1824 / 202 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 28 Aug 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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oder aufhören muß zu seyn. Die Emancipation: seiner oder aare überseeischen Besißungen, seine geographi- sche Lage, seine unerschöpfliche Fruchtbarkeit , seine reis chen, unberührten Minen, sein shwaches Gewicht auf der politischen Wage Europa's, alles , selbst sein Klima gebietet thm, ch äls Republik zu konstituiren. Spanien is republifanish durch seine natürliche Beschaffenheit, durch Vernunft und Politik; nur dur den Ehrgeiz der roßen, und | Weneie geworden. (Welch ein- Unsinn?) Aber, wird man mir sagen, wie soll Spanien in eine Republik um- geformt werden? Durch einen fräftigen Willen. ÑYon wem soll dieser Wille ausgehen ? von den reinen aniern. Aber die Elemente der Opposition sind unzählig in diesem Lande? man wird sie bewältigen. ie das? Jndem man sie vernichtet. Um diese Büchse der Pandora hermetisch-zu verschliegen ist es un- erláßlih nothwendig, die regierende “Dynastie bis auf ihren leßten Sprößling zu vernichten; man muß die Geistlichkeit vertilgen, und deren-Güter unter die Dürf- tigen und Diejenigen die sih um das’ Vaterland verdient gemacht, vertheilen. Man muß die jeßige Beamtenwelt zerstôren, eben so einen größen Theil des Heeres und Adels. Kurz, das Heil des „Vaterlands erheischt das

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Opser aller Unverbesserlihen ohne Unterschied.

es Alters, des Standes und Geschlechts ‘Welche entsebliche Ruchlosigkeit !) „Die öffentliche Rache muß gésättigt werden durch das Blut des Verruchten. Ferdinand wird verurtheilt sein Haupt auf das Schaffot zu tragen, was die Richard, Porlier, Vidal und Riego mit ihren Blute geadelt haben.“/ —— Was sagt ihr hiezu ruft eins unserer Blätter aus ihr Apostel

der spanischen Freiheit, ihr heftigen Gegner des heilig- Len Sen. Kriegs? Antwortet! Das sind die Männer die in Euch eifrige Lobredner gefunden, das sind

e Mâänuer die auf Euren Beistand rechneten wie ihr 2 Jen ihtigen. Ihr waret das schwache Echo derselben und Nen EE De e LOO) Jeg! ihre düstereh Laute wiederho- len, wenn nicht die Vorsehung, die über dem Throne der Bourbons wacht, ihre schwere Hand auf Euch gelegt hätte. Fouché’s Mémoiren von denen der erste Band erschiè- nev ist, sind sehr gut geschrieben und von großem Junte- resse. Von den vielén Schriften, den 1

‘Brumaire und die Usurpation Buonapartes erschienen ind, e nah dèm Urtheile eines unserer gele- R U feine diese Epoche besser und vollständi- ger als jene Memoiren. Der Verfasser zeigt darin sehr einsihtsvo ‘wlè wenig man eigeritlich auf jene angeb- liche National-Wahl, auf jene Millionen von Stimmen durch dié Buonaparte zum lebéñslänglichen Konsul und dann zum Kaise gemacht wurde, zu gebèn hat. Ueber- haupt sind die Métwmöiten ‘völl von interessanten Einzel- heiten, die man sonst nirgends" findet ; so erfährt man

tér andern daraus, daß- Fouché als Polizei - Minister, äglich 1000 Fr. an: Madame Büonaparte, und- monat-

li 25,000 Fëö. an einen Mann in der nächsten Umge- huñá des ersten Konsuls: zählte, um fortwährend von allém was im Jnnern der Tuilerien vorging unterrich- tet zu-werden. E |

“Rente 101.

Blatte erwähnte) Beri

die Verderbniß der Geistlichkeit is es zur"

welche über den 18ten

estrige er Afrikanischen Sritieut macht über die, unserem Gesandten von Seiten der fra

dsischen Regierung ertheilten Antworten unter anden b lgendé Bemerkungen: E

Milemand wird leugnen „. daß in“ England- ej tiefes und allgemeines, dem Sklaven - Handel abholdd Gefühl herrsche; daß nicht allein Flotten- und Zollbear ten, sondern auch Privat-Leute einen mächtigen Grun zur Wachsamkeit auf denselben in den großen Belohnun gen finden, die sie für die Entdeckéung eines solchen B, triebes bekommen; und daß freiwillige Vereine zur Uni terdrückung desselben bestehen, aus Männern gebildet, v denen wenig zu glauben steht, daß sie bei einer Uebertretuny der Abolitions-Geseße schlummern roürden. Wenn den

