1897 / 288 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Dec 1897 18:00:01 GMT) scan diff

+ E GRE T D e ps 1 ad R B U Ii Om A I E O T U I T I I I T R C R I - Sw ee K i E Ee Es

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C ORE A, A 2)

enden von Liszt vollauf Gelegenheit, während er in der poetischen nAnnées de wieder te,

èce aus

dissen

cloches de Genève“,

‘das duftig

zartefte

Pian envortrag verfügt. E Pan Hörern dadur, da angekündigten 11. Liszt?icben sorgte geistvolle, aber äußerst chwierig

und einen entzückend perlenden ine Ueberrashung bereitete der Konzert- In er anftatt der auf dem hapsodie die von Hans von e Transscription der, Meistersinger“-

eine verdienflliche

élerinage“, daß er

uvertüre ven Richard Wagner spielte, wie um an

Mitwirkung bei der neulichen Parties Aufführung dieser Oper zu | i} frei. erinnern. Der rauschende Beifall,

folgte, war ein besonders wohlverdienter und noch zur Zugabe des „Spinnerliedes“ aus dem

von Wagner-Liszt.

Der erste dieewinterliche

der na

Lieder-

Kammersängers Eugen Gura, der am

den Saal ter Sing- Akadem selbst der Estrade gefüllt.

Auf dem Pr

die Kompositionen Carl Löwe's, dem der

besondere Vorliebe \{enkt ; rtreten. sind bereits so oft gewürdigt

Alexander Ri ar: ray M frü

feiner prächtigen Die von Loewe Müzkiewitsch „Die Lauer“, Konzerten eine tiefge ig wie

bicfigen

auf Verlangen vollständ (in der Kompo ewährt. Am

tter ve

er Gesagten kaum noŸ etw: Ausdruck der Verwunderung Ü

sition Loewe

ebhaften Beifall folgend,

\{on spät“ ein

en Pi zu

rofessor He

und ges{mackvollen Begleiter. Gestern ließ ih die Pi

mit dem Präludium und der denen fich drei bekannte Stücke ven C Fuge von César Franck anreihten. s unbekannte franzöfische Sa

einen Walzer

Duvernoy, eine Transscr zwei Stücke von Gabriel ‘Toccata“ von Th. Dubois hinzugefügt wurden.

, am Schlu

von V

ncent d

lonstüce vorzuführen, "Fndy, „Air de Ballet“ von Alphonse scription für Klavier von Charles Lefebvre und Fauré, denen zwei

Saint-Saëns und „Les

b daneben waren aber au Die Vorzüge und die Eigenart feiner worden, daß dem as hinzuzufügen ist, es sei denn der ber die s{heinbare Unverwüstlichkeit Stimme und die stetige Vervollkommnung seiner Kunst. komponierte Ballade des polnishen Dichters Adam mit der der Künstler {hon in früheren bende Wirkung erzielte, wurde von ibm derholt. Auh „Der Fischer" von Goethe ’8) wurde \türmisch da capo verlangt und Schluß des ersten Theils legte der Konzertgeber, dem

ferner nob die Loewe’she Ballade „Es ist ß aber licß sich der Sänger troß zehnmaligen keiner weiteren Zugabe mehr bewegen. In Herrn inri Schwarz hatte er wieder einen feinfühligen

anistin Germaine Polack aus Paris im Saal Bechstein zum ersten Mal hierselbst hören. Sie begann Fuge in E-moll von Mendeltfohn,

Lovin. sowie Präludium, Choral und VFn der Absicht, den Hörern einige bier spielte die Künstlerin

ch dieser eminenten Leistung veranlaßte den Künstler Als „Fliegenden Holländer“

und Ball1den-Abend des Sonntag ie fast bis auf den leßten Plaß ramm überwogen wieder cchgeschätßte Sänger cine

Stücke waren die übrigen leiht erfundene, ret Peiouen, die jedoch au

önnen. De

Fowsfi’s „Etincelles

n Abschluß

etwas barten Anschlag.

recht belebte Vortragsweise. : der Künstlerin wohlverdienten 0 selben Abend gab die bereits bekannte Sängerin Fräulein Gertrud ran) im Saal der Sing - Akademie ein

\pendeten

Grunow (Mezzosop Konzert , in welchem Stimme sowie ihrem auédruck der Oper „Die Hugenotten“ Subert, Rubinstein, E. E. Taubert und An Der Violoncellist Herr Felix Shumacher, der hier bot dem ziemli zahl einiger Stücke von Piatti, e angenehme Abwechselung. r noch eine Arie aus Doni- Beiden Vortragenden wurte

folg erzielte,

{hon öfter mit Glü fkonzertiette, schienenen Publikum durh den Vortrag Davidoff, Saint-Saëns p Die Sängerin fügte als S{lußnumme zeiti’s „Linda di Chamounix“ hinzu.

musikalisGen Werth nicht des Programms und das beliebte „Valse-Impromptu“ von Liftz. Die noch junge Virtuosin besigt einen traftvollen cine große technische

Beifall.

sie mit ihrer kleinen, aber

reiher Beifall zu theil.

Im Königlihen Opernhause des „Mozart-Cyclus* „Don Giovanni“ Titelrolle in italienisher Sprache in Scene. Frau Lili Lehmann, den Don Octavio Eivira: Fräulein Rothauser,

Frau Gradl.

