1824 / 182 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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- geuliebe jemals zu treulosen Rathschlägen Reseiten sollte, fo würde es nur der Protestation einiger Pairs oder Deputixten bedürfen, nicht um Frankreich neuen Revo- lutionen auszusesten, denn dazu ist es zu starf, aber um die A (drhige Wiederherstellung der Charte herbeizufüh- ren, und diejenigen für immer zu verderben, die ein eben so lâcherliches als strafbares Unternehmen gewagt haben würden.“ i

Kours der Rente vom 28. Jul. : 98. 45.

Dresden, 29. Jul. Am 25sten trafen JI. KK. HH. der Prinz und die Prinzessin Wilhelm von Preu- ßen nebst Familie hier ein, speisten am folgenden Tage bei Sr. Maj. dem Könige in Pillniß, begaben sich am 27sten nah Tharand und von dort nach Pillnib zurück, wo Sie der italienischen Oper beiwohnten, verfügten sich am 28sstten mit JI. MM. nach Morißburg, wo Sie das Mittagsmal einúahmen, und demnächst nach Laubegast, wo Sie bei dem K. Preuß. Gesandten Hrn. von Jordan zu Abend zu speisen geruhten, und verlie- ßen e diese Stadt wieder.

__… Wien, 29. Jul. Jn dem heutigen Stücke des österreichischen Beobabachters liest man den nachstehen- den- Artifel aus Konstantinopel vom 15ten d. M. : Ein gestern hier eingetrosfener Offizier des Kapudan-Pascha bringt der Pforte die Nachricht , - daß sich dieser Groß- Admiral der wichtigen Jnsel Psara-bemächtigt hat. Man weiß vorläufig, daß sich die Zahl der bei dieser Eapedi- tion eroberten Kanonen, metallenen und Steinmörser gegen 200, und die der genommenen Schiffe und Fahr- ‘zeuge aller Art über 100 beläuft ; unter leßteren befinden ih acht und zwanzig, so vollständig bewassnet und aus- gerüstet, daß sie der türfishen Flotte soglei auf ihrer Kreuzfahrt folgen werden. -/ Drei großè Korvetten, die noch nicht ausgebaut waren, sind auf den Werften ge- funden worden. . Der Kapudan Pascha hatte den Psa-

rioten-„- vor dem Angrifse, vollständige Amnestie zugesi-

chert, und dagegen blos die Auslieferung einiger Häupter der. Empôrung. ul d- die Entrichtung der vor der Insur- refcion herfômmlichen Kopfsteuer, nach Ablauf eines Jah- res, verlangt. Nach der Einnahme von Psara hatte sich der Kapudan Pascha gegen Samos gewendet.

9 L Augsbur g/‘29. Jul. i Zu : München war in der ‘verflossenen Woche ein merkwürdiges Kunstwerk ausge-

fe Es «lst ein,

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demifker Frauenhofer für die Sternwarte der Kaiserl. “Russischen Universität Dorpat versfertigtes astronomisches “‘Fernrohr von außerordentlicher Wirkung. Es ist 13 Fuß 4 Zoll lang durch seine Brennweite; die Oeffnung des Objektiv-Glases beträgt 9 Zoll Parijer. Maaß. Da. man bis jebt weder “in England noch anderwärts so gutes L: und Krown- Glas liefern, es so vollfommen im O cebandéts ; und nach Erforderniß der Kegel- frummungen berechnen fonnte, so ist noch nirgends ein - gutes Fernrohr. zu Stande gebracht worden, welches nur die Hälfte des Durchmessers der Oessnung des obigen Objekciv-Glases hätte behaupten fönnen. a s Al Ser en aher JZubilate- Messe soll, wie

ändige versichern, ein Umsaß von beiläufig haben, in

‘bis. S Nillionen Thaler statt gefunden elchem Falle leicht fär 60 Millionen Thaler Waaren

gen den gleichen Zollsaß zugelassen werden.

von dem. berühmten Künstler, Akas |

aufdem? Plake gewesen seyn könnten. Das Dresdne Finanz-Minfsteriutn giebt den Werth der Messe noch hd her an. Unter dem Titel: „Die denfwürdigsten Begeben heiten unserér Zeit‘ ist auf diejer Messe unter andern au ein núßliches cchronologishes Handbuch der neuesten Ge schichte, vom Anfange der franz. Revolution bis. zun Ende der Revolution in Spanien, von dem Königl, Preuß. Hofrath und Professor Karl Stein erschienen.

