1897 / 282 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 30 Nov 1897 18:00:01 GMT) scan diff

# n 114 } j | 1 I H f 14

f E E Ie! s

- Sie a, - Le n Bit * E E E T M E T S E R a E S are) 51 pr au dae tak ut o _—-. m D a bd Hr dé. A À ma tage - Bri rege ads G d ck E ra Ho . daa E s

Superintendenten des Konfistorialbezirks Wiesbaden zu ernennen.

des Großoffizierkreuzes des St. Mauritius- und Lazarus-Ordens: : dem General-Major von Francs. Kommandeur der 49. Infanterie-Brigade (1. Großherzoglih Hessische);

des Kommandeurkreuzes desselben Ordens:

dem Obersten von Winterfeld, Kommandeur der 25. Kavallerie-Brigade (Großherzoglich Hessische), dem Obersten von Madai, Kommandeur des Jnfanterie- s Kaiser Wilhelm (2. Großherzoglich Hessisches) À , dem Obersten von Heeringen, Kommandeur des 3. Sroßherzoglih Hessishen Jnfanterie-Regiments (Leib-Regi- ments) Nr. 117, dem Obersten von Weiher, Kommandeur des 4. Groß- S Hessishen Jafanterie - Regiments (Prinz Carl) L. ; |

dem Obersten von Hanneken, Kommandeur des 5. Groß- herzoglich Hessischen Jnfanterie-Regiments Nr. 168, und | dem Obersten von Beck, Kommandeur des Großherzoglich essishen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 25 (Großherzogliches rtillerie: Korps);

des Kommandeurkreuzcs des Ordens der JFtalienischen Krone:

dem Oberst-Licutcnant von Wedel, Kommandeur des 1. Großberzoglih Hessishen Dragoner - Regiments (Garde- Dragoner-Regiment) Nr. 23,

dem Oberst-Lieutenant von Wo yr\ch, Kommandeur des 2. Großherzogli Hessishen Dragoner - Regiments (Leib- Dragoner-Regiment) Nr. 24, und

dem Oberst-Lieutenant von Dewall, Kommandeur des Großherzoglich. Hessishen Train-Bataillons Nr. 25:

des Offizierkreuzes des St. Mauritius- und Lazarus-Ordens:

dem Major von der Marwiß, etatsmäßigem Stabs- osfizier des 2. Großherzoglih Hessishen Dragoner-Regiments (Leib-Dragoner-Regiment) Nr. 24,

dem Major Sr von Eckstaedt, Erstem General- stabsoffizier der Großherzoglich Hessischen (25.) Division, und

dem Major von Borries, Kommandeur des Hessischen

Jäger-Bataillons Nr. 11;

des Offizierkreuzies A Ordens der Ftalienischen rone: dem Hauptmann von Bülow vom Hcssishen Jäger- Bataillon Nr. 11 ; O s

des Nitterkreuzes des St. Mauritius- und Lazarus-Ordens: dem Hauptmann von Buttlar und dem Second-Lieutenant Moldenhauer, beide vom Hessishen Jäger-Bataillon Nr. 11:

des Ritterkreuzes des Ordens der Jtalienischen Krone: dem Premier-Lieutenant Arndts und den Second-Lieutenants Becker, Freiherr Schenk zu Schweinsberg und Freiherr von Nordeck zur Rabenau, sämmilich vom Hessishen Jäger-Bataillon Nr. 11.

Deutsches Reid.

Seine Majestät der Kaiser haben heute, Mittags 122/, Uhr, im hiesigen Königlichen Schlosse den neuernannten Kaiserlich türkischen außerordentlihen und bevollmächtigten Botschafter, General Tewfik Pascha in feierliher Audienz zu empfangen und aus dessen Händen die Schreiben Seiner Majestät des Sultans entgegenzunehmen geruht, E welche der bisherige Kaiserlih türkishe Botschafter, Gali Bey, von seinem hiefigen Posten abberufen und General Tewfik Pascha in der gedachten Eigenschaft bei Seiner Majestät beglaubigt wird.

Der Audienz wohnte der Staatssekreiär des Auswärtigen Amts, Staats-Minister von Bülow bei.

Belanntma hung. Der Fernsprehverkehr mit Barby is eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnlihes Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten beträgt 1

Berlin C., den 27. November 1897. Der Kaiserliche Ober-Poftdirektor, Geheime Ober-Postrath Gries dus.

Königreihch Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Professor am theologishen Seminar in erborn, Dekan und Pfarrer D. Maur er zum General-

Allerhöchste Urkunde,

betreffend die Aufhebung der Allerhöchsten Kon- zessionen vom 21. Juli 188 und 18. November 1889 um Bau und Betriebe der Eisenbahnen von erxmelsfirchen nach Burg a. d. Wupper und von Ronsdorf nah Müngsten durch die Wermelskirche n- Burger beziehungsweise Ronsdorf - Müngstener Eisenbahngesellschaft.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von | Gef

Breußen 2c.

Nachdem die Wermelskirhen-Burger und die Ronsdorf-Müngstener Eisenbdahnge fellichaft darauf angetragen haben, ihre Unternehmen in Kleinbahnen um- zuwandeln, und festgestellt ist, daß der Weiterführung des Betriebes nach des Geseßcs über Kleinbahnen und Privatanshlußbahnen vom 28. Zuli 1892 Bedenken nicht entgegenstehen, wollen Wir die von Uns unter dem 21. Juli 1888 und 18. November 1889 ertheilten landesherrlichen Konzessionen,

herrlichen Genehmigungen zur Vermehrung i Grundkapitale durch Ausgabe weiterer Stamm-Aktien d Betrage von 140000 M beziehungsweise .472000 M, vorbehaltlih der Rechte Dritter, von dem Zeitpunkte ab zurück- nehmen, in welchem die Eintragung der Aenderung des E A der Unternehmen in das Handelsregister er- olgen wird.