Im Königliche bürgerliches Trauerspiel egeben: Präsident: H Kalb:

ofmarschall

nd Popper éin

den Leporello: Herr Tomaschek, den Comthur: Herr Stammer, den Mafetto: Herr Krasa, die Zerline:

#vollen Vortrag in der Pagen-Arie aus von Meyerbeer und in Liedern von deren einen {önen Er- | zwei

gebt morgen als 5. Abend mit Herrn d’Andrade in der Die Donna Anna singt : Herr Cremonini, die Donna } der Geheime j Baurath Blankenstein und M 2E „Verein

Kapellmeister Dr. Muck dirigiert.

von

Herr Vollmer;

en Shauspielhause wird morgen Schiller's

„Kabale und Liebe“ in folgender Beseßung err Molenar; Ferdinand: Herr Matkowsky; Lady Milford:

tekanntere Piècen,

Myrtilles“ von Mit Ausnahme der leßtgenannten gege Kompo:

bildeten Moeosze-- wenn auch zuweilen

Sicherheit und eine Die wenig zablreih ershicnenen Hörer

frdide s PeiYtin V: ese

betitelt „Les auch über

rogramm

ülow be- , in der Heilig-Kreuzk

(Bariton) und

lih der

stattfand, batte beigegebenen Musikstücke umfafsen

Schumann und geschickt angepaßt i

und Liebe zur Tonkunst

Band darf im Verhältniß zu d genannt werden. Eltern und Erz vortreffliße Jugendzeitshrift für vierteljährlihe Abonnementepreis

arforce-Jagd statt. oi Grunewald, 11/4 Uhr a

Offizieller Strecken-RappÞ im Königs-Wusterhause

meister Oppenhoff und Gallasch) ¿wei abgeftellten Jagen auf Dam beraen und dem

nspruch machen | yon Sachsen 10

12 geringe Sauen.

lit manches zu wünschen übrig.

An dem-

woblklingenden | in der Borktalle des Alten Mus

Prunkbannern ftand entbhüllten Denkmals, das fich tropisher Pflanzen abhob. An eine reihe Auëwahl von Schlüter'|her Werke das Kupferstih-Kabinet, das auterlesene Schäße für die Feier war eine nit erschienen, in der sch der bau - Kom en: Ober-Hof-Bau a; D,

rei er-

Ober - Baurath

verein“ waren au der „Verein für die Geschichte B

direktor R die fesilice V allé die Rednertribüne,

Be eben und Wirken zu halten.

ner vom Deutschen Volks-Theater in Wien

dem Kirchenkonzert des Organisten Fans: welhes am Donnerstag, den r,

wirken Fräulein Pee Kusel (Méezzosopran), Herr

esigeshenk f die musikalische Jugend eignet geben abgeschlofsene zwölfte Jahrgang der chen Iugendpost* (Verlag von Carl Grüninger in Stuttgart). Au dieser Band enthält viel Anregendes, Belehrendes und Unter- baltendes in Gestalt von Erzählungen aus dem Leben kterühmter Tonkünstler, Ckarakterbildern, - Aufiäßen, Märchen, Anekdoten 2c. Die

spielbaren, dabei melodishen Klavier- und Violinstücken sowie Liedern. Da der Inhalt der E dem Fassungevermögen der Jugend überall

, fo wird damit das Ziel erreick&t, bei derselben Lust zu wecken, zu förtern und auf diese Art leichter über die Mühsale hinwegzukommen, obne welche es beim Musikunterriht nicht abgeht. Der P ! geschmackvoll illustrierten und auch äußerlich bübsch ausgestatteten

mern versendet die Verlagëbuhhandlung kostenfrei.

Jagd.

Am Donnerstag, den 9. d. M., findet Königliche Stelldihein: 12/4 Uhr im Jagd-

am Sonnabend, den 4. Dezember 1897. Auf der am Sonnabend, den 4. Dezember, in den Königlichen Hausfideikommiß-Revieren Königs-Wusterhausen und Hammer (Forst-

Forstort Duberow 47 Schaufler, 190 Stück Dam-” wild und Spießer sowie 181 meist grobe Sauen gestreckt.

Seine Majestät der Kaiser und König erlegte hiervon 8 Swaufler und 37 grobe Sauen, Seine Majestät der König aufler, 5 Stück Damwild, 18 grode und

Das Wetter war, nahdem es am Tage zuvor geshneit haite, zwar leidlih trocken, aber schr dunkel, und daber ließ das Vüchsen-

Mannigfaltiges. Die gestrige Einweihung des Standbildes Andreas Schlüter?s Schlüter-Feier, welche in dem reichgeschmüdckten großen Saale

des Architektenhauses stattfand. das Modell des

Handzeihnungen und Reproduktionen ausgestellt. Das

große, aber Direktor der Königlichen Schloß-

MWirkliche Geheime Rath Wiebe, : Baurath, Professor Adler, der Geheime Regierungs-Rath Kriesche,

verein* offiziell vertreten. Mit kurzen Worten eröffnete Ober-Bau-

bl; Miller: Oker- E Dartuoerdiener: Se Kahle.

Bernhard 9, Dezem Abends 7 bis ire (am Blücherplaß) stattfindet,

daxn zu dem Hermann Teucke

ch vortrff- usikalî-

96 Seiten und bestehen aus leiht

reis von 6 # 50 H für den er Fülle des Gebotenen ein billiger iehern fei ein Abonnement auf diese ihre Pfleglinge empfohlen. Der beträgt 1 4 50 F. Probenum-

m Saugarten.

ort der Königlichen Hofjagd n-Hammer ’\{en Gehege i gekommen \ind,

abgebaltenen Hofjagd wurden in - und Schhwarzwild in den Kayten-

Fiume

eums fand ihren Abs{hluß in einer An der Fensterwand 2wischen am Vormittag wirkungérol von einer Gruppe den änden des Saales war

