1872 / 137 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Jun 1872 18:00:01 GMT) scan diff

our uacy außerlich der Grund dieser Erscheinuny mcht zu er 7 uber auwadhs von 38, d. h. ein Raumbedürfniß 38 Pläßen f mitteln, da, wie erwähnt, weder die Belegung der einzelnen Wohn- rimaner, ebensoviel fir Seku dürfniß von 38 Plähen sür räume stärfer war als früher, au fein Mittel verabsäuint, welches imiee in iltaria Be mene Bm i 1 B Age E die A an die Hand giebt, um die vollkommenste Salubrität “Die Central-Kadetten-Anstalt soll aber nicht allein ‘die aus ‘den er a e E 10 n E 4d S E nit n D M tun. Eintretenden überein sondern- ihre | f e erden mußten ‘un ärfke- resultirt aus der :) in der Voransta der: Zutritt gesunder Luft zu: denselben durch die Umgebungen der hatsache, daß sie 5 der in der Vor Anstalt gehemmt war. | Qu diesen die Verlegung des Instituts fordernden Gründen, kommt nunmehr noch der, daß die Militärverwaltung verpflichtet ist, den jungen Leuten aus den süddeutschen Staatefi Aufnahme in das Kadetten-Corps in demselben Verhältnisse zu gewähren j wié bisher denen des Norddeutschen Bundes. ] z Sobald beschlossen werden mußte, in dic Voranstalten Knaben

vorhandenen Anzahl von Lehrklassen enthält, und daß junge. U in diese Klassen direkt übertreten können y welche ‘Voran Aen m t besucht haben. Auch ist bei der Central- Anstalt, die auf eine lange Reihe von Jahrzehnten den erforderlichen Raum bieten soll; der Hin- ae junger Leute aus Elsaß-Lothringen jedenfalls in Rechnung zu Ergiebt nun {hon die Anrechnung der aus den Voranstalten Zu- ) wachsenden die Zahl von 786, so e eint die | aus ganz Deutschland, mit Ausnahme von Bayern und Sachsen, | Bauprojekts approximativ Gerte! Zei voti 850 bit 000 jebenfalis aufzunehmen , war damit die verhältnißnäßige Erweiterung der | nicht als eine unverhältnißmäßige Vermehrung der Kadetten überhaupt Central-Kadetten-Anstalt verbunden, wenn nicht die berechtigten An- Qu demselben Resultat gelangt man übrigens au, wenn bi wärter. Prengens und der übrigen norddeutshen Staaten zurück- | der für 24 Divisionen etatsmäßigen Zahl von 00-Berliner Kadetten gewiesen werden sollten; um den Raum für die Aufnahme der Knaben | der Zuwachs von 7 Divisionen lbét Großherzoglich hessischen und der aus ‘Süddeutschland zu gewinnen. Diese leßtere Maßregel / aber | des NIIIL, XIV. und XV. Armeecorps) in Betracht gezogen wird erschien niht nur bedenklich , sondern unzulässig, weil die in 111. Die Baukosten. 1) Für die Erweiterung der Anstalt zu der Armce vorhandenen Offizier -Manquements ohne Zuhülfe- | Wahlstatt, welche im Laute dieses AI3hres ‘auszuführen - ijr , sind nahnie des Kadetten - Corps ihre Deckung nicht erfahren können, verhältnißmäßig nur geringe Mittel erforderli, da es sich hier nur weil ferner die Zahl der zur Aufnahme in erster Linie berechtigten | um anderweite Anordnungen in der Unterbringung des Unterperso- Söhne gefallener und vor dem Feinde invalide gewordener Offiziere nals, sowie um Einrichtungen handelt, welche die Salubrität der auf ein Jahrzehnt hinaus sich steigern. muß und weil endlih den stärker belegten Anstalt erhöhen. / Militärpersonen die Wohlthat, ihren Söhnen unter Aufwendung ge- 2) In Oranienstein besteht die baulihe Veränderung in dem Ausbauë des S{losses; dem Anbau zweier Flügel “an dasselbe und

ringer ittel eine gute Erzichung geben zu fönnen , in dem gegen- wärtigen Augenblicke um so weniger beschränkt werden kann, als die Herstellung ‘der den erweiterten Verhältnissen entsprechenden Oekono- mieräume. N e

