1824 / 211 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Gebirge mit der Unterschrift darstellte: „Gottes En- elgeleite Dich shüßend, Elisabeth! in unsere ieben Berge.‘ Durch diese Pforte geruhten I. K.

H. unter den Segenswünschen des B Volkes, Jhre

Reise nah Schlesien früh um 8 Uhr fortzuseßen, w0-

mit in Lawalde, Nittriß , Wartenberg und Neusalz ne-

ben sinnreich errihteten Ehrenpforten, überall die laute- sten Beweise der hôchsten Liebe und jeder treue Schle- sier betete in seinem Herzen, Gott fegne, erhalte und shüße Sie! Stralsund. Jm Monat August d. F. sind in den hiesigen Hafen eingegangen : 13 Schiffe, beladen mit rohem Zucker, Material - , Droguerle - und Kaufmanns-

Waaten, Kalk, Bretter, Holzwaaren, Steine, Eisen und Eisen-Waaren, Theer, Papier, Sreinfohlen, Schleif: Steine, Steingut, Feuer-Shwamm , Hanf, Hanf-Del, Pottasche und Talg; 8 Schiffe geballastet; 10 Dampf- Schiffe und Postjahten von Ystadt, mit den Posten ‘und Passagieren. Ausgegangehn sind: 13 Schiffe, mit 6422 Berl. Schfl. Weißen, 2930 Schfl. Roggen, 23,278Ï Schfl. Gerste, 4284 Schfl. Malz, 1120 Schfl. Hafer ; 8s Schiffe geballastet; 9 Dampfschisse und Postjachten nah Ystadt, mit den Posten und Passagieren.

Wekßlar. Die Obstbaumzucht erfreuet sich gegen- wärtig im hiesigen Kreise eines blühenden Zustandes, welcher der- nahen Wetterau wenig oder nichts nachgiebt. Denn nicht nur sind die Landstraßen und viele Vici- nal - Wege mit Frucht -tragenden Bäumen beseßt, jon- dern auch die Gärten“ und Feider der Begüterten pran- gen mit den s{dönsten Baumgruppen, die oft ‘die Dôr- fer wie Wälder umgeben und jenes freundliche blühende Aussehen gewähren, welches dem Auge so wohl thut. Aber der ökonomishe Nußen diefer Obstbaumzucht ist es, welcher so oft Húlfe und Trost dem Landmann

ewährt, besonders wenn die Getreide-Aerndte mißräth;

e ist es, welche dem Landmann in dem Apfelwein el- ‘nen Labetrunk reicht, wenn er sich andere Genüsse ver- sagen muß. Der Ausfall der : |

wurde Vielen nur dadurh weniger drückend, da Obst hatten, das die Stelle des Brotes und des Gemü- fes vertreten helfen fonnte und úberdies manchen Tha- ler dem Handel abgewann. Mit Negsamkeit siehet man daher die fleißigen Wirthe ihre Obstpflanzungen kultivi- ‘ren und es muß dem

Nachkommenschaft gefällt und so dem fommenden Ge-

shlechte einen Wohlstand zu bereiten sucht, den das,

jeßige nicht in gleihhem Maße von den. Vorältern er- erbte. Vorzüglich muß auch hier der Verdienste erwähnt | i Durchlaucht der Fürst von Solms- Aemter Braunfels und “Greifenstein ch erworben. Schon frúh hatten Se. Durchlaucht die Besißungen in Aufnahme ge- Muster für die umliegende es für rwerbs-

L L H C RE E E T Amen menen ante tar -

Gedruckt, bei Haun.

werden, welche Se. Braunfels um die

Hbstbaumzucht in Jhren

bracht und hatten darin ein _ Gegend und ein Beispiel zugleich aufgestellt, da den: Laudbebauer noch eine Nahrungs - und

Aerndte des Jahres 1822 daß sie

Menschenfreunde wohl thun, eine Bemühung zu gewähren, die sich in der Sorge für die

