1824 / 275 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 22 Nov 1824 18:00:01 GMT) scan diff

en das Ministerium gewohntermaßen fort. Die Zu- dersicht des L or (säar dasselbe) gründet sich - darauf, daß es ein Argum-ne für seine Sache gefunden har. Keineswegs bestreitet es die Anklagen und Be- \schwerden Frankreichs ; es hat sich die Sache weit leich- ter gemacht und seine Taktik ist viel klüger. Es läßt den Schrei der Nation unerwidert, oder vielmehr, es macht seine Stärke daraus; es sucht einen Anspruch auf die Gunst des Fürsten in der öffentlihen Verwerfung ; eine solhe Jdee fonnte nur ihm angehören, an dem Werke erkennt man den Meister. Sein System besteht darin, als Princip aufzustellen, daß die Krone nicht ohne Schwäche, das heißt, nicht ohne Gefahr, die einmüthi- gen Wünsche, die loyalen Klagen des Landes ‘erhören fénne.

Rente 101.60 90, i

London, 10. Nov. (Ueber Paris.) Die neuesten Nachrichten über das Befinden des Königs lauten sehr beruhigend. Man hofft daß Se. Maj. Ihre gewöhnte Bewegungen im Freien bald wieder werden anstellen, und auch, wie früher gemeldet worden, hier herkommen {ônnen.

Die Hofzeitung enthält nunmehr die Ernennung des Lords Granville zum Gesandten am französischen

ofe. Sir Charles Bagot. geht von dem Gesaudtschafts- Posten in St. Petersburg nach dem Haag; wahrschein- lih wird an ersterem Orte Hr. Stratford Canning an seine Stelle treten.

Das große Festmahl am Lord - Mayors - Tage wurde von zweien der Brüder Sr. Majestät, nämlich von den Herzögen von York und von Clarence, mit ihrer Ge- aenwart beehrt. :

An der Börse wurde heute früh gemeldet, daß am 2. Sepr. zu Mexico ein neuer Anleihe - Kontrakt zwi- schen der dasigen Regierung und den Agenten der Her? ren Barclay N G. über 16 Millionen schwere

iaster abge|hlossen worden. y bet H hs aus Gibraltar zufolge haben die Spa- nier seit den leßten Ereignissen zu Tarifa alleu Verkehr mit diesem Orte abgebrochen.

onjols 96 . 3-

5 e 16. Nov. Se. Königl. Hohelt der Herzog von Cambridge sind vorgestern von hier nach Rotenkirchen abgereist. 2

Bei dem anhaltenden, und überall gleichzeitigen Regen, sind die Flüsse und Bäche in allen Gegenden ungemein angeschwollen, und aus dem gewöhnlichen Bette getreten. Schon am Sonnabend traf hier die Nachricht ein, daß die Leine bei Salzderhelden derge- stalt angewachsen sey, daß es nothwendig were, die Schútten und Schleusen hier, bei Neustadt 2c. aufzu-- ziehen. Das Wasser steigt noch immer. Der Posten- lauf ist in mehreren Richtungen hin, theils unterbro- chen, theils aufg-halten. Z : f

Wilhelmsburg (bei Hamburg), 16. Növ. Schon am 3. Nov. lief diese Juasel durch die außerordentliche

Sturmfluth, vorzüglich wegen eines noc nichr beendig-

ten Schleusenbaues, große Gefahr , übershwemmt zu werden, allein gestern stieg die Wasserhöhe noch um zwet Fuß bis zu 18 Fuß, und obgleich der Schleusende;ch

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bei Janina verfolgt worden seyn.

Französische Blätter enthalren folgend: i Nachrichten aus Madrid vom 30. Oft. und 2. Nov. 7

durch angestrengte Arbeit gesichert wurde, so entstanl doch an andern Deichstellen durch Ueberlauf und ein rissene Löcher im Umfange der ganzen Jns\el so vi Nothpunfte, daß, ungeachtet der Gegenwart und strengung der Beamten, des Deichs - Kondukteurs, | Deich -Geschwornen und des thätigsten Beistandes | Eingefessenen, welche förmliche Deichbrüche abgeweéen) haben, do sehr viel Wasser eingedrungen ist.

Die Insel Neuhof wurde dagegen ganz überschweth und ist der Schade noch nicht zu berechnen.

Sollte sich der Wind nicht legen und eine nochmal Stutmfluth vor Herstellung der schadhaften Stellen e treten, jo ist auch hier eine Uebershwemmung uny meidlih und großes Elend nicht abzuwenden.

Die ältesten Leute von Fluth nicht erlebt.

Ende der Fluth, ein

Wien, 11, Nov. Portugall ist gestern Nachmittags hier eingetroffen.

St. Petersburg, 5. Nov. Se. Majestät d Kaiser sind von Zhrer Reise in erwünschtestem Woh seyn wieder in Zarsfkoje-Selo eingetroffen.

