1824 / 291 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 10 Dec 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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einten Posten die Lords William Bentink und Lord

Beresford. | s |

Bei dem Sturme in der Nacht Lôm L2sten auf den Zsten Novembtr sind allein zu Devönpört 2 Ste geitrandêt, woruntér flh* 5 Wéstindien'- un 2 Ostindienfahrer mit reichen Ladungen befanden. Der Verlust wird anf 200000 Pf. Sterl. geshäßt, und am zweiten Tage fischte man auch 24 Leichen auf. Auch der berúhmte Wellenbrecher von Portsmuth, “von dem“ ver- storbenen Rennte aufgeführt. hat sehr gelitten; . ein Theil desselben ist völlig weggespült. ton und Smyre, in der Nähe von Abborsburg, hat die See úber-hundert- Ertrunkene ans -Land gespúült, und die an dôffentlihen Bauten verursachten Schäden sind unberechenbar. A 4%

Brússel 3. Dec. Oblgeich die. Unpäßlichkeit Sr. Maj. fich nicht verschlimmert, haben Sie die gewöhnlichen öffentli chen Audienzen noch nicht wieder gegeben, auch die Arbeiten mit Jhren Ministern ausgeseßt. R “Prinz Friedrich ist àus dem Haäg angéfömmen.

Zu Heren bei Gröningen ist leßthin der Vlialáropus latythinchus Zeintiink gefangén worden, ein Vogel, dék sich gérööhnlicherweise nur im höchsten Norden Europà's, Asiens ulid Arnerica’s aufhält. - Christiania, 17. Nov. Nach hier eingelauferien Nüächrichten haben einige Schifsbruche stattgefunden ; übrigens däutrt die Sthifffährt , troß dèr vorgerückten

Jahrszèit , noch fort.

“Alle Berichte sprechèhn von der allgemèéinen Züfrié- détiheir, welche die Föôrtschkitte unsers Landes in ‘Hin- sitht seiner Wohlfahrt ertegen; Ackerbau , Handel und Fndüstrie gewinne zusehetids an Lébén utid Thätigkeit. Man bèfürchtet nicht im Géringstéh , daß-es im Laufe dés Winters an- ten nôthigen Getkeidévorräthen man-

gelü dürfte. Die Erndté is selbst ini Norrland ziemlich güt gewesen. - |

“— 92. Nov. Se, Maj. häben ín einern combinir- ten schwedis{ch - norwegischen Staatsrath beschlossen, eine aus 5 s{chwedif{hen und 5 norwegischen Mitaliedern béstehehdes Committé in Stockholm zu: errichten, dié Alles , was die Handels-Verhältnisse der béiden verei- nigten Reiche betrifft - yráfen, und dann seiner, Maj.

die Vorschläge und Mittel zur Beurtheilung vorlegen

foll, welche sie am gerignetsten hált, dàs Aelieinsame Handels - Jnteresse beider. Nationen zu befestigen.

Am 18g. d., Abends, stieg, (wie bereits ausführ- li gemeldet worden ) hér unerhörten Höhe.

- Unsere Universitäts - Bibliothek ‘hát von dem Kô- zu Frederiksnagor in Ben-

galen eine ansehnliche Sammlung von den theils in der Sanscrít -, theils in der“ lebenden Judischen Sprache

nigl. Dänischen Gouverneur

herausgegebenen Werken zum Geschenk erhalten.

Zu Vardal ita

sonen jenes | lichen Seuche befallen worden sind. Gothenburg, 20. Noveinber.

