1824 / 181 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 04 Aug 1824 18:00:01 GMT) scan diff

get : und Vor \{hú}sse, ‘um däs

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ihn indirefter Weise auf den Thron hoben , - als. sie in il Uebermuthe den zwischen dem Oberhaupte der

exicaner und dem spanischen General Odonoju -abge- \{lossenen Vertrag annullirten und die Unabhängigkeit Amerikas unter keiner Bedingüng anerkennen zu wollén

erflärten. Bei dieser Nachricht-rief das Volk den Ge-

neral. zu selnem Kaiser aus, dem. es nah langen Stür-

men einen Augenblick der Ruhe und Ordnung zu ver- danken hatte. “Man bemerke hier den ungeheuren Un- terschied zwischen dem Regierungs -Antritte eines reht- mäßigen Fürsten und dem eines neuen Oberhauptes, der sich auf feine der großen Erinnerungen zu stüßew ver- ms welche die Achtung der - Menge gebieten. Ein spa- nischer den, manche Wunden zu heilen haben, um sih indem ruhigen Besiße des neuen mexicakischen Thrönes zu er- halten , aber die Gewohnheit, den .Namen eines Bour- bons úber Alles hochzuachten, würde ihm die Hälfte des Weges. bahnen. Der Kaiser Jturbide hatte gar bald mic dem Unwillen der Anarchisten, der Anhänglichkeit der zahlreihèn Freunde des bourbonshen Hauses, der schimpflihen Habsucht der Abgeordnéten zu den nexica? nischen Cortes (größtentheils unbemittelte Abentheurxer) uud mit dem aufrührerischen Ehrgeize der Generale zu fämpfen, von denen ein jeder“ sich ‘für würdig hielt, die oberste. Gewalt zu bekleiden. Jturbides Haupt? S scheint gewesen zu seyn, daß er die Wahlen zu en Kortes nicht genug bewacht hat. An die Stelle aus- gezeichneter Männer, die nah dem in Jguála verabre- deten Plane, berufen werden sollten, strômten der Haupt- stadt verschriene Advokatén, ungesittete Pfarrer und Ränkeschmiede aller Art zu und nahmen Plak in dem E a Souverainetät; sie warén es, dié in den Bahl-Versammlungen am Ea fúr die Freiheit auf- gétteten waren, und, faum in exico angelangt, warfen e {- auf. den: dffentlichen Schäß, verlangten Besoldun- un fouveraine Volk um \o würdiger ‘repräsentiven-zu können, und nachdem sie ihre

Taschen gefüllt, : begannen diese mexicanischen Lykurgéti

danzity daß: sie theoretische Fragen über die Souvektáltie-

tät und die Vertheilung der Gewalten aufivarfen und disfu- tirtén.- Warum hatté der neue‘Kaiser. nicht Festigkeit genug, selbst. und mit Zuziehung eittiger wenigen aufgetlärren Männéèr, die zu einer Verfassungs-Urkunde nôthigen Ge- sebe und- Institutionen zu entwerfen? Weil das G e- fühlder- Legitimität ihm abging; män muß eine innige. Ueberzeuguág von seinen Rechten und Pflichten habén, um ‘die erhabene, - ja fast göttliche Rolle eines Geseßgebers zu- übernehmen. - Obgleich die Regierung Augustins 4. nur C Jahr gedauert hat, so hât ‘es ihm odch an Schmeichlern- nicht gefehlt, ‘die sich zu: den Füßen seines «Thrones drängten, um::ihn später im Augenblicke um. die Wette wieder: zu verlassen. Geradè „Individuen, die er selbst aus den niedrigsten

n: dér Armee zu Ehren und Würden erhoben hatte,

n: espidié thn zuerst, fúr des: Thrones vertustig: er- P Lo ais spricht: eben“ nicht: für die ¿Aufrichtigkeit der gegenwärtigen Oberhäupter

2 ‘mexicanischen ‘Republik. - Der: General Jturbide be- | ptet daß: da er. die: -Massé des Volkes, die Geistlich

