1897 / 293 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Dec 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Duell. Es kann daker keinem Zweifel unterliegen, daß der Reichstag damals in vollem Bewußtsein und mit vollem Recht der Aufnahme dieser Verordnung in den § 61 der Reichsverfafsung zugestimmt und das Duell damit anerkannt hat. Die erwähnte Verordnung ift in- zwischen aufgehoben und durch eine neuere erseßt worden, da der zweite Theil der alten Verordnung niht aufrecht zu erbalten war, weil die in denselben enthaltenen Strafen inzwishen in dem Straf- geseßbuch für das Deutsche Rei Aufnahme gefunden hatten. So sind wir zu der neuen Verortnung gekommen, die auf die Verminde- rung der Duelle den günstigsten Ginfluß gehabt bat und in weld@em Sinne die Allerhöcs|te Ordre vom 1. Januar dieses Jahres in noch weitgebenderer Weise weiter wirkt.

Meine Herren, meine prinzipielle Ansicht ift die, daß es die Pflicht jedes Offizierkorps wie überhaupt jedes gebildeten Mannes ift, die guten Sitten zu wahren und die Ehre eines Anderen ebenso boch zu ftellen, wie die eigene Ehre. Dann werden derartige Streitig- keiten von selbst verschwinden.

Abga. von Leipziger (d. kons.): Wenn die Anschauungen des jetzigen Reichskanzlers und des jeßigen Leiters des Auswärtigen Amts zur Geltung kommen, tann wird fi tas Ansehen des Reichs wieder erböben. Meine Freunde können dem Reichskanzler und dem Auêëwärtigen Amt nur Glück wünschen zu den Erfolgen, die sie in Ost-Afien und Haiti erzielt haben. Mit Befriedigung ift zu konstatieren, daß im ab- gelaufenen Rehnungsjahre die Ueberweisungen die Matrikularbeiträge übersteigen, und daß in Wirklichkeit eine S{uldentilgung hat ftatt- finden können. Nicht ganz so erfreulih find die Erse niffe des lau- fenden Jahres. Der neue vorgelegte Etat ist bester als der vorjährige, weil die Ankleiben etwas berabgedrüdt find, und weil es gelungen ift, die zweite Rate der S für die Artillerie auf die laufenden Mittel zu übernehmen. Bezüglich des Kolenial-Etats sind wir damit zufrieden, daß die Zushüfse mehr zu wirthshaftlihen Auëgaben ge- madt werden als zu bureaufrati)chen Zwecken. Mit dem Bau der Eisenbabn in Südwest-Afrika sind wir einverstanden; für die außer- etatémäßige Inangriffnahme des Baues werten zwingende Gründe vor- gelegen baben. ir sind au mit dem Ausbau des Hafens einrerstanden. Dem Schmerzenékinde, dem Kaiser-Wilhelm-Kanal, möchte ich noch eirige Werte widmen. Der Einnahmeausfall ist auf è Million beruntergegangen. Von einer Verzinsung ist roch keine Spur zu sehen. Das muß man bei den militärischen Zwecken des Kanals in Kauf nehmen. Man muß daraus die Lehre ziehen, daß auch bci anderen Kanälen auf eine Verzinsung nicht zu rechnen ist. Es muß deshalb gewarnt werden vor dem in Preußen vorbandenen Bestreben, lange Kanäle zu bauen, welde für die Landwirtbschaft sehr bedenklich find. Bezüglich der weiteren Auss{mückung des Reichstagsbauses sollte die Entscheidung einer besonderen Kommission des Reichstages über- tragen werden. Den verschiedenen Wünschen des Hauses bezügli der Besierstellung der Regiments-Kommandeure in Bezug auf die Pferdebaltung und bezüglich der Verbesserung der Mannsaftékoft ift Rechnung getragen worden , ebenso bezüglich der Zulagen für die Stabstrompeter. Für die Brot- und Fourageverpflegung ist aller- dings eine Mehrausgabe angeseßt, aber dadurch wird die Lage der Landwirthschaft nicht erhzblih gebefsert. Wenn seitens des Bereins Nordost, der die Landwirtbschaft beglücken will, die Arsicht vertreten wird, daß nur die Großgrundbesißer an den Getreidepreifen ein Interesse haben, fo ift das eine voliständige Verkennung der Thatsachen. Aufgabe eines jeden Wirthschaftspolitikers müßte es sein, einen Modus zu finden, welher die Getreidepreise im Interesse der Landwirthe und der Konsumenten auf mäßiger Höhe hält. Der französische Land- wirthschafts-Minister hat eine freundlite Erklärung abgegeben, wie fie uns vom Bundesrathstische niemals zu theil wurde; er meinte, daß die niedrigen Getreidepreise und die Goldwährung s{uld an der Nothlage der Landwirtbschaft scien. Das hat man uns aber nit geglaubt; man hat die Handelsverträge ceschlofsen und dadur ift eine Steigerung der Getreideeinfuhr eingetreten, die geradezu unerträglich ift, denn die Getreidezölle mahen den Hauptertrag der gesammten Zolleinnahmen aus. Das Verhältniß des Preises von Gold und Silber ift nicht bloß für die Landwirthschaft, sondern auch für die Industrie chädlich. Sie hai sih aber ebenso ablebnend verbalten wie gegenüber der Aufheburg der gemischten Transitläger. Die allmätliche Einschränkung dieser Läger hat gar keinen Zweck, es wird dadurch nur das Monopol in die Hände Einzelner gelegt, die es um so stärker ausg- üben. Der Bundegrath sollte diese Frage s{ieunigst erledigen, da wir mit einer Anfrage nicht lange warten werden. Der vermeintlichen Liebesgabe für die Branntweinbrenner und Zuckerproduzenten steht die wirkliche Liebesgabe der Zollkredite für Getreide gegenüber. Die Herren von der Linken treten ja niht für die Produzenten ein, sondern, wie Herr Barth gestern erklärte, nur für die Konsumenten, während die Produzenten Noth leiden. Daß die Aufhebung der Zuckerprämien jeßt Auéficht hat, baben wir mit Freuden vernommen. Was den Wegfall des Getreideterminhandels betrifft, fo irrt fich Herr Richter darin, daß die Landwirthe diesen Wegfall bedauern. Die Praxis zeigt die guten Wirkungen; an den Börsen, wo noh Termin- bandel gilt, zeigen ih größere Preisftürze als da, wo er abge- schafft ift. Die Schwierigkeiten, welhe die feblenden Preis- notierungen anfänglih hervorbraten, sind dur die Preisnotierungen der Landwirthschaftskammern beseitigt. Die Regierungen follten nur darauf hinwirken, daß nicht unter verkappten Formen der Termin- handel weiter getrieben wird. Die DurWführung der neuen Organi- sation des Handwerks geht naturgemäß nur langsam vorwärts, wir boffen, daß das Handwerk daraus Nußen ziehen möge. Die übrigen Einzelheiten des Etats können wohl in der Budgetkommission be- sprohen werden; den Marine-Etat möte ih heute ganz außer Bes trat lafsen: wir haben gegen die dieéjährigen Forderungen desselben keinen Einspruch zu erheben. I muß aber ncch des Verlustes ge- denken, den unsere Marine erlitten hat durch den Untergang eines Torpedobootes, dessen Kommandant ein zu großen E berehtigender Offizier, der Sproß eines edlen