Se. KHöônigl. Würtemberg, fationen, ist von seiner

JInspektions»-Reise wieder hi angelangt, |

Tr? 2 l, Nus Odessa vom 30, Oft. wird in öffentlich} Briefen aus Konstantinopel voni

Blättern gemeldet, daß,

in Betre

1. Hoheit der Herzog Alexander v General-Direktor der Straßen-Kommun|

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der von demselben, wie es scheint, beshlos- senen theilweisen Räumung Spaniens beschäftigt.

An der Organisation und Ausrüstung der neuen Truppen, die in der Umgegend von Madrid fkantonni- ren, wird sehr thätig gearbeitet. : i

“Das ‘Königl. Dekret, wonach kein Officier, der in der alten Armee gedient, oder in irgend einem Bezug u der revolutionairen Regierung gestanden, in die .Kö- nigl. Garde zugelassen werden sollten, ist zurückgenom- men worden. Behufs der Zulassung als Officier bei jenem Korps verlangt man jeßt nur, außer einer vor- gängigen Reinigung, daß das betreffende Jndividuum 18 Jahr alt sey, 1800 Fr. jährliche Einkünfte habe, und

; ber seinen Adel gehörig ausweise. 85 Jahren haben eine solck L-L geHörig l Flu Es müssen auch an andern Ortil Deichbrüche entstanden seyn, weil um 112 Uhr, piôslichez Fall des Wassers eintr}

Der Jnfant Don Miguel sin Segovia eintreffen und daselbst bis zum 22sten ver-

Das Portefeuille des Kriegs-Ministeriums, welches dem General Aymeric einstweilen anvertraut ist, wird, wie es heißt, der General O’Donnel definitiv erhalten.

Der Prinz Maximilian von Sachsen wird am 20sten

Iweilen; an diesem Tage wird der König und die Königl. Familie daselbst mit ihm zusammentreffen und sich daun nebst ihm nah San FJldefonso, von da aber am 26sten pieder nach dem Escurial begeben. Gegen den 20 De- ember soll der Hof nach Madrid kommen, doch ist dies, von vielen anderen Umständen abhängig, welche leicht dazwischen treten könnten. A Der General Baron Eroles soll von einer Geistes- Franfkheit befallen seyn; man hofft jedoch seine Wieder- erstellung. Die Frist, binnen welcher nach dem Königl. De-

20ften d. z1folge, die Pforte über das Schicfsai der türkischen rete- die Freimaurer und alle anderen Personen, die zu

und êgyptischen Flotte

6. auf den 7. Dke. bei Mitylene stattgefundenen groß Brandes der Flotte, stimmen alle darin überein , ‘da

nur wenige Schie dem allgemeinen Verderben entron- nen sind, Was nicht innerhalb der Dardanellen Schub : nach sp cern Berichten am 9. Oft. neuerdings erreicht und ge Uls die ersten Gerüchte von diesem Ausgange suchte die Pforte zwanzig fleiner Fahrzeuge, bei Gallipoli s{chon längst gesam | melt worcn, die aber vielleicht ‘nie zur griechischen Flotte gehört hatten, Gerüchte entgegenge)eßfer Art zu verbrei Die einzelne Rückkunft des Ad: miral\hi}s und einer Fregatte spra zu deutlich. ‘Ueber das Schicsal des Kapudan Pascha selbst war man an 20. Oft. noch in Ungewißheit. Derwisch Pascha soll | bei den Thermopylen ge

blieben, und Omer Vrione nach dem unglücklichen Tref- Y zu Fúnf - Brunnen

suchte, wurde von den Griechen verfolgt, und

schlagen. des Feldzugs nah Konstantinopel kamen, durch die Antunsc einiger und die zu diesem Behufe

ten, allein verzebens.

in cinem der leßten Gefechte

fen bei ¿rta, von den Griechen bis

Spanien.

Der Minister Zea de Bermudez Gunst zu stehen als Hr. Calomarde.

Ministerial - Konseils

lebt aus dem Kabinet der Tuilerien erhaltenen Noten

ck noch nichts ‘amtlich bekannt ge nat hatte. XTein Augenzeugen des in der Nacht: vot

scheint jeßt - mehr in JÍIn mehre: ren während der lebten Tage im Esfkurial gehalténen hat man sich lediglich mit den zu- |

«eimen Gesellschaften gehört, sh selbst angeben sol- en, um der Verzefhung theilhaftig werden zu können, M verstrichen und man schreitet nunmehr zur Verhaf- ung der als Mitglieder solchzr geheimen Verbindungen vefannten Perjonen und zur Sequestration der Güter erjenigen, die sich nit selbst angegeben haben. Jn en Provinzen Leon, Asturien und Gallicien soll die \nzahl der Verhafteten sich schon auf mehr als 300 be- ufen, sämmtlich reiche Grundbesißer und Kaufleute.

