1824 / 282 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 30 Nov 1824 18:00:01 GMT) scan diff

*. täglich, theils wôchentlich,

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rung Großbrittanniens nah der officiellen Schäßung im Fahre 1821. England zählt 11 Mill. 261,437; Wales 717,438; Schottland 2 Mill. 93,456 Einwohner ; in der Armee und Marine dienen 319/300 Mannz zusammen 14 Mill. 391,631. Irland zählt 6 Mill. 804,827 und

die Inseln in den brittishewSeéen 80,508. Total-Summe | | der Flußfahrt mit vielen Schwierigkeiten verknüpft z1

(London mecha- / enthält folgende interessante Nachrichten | úber die finanzielle Wichtigkeit der Tagblätter in Groß-

London täglich (mit Ausnahme des Sonn-

21 Mill. 282,966 Menschen. Eins unserer artistishen Blätter nic’s regisLer)

brittannien.

Die zu tags) erscheinenden 14 Zeitungen (8 Morgen - und/6 Abend - Blätter) beschäftigen 120 Literaten als Redafk- teurs, welche zusammen wöchentlich“ 600 Pfd. -mithin jährlich 31,200 ‘Pfd. ( erhalten. Die anderen theils blos am | wöchentlich erscheiñen, vekursachen an Redaktionsfkosten einen monatlichen 419,200 Pfd. (oder etwa 134,400 Rthlr.)

41500 Pfd. wöchentlich, (etwa 556,000 Nthlr.) Die übrigen Ausgaben,

hentlich anzuschlagen hiernach

Die Anzahl Zéitblättern der

der bei den fraglichen

Hauptstadt béschäftigten Personen, die Herausgeber,

Redafktoren, Commis, Seßer und Druker zusammeu- gerechnet, beläuft sich auf 1500 Personen. Die Seßter, welche an ‘einem Morgenblatte arbeîteti - erhal- ten wöchentlih 2 Pfd. 8 Schill. (etroa 17 Rthlr.) Die án dén Abendblättern Beschäftigten 5 Schillinge weniger.

Fn sämmtlichen Provinzen von Großbrirtannien und Jrland zusammen erscheinen 225 Zeitungen, (theils oder etlichemal in der Woche) an Gehalt und Honorar wird auf 1800 Pfd. und die übrigen Kösten (ohne Papier und Stem- pel) auf 1000 Pfd. angeschlagen. Das Papier schlägt man jährlich auf 91,000 Pfd. (etwa 64,000 Rthir.) an. Der Stempel beträgt 336,666 Pfd. Sterl. 13 Schill. 4 Den: (etwa 2,356,662 Rthlr.) Die Gesammt - Aus- aben fúr alle in London und den Provinzen erschei- nenden 279 Zeitblätter betragen an 773,000 Pfd. Sterl. jährlich. (5,411,000 Rthlr )

Dabei sind dié ungeheuer hohen Abgaben, welche die Regierung von den Privät-Anzeigen und Anfkündigun- gen zieht, welche meist die Hálste, wenigstens eine volle Seite jedes Zeitungs-Blattes füllen, nichr gerechnet.

Privat - Briefen aus Cape Coast Castle zufolge, ist der Krieg mit den Ashantees becndigt, die Kolonie aber in einem sehr traurigen Zustände. wohner und Flüchrlinge haben fein Obdach und fommen vor Hunger um, die Häuser sind ohne Dach und der Ort einem Haufen Ruinen ähnlich. In der Festung selbst ist der Gesundheitszustaud sehr bedenklich; von 11 neulich - angekommenen jüngen ‘Officieren sind 7 theils

der Aufwand

etwa 218,900 Rthlx. ) Honorar | 40 Blätter, welche zu London Sonntage, theils zwei oder drei mal | ä | Charleston, zufolge, waren anstatt der nach St. Ju Aufwand von 1600 Pfd., jährlich also | /. ufowes G 2 A ) ‘Der übrige Aufwand an Gehalt der verschiedenen Gehülfen bei den | fáämmtlichen vorgedachten 54 Zeitblättern beläuft sich auf inithin jährlich auf 78,000 Pfd. ;

| : von Sflaven (Commerce and trafic) ohne das Papier und Stem- | pelbetrag zu rechnén , ist auch’ noch auf 1200 Pfd. wd- und der Gesammtaufwand steht auf 200,000 Pfd. jährlich (an 1,400,000 Rthlr.) |