auses war; mit der Familie trauert ganz Deutschland. Bezüglich der Postverwaltung hcfffen wir, daß der neue Siaaissekretär in vor- sichtiger Weise mit den Reformen vorgehen wird; wir werden ihn wie feinen Vorgänger unterstüßen. Eine Aenderung des Postzeitungs- tarifs halten wir auch heute für dringend nothwendig und hoffen auf die baldige Vorlegung eines neuen Tarifs. Vom Standpunkte des Reichs aus wäre die Verwendung aller Uebershüfse zur Schulden- tilgung das Rictige. Aber dann müßte auch die Gefahr ausges{lofsen sein, daß die Einzelstaaten durch Matrikularbeiträge belastet werden.

Aba. Bebel (Soz.): Ueber die Ausführungen des Kriegs- Ministers betreffs der Duelle werden wir beim Militär-Etat weiter sprehen. Bei der Auëdehnung der Goldproduktion werden die Träume der Doppelwährungsmänner niemals erfüllt werden. Wie die Vós finnigen vertreten wir allerdings auch die Interessen der Kon- fumenten Daß die Getreidezölle eine fo hohe Einnahme ergeben, ift ein Beweis dafür, daß die Landwirtbschaft den einheimischen Bedarf nicht decken fann. Wenn wir im preußischen Landtage säßen, würden wir für den Auëbau der Eisenbahnen und Kanäle im Osten, für Fracht - ermäßigungen u. f. w. sein; aber gegen die Vertheuerung der Lebenemittel werden wir stets im Interesse der Arbeiter unbedingt Widerstand leisten. Die Finanzlage ift so rosig gemalt worden, aber die Periode der wirthschaf:lichen Prosperität ist vorüber. Wir freuen uns über die ablehnende Haltung des Zentrums gegenüber den indirekten Steuern. Alles, was jeßt gesehen soll, müfsen die woblhabenden Klassen selbst tragen, die bisher die Arbeiter belastet baben, denen sie das National- gefühl absprechen, während die Arbeiter die indirekten Steuern zahlen und Soldat werden müssen. Die wohlhabenden Klassen baben noch niemals ibren Geldbeutel aufgeihan. Der Zwang, die Kosten aus eigeaer Tasche zu bezahlen, wird allein im stande sein, die rapide Steigerung des Militarismus und des Marinismus ein- zushränken. Sollten die Kosten der Marinevorlage durch Vermögen8- steuern aufgebraht werden, das Todesurtheil der Wadiaue wäre bereits besiegelt. Redner verbreitet fch in längeren Ausführungen über

die Steigerung der Ausgaben für das Reichsheer und die Marine fowie das Anwachsen der Reichsshulden, und fährt dann fort: Wie follen die Kosten der Lantarmee und der Flotte während eines Krieges gegen Frankrei und Englard getragen werden ? Nach den Leistungen der Bourgçeoisie von 1870 habe ich niét zu - viel Zutrauen zur Leistungsfähigkeit der deutshen Kapitalisten. Hammater hat von dem Pan-Amerikaniêmus und dem Greater Britain gesprcchen und auf Rußlands Exparsionskraft hingewiesen. Wenn alles, was nah Amerifa, England und seinen Kolonien und Rußland exportiert wird, vom deutshen Export abgezogen wird, dann bleiben noch 200 Millionen Mark Ausfuhr übrig, wofür unsere Flotte vollständig ausreicht, um den betreffenden kleinen Staaten Respekt einzuflößen. Wie obne Armee, kann Deutschland au ohne eine ge- wifse Flotte nicht ausfommen; aber zu diesem Zweck brauchen wir fein neues Schiff zu bauen. Landen kann an der deutschen Küste kein Admiral; er wäre mit seinen Schiffen und seiner Mannscaft binnen 48 Stunden gefangen und ver-

nitt. Au wenn wir 17 Panzerschiffe baben, kann kein deutsckes ]

