Nach dem Diner fand Cercle statt. :
Um 51/, Uhr verließ die Kaiserin von Oesterreih, von dem Kaiser bis zur Terrasse geleitet, das Badeschloß.
Gestern nahmen Se. Majestät die Vorträge des Chefs des Militärkabinets, General-Lieutenants von Albedyll, und des Wirklichen Geheimen Legations-Raths von Bülow entgegen.
Heute Vormittag hörten Se. P der Kaiser den Vortrag des Chefs des Civilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski.
* — Der diesseitige Gesandte am Königlih bayerischen Hofe hat einen ihm Allerhöhst bewilligten längeren Urlaub angetreten. n Abwesenheit des Grasen von Werthern fungirt der Legations-Sekretär Graf zu Eulenburg als interimistisher Geschäftsträger.
— Die Wahl des Geheimen Ober-Finanz-Raths Dr. Rü- dorff zum Präsidenten der Preußischen Central-Bodenkredit- Gesells@aft in Berlin is von Sr. Majestät dem König bestätigt worden. ;
— Der Direktor der Kriegs-Akademie, General-Lieutenant von Flatow, ist von Uxlaub hierher zurückgekehrt.
Schlangenb ad, 5. August. (W. T. B.) Se. Kaiserliche undKönigliche Hoheit der Kronprinz nahm das Diner bei Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin ein, machte Nachmittags einen Spaziergang in den Anlagen, stattete dem Prinzen Nicolaus von Nassau einen längeren Besuch ab und trat um 48/4 Uhr über Ie a. M. die Rückreise nah Potsdam an. Jhre Majestät die Kaiserin gab Sr. Kaiserlichen Hoheit bis nah Eltville das Geleit und kehrte sodann hierher zurü.
Baden. Karlsruhe, 5. August. (W. T. B.) Die Mitglieder der Lehrkörperschaften der Universität Heidelberg und die zu deren Fubelfeier entsendeten
Delegirten und Ehrengäste wurden bei ihrer Ankunst auf dem hiesigen Bahnhofe von dem Ober- Bürgermeister Lauter begrüßt Und begaben sich dar- auf zu Fuß dur die ein dichtes Spalier bildende
Menge nah dem Großherzoglichen SwHlosse. Beim Passiren des Rathhauses ertönte von dem Balkon desselben aus der Einzugsmarsch aus Wagner's „Tannhäuser“. Bei dem Eintritt in den Empfangssaal des Schlosses wurde jeder einzelne der Geladenen zuerst Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog und dann Fhrer Königlihen Hoheit der Großherzogin vorgestellt, welhe Beide an jeden der Vorgestellten huldreihe Worte richteten. Die vor- gestellten Personen begaben sich hierauf in den Schloß- garten, wo, während die Militärmusik concertirte, Thee gereiht wurde. Nach Beendigung der Vorstellung und nach- dem sämmtlihe Gäste ihre Namen in ein Gedenkbuch eingetragen hatten, wurde in den oberen Räumen des Schlosses das Souper eingenommen, bei welhem sich
der Großherzog und die Großherzogin ununterbrochen
unter ihren Gästen bewegten. Unter den Leßteren be-
fanden sich auch die reußishen Staats - Minister
von Goßler und Dr. Lucius sowie. der preußishe Gesandte
von Eisendeher und der badishe Gesandte Marschall
von Bieberstein aus Berlin. Nach beendetem Souper fanden
im Sghloßgarten bei glänzender Beleuchtung durch Magnesium-
licht und bengalische Flammen Gesangsvorträge der Karlsruher
Gesangvereine statt. Um 101/27 Uhr führte ein Extrazug den
Großherzog gemeinsam mit seinen Gästen nah Heidelberg
zurüd.
Heidelberg, 5. August. (W. T. B.) Der Großherzog hat den päpstlihen Abgesandten, Bibliothekar Steven- jon, mit der Ueberbringung eines eigenhändigen Schrei- bens an den Papst und der Ueberreichung der goldenen Jubiläums - Medaille beauftragt.
