1824 / 273 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 19 Nov 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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denn auch der König einige besondere Verehrung für ei- nen alten Gebrauch der Monarchie aussprechen wollen, so ist darin feine Gefahr für die Aufklärung, noch für die Toleranz, noch für die Finanzen - und dabei föômmt es dann wohl allein an bei elner religiösen Feierlichkeit, wozu das große Reich eingeladen werden wird.

Bráússel, 11. Nov. Die zweite Kammer hat vor- gestern den Geseb-Vorschlag, die National-Miliz betref- fend, nach einer lebhaften Debatte mit 65 gegen 7 Stimmen angenommen.

Der K. Statthalter der Provinz Lättich hat durch Umlauf: Schreiben vom 27sten v. M. die Distrikts-Kom- missarien , Búrgermeister und Dorfvôgte aufgefordert, den Fabrif-Arbeitern und Gesellen ihre Kontrakt - Büch- lein (livrets) abzunehmen und Karten dagegen zu geben und ihnen keine Pässe ins Ausland ohne Erlaubniß für jeden einzelnen Fall zu ertheilen, um den NVerleitungen ausländischer Agenten zu ihrer Auswande- rung ein Ziel zu seßen.

Bei Herzogenbusch ist das Wasser Úber die Deiche getreten und einige Polder , in Q uantität Lebensmittel befand, sind überschwemmt.

Am sten reiste Lord Granville auf seinen neuen Botschaftér-Posten nach Paris ab.

Man erfährt, daß Lord Morley zum K. Großbrit- tannischen Botschafter bei unserem Hofe bestimmt ist.

Hamburg, 15. Nov. Seit unserer hohen Fluth vom 3ten d. M. sind für unsere Kellerbewohner alle ein- getretene Fluthzeiten (besonders gestern Abend) mit Un- gelegenheiten verknüpft gewesen; allein die vom heuti-

en Morgen und Vormittage hat jene vom Zten noch ei weitem übertroffen und ist eine der hôchsten, die je

in Hamburg erlebt worden, gewesen (18 Fuß 9 Zoll. ) Die Verbindung zwischen einigen Stadttheilen war ]elb{k

; Bei dem Transport in Kähnen. und Wagen sollen hier und da Unfällè sich er- eignet haben, die jedo glúclicherweise nicht von s{lim- men Folgen begleitet sind. Vom Stintfang aus boten die Elb-ÎJnseln einen traurigen Anblick dar. Alle Hâu- ser derselben schienen bis an die Dächer hinan im Was- ser zu stehen. Auch spricht man von enem Deichbruche am jenseitigen Elb-Ufer. Ob ein unglückliches Ereigniß dieser Art wirklich stattgefunden, werden wir in diejen Tagen vernehmen. Auffallend war es, daß während der Ebbe um 11 Uhr Vormittags das Wasser anfangs sehr langsam fiel, das Ablaufen dann sehr merklich und schnell vor sich ging. Gegen 2 Uhr Nachmittags war der Him- mel sehr umzogen, es erfolgten einige Hagelschauer ; auch hat man einige Donner]\chläge gehört. Ju diesem Augenblicke (Abends 10 Uhr) kündigen schon wieder Signalschüsse hohe Fluth an.

Mainz, 10. Nov Wenn auch durch die reißenden Fluthen des empörten Elements bis jeßt in unserer Stadt direkt fein Unglúck sich ereignete, so hat: doch die Uebershwemmung mehrerer Straßen viele Einwohner die von dem Verdienst des Tages ihren Unterhalt ge- winnen, in. eine gänzliche Nahrungslosigkeit, daher in unaussprechliches. Elend verseßt. Durch die Sorgfalt unserer hiesigen Oberbehörden, in Verbindung mit der Central - Armenkfommission ist daher bereits vorerst die

für Fußhrwerk unterbrochen.

