1824 / 255 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 29 Oct 1824 18:00:01 GMT) scan diff

Posten zu Paris an der Stelle des Sir C. Stuart er-

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kanntschaft mit ihm gestanden habe. Die Zeit wird hoffentlich dieses \hauerlihe Dunkel aufklären.

Die Quotidienne meldet: Man versichert, der französische Konful zu Tanger habe sich alle fonstitutio- nellen Spanier, die sich von Tarifa dorthin geflüchtet, an der Zahl dreißig, ausliefern lassen, und diese Re- bellen würden nach Madrid geschafft. Der spanische Konsul zu Tanger steht im Verdacht, den Rebellen nach Tarifa Waffen und Munition geliefert zu haben; er ist durch einen anderen erseßt worden.

Rente 102.50 70.

London, 19. Oft. ee wird bei Sr. Maj. in Windsor Geheime Raths Sißung gehalten.

Die Hofzeitung meldet die-erfolgte Prorogation des Parlaments vom 14. Nov. dieses bis 6. Jan. k. J.

Es heißt, Lord Granville werde den Botschafter-

alten. - - ? Es geht das Gerücht , daß der Kanzler der Schabß- Kammer in der nächsten Session die Verminderung des Einfuhrzolls von Wein um zwei Fünftheile und die Auf- hebung aller direkten Steuern vorschlagen werde. Nach den, aus Antigua und mehreren westindischen Inseln eingegangenen Depeschen, ist dort alles ruhig. Der Courier theilt heute wieder einem Privatbrief aus Paris mit; er ist vom 13ten d. M. Jedermann, heißt es darin, sehe nun den Grundsaß des früheren Rente-Projefts als ein glücklihes Expediens an, und so gehe es in Franfreich immer; ein neuer Gedanfe werde

Anfangs immer ‘von Allen aus Eitelkeit angefochten, und

am Ende siege doch immer der nationelle gesunde Ver- stand. Es sey viel die Rede von einem Finanz - Plan, den Hr. Casimir Perier dem Könige vorlegen wolle, und wenn dies derselbe auf den das Journal du Commerce angespielt habe, seyn sollte, so werde man finden, daß er dem, welcher der Regierung zugeschrieben werde, sehr nahe fomme, so daß der Stand der, zu den bestehenden 5 pCts. noch einzuführenden 3 und 4 pCts., einen Durch-

\chnitt von allen dreien gebe, der den wahren Geldzins |

firire. Dies werde geschehen, wenn, in Folge der Re- duktion eines Theiles der 5 pCts. auf 4, etwa die halbe Staats-Schuld zu 90 fundirt seyn und andererseits eine dreiprocentige Auleihe zu 79 eröffnet werde, um die Emi- granten zu entschädigen, Diese, ihm (Hrn. Périer) erst seit drei Tagen aufgestoßene Berechnung sey mit dem Finanz-Projekt so identificirt, daß er es unmöglich habe ersinnen können, ohne jenes gewahr zu werden.

Allem Anschein nah (fährt der Briefsteller fort) wird die nächste Session fast ganz mit Finanz - Dis- fussionen ausgefüllt werden. as Budget, die Ent- schädigung der Emigrirten, die Herabsezung der Staats- Schuld, diese drei Gegenskände werden hinreichend wich- tig feyn, eine Session zu beschäftigen und auszufüllen. - Ohne. Zweifel wird es nöthig seyn, ein Strafgeseß für die Journale hinzuzufügen, und dieses wird, wenn wohl durchdacht, cin großer Nationaldienst seyn, den die Ses: sion von 1825 dem Lande leistet. So werden spekulative Disküssionen Gegenständen“ von positivem döffentlihem

Turch

Interesse täglich mehr Plaß machen. ‘‘ Zuversichtlih wird auch noch in dem Briefe versi- |

L E E h R E M E E E A E P E L

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chert, der Courier habe sch geirrt, wenn er daß die Brester Expedition nach St. Domingo gehe, si sey, wie schon lange angezeigt worden, nichts als die gt een Do Geduas einer, qtrallv-Berordnung, welche die leßte, auf Martini

entdeckte Verschwörung nôthig gemacht ; T heißt L auch ín_ allen Fällen ist leicht einzusehen, daß Frankrei, geneigt, mit St. Domingo zu unterhandeln, seinen Kz lonien Martinique und Guadeloupe eine respeftable Ste, lung geben müsse.‘ | |

Am Schlusse heißt es: „Man meldet jett, daß de König von Spanien den König von Frankreich um V, längerung des Aufenthalts des Offkupations - Heeres (1; sucht habe. Jch benachrichtigte Sie schon am 9ten y M., daß dieses Ansuchen geschehen.

Aus Griechenland sind mit dem griechischen Schiff mehrere interessante Berichte elngelaufen.