Handels\chiff in die bohe See gehen. Ih ftimme in diesem Fall mit dem Fürsten Biêmarck überein, daß die Schaffung einer solchen Flotte nicht nöthig sei; denn die Entscheidung werde durch die Landarmee herbeigeführt werden. Die Industriellen haben natürli einen Vortheil von dem Bau der Swiffe. Können wir das Geld nicht besser für wihtige wirthschaftliche Aufgaten verwertben? Könrte man das Geld nit besser verwenden zur Verbesserung des Bodens, um die Lebenêmittel für die wachsende Menschenzahl zu_Þpro- duzieren ? Ih babe erft kürzlih gesehen, wie der fruchtbare Schlick ter Weser in das Meer versenkt wird, statt den unfruhtbaren Boden damit zu düngen. Man brauchte nur die 10 Millionen, die für die Kolonien ausgegeben werden, für die Ansiedlung von Bauern im Inlande zu verwenden. Ist es nicht beshämend, daß für die Ueber- \hwemmten in Schlesièên und Sachsen gar nihts von Staatswegen geschehen ist ? Kasernen- und Schiffsbauten sind eben viel wihtiger als folche Kulturaufgaben. Die Erbaltung einer pädagogisen Bibliot ek wurde abgelehnt, weil Preußen 300 bis 400 zur Unterbaltung nicht aufbringen konnte. Wir haben zablreite Schulen, wo 80, 90, 100, ja 150 Kinder auf einen Lehrer kommen; die Schulbäuser sind er- bärmlich. Zur Verhinderung der Auébreitung der Tuberkulose könnten Hunderte von Millionen verwendet werden. Die Arbeiterklafe ift die Grundlage der Pyramide, von ter Sie (rechts) die Spiße sind; ein Ruck der Grundlage, und Sie alle liegen am Boden. Der deutsche Arbeiter kann also eine gewisse Berücksichtigung seiner Interessen ver- langen. Die Militärverwaltung sollte {ich ihrer Menschenpflicht berußt werden, darn würde uns die Vorlage der Militär:-:Straf- prozeßordnung keine Stunde beschäftigen. Das foll eine Anpassung der Verbältnifse an die modernen Rechtsanschauungen sein! Und wo ist die Auslôsung des anderen Versprechers des Reichskanzlers geblieben ? Mo bleibt die Aufbebung des Koalitionêverbots für politische Vereine ? Das kleine Sozialiftenge|eß war feine Einlôfung des Versprechens. Kein Einzelstaat würde ein folhes Verein8gesez einzuführen gewagt kaben. Das Koalitionsrecht, welches die Arbeitgeber haben, müssen die Arbeiter ebenfalls baben. Wir werden nit aufhören, eine Ver- befserurg des Vereinsgesezes zu fordern. Selbft Herr von Berlepsch und Herr von Rottenburg baben ofen anerkannt, daß Ar- beitern gegenüter das Vereinsrecht ungerecht gehandhabt werde. In dem Augenblick, wo die Koblenbarone Millionen acwonnen haben, tro die Arbeiter zur Förderung der Kohlen aus dem Auëlande geholt werden, werden jeßt nach vier Fabren im Saarbrücker Revier die Männer, die #ch am Ausstande betheiligt hatten, von den Bergwerks- verwaltungen niht besckäftigt, auch von den Königlichen nicht. Pfui! sage i. Tausende von Arbeitern veruxalüdcken jährlih in den Berg- werken, und man achtet diese Opfer niht. Der Mittéilstand, tas Handwerk, das Leweisen die Zahlen der Statistik, wird von den favitalistiien Großunternehmungen aufgesaugt. Nur die Bäcker, die fich über die Bäckereiverordnung beschweren, zeigen feine Abnahme. Man fut die Bebörden über die Wirkung der Bäereiverordnung zu täushen. Die Bätermeister werden von den Regierungs- vertretern empfangen, die Bäckereiarbeiter aber niht. Durch die Ver- ordnung über die Konfektionsintustrie ist nur die Hausindustrie ver- stärkt worder. Es wird nicht einmal dadur der Schein aewahrt, daß für die Revision der Arbeiterversiherung wenigstens die Vorlage gemecht wird. Die neuesten Geseße, das Zuckersteuergeseßz, das Handwerker- gese, das Börsengeseß und das Margarineges:t sind ein Schlag ins Wasser; sie werden niht im stande fein, die Proletarisierung auf- zuhalten. Dem gegenüber keine Fürsorge für die Arbeiter, sondern ein Schweigen über sozialreformerishe Maßregeln und Redensarten von dem inneren Feind, gegen den die Armee in erster Linie verwendet werden müfse. Der innere Feind wird mit jedem Tage zahlreicher. Man kann den inneren Feind vernichten, indem man die kapitalistishe Entwicklung hindert, dann brauht man feine Umsturzgeseßze. Die Sozialdemokratie ift das naturnothwendige Produkt der tapitaliftis&en Produktionsweise. Ohne die Hilfe der Sozialdemokraten können Sie (r:chts) nidt einmal einen Krieg führen. So lange in diesen Zuständen nickts gebessert wird, werden wir immer gegen Ihren Etat stimmen.

Präsident Freiherr von Buol: Der Abg. Bebel hat den Aus- druck „Pfui*“ gebraucht, den ih in diesem Haufe als unbedingt unzu- lässig erklären muß; nah dem Stenogramm kat er diesen Ausdruck zudem gegenüber einer Maßregel einer staatlichen Verwaltung gebraucht, und ich muß ihn deshalb zur Ordnung rufen.

D

Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe-Schillings fürst:

Der Herr Abg. Bebel hat in jeiner Rede für gut befunden, wie {on früher, die Person Seiner Majestät des Kaisers in die Debatte zu ziehen, wenn au in vers{leierter, fo do in verständlicer Weise, und Aeußerungen des Kaisers mit den Majeftätsbeleidigungen in Ver- bindung zu bringen. Jch kann mich darüber in keine Diskussion einlassen, da nach fkonstitutionellen Grundsäßen die Person des Monarchen von der Debatte der Parlamente au®geslofsen bleiben muß. Ih beshränke mich darauf, die Angriffe des Abg. Bebel zurückzuweisen und jene konstitutionelle Gepflogenheit nochmals in Erinnerung za bringen.

Der Abg. Bebel hat dann auch die Frage des für die politischen Vereine bestehenden Koalitionsverbots berührt. Da muß ih mich nun gegen die Aeußerung des Herrn Abgeordneten verwahren, daß es \ich hier um die Einlösung eines von mir gegebenen feierlihen Ver- sprechens handle. Ich habe in der Sihung vom 27. Juni vorigen Jahres nichts Anderes gethan, als der Zuversicht Ausdruck zu geben, daß das in verschiedenen Bundesstaaten für politische Vereine erlassene Verbot, mit anderen Vereinen in Verbindung zu treten, aufer Wirk- samkeit werde gesetzt werden. Ich habe dann hinzugefügt, daß es in der Absicht der verbündeten Regierungen liege, die Beseitigurg des durch das Verbot geschaffenen Rechtszustandes herbeizuführen.

Mehr konnte ih für Preußen niht in Aussicht stellen, da es si um die Vorlage eines Gesezes handelte, bei der noch zwei Faftoren der Geseggebung, das preußische Abgeordnetenhaus und das Herren- haus, mitzuwirken Hatten.

„Das, was in Auésicht gestellt wurde, konnte niht mehr fein, als eine allgemeine Revision der landesgeseßlihen Vorschriften über unser Vereinswesen. Was bei den Gesetzen, die da vorgelegt werden sollten, für Resultate sih ergeben, mit welhen Bedingungen fie bepackt sein würden, und ob diese Gesehe überhaupt zu stande kommen, wußten wir Alle nicht.“

Diese Worte, welhe Herr Abg. Haußmann im Anschluß an meine Erklärung gesproten hat und welche durch den Zwischenruf „sehr rihtig" bekräftigt worden sind, beweisen 1) daß im Reichstage

meine Aeußerung nit allgemein als ein bindendes Versprechen auf. gefaßt wurde, und 2) daß man hier im Reihhttage darauf gefaßt war das betreffende Gese werde nit purs die Aufhebung des Koalition. verbots bringen. (Sehr richtig! rechts.) Ih habe die Aeußerung des Herrn Haußmann damals ohne Erwiderung gelassen, weil ih ¿war den Wunsch, aber wenig Hoffnung batte, daß die einfache Auf. hebung des Koalitionsverbots bei den preußishen Gefeßgebungs, förpershaften auf Zustimmung zu rechnen baben werde. Deshalb mußte auch von Vorlegung eines entsprehenden Geseßentwurfs ab, gesehen werden. s ;

Was die reih2gescßlihe Regelung der vorliegenten Frage ke trifft, so wird zu deren Besprehung später noch Gelegenheit gegeben werden.