C ao der Srenzen e do une e abge oltnen ilitär - Konventionen die Berjezungen von ieren aus cinem ür das Jahr 1872 sollte der 5 Î : Theile des Reichsgebietes in andere zahlreicher Und für die Betreffen- Ausbu des Gab ebäudes und e aut O T U den nachtheiliger machen als früher. _ | Angriff genommen werden. Der Kostenübers blag für lehtcten Bau So wurde bereits im Februar 1871 noch aus Versailles die Ah- | {ließt mit 50,00) Thlr. ab. Die Benußung 009 M uboites I bes ordnung getroffen; unverzüglich mit den Vorbereitungen zu dem Bau | reits für den 1. Oktober 1873 beabsichtigt, Und endlih im Jahre 1874 die Fertigstellung der neuen Oekonomieräume mit 20/000 Thlr.

einer neuen Central-Kadettenanstalt zu beginnen und gleichzeitig die veranschlagt sowie die Vollendung der geringeren ain Lazareth-

Erweiterung der dazu geeigneten Voranstalten ins Augc gefaßt. gebäude und der Turnhalle vorzunehmenden Veränderungen zu er-

Daß die Kosten der Erweiterungsbauten für die der Armee un- warten.

entbehrlichen Institute aus der Kriegsentschädigung ficher zu stellen Ee dn I 04 ppe A U Weffsentlttenen f eia i wurde schon damai® a o zweifellos angenommen, da ierauf die anschlagten Kosten belaufen sich auf 2,400,/00 Thal 60,00 überschlägliche Berechnung der zu fordernden Kriegs8entshädigungen | Thaler für den Ankauf A S auses in Betr ft dati Is mit basfirt wurde. l deur des Kadettencorps fommen. | :

1L Erörterungen über das Maß der Erweiterung des 1Ÿ. Verwendung der Grundstücke und Gebäude des Kadetten-Corps. Bis zum Jahre 1866 fanden in der Central- | jeßigen Berliner Kadettenhauses. Nach Bewilligung der be- Kadetten-Anstalt etwa 400 Zöglinge Aufnahme. : antragten Mittel zu dem Neubau der Central-Kadetten-Anstalt wird oen Degember 1865 He mte, Hoe Jort) Qeeteses | gen Berliner Aabeltcnhauscs odte auf den eitveigen Versausterts

1e De Ò s in de en d ers; KUrYe}}en en Berliner Kadettenhauscs od i i : und Nassaus vorhanden waren; auf 534 erhöht werden. Devfsclben nicht dar | er auf den etwaigen Verkauferls8

Daß diese Erweiterung dem bisherigen Verhältnisse noch nicht Spi ta es Hi unm ear ei bneten Anstal daß n ane n

ie sämmtlichen Zöglinge der vorbezeichneten Anstatten im La onig- Ferner ist dem Reichstage folgendes Gesetz, betreffend lich preußische Central-Kadettenhaus üÜbergeführt wurden, sondern theils | di j L er zu ihren Familien zurükehrten theils M die Voranstalten rcsp. un- A d des Reihshaushalts für das Jahr 1872 mittelbar in die Armee traten. | : M z

Außerdem mußte als entscheidend in Erwägung gezogen werden, daß Preußen verpflichtet war; den Ansprüchen zu genügen, welche Seitens der chemaligen Regierungen von Hannover; Kurhessen und Nassau bezüglih der Erziehung von Knaben in Kadettenhäusern er- füllt worden waren, Endlich war der Hinzutritt der Knähen aus anderen Staaten des Norddeutschen Bundes in Rechnung zu stellen.

Hierdurch, sowie durch die Inbetrachtnahme der aus Schle8wig-

olstein zu erwartenden Anwärter ergab sich die Nothrwocndigkeit, das Central-Kadettenhaus zunächst auf die Zahl von 600 Zöglingen ein- zue und in den Vorstanstalten die Mehraufnahme von eiwa 80 Kadetten vorzubereiten.

