1897 / 295 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Dec 1897 18:00:01 GMT) scan diff

Roßbach, Grabau, v. Schönberg, charakteris. Port. nriche vom 6. Inf. Regt. Nr. 105 Köaig Wilhelm 11. vor Württernber, | Ministeriums i} eine on Vieweg, charakteris. Port. Fähnr. vom 7. Inf. Regt. Prinz Georg f der betheiligten Ministerien, zur ‘Ber ung der Frage zu-

Nr. 106, Kinder, charakteris. Port. Fähnr. vom 2. Ulan. Regt. ; 2 L: Se Nr. 18, Rod, Block, Unteroffiziere vom 6. Inf. Regt. Nr. 105 | [ammengetreter, in welcher Weise den bestehenden Mißständen König Wilbelm 11. von Württemberg, Grünler, Unteroff. vom | M ugewerbe entgegengewirkt und ein Shuß der Bau- 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, v. Einsiedel, | handwerker gegen Ausbeutung herbeigeführt werden könne. Unteroff. vom 2. Ulan. Regt. Nr. 18, Scholber, Unteroff. vom | An den Berathungen dieser Kommission haben auch Ver- 1. Feld-Art. Regt. Nr. 12, zu Port. Fähnrichen ernarnt. treter des Reichsamis des Jnnern und des Reichs-Justizamts Im Beurlaubtenstande. 10. Dezember. Die Sec. Lts. |-tbeilgenommen. Die Kommission hat die Entwürfe eines der Reserve: Calame vom 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz-Regent | Reichsgeseßes, betreffend dieSicherungderBaufor- Luitpold von Bayern, zu den Offizieren der Ref. des 9 Inf. Regts. | derungen, und eines preußishen Ausführungsgescßes Nr. 133 verseßt. Klette vom 5. Inf. Regt. Sun riedrich August | ausgearbeitet Das Staats-Ministeri t g 1b Nr. 104, Klooß vom Schüten- (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, g Én Stell isterium hat, ohne zunächst selbst Roeder vom 10. Inf. Regt. Nr. 134, Roßberg (Arndt) vom | sl den twürfen te ung zu nehmen, beschlossen, dieselben 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterreih, König nebst der Begründung zu veröffentlihen. Demgemäß werden die von Ungarn, Gappish. Schnetger vom 2. Feld-Art. Regt. Entwürfe in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage Nr. 28, Lonsky, Secc. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. | zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ zur allgemeinen Kenntniß gebraht. Es ist erwünscht, daß die Ver- treter der Rechtswisser. schaft und der Rechtspflege, wie die

2E lien. S 2 S&ulflafen und 31 Sehulkindern und { Absterben des männlihen Geschlechts in den Stätten, sodaß | Eingreifen der Naturkräfte in das Menschenschicksal, dar;

Die „Agenzia Stefani® meldet: Da die weiteren Ver- ) E Sd aen (A Kehrpersenen, | fasse i fe ine rie e Sterblichkeit in Tes E Sa as E LOE i esrardete Hollándet N handlungen Rudini's mit den in Frage kommendin Polis Rer Fee G E E E E, Sitten pnaciha? hat, faßt er am Benes das Exgrbviß seiner | „Ob er mi noch kennt“ is eine anmutbige He Blebebge dende, tischen E E Eifolg gehabt haben, so ist das ; und 67 geistliche Lehrerinnen. eingehenden UntersuGurg in die Worte zusammen : emein geht | deren Held ein junger Matrose ist. Auch die Lektüre dieses Bän neue inisterium nunmehr, wie folgt, V T

z eini F A ieinkinders chulen waren am 1. April 1897 436 mit | ein Zug geringerer Vitalität (Lebenskraft) dur die Stadtbevölkerung. | der „Deutschen Seegeschichten“ darf den Freunden des Seelebens di Rudini Präsidium und Inneres, Zanardelli Zu 3, 36 379 Kindern, 195 weltlichen und 300 geiftliden Lehrerinnen vor- j Uebera

ist zwar in der jüngsten Zeit eine Besserung der sanitären empfohlen werden. Visconti Venosta Aeußeres, Brin Marine, Branca den. Von den Kleinkindersulen waren 310 katholis, 69 prote-

ustände zu verspüren gewesen, eine Berlängerung der mittleren „Novellen vom Genfer See“. Von C. E. Ries. inanzen, Luzzatti Schaß, di San Marzano Kri han cs 3 israelitisch und 54 fonfessionell gemiiht. i kensdauer eingetreten, aber überall nimmt auch die Zuwachêrate ab, | Breslau, Schlesische Verlags-Anstalt von S. Schottlaender. Preis allo Unterriht, Pavoncelli öffentlihe Arbeiten, Goc wr Mittelshulen béistanden am 1. April 1897 28 mit

reußishen Staats-

Auf Veran des Königli na des ns 8 aus Vertretern

geb, k * bs E Es en u Ce I toff s wird daber wobl avch in Zukunft ihre Kraft und | ohne besonders spannende Handlung, effeltvoUe Scenen oder Unge- arau: aegen T vos ae als A fd are apf A wöhnlih interessante Charaftere erreitt der Erzähler dieser beiden Deutsche Bürgerkunde. Kleines Handbuch des politisch | Novellen dennoch eine tiefe, fesselnde Wirkung, weil er es versteht, den Wissenswerthen für jedermann von Landgerichte-Direktor Georg | Leser dur seine Kunst das Erzählte miterleben und ihn warm mit- Hoffmann und Oberlebrer Dr. Ernst Groth. Zwene; Me pt Interesse an den darin auftretenden Personen nehmen zu Auflage. 360 Seiten. Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. eis j laffen. : Ï s d X Deutsche: Reichs-Katehismus. Ausgestaltung Der Roman „Die Töchter des Popen“ von Marguerite vnd Verfassung des neuerstandenen Deutshen Reichs, für alle | Paradowska, der in deutscher Ueberseßung von M. Pillet im Staatsbürger. und für die reifere Jugend erläuternd mit } Verlage von Karl Reißner in Dreêden und. Leipzig erschienen ift, Angabe der bezüglichen Reichsgeseße und Erklärurg öfter | spielt in den galizishen Grenzbezirken Oesterreichs. Im Mittelpunkt vorfommender politisher Ausdrücke in Fragen und Ant- | der Erzählung steht die Schilderung der Familie eines Popen ; aber

am wenigsten noch auf dem Lante, viel intensiver in der Stadt. Die

, darunter 5 Mädchen-Mittelshulen. Von den Mittel- Ql Mderbau, und Sinao Post ind Telegraphen. e a maten 7 fatbolis, 1 protestantish und 20 konfesfionell gemischt.