Stuttgart, 27. Jul. Jn dem Königl. Regis rungs - Blatte vom 23sten d. M. wird das neue Zollg« seß fúr Würtemberg kundgemacht, so wie eine in By ziehung auf dieses Zollgeseß, das mit dem Tage seine Bekanntmachung überall in Wirkung tritt, erlassen Verordnung in Betreff der. Zollverhältnisse mit den be nachbarten Staaten. |

Leßtere lautet also:

8. 1. Die in dem Zollgeseß enthaltenen Ansäkt finden vorläufig feine Anwendung auf diejenigen unmit telbar aus der Schweiz eingehenden schweizerischen Er zeugnisse -und Fabrikate, welche in. dem neuen Tärif mi 1 Fl. 44 Kr. vom Ctnr. und darüber belegt sind. Boi allen diesen Gegenständen wird vorerst und-bis auf wei tere Verordnung der vor dem 24. Jun. 1822 bestanden Zollsaß erhoben. Das Gleiche findet Statt in Ansehun des aus der Schweiz eingehenden, in der Schweiz et zeugten Weines, Wein - und Obst- Mosts und Essias. -

//§« 2. Jn Hinsicht auf den Verkehr mit dem Groß Herzogthum Baden bleiben die in der Verordnung von 1. Jul. 1822 enthaltenen Bestimmungen hinsichtlich fol gender Gegenstände in Wirkung: Fabrikate von Seid und Floretjeide, gemachte Kleider, Schuhe und Hüte

Oele aller Art, Fabrikate von Wolle, Baumwolle, Ledels und Linnen, unverarbeitetes Leder, Korduan und Saffiauß

fônnen, wenn sie badensches Fabrifat sind und unmittel: bar aus Baden fommen, gegen den Zoll von-2 Fl. 8 Kr. vom Ctnr. in Würtemberg eingehen, so wie umgekehtt die gleichen würtembergschen Erzeugnisse in Baden g | Bijouterie: Waaren gegen. den bisherigen Zoll- von -2 Fl. von 100 Fl. Werth. Wein gegen den bisherigen Zoll von 6 Fl vom wúürrembergschen Aimer. Jn “allen übrigen Bezie hungen, namentlich auch in Ansehung des Tabacks, de! Eisen- und Stahl - Waaren, findet der neue Zolltari| auch auf den Verkehr mit Baden seine unbedingte Au Wendung.

71S. 3, Was den Verkehr mit dem Königreich-Baier betrifsc, so bleiben a) die in dem Staats- und Regis rungsblatt von 1822 S. 699 hinsichtlih „des Stahls -, Stab-, Stangen und Zain- Eisens, auch der Gußwaa ren, jo wie des Weines und Weinmostes enthaltenen gs genseitigen Bestimmungen bis auf Weiteres. bestehen; auch werden b) die mir 31 Fl. 12 Kr. und 80: Fl.- vow Crnr. in dem neuen Zolltarif belegten Gegenstände,

wenn sie baiersches Fabrikat sind, und unmittelbar aut

Baiern eingehen, nicht mit jenen Zollsäben ,-; sondern

nur mit 15 Fl. 36 Kr. vom Ctnr. belegt, wogegen in

allen. übrigen Beziehungen der neue Zolltarif in -Aus- übung fommt. i M ¡7§.- 4. Die Anwendung der Ausnahme von dem all

gemeinen Tarif ist in den §9. 1. 2, und 3, genannten

jie Sage verbreitete allgemeinen Schrecken, be} i den Bewohnern der einzelnen, am Rande de k Schutt-

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llen nitr dánn zúlässig, wetin die Waare: mit einem ¡llständigen Ursprungs- Schein nah den darüber * im inzelnien ertheilten Bestimmungen versehen ist. So lche rsprungs- Scheine ‘sind jedoch nur dann gültig, wenn , von den Behörden des unmittelbaren Erzeug- oi er abrikations- Ortes ausgestellt sind. Zeugnisse: von. d ?!n jéten des Zwischen-Handels werden nicht angenomme11.

Das Regierungs-Blatt vöm 26. Jul. enthält drei Ge-- 6e, betreffend: 1)'die Accise-Abgabe; 2) die Erhebun- 1d Verwaltung der Wirthschafts - Abgaben, fo wie de f

detrag derselben für die Etats ? Jahre 1824 bis 1827; die Abgabe von den Hunden. Leßtere theilt sich in dei [e Hunde, ‘die beiden folgenden nicht besonders aufgeführt lind, *

6stufungen. Die ‘erste Klasse umfaßt alle den d béträgt jährlih für jeden Hund 4 Gulden. Die heite Klasse begreift alle Jagdhunde, mit ein er Abgabe n 1 Gulden für den Hund. Jn die dritte Kla sse ge- ren alle Hunde, die des Gewerbes oder der Sicherheit egen gehalten werden, und es wird von i hnen eine hrliche Abgabe von 24 Kreuzern erhoben. T )as Geseß itt mit dem 1. Aug: d. J: in Kraft und voi 1 dem Er-

age der Abgabe fällt der vierte Theil den Oi ts-Armen-

assen zu. | :

Bern, 24. Jul. Jn der Gegend von L auerz, wo rch den im Jahre 1806 erfolgten Einsturz d es Gipfels m Spibßenbühl, das shône Thal von G: ldau nebst inen Dörfern und Bewohnern unter ein: r Schutt- isse begraben liegen, hatte sih vor einiger ' Zeit das erúcht. verbreitet, daß während des anhaltend en Regen- iters, von der obersten Spike jenes Berge: 5 mehrere teine sich herabgewälzt hätten, und daß ei he bedeu- de Felsenmasse neuerdings mit dem (Linstu; ze drohe. bejonders