Infant würde manche Hindernisse zu überwin-

feit und: einen. großen Theil der Truppen für \ch gehal habe, es ihm ein Leichtes gewesen seyn E 4 dem Throne zu erhalten, daß er es indessen vorgezoge habe abzudanfen, um dadurch der Nation einen Bewe seiner Liebe für die Grundsäße-der Freiheit und Herkscha des Volkes zu geben. „Man wird sagen“/ äußert da

felbe, daß ih !chwacch gewesen bin, ‘aber mir genügt

zu wissen, daß ih stark bin.// Ein ziemlich erhaben Spruch für einen abdankenden Kaiser: ader ad er ihn, seinen Posten verlassen zu haben, sobald es ih wirklich möglich war sih in demselben zu erhalten? thy er wohl, das Volk, das ihm sein Wohl anvertray hatte, neuen Revolutionen Preis zn geben? Um dies Frage zu beantworten müßten wir, wie man leicht ein sehen wird, schon im Voraus den eigentlichen Zweck de

Unternehmens fennen, zu welchem dieser General si

neuerdings entschlossen hat. ‘/ Kours der Rente vom 27. Jul.: 98.35. ‘London, 24. Jul. Jn dem Berichte, welchen de Oberst Stanhope zu. seiner -Zeit an den - Sekretair * di griechischen Komité, Herrn Blaquiere, „über: den mor lischen Zustand der Griechen und die Lage ihres Landy erstattet hat, äußert sich derselbe unter andern wie folg ¡Der griechische Bauer besißt mancherlei Tugenden, ui i von moralischer Verderbtheit frei, was leider bei de 5tädter nicht der Fall ist. -Hinsichtlih seines friegei schen Geistes stéht-er feinem „regulären Soldaten na Der Geiz ist in Griechenland herrschendes Laster, un List, Falschheit, knechtische Unterwerfung, Ränke ut Räubereien sind an der Tagesordnung, was man eint seits der despotischen Regierung der Türken, andrerseit

dem gänzlichen Mangek an“ Erziehung zuschreiben muß}

der in jedem Zweige der Verwaltung fühlbar ward. Ar Schlauheit, Sophistereien, eiti Ráänken und vet schmißter Diplomatié zeihnen sich die Griechen , n mentlich die in: Könstantinopél (die Fanarioten) ga besonders ‘aus. Die- Hülfsquellen. des Landes sin groß, werden aber hit gehörig betrußt; die Natur || mild und gütig gegen“ dasselbe’ gewesen, aber die Türfä haben’ ihr wahres Juteresse vernachlässigt. Der Aerbä befindet sich in dem möglich schléchtestèn Zustande, ‘und wi den’ Handel anbetrifft, so stockc auch- dieser, weil és eine seits an Kapitalien fehlt und andérerfsits wenig Bi dúrfnisse und feine Sicherheit, "wenig Rechtlichkeit ‘un fein Kredit vorhanden sind. Der Betrag der Steut | ist nicht so groß, daß die Griechen*sih dadurch- bédrúd fühlen Ffönnten, ' aber diese’ werden durch die Art un Weise, wie die Kapitani und Pritnaten die Steuetl einsammeln, zu Gründe gerichtet ¿"indem Leßtere, stal das Géld an ‘die Schaßfammé?" abzulièfeti, es in dil Tasche 'stecken, und statt es zur Vertheidigung des Lan des gegen die Türken zu gebräauchèn, es zu ihren Pri vat-Zwecken verwenden. Die Griechen stehen daher i! dem Wahne, daß' es ihnen an nichts als*an Geld fehl) und während die Nation die Ankunft der in Englan! gemachten Anleihe mit fieberhafter Ungeduld“ erwartel weil sie MONOSE ihre - Hoffnutigen- dárauf’ baur, sin die Kapitani im“ Allgemeinen“ gègen diese“ Anleihe eitigs

_nommeæ;, weil sle fürchten," das Geld möchte in di Hände: ihrer ‘Gegner fallen “gnd sié duréh se!bige ihr |

