1824 / 290 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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fehlshaber in Indien, Sir Edward Paget, und dem General- Gouverneur, Lord Armherst, keineswegs ein úb- les Vernehmen cbwalte, wie einige Blätter es zu verste- hen gegeben ; úberhaupt aber stehe der (gestern erwähnte) Antrag des erstern auf Zurückberufung in durhgus kel? nem Zuüufammenhang mit dem birmanischen Krieg, son- dern sei blos durch das Verlangen des Sir Edward ver- anlaßt, Behufs der Uebernahme seines Amts als Gou- verneur der Köuigl. Kriegsschule, hierher zurückkehren. Man hat Besorgnisse in Betreff dex Judigo - Erndte

in jenem Theile des Dacca - Districtes ausgedrückt, der von den Birmanen verwüstet worden ist. Diese Furcht ist ganz grundlos, da in jenem Theile des Landes wenig oder gar fein- Indigo erzeugt wird. Das jenem Theile des eigene Produft ist Safflor, welcher seit einiger Zeit sehr viel zum Färben gebraucht wird. Die Vernichtung dieses-Artikeis ist:um so mehr zu bedauern, da der Vor- rath davon auf dem Marfte nur sehr klein ist, und der einzige andere Theil der Welt, von wo er bezogen wer- den fann, das gegenwärtig für uns geschlossene birma- nische Gebiet ist. | |

Von der Genauigkeit und Sorgfältigkeit unseres Post - Wesens erzählt eines unserer Blätter folgendes Bei: spiel: Jm Jahr 1795 wurde eiu Brif, eine 1 Pfd. Note enthaltend, von jemand in London an einen gewis- sen Donald, der bei dem, ‘damals in England befindli- chen 78. Regiment stand, ‘gesendet. Vor Ankunft des Briefes an sermem Bestimmungsorte seegelte jedoch Do- nald nach Indien. Der Brief folgte ihm dahin. und fodann ‘von da weiter auf den verschiedenen Wegen, die Donalds Compagnie machte, ‘und fam endlich auf diese Weise nach 10 Jahren wieder nach England zurück, fand jedoch den Donald nicht mehr âm Leben und ward da- her an das General-Post-Amt zurückgesandt, bei' wel- chem sih demnächst der Absender gemeldet hat.

_ Grovsherzogthum Baden. Ettlingen, 1, Decbr. Die erste oberflächliche Abschäßung unjeres, durch die jüngste Ueberschwemmung erlitrenen Scha- dens auf mehr als 300,000 fl. schien schr vielen über- trieben : leider hat sie sich nur zu: sehr bestätigt. Mir fennen nun genau das Unglü, welches uns betroffen , und dürfen mit Wahrheit ‘versichern , däß an Privatcigenthum Über 135,000 fl. und ‘an städti}hem Gemeindevermögen gegen 178,000 fl. ein Raub der Fluthen geworden. ive a g

Mehr als 200 Familien der hiesigen Stadt sind

von: unserer Unterstüßungs-Kommission als hülfsbedürf-

tig erfannt worden. Ihre Beschädigung darf auf 60,000

fl. angenommen werden.

dasjenige wieder erseßt wird, was in weñiger als 18 grausenvollen Stunden uns genommen ward. Doch!

wir. zagen nicht; die Hand, welche uns so hârt getrof- fi, hat auch schon wieder Hülfe gesendet. Durch die- Gnade Sr. K. H. des Großherzogs und durchdie Wohl- -

thâtigfeit bemittelter Menschenfreunde * ist unseren drin- ‘génsten Bedürfnissen abgeholfen. Stocfholm, 25. Nov. Die *Staatszeitung mel-

dét amtlich, daß am Geburtstage der Köùigin in Karls Frona, das neue Linienschiff Karl Johann. oon 834 Ka-- L } j n ae (T4146 Ä 7% Aa S L ad

_Se. Maj. die den Handel mit gehauenen oder - gespaltenen Brett

selbt.

Viele gesegnete Jahre dürfen vorüber gehen , bis

nonen, das ausgebesserte Gustav den Store und die a, „rei ¿Ai fn fla Si 5 : “sir D orteichere , Regierung des großen Sixtus ausgezeich- gebesserte Fregatte Camilla feierlich vom Stapel gel; hat , wtrd der jeßige Pabst sich shwerlich verstehen,

jen worden. G i Dem Anteinrfogen der Reichsstänoe zufolge hal estimmung der Forst - Verordnung, we|

und deren Eiufuhr in die Städte verbietet, aufgehob N ca Befugnisse der Jnhaber von Sägemählen weitert.