Bei den heutigen Ehrenpromotionen sind noch zu Ehrendoktoren ernannt worden: A S iee der Bergakademie in Berlin, Capasso, Superintendent der italienischen Staatsarchive, und Staats-Minister Turban.
Professor von Helmholy sagte, wie nachträglih ge- meldet wird, in der bei dem Festmahl am 4. d. zu Ehren Heidelbergs gehaltenen Rede:
Er habe den Auftrag erhalten, auf die Stadt Heidelberg einen Trinkspruch ausubringen; es fei ihm eine Freude dem nachzukommen. Er habe Heidelberg zuerst als Tourist kennen gelernt und habe den PANE seiner Schönheit gleich tief gefühlt. Doch gebe es echte Schön-
eit und falshe Schönheit. Der Eindruck der leßteren \chwähe fi ab, wenn man sie zum zweiten Male, fie langweile, wenn man fie zum dritten Male sche. Er habe ausgedehnte Gelegenheit gehabt, Gers Schönheit als echt zu erproben, da ihm ein günstiges
eshidck gestattet habe, zwölf Jahre hier zu leben. Die Individualität des Menschen- sei ein B seiner Geschichte, und so sei die Liebe zu Heidelbergs Landscha ein Stü seiner Seele geworden.
Aber er wolle sich nicht in einer poetishen Beschreibung von Heidelbergs Schönheit ergehen: das hätten Tausende {hon vor ihm gethan, darunter die ersten Dichter deutsher Zunge von Goethe bis auf den uns erst jüngst entrifsenen, dessen Lieblingsthema diese Stadt PNelen, Ihnen könne er nit nacheifern. Ihm scheine, Jeder spreche am
esten von dem, was er selbst am besten kenne, und Heidelbergs Chren- kranz werde am s{önsten, wenn mannigfaltige Blumen hineingeflohten würden, auch einmal eine etwas absonderlihe. Darum wolle er die Schönheit der Stadt als Naturforscher betrachten.
_ Sei es ein Zufall, daß von diesen grünen Hügeln aus der geistige Bli des Menschen zum ersten Male in die uner- meßlihen Welträume gedrungen sei mit der Cinsicht, wie die chemische Natur der Weltkörper zu entziffern sei, ein Unterfangen, welches unmittelbar vorher noch als die abenteuerlihste Ün- möglichkeit hätte erscheinen müssen? Er glaube das Gegen- PRO Bs vom Schauen des Dichters müsse auh der Forscher
in f tragen.
Freili ist leßterem mühsame und geduldige Arbeit nöthig,
um das Material zu sichten und bereit zu machen. Aber Arbeit allein kann die Qt gebenden Ideen nicht herbeizwingen. Diese springen wie die Minerva aus dem Kopfe des Jupiter, unvermuthet, un- geahnt ; wir wissen nit, von wannen sie kommen, Nur das ist sicher : dem der das Leben nur zwishen Büchern und Papier kennen gelernt hat und dem, der dur einförmige Arbeit ermüdet und verdrossen ift, dem kommen sie niht. Die Empfindung von Lbensfülle und Kraft muß da sein, wie sie vor Allem das Wandern in der reinen Luft der Höhen giebt, Und wenn der stille Frieden des Waldes den Wanderer von der Unruhe der Welt scheidet, wenn er zu seinen Füßen die reiche üppige Gbene mit ihren Feldern und Dörfern in einem Blicke umfaßt, Und die sinkende Sonne goldene Fäden über die fernen Berge spinnt, Stena! Ben O wohl au sympathisch im dunklen Hintergrunde seiner i Sen E D E Been, die gecignet sind, Licht und Ordnung vor ;
Porstellungen aufleuchten zu machen, wo
fungsftätte der Leuflucht müder und beladener Seelen, die Er- e “ven, die Stadt strenger Arbeit und jugend-
weil wir fie lieben, „Alt-Heidelberg, die feine, reih*, sie wachse, sie blühe, sie lebe!“ — 6. August.