In Folge des hohen Einfuhrzolls der in Batavi auf englische Manufakturwaaren gelegt worden, hat diu ser Handelszweig sich von da weg nach Singapore gezo gen. Nach. den neuesten Nachrichten von daher war di Sterblichkeit in Batavia jehr groß. | Ö Ein Brief von Lloyds Agenten aus Mexico vom 31, Jul. schildert die Lage der Besabung des Forts St, „Juan de Ulloa als sehr mißlih. Die Mexikaner solla

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mehrere nordamerifanishe und ein europäisches Schif welche nach jenem Plabe bestimm

genommen haben , waren. y

Aus Laguaira wird vom 24. Aua. geschrieben: „Wi haben Nachricht B gesihriobettt „A

gesegelt ist, wo diese úber den Jsthmus geseßt werde; um 1 N E eins eicdiE V Cane

s Waranhani- sind heute Nachrichten ei : iee L ) h Nachrichten eingelaufi Pernambuco begonnen bergabe jener Stadt

Consois 963,x,

Brüssel, 21. Oft. Begleitung J. K. H. hier angekommen.

_ Die erste Kammer der General -Staaten hielt vo gestern ihre erste Sißbung. Jn der zweiten Kammi wurden an demselben Tage von den betreffenden Kow missionen die Vollmachten der neuen Mitglieder veri cirt. Der vormalige Präsident führte den Vorsiklz. Nach her schritt inan zu der Wahl eines Präsidenten für die gegenwärtige Sißung. Neunzig Mitglieder waren zw gegen. Die Herren Nicolai, Neyphins und Sandberg wurden zu den drei Kandidaten erwählt, worauf sich dir Kammer auf unbestimmte Zeit vertagte.

_ Der Staatsminister von Roëll ist vom Haag, der französische Kommissair bei. der Central-Rheinschiffahrts- Kommission zu Mainz, Hr. v. St. Mars, von Paris, der russische General von Pestel von St. Petersburg, und unser General-Konsul in Tunis, Hr. Nyssen, aus Holland hier eingetroffen. |

Gestern eilten hier zwei englische Kabinets-Kouriere

habe und man ständlich der U entgegen sehe. |

M Maj. die Königin sind / der Prinzessin Mariane gesten

Die Königl. Fregatte Maria Reigersbergen und die

r R DD B S S S ITA B N T N? Tp ne enem Tre T I T T E E T Ten T E T R a V e C R r A d E Je ge A E T6” A: T T T T T E L g e O k, E ih

längst promulgirten Adtninj

auf sich die

( aus Pto. Cavello, daß die Expeditioss für Peru von 3500 Mann am 22sten nach Chagres a

daß Lord Cochrane das Bombardement u |

geglaubt vette Pollux liegen im besten Zustande zu Teneriffa

Anker: Túrkei. theilungen: iat (mo del; 25. Sept. : ist, unter steten Gefechten mit den : tenmale nach Mitylene zurückgekehrt. Von dort sind i Tartaren angekommen, mit. der Anzeige, daß er Griechen 30 Fahrzeuge, theils in den Grund gebohrt, (s weggenommen habe. So erfreulich diese Nach- t, worüber indessen noch anderweitige Berichte ab- arten seyn möchten, der Pforte auch ‘ist, so verhehlt doh Niemand mehr , daß da Hydra, Spezzia und rea nicht einmal angegriffen, und die Landungsver- e auf Samos vereitelt worden sind, die Resultate es Feldzuges noch unbedeutender als alle frühern ausse n dürften. Ueber die bereits gemeldeten Ereig- : bei Stanchio am. 10. Sept. vernimmt man, daß turfisch - ägyptishe Flotte dabei einen empfindlichen lust erlitten hat. Eine Fregatte von 44 Kanonen, i Briggs und

ehen zerstôrt, und diese leßteren verloren sechs (nach dern zehn) Brander, nebt einer Korvette, die durch

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Der Kapudan Pa-

Wind getrieben , mitten in die feindliche Flotte ge--

h. Einige wollen jedoch wissen, auch diese Korvette von den Griechen wieder befreit worden. Nach dem Sept. scheint wieder ein Gefecht vorgefallen zu seyn,

Depeschen jener Tartaren beziehn, und in vielleicht die Griechen einige Nachtheile erlitten ee: Die Besorgnisse, die Einige wegen Ghalib ha’s Schicksa! hegten, sind verschwunden, indem ihn Sultan so eben zum Pascha von Salonichi ernannte. Petersburg traf ein Kourier mit der Nachricht ein, der Kaiser Alexander den Hrn. von Minciafy einst- en zu seinem Geschäftsträger ernannt habe.

Triest, 12. Oft. Ein aus Tschesme in 14 Tagen elaufenes Schif erblickte während seiner Fahrt die

ische Flotte in den Gewässern von Samos. Die Grie-

folgten ihr in einiger Entfernung. Aus Smyrna

d vom 22. Sept. geschrieben , daß eine aus Alexan- vom Vice-König an den Sultan abgeschiéte Brigg 6000 Centnern Mokka-Kaffee, und 22 Kisten ägyp- jer Para’s (geprägter Geldmünzen). von den Grie- gekfapert, und nah Hydra gebracht worden sey.