Bureaus“, im

Schloß,

Invalidenftraße ällig aufgenommenen Vortrag, den cr „Die Kinder des

le iebt eebterikells mit DUUP bes Licht we! eut gréßten m e s Vortragende gina ron tcm Hockdruck, als dem

und zum Flachdruck über, welcer die von Robert Reske (Violine) mit. Der Eintritt f E darstellt. Diesen drei Arten tes Drucks begegnen wir wieder der Herstellung der Illustrationen unserer Tagesliteratur. Die Seelen mlber, tur Bilichtung von Zeich f Aephalt altdruck, welcher, dur elihtung von nungen au alt- \hihten entstanden ift und sih als Hochdruck zeigt. Diesem fieit fi, an Bedeutung ihn jedoch weit überragend, der Ch kfurzweg arch Leimdruck genannt, an die Seite. Die Chromogelatine verliert unter dem Einfluß tes Lichts die Fäbigkeit, Wasser auf- zunehmen ; die belihteten Stellen bleiben daber unlöslich im Waffer; infolge dessen kann man dieselbe auf Papier, Metall- oder Steinplatten übertragen. Dies ist die Photolithographie, von der die Autotypie nicht wesentli verschieden ist. Eine Reihe einfo@er Experimente, wie die Herstellung eines Asphaltbildes cder eines- Gelatinerelieis, tas in Gips abge- aofjen wurde, führte der Vortragende unter allgemeinem Beifall vor. Nach einer kurzen Pause erläuterte er das Wesen des Lichtdrucks, dessen Bedeutung für den Aufs&;wurg des Kunsfstgewerbes in gegen- wârtiger Zeit nicht bcch dna angeshlagen werten könne. Zum Séluß kem HFerr Direktor Scku mittels dreier photographischen Platten, die scgenannten Dreifarben- drucke zu \prechen, denen cr eine grcße Zukunft in Aussicht stellte.

Hirschberg i. SchI., 6. Bei den Flußräumungsarbeiten te‘chäftigte ausländische Arbeiter begingen gestern in Erdmannsdorf tadu:ch, daß 36 Mann \{Tugen. Die requirierte Gendarmerie hat beute die galiziscen Rädelsführer über die österreitis&e Grenze gebracht.

Hil des beim, 6. Dezember. Kaiser W ilhelm-Denkmals in Hildethetm 37 000 (( zusammen-

7. Dezember. Der Dampfer Adria-Gesellschast gebörig, ist nach einer Meldung des „W. T. B. bet Port Patrick, 110 Meilen von Glasgow, gescheitert. Die Lage is gefahrvoll, es find indessen Reitungéarbeiten im Gange. Die Mannschaft ift niht in Gefahr.

Madrid, 6. Dezember. Na eincr Depesche des „Jmparcial“ aus New-York, wurden in der Stadt Jaruco auf Cuba (Provinz Havanna) dur eine Feuersbrunst 110 Gebäude zerstört. Ob böswillige Brandstistung vorliegt iff noch nicht festgestellt.

Alexandrien, 6. Dezember. Der Anchor-Dampfer „Asia“, der beute bier eintraf, brate, nah einer Meldung des „Reuter’schen

en Scnnabend bielt in der alien „Urania* Herr Direktor Shult-Hencke e'nen fehr bei

betitelt ionen der hevtigen estellt werden. Der vchdruck, aus und fer: und Stahlftih kennen,

ruck, wie wir ihn im K enefelder erfundene Litho-

Licht. Da ift zunächft der

romogelatinedruck,

sie mit fetter Druckershwärze einreiben und

l: Hencke auf die farbigen Drucke Dezember. .W. T. B.* meldet:

L arcbe Ausschreitungen in tiunfenem Zustande ih gegenseitig

Nachdem für die Errichiung eines kat, wie dim „W. T. B.“ berichtet wird, nunmehr

die Stadt einen Beitrag von 29 000 4 bewilligt.

Schaffhausen, 7. Dezember. dem „W. T. B.* zufolge, gestern Abend ein Schnellzug. Zwei Perscnenwagen stürzten einen drei Meter hohen Damm hinab. Von 18 Reisenden wurden si:ben verleßt.

Bei Herblingen entgleiste,

„Bathory", der

Schlepptau den dienstunfähig gewordenen

Dampfer „Australien“ der Messageries Maritimes ein, auf dem sih 500 Passagiere befanden.

Königliche Kunstgewerbe-Museum 2c. Ausstellung hergegeben. gewählte

hatten Zu der Gesellschaft

rath Tetens, der Ober-BVaudirektor der Geheime Ober-

Reimann, der frühere Stadt- Außer dem „Archiiekten- Kürstler“, der „Kunstgewerbe-

Berliner erlins* und der eranstaltung; dann betrat Architekt um einen Vortrag über Schlüter's

Na Shluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

Port au Prince (Haiti), 6. Dezember. (Meldung des „Reuter’shen Bureaus“.) Die Bevölkerung verhält sich jeßt ruhig. Die gegenwärtigen Anzeichen bestätigen die Annahme, daß die Regierung von Haiti, um Unruhen zu vermeiden, die Forderungen Deutschlands erfüllen werde.

(Forlsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

S S R E S E E E S E

Wetterberiht vom 7. Dezember,

Stationen.

8 Uhr Morgens.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres\p red. in Millim.

Wind.

Wetter.

Temperatur in 9 Celsius 59G, = 49R.

Belmullet . . Aberdeen . . Ghristiansund Kopenhagen . Stockholm . Moskau . . Cork, Queens- O ¿»s exbourg der A Ga burg . winemünde Neufahrwasser Memel E 6% ünster. . . Karlsruhe . . Wiesbaden . München . . Chemniy . er R Wien . Breslau . . .

J N

7ö1 751 763 763 777

760 767 764 760 763 765 767 766

769 765 770 768 770 769 766 771 768

W S

7|bedeckt 4\bedeckt 1 wolkig 3|Nebel 2Negen 1\heiter

Regen wolkig halb bed. Regen bedeckt Dunst bededckt bedeckt

Itebel

bededckt bedectt bededckt bededt bedeckt bededt itill|Nebel

itill|Nebel

C5 DO C bO 1A DO D C A S E A N D

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U N IO D D ONINRNNMR

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Dpern- haus. 208. Vorstellung. Mozart-Cyclus. Fünfter Abend: Don Giovanui. -(În italienisher Sprache.) (Donna Anna: Frau Lili Lehmann, Don Giovanni: Hexr d'Andrade, Don Octavio: Herr Cremoniri, Leporello: Herr Thomascheck.) Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 277. Vorstellung. Kabale und Liebe. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Regie: Ober-Regiffeur Max Grube.