— Durch seine bis in und allen übrigen Beziehungen, sowie au Farbenpracht und den Reichthum machte der Z ) geßlihen Eindruck. Die volle Entwickelung des
gangspunkt des Zuges nommen, sodaß der Zug Die Delegirten und von einer neben
genommen. Die Straßen der Stadt, durch welche si
enshenmenge angefüllt. gestört.
österreihisch-ungarishen Vertretungen im
(A. C)
Charles Beresford zu Lords der Admiralität; Bartlett zum Civtl-Lord der Admiralität;
amts. Mit Ausnahme des General-Zahlmeisteramts sind nun- mehr sämmtlihe Verwaltungsämter, deren Jnhaber mit der Regierung wechseln, wieder beseßt.
Das Oberhaus sowie das neugewählte Haus der Gemeinen treten am Donnerstag für eine Éurze Session zusammen, die ausschließlih der Erledigung der Vor- anshläge für den Staatsdienst gewidniet sein wird. Das erste Geschäft bildet die Spreherwahl; am Freitag wird der neue E nachdem seine Wahl von der Königin E worden, in sein Amt eingeführt, worauf die Vereidigung der Ab- geordneten beginnt und etwaigeErgänzungswahlen ee werden. Das Unterhaus vertagt sih alsdann bis zum Montag, worauf die Vereidigung der Mitglieder fortgeseßt wird und weitere Neuwahlen ausgeschrieben werden. Am 10. d. ver- tagt si das Haus bis zum 19. d., an welhem Tage, nahdem die Abgeordneten, welhe Ministerposten angenommen haben, wiedergewählt worden sind, die Session mit einer Thronrede eröffnet wird. Lettere wird“ indeß nur eine förmliche Bot- schaft sein, welhe ankündigen wird, daß der Zweck der Session die Abwitelung der Finanzgeschäste des Jahres ist.
Gestern wurde in Palmer's Schiffswerft in Jarrow
das neue britishe Kriegs\chi#f} „Orlando“ vom Stapel gelassen. Bei dem dem Stapellauf voran- gegangenen Gabelfrühstück, an dem etwa er- jonen theilnahmen, bemerkte der Vorsißende, Par- laments-Mitglied Sir Charles Mark Palmer, daß der „Orlando“ eine neue Gattung von Schiff sei, das das Problem lösen würde, welche Art von Kriegsschiffen in Zu- iets gebaut werden solle. Der „Orlando“ vereinige in ih große Stärke, große Ausrüstung und große Fahrgeshwindig- keit und sei im Stande, lange Zeit auf offener See zu bleiben. Der „Orlando“ sei ein Experiment. — Das neue Kriegs\hiff} ist das erste dieser Gattung von sieben, die für die britishe Marine gebaut werden sollen. Das- selbe ist 300 Fuß lang, 56 Fuß breit und 37 Fuß tief, bei einem Tiesgange von 21 Fuß und einem Gehalt von 5000 t. Die véranschlagte Fahrgeshwindigkeit beträgt etwa 19 Knoten per Stunde. Der Panzer trägt einen Stahlüberzug und besteht aus einem Gürtel von 200 Fuß Länge, der fi von 1 Fuß 6 Zoll oberhalb der Wasserlinie bis 4 Fuß unter- halb derselben E Der Gürtel hat eine Stärke von 10 Zoll und ruht auf einer Unterlage von Teak: Holz, welche mit einzölligen Stahlplatten befestigt ist.
2 August (O. Z-S B traten heute Nachmittag 2 Uhr zu ihrer ersten Sibung zusammen. — Jm Oberhause wurden die neu eingetretenen Pairs ver- eidigt. — Das Unterhaus nahm die Wahl des Sprechers vor. Auf den Antrag Birckbeck®'s, welchen Gladstone unter: stüßte, wurde Peel, und zwar einstimmig gewählt. Der- selbe nahm die Wahl an und betonte dabei die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung der Würde und Autorität des Prä- sidiums des Hauses; die beste Bürgschaft für die Redefretheit und für die persönliche Freiheit der Parlaments-Deputirten E M Nau gegen die Regeln und die Geschäftsordnung es Hauses.