Ind ungebildet , ferstehn- sich vortrefflich auf

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dacht beraubt werden. Was die: in Griechenland be- henden politischen ‘Parteien anbetrifft, so giebt es de- drei: erstens, die Kapitani, denen es blos um Macht d Plúnderung zu thun -ist, ukd' die sich nur nnen, wenn sie mit dem : ache, was jeßt ihr Wille zu“ seyn scheint ; zweitens, e Primaten und Oligarchen, die einen gleichen Zweck, je die Kapitani, vor Augen haben, sich aber, um ihrer ache. sicher zu seyn , nah einem fremden Oberhaupte sehen z endlich drittens, die National-Partei, die aus nen besteht, die weder von den Militair- noch von. den (vil: Oligarchen unterjocht seyn wollen, nämli aus den auern, Kaufleuten, Städte-Bewohnern , einigen Jn- lañern u. s. w-; diese Partei gewinnt allmälig immer ehr Stärke; wenn das Land. von einem Einfalle be- oht wird, so schlägt sie sich zu den Militair: Chefs, und bald die Gefahr vorüber ist, tritt sie wieder gegen die edrúckungen dieser Lebteren auf. Die Flotte der Grie- en besteht hauptsächlich aus Handels; Briggs von Hy- a, Spezzia und Psara, und beläuft sih auf ungefähr ) Segel. Die Matrosen sind sehr- geschickt: und uner- hrocéen. Die Flotte kann sih mit der vereinten türki- en nicht messen, aber durch ihre Matrosen und ihre ftif hat sie eine Ueberlegenheit über dieselbe gewon- n, Ueber die Armee läßt sich Folgendes sagen. Die \apitani sind von niederer Herkunft; sie oder ihre Vor- ter haben sich der Herrschaft der Türken entzogen, zu n Waffen gegrissen und Räubereien verübt, und da- rch die Türken. gezwungen, ihre Allianz nachzusu- en. Sie sind in der Regel einfach in ihren Sitten aber dabei’ klug und tapfer, und den Gebirgs - Krieg. Der Soldat ahmt die Laster und Tugend feines Vorgeseßten ah, von dém er jelten bestraft wird. Die Truppen erden höchst unregelmäßig bezahlt, und wenn sie mif ren Kapitanis unzufrieden sind, #0 rebelliren sie-ent: eder oder verlassen sie; sie sind gleichwol jeßt besser d1s- plinirt. als zu Anfang ‘der Revolution, à : eit soll abgenommen haben. Der griechische Soldat is ußerordentlich abgehärtet, fann- lange Märsche machen, ine schwere, Last: auf seinem Rücken tragen, immer un- e freiem Himmel seyn, dhne Magazine vordringen, Entbehrütigén leiden und Schmukß nnd t Al ttragen, ohne dabei den Muth zu' verlieren; er | über- us \chnell zu Fuß und inden Festungen fast unüber- jindlich; jeder ‘von ihnen denkt nur an den Sieg, und her hält ès für möglich, daß: sein Vaterland je wieder en Türken in die Hände fallen könne. Kassel, 30. Jul. Se. K- H. der Kurfürst haben În Jhrem vorgestrigen Geburtstage bei einer Mittags? afel von 80 Kouverts ‘in Wilhelmshöhe mehrere Or- ensverleihungen in eigener Person vorzunehmen geru- et. Utitèr andern har der Kaiserl. Desterreichische Ge- andte am hiesigen Hofe, Graf von Spiegel-das Groß- euz; und der Königl. Preußische Geschäftsträger und egationsrath von Hänulein das. Kommandeurkreuz erx- ter Klasse des Hausordens vom. goldenen Lôwen erhal- en, “Abends wurde ' die Oper Euryanthe von Weber uni erstenmale gegeben. idi Augsbur g, 29. Jul.

