Konstantinopel zu bewegen.

Griechenland. _ Die zur Untersuchung der Vorgänge im Kriege gebildete Kommission, welhe unter dem Vorfiß des Generals Mavromichalis tagt, soll, den in Athen erscheinenden Blättern zufolge, einem Artillerie-Major, der zum Generalstab des Kronprinzen gehörte, den Abschied ertheilt und verschiedene andere Offiziere, welche der Pflichtverlezung beshuldigt worden sind, Disziplinargerichten zur Aburtheilung überwiesen haben.

Rumänien.

__ Das Parlament ist am Sonnabend von dem König mit einer Thronrede eröffnet worden, in welcher, wie „W. T. B.“ meldet, zunächst der schweren Erkrankung des Prinzen Ferdinand und des Ausdrucks des Dankes für die Beweise der Liebe und Ergebenheit, welhe sih bei dieser schweren Prüfung überall kundgegeben hätten, Erwähnung geschieht. Sodann fährt die Thronrede fort: j

eDierBeunruhigung, die Europa wegen des Krieges zwischen Griechenland und der Türkei ergriffen hatte, ist heute verschwunden, und das Eingreifen der Großmächte sichert den allgemeinen Frieden, welher der Entwickelung der Völker einen neuen Aufshwung geben wird. Inmitten dieser Umstände hat fich die Lage Rumäniens noh weiter befestigt, und wir haben von allen Seiten Beweise lebhafter thatsäch- liher Sympathien erhalten für die Beständigkeit, mit der wir eine friedlihe und vorsihtige Politik befolgt haben. Ich hielt es für an- gezeigt, in diesem Jahre auch den Ausdruck meiner Gefühle der Freund- {haft und Verehrung zu erneuern, die ih stets für Seine Majestät den Kaiser und König Franz Joseph gehegt habe, und ih konftatiere mit lebhafter Befriedigung den glänzenden Empfang, der der Königin und mir in der uptstadt Ungarns bereitet wurde. Die Beziehungen guter Nachbarschaft und Freund- [haft ¿wishen Rumänien und Bulgarien erhielten eine neue Be- stätigung in dem Besuche Seiner Hoheit des Fürsten Ferdinand, der uns einen kostbaren Beweis seiner Gefühle und derjenigen seines Volkes für uns gegeben hat. Jch kann niht umhin, mich mit Dankbarkeit der Aufmerksamkeit Seiner Majestät des Kaisers von Rußland zu erinnern, der geruht hat, mich durch einen außerordentlihen Ab- gesandten in meiner zroeiten Hauptstadt zu begrüßen."

Betreffs der Finanzlage heißt es in derx Thronrede, daß das Budget von 1896/97 mit einem Ueberschuß: vori 3 Millionen Lei abgeschlossen habe; das nächste Budget werde etatsmäßig im Gleichgewicht abschließen. Nah Ankündigung einer Reihe von Vorlagen konstatiert die Thronrede shließlich, daß das Königreih Rumänien fich N dtg ti, in wohlgeordneter politisher Lage befinde, und daß “es ledigli “seine mäteriellen Kräfte tntwickeln, nüßliche und fa wirthschaft- liche Beziehungen sGaffen und den moralishen und wissen- \schaftlihen Bild tt fkonjolidieren müsse. Die Rede wurde mit großem Beifall aufgenominen.

Améerika.

Aus Montevideo erfährt das „Reuter'she Bureau“, daß eine gestern daselbst von Eingeboréènen und Frernden veranstaltete große Versammlung zu Gunsten der Kandidatur Cuestas’ Anlaß zu Unruhen gegeben habe. Verschiedene Personen seien getödtet und mehrere verwundet worden.

Afrika,

Der General Sir E. Kitchener TalSa und : der Gouverneur von Suakin, Oberst Parsons sind vorgesterrt vonSuakin abgereist, um die Truppen, welche die italienischen Truppen in Kafsala Ciehen sollen, bis Mafsowah zu begleiten.

Nah ciner Depesche des „Reutershen Bureaus“ aus Lagos entbehrt das Gerücht von einem Zusammenstoß zwischen Engländern und Franzosen in Nikki jegliher Begründung.

Nr. 47 dés „Centralblatts für das Deutsche Reith“, herausgegeben im Reihsamt des Innern, vom 26. November, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulat-Wesen: Bestellung eines Konsular- Agenten. 2) Zoll- und Steuer-Wesen: Errichtung besonderer Taback- Et: Befugniß des Nebenzollamts 1 zu Dalheim zur Abfertigung von Wollengarn als hartes Kammgarn. 3) Militär- Wesen : Nachtrag zum Gesammt-Verzeichnisse der zur Ausftellung von Fegefen über die L für den einjährig-freiwilligen itär- dienst berehtigten Lehranftalten. 4) Marine und Schiffahrt : Aenderungen der Betriebsordnung für den Kaiser Wilhelm-Kanal. 5) Polizei-Wesen : Au3weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Arbeiterbewegung.

__ In Osterwiek sind, einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge, die Handshuhmacher in eine Lohnbewegung eingetreten. Es han- delt sich um die Einführung eines einheitlihen Schnittpreises in sämmtlihen Fabriken. Der Aufschlag beträgt für einige Artikel bis zu 109%. Die Fabrik C. Behrens, die größte am Ort, foll diese Forderung bewilligt haben; ihr {loß sich angebli eine zweite Fabrik an. Die Handshubmacher der übrigen Fabriken reihten ihre Kün- digungen ein oder sind schon in den Ausstand getreten.

