1824 / 239 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 11 Oct 1824 18:00:01 GMT) scan diff

1042

nier, welche mit Pässen eines Ministers Sr. Kathöl. Majestät oder des General-Polizei-Jntendanten zu Ma- drid, oder, aus den Provinzen, eines Genral- Kapitains verschen sind, fönnen die Gränze passiren ‘und es bedarf ihrethalben niht weiter der speciellen Anfrage bei der Obèr-Behörde. Was aber die. ausländischen Flüchtlinge betrifft, namentlich die Jtaliener, Piemonteser, Neapo- litaner, so ist ihnen der Eintritt in Frankreich weislich verboten, selbst wenn sie in ihr Vaterland zurückgehen

wollten; es sey denn, daß sie mit vollständigen Pässen

entweder von Behörden des Landes, dem sie angehören,

oder von den Gesandten und Konsuln dieses Laudes ver-

sehen wären. Rente am 2tent 101. 60.

London, 1. Oft. Dienstag Abend ist Herr Can- ning in Glocester -Lodge angekommen und gestern Mor- gen? zu seiner Majestät nach Windsor abgegangen.

Gestern wurde: aus dem Koloniäl-Amte der Königs? Bote Pegler an den Grafen Bathurskt, der zum Besuche beim Herzoge von Wellington in Strathfieldfay ist, tnit den erfreulichen aus Cape Coast eingegangenen Dés. peschen abgeschickt, úber welche man mit Verlangen den Bericht der Hofzeitung erwartet.

Die Königl. Fregatte Thetis ist von Cape Coast Caftle zu Portsmouth angefommèn, mit Dépeschen, welche die völlige Niederlage der Ashantees in einem am 14. Ful. vorgefallenen Treffen melden, worin der König seinerseits-in Person und die: brittische und vér- búndete Kriegsmacht Oberst - Lieutenant Sutherland be-- fehligte, und unsere Truppen einen Verlust von 500 M. att Todtem.und-Verwundéten, größtentheils aus dên Fan- tis, erlitten. Der einzige Officier, der. unsererseits fiel, ist der Lieutenant Swanzy, | ein wackerer junger Mann vom. Königlich Afrikanischen Korps. Der Verlust der Ajhantees ist noch nicht angegeben; ihre Macht ward auf 15,000 Mann angéschlagen. Die Unsrigen hatten Gelegenheit, Gebrauch von Feldstücken zu machen, aus welchen Trauben- und Kartätschenschüsse abgefeuert wur- den, die so großes Verderben unter dem Feinde anrich- reten und ihu so erschreckten, daß derselbe durchaus-keine Neigung zur Erneuerung der Schlacht zeigte, obgleich er. mit dem entschiedenen Entschlusse, das Kastéll zu neh- mnen, gekommen wär. Die Schlacht fiel etwa È Meile vom Strande vor; ein Theil Seesoldaten und Matro- seu- waren gelandet und nahmen an derselbén Theil. Als die Thetis -Cape. Coast am 22. Jul. verließ, war seit. der. Schlacht nichts wieder vom - Feinde zu höôren und. zu sehen gewesen, obgleich“ militäirishe Parteien, um ihn aufzusuchen, ausgeschickt -worden waren. Es wurde daher angenommén, daß. derselbé den Kampf auf-

gegeben und sih- in sein Land zurückgezogen habe, daß f F

derselbe“abér auf seinem Rückzuge dahin durch das Land der Unge Fantis diese noch schrecklich mitnehmen werde.

Da Oberst Grant’ angekommen war, so übergab ihm Oberst Lieutenant Sutherland den Befehl und ist mit der Thetis nah England zurückgekommen.

Ein Schreiben aus dem Fort St. Georg del Mita meldet, daß Oberst Williäanis, déx bekanntlich auf das,

(a P

den Ashantees von der Königl. Niederländischen Reg rung gegebene Wort sich dort aufhielt, nun frei sey.

Seit vierzehn Tagen sind sieben Schiffszimmerley und zwei Säger von dêm Werft zu Plymouth geste ben, welche sich beim Bearbeiten des afrikanischen Teg

Holzes mehr oder weniger leicht- verleßt hatten, und | «gen noch auf den Tod krank. Der Wundarzt Dr. V

hatte einen der Gestorbenen secirt und sich dabei ein

Finger gerißt; auch er starb in einigen Tagen. Zwischen dem Stande des Fahrenh. Thermomet am leßten Sonntage und. dem vom vorigen um diesel Tagesstunde war ein Unterschied von 45°. Der Goldschmidt Alderman Garratt, ist zum Loi Tayór gewählt worden. | Das Schi] Broughton, welches Cartagena in ( lumbien am 4. August verlassen , bringt nichts Neue über Peru. Consols 955. 4 Brússel, 1. Oft - Se. Maj. der König wroerd am 15ten d, M. hier eintreffen. e ies Der päpstliche“ Nuntius ist hier angekommen. _Zu Amersfoort hat sich neulich ein großer Unfall j getragen. Als nämlich die Artillerie in der dasigen È