Der Herr Abg. Bebel kat mir ferner ïaraus einen Vorwurf ge, macht, daß ich die Bäckergesellen, welche sh bei mir gemeldet hatten, niht empfangen habe, wohl aber die Bäckermeister. Diese leßteren

kamen, um eine Aenderung oder Aufhebung der Bädereiverordnung

zu befürworten. Diese mußte ih also bören. Die Bäckergesellen aber wollten ihrerseits fich für Aufrechterhaltung der bestehenden Verordnung auésprechen. Da nun die Verordnung in Kraft steht und deren Aufhebung zur Zeit nicht beabsihtict wird, glaubte ih bei meiner ohnedies ftark in Anspruch genommenen Zeit auf einen persönlihen Empfang der Gesellen als zwecklos verzichten zu können, (Zurufe links.)

Kriegs-Minister, General:Lieutcnant von Goßler:

Der Abg. Bekel bat \sich eingangs feiner Rede mit meinen Shlußworten einverstanden erklärt. Ich habe auf diese Anerkennung nid gerehnet; zuglei hat er hieran den Rath geknüpft, ih mötte diese von mir gemachten Bemerkungen doch einer andern Stelle zur Nachachtung mittheilen. Bei der Unterstellung, die dieser Zumuthung zu Grunde liegt, wäre die Ausführung eines derartigen Auftrags meiner Stellung unwürdig. (Zurur bei den Sozialdemokraten.)

Der Abg. Bebel hat dann die Absicht zum Ausdruck gebracht, auf militärische Details bei dieser Gelegenheit nit eingehen zu wollen, da Details erst bei ter ¿weiten Lefurg ¿ur Sprache kommen würden. Nach meinen Notizen if aber feine Rede mit Details geradezu an- gefüllt gewesen, und sind dieselben dabei noch in einer Weise durŸ- einandergewürfelt, daß man wirkli kaum zu folgen im fiande war. Von Gerüchten, Zeitungênachrihten und dergleichen if er zu den merkwürdigsten Schilderungen aller möglihen Dinge übergegangen. So hat er beispielsweise erwähnt, daß zufolge von Zeitungsnachrihten neue Gewehre eingesührt, die Fabrikation der Geschüße - eingestellt, die Kavallerie mit Maximgeshüzen aus- gerüstet werden folle und daß der leßte Mann ausgehoben würde. Daß das militärische Details sind, die, wie sie hier vorgetragen wurden, noch dazu vellkommen unrichtig find, wird niemand bestreiten können. Ich würte ihm rathen, derartige Ausführungen lieber für die zweite Lesung zu versparen

Besonders merkwürdig ist die Inkonsequenz des Herrn Abg. Bebel und sciner Partei. Jn dem Programm der leßteren findet ih unter anderem rämlich auch die Forderung der allgemeinen Volks- bewaffnung. (Zuruf.) Den Herren ist also die Armee, wie sie jeßt besteht, au nicht annähernd stark genug, es soll vielmehr Alles zum Dienst herangezogen werden. Von den sich hieraus ergebenden Zahlen habe ich mir feine Borstellung machen können. Aber der Abg. Bebel selbst hat ja bei der Berathung über das jeßt bestehende Gesetz, betreffend die Friedenêpräsenzstärke eines Tages die Zahl genannt. Wir haben immer geglaubt, daß eine Kriegsftärke von 3 Millionen doch im allgemeinen {on eine Macht darstelle, die nit zu vntershäßen sei. Dem Abg. Bíbel erscheint das jedoch außerordentlich wenig; er wnrde 8 Millionen Streiter ins Feld stellen. (Lachen und Zurufe bei den Sozialdemokraten, Heiterkeit reis.) ú Weiter hat der Abg. Bebel auf die Kosten im Kriegsfall bin- gewiesen. Nun, ih habe mir einmal ausgerechnet, was seine Armee eigentli kosten würde, und ta ergeben si ganz interefsante Zakblen. Allein der monatlihe Mehrbedarf an Geld erreiht den Betrag von 420 Millionen Mark. Der für drei Monate niederzulegende Ver- pflegungsbedarf beläuft \fih auf nicht weniger als 855 Millionen, während die Niederlegung der {hon im Frieden nothwendigen fonftigen Vorräthe für den Krieg für eine derartige Armee, wie die Sozial- demokratie sie aufstellen will, eine einmalige Ausgabe von über 2 Milliarden bedingen würde. (Heiterkeit.)

Meine Herren, wenn man si die Konsequenzen derartiger Aus- führungen als ruhiger Verwaltungsmann durchdenkt, dann gelangt man ohne weiteres zu der Ueberzeugung, daß diese Herren von militärishen Organisationen au nicht die leisefte Ahnung haben. Wie eine fol: Masse überhaupt formiert und zusammengehalten werden, soll, davon hab? i keine Vorstellung, ih glaube aber auch, die Herren selber am allerwenigsten. Aus diesem Grunde möchte ih doch rathen, in der Beurtheilung von Verhältnissen, die man in keiner Weise über- sehen und dur@schauen fann, vorsichtiger zu sein.

Der Abg. Bebel hat dann mit einem Hinweis darauf, daß wir do auf die Sozialdemokraten in künftigen Kriegen angewiesen wären, geshlossen, Ich sehe die Zukunft des Staats nicht so shwarz an wie Herr Bebel. In meinen Augen is die sozialdemokratische Krankheit über den Höhepunkt hinaus. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Daß wir mit den Sozialdemokraten jemals paktieren müßten, das fann ih für meine Person durhaus nicht zugeben; im Gegentheil, ih glaube, daß diese Partei, wenn die Bevölkerung zur rihtigen Er- kenntniß kommt, verschwinden wird, wie sie gekommen ift. (Bravs: rets. Lachen bei den Sozialdemokraten.)

(Schluß in der Zweiten Beilage.)

zum Deutschen Reichs-

M 293.

(Schluß aus der Ersten Beilage.) Staatssekretär des Reichs - Marincamits, Kontre-Admiral

Anzeiger und K

Meine Herren! Ih beabsuhtige niht auf den Theil der Rede des Herrn Abg. Bebel einzugehen, der die Flottenfrage eingehend be- eine Ansiht des Herrn Abg. Bebel

handelte, sondern i mê@hte nur ine Duarélaut der Fürst Bis-

rihtig stellen. Er glaubt, daß Se marck gegen die Flottenvorlaze sei. Jch freue mi, ihm das Gegen- theil versichern zu können. Ih hake cinen Brief von dem Fürsten Bismarck in der Hand, in dem er schreibt, daß, wenn er im Reichstage wäre, er für diese Vorlage stimmen würde. (Bravo! und Heiterkeit

Staatssekretär des Jnnern, Staats - Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Ich bin genöthigi, das Wort noh iegt zu ergreifen, weil die Nertreter der verbündeten Regierungen niht das Recht haben, fich zu ciner versönlihen Bemerkung ¿u melden, und die Zeit zu spät ift, um auf die umfangreihzn Anshuldizungen des Herrn Abg. Bebel noch so zu antworten, wie ih es vorhabe. Ich behalte mir das für Herr Bebel hat eine solche Fluth von An: und die Einzel“

cin anderes Mal ver. schuldigungen gegen die verbündeten Regierungen rezierungen entfesselt, daß id mich für verpflihtet halte, cine eingehende Antwort auf tiefe Ausführungen zu geben. eine Erklärung kann ih beute niht unerwidert lafsen, weil ih fie nicht in die Form. einer persênlien Bemerkung einkleiden kann.