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Quelle gebe, wenn auch der Himmel den Aerndte-Segen | versage jederzeit eine Einnahme ohne Ausgabe. Nicht | Niderwillen und Vorurtheile, von denen man erst später zurücffkam, fand die Obstbaumzucht im Fürsten; |

ohne

thume Solms-Braunféls Eingang und Aufnahme. Der Landmann, der so gern die ferne Zukunft an den vollen Genuß des Augenblicks verkauft, will erst sehen, und lange sehen, ehe er sich zur Thätigkeit entschließt. Vie- les ist hier und im übrigen Theile des Kreises Weklar geschehen; noch manches ist zu wünschen übrig. Beson- ders fommt es darauf an, chen terricht in vertreiben.

der Bäume zu verbreiten, ist jeßt im “Kreise Wekla angefangen worden , den Dorfschullehrern da, wo si

handlung zu geben. Damit ist die specielle Aufsicht auf di! Baumpflanzungen an den öffentlichen Wege verbunden worden. Die Schullehrer beziehen dafüreinen kleinen Gehal! | qus den Gemeinde-Kassen, der mit beiträgt, ihre Lage z1 verbessern.

die mancherlei Handgriffe praftisch in der Baumschuß zu zeigen zu lassen.

Gemeindekassen von Zeit zu Zeit durch den Verkauf de jungen Obsibaumstämme eine Einnahme gewähren , .dif ohne allen Kostenaufwand entsteht.

S chauspièle.

Dienstag, 7. Sept. Im Opernhause: Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen, von Mozart. (Mlle. Véelt heim, vom Königl. Hoftheater zu Dresden : Donn Anna.)

Wegen Unpäßlichkeit der Mad. das Singspiel: Die Dorfsäugerinnen, an nicht gegeben werden.

Königliche

Grünbaum fFanl diesem Tag

Meteorologische Beobachtungen.

Barometer|Therm.|Hygr.|Wind| Witterung 5. Sept./A. 27°11/ |+15F°| 71° S. W. trüb, etwas Regen 6. Sept.|F. 27°102/|+ 15° ‘| 86° S.W. trüb, Nachts Reger

'M.27°11‘ |+ 142°) 81° |S.W. trüb, Regen: Redakteur John.

den Sinn für diesen nübli: F Zweig der Landwirthschaft zu wecen und den Un: F der Behandlung und Pflege der Bäume zu}

So manche Obstbaum-Anlage unterbleibt, bald weil nur Wenige die Fertigkeit haben, die Bäum: | zu ziehen, zu veredeln, zu pflegen und zu handhaben, F bald weil noch das Vorurtheil in den Weg tritt, wen gleich Lage, Klima und Boden noch so sehr zum Anba1 einladen. Um diese Vorurtheile zu besiegen, da wo s} noch besehen, und um jene Kenntnisse in Behandlun

selbst die Kenntnisse besißen, die, fast in allen Gemeinden bestehenden GemeindeBaumschulen in Aufsicht und Bu}

Sie haben zugleich die Verpflichtung, dis

Schulkinder in der Obstbaumzucht zu unterrichten, ihne und dieselben unter ihren Augen vornehme"

Zu diesem Zwecke sind hin uud wieder dif Gemeinde-Baumschulèn erweitert worden ; denn wenn au}

Allgemeine

Préußishe Staats - Zeitung.

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211.

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i L Amtlihe Nachrichten.

Kronil des Tages.

: Im Bezirk der Königl. Regierung

. zu Köln, ist der zeitherigé Prediger zu Leuscheid, Ÿ Friedrich ODelbermann, znm Prediger der evangeli-

hen Gemeinde zu Müllenbach ernannt worden;

zu Minden, isk der bei dem Ober-Landes-Gerichte 7 zu Paderborn angestellt gewesene Referendarius Karl IConsbruch, zum Assessor bei dem Land- und Stadt- Gerichte daselbst ernannt worden.

