1824 / 277 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 24 Nov 1824 18:00:01 GMT) scan diff

in der Linie befreit würden, indem die Regierung ihr

ganzes Vertrauen auf jenes Korps seße. Der Trappist, der Pfarrer Merino, der General

Bessières , der General Löngue und mehrere Ober-Offi-

befinden sich fortwährend im Esfurial. Ju Bezug auf den erstgenannten erzählt man sich, daß, als Se. Maj. ihm vom Abmarsch der französischen Truppen gesagt, er erwiedert habe, er stehe fúr die Ruhe der Halbinsel, wenn man ihn nur nach seiner Weise handeln lasse. Es ist viel von einer Ministerial - Veränderung die Rede; man nennt den Staats-Rath, Kanonikus Rojas/ als Nachfolger Herrn Calomardes, dessen Entlassung jedoch, bei der Gunst Sr. Maj., wenig wahrscheinlich ist. T úrkei. Der früher (in Nr. 270 der St. Z-) er- wähnte Firman in Betresf des Anzuges der Frauen lau- J tet, nach franzöôsischen Blättern, wie folgt: „Da die Z Frauen, wenn sie ausgehen, sich nie von den Regeln der Ehrbarkeit und des Anstandes entfernen dúrfen, so ist es von besonderer Wichtigkeit, darüber zu wachen, daß feiner ihrer Schritte oder ihrer Handlungen dem heili- gen Geseß entgegenlaufe. Schon früher ist ein Kaiser-

liher Firman erlassen worden, um das Tragen von ge- |

stiéten Feredjes und von unpassenden Farben zu. ver- hindern. Die Beamten, an welche dieser Firman ere lassen war, hätten pflichemäßig über dessen Ausführung wachen sollen; sie haben es aber nicht gethan. “Ueber- dem hat man auch in diesen leßten Zeiten bemerkt, daß Frauen den Ton des Anstandes und der Ehrbarkeit ge- gen Sitten verändert haben, die moslemini)chen Frauen am wenigsten ziemen; sie haben sich nicht gescheut, ge- stickéte Feredjes und verwersiüche Farben zu tragen, und mit ungewöhnlichen Schleiern, welche ihre Gestalt sehen ließen, auf den Spaßiergängen zu erscheinen. Ein sol- hes Benehmen ist eben so sehr dem göttlichen Geseß als meinem höchsten Willen zuwider; es leuchtet ein, daß die Regierung ein. jolchen Unordnung Einhalt thun muß und eben so sehr sind die Männer verpflichtet, dar- úber zu wachen , daß ihre Frauen nicht in einer Tracht ausgehen, welche, als unanständig und unehrsam, sich s M nicht für mosleminische Frauen ziemt. Demnach sollen L M : in Zukunft die Frauen keine gestickten Feredjes und ver- F werflichen Farben tragen und eben so wenig Schleier, die funstreich. dergestalt zugerichtet sind, daß sie die Ger stalt bemerten lassen. Wer auch die dänner oder Ael- tern derjenigen Frauen seyn mögen, die man in äâhnli- chem Aufzuge sehen wird, sie jollen verantwortlich }eyn und für das Benehmen der Frauen bestraft werden. Ihr, mein Kadi, werdet diejen Befehl allen Jmans zu- gehen und in allen Stadttheilen befannt machen lassen, auch die äußerste Thätigkeit darauf richten, daß die Frauen nicht in einem Anzuge ausgehen, dee unserem Kaiserli- hen Willen entgegen ist. Gegeben im Monat Muhar- rem im Jahre 1240. Sépt. 1824.// Nachrichten aus Bucharest vom 19: Oft. zufolge ist daselbst die Pest ausgebrochen. Die Ausführung ei- ner auf dèn 18ten festgeseßt gewesenen Trauerfeier für Se. Maj. Ludwig XVUL. ist dadurch verhindert worden