Zwischen Bering- |

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ja selbst cin Schiff von 150 Tonnen.

hier dàs Wasser bis zu einer bis-

Christians - Amte hät sich die Cho- lerá morbus (ohe Zweifel die Gallenruühr) in. einem so ‘hohen Grade geäußért , daß nicht. allein bereits 4 Kinder daran gestorben, jondern auch ‘alle -andern Per- : Ortes mehr oder minder von dieser gefähr-

Vorge stesn Nacht

hatten wir hier “ein furchtbares Unwetter, desglej gleihen man sih seit erininétn weiß. Vitle Schisse wuxden - stark befi digt ünd eine Jacht ist gärzlih untetgegangeh- Meh kere Häuser würden. förmlich ‘abgédeckt ünd unzählig* viel Scheiden zerbrohen. Das Wasser stieg dermaßen daj die niedrig gelegenen Straßen der Stadt nicht zu pas siren waren. Ein Mensch hat bei der allgemeinen Vet wirrung das Leben eingebüßt. Aehnliche Verwüstunge| hat das Unwetter in der Umgegend angerichtet, die ji doch ngch nuicht genauer befannt sind,

Nachrichten aus Uddewalla melden, daß diese Stad) gauz vorzüglich der Schauplaß einer allgemeinen Verht rung „gewesen ist. , Das Wasser stieg dort mehr als | Fuß über seine gewböhnlihe Höhe, und war so {nel daß viele Personen nicht einmal Zeit hatten, fich nad den höôher gelegenen Gegenden der Stadt zu flüchten sondern sich auf die Bôden ihrer Häujer retten mußte! Meublen , Hausgeräth, ganze Häuser , wurden von del

'Strom fortgeöissèn ‘und große Schisse bis ‘auf 4óbo Fi

weit von ihrem Ahnkèerplaße auf das Ufer geschleudet

Die Dunkelheit -der Nacht, vermehrte diese. Schreens

Scenen der Verheëêrung. Als man bei Tagesanbruch. di Fölgen des Unwéetters und der Ueberschwemmung gera werden konnte, sah man. in. den Straßen Balken , Bli ter, Trümmer von Häusern und Fahrzeugen angéhäus Glüctlicherröei| hat kein Mensch ‘bei diesem schrecklichen Ereignisse d Leben eingebüßt ; allein. dagegen ist viel Vieh“ enrwwed! in den Ställen , oder auch von den Flüthen fovtgerisse umgekommen. K h

Túrkey. Die allgemeine Zeitung enthält folgende Mit: theilungen : A | H M3

Semlin, 22. Nóôv. Briefen aus Seres vot 10. un! aus Salonichi vom 8. d. zufolge, hat der unglúŒliche Aus gang des diesjährigen Feldzuges dort einen unbeschreiblicheck! Eindruck gemacht. Aus Konstantinopel ist Befehl an di Ahÿáns. einiger Distrikte in Rumelien gelangt, sich unve züglich nach der Hauptstadt zu verfügen, um großen Raths versammlungen , worin die wichtigsten Angelegenheiten ottomannischen Reiches verhandelt werden sollen, beil wohnen. gen: P

Von. der moldauishen Gränze, 13. Nov. Sell Kurzem hatte sich das Gerücht verbreitet , dag die Famill des Fürsten Stourdza , Hospodars der Moldau, um l Geißel zu dienen, nch Konstantinopel gebracht worden seh Allein es scheint nur durch die am - 4. Nov. erfolge M reise der Gemahlin des Fürsten mit ‘ihrer Tochter, die dei in Konstantiñopel befindlichen jungen Stourdza einen Bs such machen wollen , entstanden zu seyn. Ob diese Reis fes den Divan veranlaßt worden, fan nur die Zei! lehren. | |

Triest, 24. Nov. Widriger Winde halber sind wir n hon seit drei Wochen ohne Nachrichtén - aus Morea un dem Archipel. - - fh

Aegyten. Die vor furzem in Paris erschienent! GesHichte von Aegypten unter: der Regterung Mohaw' med Ali's, von Mengin (Histoire de VEgypte s0us f gouvernement de Mohammed Aly, «ou réoit de

evénemeñts politiques et militairés, Qui ont eue

Menschengedenken nicht ¡s Mengin) etithält eine größe

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„jiuis dépárt des Fráúgdis jusqu’en ig25 Pat Fe-

(tistischér Angaben über die von dém so wenig ekforsch- 1 Nil bewässerten und befruchtetén Länder. Nachste- ide, daraus entlehute Aufschlüsse äber die Statistif n Aegypten dürften um so intétessañter seyn, áls úber ¿sen Gegenstand in der neuesten Zeit nur wertig be- unt gemacht worden.