In der heute bei Lord Hartington stattgehabten Ver- sammlung der dissentirenden Liberalen sprach Lord
licher Begeist , die wi ieb d zu der wir gekommen sind, ch eisterung, die wir alle lieben und z F L
(V. T. B.) Der von dem Maler Karl Hoff, Professor an der Kunstschule zu Karlsruhe, entworfene und unter seiner persönlichen Leitung zur Ausführung gebrachte historische Festzug, welcher die seit der Gründung der Uni- versität verflossenen 5 Jahrhunderte zur Darstellung bringen sollte, ist programmgemäß verlaufen. An demselben nahmen über Personen mit 300 Pferden und 14 Prachtwagen Theil.
die geringsten Einzelheiten durh- geführte historishe Treue in den Trachten, Gera dan der verwendeten Stoffe ug auf sämmtliche Zuschauer einen Unver? Zuges dauerte 3/4 Stunden. Se. Königliche Hoheit der Großherzog S nebst Familie und Gefolge, mit dem Prorektor und den ekanen der vier Fakultäten auf einem nahe am Aus- errihteten Pavillon Plaß ge- den. Pavillon zwei Mal passirte. ie Ehrengäste der Universität sahen dem Pavillon aufgeshlagenen Tribüne zu. Se. ‘Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen hatte incognito an einem a des „Darmstädter Hoses“ Plaß l ch dex | zeigen.
Zus bewegte, waren von einer Kopf an Kopf gedrängten Die Ordnung wurde nirgends
Oesterreich-Ungarn. Wien, 4. August. Die heutigen Morgenblätter veröffentlichen eine Mittheilung über eine Reihe von Veränderungen, welche angeblich VeglO A
rien bevorstehen sollen. Wie die „Pol. Corr.“ von kompetenter Seite erfährt, beruhen diese Mittheilungen, mit Ausnahme jener, daß der Minister-Resident in Alexandria, Ritter Hoffer von Hoffenfels, franfheitshalber von seinem Posten zurütreten werde, auf willkürlihen und ganz unrichtigen Kombinationen.
Großbritannien und Jerland. London, 4. August. Gestern wurden folgende ministerielle Er- nennungen vollzogen: Admiral Sir A. Hoskins und Lord Ashmead- ' A. B. Forwood zum Sekretär der Admiralität; Advokat E. Clarke zum General: fisfal; Stuart-Wortley zum Unter-Staatssekretär des Fnnern ; Lord Harris zum tUnter-Staatssekretär im Kriegs-Ministerium und W. H. Long zum Sekretär des Kommunal-Verwaltungs-
Por 5. August. (W. T. B.) Der König von Portugal ist heute hier angekommen und bei der Landung von dem Herzog von Connaught empfangen worden.
Dublin, 5. August. “ (W. T. B.) Der neue Vize: König von Frland, Marquis von Londonderry, jj der Staatssekretär für Jrland, Hicks-Bea, gestern hier eingetroffen und haben heute ihre Posten über nommen.