Qu leßterem Zwedcke wur : und Oranienstein Kadetten- häuser gegen während die Erweiterung der Central-Kadettenanstalt auf 700 Köpfe erst später, nämlich im Jahre 1870, eintrat, als aus den Voranstalten die erste Quote des aus den neuen Verpflichtungen E Zuwachses, zum Uebertritt in die Hauptanstalt ge- angte.

Bei ‘ciner Friedensstärke der Armee von 300,000 Mann gewährte somit das Kadettencorps den Raum für 1830 Kadetten. Gegenwärtig muß an dasselbe die Anforderung gestellt werden, die öglinge der Tertia der Voranstalten, sowie die Königlich württembergische Kadetten- \hule in sich aufzunehmen) den Ansprüchen Badens und Hessens zu entsprechen und das Verhältniß für die Erweiterung festzuhalten, wel- ches aus der erhöhten Stärke der Armee und der Nothwendigkeit fich ergiebt, auch für die Angehörigen der Reichslande Elsaß-Lothringen den Raum in den Kadettenhäusern zu chaffen.

Der Zuwachs aus den süddeutschen Staaten und den Reichs- landen ist für die Voranstalten auf 150 berechnet, eine Zahl, welche hinter der bisherigen Verhältnißzahl noch zurücbleibt, Auf die in Betracht kommenden 24 Divisionen des Norddeutschen Bundes waren nämli in den Voranstalten 1130 Kadetten vorhanden, hinzugetreten sind je 2 Divisionen des XUl. und XIV. Corps, sowie die Groß- herzoglich hessische Division, es würde daher für die Voranstalten ein Zuwachs von 930 Kadetten erwartet werden dürfen, wovon indeß diejenigen in Abrechnung gebracht werden fönnen; welche aus Baden und Hessen als Pensionäre bereits früher Aufnahme finden konnten.

ies ist der Grund, welcher / in Verbindung mit der Annahme,

daß vorläufig aus den Reichslanden die Kadettenhäuser nur einen ge-

ringen Zuwachs erhalten dürften, zu der Beschränkung der Ver- mehrung auf 150 Kadetten in den Voranstalten geführt T

Bei der Central-Anstalt ergiebt fich hieraus immerhin cin jähr-

von Preußen 2c.

mung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt: Einziger Paragraph Die Kontrole des gesammten Haus.

des Deutschen Reihs« nah Maßgabe der im Ge

geführt. Urkundlich 2c. Gegeben 2c.

Preußen Anfang Junt Literatur: Der Boden und die land- wirthschaftlichen Verhältnisse des preußischen Staates. Die Flachs- bereitung in Holland. J. _A. Keurenaer. Das neue Buch der Er- findungen, Gewerbe und Industrien. Ueber Untergrundsdüngung und cinen Untergrundsdüngepflug sondere Beilage zum »Deutschen Reichs-Anzeiger«. Vermischtes: Berliner Wollmarkt. Verwendung des landwirthschaftlichen Vereins der Provinz Starkenburg für den landwirthschaftlichen

der Königlich schwedischen Landbau - Akademie. Vereinsversamm- lungen. Marktberichte. Viehpreise. Stärkepreise.

Kunst und Wissenschaft. Berlin. Se. Majestät der Kaiser und König besuchten am 8. d. Mis. das Atelier des Bildhauers Tondeur (Feilnerstr. 1) und nahmen die Colossal-Statue Blüchers (Efigur zum Monument König Friedrich Wilhelm 111. für Cöln) in Augenschein. Am Montag Vor- mitiag besichtigte Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz in Begleitung mehrerer Generale dieselbe.