Anfang 7F Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 209. Vorstellung. Mozart-Cyclus. Sechster Abend: Così Can tutte. Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 278. Vorstell. Der G’wifsens- wurm. Bauernkomödie in 4 Aufzügen von Ludwig

Anzengruber. Anfang 7F Uhr.

Deutsches Theater, Mittwoh: Zum ersten Male: Mädcheutraum. Spiel in 3 Aften von Max Bernstein. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Die versunkene Glocke.

Freitag: Mädcheutraum.

Berliner Theater. Mitiwwoch, Nachmittags 3 Uhr: Dornrösehen. Abends 74 Uhr: Ju Behandlung. -

Donnerstag: Faust ITL. Theil.

Freitag (14. Äbonnements-Vorstellung): In Be-

Ile d’'Aix .. | 772 N 2/Dunst handlüng.

aa C E L 1/heiter Triest ... . | 766 |OD 2\heiter

Uebersiht der Witterung.

Ein tiefes Minimum is nördlich von Schottland ershienen, bei dessen Herannahen das Barometer über West- und Nord-Europa stark gefallen ist. Das Hochdruckgebiet über Ost-Europa hat sch wenig verändert. In Deutschland is bei \{chwachen \üd- lichen Winden das Wetter trübe und wärmer, im deutshen Nordscegebiet if allenthalben Niederschlag fin Wiridiges, mildes Wetier mit Nieder-

lägen wahrscheinli. : __ Deutshe Seewarte

| 00 E

Donnerstag: Freitag (14, leute.

Schiller -

Faaag 8 Uhr. oanerstag: Freitag: Hei

Goethe-Theater. (Direktion: Intendant A. Prasch.) Bhf. Zoologischer Garten. Kantstr, 12, Mittwoch: Die Jourualisteu.

Anfang 7F Uhr. Circusleute. Abonnéèéments-Borstellung): Cixcus-

Theater. (Wallner - - Theater.)

Mittwoh: Zum ersten Male: Heimg'sunden:

Heimg!funden. Anfang 8 Uhr. mg’fundeun. Anfang 8 Uhr

Lessing-Theater. Mittwoh: Haus Hue- bein. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Haus Huekebein. gra Zum 50, Male: Hans Huckebein. onnabend: Zum ersten Male: Bartel Turafer. Drama in 3 Akten von Philipp Langmann.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 5. Direktion: Sigm. Lautenburg. Mittwoh: Die Logenbrüder. Schwank in 3 Alten von C. Laufs und C. Kraaßz. In Scene geseßt von Herm. Werner. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag und Freitag: Die Logenbrüder.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümkichen Preisen: Die Waise von Lowood,

Residenz-Theater. Direktion: Theodor Brandt. Mittwoh: Dorina. Sittenbild in 3 Akten von Gerolamo Rovetta. Deutsch von O. Eibenschüg. Anfang 7F Phr. Í

Donnerstag und folgende Tage: . Doriua.

Montag, den 13. Dezember, beginnt das Gastspiel der Mlle. Jofset mit ihrer französishen Gesellschaft mit: Ferdinand le Noccur und Chanusons.

Theater Unter den Linden. Mittwo: Offenbah-Cyclus. Orpheus in der Untertwwelt, Kurlesfe Oper in 4 Bildern von Hector Crémieux, neu bearbeitet von Eduard Jacobson. Musik von Jacques Offenbah. In Scene gelent von Julius n err Kapellmeister Korolanyi.

nfang r.

onnerstag: Orpheus in der Unterwelt.

Thalia-Theater. (Vormals: , Adolph Ernst-

Theater.) MRtgs

Bitte, reit freundlich! Burleske mit“ Gesang in 1 A

von Benno

Berliy über Alles. Schwank 3 Akten von Benno. Jacobson. Anfang 74 Uhr. Donnerstag : Dieselbe Vorstellung.

Central-Tyeater. Alte Jakobstr. 30. Direktion: Rich. Schulß. Mittwoch: Emil Thomas, als Gast. Berliner Fahrten. Burleske Ausftaitungsposse

Jacobson. Musik von G. Steffens. Hierauf:

mit Gesang und Tanz in 6 Bildern von Julius Freund und Wilhelm Mannstädt. Mußk von Julius Einödshofer. Anfang 75 Uhr.

Donnerstag und die folgenden Tage: Berliner Fahrten.

Kouzerte,

Sing-Akademie. Mittwoh, Anfang 7# Uhr: LV. Joachim-Quartett-Abend.

Saal Bechstein. * Mittwoch, Anfang 74 Uhr: Loctve-Abend von Hermann Gura.