Die gegenwärtige Urkunde if in Gemäßheit des Geseßzes las 10. April 1872 (Geseß-Samml. S. 357) zu veröffent- ichen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschri und beigedrucktem Königlichen Snfiegel. 4 N

Gegeben Molde an Bord M. Y. „Hohenzollern“, den

26. Juli 1897. Wilhelm Rk.

(L. S.) Fürst zu Hohenlohe. von Miquel. Thielen. F Brefeld.

reiherr von Hammerstein. Graf von Posadowsky.

Bosse. von Goßler.

Staats-Ministerium.

Als Archivare angestellt find die Archiv - Assistenten Dr. phil. Emil Theuner bei dem Staats - Archiv in Mar- burg und Dr. phil. Georg Liebe bei dem Siaats - Archiv in Magdeburg.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Berg-Afscssor Riedel is zum Berg-Jnspektor bei dem Steinkohlenbergwerk „König“ O.-S. ernannt Unr

Nichkamfkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 30. November.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin trafen heute mit Seiner Majestät dem Kaiser und König in Berlin ein und wohnten in Begleitung Jhrer Königlichen Hoheiten der Prinzessinnen Heinrih und Friedrih Leopold der Éröff- nung des Reichstages im Königlihen Schlosse auf der Tribüne des Weißen Saales bei. Später ‘ertheilten Jhre Majestät dem neu ernannten türkishen Botschafter, General Tewfik Pascha die erbetcne Antritts-Audienz.

Sogleich nah der Ankunft hatten Jhre Majestät Seiner P dem Herzog Ernst Günther zu Schleswig - Holstein im

otel Bristol einen Besuch abgestattet und sodann im Schlosse

f die S des zum Füsilier-Regiment Königin (Schleswig-

Holsteinsches) Nr. 86 verseßten gegengenommen.

ajors von der Lippe ent-

Die vereinigten Ausshüsße des Bundesraths für as und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Herzogli sächsische Staats-Minister Dr. von Heim ist in Bend N

i Hessen. Die Zweite Kammer der Landstände is auf den T: R d. J. zu einer einwöchigen Tagung einberufen worden.

Oesterreich-Ungarn.

Die „Wiener Zeitung“ vom heutigen Tage veröffentlicht die Kaiserlichen Handschreiben an den Grafen Bed u den Freiherrn von Gauts\ch, betreffend die Annahme der Demission des Gesammt-Ministeriums und die Beauftragung desselben mit der Fortführung der Geschäfte bis ZUr erfolgten Ernennung eines neuen Kabinets, sowie betreffend die Ernennung des Freiherrn von Gautsch zum Minister- She und die Betrauung desselben mit der Kabinets-

ildung.

Das „Fremdenblatt“ bemerkt in einer Besprehung des Ministerwechsels, den Grund der Einreichung der Demission*des Kabinets Badeni und der Annahme der Demission seitens der Krone habe die Rücksicht auf die Ermöglihung einer verfassungs- mäßigen Lösung der mit den Reichserfordernissen zusammen- hängenden geseßgeberischen Aufgaben, somit eine Staatsnoth- wendigkeit gebildet, aber niht die Rücksiht gur Straßenainslüsse, ür welche die Krone unerreihbar sei. Schon daraus sei ein Sch auf die Aufgaben und den Charakter des Kabinets Gautsch u ziehen, welches, allen ar des Abgeordneten- auses gleich ms und gleich ferne Pas: schon in einer Zusammenjezung die erwähnte ihtschnur und Aufgabe ersichilich machen dürfte. Keine politische Partei werde gegen die Zusammenseßung des in Bildung begriffenen Arbeits - Ministerrums Gautsh berechtigte Einwendungen erheben können.

Im Budgetausshuß der österreihishen Dele- ia sprach gestern der Referent, Delegirter Dr. Stransky, eineAnerkennung für die Thätigkeit des Marine-Kommandanten, Admirals von Sterneck aus, worauf der Ausshuß das ENRRa aat unverändert annahm. Bei der Verhand- lung des Kre ites für die occupierten Provinzen er- klärte der Reichs - Finanz - Minister Baron Kallay, daß eine unmittelbare Verpflanzung der westeuropäishen parlamentarischen Institutionen in Länder wie Bosnien große

ahren in fih schließe. Bei kleineren Jnstitutionen sei die Antheilnahme der Bevölkerung bereits ins Leben gerufen; dies habe si allgemein als sehr ersprießlih erwiesen, weshalb auc das Projekt einer lokalen Vertretung, welche in gewissen Verwaltungsfragen mitwirken solle, ausgearbeitet worden sei. Der Minister bezeichnete die chwerden eines Theils der orthodoxen Bevölkerung und der Herzegowina als th übertrieben, theils entstellt und erklärte, ungeachtet der Vorkommnisse der leßten Zeit werde die bis- herige tnahme und Förderung dem orientalisch orthodoren

betreffend den Bau und Betrieb der Eisenbahnen von Wermels- kfirhen nah Burga. d. Wu und von Ronsdorf nah Müngsten durch die Wermelskiren- urger bezw. Ronsdorf-Müngstcner

Elemente au in Zukunft ungeshmälert zu theil werden. Der Kredit wurde unverändert angenommen. Die ungarische Delegation hielt gestern unter dem