London, 17. Ina: ¿Dar (in unserem t

unter solhen Umständen die französische Regierung w zus dem Werke des der weniger thätig noh weniger ernstlih als die engl

sche verfahren ist, wie ist auch nicht Ein Beispiel von Sklaven-Haudel, unter eng lischer Flagge die leßten zehn Jahre hindurch entde(} worden, während die Fälle von französischem Sklave Handel \s{lechterdings unzählbar gewesen? Und {aru weigert, ungeachtet der vermehrten Beweise, die t| franzôsische Regierung von der völligen Unwirksamfi ihrer gegenwärtigen Geseße zur Unterdrückung des Síh ven-Handels bekommen hat, noch immer sich dieselbe, eiu infamirende Strafe auf das Verbrechen zu seßen, wi} rend es in England dem Seeraube gleichgestellt worde! Wie fommt es schließlih, däß, während nicht die Au rústung auch nur- Eines Sklaven - Schiffes von Engl aus im leßten Jahre odér seit vielen früheren Jah bewiesen werden fann, es dagegen zu beweisen steht, ( aus dem Hafen von Nantes allein nicht weniger als}

es denn gekommen, di}

Sflaven-Schisse im Verlauf von. nur wenigen Monat des Jahres 1823, - kaum mic dem Versuche es zu: wi hehlen ausgerüstet worden sind. |

¡Es ist einleuchtend, däß, während die Strafen, |! darauf stehen, blos i Gelde bestehen, feine-noch fo gti} Wachsamfkeic öffentlicher Beamten verhüten fann, di derselbe fortgeführt wird, ‘so läge der Gewinnst die sefuranz- tragen fann. Würde, aber ein Geseß ge

ben ‘das eine infämirende Strafe, wie Brandml

oder Galeere, wider Alle einfährte, die Kapital in d sem Handel anlegen, wider die Agenten in demselbä und die Kapitaine und Officiere von Sklaven-Schiss(l

und würden angemessene Belohnungen für Angeber 1!F

für Saisirende ausgeseßt, so ist wenig Zweifél , daß l Frankreich wie in England -die Unterdrücfung bis |! einem hohen Grade zu: Stande fommen würde. Wen Leute von Eigenthum, wenn: überhaupt welche, würde! sih einer so bedenklichen Gefahr einer gerichtlichen Uv tersuchuug , ‘die eine infamirende Strafe nach. sich zdg! ausseßen wollen und dieser Handel würde, anstatt wi jeßt ein beliebter zu seyn nah: Verdienst die Schank und Entehrung sowohl als die gerichtliche Strafe auf sid)

zlehen, welche Verbcechen der ärgsten Art auf. sich laden."

Warschau, 17. Aug. Einer ‘von dem Füksten K ‘Statthalter unterm 3ten d. M. ergangenen Verordnun zufolge, ist zur Bewahrung der öffentlichen Fonds vor

Aberlieferten Kultus "entsagéèn müssen.

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ation von den Entscheidungen der Hypotheken-Kommis- fon der Wojewodschaft Lublin für die General -Proku- atur des Königreiches Polen bis zum leßten December ), J. verlängert worden. -_ | R N) Eiñé dffentliche Aufforderung der hiesigen Regie- ungs-Kommission. des Kultus ‘und der öffentlichen Auf- lárung macht ‘es dén Eltern und Vormündern zur Pflicht ,- nicht zu entfernt von den von ihnen zum Be- uch fúr ihre Kinder gewählten Schulen zu wohnen, da ie Erfahrung: gelehrt hat, daß Vernachlässigung der Schule sehr häufig in der weiten Entfernung der Schu- n voi dem Aufenthalts-Orte der Schüler ihren Grund

ehabt hat.

Schluß des im* vorigen Blatte abgebrocheneu Auszugs Hrn. Alexander v. Humboldt.) „Bei den Alten hingen Geschichte, religiöse Meinun- en und der physische Zustand eines Landes durch unaus- jsliche Bande zusammen. Um den Anblick der Gegen- en; um die alten Umgestaltungen der Metropole zu vers Fessen, hätte der Kolonist dem ihm von seinen Voreltern Bei den moder- en Völkern hat die Religion, um so zu reden, feine "fal-Farbe mehr. Das Christenthurn hat, indem es den Sdeen einen weitern Umkreis giebt und“ alle Völker er- nert „_daß sie Bestandtheile derselben Familie ausma- en, das National - Gefühl geschwächt; es hat in den iden Welten die atten Ueberlieferungen des Orients und dere, die ihm eigènthümlich sind, ausgestreut. Nationen, 1 Ursprung und Sprachen von einander verschieden, ben “durch dasselbe gemeinschaftlihe Erinnerungen