Der Herr Abg. Bebel hat gefagt, ih hbâtte bier cine Phrase gemaht bezügli der Vorlegung der sozialen Gesetze. Meine Herren, ih bin zu höflich dazu, um in einer îo angesehenen Versammlung, wie der bobe Reichstag, in diefem Tone zu antworten. (Bravo! rechts.) Aber ih hätte ein Recht daza mit vellem Grunde. Denn Herr Bebel bat cine Aeußerung gethan, die ih in ciner öfentlihen Versamm- lung niht auf mid nebmen wollte, wenn es ih Er hat nämli erklärt: wir wissen zwar, daß taß die sozialen Geseße in diefer Session do nicht zur Verabs@iedung gelangen fönnten, aber die Negie- mindestens den

um einen Akt der

Gesetzgebung kbandelt. diese Session schr bepacktt ift, Schein wahren follen und Uns ift die Förderung der sozialen Frage viel vorzulegen; wir

rung hâtte sie troßtem vorlegen. zu ernst, um sozialpolitishe Gesege „zum Sthein“ wollen die soziale Frage nit als Agitationémittel benußen, sondern in langsamer, ernster Kulturarbcit Klassen fördern. demokraten.) Deskalb, meine Ÿ

wirkli das Wobl der arbeitenden (Sehr richtig! rechts. Zurufe bei den Sozial- erren, baben wir diese Gesetze, die in dieser Session doch nur übers Knie bâtten gebrochen oder garniht verab schiedet werden können, nit wieder vorgelegt, sendern baben fie bei den vielen tifferierenden Ansichten im Hause wie außerhalb des- selben im Hinblick auf ihre Wichtigkeit ncdmals einer eingebenden Prüfung unterziehen wollen.

Ras da3 Unfallversicherur g2geseß im besonderen betrifft, so fragen Warum is uns auch dicses auëgezeihnete Gesetz niht wieder vorgelegt worden? Meine Herren, es mag darüber zu ftreiten fein, ob man die Unfallversiterungsgeseßgebung auf die Berufsgenossen- sasten basieren sollte, oder ibr cine andere Grundlage geben. Aber gegenwärtig beruht fie auf der Verfassung der Berufsgenofssen- schaften, und cs ift bêckst wichtig, daf, wenn dieses Gese ordnung®- mäßig fungieren soll, wir es fo einrichten, daß auch: die Leiter der Berufsgenossenschaften freudig an seiner Ausführung mitarbeiten. (Sehr rihtia!) Gegen die Beschlüffe des boten Hauses sind aker so ernste und weitgehende Einwendungen erboben worden, daß wir uns un- zweifelhaft in einen akuten Gegensaß mit den Vorständen der Berufsgenossenshaften gesezt hätten, wenn wir das Gesetz so, wie es bier beschlofsen ift, Ihnen ven neuem vorgelect hätten. Das find die inneren Gründe, warum wir av dic Unfallversiherungegeseße in dieser so in Anspruch genommenen und rach ihrem gefeplichen End- vunkt nur kurzen Session niht wieder vorgelegt baben.

Wenn der Herr Abg. Bebel scließli ein sehr hartes Urtbeil üker die preußische Bereverwaltuna gefällt Eat, aus Anlaß eines Vor- der angeblich vor 4 Iabren im Saargebict sih abgespielt rlid nicht in der Lage, auf cin soldes Detail

kann aber dem Herra Abg. Bebel ver- darauf in einer ter nächstcn Sizungen dic

hat, so bin ih natü beute zu antworten. Ich sichern, daß män ihm auch Antwort nicht shuldig bleiben wird. (Bravo! rechté.)

Darauf wird na 5/2 Uhr die weitere Berathung des Etats bis Montag 1 Uhr vertagi.

Handel und Gewerbe.

eftellung für Koblen und Koks hr und in Oberschlesien.

Au der Ruhr sind am 11. d. M. geftellt 14 671, nit ret»

find am 10. d. M. geftellt 11. d. M. sind gestellt

Tägliche Wageng an der Ru

zeitig gestellt keine Wagen.

In Dbex ¿citig gesteklt ke ¿citig gesteut keine Wagen.

6246, nit ret-

ne Wagen; am 6395, nit recht-

Berliner Zum Verkauf ftanden : 7884 Schweine. Vi reiófeftsezungs-Kommifsion : lahtgewicht in Maik voliflei]chig, alt, 60 bis 65; emästete 55 bis 51 bis 54; Bullen: 1 2) mäßig genährte ering genährte 44 ige, auêgemäsiete . vollfleishigé, au?- ns. 7 Jahre alt,

den Verkehr auf dem 11. Dezember. 8818 Schaf lungen der

fund oder 50 kg S Rinder: Osen: 1) chtwertts, bêhftens 7 Jahre sgemästete und âltere aus nge und gut genährte ältere hrte jedes Alters 47 bis 90. Schlahtwerths: 55 bis 60;

ährte ältere 50 bis 54; 3) 1) a. vollfleif

Ausweis S@élachtviehmarkt vom 4127 Rinder, 683- Kälber, preise nah den Ermitie Bezahlt wurden für 100 P (bezw. für 1 auégemâstet, 2) junge fleishige, nicht au 63; 3) mäßig

üngere und gut gen is 48. Färsen und Kühe: Färsen höchsten Sch gemäftete Kühe oL- bis 53; -2) è üngere 49 bis ; 4) gering gen

lahiwerths bis —; sten Sclachtwertbs8, jére ausgemästete Küke und we 3) mäßig genährte

Färsen und Kühe Färsen und Kühe 42 bis 44 Kälber:

Zweite Beilage öniglih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 13. Dezember

9 feinste Mastkälber DmiismaR) und beste Saugkälkter 70 bie 74; 9) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 64 bis 69; 3) geringe Saugkälber 55 bis 63; 4) ältere gering genährte Kälber ( efffer) 38 bis 42. Schafe: 1) Mastlämmer und jüngere Masibannel 52 bis 55; 2) ältere Masthammel 45 bis 50; 3) mäßig genährte Mnme und Schafe (Merzschafe) 38 bis 44; 4) Holsteiner Tiederungê- hafe bis —, auch pro 100 Pfund Lebendgewiht 23 bis 27 M Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg) mit 90 9/, Tara-Abzug: 1) vollfleishige, kernige Schr-eine feinerer afen und deren Kreuzungen, höchstens 1i Iabr alt: a. 58 bis 59; b. (Käfer) 58 bis 61; 2) fleishige Schweine 55 bis 57; gering entwidelte 52 bis 54; Sauen 50 bis 54 4