F E E E E E E R S ai R

e Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Emma von Oechelhaeuser mit Hrn. Sec. -Lieut. Carl von Retiberg (Kärlsruhe). Vereheliht: Hr. Landrath Ernst Frhr. von Troschke mit Frl. Else von Bonin (Dresow). Hr. Hauptmann Franz von Uckermann mit Frl. Lydia Bolhz (Königsberg i. Pr.). : Geb oren: Ein Sohn: Hrn. orts Afffessor Koblbach (Magdeburg). Hrn. Norwin Frhrn. Leutrum von Ertingen (Nippenburg). Gestorben: Hr. Hofmarschall Dr. phil. Graf Max von Zeppelin (Stuttgart). Hr. Baurath Bruhn (Lübeck). Hr. Sec.-Licut. Oskar Ritter und Edler Hen von Berger (Köln). Hr. rem.-Lieut. Ülrih von Reichel (Grünhoff). r. Ordalie von Nickish-Rosenegk, geb. Kerstan auf Shwarzau (Oberau b. Lüben). Stifts- tame Ellenor Cox (Charlottenburg). :

Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin,

Verlag der Expedition (Sholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32,

Neun Beilagen (einschließli4 Börsen-Beilage),

sowie die Inhaltsangabe gu Nr. 6 des öffent- lichen Anzeigers (Komm itgesellschaften an

Aktien uud Aktiengesellschaften) für die vom 29, de EE bio L Dezember 1897,

zum Deutschen Reichs-Anz

A2 288,

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 7. Dezember

eiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

1897.

C T C E A T E S E S T G N E A S E R E E S E E E:

Deutscher Reichstag. 4. Sigzung vom 6. Dezember 1897, 1 Uhr.

Tagesordnung: Erste Berathung des Entwurfs eines Gesehes, déiretta die deutsche Fiotte.

Neichekanzler Fürst zu Hohenlohe-Schillin gs fürst:

Meine Herren! Die verbündeten Regierungen haben fih dazu entschließen müssen, einen anderen Weg als den bisher verfolgten ein- zuschlagen, um mit Ihrer Hilfe zu dem Ziel zu gelangen, roelckes wir erstreben: der Schaffung einer zwar nidt großen, abcr leistungéfähigen und actunggebictenden Kriegsflotte. Man hat bither versucht, ten Ausbau unsercr Marine der in thesi von der Majorität dieses hohen Hauses siets als nothwendig anerkannt worden ist dadurch einer gewissen Vollendung entgegenzuführen, daß man in jedem Jahre mit Einzelscrderur gen für Ergänzung und Vermehrung des vorhandenen Schifföbestandes an Sie herantrat. Wir haben cs dann erlebt, daß weren cines oter zweier Kreuzer sh Kämpfe entwidelten, deren Heftigkeit mit dem Objekt», um das cs fih im gegebenen Falle handelte, nach metnec Auffassung keineswegs in E'nklang stand (sehr wahr! rechte), und tie verbitterr.d auf das politische Leben der Nation wirkien. Führten diese Kämpfe zu der Ablehoung einzelner Fordes- rungen, so waren vorgesrittene Gegner der Regierung auf dem Ylane, um die Ablehnung zu einer schweren Niederlage der Regierung zu sempeln, während der größte Theil derjenigen, die hier im Hause ein ablehnendes Votum abgegeben hatten, der Forderung nicht vrinzipiell feinvlich gegenüberstand, sondern nur jzweilig aus Gründen verschiedener Art deren Bewilligung nicht für opportün erachtete. (Sehr rihtig! rechts und in der Mitte.) Das Ergebaiß dieser Art der Behandlung der Marinefragen ist gewesen, daß tros bedeutender Aufwendungen unsere Flotte sch niht so entwickelt hat, wie Deutsh- lands Lebensinteresse dies erfordert. Die Marine hat gewissermaßen von der Hand in den Mund lebèn müssen, und aud der Versuch, für ihre Fortentwickelung eine bestimmte Linie vorzuzeicnen, ist nit geglüdt,

Wir find daher zu der Ueberzeugung gelangt, daß hier ein Fehler im System vorliegt. Es geht nit an, cin festgefügtes Gebäude zu erriten, obne daß die Bauleuie klar und einig werden über den Plan, nach dem die Fundamente gelegt und die Mauern aufgeführt werden sollen. Die Vorlage, welche Ihnen jeßt zugegangen ist, will in dieser Beziehung Klarheit und Einigkeit zwischen allen mitwirkerden Faktoren {Haffen.

Wäre unsere Marine eine althistorisGe Organisation, die wir nur gelegenitih zu verbefsern und auszugestalten hätten, fo hâtte fich vielleicht mit dem gegenwärtigen System der jährliGen Forde- rungen und Bewilligungen auskommen lassen ganz ohne Zweifel hierübkec bin ih freilich nicht. Hat man es doch, wie ih glaube, mit vollem Recht für erforderlich gehalten, die Friedenéfiärke der Armee für eine Mehrzahl von Fahren fest zu beftimmen, obgleich die Arwee in der cllganeinen Diensipfliht eine unershüiterlihe geseßlihe Basis ihres Bestandes findet. Für die Marine aber muß nicht uur der Ersaß an Menschen, sondern auch der Ersaß an Schiffen gesichert sein, wenn ihre Organi- faticn auf einer gesunden Grundlage beruhen soll. Zudem findet die Armee elnen unanfe@tbaren Rechtstitel für ihr Dasein in einer langen und rubmreiGen Geschichte, dur bie der gesammien Nation zu setendigem Bewußtsein gebracht ift, daß von threr Tüchtigkeit urid Kraft die Ebce und die Existenz des Vaterlandes abhängen. (Sehr ritig! Bravo!)

