1824 / 177 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 30 Jul 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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ireftors, Marquis- von Vaulchier , daß die betreffende Aut ganz ur ngelógenen eit aufgeworfen werde, und daß se in diesem Augenblicke doch nicht gelöst, son- dérn hinsichtlich ihrer bloße Wünsche verlautbart werden fônnen, daß úberdies aber auch die Besorgnisse wegen der, Marstiller Getreide-Niederlage, zum Theil-ganz un- . gegründet oder doch mindestens“ sehr übertrieben seyen, ließ die Versammlung den gedachten Gegenstand fallen. Hr. Syrieys de Mayrinhac vertheidigte im Allgemeinen das Prohibitiv- System, da es den Absabs der inländi- schen Produfte und Fabrikate befördere und dem großen. Zuflusse der fremden steuere, meinte aber doch, daß* man dieses System nicht zu weit treiben músse. Der Graf von Charencey stellte einige Betrachtungen über die Ein- fuhr von Pferden, Hornvieh und Wolle an. Einige an- dere Deputirte klagten über den hohen Einfuhr-Zo vom Salze, und verlangten eine Ermäßigung desselben. Als es inzwischen zur Abstimmung fam, wurden sämmtliche Amendements verworfen. In der gestrigen Sißung wur- den die Berathungen über dle indirekten Steuern fort-

gese ‘Herzogin von Berry hat ihre Reise nah der

___ Die ch Normandie und namentlich nah'den Bädern von Dieppe | Cloud aus, angetreten. Jn

estern fruh, von Saint - C t ay 4 À, K. H. Sich 4 Tage aufhalten wollen, sind große Vorbereitungen zu Ihrem Empfange gemacht rden. A M Vorgestern ‘hielt die hiesige Königl. Gesellschaft der schônen Wissenschaften eine Sißung, in welcher der Vi- comte von Chateaubriand aufs neue .mit 59 gegen 2 Stimmen zum Präsidenten gewählt wurde. Sn dem Hofe des Rathhauses zu Nantes haben ei- nige Arbeiter bei dem Aufgraben der Erde éine große Anzahl von Münzen gefunden, die aus einer Zusammen- sezung von Silber und Kupfer bestehen, feine Jahres- Zahl tragen und auf der einen Seite ein kleines Mal- thejer-Kreuz, auf der ‘anderen ‘die Worte: Signum Vei vivi enthalten; auf einigen befand sich ‘ein halber Mond “und drüber ein geschobenes Kreuz. Man glaubt daß diese Münzen, deren einige tausend gefunden worden sind, noch aus der Zeit der Kreuzzüge herstammen. Das im vorigen Jahre bei Moret im Departement der Seine und Marne C Nee menschliche Fossil, das frúher von mehreren ersonen für ein Spiel der Natur gehalten wurde, nach dem Urtheile des hiesigen Chemifkers - Hrn. Barruel aber eine der seltensten und merkwürdigsten Versteinerungen ist, die je zum- Vorschein ‘ekommen, - befindet sich seir gestern hier auf dem Bou- ivirä deu capúcines óffentlich zur Schau ausgestellt. K Rente vom 21. Jul. : 98.40. . London, 23. Jul. Am 19ten, als am Jahres- Tage der Krönung Sr: Maj., wurde mit allen Glofk- fen der Stadt geläutet und von dem Tower, guf wel- chem die Königl. Fahne wehte, so wie von allen in dem Hafen liegenden Kriegs\chissen, Geschüß: Salven gegeben. _"** Der Couriér erwähnt des in Ostindien äàusgebroche- “nen Krieges nur als einer Kleinigkeit, und glaubt, daß “derselbe jehr bald werde beendigt werden. Wüas die Bal dven-Sendutig nach Portugal anbetrisst, so behaup- tet dieses Blatt ; dem Journale the Sun zuwider, daß

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davon, in diesem Augenblicke wenigstens, noch kein De 26 und” daß die Regierung den Beschluß gefaßt abe, er Portugal gewisse Umstände, von welchen dieselben ah hängig gemachr werden, eintreten sollten. A I ie Republik Columbien hat den Chef des hiesiger lett, zu ihrem General-Konsul in England ernannt.

Augsburg, 24. Jul. Das gestrige Stück der Al gemeinen Zeitung theilt die nachstehende Erklärung de griechischen Senats aus Napoli di Romania vom Stei Jun. mit: „¿„¿Nachdem die griechishe Regierung ‘in Er fahrung gebracht hat, daß viele Schiffsfapitaine- untt verschiedenen europäischen Flaggen, von Gewinnsucht au

chischen Schiffe ihre sonst ehrenvolle Flagge respektire«

dria und anderen Häfen akkordirt haben und noch affot diren, die zum Gebrauch der türkischen Flotte, zu Trans portirung der Truppen, Lebensmittel und Kriegs-Munitiv nen aller Art dienen, wodurch der Grundsaß der Mel tralität, welche ihre erhabenen Monarchen in unseren heiligen Kampf zu beobachten beschlossen haben , ‘verleßt wird, so macht sie hiermit befannt: 1. Solche Schiffe mit ihren Kapitains, von welcher Flagge sie auch ey! mögen, werden nicht mehr als einer neutralen Natio zugehörig, sondern als feindlich angesehen, und fôönna als solche von allen griechischen Kapitainen behandelt verbrannt oder versenkt werden. 2. Diese Kundmachun soll allen Admiralen von Hydra, Spezzia und" Pfat| mitgetheilt, und durch die amtliche Zeitung der Regis rung publicirt, auch Abschriften derselben - in französi\h- Sprache an alle im Archipel befindliche Konsuln , Vi Konsuln und Agenten der europäischen Mächte ge\chidt werden.