Viele unglückliche Ein- |

gestorben, theils wegen des Fiebers zum Dienste un; tauglich.

Die Regierung in Ostindien ist gesonnen, von Ran goon aus eine Expedition nach Spriani und der alte Stadt Pegu zu machen. Es sollen 7000 Mann daj verwandt werden z das Unternehmen scheint aber wege

seyn. Der Gesandte von Buenos-Aires bei den Verein Staaten, General Alvear, hat dem Präsidenten Monrg am 11. Oft. seine Beglaubigungs-Schreiben eingehändig Der brasilishe Geschäftsträger Hr. Rebello, ha in Washington - seine Antritts-Audienz mit allen, bei an erfannten Mächten gebräuchlichen Feierlichkeiten erhalten

Mau” schrèibe aus St. Thomas, daß ein Orfan aus Puortorico, besonders aber in dem Distrikt Caboroxo

großen Schaden angerichtet hat. Nachrichten aus Havannah. bis zum 4. Oft., üb

de Ulloa gesandten Mannschaft nur 169 Soldaten al abgelôset zurückgekommen.

Jn ganz Mexico ist der Sklavenhandel. verboten worden. Folgendes ist der nähere Jnhalt der darübe ergangenen Bestimmung: 1. Der Handel und Umsaß l ( ) wird in dem Gu biete der vereinigten mexicänishen Staaten auf immt abgeschafft, von welcher Macht und unter welcher Flagg!

er auch geführt werden möge. 2. Die gegen den JFnhallf

des S. 1. eingeführten Sklaven sind, sobald sie das meyicanishe Gebiet betreten, sogleich frei. 3. Alle Na: tional - und fremde Schiffe, welche Séflaven nach de

mexicanischen Gebiete transportiren oder daselbst einfüh-

ren, werden nebst der úbrigen Ladung unwiderruflich]

fonfiscirt; Eigenthümer, Käufer, Käpitain und Steuer- mann werden mit 10jähriger Gefängnißstrafe belegt. Dem Art. 4.' zufolge, soll das Geseß gleich nah gesche: hener Bekanntmachung in Kraft treten.

In den vereinigten Staaten werden mehrere Fre: gatten erster Klasse für Rechnung der columbischen Reu gierung erbauet.

Kaum war das Defret der mexicanishen Regie rung wegen Abschaffung des' Sfklaven-Handels, hier be fannt, als die Nachricht von einem in beiden. Häusern des Kongresses zu Santa di Bogota genehmigten Dekrete anfam, welches in seinen Folgen als sehr wid tig betrachtet werden muß. Diesem gemäß gehen von nun an alle Vergebungen und Beseßungen geistll

her Pfrúnden und Stellen ausschließlich von der Ref

gierung aus. Dieses Geseß hat selbst bei der dritten

Lesung im Hause des Senats noch sehr lebhafte Debat/

ten errege. Die Carraccas Zeitung kann nicht Worte genug finden, . die Wohlthätigkeir dieses Geseßes zu \childern. |

Jn dem Argos aus Buenos-Aires vom 21. Augus lesen wir nun die Proflamation des Generals Olanet wider seine Mitgenerale la Serna, Canterac und Val dez, welche Bolivar so ausgelegt hatte, als ob Erstere! dadurch seinen Uebergang zur Unabhängigkeit Peru's et fläre. Nichts ist weniger als dies der Fall, jondern Olanels

erflárt nur jene Generale fúr Verräther „- weil sie ford

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ährend, wie er behauptét, konstitutionell- gesinnt seyen, ir si, selbs erklärt er die stärkste Anhänglichkeit an n unumschränkten König“ Ferdinand und an: Spanien. Consols, ‘95F- :

Hannover, 26. ‘Nov. Se. Königl. Hoheit der erzog von Cambridge sind heute Nachmittags von Ro- nfirchen hier wieder angekommen.