Berlin, 11. Dezember. (WeWenberiht für Stärke, Stärke- fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Satersky, Berlin W. 8.) Ia. Kartoffelstärke 18}—19 &, Ta. Kartoffelmebl 18#—19 4, Ila. Kartoffelmebl 153—17 #6, Feute Kartoffelstärke, Frachtparität Berlin 10,50 Æ, gelber Syrup 23—234 Æ, Kap.-Syrup 2322—24 #,

Export 243— 25 #, Kartoffelzuckder gelb 23—234 c, KartoffelzuFer | fap. 24—243 #, Rum-Kuleur 36—363 e, Bier-Kuleur 35—36 #, |

Dextrin gelb und weiß Ta. 24—25 #, do. fefunda 22}—235 #4, Weizenstärke (kleinft.) 36—38 .#, do. (aroßît.) 39—40 4, Hallesche und Stlesishe 40—41 Æ, Reiéstärke (Straklen) 49—50 #, do. (Stüden) 48—49 #, Maisftärke 32—33 «t, Schabestärke 35—36 M, Viktoria-Erbsen 18—22 #4, Kocherksen 16—20 #, grune Erbsen 17—20 #4, Futtererbsen 123—13è #, inl. weiße Bohnen 29—24 #4, Flawbobnen 24—26 #, Ungar. Bohnen 21—22 M, Galiz.-ruf. Bohnen 20—22 #, große Linsen neue 40—9# f, mittel do. 34—28 M, Teine do. 26—34 Æ, weiße Hirse 16—18 S, gelber

Senf 16—26 4, Hanfkörner 17¿—18 #6, Winterrüövsen 24 bis |

241 6, Winterraps 24¡—25 e, blauer Mohn 34— 42 Æ, weißer ©o. 429—50 4, Buchweizen 14—15 #&, Widen 14—15F #, Pfrerde- bohnen 131—15 #, Leinsaat 22—23 „#, Mais Iofo 105—11 .#, Kümmel 34—40 H, prima ink. Leinkuhen 14}—155 #, do. ruf. do. 132—15 Æ, Rapskuchen 13—14 #, Ia. Marseill. Erdnußkuen 16—17 &, Is. doppelt gesiebtes Baumwoll - Saatmebl 58—62 °/o 13—134 #, belle getr. Biertreber 28—34 9 9}—10§ f, getr. Ge- treideshlempe 22—&6 e 12i—13 „e, getr. Mais-Weizenschlempe 35—39 9% 134—14 „6, Véaisshlempe 40—44°%% 12¿—134 -&, Malzkeime 8&—9} „#, Roggenkleie 83—9 #4, Weizenkleie 8¿—S8Ì e (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Die Einnabmen der Lübeck-Büchener Eisenbahn be- irugen im Monat November 1897 nach vorläufiger Feftstellung 423 596 M gegen 444746 Æ vorläufig und 427 909 e endeültig im Monat November 1898, mitbin gegen die vorläufigen Einnahmen des vorigen Jahres weniger 21 150 #6 und gegen die endgültizen weniger 4313 „« Die Gesammt-Eianahmen vom 1. Januar bis Ende November 1897 betrugen vorläufig 9 156 393 gegen 4 837 989 vorläufig und 49:0 £64 f endgültig im gleien Zeitraum des Bor- jabres, mitbin gegen die vorläufigen Einnabmen des vorigen Jahres mebr 318404 # und gegen tie endgültigen Ginnahmen mebr 205 529 #6

Stettin, 11. Dezember, (W.T.B.) Spiritus lofe 36,59 bez.

Breslau, 11. Dezember. (W. T. B.) Säluß-Kurse. Schles, 34 0/0 L.-Psdbr. Litt. A. 99,90, Breslauer Diskontobank 121,50, Bretlauer Wechslerbank 107,00, S(lesiser Bankverein 132,40, Breslauer Spritfabrik 144,25, Donnerémarck 162,50, Kattowißer 167,00, Obcrs{les. Eif. 109,90, ‘Caro Hegenscheidt Akt. 132,75, Oberschles. Ko?s8 175,00, Obers{!. P.-Z. 159,60, Opp. Zement 171,75, Giesel Zem. 159,60, L.-Jrid, Kramsta 145,90, Sclef. Zement 231 75, Shlef. Zinkb.-A. 217,90, Laurahütte 178,75, Bresl. Oelfabr. 100,90, Koks-Obligat. 102,30, Niederschles. elektr. und Kleinbahn- geselishaft 132,25. L

Produftenmarkt. Spiritus pr. 100 1 100 °/0 extl. 50 „é Verbrausabgaben pr. Dezember 595,40 Gd., do. 70 „4 Verbrauchè- abgaben pr. Dezember 25,40 Gd.