Eisenbahngesellschaft, sowie die diefen Eisenbahngesellschaften unt dem 9. April 1890 und 28. September 1891 Leiheilten landes- |

Vorsiß des Grafen Szäpáry ihre erste Plenarfizung ab. Auwtlaid waren die Reichs-Mini er Graf TBolu 0WsTi, ¡

von Krieghammer, Baron von Kallay und der Admiral Freiherr von Sterneck, ferner von sciten der un- garishen Regierung der Minister - Präsident Baron Banffy und der Minister für die Landetvertheidigung Freiherr von Fejérváry. Nachdem der Referent des Budgetausshusses der Delegation das Budget unterbreitet batie, wurden der Bericht des Finanzausshusscs über das

Budget des gemeinsamen Finanz-Min!steriuums und des ge-

meinsamen obersten Rechnungshofes sowie der Bericht des Marineauëshusses nach den Anträgen des Referenten genehmigt. Der Referent des Marineausshusses Graf Tele ki verwies in seinem Berichte auf die lebhafte Thätigkeit der Marine auf allen praktishen und wissenschaftlichen Gebieten und erklärte, der Ausschuß habe mit großer B: friedigung von der Thätigkeit der öfterreichish-ungarishen Schiffe, besonders in der fretishen Frage, Kenntniß genommen; er erwähnte sodann die Theilnahme der Marine an der Millenniums- Ausstellung und führte weiter aus, die Marineleitung habe dem Wunsche des Ausschusses, betreffend einen Ausweis über die Betheiligung der ungarischen Volkswirthschaft an den An- schaffungen der Marine, bereits entsprohen. Der Referent beantragte schließlih, die Delegation möge dem gegenwärtigen Leiter der Marine ihre Anerkennung für seine c greiche und unermüdliche Thätigkeit aussprechen und das Budget bewilligen. Dieser Antrag des Grafen Teleki wurde angenommen. Bei der Verhandlung über den Bericht des Finanz-Ausschusses wurde beshlossen, das Kapiiel über Grenzzolleinnahmen einstweilen in der Schwebe zu lassen, da das Geseg über das Ausgleichs- Proviforium noch nicht sanktionieri sei.

. Der von dem ungarischen Delegatio ns-Aus\chuß für die auswärtigen Angelegenheit-n einstimmig nenne Bericht des Referenten Dr. Falk spricht die Ue eracugs aus, daß die Monarchie bei dem Zustandekommen des erfreulihen Einvernehmens unter den Mächten Europas einen bedeutenden Faktor gebildet habe, und erkennt die Umsicht und Behutsamkeit, sowie die Energie des Grafen Goluchowski an, welcher die guten Beziehungen zu dem Dreibunde befestigt, die Zahl der Freunde Oesterreih-Ungarns dur neue vermehrt und überhaupt eine für die Monarchie seit langem nit da- gewesene günstige internationale Lage geschaffen habe. Der Bericht billigt unbedingt die Politik des Grafen Goluchowski und er- tennt die geshickte, würdevolle und erfolgreiche Führung der aus- wärtigen Angelegenheiten an. Bezüglich Rußlands sagt der Be- richt, die Politik des Einvernehmens zwischen Oesterreich und Rußland im Orient werde jederzeit auf die aufrichtige Unter- stüßung der beiden anderen Mitglieder des Dreibundes rechnen können. Die öffentlihe Meinung in Ungarn wünsche und hoffe ohne Parteiunterschied aufrichtig und wärmstens, daß neben dem unershütterlihen Fortbestande des Dreibundes si

aus ein deus Verhältniß zu Rußland als daucrnd be- -

währe. Der Bericht hebt sodann den ausgezeichneten Eindruck hervor, den der Besuch des Königs und der Königin von Rumänien in Budapcst und in ganz Ungarn zurückgclassen habe und der ein Echo jener Begeisterung geweckt habe, mit welcher der Kaiser Franz Joseph im vergangenen Jahre in Bukarest von der rumänischen Bevölkerung empfangen worden sei. _ Die Landwirthschafts-Gesell]haft in Wien hat in ihrer its 4 Sizung einstimmig eine Resolution angenommen, durh welche sie den Minifter des Aeußern Grafen Golu- chows ki zu dessen muthvoller und entschiedener Stellungnahme gegen die überseeische Konkurrenz beglückwünsht und demselben ihr Vertrauen und ihren wärmsten Dank dun Ausdruck bringt.

_Neunzig Professoren aller Fakultäten der Wiener Universität haben, dem „W. T. B.“ zufolge, cine Kund- gebung an beide Häuser des Reichsraths beschlossen, in welcher sie erklären, daß die parlamentarishen Vorgänge der jüngsten Tage alle Kreise der Wiener Universität mit Erregung er- füllt hätten und die gegenwärtigen Zustände mit der Tendenz, die Bedeutung des deut]|chen Volkes in Oesterreih herabzudrüen, ihnen, als den berufenen Trägern deutscher Bildung in Oesterreich, die Pflicht auferlegten, rechtzeitig ihre Stimme zu erheben und vor einem weiteren Verfolgen der eingeshlagenen Wege zu warnen, auf welchen das. von ihnen allen ersehnte Ziel Mich lihen Zusammenwirk:ns aller E tämme zu gemeinsamer Kultur- arbeit nicht erreiht wenden könne.