Türkei. ; Da die Botschafter strengste Geheimhaltun ügli Zur Arbeiterbewegung. der Verhandlungen über Kreta vereinbart 8 alta8 d In Brandenburg a. H. hat eine Versammlung von Schuh- find, dem „W. T. B.“ ufolge, alle Zeitungmeldungen über [F gern Fbhoiny des Tarits wollen die Arbeiter, wie der „Vor: leje Verhandlungen bloße Vermuthungen. eute fradet ei sle ter Ablednun 2: ' Os Konferenz der Botschafter statt. Mien. Bente Idas eine Dts" berichtet, in ten Ausstand eintreten.

i ihtct „W. T. B.“ zum Ausstand der

Bezirks Großenhain, Schroeter, Sec. Lt. von der Kav. 1. Auf- gebots des Landw. Bezirks Dresden- Altt., zu Pr. Lts., Schroe- der, Pr. L*. von der Juf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Wurzen,

E E E

zum Haupstm. befördert. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 10. De- zember. Méssow, Major und Bats. Kommandeur vom 10. Inf. Regt. Nr. 134, in Genebmigung feines Abschiedegesuhes mit Pension und der Erlaubriß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Diép. gestellt. Schubert, Sec. Li. vom 3 Jäaer-Bat. Nr. 15, mit Pension der Abschied beroilligt. Im Beurlaubtenstande. 10. Dezember. GumprewSt, Sec. Lt. von der Res. des 7. Inf. Regts. Prinz Georg Nr. 106, Dr. Neumann, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Dresden-AUst.,, Lossow, Rittm. von der Res. des 2. Ulan. Regts. Nr. 18, Lehmann, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Se Kreller, Möhring, Rittm. von der Kav. 1, Aufgebots des Landw. Bezirks Döbeln, behufs Ueber- führung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee - Uniform, Büttner, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Zittau, RNöhrs, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots tes Landw. Bezirks Leipzia, Augst, Pr. Lt. von den Jägern 2. Aufgebots des Landw. Bezi1kz Annaberg, bebufs UVebertührung zum Landsturm 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt. Im Sanitäts-Korps. 10. Dezember. Dr. Deeleman, Stabs- und Bats. Arzt des 3. Bats. 1. (Leib-) Gren. Regts. Nr. 100, unter dem 831. Dezember 1897 von dem Kommando zum Kaiserl. Gesundkeitsamt in Berlin enthoben. Dr. Boeder, Assist. Arzt 1. Kl. vom S@üten- (Füf.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, unter dem 1. Januar 1898 zum Kaiserl. Gesundheitsamte in Berlin kom- mandiert und in das 5. Inf. Regt. Prinz Friedrih August N 104 verseßt. Die Al Aerile 1. Nl de Nes; Di Klemm, Dr. Wehble: De Ibenét, Dry. Burcl- hardt (Otto), Dr. Böhme, Dr. Kelling des Landw. Bezirks Dreéden. Altst., Dr. Euliy, Dr. S{mohl des Landw. Bezirks Dresden: Neust., Dr. Dürr, Dr. Loewenhardt des Landw. Bezirks Großenhain, Dr. Dertel des Landw. Bezirks Pirna, Dr. Glo, Dr. Müller, Dr. Engel des Landw. Bezirks Zittau, Dr. Albrecht, Dr. Schmidt des Landw. Bezirks Baußen zu Stabsärzten befördert. Die Assist. Aerzte 1. Klafse ter Reserve: Dr. S{midt (Richard), Dr. Traumann, Dr. Bach, Dr. Leupold, Dr. Weigel, Dr. Klix, Dr. Hennig des Landw. Bezirks Leipzia, Dr. Streblow, Dr. Moebuß des Lantw. Bezirks Boxrno, Dr. Claus des Landw. Bezirks Zwickau, Dr. Siebers des Landw. Bezirks 11 Chemniß, Dr. Höffel, Dr. Sonntag, Dr. Dette, Dr. Pil, Dr. Chelius, Dr. Schaefer des Landw. Bezirkls Plauen; die Assist. Aerzte 1. Kl. der Landw. 1. Aufgebots: Dr. Flade des Landwehr-Bezirks Dresden- Neustadt, Dr. Brohmann, Dr. Kretschmann, Dr. Lange des Landw. Bezirks Leipzig, Dr. Nüßtzenadel des Landw. Bezirks Borna, Dr. Braune des Landw. Bezirks Zwickau, Dr. Otto des Landw. Bezirks T Chemniy, Dr. Körner, Dr. Stärker des Landw. Bezirks Plauen, Dr. Kindler des Landw. Bezirks Schnee- berg, zu Stabéäriten, Dr. Kahleyß, Unterarzt der Res. des Lando. Bezirks ODreéden-Neust., Dr. Heineke, Dr. Köhnke, Unterärzte der Res. des Landw. Bezirks Leipzig, zu Assist. Aerzten 2. KL, befördert.

XTUIL. (Kéniglich Württembergisches) Armee-Korps.

Beamte der Militär-Verwaltung.

3. Dezember. Wiegand, Zahlmstr. im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrih von Baden, auf seinen Antrag mit der geseßz- lihen Penfion uno unter Verleihung des Titels Nechnungs-Rath in den Nuhestand versetzt.

10. Dezember. Lütje, Refarzt im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25, zum ODber-Roßarzt des Ulan. Regts. König Wilhelm I. Nr. 20, Weitgtig, Unter-Roßarzt im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, zum Roßarzt, ernannt.

Kaiserliche Marine.