Magdeburg, 11. Dezember. (W. T. B.) Zuckerberit. |

Kornzuc@er exfl. 88 9% Rendement 9 85—10,00., Nachprodukte ex? 75/0 Mendement 7,00—8,05. Fest. Brotraffinade 1 23,00. Brotraffinade 11 22,79. Gem. Raffinade unt Faß 23,00. Gem. Melis 1 mit Faß 22,50. - Rubig. Robzucker I. Pro- dutt Tranfito f. a. B. Hamburg þpr. Dezember 9,174 bez., 9,20 Br., px. Januar 9,25 Gd., 9,30 Br., pr. Februar 9,35 Gd., 9,49_ Br;; pr. März 9,424 Gd., 9,475 Br., kr. April 9,50 bez. und Br. Stetig. Frankfurt a. M., 11. Dezember. (W. T. B.) S@Sluß-Kurse. Lond. Wes. 20,375, Pariser do. 80,725, Wiener do. 168,65, 29/0 Reich8-A. 86,80, Unif. Egypter —,—, Italiener 94,99, 3 °/o port. Anleibe 21,30, 5 °/o amort. Rum. 101,00, 4 9/0 russische Konf. 103,40, 42/6 Russ. 1894 66,70, 4 ?/o Spanier 60,80, Darm- ftädter 156,90, Deutsche Genofienschafts- Bank 118,20, Diskonto? Kommandit 200,20, Dreédner Bank 159,00, Mitteld. Kredit. 115,60, Nationalb. f. D. 150,60, Oesterr. Kreditakt. 2962, Oest.-Ung. Banlî 799,00, Reichétank 160,70, Allgem, Elektrizität 276,00, Schuderi 259,80, Behum. Gußst. 20200, Dortm. Ünion —,—, Harpener Bergro. 188,70, Hibernia AO0N E Res Westeregeln 203,50, Höchster Farbwerke 479.50, Privatdiskont 4. Í O E ieras, (Schluß.) Oesterreichische Kredit-Aktien 295, Krenzosen 280, Lombarden —, Gotthardb. 148,60, Deutsche Baut- 207,30, Diékonto-Komm. 200,20, Dresdner Bank —,—, Berl. Hautelaäge}. 174,70, Bochumer Guxft. 202,30, Gelsenkirchen —,—, S itdep 189,15, Hibernia —,—, Laurahütte —,—, Ital. Mittel- meerb. —,—, Schweiz. Zentralb. 138,63, do. Nordostbabn_ 105,90, do. Union —,—, Ital. Méridionaux —,—, Schweiz. Simplonb. 85,00, 6 2% Mexikaner —,—, Staliener 94,50, Nationalbank —,—. Köln, 11. Dezember. (W. T. B.) Rüböl loko 61,00. Dresden, 11. Dezember. (W. T. B.) 3% Sächs. Rente 96,00, 34 6/0 do. Staatéanl. 100,40, Dresd. Stadtanl. v. 93 109,75, Allg. deutsche Kreditbk. 218,00, Dresd. Kreditanft. 146,75, Dresdner Bank —,—, Dresdner Bankverein 125,00, Leipziger Bank 193,00, Sähf. Bank 132,00, Deutsche Straßenb. 182,29, Dresd. Straßenbabn 223 75, Sâäctbs.-Böhm. Dampfichiffahrts-Ges. 275,00, Dresdner Bau- gazsellf. 237,00. ia iun L, Leipzig, 11. Dezember. (W. T. B.) Swhluß - Kurse. 2 “/ Sächsiiche Rente 96,10, %/ do. Anleibe 100,50, Zeiger Paraffin- and Solaröl-Fabrif 117,75, Mansfelder Kuxe 966, Leipziger Kredit- anstalt-Aktien 218,00, Kredits und Sparbank zu Leivzig 121,75, Leipziger Bankaktien 193,50, _ Leipziger Hypothekenbank 153,50, Séchsische Bankaktien 131,90, Sächsische Boden-Kreditanstalt 128,29, Leipziger Baumwollpinnerei-Aktien 172,00, Leipziger Kammgarn- Pur 170,00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Go. 179,7, ltenburger. Aktienbrauerei 246,00, Zuerraffinerie Halle-Aktien 119,60, Große Leipziger Straßenbahn 244,50, Leipziger Elcktrische Straßenbabn 152,75, Thüringische Saone ellschafts-Aftien 220,00, Deutiche Spißÿen- fabrif 230,00, Leipziger Fleftrizitätswerte 132,75. Kammzug - Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Dezember 3,125 X, Þr. Januar 3,124 e, pr. Februcr 3,10 t, pr. März 3,074 6, pr. April 3,074 #6, pr. Mai'3,072 e, pr. Juni 3,074 et, pr. Juli 3,075 F, pr. August 3,073 4, pr. September 3,074 „4, pr. Oktober 3,074 „#6, pr. November 3,073 A Umsay: —, Tendenz: Behauptet. :

| bebauptet. Rüböl rubig, loko 57 Br.

- 1897.

Bremen, 11. Dezember. (W. T. B.) Börsen-S@(lußberi@t. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) Loko 4,95 Br. Schmali. Fest. Wilcox 24 H, Armour shield 25 4, Cudahy 26 &, Choice Grocery 26 4: White label 26 A4. Speck. Fest. Short clear middl. [l —. Reis unverändert. Kaffee unverändert. Baumw olle. Matt. Upland middl. loko 30 4. Taba. 147 Seronen Carmen.

Kurse des Effekten-Makler-Vereins. 59/5 Norddeutsche Wollkämmerei und Kammaarnspinnerei-Aktien 1595 Gd., 59% Nordd.

| Llovd-Aftien 1012 Br., Bremer Wollkämmerei 277 Gd.

Hamburg, 11. Dezember. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Hamb. Kommerzb. 145,25, Bras. Bk. f. D. 1592,00, Lübeck-Büchen 167,75, F.-G. Guano-W, 73,50, Privatdisk. 44, Hamb. Paetf. 109,75, Nordd. Llovd 193,10, Trust Dynam. 168,25, 3 °/9 Hamb. Staatsanl. 95,00, 34 9/0 do. Staatsr. 106,10, Vereinsb. 156,60, burger Wechsler- ank 130,00. Gold in Barren rxr. Kilogr. 2788 Br., 2784 Gd., Silber in Barren pr. Kilogr. 79,50 Br., 79,00 Gd. Wecbfelnotierungen : London lang 3 Monate 20,224 Br., 20,18è Ed., 20,204 bez., London furz 20,38 Br., 20,34 Gd., 20,365 bez., London Sicht 20,40 Br., 20,36 Gd., 20,384 bez, Amsterdam 3 Monate 167,50 Br., 167,00 Gd., 167,40 bez., Oest. u. Ungar. Bkpl. 3 Monate 167,15

| Br., 166,65 Gd., 167,19 bez., Paris Sicht 80,90 Br., 80,60 Gd.,

80,78 bez., St. Petersburg 3 Monate 213,40 Br., 212,70 Gd., 213,10 bez., New-Vork Sit 4,20 Br., 4,18 Gd., 4,19} bej., do. 60 Tage Sit 4,17 Br., 4,14 Gd., 4,16 bez.

Getreidemarkt. Weizen loko s{chwach, holsteinisher loko 180—190. Roggen s\dwah, medlenburger loko 140— russisGer lo fest, 109. Mais 99. s fest, Gerste

Spiritus (unverzollt) rubig, per Dezbr.-Januar 21} Br., pr. Jan.-Februar 215 Br., pr. Februar-März 203 Br., pr. März-April 205 Br. Kaffee behauptet. Ümfaz 3000 Sack. Petroleum rubig. Standard white loto

i 4,70—4,89 Br.

Kaffee. (Nachmittagsberihi.) Sood average Santos pr. Dezember 32, per März 324, pr. Mai 33, pr. Septbr. 333. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben-Robzucker 1. Produkt Basis S8 9/6 Rendement neue Üsance frei an Berd Hamburg per Dezember 9 20, pr. Januar 9,274, pr. Februar 9,35, pr. März 9,45, pr. Mai 9,5724, pr. Juli 9,76. Rubig.

Wien, 11. Dezember. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Desterr. 41/5 9/0 Papierrente 101,50, Oefterr. Silberrente 101,45, Oesterr. Goldrente 121,95, Oefterr. Kronenrente 101,65, Ungar. Goldrente 121,25, do. Kron.-A. 99,40, Oesterr. 69 er Looje 143,50, Länderbank 9290,00, Oefterr. Kredit 351,75, Unionbank 292,509, Ungar. Kreditb. 382,50, Wiener Bankverein 254,90, Böhmische Nordbahn 262,00, Bufchtiehrader 566,00, Elbcthalbahn 260,59, Ferd. Nordb. 3400, Oesterr. Staatsbahn 334,25, Lemb.-Czern. 292,00, Lombarden 77,75, Jtordwestbahn 246,50, Pardubißer 210,90, Alp.-Montan 127,75, Amsterdam 99,90, Deutscze Pläye 59,23, Londoner Wechsel 120,70, Pariser Wesel 47,822, Napoleons 9,584, Marknoten 58,23, Ruff. Banknoten 1,284, Brüxer 286,00, Tramway 449,09.