Mas aber die Marine betrifft, fo war sie ncch während des leßten Krieges zu {wach und unentwickelt, um eine irgendwie bedeutsame Entscheidung auszuüben. Mit der Gründung des Neichs fand sich wohl ein lebhaftes Interesse für die Aufrichtung einer deutschen Seemacht. Aber dieses Interesse is niht immer gleich stark ge- blieben. Vielleicht hat gerade der Umstand, daß wir eine glänzende Machtitellung in der Welt ohne Mitwirkung einer Flotte erworben hatten, den Durchbruch der Erkenntniß verlangsamt, daß wir einer tüchtigen Flotte absolut benöthigen, um diese Stellung aufrecht zu erhalten. Der Gang der Ereignisse jedo, die ungeheure Ent- wickelung unserer überseeishen Interessen, die für Deutschland ungünstige Verscziebung der Stärkeverßältnisse zwischen unserex eigenen und den fremden Kricgsmarinen hat allmählich in den weitesien Kreifen unseres Volkes die Ueberzeugung gestärkt, daß unsere jeßige Flotte nit im stande ist, die ihr auf maritimem Gebtete in den Tommenden Zahren erwahsenden Aufgaben zu erfüllen. Der gleichen Ansicht find die verbündeten Regierungen, die namentli, soweit fie Seeuferstaaten angehören oder wichtige Exportinteressen ihres Landes vertreten, cin maßgebendes Urtheil beanspruhen können. In threm Namen habe ih zu erklären, daß sie cinmüthig die jeßt geforderte mäßige Vermehrung der zur Z-it vorhandenen und im Bau begriffenen Kriegsschiffe sür eine nicht mehr von der Hand zu weisende Noth- wendigkeit halten.

Der Gesetzentwurf trägt diesem Bedürfniß Re(hnung in ciner Form, welche den Zwang enthält, die Flotte innerhalb eines bestimmten Zeitraumes auf eine bestimmte Höhe zu bringen, und ihren Bestand auf dieser Hôke sihert. Gebt man von der Voraussetzung aus, daß eine solhe Nothwendigkeit vorliegt, so wird man an der gewählten Form nit Anstoß nehmen dürfen, nahdem die Erfahrung uns Alle gelehrt kat, daß die Form stüdckweiser Bewilligung ber planmäßigen

und rasen Vollendung eines noch unfertigen Fnstituts, wie es unsere

Marine thatfächlich ift, hinderlich entgegensteht.

' Diese Erwägungen haben zu dem Entschluß geführt, die Form des Gesetzes zu wählen, welhe die vzrbündeten Regierungen nah ihrer pflichtmäßigen Ueberzeugung einstimmkig als unerläßlich erahten. Ich will ja nit leugnen, daß bie Vorlage von dem Reichétage eine gewisse Entsagung fordert; was ih aber in Abrede stelle, ift, daß sie eine Verletzung des Etatsrehts enthält. Ueber die Zeiten find wir nah meiner Meinung hinaus, in denen eine doktrinäre Auffassung aus dem Bewilligungsrecht der Parlamente deren Befugniß ableitete, durch Nichtbewilligung den Staatsorganismu3 ganz oder theilweise lahm

zu legen. Es können daher füzli} die Ausgaben für gewisse, als dauernd vothwendig erkannie Zwccke dur Gesetz für bestimmte Zeit- râume oder für immer bewilligt werden, ohne daß das Effentielle des parlamentarishen Bewißüigungsrehts eine Einbuße erlitte. So wird denn auch niemand darüber im Zweifel fein können, daß nah der Annahme dieses Gesezentwurss dem Reichétage noch ein weiter Spielraum bleiben wird, um bei der jährli®en Feststellung des Marizae-Etats seinen berehtigten Einfluß auf die Gebahrung der Marineverwaltung auszuüben. Und dznn, meine Herren: nehmen Sie en Gesetzentwurf an, so binden Sie niht nur sih bis zu einem gewissen Grade die Hände, Sie binten fie auh den verbündeten Ne- gierungen. Was diese erstreben, zeigt Ihnen der Gesetzentwurf in volikommener Klarheit; die jeßt erhobenen Forderungen sind fo be- messen, daß ihnen gegenüber die Ausftreuungen über die angeblih ufer- losen Marinepläne endlich cin Gade finden sollten. Jh will es dem Herrn Staatösekreiär des Rei&é-Marineamts überlassen, Ihnen Hier oder in der Kommission nahzuweisen, daß ein zweckmäßiges Funktionieren des Marineorganiémus geradezu abhängig davon ift, daß ibm eine gewisse Stärke gezeben wird, und daß dessen Leistungs- fähigkeit eigentli e:ft beginnt mit dem Augenblick, wo er diese Stärke erreid;t hat.

Gestatten Sie mir persönli ncch einige Worte. Die Vorlage ¿eigt Ihnen, taß wir nit daran denker, mit den großen Seemächten zu rivalißeren, end für den, ter Augen hat, zu sehen, zeigt sie, daß uns ter Gedanke ciner Politik der Abenteuer fern liegt. Gerade aber zur Fübrung einer friedlihen Politik, wie wir fie wollen, muß unsere Flotte einen Machtfaktor bilden, der in den Augen von Freund und Fcind ausreilendes Gewicht besißt. Deutschland kann und darf keine quantité négligoable sein, wenn cs gilt, internationale und unsere Sntercssen wesentli berührende Probleme zu lösen, die sich nit auf dem Boten des europäis&en Kontinerts abspielen. Wollen wir unsere weitere gedcißlihe Entæidelung auf wirthjhaftlihem Gebiete und ursere Stelung im Korzert der Mächte sichern, so müssen wir au hier ein, wenn au beschcidenes Wort, jedenfalls aber ein deut s[ches Wort mitzureden haben.

Meire Herren, es handelt fch um cine Vorlage von hervor- ragender Bedeutung, an der- das ganze deutsche Volk, alle Parteien und alle Erwertsyweige in glei&er Weise interessiert sind. Ich hege die sichere Erwartung, daß es tem Patriotismus dieses hohen Hauses gelingen wird, fie in der von den verantwortliden Faltoren für er- forderlich erateten geseßlick en U zum Abschluß zu bringen. Das Vaterland wird Ihnen hierfür Dank wissen. (Bravo!)

Staatssekretär des Reichs - Marincamits, Konire - Admiral Tirpit:

Meine Herren! Der dem hohen Hause zugegangene Geseß- entwurf, betreffend die deutshe Flotte, enthält im wesentlihen zwei Forderungen: die eine, die der Herr Reichskanzler eben ausgeführt hat, die geseßlide Fundierung der Marine, wie fie alle großen Reichs- institutionen besitzen; die zweite enthält eine Verstärkung der Marine, bestehend in der Vermehrung der Schiffe und der Vermehrung dec Indiensthaltung.