Die Rechte des österreihishen Abgeordncten- hauses hat sich gegen die neue Regierung zusammen- geschlossen und erklärt, durch den Wechsel des Kabinets sei in threr Stellung keine Veränderung eingetreten. Sie wolle das Ausgleihs-Provisorium bewilligen, aber von der Aufhebung der Sprachenverordnungen nichts wissen. Ebenso wird von der Reczten erklärt, daß kein Grund für den Rücktritt des Präsidenten von Abrahamowicz vorhanden sei, da ein Wechsel des Ministeriums die Stellung des Parlaments-Präsidenten nicht alteriere. Dieser Vereinigung der Rechten gegenüber hat sich au die Linke enger zujammengeschlossen, und ihre Gruppen haben fi solidarisch erflärt. Die Linke fordert: Aufhebung der Sprachenverordnungen, Beseitigung der als ungültig an- gefohtenen Aenderung der Geschäftsordnung und Rücktritt des

iri ian ito: ema ia u cen ämmtli wegen jüngsten Straßenexcesse dem Landgericht eingelieferten Personen wurden gestern in Freiheit g f Die Untersuchung gegen dieselben wird jedoch fort- gejeßt. +

«Im niederösterreihishen Landtage verließen gestern

die Mitglieder der fortschrittlihen und der deutsh-nationalen Partei unter Protest die Sißung, weil der Landmarschall die Verhandlung über einen Antrag, betreffend die jüngsten Vorgän je im Reichsrath, niht zulassen wollte. Jm weiteren Beriauie der Sißung nahm der Landtag einen von dem Abg. Philippovitsch eingebrahten Antrag an, nach welchem ein Auss{huß aus dem ganzen Hause gewählt werden foll zur Prüfung der Rechisanshauung des Landmarschalls über die Behandlung von Anirägcn. Die Session wurde sodann von dem Lan dmarschall mit einer Ansprache geschloffen, in S er seine Haltung bezüglih der Geschäftsordnung recht- ertigte.

Jn Prag fanden gestern Abend große Ansammlungen von Personen der niederen Volksshihten am Graben und am Wenzelsplaß statt, welhe von der Polizei zerstreut wurden. Tausende von Demonstranten zogen dann nach dem neuen deutschen Theater, zertrümmerten die ge und bewarfen die Polizei mit Steinen. Auch in dem Vorort Weinberge wurden in dem deutschen Vereinslokale die Fenster eingeshlagen. Es wurden s Kompagnien Jäger rcquiriert, welhe in Gemeinschaft mit

Polizei die Straßen säuberten. Große Menschenmassen dur- zogen, Nationallieder fingend, die Straßen. Die Fenster des Landes-Museums wurden gleichfalls NEINBLa, Die Polizei wurde an mehreren Stellen mit Steinen beworfen; es wurden auch zwei Revolvershüsse abgegeben, doch wurde

niemand getroffen. Eine Gruppe Demonstranten, welche vor das Kasino zog, wurde vom Militär mit gefälltem Bajonett zerstreut. Einige Personen erlitten leihte Verwun- dungen, sieben Personen wurden verhaftet, darunter der Anarcist Asger, mwelcher einen Dolch und hoch- verrätherishe Schriften bei fich trug. Um 9N/, Uhr Abends rückte das Militär ab, da weitere Unruhen nicht zu befürhten waren. Auch seitens czechisher Studenten fanden Ausschreitungen siatt; im Verein mit Leuten aus den niederen Volksshichten fiürzten fie sich auf die ihnen begegnen- den deutschen Studenten und mißhandelten Leßtere. Ein LOEIRE Student wurde durch einen Messcrstich s{chwer ver-

wundet. Frankrei.

Die Deputirtenkammer nahm gestern nah Erklärung der Dringlichkeit den Geseßentwurf an, welcher die Staaten der Lateinishen Münz-Union zur Vermehrung des Bestandes der silbernen Scheidemünzen ermäthtigt. Im weiteren Verlauf der Sißzung brachten bei der Berathung des Unterrihts-Budgets die Radikalen ein Amendement ein, in welhem sie verlangten, daß sämmtlihe Elementar- schulen in der Zeit von zehn Jahren in Laienshulen um- zuwandeln seien. Der Minister-Präsident Méline bekämpfte dies Amendement , welches im Widerspruch mit dem Gescß vom Jahre 1886 stehe, und proteftierte gegen das illoyale Vor- gehen, diesen Gegenstand mit der Budgetberathung zu verquicken. Die Regierung wende das Gese über die Verweltlihung der Schulen mit Festigkeit, aber ohne Gehöässigkeit an. Das Amendement wurde mit 328 gegen 234 Stimmen verworfen.

Heute wird der Deputirtenkammer ein Gesegentwurf, be- treffend die Verlängerung der Subvention der Com- pagnie transatlantiquè, zugehen. Die Compagnie ver- pflichtet sich, behufs Förderung des Weltausstellungsverkehrs auf der Linie New-York—Havre zwei neue Packetboote bis zum Jahre 1900 und, falls es die ausländische Konkurrenz erheischen jollte, zwei weitere Packetboote bis zum Jahre 1907 in Dienst zu stellen, von denen jedes eine Geichwindigkeit von 22 Knoten erhalten soll.

Spanien.