Getreidemarkt. Weizen yr. Frühjahr 11,77 Gd., 11,78 Br., pr. Mat-Juni Gd., Br. Roggen pr. Frühjahr 8,77 Gd., 8,80 Br., pr. Mai-Juni Gd, Br. PVtais pr. Mai-Junîi 5,66 Gd., 5,67 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,72 Gd., 6,74 Br.

13. Dezember, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (W. T. B.) Sdwach. Ung. Kredit-Aktien 381,50, Deft. Kredit-Aktien 350,60, Franzojen 332,75, Lombarden 77,90, Elbethalbahn —,—, Oester- reiishe Papierrente 101,55, 4 °/o ungarisde Goldrente 121,50, Oesterreihishe Kronen-Anleißhe —,—, Ungarische Kronen-Anl. 99,46, Marknoten 59,23, Bankverein ZIEG Länderbank 219,75, Busch- tiehrader Litt. B. - Akt. 565,00, Türk. Loose 59,30, Brüxer —,—, Wiener Tramway 447, Alpine Montan 126,75.

Budapest, 11. Dezember. (W. T. B.) roduktenmarkt. Weizen lofo behauptet, pr. Frühjahr 11,94 Gd,, 11,95 Br., pr. Sevtember 935 Gd., 9,40 Br. Noggeny pr. Frühjahr 8,68 Gd., 8,70 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,36 Gd., 6,38 Br. Mais pr. Mai- äFuni 5,42. Gd., 5,43 Br. Koblravs loko 13,00 Gd., 13,50 Br.

London, 11. Dezember. (W. T. B.) (S{blußt-Kurfe.) Engl. 220/90 Fonf. 1131/15, Preuß. 4°/o Kons. 103, Îtal. 5 9 Rente 958, 4/0 89er Ruf]. 2. S. 1044, Konvert. Türk. 213, 49/6 Spanier 60F, 34/0 Egypter 102}, 4°/9 unif. do. 1064, 4} 9% Trib.-Anl. 107§, 69/0 kons. Mex. 96}, Neue 93er Mex. 92i, Ottomanbank 12ck, De Beers neue 287, Rio Tinto neue 243, 34°/o Rupecs 602, 62/9 fund. Arg. A. 87k, 50/9 Arg. Goldanl. 943, 44% äuß. Arg. 60, 3 ®/o Reichs-Anl. 96, Brasil. §8er Ank. 614, Plaßdiskont 3, Silber 265, 9/0 Chinesen 99.

An der Küste 1 Weizenladung angeboten.

96% STFavazuccker 103 stetig, Rüben - Nobzucker loko 93/13 Käufer fest. a U

Wie der „Times“ aus Lima gemeldet wird, ist dort am 11. d. M. eine Verordnung erlassen worden, nah weicher alle Zollgefälle in englischem Golde zu zahlen seien, wobei cin Soveceign gleich zehn Soles ift. Peruanishes Silber wird nur zum Marktpreise ange- nommen werden. j

Liverpool, 11. Dezember. (W. T. B.) Baumwolle» Umsay 7000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Nuhig. Middl. amerikan. Lieferungen : Rubig, stetig. Dezember- ZFanuar 32/4 Käuferpreis, Januar-Februar 3/64 Verkäuferpreis, Februar-März 38/64—3®/e« do.. Pèärz-April 3/64 Käuferpreis, April- Mai 310/64 do., Mai-Juni 3U1/e4—312?/e«+ Verkäuferpreis, Juni-Jult 312/64 Käuferpreis, Juli- August 31/64 Verkäuferpreis, August-September 315/64 do, September-Oktober 318/64 d. do. n E

Paris, 11. Dezember. (W. T. B.) Die Tendenz der Börsc war im allgemeinen etwas fester, do sließlih"gegen' den bödsten Preis leit nachgebend ; namentlih waren Spanier matter, Ottoman- bank weniger bewegt. E : L

(S@hluß-Kurse.) 39/0 Französishe Rente 103,85, 99/0 Italienis Rente 26,47, 39/0 Portugiefi]he Rente 20,60, Portugiesisde Tabac- Dl, Mo: Russ? 89 103,35, 3% Russen 96 94,45, 4% span. äußere Anl. 60, Konv. Türken 21,90, Türken Loose 114,00, Desfterreihishe Staatsbabn 720,00, Banque - de France —, B. de Paris 881,00, B. Ottomane 556,00, Créd. Lyonn. 794,00, Debeers 737,00, Lagl. Estat. 100,00, Rio-Tinto-A. neue 630,00, Robinfon-A. 210,00, Suezkanal-A. 326d, idiskont —, Bi Amit. k, 206,68, Wf. a. disch. Pl. 1223. Wf. a. Italien 4E, j London k. 25,215, E as Len 25,234, do. Madrid k. 371,49, do. Wien k. 207,25, Huanchaca 35,90.

Getreidemarkt. (Schluß.) Weizen fallend, pr. Dezbr. 30,20, pr. Ianuar 29,95, pvr. Sanuar-April 29,50, pr. März-Juni 28,65. Roggen rubig, pr. Dezember 18,39, pr. März-Juni 18,85. Mebl fallend, pr. Dezember 61,60, pr. Januar 61,89, þÞr. Januar-Aprikl 61,60, pr. März-Juni 61,00. Rüböl rubig, pr. Dezember 58, pr. Januar 58, pr. JFanuar-April 58, pr. Mai-August „57. Spiritus matt, pr. Dezember 45s, pr. Januac 45f, pr. Januar- April 442, pr. Mai-Auguft 44. :

Robzucker. (Scluß.) Fest. 88 9/9 loko 27Ï- à 281. Weißer Zucker fest, Nr. 3, pro 100 kg, pr. Dez. 305, / pr. Januar 31{, pr. März-Juni 313, pr. Mai-August 327.

St. Petersburg, 11. Dezember. (W. T. B.) Wesel auf London 93,55, do. Amsterdam —, do. Berlin 45,75, Chèqu. a. Berlin 46,273, Wechsel a. Paris 37,20, 4 %%o Staatsrente von 1894 99k, 4 0/6 Gold-Anl. von 1894 6. Ser. 15d, 34 09/0 Gold-Anl. von 1894 1494, 4 9/0 kons. Eisenb.-Obl. von 1880 —, 44 °/o Bodenkr.-Pfandbr..

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