1824 / 224 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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findlichen Bekanntmachung derselben haben des Königs Majestät folgende Kabinets-Ordre zu erlassen geruhet :

¡Jch habe während Meines Aufenthaltes in Schle- sien so vielfache Veranlassung zur Zufriedenheit gehabt, daß Jch die Provinz nicht verlassen kann, ohne Mein Wohlgefallen über den guten Zustand des Landes, die fortschreitende Kultur und die überall bemerkbare Ord- nung auszusprechen. : |

Insbesondere ist es Mir erfreulih gewesen, zu ver- nehmen, wie willfährig von Ständen, Kreisen und Städten zur Verschönerung der Landwehr beigetragen ist, deren Zustand Mir bei der Besichtigung zur voll- fommenen Zufriedenheit Anlaß gegeben hat. Jch schäße diese Opfer um so mehr, als Mir nicht unbekannt ist, daß unabwendbare Zeitverhältnisse dem Lande manche Bedrängniß herbeiführen; so wie Jch auch darin mit Wohlgefallen die zunehmende Würdigung dieses, dem Staate so wichtigen Justitutes erkenne.

Jch beauftrage die. Regierung, dies in dem Bezirke ihrer Verwaltung bekannt zu machen, und den Bewoh- nern für die Beweise der Liebe und Anhänglichkeit Dank zu sagen, welche sich für Mich und Mein Haus überall unverkennbar ausgesprochen haben.

Der Regierung selbst und allen Verwaltungs -Be- hôrden gebe Jch über die wohlthätigen Erfolge ihrer Thätigkeit Meinen Beifall zu erkennen. |

Breslau, den 15. September 1824.

| | (gez) Friedrich Wilhelm. “An die Regierung zu Liegniß.‘ | Minden. Außer den von dem verstorbenen Prä- Taten von Marienfeld, Petrus von Haßfeld, auszeseb- ten, in Nr. 97 der vorigjährigen St. -Z. bekannt ge- machten Legaten, hat derselbe noch durch anderweitige Dispositionen zur Unterhaltung eines fatholischen Pfarte geistlichen zu Rheda 1000 Rthlr., und zur Unterhaltung eines fatholischen Schullehrers daselbst 500 Rthlr. ge-

Fchenft.

Bielefeld hat den dortigen Armen ein Kapital von 76 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. legirc. ) Stralsund. Am 17ten August verlor unsere Pro- vinz ihren ersten Geistlichen, den Königlichen General- Superintendenten, Proktanzler der Universität, Präses des Königlichen Konsistociums zu Greifswald, Professor rimarius der Theologie, Superintendenten der Greifswal- der Stadt-Synode und Pastor an der dortigen St. Ni- folai : Kirche, wie auch Ritter des Königlichen Rothen E r i dritter Klasse, Dr. Johann Christoph iemssen. : e 5 Der Verewigte ward. plôblich mitten in seinem Be- rufe, und zwar in einer Sibung des Konciliums der Königlichen Universität, durch einen sanften Tod: von dannen gerufen, in einem Alter von beinahe sieben und fiebenzig Jahren, und nachdem er fast ein halbes Jahr- hundert lang der Kirche gedient hatte.

Gedrucêt het Hayn |

Der- Leineweber Friedrich Wilhelu Brüggemann zu 3 Abtheilungen.

Sein Geburtsort war Stralsund; seine erste dent.

lihe Lvufbahn begann er als Diakonus der St. Ma; rien- Kirche zu Greifswald, und widmete sich zugleich, theils als theologischer Docent, theils als Adjunkt der theologischen Fakultät, der Unterweisung und wissenschaft lihen Ausbildung der studirenden Jünglinge. Jm Jahr 1801 ward er Professor ordinarius der Theologie der va: terländischen Höchschule und zugleich Pastor primarin

-

an derjenigen Kirche, der er schon länge als Diakonu|

gedient hatte; die theoligische Fakultät zu Rostock ertheilt ihm fast gleichzeitig die Würde eines Doftors ili gen Schrift. Jm Jahr 1812 ernannte der i König von Schweden ihn zum General-Supek en ten dieser Provinz, und zugleih wurden ihm die mi

dieser wichtigen Stelle verbundenen Würden und Aen} ter zu Theil; des Königs von Preußen Majestät fügt}

bald nah der Erwerbung dieser Provinz noch die E nennung zum Ritter des Rothen Adler - Ordens dritt Klasse hinzu. Der nunmehr verewigte- Greis hat si in seiner langen. Amts - Wirksamkeit durch unermüdt

Berufstreue und gewissenhafte Pflichterfüllung in da

mannigfaltigen ihm übertragenen Aemtern sehr verdiei

gemacht; Staat und Kirche, so wie die vaterländish}

Hochschule betrauern daher mit Recht seinen Tod; nid minder erwarb er sich durch seine geistlihen Vorträg

‘durch seinen frommen und musterhaften.Wandel, so wi

durch die Milde seines Karakters die Liebe und Hod achtung seiner Gemeinden und Aller, welche ihn kann ten, und mit welchen seine Aemter ihn in Berühruy brachten. ihn noch lange theuer seyn.