In Lancashire s{heinen, der Londoner „A. K.“ zufolge, alle Baumwollenarbeiter für die Ablehnung der Vorschläge der Fabrikanten zu fein. Die Arbeiter haben nichts dagegen, daß fich der Schiedsfpruch auf die Geschäftslage seit dem 1. November gründen foll, find aber mit dem anderen Vorschlag, daß der Spruch den Zeitraum vom 22. September bis zum Jahress{luß zur Grundlage nehmen foll, nit zufrieden, Heute wollten die Vertreter der Arbeiter den Fabrikanten das Ergebniß der Abstimmung mittheilen. Die er- folgten Kündigungen treten ers Mitte Dezember in Kraft.

Statistik und Volkswirthschaft.

Berlin als Industrie-, Handels- und Verkehrsfstad t.

_ (Stat. Korr.) Berlin hatte nah den Berufs- und Gewerbe- zählungen von 1882 und 1895 1156945 und 1615517 Einwohner. Die in Berliner gewerblihen, Handels- und Verkehrsbetrieben (leßtere ohne Post, Telegraphie und Eisenbahnen) thätigen Personen erreihten 1882 die Zahl 359 986 und 1895 545598. Im Durchschnitt des preußishen Staates mit 27 287 860 (1882) bezw. 31 490 315 (1895) Einwohnern waren in diesen Gewerbebetrieben 15,60 bezw. 18,61 v. H. der Bevölkerung beshäftigt; in Berlin find es 31,12 bezw. 33,77 v. H. Die Berliner Bevölkerung ift also viel stärker an Gewerbe, Handel und Verkehr betheiligt als die des Staates im Durchschnitt, wobei freilih zu berücksihtigen ift, daß ein Theil der erwerbsthätigen Personen der Berliner Betriebe nibt im Weichbilde der Stadt, sondern in den Vororten wohnt. Die Bedeutung der in Berlin sh abspielenden Gewerbe-, Handels- und Verkehröthätigkeit wird dadur aber nicht vermindert. Berlin is ein gewaltiger Mittelpunkt wirthschaftlichen Lebens; die in feinen gewerblichen Betrieben beschäftigte Personen- zahl betrug 1895 9,31 v, “H. der entsprehenden Perfonenzahl des

anzen Staates, und dieser Antheil ist seit 1882, wo die gleichartige

erhältnißzahl 8,45 war, noch angewachsen. Es will etwas fagen, wenn über ein Elftel der gesammten gewerblih thätigen Bevölkerung des Staates in der einen Stadt Berlin zusammengedrängt is, und diéser Bküchthëeil Würde noch größer fein, wenn nicht wegen der théuren Preise von Grund und Boden fort und fort größere Gewerbebetriebe aus der Hauptftadt in die Vororte übersiedelten.

Die weitaus meisten Gewerbszweige sind in der Hauptstadt ver- treten. Allein wenn im Staate von der gesammten gewerblich thätigen Bevölkerung (1895 5 861 707) den eigentlihen Gewerben (a) 4 623 825 Personen oder 78,88 v. H., dem Handel und Verkehre (b) 1237 882 oder 21,12 v. H. angehörten, fo entfielen vom Hundert der Berliner gewerblihen Bevölkerung auf das eigentlihe Gewerbe (a) nur 66,85, auf Handel und Verkehr (b) aber 33,15. Der s\tärkere Antheil der Handels- und Verkehrsgewerbe ist augenfällig, und er nimmt mehr und mehr zu; denn das Perfonal der eigentlihen Gewerbe (a) hat {ih seit 1882 nur um 40,00 v. H., das der Handels- und Verkehrs- ‘aoét Ms aber um 81,83 v. H., also mehr als doppelt fo ftark vermehrt.

Die Gesammtzahl der Gewerbebetriebe der Hauptstadt betrug 1882 139 246, 1895 156 076, die Zahl der in ihnen thätigen Personen 1882 359 986, 1895 545 598. Von den Betrieben waren

a. im eigentlichen Ge- E e

werbe betriebe betriebe betriebe betriebe Alleinbetriebe 64 562 25664 54262 2298 Mitinhaber-, Gehilfen» und Motorenbetriebe .... 25733 263 33 004 1 usammen. .. 9295 2827 87 266 24

b. im Handels- und

Verkehrsgewerbe Alleinbetriebe 25 900 3 754 34 606 3 246 Mitinhaber-, Gehilfen- und

Motorenbetriebe . ... 16162 308 28 306 231

zusammen... . 42060 4062 62912 3477

Die gew erblih Thätigen (der Hauptkbetriebe; Nebenbetriebe

haben im Sinne der Statistik überhaupt nicht Personal) vertheilten fich a. im eigentlihen Gewerbe R A

auf Alleinbetriebe ; 64562 954262

Mitinhaber-, Gehilfen- und Motoren-

195949 310461

betriebe zusammen. . . 260511 364723, b. im Handels- und Verkehr3gewerbe auf Alleinbetriebe 25 900 34 606 Mitinhaber-, Gehilfen- und Motoren- 146 269 180 875.

betriebe 73 575 zusammen. . 99475

Es betrug hiernach vom Hundert die Zunahme (+) oder die

Abnahme (—) von 1882 bis 1895

für Betriebe für Personeit

a, im eigentlichen Gewerbe (Haupt- und (der Haupt» (Nebenbetriebe) betriebe) bei Alleinbetrieben

15,74“ 15,95 Mitinhaber-, Gehilfen- und Mo- é torenbetrieben + 27,43 —+ 58,44 zusammen... 3,69 + 40,00, b. im Handels- und Verkehrsgewerbe bei Alleinbetrieben + 27,65 -+ 33,61 Mitinhaber-, Gehilfen- und Mo- torenbetrieben + 73,27 —+ 9,80 + 43,94 + 81,33.

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zusammen . .

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