3) Die für den Neubau der Central-Kadettenanstalt ver-

ir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser ,- König F

verordnen im Namen des Deutschen Reichs nach erfolgter Zustim- \ i

halts des Deutschen Reichs wird für das Jahr 1872. von der Preufßi- j \chen Ober - Rechnungskammer unter der Benennung ecbnungdbof E ehe vom 4. Juli F 1868 (Bundesgeseßblatt Seite 433) betreffend die G rtzole Des n: ; deshaushalts für die Jahre 18 7 bis 1869, enthaltenen Vorschriften L

Die Nr. 47 der »Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preußischen Staaten« hat folgenden Inhalt: Landroirtbschastliches aus Bayern. Der russische Export landwirth- F \chaftlicher Produkte. Nachweisung des im 1. Quartal 1872 in Berlin ein - und ausgeführten Schlachtviehs. Aus der Provinz F

Von Dr. Walter Funke. Be- | y zu verlangen und

Unterricht. Die landwirthschastlihe Lehranstalt in Herford, F Fishzuctanstalten bei den Landbauschulen in Schweden. Sißung |

9

3999

| Landwirthschaft.

Kiel, 10. uni. (K. Corr.) Der Stand der Saaten ist in Scchlesw1g* olsicin durhweg ‘ein ganz vorzüglicher und es steht, rocnn nicht gan besonders ungünstige E cignisse eintretén, eine reiche Ernte in Aussicht. Das Vieh, as cinen wesentlichm Nahrungs- und Erwerbszweig der Provinz bildet, ist in Folge reichlicher Futter- vorräthe sehr gut dur den Winter gekommen.

Gewerbe und Handel.

Berlin, 10. Juni. Jn der heutigen ersten ordentlichen Gencral- versammlung der Äftiengesellschaft für denBau landwirth- [halt Oes Maschinen und Geräthe und für Wagenfabri-

ation H. F. Eckert fam der Geschäftsbericht über das Jahr vom 1. April 1871 bis 31. März 1872 zum Vortrag. Nach demselben betrug der Umsaß bei durchschnittlich 223 Arbeitern 229,417 Thlr. (79,586 Thlr. mehr, als der jährlihe Durchshnittsumsaß der leßten 10 Betricbsjahre) oder per Arbeiter 1028 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf. Die Norräthe der halbfertigen Fabrikate haben in Folge der eigenden Produftion um 27/775 Thlr. 9 Sgr. zugenommen. Seit Juli v. J. e die eingehenden Bestellungen die Leistungsfähigkeit der Fabrik o bedeutend überstiegen, daß die Vergrößerung der Fabrik zur zwin- enden Nothwendigkeit geworden ist. Die neuen Werkstätten in

ckartsberg, die mit Sicherheit am 1. Oktober d. I. in Gebrauch ge- nommen werden können , bieten 73,881 C] Fuß Arbeitsflähenrauny so daß die Produftion. mehr als verdoppelt werden kann. _Die Bilanz erg mit einem Reinertrag von 27,650 Thlr. (12,05 pt. des Um- aßes) ab, von dem nah Abzug von 10 pCt. für den Reservefonds und der fkontraktlichen Tantièmen für die Direktoren 21,000 Thlr. oder cine Dividende von 7 Thlr. per Aktie = 85 pCt. der Einzahlun- en an die Aktionäre zur Vertheilung fommen, 3263 Thlr. aber auf das nächste Geschäftsjahr übertragen werden. Der Aufsichtsratl der für das verflossene Jahr auf seine Tantième verzichtet hatte, wurde einstimmig auf 5 Jahre wicdergewählt.

Posen, 11. Jun, Dem hiesigen Wollmar kte waren 20,000 Centner Wolle zugeführt, von sehr mittelmäßiger Wäsche; namentlich

ilt dies von den Mittelwollen. Nachdem bereits gestern der größte

heil der feinen Wollcn mit 6-—10 Thlr. Aufschlag verkauit worden war, eröffnete der Markt heute lebhaft. Die Preije stellten sich 8— 12 Thlr. höher, als im Vorjahre. Mit Ausnahme der mißrathenen und zu hoh gehaltenen Händlerwollen, war um Mittag das Geschäft be- reits beendet. Außer den Käufecn aus der Provinz selb| waren die Rheinländer die Hauptkäufer. : /

