1824 / 296 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 16 Dec 1824 18:00:01 GMT) scan diff

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aus Staatsministern , Pairs und Deputirteu bestehende Kommission, welche beauftragt ist, die ver- \chiedenen_Kontrafte zu untersuchen, welche theils farz vor dem Einmarsch unserer Truppen in Spanien , theiis in der ersten Zeit threr dortigen Anwesenheit fúr die Verpflegung der Armee abgeschlossen wurden, seit Kur- zem mehrere Konferenzen gehalten. Dari wurden der Kommission von einigen ihrer Mitglieder wichtige Af- tenstücke vorgelegt , welche denen Personen , die sich durch jene Kontrakte für betheiligt halten, mitgetheilt hat- ten. Es sollen lange Diskussionen , aber bis jeßt ohne Resultat , statt gefunden haben. Jnzwischen naht der Zeitpunkt heran, wo die Kommission ihren Bericht ein- zureichen hat , auf welchen man sehr begierig ist. Auch im Publifum wird das nteresse an dieser Sache wie- der steigen, sobald sie Gegenstand der Berathschlagun- gen in den Kammern wird. Bei der leßten Session ward dieselbe nur sehr oberflächlih disfutirt, weil der Finanzminister mit Recht bemerkte, daß sie ín ihrem ganzen Umfang nur bei Gelegenheit der Prüfung der Staatsrechnungen für 1825 behandelt werden ftônne. Jn der nächsten Session müssen nun diese Staatsrech- nungen, und somit Alles, was die auf den Feldzug in - Spanien Bezug habenden Ausgaben berrisst, den Kam- mern vorgelegt werden. Es steht bei den verschiedenen Ansichten, die in Ansehung dieses Feldzugs obwalten, fo wie bei -der Wendung, welche die dortigen Angele- genheiten genommen haben, zu erwarten, Þaß die De- batten sehr lebhaft werden, und daß die Minister hef- tige Angrisse werden aushalten müssen. Man versichert, der Herzog von Bellano habe der Kommission mehrere welche viel Licht úber diese Sache verbreiten. Der Herzog sowohl, als sein General ¿Sekretair Herr Perczval , der unmittel- bar nach -Belluno’s Entfernung aus dem Ministerium gleichfalls seinen Abschied nahm, treten als die entschie- densten Gegner aller statt gefundenenen Operationen auf, und greifen den damaligen Major - General und dessen Umgebungen an. Diese haben aber gleichsalls ihre Vertheidiger gefunden , und so fann der Kampf sehr lebhaft werden, und über manche Vorgänge Licht verbreiten. —-

Rente 101. 95. 1082.

London, 7. Dec. J-

nannte,

\ehr interessante Aktenstücke zugeschickt ,

IO, K. H. die Herzogin von Glocester ist so weit hergestellt , daß sie gestern zum er- stenmal wieder sich der freien Luft ausseßen fonnte. Dex Courier enthält wiederholentlich einen langen Arrifel über den Gährungsstof in Irland und úber die von Seiten der katholischen Association drohenden Ge- fahren. Die mehrfach erwähnten heftigen Reden der O’Connel, O’Gormans und O’Reillys, fagt er , wür- den- an und für sich gar nicht die mindeste Aufmerksam- feit: verdienen, wenn sie nicht von einer unwissenden, bigotten und erhibren Volksma}se widerhallten. Was machte denn die Hunt, Watsons und Thisilewovod in den Jahren 18319 und 1820- furchtbar. Etwa. ihre über- wiegendeu Talente, ihre Srellung in der Gesellschaft, ihr gerechter und natúrlicher Einfluß? Keineswegs ; sondern vielmehr die Elemente des Aufruhres und Ver- raths, welche, - durch:

Noth und Armuth entstanden,

gerade solche schlzchte Anstifter und Vorfechter bedy teu. Wo und was sind diese Menschen jeßt ? Diejen gen, welche dem Galgen entgangen sind, schleihen gänzlicher Dunkelheit umher. Eben so verhält sih guch mit jenen Stegreif- Rednern in Irland; sie si nur durch ihre Stellung, nur durch ihre Verbindy; mit der gäáhrenden Masse von Bedeutung.

Zeitungen aus Madras bis zum 17. Juli si hier angefommen. Sie liefern zwar feine neue Ursa zur Unruhe, aber sie enthalten auch nichts, was die | stehenden Besorgnisse hinwegräumen fönnte. Die Y manen sollen, wie es heißt, Ramoo, wo unsere Trup} so sehr litten, geräumt haben, so melden wenigst Briefe aus Chittagong vom 50. April; aber \pät Briefe vom 22. und 25. erwähnen nicht ein Wort | von. Jn allen Briefen finden wir große Besorg ausgedrúcft, daß sich im Lager des Feindes einige Eu päer haben blicen lassen; ihre Zahl wird verschieden | 1 aber nicht gemeldet, zu welcher Nation sie |

ren.

