1824 / 205 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Todte und 400 Géfangene. Der Seraskier von Rume? lien. hatte sih gleichzeitig in Bewegung geseßt, allein ein unvermuthetér Zufall bewog ihn zum Rückzuge. Auf das Púlverdepot seiner Truppen fiel ein Blibstrahl der die Pulverfkfásten mit ne nicht geringen Zahl Leute ‘in die Luft springen machte. L

Er 19. Aug. JZhre Majestäten der Kösö- nig ünd die Königin sind nebst den Jnfanten und IFn- fantinnen am 16ten d. im Esfurial angelangt, jedoch na einem nur 24stündigeh Aufenthalte nah dem Kö- nigl. Schlosse San JZldefonso wieder abgereist. Se. Maj. haben Befehl ertheîlt, die Leibwachen mit einer Kompagnie Ausländer zu vermehren, welche zu Ehren der Königin den Namen: Sächsishe Kompagnie erhal- ten soll. Kein Ausländer der nicht Katholik ist, soll in dieselbe aufgenommen werden. Der General - Lieute- nant D. Vicente de Quesada, Gouverneur und zweiter. Chef von Madrid ist von Sr. Maj. zum General - Ka- pitain des Königreichs und der Küste von Grenada und zum Präsidenten der Königl. Kanzlei ernannt worden. Die Königl. Goelette Condor. ist auf dem Wege von Martinique nach Havannah, auf der Höhe von Mater- nillos (auf Cuba) der columbischen ‘Goelette la Juanita begegnet und hat sie durch Entern genommen, nachdem sie 26 Mann nebst dem Kapitaine getôdtet hatte.

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Arnsberg. Lobenswerth ist das Streben des Pfarrers Rauch zu Thülen, welcher, ohne erst dur das Beispiel des Gutsbesißers v. Treskow zu Friedrichsfelde dazu aufge- muntert zu werden, schon : rei bemüht war, arme Kinder durch nüßliche Arbeiten heranzuziehen, wenn glei sein Unternehmen, da er dass

selbe auf eigene Kosten ausführt, in Hinsicht der“ Aus-.

dehnung jenem uicht zur Seite geseßt werden darf. Jm Zahre 1816 nahm er ein 12jähriges Mädchen zu sich, heilte solches zuvor von einer bôsartigen Krankheit, gab ihr Nahrung, Kleidung und Unterricht, so daß dasselbe gegenwärtig sich als Magd selbst ernährt. Vom Jahre 1819—1821 hielt derselbe einen Knaben bei sich, welcher sih auch jekt vollständig ernährt. Jn ähnlicher Art ka- men noch drei andere Kinder zu Brode, und ein Knabe genießt in diesem Augenblicke gleichfalls bei dem Rauch Unterricht. : id

._ Koblenz. Jm Kr. Mayen hat der Debit mit den da- _ selbst gehauenen und gegrabenen Mühl - und Tuff-Steinen,

Traß und Pfeifen-Erde sehr zugenommen, Jn den leb-

ten sieben Wochen sind 6575 Ctnr. Pfeisen - Erde, 742 Ctnr. Traß und 7308 Ctnr. Tusf-Steine abgegangen. Die Eisenwerke zu Rasselstein bei Neuwied nähern sich durch die Thätigkeit des Handlungs-Hauses H. W. Remy u. Komp. täglich mehr jener Vollkommenheit, welche die reuesten Erfindungen, besonders der Engländer, in die-

sen wichtigen Industriezweig gebracht haben. Unter die

bedeutendsten und- kostspteligsten Vorarbeiten gehört der jeßt vollendete groß

gegen die gewöh lichen Anschwellungen des Wiedbaches

‘fate gerühmt.

seir dem Besiße seiner Pfar-.

ße Abfluß-Graben welcher die Werke

Gedruft ei‘ Hayn,

sichert, und wodurch die bereits bestehenden Blechwalz:

Werke, so: wie die ‘neu errihteten Walzen für Stab; Eisen, mehr Fall und. Kraft erhalten; zwei aus Eng- land gekommene geschickte Arbeiter sind bei dem techni- schen Betriebe beschästige und- helfen zugleich die neu: englische Frisch-Methode einführen.