Fh wende mich zunächst zu der geseßlihen Fundierung der Marine. Es soll nach der Absidt des Gesezentwurfs geseylih fest- gelegt werden: erstlih der Sollbestand der Hauptschiffsklafsen der Linienschiffe, der Küstenpanzershiffe, der großen und kleinen Kreuzer, zweitens die Frist, bis zu welher dieser Sollbestand erreicht werden foll. ODrittens foll geseßlih geregelt werden die Frage der Ersaß- bauten unbrauWbar werdender Schiffe; viertens diejenigen Indienst- haltungen, welche auf organijatoris@er Grundlage beruhen, und endli fünstens die Grundsäße sür die Berehnung des Persfonal- bestandes.

Was zunächst die geseßliß2 Festlegung des Sollbestandes der Sghiffe anbetrifft, so sind, wie ih der Presse entnommen habe, eine Reihe Bedenken nah dieser Ri&tung vorhanden. Zunächst wird das Bedenken au3geführt, die Technik könne si ändern, und demzufolge ließe si der Sellbestand der Schiffe nicht fesilegen. Meine Herren, die Fassung des Gesetzentwurfs läßt der Entwilelung der Technik vollständig freien Spielraum. Unkbeschadet des Geseßes könnte das Lintenschiff ein alter Dreidecker aus Nelson's Zeiten sein, es könnte die Panzerfregatte „König Wilheim*®, wie sie vor 30 Jahren gebaut wurde, und es können diejenigen Schiffe sein, die wir jzgt als Linien- \hiffe bkezcitnen, „Kaiser Friedrih der Dritte", „Kaiser Wilhelm der Zweite" und „Ersatz König Withelm*, welche dieses hohe Haus in den leßten Jahren bewilligt hat. Der große Kreuzer könnte eine Fregatte wie früher sein, und er kann au der jeßige Panzerkreuzer sein, d. h. ein Schiff, bei welchem ein Panzerdeck über das ganze Schiffsinnere vorhanden ist, und außerdem ein {wader Seitenpanzer. Der kleine Kreuzer könnte eine Segelbrigg, oder ein Schooner der alten Zeit sein, cder der jeßigc moderne, geshühßte klcine Kreuzer. Sie sehzn, wenn wir das Glü gehabt hätten, ein Deutsches Reich von Anfang des Jahrhunderts ¿u besitzen, und ein“ solches Flotten- gese bestanden hätte, daß die Technik keine Schwierigkeiten gemacht hätte, das G-fez durchzuführen.

Es ift dann weiter das Bedenken geltend gemackt worden, daß die Kriegskunst veränderlih" sei und daß man daher eine Flotte nicht derartig geseßlich ktinden könne. Ja, meine Herren, die Möglichkeit liegt vor, daß nah 10, 15 Jahren ein Gesetzgeber hier zu einer etwas anderen Zusammensctzung der Zahlen kommen würde. Diese Zahlen find ia der Hauptsache wenigstens abhängig von den Formationen der Schlah!flotte so, wie sie den Berehuungen des Gefeßes zu Grunde liegen. Ih für meine Person glaube, daß diese Formationen auf fehr lange Zeit die Grundlage unserer Flotte bilden werden.

Man könnte dann weiter sagen, daß wir künftig einmal in die Lage kommen könnten, die Auslandsschiffe zu vermehren. Das ift ja mögli; die Auslandssciffe sind nah den heutigen Seeinterefsen des Reichs berechnet. Es wäre {ließli aber doch ein sehr günftiges Zeichen, wenn cin solhes Bedlirfniß hervorträte; dern es wäre ein Beweis, daß unsere Seeinteressen fi noch wieder von neuem ver-

