1824 / 193 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 18 Aug 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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erger Hindernisse als jeßt zur Herbeiführung einer pu «art E ing zu äberwinden gehabt haben. Sale ‘fennen die Umstände nit, die den franzöôsischen Unterhändler verhindert haben, diesen Weg des Ver- gleiches einzuschlagen - oder die, wenn er ihn eingeschla- gen hat, den Erfolg vereitelt haben. Gewiß ist aber, daß die haitischen Abgeordneten mit günstigen Aeuße- rungen von Seiten der französischen Regierung und nicht ohne die Hoffnung nach ihrer Fnsel zurückgekehrt sind, von der dortigen Behörde die erforderlichen Vollmachten zu erhalten, um noch einmal nach Franfreich zurückzu- fehren und auf der von unserer Regierung vorgeschlage- nen Basis zu unterhandeln. Unter diesen Umständen legt Frankreichs Interesse uns die Pflicht auf, nichts zu sagen, was irgend Haß oder Besorgnisse sowohl -in un- seren Handels - Städten als auf St. Domingo erregen fôönnte, sondern im Gegentheil nach unseren Kräften dazu beizutragen daß die Unterhandlungen unter den glücklichsten Auspizien wieder angeknüpft werden. Zu diesem Eude glauben wir auf die Frage von der Obe r- Herrlichkeit oder jener beshüßenden Souverainität, welche, wie uns scheint - Frankreich úbet St. Domingo verlangen muß, zurückkommen zu müssen. Es wäre zu wünschen , daß einige Perjonen sich davon überzeugen möchten, daß nicht sowohl die Ehre Franfreihs als das Snteresse St. Domingos eine solhe Klausel noth- Dendig macht. Der König fann, ohne die Grund\{äße der Ehre und Legitimität in irgend einer Art zu. verlez- zen , - sich der Souverainität einer Provinz/ und um \o viel mehr einer seiner Kolonien entäußern sobald das allgemeine Interesse der Monarchie diese Entäußerung erheischt. Aber, wenn gleich Frankreich, ohne sich zu verunehren, die Souverainität über den franzo sischen Antheil an St. Domingo abtreten fann, so hat es doch gute Gründe zu wünschen, daß es der Beschüßer eines, sowohl inneren Mishelligkeiten als äußeren An- griffen bloßgestellten Staates bleibe. Während Franf- reich mit Hayti Handels - und sonstige Verbindungen anfnúpft, muß es ihm darum zu thun seyn, die Ueber- zeugung zu haben, daß feine neue Umwälzung, feine ‘Snvasion auf dieser Insel seinen, in Folge der neuen Drdnuüng der Dinge auf haytischem Boden befindlichen Unterthanen, so wie deren Kapitalien und Waaren-Maga- zinen Gefahr drohe. Wollten andererseits die Haytier wohl- wollenden Rathschlägen Gehör geben, so würden wir ihnen \Fagen : Eure reelle Ünabhängigfkeit leidet in keiner Art bei einer Klausel, wodurh Jhr den König von Frankreich “ils Euren Protektor anerkennt. Jhr habt keine Marine, t Euch Múhe Eure Flagge gegen dle columbi-

d Buenos-Ayresschen Seeräuber zu beshüßben,

éónnt in den europäischen Gewässern nicht

von Frankreich, wird dagegen :

mand den Schwung Eures Handels und Eurer Schif- fahrt hemmen. Jhr habt zwar den spanischen Antheil an St. Domingo erobert, aber nah dem öffentlichen Rechte habt Jhr auch nicht den i gültigen Be- Tatitel für Euch; Spanien hat Euch feine Réchte nicht abgetreten und es kann Euch sehr in Verlegenheit brin- gen wenn es dieselben an eine Macht abtritt, welche sich

dres ,„ und beide Regierungen würden sodann |

Betrachtungen,

- bühren 388,928 Piaster

Nie-

par genug fühlt, sie geltend zn machen. Nur von v Franfkreihs dürft F

reundschaftlichen Vermittelung den ungestörten Besitz dieses Gebiets, des schönsten Ey Insel, erwarten. Jst diese Aus ses der Achtung und Erkenntlichkeit gegen Euren alt Mutter-Staat werth? Der umsichtige Präsident & Domingos ist besser als wir im Stande diese politis die das gemeinschaftliche Interesse beid den Haitiern noch näher zu i

Aus einer Uebersicht des Handels der Insel Hi vom Jahr 1823 ist ersichtlich, daß der Werth der Wu ren, welche aus den vereinigten Staaten nach St. Dominy gebracht wurden, sich auf nische Piaster (zu 5 Fr. 60 C.) belief, von welcher h Regierung 812,862 Piaster für Eingangsgebühren bej Der Werth der von England eingeführten Waaren { trug in demselben Jahre 3,661,144 span. Piaster t Inbegriff von 248,638 Piastern, welche die haitische) gierung- an Zollgebühren erhob. Der Werth der 1 den vereinigten Staaten ausgeführten Waaren belief dagegen auf 3,293,892 Piaster, von welchen an Z0 eingingen, während daß der Vi der nach England ausgeführten Waaren sich auf 3/0020 Piaster, und der Zoll auf 497,661 Piaster belief. Betrag der Eingangs- und Ausgangsgebühren belief! für das Jahr 1823 auf 2,842,580 span. Piaster, wo! erhellt, daß- zwei Örittel der Zollgebühren von den} (ändern und Nordamerikanern errichtet wurden. Zwis den Freistaaten, die sich im füdlichen Amerika geb haben, und der Jnsel Haiti sind die angefknüpften Ÿ delsverhältnisse noch von keiner Bedeutung.