Minden, 14. Aug. Jm- Vergleich des Monates

Julius v. J. sind 346 Stück Leinwand mehr zur Biele: |

felder Legge gebracht. ; : Aus dem Kreise Rahden wird günstigèr Einfluß der verbesserten Legge- Einrichtung auf Qualität der Fabti

einige Lebhaftigkeit, bei mittleren Préisen.

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Im Woll - und Schweine- Handel war ]

Protokoll der Deutschen Bundesversammlung.

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aller in der drei und zwanzigsten Sißung Anwesenden.

Berlin, 30. Aug. Land-Frachtsäße, zu welchen , nah |

Angabe der Schaffner, verladen worden. Der Centner nah

Aachen 35 Rthlr.; Breslau 1 Rthlr.; Danzig 34 Rthlr.:

Düsseldorf 3 Rthlr.: Elbing 32 Rthlx.; Frankfurt a. M. 2

Rthlr.; Koniß 23 Rthlr.; Rthlr.; Leipzig 12 Rthlr.;

Rthlr.; Nürnberg 34 Rthlr ; Posen 15 Rthlkr.; Prag 3 Rthlr.; Reichenbach 1 Rthlr.; Rostock (in Golde) 27 Rthlr:; Star- gard 15 Rthlr.; Stettin 17 Rthlr.; Stolye, Kolberg, Köslin 22 Rthlr.; Stralsund (in Golde) 27 Rthlr.; Warschau 53 Rthlr.; Wien 6 Rthlr. H

Koöontigliche SMaufpiele Mittwoch, 1. Sept.

Musif von Boyeldieu. Hierauf zum erstenmale: Der Zögling der Natur, pantomimisches Ballet in 2 Abthel- lungen von Titus. Musik von Romani.

Die beiden neuen Dekorationen der zweiten Abthei- lung, vorstellend die Kajüte und das Verdeck eines engli- hen Admiral: Schiffes, sind von den Königl. Dékora- tions-Malern Herren Köhler und Gerst. |

Donnerstag, 2. Sept. Im Schauspielhause: Das | Käthchen vou Heilbronn, großes Ritterschauspiel in 5 Abtheil. (Mad. Hoppe, vom Theater zu Stettin: Käth- hen, als leßte Gastrolle.) | |

Freitag, 3. September. Jm Opernhause: Alceste, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets. Musif von via lid (Mad. Milder wird als Alceste wieder auf- treten. ;

Die zu dieser Oper bereits acfauften, mit Don- nerstag bezeichneten Opernhaus-Billets bleiben für Fr e i- tag gültig, auch werdei die noch zur Opeo Alceste zu verkaufenden Billets, ebenfalls mit Donnerstag bezeichnet seyu.

“Metecrologische Beobachtungen. _ [Barometer|Therm.[Hygr. [Wind] Wiktteruug 30. Aug. |A. 28° 2/ |-+ 143°] 54° O. |ftérnttar; late. 34: Aug:1F.28° 2/4 11° 71% O. shéiter. M.28° 23‘]|-+ 21° | 36® O. hell, heiß, Gin s | Nedafteur John.

1 Im Opernhause: Der neue | Gutsherr, fomische Oper. in 1 Aufzug, von Castelli. |

im Bunde.

: Der Kaiserlich - Königliche präsidirende Ï Herr Gesandte, Freiherr von Múnch-Belling- hausen: erdffnete-die Sißung mit der Erklärung, daß Ÿ derselbe von seinem allerhöchsten Hofe den Auftrag er- | halten Habe, die nachfolgenden Eröffnungen, welche srü- | her in vertrauliher Sißung zur Kenntniß der verehrten | Versammlung gebracht worden sind, dermalen in das | dffentlihe Protofoll niederzulegen : : Als Setne Majestät der Kaiser in dek Sißung vom 90. . September 1819 die Aufmerksamkeit dieser ho- | hen Versammlung auf die damals in einem großen | Theile. von Deutschland herrschende Bewegung und | Gährung zu leiten Sich veranlaßt fanden, und Dieselbe ' jugteich dringend aufforderten, die Ursachen dieser bedenk- ichen Crscheinung gründlich zu erforschen, und die Mit-

| tel in ernste Berathung zu ziehen, wodurch Ordnung“

und Ruhe, Ehrfurcht vor den Geseßen, Vertrauen zu

| Zukunft gesichert und befestigt werden könnten, bezeich- neten Hôchstdieselben zugleich diejenigen Gegenstände, welche vorzüglich als Quellen des sich immer mehr und mehr in Deutschland verbreitenden Uebels der reifsten Erwägung würdig. erschienen. Es mußte Seiner Ma- jestät zur innigsten Zufriedenheit gereichen, durch -die hierauf gefaßten, für die- öffentliche Ruhe so wohlthäti- gen Bundesbeschlüsse die Ueberzeugung zu gewinnen, daß die Aufrechterhaltung und Befolgung jener Grund- be, welche Seiner Majestät und Jhren hohen Ver- V bündeten , - bei allen. Verhandlungen über die großen H Fragen unserer Zeit, zur unverrückt2u Richtschnur ge- leit haben, auch von allen übrigen Deutschen Bundes-