Neues Palais, 10. Dezember. v. Plönnies, Pr. Lt., bis- her im Großberzogl. Hess. Feld-Art. Reat. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Ko1ps), Krem kow, Pr. Lt., bisher im Fuß-Art. Regt. General- Feldzeugmeister (Brandenburg.) Nr. 3, Gutshmidt, Sec. Lt., bis- her im Garde-Fuß- Art. Negt, Müller, Hauptm., bisher in der 3. Ingen. Insp. und Mitglied des Ing. Comités, Tismer, Pr. Lt., bisber in der 3, Ingen. Insp.,, mit ihrem Patert bei der Marine-Inf. angestellt,

Kaiserliche Schußtruppen.

Neues Palais, 9. Dezember. Schußtruppe für Deuts- Oftafrika: Hofft, Assist. Arzt 2. Kl., zum Assist. Arzt 1. Kl. mit Patent vom 30. Oktober d. J., Dr. Stierling, Assist. Arzt 2. Kl., zum überzäßkl. Assist. Arzt 1. Kl. mit Patent vem 30. November d. J., befördert.

Nichtamtliches. Deutsches Neiechch.

Preußen. Berlin, 15. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König haben Sich mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Adalbert und Gefolge heute früh um 7 Uhr mittels Sonderzuges von der Station Wildpark nah Hamburg und Kiel begeben.

Die vereinigten Aus\{hüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen, sür Handel und Verkehr und für Rechnungs- wesen hielten heute cine Sißung.

Der Kaiserlich türkishe Botschafter, General Tewfik Pascha wird, wie aus der im amtlichen Theile der heutigen Nummer d. Bl. veröffentlichten Ansage hervorgeht, nunmehr die zum Allerhöchsten Hofe gebörigen oder daselbst vorgestellten Herren empfangen. Dieser Empfang wird am Donnerstag, den 16. Dezember d. J., Abends von 9 bis 11 Uhr, statt- finden. Der Anzug ist: für die Herren vom Militär in kleiner Uniform, für die Herren vom Zivil in Frack mit Ordensband über der Weste.

Beschlußfassung über die Entwürfe hervortreten.

Staats-Minister Dr. Miesitsheck von Berlin angekommen.

der Marine ist S. M. S. „Kaiserin Augusta“, Kom- mandant Kapitän zur See Koellner, am 14. Dezember in Singapore angekommen und beabsichtigt, am 16. Dezember nah Hongkong in See zu gehen.

Vayern.

Die Kammer der Reichsräthe genehmigte in ihrer vorgestrigen Sißzung den Entwurf eines Gesehes, betreffend die provijorishe Steuererhebung für das Jahr 1898, bes{loß jedoch die Zurücverweisung an die Kammer der Abgeordneten zur nochmaligen Berathung und Beschlußfassung, damit dem Gesetzentwurf in Art. T bei der Steuererhebung aus dem Gewerbebetrieb im Umherziehen statt des Geseßes vom 10. März 1879 das neu zu schaffende Gesez zu Grunde gelegt werde. Bei dem leßtgenannten Geseyzent- wurf seßte die Kammer die Normalanlage für das Hausieren mit Drucfschriften auf 30 A fest, statt 50 4, wie die Kammer der Abgeordneten beschlossen hatte. Ueber den Beschluß der Kammer der Abgeordneten, für österreihishes Schlacht- vieh eine zehntägige Quarantäne einzuführen, ging die Kammer zur Tagesordnung über, nahdem der Minister des Jnnern Dr. Freiherr von Feilißsch erklärt hatte, daß die Errichtung dauernder Quarantänc-Anstalten an der Grenze mit der Viehseuchen-Konvention nit vereinbar sei.

Mecklenburg-Shwerin. Der Landtag bewilligte, wie die „Meckl. Nachr.“ mit- theilen, für Mecklenburg-Schwerin 19/14 Edikt. Die Regierungs- vorlagen, betreffend die Deckung des Ausfalles an Stolgebühren und die Bildung größerer Armenvezbärde in der Ritterschaft, wurden abgelehnt. Reuß: ä. L.

Der 11. ordentlihe Landtag des Fürstenthums ist am Montag in Greiz durch den Regierungs-Präsidenten von Dietel eröffnet worden. Jn der Thronrede wurden, der „Geraer Ztg.“ zufolge, außer den Voranschlägen für den Staatshaushalt, noch angekündigt: ein abgeänderter Etat für die Besoldung der Beamten, ein Geseßertwurf, betreffend die Verbesserung des Diersteinkommens der Volksschullehrer auf dem platten Lande, und eine Vorlage, betreffend die Verbesserung der Einkommenverhältnisse der Geistlihen in Minimalstellen durch Zuschüsse aus Landeemitteln. Jn dem Staatshaushaltsplan sind für Staatsbeamte einige Gehaltserhöhungen vorgesehen. Außerdem ist bei der gegenwärtigen günstigen Finanzlage vorläufig vorgeschlagen worden, daß ein Termin Einkommen- steuer und ein Termin Grundsteuer mit 1 5 von jeder Steuereinheit weniger als bisher erhoben werden solle. Der Präsident, Minister des Fürstlichen Hauscs von Geldern- Crispendorf brachte sodann cin Hoh auf Stne-Durch- laucht den Fürsten aus, in welches die Versammlung leb- haft einstimmte.

Oesterreich-Ungarn.

__ Der Kaiser empfing heute Vormitiag den Statthalter von Böhmen Grafen von Coudenhove in Privataudienz.

Das „Armee-Verordnungsblatt“ veröffentliht die Er- nennung des Vize-Admirals Freiherrn von Spaun zum Marine-Kommandanten und Chef der Marine-Sektion.

Gegen den Sékretär des czchishen Schulvereins Tur- nowsk1 ist wegen seiner am vergangenen Sonntag gehaltenen demonstrativen Ansprahe im czehischen Landes-Tyeater zu Prag die strafgerichtlihe Untersuchung eingeleitet worden. __Im fkroatishen Landtage wiederholten si gestern die tumultuarishen Auftritte vom Montag.

Frankreich.