_Durchgereist: Der Kaiserl. Russishe Kourier,

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die Almendengüter bald feine Obstbäume mehr werden aufs} v 0n Bacheracht, von St. Petersburg nach London.

nehmen können , so werden doch die Baumschulen des

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ngs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 1. Sept. Das Denfmal für die bei Qui- \beron gefallenen Opfer wird in eine Kapelle, die mit [der Karthäuser Kirche zu Auray zusammenhängen soll, zu stehen fommen. Die Befkleidungen des Mausoleums [werden aus weißem Marmor bestehen , die Basreliefs sollen die Landung auf der Küste von Quiberon, den ¡Kampf vor dem Fort Penthievre und die Büste von René von Herci Bischof von Dol, die Grafen Som- breuil d'Hervilly, von Soulanges und Talhouet vor- stellen. Die zur Aufnahme dieses Denfmals bestimmte Kapelle wird 40 Fuß lang und 27 Fuß breit werden; auch sie wird mit weißem Marmor bekleidet seyn und an den Seiten 32 Tafeln mit den Namen der Unter- zeihner zu dem Monument enthalten. i

| Die Sühn-Kapelle, welche auf dem Märtyrer-Felde errichtet werden soll, wo die Opfer fielen, soll 45 Fuß lang und 20 Fuß breit werden und folgenden Basre- liefs enthalten: Die Religion, das Grab der friegeri- hen Martyrer von Quiberon beshüßend, nebst der Vüste des Bischofs von Dol, die Büsten des Grafen

0, Zeitu

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Berlin, den Sten September 1824,

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men halten; Büsten der Grafen Soulänges und Tal- houet; auf der Seiten-Erhöhung des Mausoleums wird in Stein dargestellt; die Landung auf . der Küste von Cornac und die Tafeln mit den Namen der Opfer. Se. Maj. der König, die Königl. Familie, die Mini- ster und die erlauchfesten Personen sind {on der Spiße der Unterzeichner. Gleich nach der Restauration besuchte Se. Königl. Hoh. der Herzog von Angouleme jene Gegenden und betete über den Gebeinen der Tap- fern, welche nah der Karthäuser Kitche von Auraÿ ge- schasst und dort aufgehäuft waren. Damals wurde der Plan zu dem Denkmal gefaßt; die Königl. Genehmi- gung erfolgte, J. K. H. Madame legte am 20. Séptr. 1823 feierlich den Grundstein und faufte aus eigenen Mitteln das Feld der Märtyrer.

Seit längerer Zeit (sagt ein von der Allgemeinen

Sombreuil d’Hervilly, der Herzog von Angouleme be- | end,- Engel, die umgekehrte Fackeln und

etyrer-Pal- | Absichtèr benußc wörden.

Zeitung mitgetheiltes Privat-Schreiben aus Paris) wurde allgemein Klage geführt, daß unsere gus so verschiedenen Epochen herrührende Geseßgebung nicht zweckmäßig geoörd- net sey, und daß man häufig Verfügungen anwenden müsse, die nicht mehr auf diè gegenwärtigen Verhältnisse passen, die aber, weil sie nicht ausdrücklich zurückgenom- men sind, dennoch stets Gesebesfraft haben. Diese Klä- gen ertônten von Séiten aller Parteien. Die antimi- nisteriellen Royalisten brachten sie in der leßten Sessiöhn vor die Deputirten-Kammer, und wurden vow den Libe- ralen aller Nüancen unterstüßt, weil diese schon lange mit Unwillen bemerkt hatten, daß viele Behörden alte Kaiserliche Dekrete und Konsular-Beschlüsse geltend mach- ten, um manche Maßregeln durchzuseben, die unter einer fonstitutionellen Regierung durchaus niht mehr hätten in Anregung gebracht werden sollen. Eben so sahen sie mit Mißvergnügen , daß die Tribunäle manche von den strengeri Ka serlichen Verordnungen, die, als sie erlassen

worden, nur die immer größere Begründung der absolu-

ten Gewalt zum Zwecck hatten, auf politische Vergehen

anwendeten, die gegenwärtig nicht mehr als solche zu

betrachten sind, Die Royalisten beschwerten sich dagegen,

daß so manche aus dér Revolution, selbst aus der Schrek- fens-Zeit herrühtende Verordnungen unter allen Minî- sterien, so schnell sie auf cinander folgten, zu“ gewisse! Auch drangen“ sie ihrek-