1824 / 156 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 06 Jul 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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das sich im Ganzen auf etwa 289 Millionen Fr. beläuft, und bei welchem der. Bericht-Erstatter sich in die fleinsten Details eiuließ, trug derselbe auf eine Herabseßung von 337,000 Fr. an, machte aber dagegen den Vorschlag die den Jnvaliden der ehemaligen West-Armee, bewilligten Unterstüßungen um 200/000 Fr. zu erhöhen und sonach auf 500,000 Fr. festzuseßen. Bei dem. Marine-Ministe- rium hielt die Kommission jede Ersparniß für unmöglich. Das Budget des Finanz-Ministeriums gab dem Bericht- Erstatter Veranlassung sich über elnen der wichtigsten Artikels desselberi, nämlich den Tilgungs-Fond, des Nâä- heren auszulassen. Die reiche, gar übermäßige Ausstat- tung dieses Fonds, hat zu denx jebigew Kour} e: der Reute wesentlich beigetragen; wenn eine .shnelle Herabseßung desselben und zwar einerseits gewagt ist, so.ist_ sie ande- rerseits doch unverm eidlih. „„Die Kommission‘ er-

flárte’ der Redner , ¿hat indeß- in

die Junitiative ergreifen. mögen ; sie vertraut dieserhalb den finanziellen Grundsäßen, die das Ministerium in der vorjährigen Si6ung laut bekannt hat, und denen es ohne e litel in der Folge treu bleiben und uns Vorschläge zu einer- Herabseßung des Tilgungs-Fohds, welchen vor- zugreifen unser Vertrauen zu demselben und vorzüglich unsere Achtung für das Königl. Vorrecht uns nicht ver- stattet hat, machen wird.‘/ Nach Hrn. von Frénilly bestieg noch f von Lastours die Rednerbühne und den Bericht der Kommission für die Einnahme - Parcie des Budgets abzustatten; er stellte zuvor verschiedene all- gemeine Betrgchtungen über die Möglichkeit und -Noth- wendigkeit der Verbesserung des ganzen Besteuerungs- Systems auf, dessen Hauptfehler sey, daß es den Pro- ducenten noch mehr als. das Produkt cresse, und daß es den Konsumenten fast erdrüce; am Schlusse seines Vor- trages trug er inzwischen auf die Bewilligung der in Einnahme gestellten ganzen Summe der 898,510,383 Fr. an. Die Sibung wurde erst um 6, Uhr aufgehoben.

_— 99. Jun. In ihrer gestrigen Sibung beschâf- tigte sich die Deputirten - Kammer mit dem Geseß-Ent- wurfe, welcher die Städte Nantes und Poitiers zur Eróffnung. einer Anleihe von. resp. 800,000 und 300,000 Fr. ermächtigt. Derselbe wurde ohne Weiteres mit 254 gegen 4 Stimmen angenommen. Es begann hierguf die Diskussion über den, die außerordentlichen Zuschüsse fúr das verflossene Etats- Jahr betreffenden Gejseb-Ent- wurf. - Der Graf von Girardin beklagte sich, daß ihm verschiedene Piècen, die er zur näheren Beurtheilung der in diesem Entwurfe aufgeführten Ausgaben hätte einsehen wollen, von dem Bericht - Erstatter (Herrn von Martignac) verweigert worden waren, und vetr- langte, daß diese Papiere bei den Quästoren zur Ein- sicht deponirt würden. - Der Präsident bemerkte, nach- dem Hr. -v. Martignac sich gehdrig verantwortet hatte, daß das Begehren des Hrn. v. Girardin nur dann zu- lássig sey, wenn es in den vorgeschriebenen Formen des Reglements angebracht werde. Dem Baron Meéchin, der auf diese Erklärung das Wort verlangte, wurde das- selbe verweigert, und Herr Benjamin Constant bestieg die Redner-Bühne, um sich über die besonderen Ausga- ben des vorigen Jahres vernehmen zu lassen. (Deù Rest der Sibung morgen.)

dieser Hinsicht nicht.

* Durch außerordentlihen Kourier sind Briefe un) Zeitungen aus Madrid vom 22. Jun. eingelaufen. Am 19ten Morgens. sind“ JI.. MM? und IZJ. KK.+HH von Aranjuez wieder in Madrid eingetroffen. Der Iu fant D.“Francisco nicht der Infant D. Carlos, wi die liberalen Blätter von gestern, aus leicht begreifliche Absicht, gemeldet ist in Aranjuez zurückgeblieben, un die Wiederherstellung abzuwarten. Auf dem ganzen Wege waren die französischen und spanischen Truppe der Garnison und die Königl. Freiwilligen aufgestellr. Aus Panama hat man die Meldung erhalten, daß di Königl. Truppen in Lima und Callao eingezogen sind, uni ic Ober -Peru wieder unter spanischer Botmä

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Auf der gestrigen Jagd im Forste von Rambouillt hat sich etwas vielleicht beispielloses zugetragen. Wäh rend Se. K. Hoh. der Herzog von Angouleme einen Dammhirsch ‘verfolgte, schloß ein Wolf sich an die Meut an, und lief eine geraume Zeit als Jagdgenosse mit ih, G daß die Hunde, in ihrem Eifer sich um ihn bekäm merteti.