Frankreih. Paris, 5. August. (Fr. C) di „Agence Havas“ veröffentliht nachstehenden Yrief 2E Kriegs-Ministers Generals Boulanger:
Paris, 3. August 1886. An Herrn Limbourg. “Mä In den Blättern sind vier mit meinem Namen unterzeiGnete uwd qn den Herzog von Aumale gerichtete Briefe erschienen. Da der erste offenkundig falsch war, konnte ih die Echtheit des Textes der andern bis zur Wiedergabe der Originale nicht erkennen. Jch habe geschwiegen Heute erfläre ih, daß die drei leßten Briefe, diejenigen, mit deren
eröffentlihung der Herr Herzog von Aumale Sie he traute, echt sind. Ih will Ihnen die Gnade erweisen, kein Urtheil y fällen über die Handlungsweise Ihres Gebieters noch über die Arbe die Sie verrichtet haben. Auch gebe ih mich nicht zu Erläuterunga über den Inhalt dieser Briefe her. Sie könnten dieselben doch nit verstehen. Sie waren A der Republik, um sie zu verrathen: ih bin Minister der Republik, um ihr zu dienen. Ich diene ibr Ihnen und den Jhrigen zum Troß. Ich habe Ihren Haß verdient und wünsche nichts dringlicher, als mich seiner auch ferner würdig zu Als der Herr Herzog von Aumale ohne Rücksiht auf die mili- tärishen Vorschriften unter dem Vorwande der Jagden und zu einem Zweck, der heute deutli ersheint, Offiziere um sich zu versammeln suchte, von denen viele ihm unbekannt waren, erhielt ich den ftrag ihm die Vorstellungen des damaligen Kriegs-Ministers zu übermitteln: ih habe gehorcht. Als die Prinzenverschwörung mi zwang, zwischen
ih der Republik treu. Als das Gefeß beschlossen war, ließ ih es durchführen. Und wenn jemals die Aufwiegler, Jhre Freunde, den Einfall haben sollten, vom Wort zur That überzugehen, so wird der Verfasser der Briefe an den Herzog von Aumale in s{lichter aber nachdrückliher Weise seine Pflicht gegen die Freunde des Herzogs von Aumale erfüllen. Gez. : General Boulanger.“
Obiges Schreiben wurde gestern Abend wie der „Agence Havas“ so auch Hrn. Limbourg zwischen 10 und 11 Uhr zugestellt, worauf dieser nachstehende Note aufseßte und den Blättern zusandte :
„Der Empfänger dieses Briefes wird seinem Verfasser, „dem General, der in wenigen Tagen zweimal öffentli leugnete, was nah feinem eigenen Wissen die Wahrheit war“, nit die Gnade erweisen, thn für einen Fehdehands{huh zu halten, der heute aufgehoben werden kann. Er begnügt sich damit, ihn dem Urtheile der von Ehre und gradem Sinne zu unterbreiten. H. Limbourg.*
— (Köln. Ztg.) Die Veröffentlichung der Briese des Generals Boulanger beschäftigt lebhaft die hiesigen Regierungskreise, besonders wegen der Stellung des Generals zur Armee. Der Kriegs-Minister hat seinen Amtsgenossen mitgetheilt: er sei bereit, zurückzutreten ; vor der Rülfehr des Hrn. de Freycinet wird indessen nihts entschieden werden.
__ Türkei. Konstantinopel, 2. August. (R. B.) Der diplomatishe Agent Bulgariens hierselbst hat der Pforte die Ernennung des Hrn. Demitroff zum Prä- e von Philippopolis und des Hrn. Kiriaki Zankoff, des rüheren diplomatischen Agenten in Bukarest, zum bulgarischen
itglied der Kommission zur Revision
‘organischen Statuts mitgetheilt. ,
Serbien. Nisch, 5. August. (W. T. B) Die Skupschtina hat die Gesezentwürfe, betreffend die Deckung der provisorishen Staatss{chuld von 20 Millionen, die Einführung eines Regals auf Peiro- leum und Zündhölzchen, R die Sd des bis-
des rumelischen
herigen Ausfuhrzolls auf Wein und Branntwein, angenommen. 2 Amerika. Washington, 5. August. (W. T. B.)
Der Kongreß hat sih vertagt, ohne irgend welche Maßregel in Bezug auf die von der mexikanischen Regierung abgelehnte Freilassung des verhafteten Redatteurs Cutting zu beschließen.
Zeitungsftimmen.