In der gestrigen Sißung der Deputirtenkammer interpellierte im Laufe der Berathung des Budgets des Arbeits-Ministeriums der radikale Deputirie Bertaux die Regierung über die angebliche Ueberbürdung der Eisenbahu- Angestellten. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Turrel jühite die Maßnahmen auf, welche en seien, um eine

eberbürdung zu verhindern, und erklärte, die Reglements würden strenge befolgt. Die Kammer billigte mit 322 gegen 141 Stimmen die Ecklärungen Turrel's. _ Sieben Mitglieder der von der Deputirtenkammer ge- wählten Panama-Kommission legticn gestern ihr Amt nieder, weil die Kommission cs abgelehnt hatte, fich tadelnd darüber auszusprechen, daß von gewissen der Kommission vor- gelegten Dokumenten der Presse Mittheilung gemacht worden sei. _ Der Minister der Kolonien Lebon hat auf Befragen er- klärt, daß die dem Ministerium zugegangenen Nachrichten über die französishe Nil-Expedition unter Major Marchand in keiner Weise die von Brüssel aus verbreiteten

Vertreter der von den Entwürfen betroffenen wirthschaftlihen Interessen von denselben Kenntniß nehmen und mit ihren Urtheilen und Vorschlägen zur Verwerthung für die weitere

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Mitte nas ischkau ist in

Laut telegraphisher Meldurg an das Ober-Kommando

grichische Regierung habe der Pforte ein Gesuch um Verlängerung der Frist für die Ratifikation des Friedensvertrages um einen Monat überreichen lassen. In den Kreisen der Pforte werde dieses Verlangen für un- gerechtfertigt und unerfüllbar erflärt.

Serbien.

Die serbish-türkishe Grenzkommission hat fi wie „W. T. B.“ meldet, über gecignete Maßnahmen zur BeL hütung von Grenzkonflikien geeinigt und die vereinbarten E den beiderseitigen Regierungen zur Genchmigung unterbreitet. j

Amerifïa.

__ Das „Reuter’she Bureau“ meldct aus Washington, daß die republifanishen Mitglieder des Ausschusses für Mittel und Wege darin einig seien, keine Aenderung in den Zollbestimmungen der Dingley-Bill während der gegen- wärtigen Session einzuführen; sie seien der Ansicht, daß man an dem Tarif niht herumbessern dürfe.

Aus Mexiko meldet „W. T. B.“: Der Budget- voranshlag für 1898/99, weltzer der Deputirtenkammer gestern vorgelegt worden ist, seßt die Ausgaben auf 52 089 485, die Einnahmen auf 52 109500, a!fo einen Uebershuß von 20015 Pesos an. Die gesammten Zoll- einnahmen find auf 23 847 000 Pesos veranschlagt, darunter die Einfuhrzölle mit 21500000, die Auefuhrzölle mit 1 393 000 Pesos. Die inneren Abgaben in der Regie des Bundesfiaates beiragen 21 280 000 Pefos, davon 20 000 000 als Ergebniß der Stempelabgabe, die inneren Abgaben aus der Regie des Föderaldistrikts 2812500 Pesos. Die öffentlihen Dienste sowie Einnahmen aus verschiedenen kleineren Einnahmequellen betragen 3 720 000 Pesos. Der Dienst für die äußere Schuld erfordert, zum Wechseikurse von 23 d. ber-chnet, 14792240 Pesos, also 1162177 mehr als im Vorjahre; hiervon entfallen 636 320 auf die Wechselkosten, 560 000 auf die Zinsen für die zweite Serie der fünfpcozentigen Bonds. Die Zoll- cingänge find für 1897/98 annähernd gleich denen für 1896/97. Der E ist mit 18 000 000 kg angenommen und das voraussichtlihe Ergebniß der veuen Getränkesteuer auf 450 000 Pesos vcranschlagt. Die Abcechnung über das Budget für 1896/97 ergab cinen in den Kassen vorhandenen Ueber- {uß von 7784975 Pesos.

Asien. Aus Kalkutta von heute meldet das „Reuter’she Bureau“, daß an der Grenze wieder ein ernstes Gefecht stattgefunden habe. Die Nachhut der vom General Westmacott befehligten Kolonne sei von Eingeborenen angegriffen worden; bei dem

Kampf seien auf britischer Seile 4 Offiziere und 40 Mann getodtet und verwundet worden.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißung des Neichs- tages befindet sih in der Dritten und Vierten Beilage.

In der heutigen (11.) Sißung des Reichstages, welcher der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe, der Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky- Wehner und der Kriegs - Minister , General - Lieutenant von Goßler beiwohnten, wurde zunächst der oon dem Abg. Rickert (fr. Vag.) gestellte Antrag wegen Einstellung des gegen den Abg. Dr. Pachnicke (fr. Vgg.) schwebenden Strafverfahrens angenommen.

Darauf seßte das Haus die erste Berathung des Reichs- haushalts-Etats für das NRehnungsjahr 1898 fort. Das Wort nahm zunächst der Abg. Graf von Kanißtß (d. Tons.), dessen Nede bei Schluß des Blattes noch fortdauerte.

Bon den Abgg. Dr. Rintelen, Dr. Bachem, Dr. Hitze und Lerno ift im Reichstage der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Abänderung der Konkursordnung vom 10. Februar 1877, eingebracht worden.

Statiftik und Volk3wirthschaft.

Das Volksschulwesen in Elsaß-Lothringen.

Am 1. April 1897 bestanden in Elsaß-Lothringen, èer „Straßb. Korr.* zufolge, 2811 öffentlihe Elementarshulen mit 4965 Schulklafsen nnd 217936 Sc{ulkintern. Unter den Schulen waren 2319 fatbolishe mit 3852 Schultflafsen und 165 788 Schulfindern, 394 protestanti‘che mit 772 Schulklafsen und 37 662 Squlfkindern, 58 israeli- tische mit 63 Schultlassen und 1678 Sculkindern, 40 konfissionell ge- mischte mit 278 Sc{ulklaffen und 12 808 Schulkindern. Die Knabenschulen hatten 1348 Sculklaffen mit 63 647 Schulkindern, die Mätchen'hulen 1317 Sculklafsen mit 56214 S@ulkindern, die gewischten (von Knaben und Mädchen kesuhten) Schulen 2300 Schulflafsen mit 98 075 Schulkindern. An den Schulen wirkten 4995 Leh1perfonen, nämlich 2724 weltliche Lehrcr und 958 weltliche Lehrerinnen, 19 geistlihe Lehrer (9 im Unter-Elscß und 10 im LIFer Sa und 1294 geistlihe Lehrerinnen. Nach ihrer Gliedcrung zerfielen die Schulen in 992 einklassige, 141 zweiklassige, 213 dreiklassige, 23 vier- kIlaffige und 62 fünf- und mehrtla!sige gemishte Schulen, 475 ein- kflassige, 83 zweiklassige, 135 drei- und mehrklassige Knabenschulen, 471 einklasfige, £3 zweiklassige u:d 133 drei- und mehrtlassige Mädchenschulen.