Eine Versammlung von Vertretern der konstitutio- nellen Union hat, dem „W. T. B.“ zufelge- beschlossen, gegen die cubanishe Autonomie und besonders gegen die Einleitungsworie der auf die Einführung der Autonomie bezüglichen Dekrete Protest zu erheben und Erklärungen über die Entwaffnung der auf Cuba befindlichen Freiwilligen zu veriangen. :

Die carlistische Agitation sucht, wie „W. T. B.“ aus Madrid berichtet, die Frage der cubanishen Autonomie für ihre Zwecke auszubeuten: Don Carlos hat durch ein Telegramm seinen Vertreter, den Marquis Cerralbo, nah Venedig berufen. Es soll fi darum handeln, durch den Erlaß eines Manifestes die Leiderschaften der Carlisten zu erregen, damit diese die alten Jnstitutionen der Provinzen und deren Autonomie wieder fordern. Gerüchtweise verlautet, daß der Marquis Cerralbo die Aufnahme einer Anleihe versuht habe, doch hätten sich, einigen Blättern zufolge, die Verhandlungen zershlagen. Don Carlos habe ein von der Veran aus an thn csandtes Telegramm empfangen, in welchem die carlistishen Deputirten ihm die geaenwärtige Lage darlegten und ihn aufforderten, seine Entshlüsse zu fassen.

Türkei.

Gestern fand, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, eine Sißung der Bevollmächtigten für die Frie- dens unterhandlungen stati.

Der österreichisch-ungarishe General-Konsul in Smyrna von Janko ist zum Delegirten der österreichisch-ungarishen Bondholders bei der Dette publique ernannt worden.

Das Wiener „Telegr. - Korresp. - Bureau“ meldei aus Kanea: Dem Vernehmen nah verlangten die Botschafter von den Konsulaten auf Kreta eingehende Berichte über die dortigen Verhältnisse, um die Regelung der kretishen Frage zu beschleu- nigen. Z

Wie die „Agence Havas“ berichtet, ist gestern eine von Sitia kommende: Kompagnie französisher Truppen in Kanea gelandet worden.

Rumänien.

_ Die Deputirtenkammer wählte in der gestrigen Sißung ihren bisherigen Präfidenten Demeter Gianni wieder, welcher in seiner Ansprache erklärte, daß die Regierung auf die Unterstüßung der Kammermehrheit rechnen könne. Zu Vize-Präsidenten wurden die Deputirten Naco, Stoicesco, Vasil Lascar und Sendrea gewählt. Jm Senat wurden Eugen Statesco wieder zum Präsidenten und Nicola idi Gane, Urechia und Gradisteano zu Vize - Präsidenten gewählt.

Amerika, Der deutshe Botschafter Dr. von Holleben hat gestern dent Sens Mac Kinley sein Beglaubigungsschreiben rreiht. Nah einer in Madrid eingetroffenen Depesche aus Lane zieht der General Pando in der Nähe von piritu Santo fünf Truppenabtheilungen zusammen, um Maximo Gomez N verfolgen. Nach einer weiteren Mel- dung haben die ufständischen Guisa angegriffen.

Afrika.

Der „Agenzia Stefani“ wird aus Massowah berichtet, daß der General Sir E. Kitchener Pasha am Sonntag Aga mit 25 Oisgieren und 825 Mann daselbst einge- troffen sei. Während Kitchener Pascha gestern Nachmittag wieder nah Suez abgereist sei, seien die Truppen nah Saati weiter gegangen.

Witti

Parlamentarische Nachrichten.

Die heutige, erste (geshäftlihe) Sißung des Reichstages, welcher der Stei et B nnern, Staats-Minister Graf L Posadowsky und der Staatssekretär des Reihs-Schaßamts Freiherr von Thielmann nebst Kommissaren beiwohnten, eröffnete der Präfident der vorigen Session Abg. Freiherr von Buol-Berenberg mit Worten der Begrüßung, worauf zu provisorishen Schriftführern die Abgg. Braun, Dr. Kro- patsheck, Dr. Pieschel und Dr. Hermes berufen wurden.

Neugewählt sind die Abgg. A. Wintermeyer, Schulz, Dr. Heim und von Tungeln.

Bei Schluß des Blattes verlas der Schriftführer Dr.

Herm«és das Verzeichniß der eingegangenen Vorlagen, worauf

der Namensaufruf erfolgte.

Bei der am 29. d. M. im 2. Frankfurter Wahl- bezirk (Landsberg-Soldin) vorgenommenen Ersaßwahl zum Hause der Abgeordneten erhielt Oekonomie - Rath Eber t- Landsberg (fons.) 280 und Rechtsanwalt Lenzmann- Lüdenscheid (freis.) 16 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt. Der Professor Dr. von Marquardsen, Mitglied des Reichstages sür den 5. Pfälzer Wahlkreis (Worms), ist heute früh infoïige eines Herzschlags in Erlangen gestorben.

Arbeiterbewegung.

In Hildesheim haben einer Mittheilung des „Vorwärts“ zu- folge die Glas8arbeiter der Firma Seeger u. Mellin wegen eines Streites um die Fabrikordnurg die Arbeit eingestellt.

Hier in Berlin is nach demselben Blatt der Ausftand der S{hubmacher bei der Firma F. Priestap (vgl. Nr. 274 d. BL.) na zehntägiger Dauer im Sinne der Arbeiter beendet worden.

Aus Lüttich meldet ,W. T. B.“ : In der Kohblengrube „Fond de Piquette* griffen auéftändige Bergleute heute früh aus- ländishe, angeblich deutsche Grubenarbeiter, welhe sfich weigerten, die Arbeit niederzulegen, an. darauf entftaudenen Kampfe fielen Revolvershüsse. Zwei der ausländisWen Ar- beiter wurden verwundet; der eine erhielt einen Schuß in den Kopf, dem andern wurte der Arm zershmettert. Die Gendarmerie stellte die Ordnung wieder ber und beseßte die Grube. Gerichtliche Untersucbung ift eingeleitet. (Vgl. Nr. 275 d. Bl.)