L Von der bürgerlichen und gerihtlihèn erwaltung. Jn einem Lände, wo die oberste Macht e unbeshränfte und gränzenlose Géivalt ausübt, wsd fein geschriebenes MENE Les giebt, und selbsi das erfommen nicht heilig geachtet wird, unterliégt dié waltung wie alles Uebrige der Willkühr der Mächt- henden ; fein fester Grundsaß leitet sie. Der Kia ya? ei steht an n Aegypten z vor sein Gericht werden die Beschwer-

der Priváätpersonen und die meisten Streitigkeiten ex Eigenthum gebracht. Angeber und Höflinge bela- n ihn. Unter scinen Befehlen stehen die vom Vice- ig érnaunten Unterbéhörden, als: ‘der Janitscha- n: Aga, der, die öffentlihe Ruhe ausreht zu halten d über das Betragen dèr Soldaten zu wachen hat;

Uali, odér Polizey - Lieutenant, dem ebenfalls die altúig der Ordnung und überdies die Aufsicht über dffentlihen Mädchen und die Verfolgung der Diebe iegtz der Mohteceb oder Lebensmittel - Komisssair, fúr die Abhaltuúg der Märkte und die Richtigkeit

Maaße und Gewichte sorgt; der Baschi: Aga,

(her die Beschlüsse der Regierung vollziehen láßt; un- ihm stehen die Tag- und Nacht - Patrouillen, das pionenwesen, die Polizei in den Kaffeehäusékn und dern dffentlichen Orten. Diese Behörden genießen ht méhr wie früher gewisse Privilegien, ste erhalten e feste Besoldung aus dem Staátsschabe, und fôn- 1 feine Erpressungen mehr ausüben, Nur der Uali noh das Recht, von den Prostituirten, die sehr reich sind, und von jeher Steuern zahlen mußten, d von den Dieben Gebühren ‘zu- erheden. (Dée Diebe den eine Art Korporation und stehen unser einem ef, der von der Polizei anerfannt ist. Wird ein ebstahl von irgend einer Wichtigkeit begangen, 10 ver: tet man den Chef, dex danú die Urheber desselben det.) Außer diesen Behörden hat jedes Quartier Stadt noch einen Vorsteher, der mit dem Zutrauen Einwohner seines Bezirkes bekleider ist: ihm liegt verdächtige Leute aus seinem Quartiere zu eutferuen, jufhändel zu unterdrücken, und die. Streitigkeiten zivi- n Privatpersonen im Wege der Güte beizulegeh,

IL. Von den Gerichtshdfen. Die Pforte schickt !

‘s Jahr nach Kairo einen Cadi oder Großrichter Verwaltung der Gerechtigkeit; seine Verrichtütigen èrn- nür ein Jahr. Von Kairo begiebt er sich nah )eddah, wo er eben so lange verweilt, und sodann h Konstantinopel zurücfkehrt. Unter seinen Befehlen ein die Scheyfs oder Gesebmänner, welche unab- dar sind. Sie untersuchen die Processe, vernehmen Part5zcien, verhdren die Zeugen und geben ihr Gut- Fen, nah welchem der Cadi entscheidet. Die Ehe-

tengé histokisher und.