An privaten Elcmentarshulen waren am 1. April 1597 84 vorhanden mit 146 S{hulflassen und 4946 Schulkindern, darunter-

Gerüchte von der Niedermeßelung eines Theiles dieser Expedition bestätigten.

64 fatkolishe Schulen mit 118 Schultlossen und 4696 Schulkindern, 9 protestantishe Schulen mit 10 Schulflassen und 403 Schulkindern,

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bstandes ift gestern wieder zusammengetreten ; wie verlautet, zeigten

» Arbeitgeber sich von einem versöhnlieren Geiste durhdrungen. M aeuferent eik wabrsheinlich bis Ende dieser Woche dauern.

Kunft und Wissenschaft.

¡e dem „W. T. B.“ aus Mailand gemeldet wird, ift der S ibermte Senatcr Brioschi gestern daselbst verstorben. Der- selbe war Präsident der Accademia dei Lincei zu Rom und kor- respondierendes Mitglied der physikali! -mathematischen Klasse der hiesigen Königlichen Akademie der Wissenschaften.

Literatur.

Dienstalters-Lifte der Offiziere der Königlich Preu at Armee und des XII. (Königlich Wür ttem- Me en Armee-Korps für 1837/98. Im engen Anschluß an die Reibenfclge der Rangliste unter Angabe des erst- und leßt- ertheilten Patents zusammengestellt, I. nach Stäben, Truppentheilen u. st. w., IT. nach Chargen. Abgaeschlofsen am 28. November 1897. Berlin SW., E. S. Mittler u. Sobn, Königliche. Hof- buchandlung. Pr. geh. ® 4 Diese Dienstalters - Liste giebt im Anfaluß an die in der Rangliste beobachtete Reibenfolge Ausfunft über die Stellenbescezung sämmilicher Kommandobehörten und Truppentheile der Armee, und zwar _nach tem Stande vom 28. Novemker d. I ; den Namen der Offiziere ist zugleich die Angabe des erst- und leßtertheilten Patents binzugefügt, und außerdem sind alle Offiziere nah Chargen und mit diesen Patent- angaben zufammen geo1dnet. Somit gcwährt die Dienstalters-Liste nit nur genauen Au|s{luß über die innerbalb eines jeten Truppen- theils und jeder Kommandobehörde vorwaltenden Dienftalters- und Beförderungéverbältniss?, sondern fie bietet _trsbesondere au einen leichten Ueberblick über die Avancementéverhäl:nisse innerbalb jeder einzelnen Waffengattung sowie der gesammten Armee. Die UVebersidt des Offizierkorps ist eine vollstänt ige, da die Dienstalters-Liste auch die jüngst zu Second-Licutenants Befê.terten und Patentierten aufzählt.

Das deuts he Seerecht. Kemmentar zum vierten Buche des HandelsgeseßbuWs vom 10. Mai 1897 und den seerechtlichen Nebengeseten, zuglei als Ergänzung von Staub’s Kemmentar zum Sandelagel, ezbuch auf Grund des neuesten Standes ter Giseßgebung nen bearbeitet von Dr. Georg Saps, Landrichter in Hamburg. 1. und 2. Lieferung. Verlag ven I. I. Heine, Berlin. Preis zu- sammen 2,70 4 Die deutsche L:teratur des Seerechts ist nit so reihhaltig, daß niht jede ihm gewidmete Arbeit einer wohl- wollenden Aufnahme von vornherein gewiß wäre. Der ktkiec angezeigte neue Kommcntar ¿u den seereck;tliten Gesehen, von dem bisher zwei Lieferungen erschienen siad, 1echtfertigt eine solhe Auf- nabme aber auÿ dur seinen Inhalt. Das Werk beginrt mit Vor- bemerfungen über das Berbältniß des Rechts tes vierten Buches des H. -G. -B. zu dem Hantelsrecht überhaupt, dem Haudelsgewchn- heité- und dem bürgerlihen Recht ur.d {ließt daran das eingehend erläuterte Reichsgeseß, betreffend die Nationalität der Kauffahrtei- {iffe und ihre ands zur Führung der Reichéflazge, vom %. Oktober 1867, cwie die schiffspfandretilicen Be- slimmungen des neuen Bürgerlichen Geseßbuchs für das Deutsche Reih. Sodann folgt die Kommentierung des vierten Buches des neuen Handelégesezbuch8, die in der zweiten Lieferung bis § 511 reiht. Die einzelnen Paragraphen sind nach dem Vorbiide des Staub’sen Kommentars zum Handelëgeseßbuche systematisch erläutert. Anzuerkennen is, neben der vollftändigen Herbeiscbaffung des sehr ver- streuten reis- und landeêgeseßlihen Rechtésteffes, nomentlich die sorgfältige Durh- und Verarbeitung der mit ihm befaßten Gecihte- praxis, zumal derjenigen des für Deutsland an erster Stelle stehenden hanseatishen Ober-Landesgerichts. Mir werden auf das Werk zurück- kommen, fobald es vollftäntig vorliegt. 28