Statistik und Volkswirthschaft.

Alkobolismus in den Heilanftalten Preußens 1886—95.

(Stat. Korr.) In den allgemeinen Œilanftalten des preußischen Staats wurden im Jahre 1895 10983, im DurWßschniit der Jahre 1886—95 jährli 10 497 Perfonen an Alkoholismus behandelt. Das männliche Geschleht überwog bedeutend; von den Alfoholisten waren während des vorgenannten Jahrzehnts durchschnittilich 94 v. H. Männer und nur 6 v. H. Frauen, während unter allen Behandelten fih 65 v. H. Männer und 35 v. H. Frauen befanden. Im Jahre 1886 befanden sh unter den überhaupt behandelten Männern 3,7 v. H., 1895 2,7 v. H., im Durchschnitt der Jahre 1886—95 3,1 v. H. Alkobolisten ; für das weiblihe Geshlecht stellten sich diese Zahlen auf 0,4, 0,3 und 0,3. Die Höchstzahl fällt für beide Ges{lehter in das Alter vom 30. bis 50. Jahre. Von 100 männlichen Alkoholiften waren 1895 unter 30 Jahren 9,2, zwishen 30 und 50 Jahren 59,8, älter 29,2; von 100 weiblichen Alfobolisten standen im Alter von unter 30 Jahren 10,5, zwischen 30 und 50 Jahren 48,8; älter waren 37,2. Nicht angegeben fand sich das Alter bei 1,8 v. H. der Männer und 3,5 v. H. der weiblihen Personen. Die Betheiligung der höheren Altersklafsen erscheint demnach bei den Frauen größer als bei den Männern. Dem Berufe nach waren von den männlihen Al- kobolisten 77 v. H. Handwerker und Arbeiter. In 68 v. H. der E lag gleichzeitig mit dem Alkoholismus noch eine andere Krank-

eit vor, und zwar besonders bäufig Verleßungen (15 9/0) sowie Er-

kranfungen der Verdauungé-_ und Uthmungsorgane (je 1409/69). Von TIeßteren machten nahezu die Hälfte Lungen- und Brustfellentzündungen aus. Die Sterblichkeit der Alkoholisten war höher als dis der übrigen in den Krankenbäufern Verpflegten. Während von den lebteren beim männlidWen Gesd&le&t 6.0 v. H, beim weitlihen Gesle@t 7,7 v. H., zus. 6,6 v. H. verstarben, {teten fich diese Zablen bezüglich der Alkoholisten auf 9,3 v. H., 11,3 v. H., zuf. 9,4 v. H. Auch für einzelne Krank- heiten läßt ih die Erböbung der Sterblichkeit nachweisen.

Es verstarben von allen

Behbandelten Alkohbolisten an Longen- und Brustfellentzündung 18 v. H. 40 v. H. Nose und Zellgewebsentzündung . . 2 „5 ) 2 ARRESE E E D A S

Bemerkenswerth ift noch, daß \sih in den Heilanftalten der nörd- lihen und öôsftliGen Provinzen E das Verbältniß der männ- lihen Alfoholisten zu den überhaupt behandelten Männern erheblih böber ftellt als in den übrigen Provinzen; es s{wankte im Durch- schnitt des Jahrfünfts 1891—95 in den Provinzen Ost- und West- preußen, Pommern, Posen, Schlefien und Schleswig zwischen 3 und 6 v. H. und stellte fich in Brandenburg auf 6,5 v. H.; für die übrigen Provinzen, Sachsen, Hannover (auëgenommen Regierungsbezirk Lüneburg mit 8 v. H.), Westfalen, Hessen-Nafsau und die Rhein- provinz, herug dagegen die Höchstzahl 2 v. H. In Berlin waren 2,9 v. H. der behandelten Männer Alkobolisten.

Zur Vervollständigung vorstehender Mittheilung mögen die Nach- rihten aus den Irren-An stalten dienen, wobei im Gegensaße zu den Angaben aus den allgemeinen Heilanftalten die Fälle, in welchen der Alfkoholiëmus die Urfadhe oder erschwerende Komplikation der be- handelten Krankheit war, außer Betracht gelassen sind. j

In den Irrenanstalten Preußens wurden an Säuferwahnsinn 1895 insgesammt 1255 Personen, 1164 Männer und 91 Frauen, be- handelt. Dem Alter na befanden sih von den Mänrern 83 v. H. und von den Frauen 73 v. H. zwischen 15 und 50 Jahren; älter waren 15 bezw. 20 v. H.; für 2 bezw. 7 v. H. war das Alter nit angegeben. Handwerker und Arbeiter waren 68 v. H. der Männer. Die Zahl der an dieser Krankheit in den in Frage stehenden Anstalten Behandeiten zeigte während des Jahr- zehntes 1886—95 unregelmäßige Schwankungen ; durchschnittlih betrug fie im Jahre 1169, wovon 1103 (94 v. H.) auf die Männer, 66 (6 v. H.) auf die Frauen entfallen. Die Höchstzahl wurde im Jahre 1886 mit 1484, die niedrigste 1888 mit 911 erreicht. Auf den jöährlihen Zugang entfielen im Durdschritte 89 v. H,, auf den Bestand 11 v. 9. der Verpflegten; 97 v. H. dieser Kranken waren unter und bis zu drei Monaten in der Anstalt, nur 3 v. H. länger; 87 v. H. kamen zum erften Male in Anstaltsbehandlung, 8 v. H. zum zweiten, 5 v. H. zum dritten und öfteren Male. Was den Ausgang ter Krankheit betrifft, fo wurden 65,5 v. H. geheilt, 10,2 v. H. gebessert, ungeheilt in eine andere Anstalt 2,3, in die Familie 1,2 v. H, entlassen. Es verstarhen durchs{nittlich jährli 109 oder 9,3 v. H. Von den behandelten Männern starben während der Jahre 188€—95 zusammen 1039 oder 9,4 v. H., von den behandelten