gend" exercirte, fam ein Hr. v. Wügeningen zufällig di

Schießpläbe zu nahe und“ eine sehspfündige Kanon Kugel riß ihm in einer Entfernung von 1900 Schritt den Kopf weg. f Die Amsterdammer Courant will Briefe aus Til und Venedig empfängewr* haben; woktin gemeldet win daß die Túrkfen einmal 8000 Mann und das andt«na 7000 Maan‘'auf Samos gelandet hätten, die aber säm lich aufgerieben worden wären.“ (\. den Artifel Türk Stockholm, 28. Sept. M-M. der König [und die: Königin: von Drottningh| in die hiesige Hauptstadt zurück. Am- Tagê. vorher ha der bisherige ôsterreihsche Geschäststräger, Graf Col redo, bei Sr. Maj.. seine Abschieds - und sein Nach ger, Graf v. Woyna, seine AntrittseAudienz.

Der Kammerherr, Freiherr von Lagerheim, n

nächstens aus Wien erwartet, um sein neues Amt, d Chef des Ministeriums der auswärtigen Angelegeyh|

ten, anzutreten.

Die ‘neulich erwähnte Handels-Expèdition nach d! L lata - Strome wird nächstens absegeln. Die || Karlsfrona neuerbaute Brigg, Christoph Columbus, wi! mit allerlei schwedischen Manufaëtur/Waaren, besond Stahl - und Eisen - Arbeiten, beladen und hat dieselb Bestimmung.- Theilnehmer an dieser Expedition s! unter andern: zwei Grafen Rosen, General-Major B renstam und Hr. v. Hauswolf. :

St. Petersburg, 22. Sept. Das hohe Namen®

dest J. M. der Kaiserin Elisabeth wurde am 17ten m den herkömmlichen Feierlichkeiten begangen.

___ Gestern traf der neue K. Spanische Gesandte al unserem Hofe, Staatsrath Don Juan Paez de la dena, hier ein.

Es heißt, der Wirkliche Geheime Rath Nowosilzo! werde nächstens die General-Direktion des gesammte!

Unterrichtswesens im Königreiche Polen und mithl!

auch' die Kurätel der Universität Wilna erhalten.

Am 25sten kehrten J

E E E R F a E E L E

1043

Der Professor der Geschichte zu | ‘féeur des Europäischen Merfkurs, Katscheriowski, ist m Staatsrath ernannt worden.

Die frúher erwähnte Ufase, feinem neu einwan- renden Juden in Rußland Eingang zu gestattên, hat ren Grund in der seit einigen Jahren in unseren pol- hen Gränzprovinzen bemerkten außerordentlichen Ver- Mehrung dieles Volkes, welche man weder dem Betriebe

r Manufakturen, noch des Aéerbaues im Staate für sprießlich hätt, da sich bekanntlich alle jüdische Erwerbs- weige in diesen Gouvernements auss Hausiren, den ckchleihhandel, Pacht und Unterhaltung von eschränfen. | n weißrussishen Gouvernements über anderthalb Mil- onen Juden. Die Ukase,

ahres-Frist für ein bürgerliches, vorzugsweise zum Ak-

bau oder Fabrikwesen gehörendes Gewerbe zu ent- | wird daher mit | Folge war, daß drei Schiffe derselben, eine türkische Fre- Tambow is diesmal das Ziel der und wir werden daher das Glúcf ha- Monarchen vielleicht schon in we- i | dan Pascha zwar noch in seiner Stellunz bei dem Kap

heiden oder das Reich zu räumen, trenge vollzogen. _— 22, - Sep, eise. Sr. Maj. en, unsern geliebten 1 : igen Tagen wieder in unjerer Mitte F. F. K.K. H.H. der Kronprinz von ine Durchl. Gemahlin treffen am 1lten Fm vorigen März | dauschhandel zu Kjächta, russische und fremde Waaren, uh preußische Transito -Tücher , für 1,690,945 Rubel mgesebt:. an. leßteren für 183/553 Rubel, an russischen ind polnischen ina erhielten wir 8954-Ballen Nanking, en verschiedene Theesorten. Jm März famen aus den nun Provinzen China’s in Maimadschary Waaren 1f 91 Kameelen und 130 Teleggen an, | F Türkei. Der öôsterreichische Beobachter enthält fól- ende Mittheilungen: 2A dia Konstantinopel, 10. Sept. Die Utiternehmung

zu sehen.

hier ein.