Die Lebensfähigkeit der städtishen und länd- lihen Bevölkerung. Ven Dr. phil Karl Ballod. Leipzig, Verlag von Duncker u. Humblot. Diese im staatswissenschaftlihen Seminar des Professo18 Dr. Sering entstandene verdiensivolle Arbeit bildet wobl den exsten Versuch einer exakten Untersuchung der Lebentfäbigkeit städtisder Bevölkerungen aus sich heraus. Der Ver- fasser giebt in seiner Schrift eine große Zahl von Tabellen, die uns die Bevölkerung und die Verstorbenen nach Altersklassen in ver- hicdenen Ländern und Städten, die mittlere Bevölkerung in Preußen und Bayern, tie Altersgruppen ter Verstorbenen in einer Anzahl von

roßstädten, Sterbetafcln von Prevsien und Vayern u. \. w. vorführen. Mittels zweier Operationen : Aufstellung einer Sterbetafel bezw. Be- rechnung der Sterbeziffer der stationär gedachten Bevölkerung und Reduktion ter Gebutenziffer, läßt sih für jeden Ort urd jedes Und berechnen, ob es auf sih selbst angewiesen ist, fortshreitet oder zurückgebt. Ballod stellt nun fest, daß fast alle Städte ret bedeutende natürlihe Zuwachsraten resp. Uebershüsse der Geburten über die Sterbefälle aufweijen. Die Sachlage wird aber anders, wenn man die korrigierten Geburtenkoe!fizienten sowie die Sterbekoesfizienten der stationär gedahtin Bevölkerung in Betracht zieht. Dann wird der Zuwachs überall berabgedrüdt, wenn nicht gar eine Abnahme eintritt. Aus den Ballod’ hen Tabellen gebt hervor, daß die Stadtbevölkerung überall eine urgünstigere Sterblichkeit au*weist als ganze Länder oder gar das flahe Land. Der Verfosser meint darum: „Es dürfte alfo im Großen und Ganzen die Ansicht, wonach die Landbevölkerung es ist, aus der die Greßstädte fortwährend wie aus einem Jungbrunnen frische Kräste \{öpfen \chöpfen müssen, um nich zurückzugehen, bestätigt sein. Es ist sehr wakrscheinlich, daß die ursprüagli evölkerung der Großstädte in Deutschland seit 1816, wenn auch nit ausgestorben, aber dcch im wesentlichen stationär eblieben oder etwas ¿urückgegangen sein dürfte, wobei sie dann allen- falls auf & bis ¿ der beutig:n Stadtbevölferung reduziert sein mag, je nah der Schnelligkeit des Anwachsens der Städte. Die Bevölkerun auf dem flachen Lande wöch in ten leßten zwei Jahrzehnten befannili sehr wenig oder auch garnicht, ihren gonzen gewaltigen Bevölkerungs- übershuß muß sie dem Auslande und der Stadt abgeben.“ Aus den Sterbetafeln Cabt sich noch eine weitere Eigenthümlichkeit der Stadt- bevölkerung im weitesten Umfange erweisen: da _fie aus si heraus einen - ftarken Frauenüberschuß erzeugt. ie Landbevölkerong bat dagegen die Eigenthümlichkeit, taß in ihr die Zahl der Frauen în der \tationär gedahten Bevölkerung nur sehr wenig die der Männer übersteigt. Der Grund ist ein zweifacher : erstens ift in der Landberö!ke-rung das Verhältniß der Knabengeburten zu den Mädchengeburten ein weiteres als in der Stadt, der Knaben- übershuß ift größer; sodann aber ist in der Stadt das Absterben der Mävner intensiver. Die Gesammtsterblichkeit war in den 98 preußisben Städten mit mehr als 20000 Einwohnern für das männlidhe Ge- \{lecht um ca. 16 v. H. intensiver als auf dem Lande, die des weib-

worten nach amilihen uxd außeramtlihen Quellen gemeinver- ständlih zusammengestellt von Gustav Lüdemann. 246 Seiten. Verlag von Friedrich Luckbardt, Berlin und Leipzig. Preis 3 4 o einer Zeit, in welher Staat und Gemeinde an den einzelnen ürger immer dringenter die Forderung ftellen, an den mannigfaltigsten Aufgaben des öffentlichen Lebens thätig mitzuwirken, erseinen die eingangs erwähnten Bücher für weite Kreise nüßlich und dankenêwertb. Während aber Lüdemann sich darauf beschränkt hat, in jeinem „Reichs-Katehismus* die Verfaffung und die öffentlichen Einrichtungen des Reichs in 446 Fragen und Antworten zu behandeln, baben die Verfafser der „Deutschen Bürgerkunde“ alle öffentlichen Einrichtungen, auch die der Bundesftaaten und der Ge meinden, furz, anshaulid und gemeinverständlih dargestellt. Sie bieten in übersihtlihen Abrissen nicht nur das Wesentlichste aus Verfassung, Verwaltung, Geseß und Recht, sondern be‘prehen au at und Marine, Landwirthschaft , Handel und Gewerbe, erkehrswesen und Kolonien, Finauzen, Steuern und Zölle, Kirchen- und Unterrihtéwefen, endlich die foziale Geseßgebung. Das fachlih und parteilos abgefaßte kleine Werk, das auch son vielfach in Schulen als Hilfsmitiel beim Unterriht in Geset2skunde und Volkêwirthsck&aftslehre eingeführt ift, liegt bereits in zweiter Auflage vor, in welcher auch die zablreihen und zum tbeil tief eins{neidenden Neuerungen at deutschen Geseugebung aus den leßten drei Jakren berüdcksi4htigt find. i N 26s Die Gesundheitspflege der arbeitenden Klaffen. Von Pr. med. Wilhelm Hanauer, praktishem Arzt. 40 S. Frankfurt a. M., Verlag von Benno Schmidt. Preis 20 „3. Dieser kleinen Schrift ist die weiteste Verbreitung in Arbeiterkreisen zu wünshen. Denn während wir zablreihe Bücher besißen, welche die Gesundkbeitétrflege im allgemeinen behandeln, fehlte es bisher an einer Darstellung, welhe speziell die Bedürfnisse des arbeitenden Volkes berücksihtigt und zu einem möglichst billigen Preise demselben eine gute Darstellung der Gesundheitspflege bietet. Diese Lüdke bat der Verfasser glücklich auszufüllen verstanden; in klarer, leihtverstärdliher Sprache zeigt er in vorliegender Schrift, wie die Wohnuag, die Ernährung, die Kleidung, die Arbeit scwie die gesammte Lebenshaltung der Arbeiter beschaffen sein muß, um den Ansprüchen der Gesundheit zu genügen. Veberall ist auf die materiellen Verhältnisse des Arbeiterstandes Rüdsiht genommen. Werdcn clle die guten Leben und Rathschläge befolgt, die der Ver- fasser gicbt, so ist in der That eine Besserung der Gesundheits- rerkältnisse des arbeitenden Volkes zu erwarten. Da a“er bieran - auh die Arbeitgeber das allergrößte Interesse _ haben, würden fie si und ihren Arbcitern nützen, wenn fie die Schrift, welche, wie der billige Preis zeigt, für den Massenvertrieb berechnet ist, für ihre Arbeit:r anschaffen würden. - :