Länder uns eingiebt, wickeln.‘

Das- Bezirks:Wahl- Kollegium des Departement an die’ Stelle des mit M

Charente zu Cognac hat abgegangenen Hra. Otard, den royalistischen Kandidl Hrn. Hennesy (Präsidenten des Kollegiums), und| Departements-Wahl-Kollegium des Côle- d’or—- Dep ments zu Dijon, an die Stelle des verstorbenen Ÿ Brennet, den royalistischen Kandidaten Hrn. von G tivron gewählt.

Von dem General-Lieutenant Andreossy ist hier| Brochúre unter dem Titel: „Von der General: Dire des Militair - Unterhaltswesens unter dem Minist des Marschals Herzogs von Belluno‘/ erschienen, der Verfasser Alles was gegen diese Verwaltung, | sichtlich der Verpflegung der Armee in Spanien un! Kontrakte mit Hrn. Ouvrard, publicirt worden roiderlegt. :

Ein hieselbst angestellter Vergleich zwischen dul den Jahren 1822 und 1823 in Paris erschienenen M chern , Kupferstihen und Musikalien ist zum Vort) dieses leßtern Jahres ausgefallen ; es sind nämlió Sahre 1822. 5824 Bücher, 840 Kupferstiche und 229% sifstücke, im Jahre 1323 aber 6007 Bücher, 978 Kul! stihe und 365 Musifstücke hieselbst erschienen.

Der Präfekt bringt den Eigenthümern von P den in Erinnerung, daß die diesjährigen Wettrenne Seine-Departements, fúr die Bezirks-Preise am 29,1 für _ den Haupt-Preis am 31, d. M. statt finden wt

Kours der Rente vom 10. Aug. 101. 60.

sicht nicht eines Bew

die Summe von 6,641,570 }

Staaten und dem

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Wien, 11. ¡e Louise, Herzogin von Pacma 2c. sind am Z0sten v. M. Nachmittags um 5 Uhr von der nach Unter-Jtalien nternommenen Reise im erwünschtesten Wohlseyn wie- x in Parma eingetroffen.

Der berúhmte Pons hat auf der Sternwarte von Narlia, am Abend des 24. Jul., beim Kopfe des Ophiu- us, einen fleinen, fúr .das bloße Auge unsichtbaren, inem Nebelfleck ähnlichen Kometen, ohne Schweif oder haar, entdeckt. (Da die Sternbilder Ophiuchus und erfules an einander stoßen, so _ist dieses wahrscheinlich ¿x nâmlihe Komet, den Hr. Scheithauer in Chemniß m 23. Jul. und Hr. Gambart in Marseille am 27sten ¿selben Monates aufgefunden hat.)

¡¡Bei den in öffentlichen Blättern enthaltenen Nach- ichten über die Vorbereitungen zur Anlegung einer un- rirdishen Straße unter der Themse in London‘ sagk er dsterreichische Beobachter, „wird die Notiz nicht ohne interesse seyn, daß eine solche Unternehmung bereits n der Königin Semiramis zu Babylon unter dem Eu- hrat ausgeführt worden ist. Aus dem, was Diodor on Sicilien hierüber erzählt, geht Folgendes hervor:

„„Semiramis besaß an den beiden Ufern des Flusses ch gegenüber liegend, zwei Palláste, und um ungehin- t oder ungesehen von dem einen in den andern ge- ingen zu können, ließ sie unter dem Flusse. einen ge- dibten Durchgang anlegen. Zu diesem Behufe wurde n 360 Stadien langer und 35 Fuß tiefer Kanal, mit rch Bitumen zusammengefügten Ziegeln ausgemauert, rgestellt, und in demselben der Fluß. abgeleitet. | „Ueber das so trocen gelegte Flußbett wourde nun r gewölbte Gang von einem Palaste zum andern an- (egt. Der Bogen des Gewölbes war sieben Fuß di, n festen starken Ziegeln, überall mit Bitumen zusam- engefúgt und überstrichen. Die beiden Seitenmauern, elche das Gewölbe trugen, hatten eine Dicke von 20 iegeln, oder von beiläufig eben so viel Fuß; ihre Höhe js zu Anfange des Bogens betrug 12 Fuß, die Breite (s Weges war 15 Fuß. Dieser unterirdische Weg urde an beiden Enden mit zwei Thoren von Erz ge- chlossen. Das Werk wurde in 260 Tagen zu Stande

ebracht. ‘/

München, 10. Aug. Jhre Majestäten der König nd die Königin haben Sich heute mit N. K. K: Do: eiten den Prinzessinnen von Nymphenburg aus nach

egernsee begeben.