Fabrikaten für 105,865: Rubel.

egen Samos hat gänzlich fehlgeschlagen. Die Konsular- |

derichte von Smyrna liefern darüber folgende Data : Nähe von Samos. Am 411. erschien er mit einem Theil Der Flotte: vor den Kolonnen *) an der südlichen Spike er Jnsel, und bombardirte ohne Erfolg ein dort gele- jenes, neuerlich befestigtes Kastell. Seine Transport- chiffe lagen in der Meer-Enge (Bogas), welche Samos on Klein-Asien trennt, um die bei Ephesus, Skala nuova . \. f. versammelten Truppen an Bord zu nehmen. Fin Transport von 4000 Mann begegnete am 11. auf der Nordseite der Jnsel einer Division griechischer Schiffe, ard von diesen angegriffen, und in Unordnung gebracht. Zwei oder drei türkische Fahrzeuge gingen verloren; die übrigen warfen sich auf die asiatische Küste.

Nach diesem ersten, zugleih aber auch lebten Lan-

dungsversuch verwandelte sich die ganze Unternehmung in eine Reihe von Seegefechten, oder- vielmehr Seemä- noeuvres, die sich zwischen dem 12. und 17. täglich erneuer- ten. Die Hydrioten und Spezzioten hatten sich seit dem

©) Von den dort befindlichen Ruinen des Tempels der

Juno \o genannt. Anmerk. des Oester. Beob.

Moskau und -Re-

Schenken Man zählt in ‘den beiden lithauishen und

welche ihnen befiehlt, sich in

Oranien und | St. | | zu l | hoffen durfte, eine Landung zu bewirken, so verließ er wurden im chinesisch- russischen |

Aus | 970. Suro- '

Der Kapudan Pascha war seit dem 10. Aug. in der

|

Gefechten bei Samos geliefert haben,

| r Fahrzeuge gegen 7 Uhr auf uns zu,

12. mit ungefähr 30 Schiffen, die nachher noch durh 10 neu angekommene veëstärkt wurden, in Besiß einer Buétht an der asiatischen Küste, nördlih vom Kap Santa Ma- rina, wo die türkische Flotte lag, und hierdurch in den Stand geseßt, von diesem für die Verbindung zwischen beiden Küsten entscheidend wichtigen Punfte aus, jede Ueberschiffung von Truppen zu vereiteln. Da der Kapu- danPascha ihr Eindringen in die Meerenge nicht verhin- dert hatte, so blieb ihm nun nichts übrig „- als sie aus

ihrer vortheilhaften Stellung wieder zu vertreiben. Zu

diesem Ende erôffnete er am 12., 13. und 1sten August heftige Kanonaden gegen die griehischen Schiffe, die aber zu feinem Resultate führten, weil die Furcht vor

| den Brandern in einem engen Kanal die türkische Flotte

immer in einer zu großen Entfernung von der feindlichen hielt. Am 17. Aug. sollte endlich ein Haupt-Angriff statt- finden; diesmal gelang es aber den Griechen, sih mit \sechs Brandern der túrkischen Flotte zu nähern; und die

gatte von 54, eine tripolitanishe Korvette von 48, und eine tunesishe Brigg von 20 Kanonen, mit ungefähr 2000 Mann, in die Luft flogen. Hierauf blieb der Kapu-

Stx. Marina z da er nun aber noch weniger als zuvor

am 20sten die Gewässer von Samos, und begab sich, ohne fernere Hindernisse, nah dem Meerbusen von Stanfo- Kos; die auf der àsiatischen Küste versammelten Trup- pen sollen sich gleich nach diesen Begebenheiten größten- theils zerstreut haben. i

Die Berichte, welche die Jnsurgenten von den See- stimmen in der Hauptsache mit obigen Angaben überein. Zur vollstän- digen Uebersicht geben wir hier einen Auszug dieser Be-

| richte:

Aus der Zeitung von Hydra (Geseßbes-

_ Freund) Nr. 422-vom 8. (20.) August. Auszug eines Schreibens des Vice-Admirals S a ch- turi aus dem Hafen Dar-Bogas vom 1. (13.) August. Am 30. Jul. (11. Aug.) machten 40 feindliche Fahr- zeuge, mit Truppen- an Bord, Miene, in dem Theile der Jnsel Samos, der den Namen Karlovaßi führt,

landen’ zu wollen. Wir begegneten ihnen auf der Fahrt

oberhalb Samos, seßten ihnen nah, bohrten zwei dieser - Fahrzeuge in den Grund, und bemächtigten uns zweler anderen; die übrigen ergriffen die Fluht, und warfen

sich auf die benachbarte Küste von Klein-Asien.

“Gestern (12. Aug.) kamen wir zu Dar - Bogas an, und gingen in diesem Hafen vor Anker. Die feindliche Flotte, unter den Befehlen von Topal - Pascha, aus 18 großen und mehr als 100 fleinen Fahrzeugen bestehend, lag hinter dem Kap St. Marina vor Anker, wahrschein- lih in. der Absicht, im Laufe des gestrigen Tages, einen Theil der an den Küsten von Klein - Asien gelagerten Truppén aufzunehmen, und nach Samos Über zu seßen. Sobald uns der Feind ansihtig wurde, segelten die 18 und beschos- en uns; allein dieser Angriff erschütterte keineswegs den Muth der Unsrigen, und zwei Brander, die sich gegen