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seine besondere |

worin sich noch eine große

|

Veranstaltung getroffen, daß der ärmern Klasse di

nta G es Unglücklichen warme Nahrungsmittel und ae verl reicht werde. Auch Sanitäts-Maßregeln werden außen dem zur Befolgung bekannt gemacht und für die Unten

funft derjenigen gesorgt werden, die aus eigenen Mittel[Monats:

es selbst niht vermögen indem die so ganz durchnä A e - . | fe Hâäufer nicht sogleich wieder bewohnt werden C

“Bei solchem unverschuldeten Unglück, hat die Humanj

tät Gelegenheit, ihren schönsten Wirkungskreis zu: zel gen, und es haben bereits mebrere Menschenfreunde bei anerkannter Unzulänglichkeit des hiesigen Armenfonds, privatim und ôffentlich, schône Opfer gebracht. |

_— Trob der -angestrengtesten, ununterbrochenen Ar beit der Laubenheimer Gemeinde, rlß die, Wuth des

Stromes gestern Nachmittag den Damm daselbst ein [esebt. wodurch eine Fläche von mehreren Stunden unter Was!

ser geseßkt wird und mehrere Ortschaften ei E i El6 ï ines großen Rüczuziehen ertiärt. ( Í A M e zum 27sten Frist gegeben, und das Schrecken,

Theils ihrer künftigen Aerndte beraubt werden.

in Mainz ist in Folge dieses Ereignisses das Wasser unsspelches seine Drohungen einflößten

15 Fuß gefallen.

“Tre 6. Mos. gigen Ueberfahrt, der Königl. schafter bei der Pforte, Lord Strangford Baron von Clontart, in unserm Hafen ein. Als das Schi} die Dardanellen passirte, lag dort ein Theil der türkischen Flotte in ziemlich schlechtem Zustande vor Anfer. Nach Berichten aus Smyrna hat dort der - Smyrnéeu Va aat) und der Spectateur ist'an seine Stelle getr en. sel Myfkone sich dem Kapudan-Pascha sogleich bei seiner Erscheinung unterworfen habe, jedoch 2 bis 300 Einwoh ner, die in der Empörung eine besondere Rolle gespielt,

ungeachtet der angebotenen Amnestie, nach Tine überge: F Eben so seyen aus Kandia, welches un- |

segelt wären. ter dem Schuße von 12,000 Mann ägyptischer Solda ten die tiefste Ruhe genieße, 40090 Griechen, welche die Waffen getragen, nah Morea ausgewandert.

__St. Petersdurg, 3, Nov. Morgen werden Se, Maj. unser allgeliebter Kaiser wieder in Zarskojeselo er: wartet. Gestern erst (wonach eine frühere Angabe zu

berichtigen ist) kamen J.J. K.K. H.H. der Erbgroßher-

zog und die. Erbgroßherzogin von Sachsen - Weimar mit ihren Prinzessinnen Töchtern zu Gatschina an. A M. die Kaiserin Mutter waren Höchstdenselben bis zur Gränze unsrres Gouvernements entgegengefahren.

Bereits am 29sten v. M. traf der Großfürst Mi: T dit s e n hier ein.

Fúnftige Woche beziehen die Allerhöchsten Herr- schaften ihre hiesige Winter-Residenz, E

Seit dem 26sten v. M. hat Se. Eecell. der Graf Nesselrode das Portefeuille der auswärtigen Angelegen heiten wieder übernommen.

Staatsrath Scheerer, einer unserer ausgezeichnetsten Gelehrten und rühmlichst befannt als Chemiker, ist an 29sten- v. M. mit Tode abgegangen.

Der polnische Staatssekretair, Grabowsfky, ist von

Warschau, und unser General-Konsul in Florenz, Kolle

gienrath ‘Poggeupohl von Wien hier eingetroffen.