Die Times zeigt an, daß ihr Blatt nun mehr | reits seit 10 Jahren mit der vom Herrn König, ein Deutschen ersundenen Drumaschine gedruckt würde. D ses Journal glaubt bei dieser Gelegenheit, da sich | einigen Jahren mehrere Engländer die Erfindung di Maschine anmaßten, bemerken zu müssen, daß Hr. nig, und er allein nur, Erfinder derselben sei.

“Unter den Passagiren, welche am Sonntag. dem Dache einer Landkursche von Oxfort nach Lon! fuhren, befand sich eine Jrländerin mit einem Ki auf ihren Armen, welches sie, da sie ein\schlief, f ließ. Als sie erwachte und ihr Kind nicht fand, e sie ein flägliches Geschrei, und flehte die übrigen P sagiere an, mit ihr das Kind suchen zn helfen. bat nicht vergebens. Die Laternen wurden von | Kutsche genommen, und mehrere Personen gingen Meilen auf der Landstraße zurúck. Schon gab n alle Hoffnung auf, und war im Begriff umzufcht!

als einer der Suchenden noch einige Schritte vorwi

und- das Kind mitten auf der Landstraße lit Es hatte nicht d:n mindesten Schaden gelittä

Span. Amerika. Nachstehendes ist der Beschluß | (im vorgestr. Bl. abgeór.) Art.: „Columbia und Peri ausg der Gaceta de Columbia vom 29. August:

Der Congreß versammelte sich nicht eher als zu Anf Aprils (1824) und es war der Regierung unmöglich aus dem Dilemma heraus zu winden, entweder, die Aut tât des Congresses schändlicher Weise zu usurpiren, odel) Feldzug in Peru aufs Spiel zn seßen, von dessen Aus! die Sicherheit unserer südlichen Departements (die an P grenzen) abhing, Wenn die Forderung des Liberators d! die in der Republik wirklich vorhandene Armee und die Regierung zux Disposition stehenden National:Gelder, 0 das Schicksal von Columbia dem Zufall Preis zu gel hâtten befriedigt werden fönnen, so würde die Lösung d! Problems nicht schr schwierig gewesen seyn; allein um Armee zu vermehren und den Schaß wieder zu füllen, durfte es einer legalen Vollmacht, um die Hülfsmittel ÿ Kriege herbeizuschaffen, zu deren Ertheilung der souvel! Congreß allein berechtiget- war. Rechnet man zu diesen

ging, fand.

chtigen Gründen noch die Ungewißheit, in der wir uns rend der Monate Jänner und Februar in Hinsicht auf

Politik der Feinde der amerikanischen Unabhängigkeit be- den; so muß man bekennen, daß die Regierung mit

größten Klugheit und Umsicht zu Werke gegangen

Fn diesen Monaten wußten wir noch nicht von der otestation des Prásidenten Monroe in seiner Bot- fe vom 2. December wußten nichts von Conferenz ; Herren Canning mit dem Fürsten Polignac hatten h nichts von den Debatten des brittischen Parlaments ehen; wir wußten blos, daß die constitutionelle Partei in anien gestürzt worden, und hatten gehört, daß sich ein ngreß der heiligen Allianz versammeln solle, um Über das hicésal von Amerika zu berathschlagen, und eine Ueberein- st zu unserer Wieder-Eroberung zu treffen, um den revo- onáren Geist auf einmal zu ersticken, und die Rechte der imität zu sichern.

Die Regierung von Columbia, ausschließend mit der rge fúr die Sicherheit der Republik beauftragt, war ver- ichtet, sih mit diesem Gegenstande zu beschäftigen, und die fahren anderer Staaten, in Vergleich mit der ihr felbst henden, als untergeordnet zu betrachten. Der Congreß sammelte sich, wie gesagt im April, und erließ in Folge

Erwägung, daß seine Vollmachten vom columbischen ffe herstammen, und ihm von demselben in der Absicht lichen worden, um für das Wohl und die Sicherheit er Constituenten Sorge zu tragen, das Decret vom 6. vi, worin er bestimmte, daß Peru Beistand geleistet wer-

solle, ohne hierdurch die Sicherheit von Columöòia zu inträchtigen.

„„Vir haben bisher blos die von der Regierung zur herstellung dés Súdens. getroffene Anordnungen ge- (n 3 es bleibt uns noch zu betrachten übrig, was wirk- in dieser Hinsiche vollzogen worden ist. Am 6. März gte der Commandant von Zulia an, daß er, nacl) berwindung zahlloser Hindernisse, den Aufbruch des taillons von Zulia, und der Dragoner - Escadron von nezuela nach dem Jsthmus bewerkstelligt habe. Der mmandant des Departements vom Fsthmus schrieb, ; am 31. desselben Monats 700 Mann vom Isthmus d Ziradol nach Guayaquil aufgebrochen seyen. Am 19. nnex meldete derselbe, daß das Bataillon von Car- gena nah Guayaquil marschirt sei. Der Comman-