So zerstôrend auch die heftigen Stürme seit dem: en d. M. auf die Elb- Deiche wirkten , und manche * ‘tellen durch die Fluthen und beständigen Rèegengüsse, | bis zur Auflôsung, vom Wasser durcchweicht wurden; -

war es doch den ‘vereinten Anstrengungen der Deich- : edienten und Interessenten gelungen, bis zum 15ten i M. das Unglück eines Deichbruches in der Elb-Ge- nd abzuwenden. :

Am 15ten erreichte die Fluth in der Elbe bis nah | ) Uhr Mittags die Hôhe von 19 Fuß 6 Zoll über den edrigsten Sommer - Wasserstand und aller Anstrengun- | n und Rettungsmittel ungeachtet , durchbrach nun der - rf angegriffene und völlig durchnäßte Achterdeich der | oigtei Neuland in der Gegend von Wuhlenburg, an vei verschiedenen Stellen. Diese Durchbrüche brach- n Braack-Kuhlen von resp. 36 und 24 Fuß Tiefe her- r, und seßten in wenigen Stunden die ganze Voigtei : it einem Flächen-Gehalte von 8000 Kalenb. Morgen ter Wasser. Die hinter dem ersteren Braak befind- he, neu erbaute Sieversche Brinksißer -Stelle wurde ort von Grund aus weggerissen, und die Bewohaer rselben fonnten faum ihr Leben, von ihren Habselig- iten aber nichts retten.

Auch im Alten Lande haben die Sturmfluthen über- ¡Verwüstungen an den Deichen veranlaßr.

Vom Main, 17. Sept. Jhre Majestät die regie- ende Kaiserin von Rußland haben allergnädigst geruht, en Hofrath und Professor Harl in Erlangen für hein ngesandtes „allgemeines System der zweemäßigsten rmen-Versorgung“/ mit einem ausgezeichnet shöônen und hr fostbaren Brillantring, der von einem anerfennen- n Schreiben begleitet war, huldreichst zu belohuen.

Kopenhagen, 20. Nov. JÎn der am Donnerstag haltenen General - Versgmmlung der asiatischen Kom- gnie fanden lebhafte Debatten darüber statt, 0d im ühjahr eine Expedition nach China vorzunehmen sey, jelhes jedoch bei der Ballotirung mit 81 gegen 49 timmen durchfiek. i

Aus Odénse und daß in der

Sturm

Nyborg schreibt man , acht vom 1áten auf den 15ten ein heftiger 1s N. W. gewüthet, und einige Personen am Mor- n des 15ten um 5x Uhr ‘ein Erdbeben bemerkt haben

llen; das Barometer war dem Orfanpunufkt nahe. er Uebergang der Posten. über ‘den großen Belt wourde ein bedeutendes verzögert. Spanien. Nach Privat - Briefen aus Madrid m 11. Dec. (im Journal des Débats) hat der hohe iegsrath, vor welchem die Untersuchung gegen ‘den Minister Cruz schwebt, nunmehr die Hauptpunkte der ischuldigungen desselben bekannt gemacht; sie bestehen in der vernachlä\sigten Beseßung Tarifa's mit einer reichend starken Garnison, um den Ort gegen einen

hätte vorhetse

den H

#berfall von Seiten der Revolutionairs, welchen er |

hi müssen, zu s{üßen; Y îhn- den Vere bindungen, welche er während seines Aufenthaltes ‘in Ameéerikà mit Jturbide gehabt, und endli 3) darin, daß “ér durch mündliche Befehle, welche der Generäl Capape von ihm empfangen habén will, in desséèn Prozeß mie verwickelt ist. Jedenfalls läßt die mildere Behandlung,