Brasilien. Aus Londoner Blättern ist bereits

- befannt, daß -Fernambuco „. dieser gefährliche Heerd d-

4 mpdrung gegen die Herrschaft Don Pedros, am 17fen

Am 3. d. traf, nach einer 2AáMhes dem F Y Großbritannische - Botsshinnen einigen Lagèl

N In seinen ersten Nummern meldet er, daß die Jn-

ber in die Gewalt der- Truppen des Regenten n ist, Die: Etoile giebt jebt nachstehende Ueber- cht der dasigen Ereignisse seit der Mitte des August- Am 15. August bekam man zU Fernambuco

achricht von dem Tode Pitanga’s, des fernambucani-

hen Helden, und an selbigem Tage vertagte sich auf nbestimmte Zeit die berüchtigte, auf den 17ten zujam- jenberufene Versammlung zur Organisation der Kon- ¿deration des Aequators. Am #183ten früh er- vien das Linienschi} D. Pedro Primeiro - mit Lord rochrane an Bord, auf der dasigen Rhede, nachdem es In 7ten 1700 Mann Truppen, die zur Unterwerfung F rnambucos bestimmt waren, bei Alagoa ans Land f An selbigem Tage hatte- auch der Práäsident

valho seine Absicht, sich in das Jnnere zue De 4 Lord Cochrane hatte der Stadt

war so groß, daß Aas reichste Viertel von Fernambuco der Recife, wel- Feuer von den Schiffen mehr ausgeseßt war, so einjam wurde, als wenn er hie bewohnt gewejen wäre. Man fnüpite Unterhand- ungen an, und Carvalho machte dem Lord Cochrane den Vorschlag, sich. an Bord des auf der Rhede liegenden Butters Lwee ben. So fam der 28e herdvel; m Mitternacht begann die Kanonade, welche jedoch ur bis um halb 3 Uhr Morgens dauerte. Vom 2ösken \ugust bis 2ten September war die Stadt in unausf- jrllcher Unruhe. Am 3ten wurden 14 friedlich lebende )ortugiesen in den Straßen oder in ihren Wohnungen i«dergemeßelt. Ein unglücklicher Knabe von 14 15 hren, schon mit unzähligen Wunden bedeckt, wurde Min dey Schweif eines Pferdes gebunden und so nach dem Hause des Präsidenten Carvalho geschleppt. Die TMeuchler blieben unbestrast, ja elner derselben durfte die Kücknheit so weit treiben, in Gegenwart der Offi-

Veiere ganz laut die ortugiesen zu bedrohen. Auch die l esen wurden F diesem Tage in der Stadt insul- tirt, und eine englische Schaluppe wurdé, troß dem, daß sie Parlementair-Flagge führte, mit Kvnonenfugeln em- fangen. Carvalho hat, wie es heißt, dem Lord Cochrane 500,000 Fr. geboten, wenn ér sich auf seine Seite chlagen wolle. Am 11ten wurde der Carvalhisten - Ane führer Ferreira von den Truppen des Regenten einge? schlo}sen. Am 12ren erfolgte eine lebhafte Kanonade bei ANfogados, 3 Meilen von Fernambuco, die Brücke wurde lerstürmt, und nah 2 Stunden hatte General Lima, in Begleitung des hochverdienten Präsidenten Bareto, an der Spibe der Truppen des Regenten, sich der Stadt- viertel St. Antoine und Boa-Vista mit Sturm bemäch- tigt. An selbigem ' Tag begab sih Carvalho an Bord des englischen Kutters Tween. Am 16ten jah man aus der Stadt, wie die Truppen si zu einem allgemeinen An- ügri} rüsteten. Derselbe erfolgte am 17ten früh um halb 3 Uhr und binnen einer Stunde war alles genommen. "Ueberall ergaben sich die Carvalhisien beim ersten An- ‘grie, fast ohne Widerstand, die Großmuth des Siegers "anflehend. Alle Häupter, den einze Jose de Barro

“ausgenommen, waren entflohen. Es zeigte sich sonach

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| daß die Empörer nur so lange Muth hatten, als sie dem

Regenten keine Energie zutrauten. Den wesentlich- sen Antheil an dem Ruhme dieses glücklichen Ausgangs hat der Präsident Bureto (Morgado); Lord Cochrane hatte sich am 4. Sept. mit seinem Schiffe weg begeben. Alle Gefangene werden nach Rio Janeiro geführt.