Königliche Schauspiéle. - Mittwoch, 22, Sept. Im Schauspielhause: D Reise nach Dieppe, oder das Karneval von Paris, Luß

spiei in 3 Abtheilungen, nach dem Französischen, vos Karl Blum. Und: Die beiden Grenadiere, Lustspiel i

Es wird ersucht, die für Heute zum Opernhaus! bereits gefauften Billets, gegen solche zum Schauspi& hause gültigen umzutauschen, oder sich den erlegten V trag dafúr bis Mittag 2 Uhr zurücgeben zu lassen.

Donnerstag, 23. Sept. Jm Opernhause: D! Oberst, Lustspiel in 1 Aufzuge, nach dem Französische von Karl Blum. Hierauf: Kiaking, pantom. Ballet |! 3 Abtheilungen, von Titus.

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_ Meteorologische Beobachtungen.

Barometer|Therm.|Hygr.|Wind| Witterung ay / 622 “V Moriß | stelle zu Bielefeld verliehen ;

20. Sept.|A. 28° 15‘/+ 12° 210Sept. (F. 282 4‘ Jap 82° 77° |N.O. hett, dünne Wolke M.28° 1‘ |4 465°] 60° |N.O. (trüb, warm.

e N Redakteur John.

63° |N.O. 'fernklar, lau,

Der hiesigen Provinz wird das Andenken 4 |

Allgemeine

Ppreußishe Staats - Zeitung.

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Berlin, den 23 sten September 1824.

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L Amtliche Nah rihten Kronik des Tages. Des Königs Maji. ‘haben dem Justiz-Kommissarius

eseph Scheffer-Boichorsk zu Münster, den Ka-

after als Zustiz-Kommissions-Rath zu verleihen geruhet.

i Se. Königl. Hoh. der Prinz von Oranien sind hier eingetroffen. kp

HBéfanntmachunsg.

d Die Reitpost von Berlin nah Stralsund, welche gegenwärtig von Berlin abgeht

Mittwoch und Sonnabend Nachmittags 5 Uhr, vird vom 1. Oft. c. an, von Berlin abgehen Mittwoch und Sonnabend Vormittags 9 Uhr. Mit derselben Post wird die Korrespondenz nah Neu -Vorpommern , dem Großherzogthum Meklenburg- Strelilz , ferner nach Demmin, Anklam, Stettin und

Prenzlow befördert. L von Berlin nach Neu-Strelib,

Die Personen-Post |

jelche gegenwärtig von Beklin abgeht .

“Dienstag, Donnerstag, Sonnabend Vormittags 9 Uhr, wid vom 1. Oft. c. an, an denselben Tagen, Vormittkägs 105 Uhr von Berlin |

abgeheti. Berlin, den 17. Sept. 1824. General - Post - Amt.

Jm Bezirke der Königl. Regierung zu Minden, ist dem ehemaligen Militair-Prediger, Budde, die evangelisch - reformirte Pfsarr-

zu Stettin ist der bisherige Predigt - und Shul- Amts - Kandidat Johann Wilhelm M öf chfe zum Ref- tor bei der Stadtschule zu Wollin und zum Hülfspredi- ger bei der dortigen St. Nikolai-Kirche bestellt worden.

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ror Ava Ot

Angefkommmen: Se. Excell. der General-Lieutes nant und fommandirende General des 7ten Armee-Korps, von Horn, von Mánster.

Der General - Major und Kommandeur der 7ten Inf. Brig., von Schüß, von Magdeburg. -

Der Hber-Landesgerichts-Präsident von Schôner- mark, von Posen. L

Durchgereist: Der Königl. Franz. Kabinets-Kou-

rier Diancourt,/ von Paris nah St. Petersburg.

ngs-Nachrichten. Ausland. I S 4

: Paris, 16. Sept. Der gestrige Moniteur schildert in folgender Weise den Zustand von Paris und die all- gemeine: Regung der Gemüther, nachdem das Publikum

IL Zeitu

durch die Dúlletins vom 12ten und 13ten von dem be-

denklichen Gesundheitszustand Sr. Maij. Ludwigs XVIII. und der drohenden . Gefahr Kenntniß erhalten hatte. Immer stärker ward. heute das - Zustrômen nach dem Schlosse, das Gedränge auf der Terrasse und in den Höfen ; immer lebhafter. ward die angstvolle Besorgniß, allgemeiner die Unruhe und von Stunde zu Stunde, im ganzen Laufe des traurigen Tages, verbreiteten die auf einander folgenden Nachrichten bald tiefe Bestürzung, bald ließen sie einen Hosfnungsstrahl erscheinen. Nur ein Gedanke herrscht und verschlingt alle anderen; er ist der einzige Gegenstand der schmerzvollen Theilnahme aller Familien ; alle anderen Geschäfte ruhen. Ein dü- steres Schweigen herrscht in allen Theilen der weiten Hauptstadt, wo man sonst nur Geräusch und Bewegung gewohnt war. Unruhvoll treffen sich Freunde, um nach wenig gewechselten Worten sich wieder zu trennen mit einem von stummen Schmerzen gepreßten Herzen und in einer Spannung, der nur die Religion einen Karak- ter von Ergebenheit in die Beschlüsse der Vorsehung zu geben vermag. Eine zahllose Familie fleht zum Ewigen für einen weisen Monarchen und angebeteten Vater.

Am verwichenen Sonntag wollten Se. Maj.,/ ob-

wohl schon leidend, noch an dem Familien-Frühstück Theil