“Italien. Oeffentliche Blätter enthalten folgen! Privatschreiben aus Rom vem 15. Novbr. „„Nachdi der Pabst an den vorhergehenden Tagen der Wieder ôdffnung des Collegio Romano (im unseren Sinne ( Gymnasium), welches jeßt den Jesuitén übergeben w

“den ist, und. des geistlichen Seminariums in Pers

beigewohnt hatte , ist am vorigen Freitage dieselbe Fei lichkeit im Arciginasio (der eigentlichen römischen U versität) unter seinem Vorsiße vollzogen worden. Ereigniß, welches dabei statt gefunden hat, wo nicht geradezu einen mehr oder minder bedeuten) Cinfluß auf die. religióse Cultux des fatholischen Eu pa ausúben , doch_als wichtiges Actenstük zur Bezeil nung des jeßigen rômisch- firhlichen Geistes in der i schichte des Tages aufgezeihnet zu werden verdien Leo AII, hat nämlich die Feierlichkeit mit einer, län; denn eine Viertelstunde dauernden , Rede eröffnet, u! darin die merfwürdigen Worte vernehmen lassen: , fei weit entfernt, verbieten zu "wollen, daß in sein Staaten Philosophie und shône Wissenschaften gele | würden, da jene jowohl, als diese, ihrem eigentlich Wesen nach, zur wahren Gottesfurht, wie auch z

: Ueberzeugung von der Unsterblichkeit der Seele führten

Personen, welche der Feierlihfkeit beigewohnt ham, versichern, der ganze übrige Theil der Rede sei va gleich mildem und versöhnlichen Geiste beseelt gewese jo, daß sie den lebhaftesten Eindruck gemacht hak Man sagt, der lateinishe Ausdru des ‘Pabstes fi Philosophie sei philosophia naturalis gewesen. Hab sich die Anwesenden nicht geirrt, so. 1nöchte diese D nennung eben so interessant sein, als die Rede an fi Das Ereigniß ist um so merkwürdiger, als di ‘Pabsî weder im Collegio Romano , dessen Uaterricht wie schon gesagt, den , dein Schein nach, sehr begü

stigten Jesuiten übergeben worden ist, noch im Sen :narium, fondern alleín in der Universität gesprochd

hat. Unter den Gegenständen der Rede, welche sid auf die bloß administrative Disciplin bezogen haben, is

‘die Zusicherung des heiligen Vaters mit Theilnahme bo

merkt worden, daß die Besoldungen der Professoren bisher faum ‘zum allernothdüftftigsten Unterhalte dersel ben hinreichend , erhôht und das Minimum auf zwi hundert, das Maximum auf vier hundert Scudi (ein Scudo beinahe 1_ Rthlr. 10 gr. Conv. Münze) festgs seßt werden sollten. Wird Leo AIL. auf diesera Weg fortwandeln, so dúrfre zwischen ihm und Sixtus V, troß mancher Aehnlichkeit , einstens die große Unahn

lichfeit eintreten, daß ch6rsterer eben so schr geliebt [eil

wird ale man leßteren gefürchtet hat. Auch zu del prächtigen Bäuren und übrigen architektonischen Unter nehmungen, „durch welche sich die furze, aber um |!

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gegen sih aber in einem würdigern Gebäude, im Ge- ude des Glücks seiner Unterthänen , cin um so dauern- res Denkmal errichten wollen. Freilich bleibt noch für s platte Land, für Ackerbau und Viehzucht und zur efôrderung von Manufacturen und Fabrifen ein Gro- s zu thun úbrig, Jundessen läßt sich nicht alles auf mal thun.

Der Pabst hat, in den leßten Wochen, oft außer nem Pallaste gespcist, zweimal (hier und zu Albano) i den Capucinern , ferner bei einem Priester , der eine rivatlehranstalt in seinem Hause hält, auf der Villa es -Prálaten, u. st. w. Da das Publikum auf diese eise um so dôfterer den Anblick des heiligen Vaters ießt, so fann es nicht fehlen, daß dieser dadurch mer mehr ‘an Popularität und an Liebe seiner Un- thanen gewinnt. 2

Spanien. Aus Madrid vom 25. Nov. meldet die oile: der Jufant D, Francesco de Paula ist am d., nebst seiner Gemahlin und seinen beiden- ältesten ndern von Escurial hier eingetrofsen.

Die Gazette vom 23sten enthält folgendes: Nach-

Se. Maj. den D. Frañcisco de Zea Bermudez, mits- s Decrets aom 1x1ten Juli d. J. zu Jhrem ersten aats: Sekretair ernannt, haben Höchstdieselben mit- 5 anderweitem Decrets vom 11ten Novbr. erkläre, ; der Posten eines wirfklihen Staats-Raths mit die-

Amt verbunden seyn soll; demzufolge wird der ge- inte Minister alle Vortheile genießen, die mit dem l eines Staats-Raths verknüpft slud, so wie auch 1¿ Vorgänger dieselben genossen haben.

Die Organisation der“ Königl. Garde wird thätig tgeseßt; drei Regimenter; die Grenadiere, Husaren d Lanziers sind schon vollzählig; ebenso das 1e und

Jnufanterie Regiment. | Zu Belohnung der von dem Obristlieutenant des Ge- ; Corps D. Ántoneo de Montenegro, befonders im ten Feldzuge geleisteten Dienste, haben Se. Maj. ihn n Obristen und. Chef der Archive des Kriegs - Mini- iums ernannt.

