1824 / 301 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 22 Dec 1824 18:00:01 GMT) scan diff

1292

terialien, werden zu dem Ende und zur möglihsten Ab- wendung der Gefahren bei dem uno zu befürchrenden MWinterwasser und Eisgange bejchasst und angefahren. Z) Befiudet sich im 89. Stücke des Amtsblattes eine Verordnung vom 26. November in Betreff der an-

zuwenden- Vorsichtsmaßregeln bei úbershwemmt gewese:

nen Gebäuden. i Endlich 4) ist von der gedachten Königl. Regierung unterm

20. November eine allgemeine Kirche - Kollekte durch das Amtsblatt verfügt worden, wodurch zugleich wohl- thätigen Menschen passende Gelegenheit geboten wird, in einer ihnen vielleicht erwünschten Weije ihre Näch- M zu bethätigen, auf deren Uebung Gettes Segen ruyc. : i

; Marienwerder. Den 5. Dec. um 11 Uhr Abends starb hier nah langem Leiden an der Auszehrung der Königl. Regierungs - Rath Wilhelm Schrder, in einem Alter von 58 Jahren und 10 Monaten. Seit dem Jahre 1811 hatte er die Geschäfte der Loitung des öffentlichen Unter- richts in dieser ‘Provinz, und. seit der Theilung derselben in zwei Regierungs-Bezirke, im Jahr 1816, die in dem hiesigen, verwaltet, und in diesem Geschäftskreise sich um die Wohlfahrt dieser Provinz ausgezeichnete Verdienste erworben. Mehrere hundert, theils neu. errichtete, theils neu organisirte Schulen, so wie der scitdem in dem Schulwesen eines großen Theils von Westpreußen erwachte bessere Geist sind redende, und wie zu hoffen steht dauernde Denkmäler seiner öffentlichen Wirk: samfeit. Eine genaue Kenntniß alles dessen, was das Schul-

wesen, das gelehrte sowohl ais das elementarische , - betrisst, -

war mit den zur gehörigen Leitung desselben erforderlichen Eigenschaften, so wie mit dem Sunn gewissenhafter Berufs- treue auf eine seltene Arc in ihm vereinigt und er war gleich achtungswerth als Mensch, als Gelehrter und als Ge- schäftsmann. Eine hohe Angelegenheit war es ihm- stets, den Sinn der Ehrfurcht und der Treue gegen den König, und der Liebe gegen das Vaterland durch seine dffentliche Wirksamkeit zu erwecken und zu beleben, so wie er durch Wort und That daran selbst úberall das Beispiel gab. Die- ser Sinn war es, der" im. Fahr 1813, als das Königl. Mort die Söhne des Vaterlandes in den Kampf zu dessen Befreiung rief, ihn den damals bereits 47 Fahr alten Mann, bewog, diesem Rufe zu folgen, und als freiwilliger Jäger sh" in die Reihen der Vaterlandsvertheidiger zu stellen, worauf er nach dem glücklich beendigten Kriege hier wieder in “seinen friedlicheen Geschäftskreis eintrat, in welchem er seitdem mit angestrengter Thätigkeit und mit segensreichem Erfolge gewirkt" hat. Festigkeit und edle Einfait des Charafters hatten ihm in seinem Leben die hohe Achtung und die Liebe Aller, die ihn kannten erworben, und diese, so wie die dankbare Vereh- rung derer, die seiner nähern Aufsicht anvertraut waren, begleiten sein Andenken auch jeßt nach - seinem Tode: Breslau. Jun Ansehung des auswärtigen Han- dels sind keine bedeutéènde Veränderungen eingetreten.

ten Fortgang und einen wohlchätigen

Strenge Rechtschaffenheit, männliche

Der Leinwandeinkauf wird noch immer sehr lebhs

betrieben. Der Absaß der im Reichenbacher Kreise g

ten, und es haben bereits einige Dominia die Wo

auf den Schaafen zu sehr guten Preisen verkauft. Y

S

Allge

mes

fertigten baumwollenenei Waaren. fängt an sich zu . 5 | | weitern. Für den Wollhandel zeigen sich gute Ausf, P l c U ß î \ ch c S Î d d t H ¿ S e l f U nl Q 4 « L 4 7 s

Zink is etwas im Preise gesunken.

Auf dem am 22. und 25. Nov. hier abgehal nen Viehmarkte wurden 3,G00 Stúck Pferde und n 15 Hengste, 156 ausländische und Landôthsen , 5 Schweine und- 159 Schaafe aufgetrieben. Die leßte blieben unverkauft und der Markt fiel, wegen der 1 nigen Käufer überhaupt schlecht aus.

Die Pferde galteu von 1 Thlr. bis 150 Thlr. Die auslánd. Ochsen von 37 50 Die Landochsen von 15 50 Das Paar Schweinevon # —- 12

Das bei Reinerz voriges Fahr dutch einen Vet Berliner Kaufleute angelegte Tifenhütren - Werk hat Einfluß auf | Nahrungserwerb der dortigen Einwohner ; indem di den Betrieb des hohen Ofens zZo Männer, ohne | Weiber und Kinder zu renen, dauernd beschäftigt den, und außerdem viele verarmte Handwerker Gele

heit finden , ihren Unterhalt zu erwerben. Man hax bereits Versuche in feinern Eisenroai!

gemacht, und auch Kucschenfedern niit vielem Ers

fabxicirt.

anth

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 21. Dec. * Jm Opernhause: Olimy

große Oper in 5 Abthl. mit Tanz. Musik von Sf

Ballets von Telle. (Mad. Grünbaum Olimypi Zu dieser Vorstellung werden Opernhausbillets \ kauft, welche mit Montag bezeichnet sind.