der Spibe der bürgerlihen Verwvaltüñg

; werden dem Cadi eingehändigt,

fünfte seines Plates

scheidutigsfälle, die unter dem Volke so häufig sind, wer- den von dem Kläger oder der Klägerin öffentlich anges bracht, und man hôrt oft die Frau ihren Gärten ans flagén, oder dén Mann úber die Sittenlosigkeit seiner Frau si béflagen und Thatsachen als Belege anführen. Bei wichtigern Rechtshändeli wohnt déèr Cadi felbst den Vekthandlitngen bei. Wenn der Arme mit dem Reis chen procéssirt, so kann er seiten hoffen seinen Prozeß zu gewinnen. Das Geseß wird haufig zu Gunsten des Mächtigern üumgängen. Jst der Cadi ein friedfertiger Man, so maßen sich die Scheyfs dás Recht an, in ihren Häusern diè Gerechtigkeit auszuspenden, sie stellen aber ihre Anmáßutigen éin, sobald sie sehen, daß der Cadi ihren eigennüßigen Absichten entgegen is, Der Cadi versieht auch die Verrichtungen eines Notars; er schließt dié Koütrakte über den Verkauf von ünbewegli- chem Eigenthum zwischen Privatpersonen gegen eine Gebühr von zwei Prozent ab. Diese Kontrakte, Hed- sheh génannt, siad mit seinem Siegel bekleidet. Die Originalien werden in den Archiven des Gerichtshofes aufbewahrt. Die Prozedurkosten aller Art übersteigen nie 4 Prozent und werden von den Verurtheilten sogleich bezahlt. Diese Gebühren, so wie jene für die Kontrafte, : der ein Fünftel davon unter dem Titél von Sporteln an die bei seinem Ge- rihte angestellten Geseßleute vertheilt, und den Ueber- rest für sih behält. Er empfängt auch)’ aus dem Schaße des Vicekdnigs deu Betrag der Gaben, welchen die vors züglichsten Mösfkfeen ihm zahlen mußten, bevor sie ihrer Cinfkänfte beraubt wurden; anßerdem erhält er 'noch täglich Geschenke. Man schäßt die zufälligen Ein- auf 5 bis ó0o0 Beutel des Kahrs. Seine Beamten wissen durch ihre Umtriebe sih eine Menge unéerlaubter Vortheile auf Kosten dér Gerechtig- feit zu verschaffen. | IIL. Von dem Hofstaat des Vicefkönigs. Er besteht aus dem Kiaya-Bey, dder dem Oberhaupte der búrgerlichen Verwaltung; aus dem Khaznadar, dem Haupte der Verrechnung der Einnahmen und Aus- gaben; dém Divan-Effeudi, Verwalter der Lebens- mittel, die ins Ausland verkauft werden sollen ;- dem Selikdar (Schwerdtrräger), Haupt der Haustruppen des Fürstenz dem Anafkdar-Ag hassi (Schlüsselträ- ger), Direktor des Garde - Möbels: aus dem Komman- ten der Citadelle, dee mit dexr Verrehnung der Waaren, die theils zur Ausfuhr, theils. zum innerùñ Verbrauche verkauft werden, beauftragt ist. Diese Offiziere bilden die hôchsten Staatswürden und empfangen starke Be- solèungen. Jhre Vorfahrer, die durch ihre Dienste sich ehrenvolle Pensionen: erwarben, werden ebenfalls zum Hochstaate gerechnet; sie sind privilegirt, Üben einen ge- wisseu Einfluß aus, wohnen oft dem Staatsrathe des Fürsten bei, und nehmen an wichtigen Berathschlagun- gen ‘Antheil. -Jbrahim und (der nun verstorbene) Jsmail Pascha, Söhne’ des Vicekônigs, bewohnen abgesonderte Häuser, haben ibre eigenen Großoffiziere» Leibwachen und Truppen. Sie fommandiren Armee- forps und empfangen alle Befehle - von ihrem Vater. Die Hausétruppen des Vicekönigs betragen 1500 Mann; sein Dolmetsch, ein Armenier aus Smyrna, und J9-