Brasilien. (Auszug eines Schreibens aus Rio neiro vom 18. September 1824.) Jch fomme nun-

r auf einen Gegenstand zurü, der unsere ganze eilsnahme verdient, nämlih auf das Schicksal der (hen Colonisten, die durch ungestrafte Vorspiege- 3 eingebildeter Vortheile uns fortwährend zugeführt

en.

Sie s{chmeicheln sich mit einer glänzenden Zukunft, d faum sind sie, mit zur Galeerenstrafe verurtheilten rbrechern in einm und demselben Schisse ohne Un- ied auf einander gehäust , so fängt ihr Elend an.

Wir wollen nicht den bittern Kummer, den Man-

an Nahrung, wozu der Gelddurst der Agenten und his - Eigenthümer sie vèrdammt, und so manche ! reckénisse erwähnen , die sie auf einer- oft 145tägigen derfahrt unablässig begleiten, An Ort und Stelle

elangr , sehen wir sie, sie, die als Colonisten ange- ben waren, mit militairisher Strenge behandelt,

è zwar von Menschen, die faunm ihr Fahrzeug zu be-

fehligen wissen, von ränfevollen Abentheuern oder von jungen Leuten ohne Erfahrung. Bei dem geringsten Verdacht wird gepeitscht, in Ketten gelegt, erschossen, und fragt man nach welchem Geseß, so heißt es: Kratt Seh Fuer jenes Artikels der Verorduung des Herrn v. Man denke sihch! Die Unglücklichen! sie glauben in diesem gelobten Lande ihre Zuflucht zu finden! sie glau- ben ihr Ziel erreicht zu haben, und ungesäumt die Hand

| ans Werk zur Begrundung ihres künftigen Glücks legen

zu fônnen. Arme Betrogene! Seht! es erscheint der Obrist des sogenannten Regiments der Fremden ( régli- ment étranger) er raffflckt durch die Bank alle Männer weg, unverheirathete, Handwerter, Gelehrte, selbst sunzig- jährige , selbst Einäugige. Bewilligte man ihnen nur ihre Capitulation auf gewisse Zeit, und hielte man sie ihnen, nachdem sie bewilligt worden! So aber läßt man sie auf eine unbestimmte Zeit fort dienen, unter Officies ren, die selbst Abendtheurer sind, und für den geringen Sold von 40 Reis,- welche ihnen nach allen Abgängen úbrig bleiben. Tritt für diese Unglücklichen nicht etwa- ein besonderer Glückfsfall ein, so verleben sie ihre Tage in der bittersten Reue, und erscheinen um so beflagèns-- werther,. als sie’ blos Opfer ihrer jugendlich- glühenden Einbildungsfraft oder -déx betrügerischen Verheißungen ehrloser Agenten sind, J |

_ Ohne Zweifel entledigt sich Deutschland auf diese Weise eines Theils seiner Grundhefen , die Gährungs-

o} zum Aufruhr und zur Unruhe abgeben können. Jn-

dessen ist nicht zu läugnen, daß unter diesen Schlacht- opfern auch viele Menschen sih befinden ; die nicht zu solchen Gesindel zu rechnen sind, und die nur falscher Ehrgeiz mit jugendlichem Leichtsinn verbunden , zuleßt aus den Augen seßeû.

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A nland.

‘dahin gebracht hat „die, Pflichten gegen ihrxr Vaterland

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“Coblenz, Im verwichenen Jahre 1825 sind im hiesigen Regierungsbezirke 12493 Individuen die Schußz-

pocken mit Erfolg eingeimpst worden. Aus der desfal- sigen Nachweisung im Anitsblatte der Königl. Regie- rung geht hervor, daß alle impssähigen Individuen auf diese Weise geschüßt worden sind, diejenigen ausgenom- men, welche wegen Krankheit von den Jmpfärzten zu- rúcégesebt, oder deren Impfung, um den Jinpfstosf immer frisch zu erhalten, aufgeschoben wurde. Den strengsten Aufforderungen der Medicinalpolizei, ward sonach ge- nüúgt, und nirgend bedurfte es der Zwanasmittel. :

Dúsleldorf, 2. Decbr. Als die traurigen Nachrich- ten von den großen Verheerungen am Oberrheine Und in den dahin ausmündenden Flußgebieten fast gleichzei- tig mit den Fluten hier eintrafen , verbreitete sich mit ihnen der Schrecken vor den Verheerungen , mit welchen sie auch die unteren Niederungen des Rheinlandes be- drohten. Zwar gab ein augenblictliches Fallen des Was- sers in der ersten Hälfte des Novembers auf furze Zeit der Hofnung Raum, daß die Flut ohne großes Unglück an uns vorübergehen werde ; allcin nur zu bald wieder

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