_— a) dem thessalishen Feldzug der Türkei. Frühjahr 1897. Berichte und Erinnerungen cines Kriegskorre- spondenten. Von Dr. C. A. Feter, Lieutenant d. L. Mit zahlreichen Abbildungen und einer Karte des Kriegsshauplaßes. Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt. Pr. geb. 5 4 50 „. Der Verfasser war vom Beginn ter Feindseligkeiten an während des anzen griecisch - türkishen Feldzugs im türkischen Hauptgzartier N icenteigs fast aller Schlachten, die in Thessalien geshlagen wurden. Schon um deswillen haben seine lebendig geshriebenen Berichte und Erinr erungen bleibenden Werth. Ein besonderes Interesse erhalten sie ncch dadur, daß sie kon zahlreihen, zum theil mitten in den Kämpfen angefertigten photographischen Aufnahmen und einer Karte des Kriegsschauplaßzes begleitet sind. 4 :

„Lieder scat“. Eine Sanimlung de \{Gönsten Lieder und Gesänge. Für den Schulgebrauch in drei Theilen mit cinem Anhang zusammengestellt und herausgegeben von Otto _Coym, Lehrer am Kadettenhause in Bensberg. Berlin SW., E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung. Pr. 1 #4 75 S. Diese Sammlung, welche aus dem reihen Schaße deutscher Lieder eine Auswahl der für die Jucend geeignetsten darbietet, zerfällt in drei Theile mit einem Anhang. Der erste Theil enthält Lieder für die Unterstufe, der zweite und dritte Theil in gleicher Weise solche für die Mittel- und Ober- ftufe der Lehranstalten. In dem Anhange if auf 14 Seiten das Wichtigste aus der Theorie des Gesanges mitgetheilt. Das 177 Num- mern umfassende Aa ist für den Gesangunterriht in den

tatetten-Anstalten eingeführt worden. | , q Wenige Tage Tad W. H. Riehl's Tote erschien der einzige Roman, den der ausgezeihnete Kulturhistoriker und Novellist ge- schrieben hat, unter dem Titel „Ein ganzer Mann“, im E der Cotta’shen Buchhandlung in Stuttgart. Das Buch hat eine jo warme Aufnahme gefunden, daß die ersten zwei Auflagen ras ab geseßt wurden. Wie wir hören, wird die Verlagéhandlung die Her- stellung Le ibu Zusage lo L dge B daß dieselbe noch recht-

tig vor Weihnachten zu haben sein wird. / ( s f Mere en e D eE insieiert nes Es Ie! Novellen vcn Paul Heye. ustriert von A. Langham i: Verlag von Gal Krabbe in Stuttgart. Pr. geh. 2 M6 Der Meister der deutshen Novelle geht ia „Männertreu" mit seinem eigenen Geschlecht heftig ins Gericht und dürfte si dadur den Bei- fall aller kampfesfreudigen Frauenrehtlerinnen gewinnen. Er bleibt an Kühnheit so wenig hinter den jüngeren Autoren zurü, daß es fast den Anschein hat, als wollte er den Wettkampf mit dem so- enannten „Naturali#mus" aufnehmen. Auch der „Sohn seines

aters* in der zweiten Novelle, die an der Riviera spielt, ist nicht ebea ein Held, aber ungemein \{harf harakterisiert. Ger Jllusirator Langkammer hat f mit Glück versucht, die Hauptfiguren der Er- ählurgen naczugestalten. E = T und andere Geschichten aus den Alpen. Von Peter Rosegger. Jllustriert von Friß Reiß. Preis geh. 1.46 Verlag ron Carl Kradbe in Stuttgart. Die drei Geschichten, die di-fer Band vereinigt, gehören zu dem Besten, was Vofegger geschaffen hat, und der Illustrator zcigt sich mit Erfolg bemüFt, ihm in feiner unst nachzueifern. 7 L Benrischte Gesellschaft.“ Von Julius Burggraf. Verlag von Carl Krabbe in Stuttgart. Pr. geh. 3 (A Diese Novellensammlung bietet in gefälliger Mishung ernste und humo- ristishe Erzählungen, welche Geist und Gemüth gleihmäßig anregen. Es ist ter Verfasser des trefflihen, vor Jahresfrist in demselben Verlage ershienenen Buches „Schiller's Frauengestalten“, der in diesen kleinen Geschichten die ideale Weltanschauung eines religiôs und sittlich O E, darlegt und aus dem Schaye

i eifen Lebenserfahrun pft. e Lu Belage von Carl Reißner in Dresden und Leipzig ist der „Deutschen Seegeschichten“ drittes Bändchen unter dem Titel „Seebraut* von Hans Wilda erschienen, welhes neben einer humoristishen Novelle, „Die Seebraut“, noch andere gute Erzählungen

in Verbindung mit dieser Scilderung fallen au helle Schlaglichter auf die sozialen Verhältnisse jenes Landes, aus welchen si die Schickfsale zweier Töchter des Popen, von denen die eine die Gattin eines pol- nischen Adligen, die andere die eines armen „namenlosen“ Tagelöhner- sohnes wird, natürli ergeben. s

Die Geschichte eines jungen Mädchens. Roman von Erna Juel-Hansen. Aus dem Dänischen überseßt von Ern| Brausewetter. Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt. Preis geh. 2-6 50 A. Die Seele des jungen Mädchens kann niemand besser kennen als eine Frau, aber bisher hat kaum eine Dichterin fie anders esildert als nah ciner fonventionellen Schablone. Die Verfasserin bat es zuerst gewagt, von diesem Seelenleben den Schleier woegzu- ziehen und es völlig der Wirklichkeit getreu zu malen. Der vor- liegente Roman, der wegen seiner Lebenêwahrbeit in Dänemark Auf- sehen erregt hat, ist zuglei ein Spiegelbild moderner geselshaftliher Zustände und enthält eine Anilage gegen allzu prüde Vêoralauffafsung und verkehrte Erziehung. i

Die Nummer 10 der Wothenschrift „Von Haus zu Haus“ (Verlag von Adolf Mahn in Leipzig) ist besoaders umfang- rei, und diesem größeren Umfang entspriht au ein reiherer In- halt. Der Roman „Die kleine Räthin*“ von B. Corony wird fort- gesetzt, die Erzählung „Der rehie Weg“ zum Abschluß gebracht; dann folgen eingehende und intereffante Mittheilungen über Theater und Musik, und über illustrierte Postkarten, ferner die bekannten Rubriken, welche für die Hauéfrau, den Hausherrn und die Kinder bestimmte Notizen enthalten. Bemerkenswerth_ist im besonderen noh ein neues Preitaus|chreiben des Blattes für Ostergaten, wobei hundert Preise ausgeseßt find.