rauen 47. Unter den Tcedesursachen sind besonders häufig die

ungen- und Brustfellentzündung, welher 23,9 v. H. der männlichen Gestorbenen erlagen. Die Tuberkulose war Todesursache bei 4,3 v. H. der gestorbenen Männer. Bemerkenêwerth ift hier der Gegensaß zur Sterblichkeit der übrigen Irrenanstalts- Insassen. Von den Todesfällen der leßteren, foweit sie männlihen Geschlehts waren, fielen 14,4 v. H. auf Tubetkulose. Von Einfluß dürfte dabei der kürzere Aufenthalt der an Säuferdelirium in den Anstalten Behandelten sein; vielleicht spielt andererseits au die ungenügende Ernährung faftender, namentlich melancholisher Irren, die zudem auch unvollkommen athmen, eine gewisse Rolle.

von den

Kunst und Wissenschaft.

Der Bildhauer Professor Nikolaus Geiger ist am Sonn- abend in Wilmersdorf einem langjährigen Lungenleiden erlegen. Der Künstler, der erst im 49. Lebensjahre stand, war zu Lauingen in Bayern geboren, besuchte die Münchener Akademie und errang dort zweimal große Preise. Geiger hat sich als Bildhauer und als Maler bethätigt. Namentlih in seinen plaftishen Werken liegt

ein großer moderner Zug. Er {uf u. a. den Barbarossa für das Kyffbäuser-Denkmal, die Statue der „Arbeit“ für das Neichsbankgebäude,

die Gruppe „Inspiration“ für die Kuppelhalle des Landes- Ausftellungsgebäudes, ftimmungévolle Grabdenkmäler und tief auf- gefaßte Porträibüsten. Auf der Internationalen Ausftellung von 1886 erhielt er die kleine goltene Medaille. Der Akademie der Künste geßörte er seit 1893 alé Mitglied an. bi ter 200jährigen Jubelfeier wurde er zum Profefsor ernanni. Von seinen Malereien find die Bilder „Accord“ und „Die Sünderin“ sowie die Kuppel- malereien in der St. Hedwigs-Kirhe zu Berlin hervorzuheben. Das noch6 in der Ausführung befindlide Relief für das Giebelfeld diefer Kirche ift sein letztes größeres Werk. Auch viele von den \{wung- vollen dekorativen figürlichen Arbeiten im Park der Berliner Gewerbe- Ausftellung rührten von ihm her.

„Die Kunst der Renaissance in Jtalien“ von Adolf hilippi (Leipzig, E A. Seemann) hat mit dem soeben ershienernca jechsten Theile diefer „Kunftgeshichtlihen Einzeldarftellungen“ (Tizian, Ge, Tintoretto, Paolo Veronese, Jacopo Sanfovino, Palladio; mit 69 Abbildungen; Preis 3 4) ihren Abschluß gefunden. Das geistreih geschriebene, mit 427 Abbildungen und einem Licht- druck geschmackvoll il[luftrierte Werk, das nun in zwei stattlichen Bänden fertig vorliegt, bildet ein würdiges Seiten- ftück und eine sehr willkommene Ergänzung zu Jakob Burckhard1/s berühmter „Kultur der Renaifsaxce in Italien“. Wie aus einer Ankündigung der Verlagsbuchhandlung hervorgeht, wird der Verfafser die Reibe seiner mit fo s{hönem Erfolg begonnenen „Kunstgeschicht- lichen Einzeldarstellungen“ demnächst weiterführen. Zunächst wird sih eine Schilderung der Kunsteutwickelung diesseits der Alpen im 15. und 16. Jahrhundert anreiben ; dann foll in zwei weiteren Bänden die Kunst der neuesten Zeit, vom 17. Jahrhundert bis auf unsere Tage, in ihrem Auf- und Abfieigen vorgeführt werden.

Gesundheits ierkrankheiten und 8s esundheit8wesen, Uen E n Absperrung

Dänemark.

Dur eine fofort in Kraft getretene Bekanntmahurg des dänischen Justiz-Ministeriums vom 16. d. M. find die bisher in Kraft stehenden Maßregeln gegen die Einschleppung anfteckender Krankheit-n von Marseille, den Häfen des Shwarzen Meeres mit Ausnahme der russishen Häfen —, sowie den übrigen Häfen Kleinasiens und Syriens aufgehoben worden.

Quarantäne findet zur Zeit nit mehr ftatt. :

Die Bestimmungen des 2. Abschnittes T des Geseßes vom 2, Juli 1880, betreffend Maßregeln gegen die Einschleppung an- fteckender Krankheiten in das Dänische Reich, bleibea für nachstehende Orte in Kraft: i,

Die Häfen von Egypten, die Häfen des Rothen Meeres und die Häfen Tonkins und Cochinchinas fowie Ostindiens eins{hließlich der niederländish-oftindishen Kolonien.