In Konstantinopel soil ‘diese Bekanntmachung einigt Aufsehen erregt haben, und die exste Wirkung davon gU wesen seyn „- daß die mit der Pforte und dem Passi von Aegypten bereits in Unterhandlung getretenen Schiss} Kapitains zum Theil erklärt haben, daß sie unter jolchs Umständen sih außer Stande sähen, ihre Verbindlichkt ten zu erfüllen.

St. Petersburg, 17. Jul. Dem Wirklich( Etaats. Rary Frolow-Bagrejero haben Se. Maj.- für dl ausgezeichneten Eifer, den derselbe bei der Verwalcult! des Tschernigowschen Gouvernements an den Taz gel) hat, das Großfreuz des St. Wladimir-Ordeus 2rer Klass zu verleihen geruhet. : | :

Aus Moshaisf meldet man uuterm 28sten v. M. F gendes: ¿Am 14ten d., um 105 Uhr Vormittags, stieß úber unserer Sradt zwei scyreckliche Gewitterwolken zujal men und entluden sich mit einem fürchterlichen Gupregel der bis um 1: Uhr Nachmitrags dauerte und längs den durch unsere Stadt fließenden Moshaika-Flusse die User Gegend jo übershwemmte, wie sich dessen die -hiesigt! ältesten Leute nicht erinnern. Durch die Fluthen wul den in einem Augenblick die nahe am Flusse belegene! Gebäude, zusammen 10 Häuser mir den Menschen un

dann Einschreitungen zu machen, wenn is

Handlüngs-Hauses Hullett Gebr. et Comp., John Hulf reiche Hand

getrieben; und von dem Wahne getäuscht, daß die grie}

würden, Ladungen aller Art in Konstantinopel , Alex} Düsseldor, 28. Jun.

en. So ge}chehen zu Napoli ‘di Romania, den Lf Mai (8. Jun.) Der Präsident, G. Conduriotti. F

Ben gemacht worden.

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mit: assem, was sch. darin. befand, fortgeschwemmt ;.. das

I Gewühl und Klagegeschrei des Volkes läßt sich nicht be- chreiben. Mehreres der Bewohner retteten sih auf das Dach ihrer Häuser, von wo sie den schmerzlichen Anblick hatten, wie ein Theil der Jhrigen von den Fluthen fort- gerissen wurde, ohne daß .es ihnen möglich war , hülf- zu leistén. "Dreißig Menschen, Erwachsene häben in den Wellen ihren Tod gefunden.

und Kinder,

“Consols : 92. N Mehrere retteten ihr Leben, indem fie sich an shwim-

mende Balken festhielten, einige wurden ans Land aus- Î geworfen, und andere, von den Wellen unter das steile I Ufer des Berges getrieben ,- wo sie sich an Gebüsch und Wurzeln der. vom Ufer abgerissenen Bäume festhielten. Nach 2 Uhr fing das Wasser an abznnehmen,- und um 16 Uhr Abends war es gänzlich wieder gefallen.“

á n Der Absaß an Elberfel- Î der seidenen und halbseidenen Waaren, und an gefärb- ten, oder túrfisch rothen Garnen, ist. auf der Leipziger ÎMes}e diesmal günstiger, als in früheren Jahren ge- wesen. Am 31sten v. M. hâütete der 15jährige Sohn des Éageldhners Lösemann zu Osenberg die Kühe. Unvor- schtiger Weise hatte er sich das Seil, womit er die Kühe [festhielt, fest .um die Hand gebunden ; die Kühe wurden flüchtig, und rissen den Knaben mit sich fort; die in der Nähe auf dem Felde arbeitenden Acerleute, eilten zwar zu seiner Hülfe herbei, fanden ihn aber encseelt und mit jrschmettertemHirnschädel und zerbrochenen Armen wieder. &öós lin, 16. Jul. Zu Stolpmünde ist im verflossenen Monat der séewärtige Verkehr ziemlich lebhaft gewesen ; es langten nämlich daselbst für etwas úber 15,000 Rthlr. Material-Waaren direkt aus dem Auslande und: für bel- nahe 6000 Rthlrn. durch Bootsfahrt aus inländischen Alken an. Auch wurden von dort für mehr als 5000 IRchlr. Böôttcherhölzer nach Bordeaux und Hull verschifft, so wie 27 Ctnr. Branntwein nah Bordeaux. Von Kol- jergermünde und. Rügenwaldermünde wurden ins Aus- land über See versandt 764 Klafter Brennholz und für 18630 Rthlr. Leinwand; der leßtere Artikel steht jeßt gut Îim Handel. Der Schweinhandel geht lebhaft, und. Îfind darin bedeutende Auffäufe für auswärtige Provin- Durch die auf mehreren Punkten des hiesigen Regierungs-Bezirks abgehaltenen Remonte- Mferdemärfte, wobei gute Pferde zu vortheilhaften Prei- én abgeseßt wurden, ist die Neigung zur Pferdezucht wesentlich erhöht worden. i “Zu Marsow im Lauenburg - Bütowschen. Kreise: ist durch den Gutsbesißer ein Eisenhammer angelegt, auch i die Glashútte bei Osseken in demselben Kreise, die seit einiger Zeit eingegangen war, wieder in Betrieb ge- sekt worden. Die Damastweberei des 2c. Lange zu Friedrihshuld bei Rummelsburg ist durch Anbringungs- der Jacquardschen Maschine , wofür die Kosten aus der Regierungs-Haupt-Kasse bestritten sind, vervolllommnet, und die Verrichtung jeßt in Thätigkeit geseht worden. Die Stadr Rügenwalde läßt sih, so weit es ihre unzu- länglichen Fonds. gestatten, die Instandseßung des durch Stârme sehr beschädigten , für die Exportatian inländi-