Me L am T 102.85.

ondon, 25. Jun. Gestern hatte d / ler Audienz bei Sr. ee: ? T T

Vorgestern fielen die Bills wegen Jnfkorporation' s genannter „billiger Leih - Anstalten“/ sür Jrland un Manchester im Oberhause für diese Session durch, haupt

sächlich durch die bedeutenden Bedenflichkeiten, welch} Graf Lauderdale und der Lord-Kanzler wiederholt ital | sols oder: anderen englishen" Fonds bis aus Höhe von

diese und úberhaupt die meisten neuen Kompagnien di« ser und anderer Art vorbrachten. Ersterer bezog sich: au das Verhör eines Zeugen, der bei einer Versammlun zur Stiftung einer solchen Kompagnie gewesen, wo jt der Anwesende entweder zum künftigen Direktor oda Sekretair oder sonst etwas dabei ernanut, und als das

Geschäft vorbei war, förmlich herumgésragt wurde, of

erhalten.

test aus, den der Herzog von Newcastle und Graf vou

Abingdoti wider die, dem Herzog von Norfolk als Graff}

Marschall bewilligte Erlassung des Suprematie - Eide (durch den befanntlih die Ober-Gewalt des Königs il

kirchlichen Angelegenheiten anerkannt wird) eingelez n. In diejem Protest heißt es unter anderen| ¡Weil ih (der Herzog von Newcastle) aus allg} | worden. Aus Sta. Marta wird vom 12. Mai gemeldet, daß

hatten.

meinen Prinzipien wider jede Koncession an rômish Katholiken, es sey folleftive oder E bin O Bill die Verfassung verleßt, indem sie einen Papisten zu einem hohen Amte nahe an der Person eines prott stantischen Königs befähigt und ihm die Eide erläßt, }} deren Ablegung Protestanten verpflichtet sind; weil di Wirkung nothwendig seyn würde, eine fonstitutionel Eifersucht der Protestanten und dadurch Fehdèn und H) zu erzeugen, besonders in einer Zeit, wo die Papiste durch die unverhüllteste Sprache und Handlungen iht! Zwecke so eingestehen, daß kein Mißverständniß mögli H u. s. w. Endlich, weil dieser, am leßten Ende dd Zession und in einer Sibung um 5 Uhr, wo noch nige Peers gekommen waren, gefaßte Beschlu nicht al)

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Le wahre Meinung des Hauses ahtgesechen werden kann.‘/

¿ord Holland trug ‘auf eine Resolution: an/ in welcher ¿r Anfang und Fortgang 'der-béschlossenen Bill ausführ- i ausciñander geseßt würde. Graf Abingdon ver- heidigte den Protest, sagte aber- doch, der einzige Theil desselben, den er zu unterzeichnen gewünscht habe, sey der: „Weil, die Trennung des Huldigungs - von dem Suprematie-Eid zu sanktioniren , die Aufstellung eines Ihdchst gefährlichen und beunrußhigenden Rechts-Beispiels seyn würde, in wieferne die Vereinigung von Kirche und ÎStaat die. Grundlage unserer verfassungsmäßigen Größe

Innd Vortrefflichkeit, Freiheit und Sicherheit bilde: die | inderen Theile halte er für weniger wichtig. Auch D der Herzog von Newcastle seines Widerspruchs, wobei er alle Persönlichkeit gegen Iden Herzog von Norfolk gänzlich in Abrede stellte , dem

beharrte in der Behauptung

Jer eher zu dienen als zuwider zu seyn die stärkste Nei- gung in sih trage. Lord Clifdon sagte: es werde so Ï viel vom- Papst gesprochen, er hingegen glaube, daß die

Y Viederkehr seiner Herrschaft gar nicht zu besorgen stehe.

|— Der Lord-Känzler erörterte, wie die Bill regelmä- gig behandelt worden und zur Geseßfraft gelangt sey. Uebrigens enthalte der bloße Huldigungs-Eid, richtig aus- qlégt, eigentlich alles, was in dem Suprematie-Eid ent- jalten sey. Er \chlug eine unwesentlihe Aenderung zu Grd Hollands Resolution vor, die dieser sich gefallen ließ, worauf dessen Antrag angenommen ward.

Die Bank’ hat an der Börse angezeigt, daß sie künf- tig Vorschüsse zu 4 pCt., gegen. Niederlegung von Con-