Aus diesen Orten ift die Einfuhr von Lumpen und Kraßwolle verboten, wenn nicht nahgewiesen wird, daß diese Gegenstände kar- bonisiert oder gewashen und bis 809 Celsius erhißt worden find. Ferner ist es verboten, aus diesen Orten gebraute Kleider und ge- brauchte Betiwäsche einzuführen, es sei denn, daß diese Gegenstände als Reisegepäck mitfolgen oder daß nachgewiesen wird, daß fie als Umzugêgut eingehen. erden diese Gegenftände als unreinlich oder bedentlih befunden, fo unterliegen fie der Desinfektion.

Verdingungen im Auslande.

Spanien. 21. Dezember. Vergebung der Einrichtung der elektrishen und Gasbeleuhtung in der Stadt Reus (Provinz T aUra gon. i 22. Dezember. Vergebung der Einrichtung der eleftrishen Ve- leuGtung in Laredo (Provinz Santander).

Verkehrs-Anstalten.

Laut Telegramm aus Goch ist die erste englische Des über Vlissin ges vom 29. November ausgeblieben.

rund: Sturm auf See.

Laut Telegramm aus Köln e hat auch die zweite en lische Post über Ostende vom 29. November in Köln den Anschluß an Zug 31 nach Berlin über Hildesheim nicht erreicht ; r E Dampsersahrt Dover - Osiende wegen Sturms aus- gefallen.

Postpackete aus Deutshland nah Großbritannien und Irland fowie nah den britishen Kolonien und nach folchen Ländern, deren Postpacketverkehr durch England vermittelt wird, sind bisher entweder auf dem direkten Seewege ab Hamburg bezw. Bremen oder über Belgien (Ostende) befördert worden. Zu diefen Leitwegen tritt vom 1. Dezember ab ein neuer Weg über die Niederlande (Goch- Vlissingen), auf welhem insbesondere für die Postpackete aus und nah den östlihen und nördlichen Theilen des Reichspostgebiets eine beshleunigte Ueberkunft erreiht wird. Die Beförderungsgebühren und Versendungsbedingungen find bei der neuen Leitung dieselben, wie bet der Beförderung über Belgien.

Der Bau der Nebenbahn Liegniß—Rawitsch—Kobylin naht sich nunmehr au für die im Regierungsbezirk ans belegenen Streckten seinem Ende, sodaß zu erwarten ftecht, daß der Betrieb auf derselben noch in diesem Jahre wird eröffnet werden können.

Bremen, 29. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Dresden“, v. Baltimore kommend, „Stutt- art“, v. New-York kommend, und „Elizabeth Nickmers“, v. Iveston kommend, 28. Nov. Lizard paff. „H. H. Meier“, n. New- Vork best., 28. Nov. Dover pass. „Darmstadt“ 28. Nov. v. Australien in Bremerhaven eingetr. „Halle“, n. d. La Plata best., 28. Nov. i. An twerpen eingetr. „Prinz-Regent Luitpold“, auf Heimreise v. Australien n. Bremen, 28. Nov. in Colombo eingetr. „München®" 27.Nov.v. Baltimore n. Bremen abgeg. „Sachsen“, v. Oftasien kommend, und „Prinz Heinrih“, n. Oftasien best., 27. Nov. Aden angek. „Aachen“, v. Bremen kommend, 27. Nov. Buenos Aires angek. „Werra“, 27. Nov. Mttgs, v. New-Yo rk n. Genua abgeg. „Königin Luise“, n. Australien best., 28. Nov. Genua angek. „Habsburg* 28. Nov. v. Antwerpen n. Bremen abgeg. „Schönburg“, v. Brasilien kommend, 28. Nov. Abds. St. Vincent passiert. Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm der Große“ hat am 29. November, 9 Uhr Morgens, nach einer Durchschnittsfahrt von 22,10 Seemeilen Lizard passiert. Der Dampfer hat damit die \hnellste über den Ozean gemack@te fahrt übertroffen und den Record sämmtliher Schnelldampfer-Reisen nach beiden Richtungen übertroffen. Die bisherigen \chnellsten Reisen waren die- jenigen der „Lucania“, und zwar Westwärts-Reise nah New-York mit 22,01 und Ostwärts-Reise von New-York mit 21,82 Seemeilen Durchschnittsfahrt, wobei p berüdcksichtigen ift, daß diese Reisen von der „Lucania* in der günst asten Jahreszeit ( ommer) gemaht wurden, während der „Kaiser Wilhelm der Große“ seine Reise in der un- günstigsten Jahreszeit uradent hat. London, 29. November. (W. T. B.) Caftle-Lin ie. Dampfer „Arondale Castle" ift vorgestern auf der Ausreise in Kapstadt angekommen. D. „Garth Cästle* if vorgestern auf der Ausreise in der Delagoa-Bai eingetroffen. D. „Dunvegan Castle“ ift vorgestern auf der Heimreise in London angekommen. D. „Du- S Caftle“ ift vorgestern auf der Ausreise von Southampton abgegangen.

_ Union-Linie. Dampfer „Gaul“ is vorgestern auf der Aus- reise von Southampton abgegangen. D. „Greek“ ift heute auf der Heimreise in Southampton angekommen.

Rotterdam, 28. November. (W. T. B.) Holland -Amerika- Linie. Dampfer „Obdam“ von New-York am Sonnabend Nach-

mittag nah Rotterdam abgegangen.

Í mte La - R - E S R - e G vin - "T Wte H ors. Siuarer06 R A A f A “De Ra 37A " E E E E E E E E E, Ä E I E R E A UEL T E N C MEGE pr m E A me Es Z

S L e Sr ASEME E L A S EEER T E IRE E E "R D R EO G E AERE H EA B D R G