/ die ihm jeßt widerfährt, dafür annehmen , daß die Be-

schuldigungen gegen ihn der Beweismittel ermangeln. "Der Herzog von Villahermosa, Gesandter Lissa- bon, ist in Folge erhaltenen Urlaubs, auf 3 Monate hiehergefkfommen; man vermuthet jedoh, daß er nicht wieder auf seinen Posten zurückehren werde. : Türkei. Nachstehendes is der, im gestrigen Blatte der Staats - Zeitung erwähnte, von dem österreichschen Beobachter aus dem Geseßes-Freund vom 29sten September (11. Oftober) mitgetheilte “Bericht des Kommandanten der griechis{chen Esfadre, Miauli, aus Psara vom 8. Oft. (neuen Styls). 42 M Oftober Morgens erfuhren wir von unserer Avaut-Garde, daß der Feind am vorhergehenden Abend den Hafen von Mitylene verlassen habe, und in der Nähe des -Vorgebirges Karaburnu freube. Jn Folge dessen brachen wir aus den Gewässérn von Venetiko auf, um dem Feinde beim Auslaufen aus dem Kanal von Scio aufzulauern , oder ihn, falls er nicht herausfom- men sollte, unsererseits in seiner Stellung anzugreifen. Da an demselben Abend G. Taby zu uns gestoßen war, blieben wir die Nacht hindurch außerhalb des Kanals, in den wir erst am folgenden Morgen, nachdem wir,

| die von Tabi!' mitgebrachten Proviant-Vorräthe“ auf un-

sérer Flotte vertheilt hatten, einliefen, ohne jedoch den Feind weder bei Scio, noch bei Tschesme zu finden. Ges- gen 10 Uhr erblickren wir ihn zwischen den Agnusen

(füdlich von Mitylene) und Karaburnu; sobald er aber die griechische Flotte ansichtig wurde, steuerte er eilends

gegen Mitylene. Wir seßteu ihm nah, in- zwei Divi-

sionen getheilt, wovon die eine sich gegen Karaburnu

wandte, um die ottomannifche Arriere-Garde zu errei-

chen, und die andere den Feind in der Fronte auf sei- ner Linie angreifen sollte, die sich von der äußersten

Spike von Karaburnu bis zu den Agnusen erstreckte. Nachdem wir uns gegen 5 Uhr den türkischen Schiffen genähert hatten, begannen wir den nächtlihen Kampf. - Gegen 5 Uhr näherten sih unsere Brander - Kapitains, Andreas Filipango , Theodoraki Th. Vofou, und Deme- trins Kalojanni, der feindlichen Flotte, und zwar Fili- pango einer Fregatte, die aber, mit Verlust von- mehre- ren Mann, die ins Meer fielen, leider entîam, und die beiden anderen, Theodorafi unter und Kalojanni óber dem Winde, einer Brigg von 24 Kanonen, und sandten

sie als ein Brandopfer nächtlicher Rache an die Mutter

Hellas. Die Feinde flohen hierauf in ‘der Richtung vom Kap Sigri, wohin der Wind sie trieb. Wir seßten ihnen. unter beständigem Feuer nah. Gegen halb 10 Uhr er- reichte der. psariotische Brander-Kapitain Konstantin eine große Korvette und hängte seinen Brander dergestalt an intertheil an, daß binnen 3 bis 4 Minuten das Feuer die Pulver-Kammer ergris, und die Korvette, in der Nähe des Vorgebirges Kaloni, auf Mitylene, ganz zerschmettert und zersplittert in die Luft flog, während