Nach Briefen aus Lissabonn vom 27sten v. M. hat er spanishe Gesnndte, Herzog von Villahermoja Ab- hleds-Audienz bei Sr. Maj. gehabt und wird, in Folge es erhaltenen Urlaubs, sich auf 3 Monate, zur R eguli- ung von Familien-Angelegér heiten, nach Madrid beFeben. Der e E Velasco bleibt einstweilen ls Geschäftsträger dasc{öst.

wig Cadix vom 21. Oft, wird gemeldet, daß die bten aus Peru dort eingelaufenen Nachrichten sehr be-

ledigend lauten.

A N A D

Berlin, 20, Nov. Der Rhein ist, nach den gestern eingegangenen Nachrichten, bei Deuß wieder : Þ sehr angeshwollen, daß beim Abgange der Post, der vasserstand am dasigen Pegel 26 Fuß 95 Zoll betrug nd man für den Fall weiteren Wachjens, in der bängs- en Besorgniß. war. : Düsfeldorf.

Jn den Baumwollen und Sei- tnfabriken zu Elberfeld und Krefeld, so wie in den

die wenigsten niht viel mehr davon errungen.

FFSfdtihei des Kr. Lennep, herrscht eine lebhafte Thä- igfeit.

Koblenz. Jm Oktober passirten den Rhein zu Thal: große Schiffe 59, kleinere 120, Nachen 178, zu- sammen 357; zu Berge: große Schiffe 32, kleinere 91, Nachen 116, zusammen 239; also in Allem 596 Fahrs- zeuge; außerdem passirten 17 Holzflôße, welche an Eis chenholz 9094, an Tannenholz 16,756, zusammen 25,850 Kubik - Metres enthielten. ;

Auf der Mosel passirten zu Thal: Schiffe 53, Na- chen 57, zusammen 110; zu Berge: Schiffe 83, Nachen 4,- zusammen 87; in Allem 197 Fahrzeuge.

Auf dem Rheine machten Kolonial - Waaren als Transit die Hauptsache aus. Auf der Mosel waren die Weinsendungen etwas lebhafter. :

Kreuznach, 10. Nov. Während man von allen Seiten aus der Nähe und Ferne die kläglichsten und schrecklihsten Berichte von Ueberströmungen anderer Flüsse hôrr, leben wir an unserer Nahe, die uns leider auch schon oft Schaden verursacht, dieses Jahr sehr be- ruhigt; geschwellt hat sie sich etwas, Schaden aber nire- gends gethan. Nicht so gut zeichnen sih die sie umge- benden Berge aus; sie, die im Jahre 1811, 19 und 22 den vortrefflihsten Wein, der dem Rheinweine trobte, lieferten, sind dieses Jahr nicht allein sehr farg in ihrer Spende, sondern bringen uns auch nichts sehr angench- ines. Die meisten Besißer ärndteten in ihren Weinber- gen nicht den zehnten Theil der vorigen Jahre, andere etwas mehr; mehrere haben daher faum ihre e

o ist es auch in Hinsicht der Güte; einige stellen ihn dem 1823er gleich, andere etwas besser, noch andere geringer. Die ganze Weinlese, die sonst 10 bis 14 Tage anhielt, dauerte bei den Begütertsten kaum 4 Tage, so {nell war Alles gesammelt.

Liegniß. Mit der Wein-Aerndte {n und um Grüns berg ist man im Allgemeinen zufrieden. Jn den niede- ren Gegenden im Umkreise der Stadt war die Lese er- gieblger als in den höher liegenden Gärten. Die dies- jährige Wein - Aerndte ist in Qualität und Quantitäc besser als die vorjährige. Auch das Obst, besonders Bir- nen und Pflaumen, sind gut gerathen. Jn mehreren Gärten um Grünberg blühten Anfangs dieses Monates Birn- und Apfel-Bäume zum zweitenmale in diesem Jahre, und seßten schon Früchte an. Auch in Rothen- burg stand ein Birnbaum in voller Blüthe.

Am 1. und 2. Oft. ift durch einen heftigen Orkan in einigen Gegenden viel Schaden an Wald- und Obst- bäumen, Häusern und Windmühlen angerichtet worden. Der Graf Schaffgotsh in Warmbrunn rechnet si{ch al lein, daß der Sturm. úber 18,000 Klaftern Bauholz in seinen Forsten geworfen hat.

Es haben im Monar Oft. wiederum bedeutende Ausfuhren in Leinen-Waaren stattgefunden und die We- ber sind hinlänglih beschäftigt. Aus Görliß wird ange» zeigt, daß der Tuchabsab ‘sich bessere. Für Wollwaaren hat die leßte Leipziger Messe nicht befriedigenden Absaß gewährt. Die Glasfabrikation im Gebirge geht ziemlich lebhaft fort.