Smyrnéen hat schon wieder aufgehört, und der ctateur oriental fols neuerdings an dessen Stelle treten. Außerdem theilt das obgenannte Blatt folgenden zug aus der Korrespondenz eines vor kurzem nach rea gereisten Deutschen mit:

Î Missolunghi, 11. Sept. Noch immer steht Mau- dato mit seinen Truppen 8 Stunden von hier auf Gebirgs-Hdhen um das Kloster Ligowiß herum; vier nden weiter in den Bergen hält Generai Dzonga Vorposten, während die Türken noch vier Stunden ter entfernt sich in die Feste Karavahnsera eingeschlos- haben, #0 daß beide Theile einander vor der Hand hâtig in ziemlich weiter Ferne beobachten. dato’'s anfänglich 2500- bis 3000 Mann starke Schaar durch häufiges Austreten der Soldaten, die zwar be-

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Griechen, zum.

40 fleinere Schiffe, wurden von den.

Mauro--

zen. Er hat die Kapitains Alexaki, Mafkri, Zufka u. a. unter seinen Befehlen, die, weil sie das Kriegshandwerk als Klefta’s erlernt haben, mehr zum YVertheidigungs- Kriege als zum Angriffe geneigt sind. Am 7ten d. M. zogen ungefähr 2000 Mann Türken aus Karavan- s]sera durch die Thäler bis zu der seit ein Paar Jahren

“in einen Schutthaufen verwandelten Stadt Vrachori,

zundeten einige Häuser, Hütten und Weinberge an, plünderten und raubten, mordeten einige Landleute und \hleppten andere als Sklaven mit sich. - Hier ward der Mangel an Reiterei und an regelmäßigen Truppen in Maurokordato’s Schaar recht fühlbar. Man war nicht

durch Patrouillen von dem Zuge des Feindes benachrichs

tigt, und die Soldaten, in dem Wahne, daß Kavallerie mit Jnfanterie niht bekämpft werden könne, weigerten sih auszuziehen. Und so sah man denn von dem Klo- ster Ligowiß aus die Rauchsäulen in der Ebene aufstei- gen und dann die Túrken am zweiten Tage mit Beute beladen abziehen, ohne daß man sih rührte, um den bedrängten Landleuten Hülfe zu bringen, oder den heim- fehrenden Feinden ihren Raub wieder abzujagen. Hier in Missolunghi ist es zwar jeßt ziemlih ruhig; doch fehlt es nicht an Parteiungen, die durch mannich- faches Junteresse geweckt werden. Eine aus drei Mit- gliederti bestehende Kommission verwaltet in Maurokor- dato’s Abwesenheit dessen Amt. Die Justiz wird in er- ster Jnstanz von dem Friedens- Richter, in zweiter von einem höheren Tribunale, und in dritter von einem Ap- pellations- Gerichte verwaltet. Polizeiliche Aufsicht be- steht huxr dem Namen nach; hingegen ist ein Mauth- Amt eingeseßt. Zwei hier vorhandene Pressen liefern die vom D. Meyèr, einem Schweißer, herausgegebene Zeitung, und die häufig gesuchten Abdrücke dey Konsti- tution. Missolunghi, von der Seeseite durch Seichtig- feit des Wassers gesichert, ist von der Landseite mit Wall und Graben gegen die Angriffe der Türken be- festigt. Auch das auf einer Jnsel erbaute Anatolifo, wird mit cinigen Festungswerken versehen, und zwar soll eine Sternschanze dèn nahe gelegenen Paß-zwischen den Bergen und dem Meere sichern, der nur einen schmalen Fußpfad offen läßt, zugleich aber den trefflich- sten und reichsten Wasser - Quell für das Städtchen bie- ret. Das Klima von Missolunghi hat sich insbeson- dere den Engländern nachtheilig erwiesen, deren Meh- rere gestorben, Andere aber frank abgereist sind. Die durch die große Sonnen-Hiße und bôse Atmosphäre er- zeugten Fieber haben in diesem Sommer häufig Einhei- mische und Fremde ergriffen. Nachrichten aus Napoli di Romania zufolge soll sich diese Stadt täglich vershöô- nern und lebhafter werden; schon haben sich viele Frèmde angesiedelt. Das Regiment regelmäßiger Truppen, wel- ches hier errihtet werden- soll, zählt bereits 200 Mann. Zwei ähnliche Regimenter sollen außerdem im-Laufe die- ses Winters, wenn die nöthigen Mittel dazu aufzufiti- den sind, in Athen und Missolunghi gebildet werden. Fhre Kleidung wird die albanesische Landes-Tracht seyn. Kolokotroni sóll sich mit Petró Bei, man weiß nicht wo, besprochen haben ; wohl mögen sie wieder Böses im Sinne führen. Odysseus , der sich längst schon mit sei-

t, aber färglih ernährt werden, bedeutend geschmol- | ner Familie und seinen Schäßen auf dem Parnaß ver-