mehrt hätten. Ste können, meine Herren, die Frage, ob es rathsam

ist, einen Sollbestand geseßlich festzulegen, doch an dem Beispiel prüfen, welhes wir an der Zahl der 14 Linienschiffe haben. Jm Jahre 1873 ift diese Zahl als zweckmäßig und nothwendig anerkannt wordex, und diese Zaßl würde bis zu Anfang der neunziger Jahre anstandsïos als etne gute, zweckmäßig2e Zahl funktioniert haben, zum Besten des Reichs und zum Besten der Flotte. Nun, meine Herren, wenn eine folche Zahl 20 Jahre lang funktioniert hat, dann lohnt es ih do schon, eine geseßliche Festlegung dieser Art zu machen. Es ift dann weiter der Fafsung des Gesetzes entgegengehalten worden, daß eine unbegrenzte Gültigkeitsdauer für diesen Sollbeftand durch das Gesetz verlangt worden stin. Ja, meine Herren, ih glaube kaum, daß diese unbegrenzte Gültigkeitsdauer eine Frage grund- sägliher Bedeutung für die verbündeten Regierungen fein würde. Zu kurz könnte man in Anbetracht der Lebensdauer der Schiffe und in Anbetrack@t der langen Bauzeiten eine solhe Gültigkeitédauer niht nehmen; man müite mindestens zehn, zwölf Jahre nehmen; denn \sorst würde man das Geseß in dem Augenblick außer Kraft setzen, wo es gerade erst im stande ift, vollständig zur Auétführung zu kommen. Ich sollte auch meinen, daß das hohe Haus keinen besonders bohen Werth auf eine Begrenzung der Gültigkeitédauer legen würde; denn so viel scheint doch sicher, daß bei einer folien periodisch wieder- kehrenden Ecneuerung des Gesetzes die Wahrscheinlichkeit größer ift, daß die Flotte jedesmal vergrößert, als daß sie vermindert werde. Das wäre daëjenige, was ich über tie Festlegung des Soll- bestandes dem hohen Hause za sagen hätte. Ih komme nunmehr zu der Frage der Beschaffungsfrist. Dieser Punkt des Geseßentrourfs cheint ja am meisten beanstandet worden zu sein. Ih möchte hier noch einmal hervorheben, meine Herren, daß in keiner Weise die Auf- nahme dieses Punktes einem Mißtrauen diesem hohen Hause gegen- über entsprungen ift. JIch möchte Sie bitten, gütigst ermessen zu wollen, daß die verbündeten Regierungen nach dieser Richtung hin folgender Thatsache gegenübergestanden haben. Im Jahre 1873 sind 14 Panzer- {iffe als nothwendig anerkannt worden, und erst im Jahre 1894, alfo nah 21 Jahren, find thaisählich diese Schiffe vorhanden gewesen. Ich weiß sehr wobl, daß bei diefen Thatsachen eine ganze Reihe von Faktoren mitgewi:kt haben. (Sehr richtig! in der Mitte.) Das hindert aber niht, die Thatsache selbst anzuerkennen, die eben dahin drängt, cine geseßliche Regelung eintreten zu lassen. Dann aber, meine Herren, kommt noch) vor allen Dingen ein Punkt hinzv, der mir vielfa nit in vollem Maße gewürdigt zu scin scheint, das ift der Vortheil, der für die Verwaltung erwächst, wenn fie ein gewisses Versügungsre&{t oder wenigstens die Sicherheit, daß die erheblichen Ausgaben bewilligt werden, vor sh hat, wenn sie im stande ift, die Bauten in zweckmäßiger Weise auf die vorhandenen Gtablisse- menis, Staats- und Privatwerften zu vertheilen, wenn sie im ftande ist, die Arbeiterfrage der Werften günstig zu regeln, wenn sie im stande ift, die Leistungsfähigkeit der Industrie dur das Geld, das dur die Marine flüssig gemacht wird, zu heben. Was steht denn nur einer sold&en Festseßung der Frist entgegen, die sosiel geshäft- lie Vortheile hat? Es is zunähst als cine Beschränkung des Budgetrechts aufgefaßt worden. Darüber hat ja der Herr Reihs- kanzler {on eingehend gesproGen. Es ist dann weiter ein- gewendet worden, man könne doch nicht Dinge bewilligen, von denen man die finanziellen Konsequenzen zu übersehen niht im ftande wäre. Ja, meine Herren, es erscheint das als ein ganz plaufibler Grund, aker ih mödhte do darauf hinweisen, daß eine Reihe gese» licher Bestimmungen bestehe, bie finanzielle Konsequenzen im Gefolge haben, die man nit vollständig übersieht. Es handelt sich im vor- liegenden Falte nur um Neubauten im Betrage von 160 Millionen, die innerhalb der nähsten vier Jahre in Angriff genommen werden follen: das find 7 Liniens@iffe, 2 große Kreuzer und 7 kleine Kreuzer; meine Herren, gerade für diese Neubauten, wenigstens für den größten Thcil derselben, das heißt für die Linienschiffe und kleinen Kreuzer, besigen wir nicht nur Kostenanshläge, sondern wir besien bereits vorhandene Kontrakte von in Bau begriffenen Schiffen. Die Typ3, tie hier teabsichtigt sind, sind genau dieselben, welche da3 hohe Haus in früheren Sessionen bewilligt hat. Es machen nur die zwei großen Kreuzer eine Ausnahme davon, welhe aber genau nah dem Typ gebaut wecden follen, welhen meln Herr Amts8- vorgänger in der vorigen Session hier dargelegt hat. Ich bin sogar fo vorsihtig gewesen, den Anschlag, der damals auf 14 Millionen gemacht ist, noh um 1 Million zu vermehren, um in der Beziehung möglichst fiher zu gehen. Sie schen aus diesen Dar- legungen, meine Herren, daß der Einwand, daß es sich um finanzielle Konsequenzen bandele, die niht zu übersehen seien, von großer praktisher Bedeutung nicht ist. Es ist da niht anzunehmen, daß die Prefisfteigerungen in vier Jahren neznentwerthe fein werden. Jedenfalls kann man wohl mit vieler Bestimmtheit sagen, daß die etwaigen Preiésteigerungen von keinerlei Eirfluß auf den Reichshaus- halt scin könnten. Die Sache liegt, wenn man sie mal vom rein praktishen Stankpunkt auffaßt, doh so: auf der einen Seite würde, wenn das hohe Haus sich entshlicßen sollte, Sollbestend und Be- \haFungéfrist für die Flotte zu genehmigen, dem näästen Neichstage die Möglichkeit genommen werden, das Tempo dieser Neubauten eiwa zu verzögern; auf der anderen Seite aber, meine Herren, wenn Sie niht zustimmey, nehmen Sie der Marineverwaltung die Mög- likeit, rationel über diese Gelder zu disponieren. Ich per- \önlich bin mir nit zweifelhaft," meine Herren, daß, wenn die Frift festgeseßt wird, die Schiffe billiger und befser werden, die Industrie, die ia Betracht kommt, leistungsfäßiger auch für den inter- nationalen Wettbewerb gemaht werden würde. Ich stehe nah diefer Richtung hin auf dem Standpunkt meincs hohverehrten alten Chefs, des Admirals von Stosch, der es für eine Aufgabe der Marine- verwaltung hielt, daß die für die Beschaffung des Mat-rials für die Marine nöthigen Gelder nah Möglichkeit benügt werden, die Leistungsfähigkeit der in Betracht kommenden Industrien für den Wettbewerb zu erhöhen. Ih habe persönlich eine Erfahrung nach dieser Richtung. Ih bin seiner Zeit betheiligt gewesen an der Bes(haffung der 70 Torpedoboote, welche im Jahre 1884