halten

Volke gemeinschaftliche Sache |

aber ihre Kühn:

| gemeinen Zeitung enthält nächstehenden Artikèl aus

ucharest vom 12. Jul. : Der Abzug der ottomanni: schen Truppen scheint nunmehr vor sich zu gehen. Schou find- 800 Mann von hier aufgebrochen, uud es heißt, daß in 14 Tagen die Bischli Aga hiex Len, ett den, ünd daß alles wieder auf den alten Fuß ergestellt wérden foll. Der Hospodar soll darüber die gemessen: sten Befehle erhálten haben. N S ¿cs Dieselbe Zeitung hatte Tages vorher, untét der Rü- brif: Odessa vom: 12: Jul., Briefe aus Konstäntitopel vom 5ten mitgetheilt, die mit obige Artikel überein? stimmen und worin es unter atidern heißt: Herr von Mlt? ciafy. hatte schon unterm 4. Jun. die Nachricht von dek Bestimmung des Marquis von ‘Ribeaupierre zum neten Kaiserl. Russischen: Borhschaftér bei dér Pforte, aus Pé- tersburg erhalten, uúd es wurde danach dem Lord Strang- ford ein Leichtes „. den Reis s Effénidi ; dur “Darstellung dieses großmüthigen Benehmens dés Kaisers Alexänder, von den friedfertigen Gesinnungen, welche das Russische Kabinet beseelen, zu úberzeugen ; er“ fügte hinzu, daß, sobald die túrkische Regiekung ihré Zusage wegen äus mung der Fürstenthümer erfüllt haben würde, auch die offizielle Anzeige von der Ernennung des: Marquis von Ribeaupierre erfolgen werde. Der Réîs-Effendi antwor- tete mit der Versicherung, daß die Wallachei größtentheils hon: geráumct sey „- äußerte aber Besorgniß in Betreff der Moldau, welche als der Zufluchtsort aller unkuühiger Köpfe eine größere Vorsicht erfordere, und daher nicht so {nell geräumt werden fônne; um indessen den Frieden zu. erhalten, werde- die . Pforte guch - dieses Opfer noch bringen, und, den Hospodaren befehlen, den alten Zustand der Dinge. ganz wieder - herzustellen. Lord Strangford erstattete wie. es heißt, Über -dieses ‘Resultat feihèr Bes mühungen, umständliche Berichte nah Löndon und Pes tersburg, worin die bisherigen Zugeständnisse des Divans aufgezählt werden. Lord Strängford scheint sich Für den Dänischen Hof zu verwenden, um sür denselben gleiche falls die freie Schissahrt auf dem schwarzen Meere zu erhalten. Graf Guilleminot der ‘in den ersten “Tagen nach seiner Ankunft wenig Besuche gemacht: hatte, aber seitdem allen Gesandten mit großem Gefolge: Visiten ab? stattete, hat mir ungewöhnlicher Pracht seine. Audienz beim Großvezier gehabt. .Die beim Sultan wird trt in einigen Monaten statt finden. Der schwedishe Mié nister Graf Lôwenhjelm- war zu Konstantitivpel cingètroft fen, uud von Seiten Spaniens sollte Doù Perez ‘als Geschäftsträger daselbst bleiben. | 4 2A Bera, 24. Jul, Die Regierung von: Berw hät dem Kanton Luzern von dem gegen den reformirten Handlungse Kommis Fuchs erfolgten Erkenntnisse, wonach derselbe dae für daßer seine polemisch-religiödse Schrift gegen den fkatholis schen -Chorherrn Geiger im Auslande hat drucken lassen, zu vierwöcheutlicher Haft- und einer Geldbuße. vóù12060 Sr verurtheilt worden ist, amtliche Anzeige gemacht, zugleich aber auch den: lebhaften Wunsch-und! die Erwartun aus gesprochen, daß man dahingegen auch im Kanton Luzern mit: glelMens Graß diejenigen zurecht - weisen: möge, die fernex, wie seit einigen Jahren leider der Fall gewesen,

\-fih-Bexunglimpfungen und leidenschaftliche Angriffe auf

Das gestrige Stúck der ally

1 die evangelische Konfession erlauben follten und deren