2 der niedergelegten Summe machen werde. |

Die Zeirungen und Briéfe“ aus der Hauptstadt Mexico ‘gehen bis zum 15. April. Die geschehene Ver- haftung des Engländers (nicht Amerikaners) Brown, der sih einen Oberiten nannte, auf dem Wege von Tam- pico nach Bravo war an des Hrn. Miche- lena’s Stelle als Mitglied der vollziehenden Gewalt ein-

neten Macht ernannt. Die Generale Santa Ana und Alchaveria waren, der Erste als ein vollendeter Ränke- macher, der Andere als Räuber- Hauptmann aus dem Lande geschiét. Starke Truppen - Abtheilungen waren nah Veracruz, Tampico und Alvarado, den einzigen Häfen, wo ein Landungs-Versuch-möglich wäre, geschickt

dort haytische Kommissarien angekommen, um nach B0o- gota zu gehen und, wie es hieß, unter anderem der Re- gierung ein Darlehn von 5 Millionen Dollars von dem Präsidenten Boyer anzubieten. Wir haben Zeitungen und i Bogota bis zum 9. April. Die Botschaft des Vice- Präsidenten Santander, womit die Sißungen des Kon- bes eröffnet wurden, ist von mehrfachem Junteresse. s wird darin zuvörderst bemerkt, daß- der jeßige Kon- greß unter weit günstigeren Umständen zusammenträte, als der vorige, weil jeßt auf dem ganzen Gebiete der Republik fein Feind mehr vorhanden, jondern überall

: mil : Mexico , bestätigt sich; er wurde für einen } auch noch jemand gegenwärtig sey, der keine Anstellun} Emissair Jturbide's gehalten und sollte aus dem Lande geschickt werden. Gen. Lord Holland ließ sich umständlih über einen Prof | getreten und zugleich zum Ober-Befehlshaber der bewasf- Hoffnungen.

Briefe .aus Sta de |

“im ganzen Gebiete, das dem Grundge

Ruhe und Friede sey, und man daher auch um so besser werde berathschlagen fônnen, auch n zee lius und ‘dem Talent ein grôßeres Feld geöffhet gewesen, als gegenwärtig. Dann wendet sich: der Vice-Präsident zu den auswärtigen Verhältnissen Columbiens. Aus den von dem König Ferdinand: erlassenen Dokumenten sagt er, geht flar hervor, daß er uns wieder der früheren Knechtschaft unterwerfe# will; doch wird dies nicht ge-- lingen, ünd der Kongreß wird es sih gewiß angelegen seyn lassen, der ausúbenden Gewalt die Mittel an die Hand zu geben, die Ruhe der Republik im Jnnern und nach Außen aufrecht zu erhalten. ‘Die Verbindung «mit Amerika hat an Ausdehnung und Konsistenz gewontien. Ein Theil der columbischen Krieger, mit dem Präsiden- ten an der Spike, befindet sih in Peru, wo die Anwe- senheit des Liberators den Staat vör den Greueln eines Bärgerkriegs bewahrt hat. Die Unterstüßung, | die Co- lumbien Peru gewährt, ist zwar größer, als sie trafta- tenmäßig zu seyn brauchte, allein unsrer: Lage halber: ar- beiten wir, indem wir für Peru fechten, zu. gleicher Zeit für unsere eigene Vertheidigung. Der peruanische Kon- greß hat den Freundschafts- und Allianz-Traftat mitder Republik genehmigt und der Kongreß von Chili wird. dasselbe gethan haben. Dér Tráfktat mit Buenos-Ayrès wird dem Kongreß zur Prüfung und Genehmigung vor- gelegt werden, und' dasselbe hinsichtlich des Traktats mit der Regierung“ von Mexico geschehen, wenn erx zur rechten Zeit anlangt. Durch“ diese Traktaten ‘ist - die amerifanishe Konföderation vollständig, welche Colum- bien zu Stande zu bringen suchte, um der Unabhängig- feit der neuen Welt Bestand zu geben. —Die Anwe- senheir eines nordamerifanishen Gesandten wird - die Bande der“ Freundschaft zwischen -der diesseitigen - und seiner Regierung noch enger ziehen. Der- columbische Gesandte ist in Washington bestens aufgenommen wok- den. Die Regierung hat Verhältnisse mit Europa, - be-' sonders mit Großbrittannien, angefnüpft, dessen Politik der Sache Süd-Amerifas günstig scheint und dessen Han- dels-Verbindungen an Umfang und Thätigkeit gewonnen haben. Diese Sympathie erwecêt die schmeichelhäftesten | Der Entschluß der brittischen Regierung hinsichtlih der Republik ist {leider noch nicht angelangt, aber es sind'in diesem Augenblicke englische Kommissaire hier, die uns hinreichende Beweise von dem Interesse“ gegeben haben, welche unser Staat dem großmüthigen- englischen Volke einflößt. Die Versicherung, die sie uns ertheilt, daß Frankreich nicht mit Spanien gemeinschast- liche Sache machen werde, läßt uns ein Ereigniß der Art nicht befürchten. Die Unterhandlungen mit dem rômischen Stuhle unterliegen noch den früheren Schwie- rigfeiten, und es dürften einige Verfügungen nöthig seyn, um den Nachtheilen, denen wir“ ausgeseßt sind, abzuhelfen. Wahrscheinlich- wird der römische Stuhl zu Gunsten der geistlichen Bedürfnisse der Republik zu dem Ansuchen der Regierung seine Einwilligung au Uéberall

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Republik gehören soll,« ist keine Spur von einer }pani-

schen Expeditions - Armee vorhanden; überall. herrschen

die Geseße und nur im Kanton Pasto hat man m Er le

| waffneter Hand Unruhen ein Ende machen müssen.