F egierungen als das einzige Mittel, dem gemeiuschaflie

hen Vaterlande die höchsten Zwecke, wonach cs streben fann, zu sichern, anerkannt worden war.

Wir könuen es uns jedoch, leider! nicht verbergen, daß ein. großer Theil der damals bestandenen feiudfeligen Elemente, der nämlichen, aus welchen in der jüngst ver- flosenen Zeit die úber so viele Natioueu verhängten

den Regierungen und allgemeine Zufriedenheit für die

Vier und zwanzigste Sizung

Geschehen, Frankfurt den 16. August 1824.

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Gegenwart

5. 131.

: D Proviserische Maaßregeln zur nöthigen Aufrechthaltung der innern Sicherheit und dentlichen Ordnung Rthlr.; Frankfurt a. O. #5 Rthlr.; Glogau #5 Rthlr.; Halle F ]

15 Rthlr.; Hamburg (in Golde) 2 Rthlr.; Königsberg 4: F Kottbus 1 Rthlr.; Krossen { F Liegniß 1 Rthlr.; Lübeck (in F Golde) 24 Rthlr.; Magdeburg 12 Rthlr.: Martenwerder 47 F

(35. Sib. 5. 220 v. J. 1819.)

Drangfale und Widerwärtigkeiten entsprungen sind, auch heute noch in Deutschland vorhanden ist. Denn obgleich die Besonnenheir, Mäßigung und Treue, die den Deut- schen Nationalgeist jederzeit aufs rühmlichste -auszeichne-. ten, und bisher von den gewaltsamen Zerrüttungen, de- nen andere Staaten zum Opfer geworden, bewahrt ha- ben, so ist die Anzahl und die Thätigkeit derer, die uns guf gleichem Wege zu gleihem Verderben zu führen be- reit wären, doch nicht so unbedeutend, ihr Einfluß nicht so gering, daß ihrem sträflichen Trieben mit Gleichgül- tigkeit zugesehen werden könnte. Sind sie auch nicht mächtig genug, den öffentlichen Frieden zu stören , fo stiften sie doch. shon unsägliches Uebel, indem sie alle | Autorität herabzuwärdigen, alle Grundsäbe zu erschüt- „tern, alle Wahrheiten zu verunstalten suchen, indem sie endlich jenes Gefühl innerer Zufriedenheit und dauer- hafter Sicherheit, ohne welches der politische Friede nie die Fülle seiner Wohlthaten verbreiten kann, mit rastlo- ser Betriebsamkeit untergraben. ; Seine Majestät der Kaiser sind von der Ueberzeugung innigst durchdrungen, daß alle freien Wünsche, alle reinen Gefühle, und alle fich selbst Überlassenen Bestrebungen der Deutschtn Völ- ker, ihren Regenten zugewendet, und daß alle gegenthei- ligen Erscheinungen nur das unreine Werk: frevelnder Demagogen sind. i Von der unermüdeten . Thätigkeit dieser gene, stórer haben die neuesten Berichte der mit Erforschung ihrer Umtriebe in mehreren Theilen Deutschlands be- schäftigten Mainzer Centralcommission -niederschlagende Beweise geliefert.- .- Vi t 2E O 4 Daß solche Erscheinungen „wie sie sih aus jenen Berichten ergeben, im Jahre 1824 in Deutschland noch möglich sind; daß. sie sich in einem Zeitpunucte der voll- fominensten äusseren Ruhe fortpflanzen, und mittelst vielfältiger , unter mancherlei Namen -und Vorwand stets fortdauernder, geheimer Vern dungen, : sogar mehr

und mehr verbreiten konnten: daß eine in ihren Ränken

nie ermüdendé Faction, -sich, wenu - gleih nur im Fin-