Darmstadt, 8. Aug. Jhre Hoheit die Erbgroß- erzogin ist heute früh von einer Prinzessin glücklich ntbunden worden.

Bern, 7. Aug. Jn der funfzehnten Sißung der Tagsaßung vom 29. Jul. famen unter andern auch die Handels - Verhältnisse der Schweiß mit den Nachbar- Auslande zur Sprache. “Nachdrück- ihe Vorstellungen , welche der Vorort wegen des allen Verkehr hemmenden neuen Waagren-Eingangs-Tarifes- an den Hof von Turin gerichtet hatte, wurden durch eine Note des K. Sardinischen Geschäftsträgers vom 21sten ulius erwiedert, worin allgemeine gefällige Zusicherun- jen ertheilt werden und die Bereitwilligkeit ausgespro-

hen wird, den abgerissenen Faden der Unterhandlungen

Aug. JZhre Maj. die Erzherzogin Ma- ]

für einen Handels-Vertrag wieder aufzunehmen; wofern die Schweiß ihre, genauer bestimmten Begehren und

Wünsche, nebst den von ihr zu machenden Gegen-Aner- bietungen, Überreichen wolle. Die Sache wurde einer aus fünf Mitgliedern bestehenden Kommission zur Be- ‘rathung úberwtesen, die gleichzeitig auch die Lage der úbrigen Handels-Verhältnisse mit dem Auslande in Er- wägung ziehen und darüber berichten soll. Es ist nâm- lih, auf eine vorôrtiiche, an das Königl. Niederländi- sche Ministerium gerichtete, die Erleichterung des shweiz- zerischen Handels - Verkehres - betressende Note, eine ge- fällige Antwort des Ministers der auswärtigen Angele- genheiten vom 17. Jul. eingetroffen, welche. den noch in- Turin auf Urlaub verweilenden Grafen von Liedekerfe als einen Unterhändler bezeichnet, der nähere Eröffnun- gen empfangen könnte und dafür sih in Bern einzufin- den bereit seyn würde. Für die eingeleitete Unterhands lung mit Würtemberg, deren Eröffnung nunmehr von dem Stuttgarter Ministerium abhängt, hat der Vorort drei eidgenössishe Kommissarien ernannt und die Stadt Zürich zum Orte der Verhandlung bestimmt.

Madrid, 6. Aug. Der König und die Königin befinden sich fortwährend in Sacedon.

“Unter den Depeschen welche die Regierung neuer- dings aus Südamerika erhalten hat, befindet sih auch die Proflamaction die von dem Präsidenten der sogenann: ten peruanischen Republik, Marquis von Torre - Tagle, an die Bewohner Limas, an dem Tage des Einzuges der spanischen Truppen in diese Stadt, erlassen worden ist, Man liest darin unter andern folgende Stelle : „„Theure Landsleute! Es ist Zeit daß Jhr Eurem Jrrthume ent- rissen werdet. Der Tyran Bolivar wollte Euch, als

Sklaven, seiner Yepublif Columbien unterwerfen; aber

seine Pläne sind vereitelt worden; die siegreihen Spa- nier sind gekommen um Euch zu befreien, und Euch von der Schande und dem Verderben zu retten. Dieser Bo- livar hatte mich zu bewegen gesucht, mit den Königlichen Generälen Unterhandlungen anzuknüpfen, um Zeit zur Flucht zu gewinnenz und als ich mich dessen weigerte, wollte er in séiner Wuth mein Blut, so wie das von tausend anderen Opfern, vergießen. Diese Thatsache bin ih bereit durch die glaubwürdigsten Zeugnisse zu be- weisen. _Peruaner: Bolivar ist das größte Ungeheuer das je die Erde getragen hat; er ist der Feind jedes Ehe renmannes, mit einem Worte aller Derer, die sih sei- nen ehrgeizigen Plänen widerseßen. ‘/ |

Den lebten Nachrichten aus Buenos-Ayres vom 6. Mai zufolge, wehte die Königl. Fahne fast auf allen Punkten Chiles. Der Oberst Quantanilla war Chef der neuen Regierung; er hatte eine Verschwörung gegen seine Person entdeckt, und in deren Folge eilf Häupter derselben hinrihten lassen. Der ganze Distrikt Mendoza hegte gleih günstige Gesinnungen für die Sache des Kd- nigs als Lima und Chile. d

A. n l. à D Köln, 4. Aug. Schon im Jahre 1813 war von einigen Mitgliedern der nunmehr vereinigten evangelî- hen Gemeinde hieselbst, in wohlthätiger Menschenfreund-

lichkeit eine Sonntags-Armenschule gestiftet worden. Dem