Land- und Forstwirthschaft.

& Neumann?’s Tas&wenbucch und Notizkalender für den Landwirth auf das Jahr 1898, Verlag von J. Neumann in Neudamm. Preis, in Segelleinen dauerhaft gebunden, 1 4 20 4. Dieser Kalender entbält außer dem cigentlichen Kalendarium nebft Raum für Tagesnotizen alle dem Landwirth für feinen Gebrauch nöthigen Tabellen, aber auch nur diese, um seinen Umfang nicht allzu sehr anwachsen zu lassen. Dadurch wird es dem Landmann möglich, den Kalender als Taschenbuch bei si zu führen. Der praktische, unver- wüstlihe Segelleinen- Einband kommt diesem Zweck dabei ganz besonders zu statten.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs8s Maßregeln.

Indien. :

Die Regierung in Bombay hat unter dem 20. v. M. für Aden neue Quarantänevorschriften erlassen. Hiernach unterliegen Schiffe, welche aus pestinfizierten Häfen in Aden eintreffen, einer Quarantäne, deren Dauer einschließlich der seit dem Verlassen des infizierten Hafens verflossenen Zeit 10 Tage betragen foll, wenn das Schiff einen Arzt an Bord hat und während der Neise fein Pestfall vorgefallen ist. Schiffe, welhe keinen Arzt haben, oder Schiffe mit Arzt an Bord, auf denen während der Reise Pestfälle sich ereignet haben, unterliegen einer vom Tage der Ankunft in Aden bezw. vom Tage des Pestfalls diefes aub, wenn an Bord eines Siffes ih Pestfälle nah der Ankunft in Aden ereignen an zu rechnenden zehntägigen Quarantäne.

Der Gesundheitsstand in Berlin blieb in der Woche vom 28. November bis 4. Dezember ein der Vorwoche ähnli günstiger, und auch die Sterblichkeit war eine noch geringere; von je 1000 Gin- wohnern starben, aufs Jahr berechnet, 14,9 gegen 15,9 der Bor- woche. Unter den Todesursachen blieben akute Entzündungen der Athmungsorgane vorherrschend, do war die Zahl der dur diese Krankheitéformen bedingten Sterbefälle kleiner als in anderen Fahren um diese Jahreszeit. Auch Erkrankungen an Influenza ge- langten häufig zur Beobachtung; es wurden 9 Todesfälle infolge von Influenza (gegen 6 in der Vorwoche) mitgetheilt. Dagegen kamen akute Darmkrankheiten seltener zum Vorschein und ver- liefen nur in geringer Zahl tödtlich. Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Sterblichkeit blieb eine geringe; von je 10000 Einwohnern starben in Berlin, aufs Jahr berechnet, 38 Säuglinge. Das Vorkommen der meisten Infektions- kranfheiten blieb ein der Vorwoche ähnliches. Erkrankungen an Typhus blieben f-lten; an Masern kamen etwas mehr, an Scharlach und Diphtherie eiwas weniger Erkrankungen als in der Vorwoce zur Anzeige, und zwar wurden Erkrankungen an Masern aus der dies- seitigen Luisenstadt und aus der g V E Bp Vorstadt, a an Diphtherie aus der fenseitigen Luisenstadt und dem nördlichen Theil der Rosenthaler Vorstadt, wo fich au Erkrankungen an Scharlach am häufigsten zeigten, zur Meldung gebrat. Erkrankungen an Kindbettfieber wurden 4 bekannt. Nosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut gelangten seltener zur Beobachtung. Zahlreich blieben noch immer Erkrankungen an Kevchhusten, die in 6 ällen zum Tode führten. Rheumatishe Beschwerden aller Art kamen weniger als in den Vorwochen zur ärztlichen Behandlung.

Paris, 14. Dezember. (W. T. B.) Wie der „Temps3" meldet, hat der General - Gouverneur der westafrikanischen Kolonien für die Herkünfte aus dem französishen Sudan eine Quarantäne fowie Desinfektion der Passagiere und Waaren angeordnet.

Stockholm, 14. Dezember. (W. T. B.) Der Ausbr u ch der Maul- und Klauenseuche wurde gestern auf einem Hofe festgestellt, welher 3 km von Edsby entfernt ift, wo unter dem Viehstande des Grafen Rosen, wie bereits gemeldet, dieselbe Seuce ausgebrochen ist. Bisher war diese Seuche auf Edsby beschränkt. Auf der neuen Seuchenstelle sind 50 Stück Vieh von der Krankheit befallen worden. j

Verdingungen im Auslande,

Portugal. :

30. Dezember, 1 Uhr. Werwaitung der Minho- und Duro- Eisenbahn in Porto: Einrichtung der elektrischen Beleuchtung auf dem Bahnhofe von Campanha. Vorläufige Kaution 350 000 Reis; definitive Kaution 5 9/9. Näheres bei oben genannter Behörde.

95. Sanuar, 1 Übr. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Lissabon: Kanalisations- und Sanierungsarbeiten in der Stadt Coïmbra. Voranschlag 178 988 000 Reis. Kaution 4 500 000 Neis. Bauzeit 4 Jahre. Näheres bei der oben genannten Behörde.

Niederlande. 92. Dezember, 2 Uhr. Stadtverwaltung in Zaandam, Ge-

theils ernsten, theils launigen Grundcharakters enthält. Die Novellette

lihen Geschlechts jedoch nur um 6 v. H.: das beweist in recht s{nelles

„Auf der Borönner Platte“ stellt ein Beispiel für das oft tragische

\cäftszimmer der Gasanstalt: Lieferung von Röhren aus gewalztem Eisen und aus Kupfer, Lampen u. st. w.