galten und die Einführung der Missionen hat, nachdem -

in einem großen Theile der neuen Welt. die Civilisa- pn begründet, den fosmogonischen und religiösen Jdeen bedeutendes Uebergewicht über die rein nationalen Mrinnerungen ertheilt. Was noch mehr ist: Amerika's Kinnerungen sind fast alle in Gegenden gegründet, wo erloschenen Generationen faum einige Spur ihres estehens zurückgelassen haben. Jm Norden von Rio- ila, an den Ufern des Missouri, in ‘den östlichen An- erstreckéen sich die Traditionen kaum auf ein Jahr- Mndert zurü. Fn Peru, Quatimala und Mexico ‘bê- ugen, es ist wahr, Ruinen von Gebäuden , historische emälde und plastische Denkmäler, die vormalige Civi- ation der Eingebornen, aber man finder in einer gan- Provinz kaum eine Familie, welche bestimmte Kennt- se von der Geschichte der Jnfkas und mexikanischen Ursten besißbet. Der Eingeborne hat seine Sprache, ine Kleidung, seinen National-Karakter beibehalten, er sein Quippus, seine symbolishe- Malerei fehlt ihm; le Einführung des Christenthums und andere Umstände ben nach und nach die historischen und religidsen-Ue- rlieferungen vershwinden gemacht. | „Von einer anderen Seite verschmäht der Kolonist lropäischen Stammes Alles, was sih-auf überwundene dlfer bezieht. Zwischen Erinnerungen der Mettopöle d diejenigen des Landes verseßt, welche er entstehen h7 betrachtet er die einen und die andern mit der näm- ven Gleichgültigkeit unter einem Klima, wo die Gleich-

beinahe unbemerkt macht ; er úberläßt fich nur ‘den'Ge- nüssen der Gegenwart ‘utid blickt selten in die verflo}se- nen t E h i 159379 1M ___ ¡Und welcher Unterschied“ Herrscht auch zwischen dér einfôrmigen Geschichte Gd er dan, id dem ab- wechselnden Gemälde, welches die Geseßgebung, die Sitz ken und politischen Revolutionen der alten Kolonien där- bieten. Ihre durch die verschiedenen Formen ihrer Ne: gierung modificirte geistige Bildüng erweckte oft dein Neid der Metropole: Düukch ‘diesen glücklihen Wettstreit er- reichten die Wissenschaften und Künste in Jonien, Groß- Griechenland und Sicilien den höchsten Grad ihres Glan- zes. In unsern Tagen dagegen haben die Kolonien weder Landes - Geschichte noch National - Literatur. Die“ der neuen: Welt haben“ fast niemals mächtige Nachbarn ge- habt und der Zustand “der Gesellschaft har daselbÆ nur unmerkliche Verähderungen erlitten. Ohne politische Exi- stenz haben dièse Niederlassungen des Handels und dés Ackerbaues nur einén passiven Antheil den großen Welt-Erschüttekungen genommen. |

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Arnsberg. Einige metallishe Fabriken des Kreises Altena, wurden im Laufe des Mohats Julius mit un- gewöhnliher Thätigkeit und Anstrengung betrieben, ins- besondere die Fiñngerhut- und Stricknadel -Fäbrifkei.

Der Fabrik-Unternehmer Rumpe/ hät aufseiném néücn Schmelzwerke am Héuengraben bereits mit der Vérfer- tigung von Antimonium dèn Anfang gemacht. Die Blei-Gewerkschaft zu Ramsbeck hat durch das Springen eines Ofens bei- dem Abtréiben des Silbers einèn nicht uñnbeträchtlichen Verlust erlitten. Die beiden Feuterschwanim

Manufakturen zu Fredeberg sind fortwährend in Thä-

tigkeit, und beschäftigen gegenwärtig 18 Menschen.

__ Ein Fabrikant aus- dem“Bergischen hat dié Dotnî- nial -Mähle zu: Schwarzenau im Kr. Wittgenstein ge- pachtet, und beabsichtigt daselbst einé Maschinén - Spin- nerei anzulegen. -Zur- Belebung der dasigen Serge? Und Tuchfabriken wird dieses sehr vortheilhafc seÿn.

Koblenz. Am 11. Jul. Tsegélte der Schiffer Pe-- ter Schisser von Zündotf, nebst Frau, Sohn und Knecht, mit einem ungefähr 18 Centner Käufmanns-Güter ent- haltenden Kahne, ander Krippe (Bürgérméistérei Ré- magen) rheinaufwärts. Dem Ahrbette' gegenüber: wurde der Kahn plößlich durch einén entgegenkommétnden Wind- Stoß umgeschlagèn. Die Schiffleute hielten sch an dem. Kahne fest; des -Schissers Frau aber war dem Ertkinken nahe, als“ Hilarius Hermann Anton Christoph Edmund Bretier, Konrad Schäfer, Petée Hammer, Gêr- hard und Gottfried: Ohlig ,' Gottfried Münch, “Johänh und Christian Bebing, sämmtlih“von Kripp, und end- lich der Schiffér Hubèrt Speich von Linz mit ihren Na- chen rasch herbeieilten und so niht kur 4 Menschen'vom Untergange retteten, sondern auch sämmtliche Käufmarnins- Güter glücklich áns Ufer brachten. E T 2E

Am 29. Jul. fiel der achtjährige Geörg Saal von der am jenseitigen Mosel-Ufer hieselbst haltenden Schiff- Mühle in die Mosel und würde den Tod darin gefün- den- haben, hâtte niht der Pionier van der Lacht von

etwanigem Schaden die Zeit zur Cirilegung der“ App“ Fit der Jahreszeiten die Aufeinanderfolge det Jahre | der 2ten Kompagnie der 7ten Pionier- Abtheilung mit