F 44 6 D: Berlin, 18. Nov. Die Französische Post war heute Mittag noch nicht hier eingetrosfen. Breslau. Bei dem am 5. Oft. zu Namslau ab- gehaltenen Viehmarfte wurden aufgetrieben Pferde

, 70s ausl. Ochsen

verkauft

£79 135 inländ. Ochsen 243 91 Schweine 1 767 Manet 2. 8267 7961

ausländische Ochsen galten 39. bis 50 Rthlr.

inländische / : Ge 45

Sthtdeine galten. C27

Hammel n: M Ld E

Gäarn das Scho Werfte von 26 Rthlr. 17 Sgr. bis 39 Rthlr.; Schuß von 18 Rthlr. 8 Sgr. 7 Pf. bis 32 Rthlr.z Flachs das Pfund von 1 bis 5 Sgr.

__ Das Dominium Saborwiß (Guhrauer Kr.) hat einen neuen, bis an die Gränze des Kreises in gerader Linie durchlaufenden, mit guten Obstbäumen bepflanzten Weg angelegt.

Bromberg. Der Verkfehr* mit Wolle und Leder erhált sich, der mit Schweinen ist etwas gefallen. Der Tuchhandel dagegen wird lebhafter. Die Tuchmacher in Schönlanke und Chodziesen sind ohne Unterschied, die der übrigen Städte des Czarnifauer Kr. aber zahlreich beschäftigt, und in Chodziesen schafft ‘auch der ärmste Tuchmacher sich eine Maschine an. Die Preise der Túcher sind indeß seit dem Monat Sept. nicht gestiegen. In Schönlanke wurden im Oftober fabricirt 1810 Stü Tuche, davon sind nach Leipzig roh verfauft 1300 Stúck und nach Landsberg á. W. 400 Stück. Der Kaufpreis war 7 Rthlr. pro Stück à 15 Berliner Psd. In Czar- nifau wurden gefertigt 30 Stück Tuche 10 Stück Boye. In Filehne 116, in Racolin 90, in Chodziesen 300 Stúck Tuche, 24 Stück Boye und diese größtentheils verkauft. In Labischin 60 Stück Tuch und 40 Stück Boye. Jn Saczyn 1000 Stúcf Tuch, wovon 570 Stúck à 7 Rehlr. 15 Sgr. verkaaft sind, und 1 Stúck Boy. Ju Margonin 164 Stü Tuch und 25 Stúck Boy. Jn Lobsens 35 Stúck Multum und 30 Stück Boy. Von gefärbten Tuchen ist der Preis 10 Rthlr. ver Stück, und von der Mittelwolle 24 bis 28 Rthlr.

für den Centner.

Mit dem Bau der Kunststraße von hier bis Schneidemühl ist der Anfang gemacht worden. O

Frankfurt, 2. Nov. Jn dem Garten des Häus- sers Gehla zu Klein -Leine im Lúbbener Kr. prangt ein Birnbaum, welcher reichliche Früchte getragen hat, zum zweitenmale in voller “Blüthe, und gewährt einen über- raschenden Anblick. Der Wasserstand ‘der Oder und

anderen Strôme ist fortwährend ungewöhnlich niedrig.

6 E E E A E E S iee L Ra E E E Haan e S 5 O E S Tae Laie E T B: Neat a P E Be L E g I gt 'UGE E D Pp E ‘s 0 E t S E E E E Ea 5; Sd D: Î As e A » R V r M E f BPI e Mt s Df REREE r E S e A S M C M S F S E E. “is E s L F wi M Q E N C E Ses s D I ie “a * ‘s 2 E a Sie A D f r s E e SS ck ai Ie K F » U n «s: x s R El La s E E id e e 2 E s J P Wat E - ie A S « ‘s e M S E ries et L R i u Eda: Ï I ck i S t a S S S ves A in H ï á P E da N Uy avs w L S bi: A F R e a E n e n E e g E 2; c Ss Tei 134 wt G D L O E P. A e E s A E b E E O, : 1E G A f # ; “F s A E t Ain A

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