Ueber die Erwerbslage in Deutschland äußert sich der „Schwäbische Merkur“ folgendermaßen: : Die Berichte der Handelskammern lauten in diefem Zahre wieder sehr unerfreulih, und man kann es den Gegnern unserer Wirth- \caftspolitik nicht verargen, wenn fie aus diefer Thatsache nah Möglichkeit Kapital {chlagen. Thatsähhlich befinden wir uns aber einer Krisis gegenüber, woran alle Kulturvölker gleilh- mäßig leiden und welche sich von der Streitfrage, ob Freihandel oder Scutzoll, ziemlich unabhängig hält. Die enorm rasche und umfangreiche Ausbildung des Maschinenwesens, die erfolgreiche und ausgebreitete Verwendung mechanischer Kräfte hat die Güter- erzeugung in derartiger Weise gesteigert, daß der Verbrau mit ihr nit Schritt zu halten vermohte. Ist die leßtere nun au durch den uwachs der Bevölkerung und die Vermehrung der Bedürsnisse, wie L erhöhte Kultur und zunehmender Luxus bedingen, gesteigert worden, so ist das rihtige Verhältniß zwiihen Erzeugung und Verbrau noch nicht wieder erreicht, und es fragt fh, ob es auf der gegenwärtigen Kulturstufe ohne mächtige elementare CGrzignisse je wieder erreiht werden kann. Wenn sich jeßt wirklih einmal ein neuer Zweig der Industrie als rentabel erweist, so wirst sch der Unternehmergeist sofort mit solher Gewalt darauf, daß auc hierin allzu bald Ueber- erzeugung eintritt. Die Uebererzeugung aber bildet das Grundübel unseres ganzen ge\{äftlihen Nothstandes ; auf allen Erwerbsgebieten über- steigt das Angebot die Nachfrage und naturgemäß bewegen sih infolgedessen
die Preise in \tetig absteigender Linie. “Dazu kommt, daß ein erhebliher Theil vorzüglich unserer deutschen Industrie sein Augenmerk mehr auf die Menge als auf die Beschaffenheit des Erzeugnisses richtet, und daß unsere geshäftlihe Konkurrenz ihre einzige Rettung in, a Drüen der Preise sucht. Eine nit geringe Schuld trifft E L allerdings au den Verbraucher, welcher zumèist die Ege Le a zeugung hegt, daß er am besten kauft, wenn er sehr billig Ea M darum viel weniger auf die Solidität der Waare, als auf den U Preis derselben sieht. Dieser Rückgang der Preise, welcher guf die hs den Einzelzweigen bevorstehenden Absaßkrisen hinweist, zieht N allen Gebieten die gleihen üblen Folgen nah fz unsere Lan iebe V schaft arbeitet ohne Gewinn, die mit ihr în Verbindung stehen)
Hartington seine Befriedigung über die bei den Par- Ferindustrie bat die schwere Krisis noch immer mt über- lamentswahlen gehabten Erfolge aus, empfahl indeß, E a vie t ihtlihem Verbältni befindlihe S E in dem neuen Parlament von jeder feindseligen | industrie vermag \ich nur durch starke Einschränkung des Betrievs Haltung Gee den Anhängern Gladstone's abzu- | zu erhalten; in der Bergwerksindustrie werden, Zaijente ci sehen. Die Rekonsolidirung der liberalen Partei sei nur eine | Arbeitern entlassen, und der gleichen Erscheinung j Amte Frage der Zeit; die dissentirenden Liberalen müßten deshalb | wir bei der Cisen- und Stahlfabrikation. Jn sehr
ihre Siße an der Seite der übrigen Liberalen einnehmen und dadurch darlegen, daß die liberale Partei, mit Ausnahme eines einzigen Punktes, nahezu in allen übrigen Beziehungen einig sei. Chamberlain erklärte sich mit den Ansichten Lord Hartington's durhweg einverstanden, denen hierauf auch von
der Versammlung zugestimmt wurde.
Lage befindet sch auch, und wir schen hier gleichfalls in. erster Linie die Folie e O Rabel , unsere deutsche Segel\chiff-Rhederei, welde schon seit Jahren eine Verzinsung der in ibr angelegten sroßen Kapitalien niht mehr bringt und dabei noch von starken Verlusten r droht wird. Allerdings beschränkt sich dieser mißliche Zustand der Segel- \ciffahrt nit auf Deutschland allein, denn überall hat der Erwerbszwei mit der mächtigen Konkurrenz der Dampfer zu kämpfen, bei uns gestaltet si
Män Herr!
meinem ehemaligen Vorgeseßten und der Republik zu wählen, blieh
Iten
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