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sammlung hôchst

scher Produfte und Fabrikate nicht unwichtigen Hafens

und die Wiederherstellung der durch die See vernichtet

Dünen sehr angelegen seyn, hat auch auf die Verbesse- rung und Verschdnerung det - da innerhalb der städtischen Feldmark eine beifallswerthe Thätigkeit: ver-

wandt.

Liegniß, 13. Jul. Die lausibischen Gutsbe wélche ihre Wolle nah Bauken fta Verkauf bringen, haben diesmal für den Stein Wolle im Durchschnitce 2 Rthlr. mehr erhalten, als im vorigen Jahre.

Magdeburg, 25. Jul. Mit Génehmigung Stk. Majestät des Königs fetèrte heute die Stadt Magdeburg e A De s e E sth gros Erinnerungen

| , und welches herzliche nah! ei all Ständen E i alich | )ellnahtine bel allen s war die 300 jährige Feier der ‘durch Dr. Martin Luther in Magdeburg gestifteten Kirchen -Verbessérung, welcher dieselbe am sechsten- Sotmtage nah Trinitatis im. Jahre 1524 in der hiesigen St. Johannis - Kirche GUR U B GUUGaC ua A Predigt úber den Un-

ied der pharisäischen und der wahren vor Gott

Fa Gere es gründete. ? E AN m Sonnabend vor dem Kirchen - Feste war. in al-

len Städtischen Schul-Anstalten und E as mit La in vielfältiger Verbindung stehenden Königl. Schullehrer- Seminarium eine eus Schul-Feier veranstaltet, in welcher sich die Vorsteher dieser Anstalten beeifert haben, dieselbe zweckmäßig und erbaulih einzurihten, um Ge- fühle des Dankes und der Ehrfurcht gegen den Allmäch- tigen Urheber alles Segens für das Menschen: Geschlecht und Treue gegen die evangelische Lehre und Kirche und unseren geliebten König, ihren mächtigsten Schubherrn in ps E lut Jugend zu erwecken. 0, as Fest wurde, wie alle hohen Kirchen-Feste mit

den Glocken sämmtlicher Streben MaribenT, a n mee Dome-Kirche, wie in den evangelischen-Stadt-Kirchen und- in dem Friedrichsstädter Bethause durch besonders auf. den wichtigen Gegenstand des Festes berehnete Predig- ten gefeiert ; die Haupt-Feier war aber der St. Johan-

nis-Kirche ausschließlih vorbehalten. . Damit aber hier- durch feiner Kirche die gewöhnlichen Besucher E

würden, nahm der Gottesdienst in den übrigen Kirchen schon Früh um 8 Uhr, in der St. Johatenis Rica aber um halb 11 Uhr seinen Anfang. Zu dem Feste in dieser lehteren waren alle Militair- und Civil-Behörden einge- laden, welche sich auf den für sie bestimmten Pläßen vor dem Altar und vor der Kanzel sehr zahlrei einfanden.

Erhöhet wurde die Feier des Gottesdienstes Und er- hielt eine neue Wichtigkeit dadurch, daß die neue Litur- gie für die evangelischen Kirchen des preußischen Staates, deren Annahme’ schon früher beschlossen war, heute zum

erstenmale in der St. Johannis - Kirche in Anwendung fam, und am nächstfolgenden Sonntage in den hiesigen

evangelischen Kirchen eingeführt werden wird. Es war für ein gutes sehr zahlreihes Sänger-Chor gesorgt welches die Chöôre, die sih an die Gebete des iturgen anschließen, auf eine für die so zahlreiche Ver- »st erbaulih einwirfkende Weise ausführte. Der Königl. Konsistorial - Rath, General - Superin- tendent und erste Dom - Predigér, Dr. Westermeyer,

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