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ciere vom royalistischen Heere aus der Revolutionszeit, |

| ras unlängst von einem Erdbeben heimgesucht und fass

haben ihre Häuser nach Welse des strengsten Lazarethe eingerichtet. Von dem bevorstehenden Frost hofste man Hemmung jener Geisel, deren stärkerer Wiederausbruj im Frühjahr jedoch zu besorgen stand. /

Persien. Nachrichten aus Bagdad vom 4. Aug, zufolge (welche die Etoile mittheilt) soll die Stadt Schi)

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ganz zerstört worden seyn. Der König von Persien hatte Teheran verlassen um den Sommer in Sultanif zuzubringen, wo die Vermählung seines Enfkels des Prinzen von Kirmanshah mit einer Tochter seines Sohf nes Abbas Mirzah erfolgen soll. Zu Ende des Som} mers wollte der 'König nah Kirmanshah fommen, wi Einige vermutheten, um. die gegen das Paschalik von! Bagdad beabsichteten Militair - Operationen näher in Auge zu haben. Die Stadt Sulemanie war noch imme von den ÞP |

L CR E E R E HATO H M C E

1 den Persern beseßt. Die beiden zu Kirmanshas"

befindlichen französischen Officiere waren fortwährent?

mit der Ausbildung von neu ausgehobenen Truppe

beschäftigt. : E r D

DRTTElVoL s, 17: 210V, D außerordentliche Was ser-Hôhe ist seit gestern Nacht noch einige Zoll gestiegen, Jeßt (12 Uhr Mittags) ist das Wasser im Stillstande, Köln, 15. Nov. Das anhaltend stürmische R Abit S drdbe f die Tie e E wieder erneuert, und droht, sie noch höher zu steigern als si e L R u S N E hier gestern Mor: abgetreten. E R N gens um r, 24 Fuß; heute Morgens um 8 Uhr, Angekommen: Der General-Major und Kom- DUS nte T H “AaeE A Ea G EN 5 Bs E ander der 13ten Division, von Lud, Lon Paris. ck ch j b Cl. ( ai ¿ ¿Mr und die heutige oberländishe Post sind ausgebliebenWyon 2071077) Sin Cle MeAlbor A S GAR D, Nachrichten , welche auf außerordentlichem Wege heute hier eingetroffen sind, sagen, daß das Wasser zu Mainz s, n Feltlegen sey, E daß L am n i N er-Rhein sih noch auf ein bedeutendes Anwachsen des} U, eitungs:- l i: selben vorzusehen habe. Die hiesige stehende Brücke is D 9 f h F h h E | A uSlan.

heute Nachmittags abgefahren worden. Königliche Schauspiele. L Dar L 90D. Der Marschall Herzog von Dienstag, 23. Nov. Jm Opernhause: Figaro! Reggio hatte vorgestern die Ehre, dem König eine Me- | daille zu überreichen, welche die National-Garde von

Hochzeit, Oper in .2 Abtheilungen, von Mozart. (Mad : l Grünbaum: Gräfin). at Ans C Paris auf die Thronbesteigung Sr. Maj. hat \chlagen

Mittwoch, 24. Nov. Jm Opernhause, zum ersken lassen. / male: Cardillac, oder das Stadtviertel. des Arsenal} Mehrere unserec neuesten Blätter enthalten Mel-

Melodrama in 3 Abtheilungen, mit Ballets , nach del dungen von dem, was sie, ihrer Angabe nach, über die Französischen des Ankony und Leopold, von W. Stih Verhandlungen in dem, am Sonntage bei Sr. Maj. Musik vom Königl. Musik - Direktor Schneider. Dissabgehaltenen Kabinets-Rathe in Erfahrung gebracht ha- Dekorationen des ersten unb dritten Aftes sind oon del ben wollen. Nach dem Journal du Commerce hätte Königl. Dekorations-Malern Köhler und Gerst; die Difsinan in diesem Kabinets - Rathe die Grundlagen eines foration des zweiten Aktes ist von dem Königl. Dekor Geseß-Entwurfes für die Entschädigung (der Ausgewan- tions-Maler Gropius gezeichner und gemalt. derten) festgestellt ; 600 Millionen Annuitäten zu 4 pCt. « zahlbar von Jahr zu Jahr, vom Jahre 1835 ab gerech-

net, Der Courrier versichert, die spanische Regierung habe auf Verschiebung der Räumung angetragen, und prt ha ar r T ge hierüber sey im Konseil deliberirt worden. Die Quo- A Nod F. miei e s A « tvüb, angenehm. idienne dagegen sagt, daß úber die Räumung und die u .W. trüb. Entschädigung diskutirt worden sey; der Präsident des

L Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Berlin, den 24sten November.

Se. Durchlaucht der Herzog von Anhalt-De s- sau und die Herzogin Königl. Hoheit sind vorgestern Abend angekommen und auf dem Königl. Schlosse, in die, für Hochdieselben in Bereitschaft geseten Zimmer

Meteorologische Beobachtungen. Barometer|Therm.| Hygr.|Wind| Witterung

S9?

und derx französishe, so wie der österreihshe Konsul |

Gedruckt bei Hayn.

M.28° 92/¡-+ 85°| 87° |S:W. trüb, Regen. Minister-Rathes habe den Gegenstand der Berathungen Redakteur John. kauscinandergeseßt; der König habe die Fragen ausfge-

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Preußishe Staats - Zeitung.

C Fa r: V Mrt E

N 2TT.

Berlin, den 24sten November 1824,

stellt; jedes Mitglied habe individuell seine Meinung abgegeben, worauf der König gesagt habe: „Jch danke Jhnen, meine Herren, Jch werde prüfen.‘ Das Ünzusammenhängende und die Widersprüche aller dieser Erzählungen (bemerkt die Etoile dabei) würden hin- reichend seyn, um zu beweisen, daß die Journâle nicht wissen, was am Sonntage im Kabinets-Rath vorgegans- gen ist; in der That dürfen sie es auch nicht wissen.

Von den, zu Montauban, Toulouse und Narbonne stationirten Depot - Bataillons des Aten, sten und Iten Linien-Infanterie-Regimentes. gehen Anfangs December Detachements nah St. Jean Pied de Port und theil- weise nah Perpignan ab, um. sih demnächst von da zu ihren Korps nah Pampeluna und Barcelona zu begeben.

In der Gemeinde Sablons, im Kanton Gnittes (Gironde), wurde vor kurzem eine Familie durch Schwämme (Champignons) vergiftet, die sie selbs ges lesen hatte. Die Mutter, 45 Jahre alt, und ihr neun- jähriger Sohn erlagen am dritten Tage den fürchterlichs sten Schmerzen; zwei ihrer Töchter, wovon die Eine 13, die Andere 22 Jahre alt, starben am vierten Tage und der Vater verschied in der nächstfolgenden Nacht. Eine einzige Person, die sechste dieser Familie, widerstand den brennendsten Schmerzen und entging glüclih dem Tode.

Rente 101 . 95.

London, 13. Nov. Dem Vernehmen nah wers den Se. Majestät gegen Ende der nächsten Woche von U hieherkommen, um den Bericht des. Recorders zu hören.

Vorgestern ist der Minister Canning nach Jkworth- Park zum Besuch des Grafen v. Bristol abgegangen ;

vorher hatte der amerikanische Minister, Hr- Rush, noch

Geschäfte mit ihm im auswärtigen Amte.

Wir haben eine Reihe Zeitungen von Calcutta er- halten. Aus Goahattee waren amtliche Berichte vom 92, Mai eingegangen, wonach die Birmanen die ver- shanzte Stellung bei Hautbur bei der Annäherung des Oberst - Lieutenants Richards verlassen und sich nach Rungly- Ghur zurückgezogen hatten. Nach den Aussas gen eines aufgefangenen Kundschafters betrug die ganze Streitfraft der Birmanen zu Namoo nur 8000 Mann

l Fußvolk und 200 Reiter. Jn Rangoon (der befannt-

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