Mittwoch, 22. Dec. Im Opernhause. Zum | stenmale: Der Temperamentsfehler - Lustsp. in x A

Hierauf zum Erstenmale wiederholt : Herr des Chi meaux, fom. Ballet in 2 Abthl. vom Königlichen

letmeister Herrn Titus. Musik von mehreren Con nisten.

tini.

Meteorologische Beobachtungen.

Barometer | Therm. | Hygr. [W nd| Witterung

î E A 38° |S.W., [ trüb, stürmtsd N. 279411467,

M. 27°77 4-820 ,| 70° |S.W. heut, Wolken V

19, Dec. 20. Dec.

%

Gedruckt bei Feister.

87° |S.W. | wolkig, angene!

Redakteur J

(6

M l.

Berlin, den 22sen December 1824.

l, Amtliche Nachrichten. Kronik des Táges.

Seine Majestät der König haben dem Großherzo ch Mecklenburg: Schwerinschen Genèral-Postmeister T ber: Land -Drosten von Lehsten den rothen Adler-

rden zweiter Classe zu verleihen geruhet.

Î Das 2zste Stück der Geseßsammlung, welches heute sgegeben wird, enthält: unter

d, 898, den Chaussee: Geld - Tarif für eine Meile von Vom 15ten Au-

2000 Preußischen Ruthen. gust d. J- 3; o, 999. den Tarif

M.; 0. 900. die Allerÿdcchs\te Kabinetsordre vom ch4ten d. M., einige Modifikationen und insbefondere

die §g. 156., 179. und 57x, der Kriminalord- nung betressend ; diz Allerhöchste Kabinetsordre vom 7ten d. M., wegen Suspension des in den Rheinpro- vinzen bisher noch angewendeten Geseßes der ehemaligen französischen Republik vom zehnten Vendemiaire des Jahres LV., und unter die Erfklàrung wegen der Herzoglich: Sachsen- Gotzaishen Regierung verabredeter Maßre- geln zur Verhütung der Forstfrevel in den Grenzwaldungen. Vom 15ten d. M. Berlin, den 22. Dezember 1824. Debits-Komtoir-.

Angekommen. Se. Durchlaucht der Fürst zu A n- ilt:-Côthen-Pleß, von Pleß. C i; R der Fürst zu Schonaich-Carolath, uner Kaiserl. Russische Feldjäger, Lieutenant Do br o- sfi, als Courier von St. Petersburg

0, 901,

0. 902,

j von dem Kanal- und Schleusen- Gefälle des Plauer Kanals, Vom 14ten v.

[ Abgerei st Der Kaiserl. Russische [Feldjäger, Lieu: tenant Múller, als Courier nach Warschau,

IT, Zeitungs-Nachrichten.

Aus land.

Paris, 15. Dec. Der Moniteur enthält drei Königl. Ordonnanzen, deren eine die Zusammenberufung der Wahlkollegien der Departements Seine und Oise und vom Gard auf den 25.. Januar k. J. zur Wabk neuer Deputirten an die Stelle der beiden verstorbenen betrifft. Die beiden andern Ordonnanzen enthalten Bestimmungen über das Etats- und Rechnungswesen, lmgleichen die Beaufsichtigung der Kasse des königl. In- validen - Hauses. Die Stelle eines Direktors der Do- ®*tation oder Juvaliden geht mit dem ersten Januar 1825 ein und die Beaufsichtigung der Kasse wird von da ab Sache des Administrations - Raths des Juvalidenhauses.

J, K. H. die Dauphine hat den Präfekten des Giroude- Departements benachrihtigen lassen, daß sie 3000 Fr. zu dem, Monument beitragen will, welches die Municipalität von Bordeaux und das General - Conseil der Gironde dem Andenken des königlichen Martyrers zu erreichen beabsichtige.

Der Färst von Polignac hatte vorgestern Privatau- dienz bei Sr. Maj. dem Könige.

Unsere Blätter enthalten eine Note des Staats- Ministers Grafen Ferraud über die Entschädigungen (ber Ausgewanderten 2c.), worin nach vorläufiger Bemerkung, daß zwar in dôffentlihen Blättcrn und Flugschriften, welche seit kurzem diesen Gegenstand behandelt, dem ed- len und loyalen Marschall von Frankreich (Maddonald), der iun Monat December 1814 einen dahin gerichteten Vorschlag gemacht, die gebührende Huldigung dargebracht worden s2y, daß man jedoch dabei zu verkennen schiene, wie der erste Gedanke der Entschädigung dem weisen und gerechten Monarchen angehdre, dessen Tod allen gu- ten Franzosen so shmerzlih gewefen. Der Graf Fer- taud äußert sih hiernächst dahin, daß als er selbs| schon

früher dem König (Ludwig XVIIL.). die Rückgabe der