it von Magdalena meldete, daß er einen Theil der

cruten nach dem Fsthmus gesendet habe. Am 17. ai waren das Bataillon von Zulia und die Dragoner Venezuela zu la Puna angekommen, . und în dem- en Monate war ein aus 190 Mana bestehendes Ca- erie- Detaschement in Panama angelange. Wenn rere Departeménts durch die See nicht von einau- getrennt wären, und unsere Armee sich nicht in em solchen Zustande befunden hätte, daß sie auf den en Ruf ins Feld rücken konnte, würde der Präsident- erator im Stande gewesen seyn, die ersten von der gierung ihm zugesandten z000 Mann vortheilhaft uwenden, bevor noch das Schicksal von Celumbia Politik Großbrittanniens und der vereinigten Staa- , und durch den Succeß unserer Wassen zu Mara- do und Puerto - Cavello sicher gestellt worden wak.

Mr haben der aus den súdlihen Departements gezoge-

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nen Verstärkungen aus dem Grunde nicht erwähnt, weil sie unter dem Einflusse und der Autorität des Prâsi- denten Liberator standen ; eben so wenig derjenigen, welche von der Regierung in Folge des Gejezes vom 6. Mai d- J. nah Peru beordert worden, weil -wir derselben bei anderer Gelegenheit. besonders erwähnen werden.“/ „Dieß if die Reihefolge der Maaßregeln, welche in Be- zug auf Peru in Columbia statt gefunden haben. Einerseits sicht man eine columbische Auxiliararmee in einem befreun- deten Staate, welcher inständigst noch weitere Hülfe in An- spruch nimmt, andererseits eine constitutionelle Regierung, welche sich streng an die Beobachtung der Geseße hält, deren Demarcations-Linie ihr nicht zu überschreiten erlaubt ist. Der einzige Körper, welcher im Stande ist, solche schwierige Ex- treme zu lôsen und zu vereinigen, ist der Congreß, und dieser founte sich aus unvermeidlichen Ursacheu erst im April ver- sammeln. Wenn Peru mittlerweile gelitten, wenn die Befreiungs: Armee mit großen Schwierigkeiten zu fämpfen gehabt hat; wenn der Präsident - Liberator bereits neue Ver- stärkungen zu erhalten verzweifelte, so liegt der Fehler, wenn dieß irgend ein Fehler genannt werden kann, in der Constitu- tion der Republik in jenem geheiligten Codex, der, wie unsere hôchsten Obrigkeiten verheißen haben, unverleßt, rein und macckellos erhalten werden soll, Wenn durch die gewis- senhafte Erfüllung der Constitution ein Nachtheil für die Frei: heit von Peru oder für die Sicherheit von Columbia erwach- sen ist, so môge man sich erinnern, daß der Vicepräfident dem constituirenden Congreß ausdrücklich erklart hat, daß die Constitution gut sei, und man die etwa durch die Befol- gung derselben entspringenden Uebel mit Geduld ertragen -múff}sez vor allem aber laßt uns eingedenk: seyn, daß, wenn auch durch ein sonderbares Zusammentreffen von Umständen, Widerspenstigkeit gegen das Geseß- und Usurpation, der der legislativen Gewa't zustehenden Rechte je etwas Gutes er- zeugt haben sollten, die Geschichte dagegen hundert Beispiele darbietet, daß selbe die Klippe waren, woran ‘die Freiheiten der Nation gescheitert sind. Der Präsident-Liberator hat mehr wie jeder andere die Unterwerfung unter: das Gesel einge- prägt, und wenn er jemals größer, als bei der Vollbringung seiner Heldenthaten, erschienen ist, so war es da, als er von dem Glanz seines Ruhmes umgeben, sich vor dem Throne des Geseßzes demüthigte, und demselben seine Lordeern und Triumphe als Huldigung darbrachte.““ F n Cn V

Dússeldorf, 10. Dec. Am §8. d. war der frohe Tag, wo die Vereinigung zweier kirchlichen Gemeinden zu Düsseldorf, welche biéher in einigen wenigen Formen nur getrennt gewesen sind, zu Einer evangelischen Gemeinde glücklih zu Stande gekommen ist. :

Die Gemeindeglieder hatten sih zu dem Ende in bei- den Kirchen zu gleicher Zeit versammelt; es wurde hier der durch gewählte Deputirte beider Theile mit Umsicht ent- worfene Unionsact den Anwesenden vorgelesen, und von dte- sen durch Beifügung ihrer Unterschriften bestätigt. Die Be- reitwilligfeit, mit welcher diese Vereinigung angenommen worden if, liefert Übrigens den Beweis, daß dieselbe ein schon lang genährter Wunsch war, den jeder Unterschriebene mit Freude realifirt sieht.

Das Wasser stand diesen Morgen 16 Fuß und 5

und einen halben Zoll h sher als gestern Morgen.

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