«}e zerstreut liegenden Häuser, und bewog d je Regle- rung -des Kantons Schwyz, eine nähere Unt. [rsuchung vhalb anstellen zu lassen. Zu diesem Ende 1 )ersüßten am 8ten d. M. von Arth aus, mehrere sa, hkundige ânner- auf- die Anhöhe des Berges; in ihren 1 an die egierung abgestatteten Bericht erklärten sie, d. zwar

Abhange der obersten Spiße des Berg. ‘s, der nippenspiß genannt, sich allerdings ein { FelsstÜck n-60 bis 80 Schuh Länge und eben so viel Breite, va 40- Schuh weit von der obern Fläche des Gnip- nspibes losgerissen hatte, daß aber, nach der R ichtung, ein schon am 3ten- d. sih herabgewälztes À selsstück nommen, so wie nah der Grundfläche des n ch den usturz drohenden Felsens zu urtheilen, für die a\ngrän- den Wohnungen und Güter durchaus nichts |zu be- rchten se Wirklich erfolgte am 11ten M ‘orgens Sturz jenes losgerissenen Felsens, ‘ohne den -gering- n Schaden zu verursachen, in der schon zum 2 Zoraus gegebenen Richtung, und der Fall war jogar so un- deurend, daß er von Vielen die in der Gegend woh- n oder um-die Zeit, wo der Sturz erfolgt séy11 soll, auf der- Strape, die über die alte Schuttmass.? vom iee 1806. führt, befanden, niht einmal ‘verno11 men

e. E Das von dem Repräsentanten - Rathe des Kantons nf genehmigte Budget der Stgdt Genf für 1824,

schließt in der Einnahme | lus Genfergulden, ab. a E E E rient, 23. Jul. Nach einer úber einen Motia langen trockenen , - beinahe unausstehlichen e 3 Grad im Schatten gestiegenen Hiße, sammelten sich heute plôblih gegen Abend hin düstere Wolken, und es ergoß sich ein dreistündiger nächtlicher Regen, auf wél- chen gegen Mitternacht , ein fürchterliher- Sturm von Nordost her folgte, und verheerend über die Felder brauste. Er dauerte mit beinahe’ immer gleicher Krafc 24-Stundén lang, und gräßlich ‘erscheinen nun im ganzen Thale die Spureti der Verheerungen, die er von Lavis abwärts angerichtet hat; das Türkischkörn ist größtentheils zér- fnicft; die Früchte sind von den Bäumen, viele Trauben von den Reben gerissen ; ganze Reihen dieser leßteren lie- gen niedergeworfen, viele Bäume sind aus der Wurzel gerissen, noch mehrere ihrer. Aeste beraubt. Diese Vere heerung dehnt sich bis Verona aus, während gleichzeiti im Brescianischen ein. anhaltender Hagel viele ddie Felder auf lange Jahre zerstör“ hat. Der Schaden ist wegen seiner Ausdehnung ungeheuer, und größer» als wenn es eine halbe Stunde: gehagelt hätte , da der Ha- gel. gewöhnlih nur, auf kurze Strecken- si ausdéhnr Merkwürdig ist -es, daß während der- ganzen: Dauer die- ses Sturmes der Himmel dicht umwölkt blieb, und daß iu u yerees es deBeblrge: faum ein Wind, iel weniger etwas ' von dem wütl ; A ist. | N E E arschau, 26. Jul. Dem 22stén d. M. if der ee 0 Die ARIiE S GLL v Me: od auen, und die Fürstin von Lowic i ahlt nach a Lach E ' E Es ie hiesige Anstalt. für künstliche Mineralwa Î sich des besten Fortganges zu erfreuen und ied ae

besucht. : L H Nach einer Bekanntmachung der Regi Kom. mission der Einkünste. und des Srhats L wärtig die 5prozentigen Zinsen. von den Herzoglich War-- schauschèn Schaß-Obligationen für das erste halbe- Jahr 1824 von der hiesigen Generäl-Staats-Kasse gezahlt. - - 2 Se Rel fe E Fehr zahlte man fúr c 1 «7 poln. Wei Q ( 4 l, See S E

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Berlin, 5. Aug. Am 3. Auguf hielt die Könial Afadernie der Wissenschaften zur Feier des Geburts, Tas ges Sr. Majestät des Königs eine öffentliche Sikung, welhé von dem Sefretair der historisch-- philologischen Klasse, Hrn. Buttmann, eröffnet ward, und worin Ab- handlungen gelesen wurden, von Hrn. Rudolphi über den Wassetkopf, von Hrn. Lichtenstein über die Antilos pen von Nord - Afrika, und von Hrn. Ritter úber das Peträische Arabien. Von den: übrigen in diesem Tage in der Residenz statt gefundenen. Festlichkeiten machen wir folgende namhäftr. Jm Universitäts - Gebäude war Vormittags ein feierlicher Aftus. Jn dem Etablissement des Banquiers Herz Beer im Thiergarten wurden, wie alljährlich, die Knaben des Louisen-Stifctes von demsel-