Posen; 12. Juni. (Woilmarkt.) Bis heute Mittag sind ca. 5: des zugeführten Quantums verkauft worden. Die übriggebliebenen ca. 3—4000 Ctr. beslehen theils aus zu hoch limitirten Wollen, welche hiesigen Kommissionshäusern von Produzenten zum Berkaufe über- geben worden sind, theils aus vernachlässigten Wäschen. Im Ganzen haben sich die gestrigen Preise auch heute behauptet. Durchschnittlich hat cin Aufschlag von 8—12 Thalern gegen das Vorjahr stattgefun- den. Ein Stamm Weiner Wolle »Sprißwäsche« wurde mit 90, ein gleich guter mit 93 Thalern bezahlt, dieselben brachten im vorigen Jahre ca. 9 Thaler weniger. Obwohl das Schurgewicht durchscchnitt- lih 2—5 pCt. gegen das Vorjahr zurücksteht, war die Zusuhr in Folge der vermehrten Bahnverbindung doch etwas größer. Nach den polizeilichen Notizen j welche auf den von den Thorexpeditionen ge- führten Listen beruhen ; sind bis heute Vormittag 23,020 Ctr. Wolle gebracht worden und zwar. 668 Ctr. extrafeine ; 6696 Ctr. feine, 15,166 Ctr. mittel, 490 Ctr. ordinäre Wollen. :

Ulm, 11. Juni. (Wollmarkt.) Die Zufuhr, seit gestern außerordentlich groß; steigert sih von Stunde zu Stunde. Wäsche größtentheils {ön. / ¿

Weimar, i1. Juni. (Wollmarkt.) Zufuhr über Nacht 135 Wagen, zusammen 492 Wagen (1871 : 473). Die gestrige Leb- haftigkeit übertrug fich auch auf den heutigen Tag und um Mittag war der Varkt vollständig geräumt. reise hielten fic in gestriger Höhe, doch fanden die meisten Abschlüsse zu 12, 13 und 135 Thlr. fiatt. Gestern sind noch mehrere Posten feinerer Wolle zu 75 und 76 Thlr. per Centner verkauft worden.

Bad Liebenstein is von einer Aktiengesellschaft angekauft worden, deren Aufgabe nicht nur der Betrieb, sondern auch die durch die Frequenzsteigerung gebotenc Erweiterung des Bade-Etablissements durch neu einzurichtende Häuser 2c. ist. Das Aktienkapital ist auf 210,000 Thlr. festgeseßt. ie Subskription findet, außer in verschie- denen andern Städten, am 17. und 18. Juni in Berlin bei dem Bankhause David Liepmann statt, und verweisen wir wegen des Weiteren auf den im Inseratentheil enthaltenen Prospekt. ;

Kopenhagen; 8. Juni. Die Schuhmacherge ellen haben in ciner Versammlung bescblosseny, einen 30 Prozent hôheren Arbeitslohn im Weigerungsfalle die Arbeit am 10. d. Mts. niederzulegen. ; L : e

ew-York, 10. Jum, Fünftausend um die achtstündige Arbeitszeit strikende Handwerker zogen heute in Prozession durch die Straßen der Stadt. Die Demonstration verlief ohne Ruhe-

\störungen, j L Verkehrs - Anftalten.

9. Juni. Eine Bekanntmachung des Ministeriums des Aeußern kündigt an: Nach einer auf Grund des §. 50 des Reichspostgeseßcs vom 98. Oktober 1871 erlassenen Verordnung des Reichsfanzlers- beträgt vom 1. Juli 1872, an die Gebühr - für Korres;'ondenzkarten 5 SAr- / beziehungsweise 2 Kreuzer und wird seichgeitig die Gewichtsstufe bei Berechnung der Taxen für Druck- ja en und Waarenproben von 40 auf 50 Gramme erweitert. -Diese ür ‘den Verkehr Bayerns mit dem Reichs- und württembergischen

ostgebiete ins Leben tretenden Begünstigungen werden mit Aller- pte Genchmigung von demselben Termine an auch im inneren yerischen Postverkehr eingeführt, und wird sonach die Taxe für

Korrespondenzkarten unter Beibehaltung des bisherigen Saßes von 1 Kreuzer im Lokalverkehre von 3 -auf 2 Kreuze und für Korrespondenzlarän mit bezablter Rückantwort von 6 auf 4 Kreuzer herabgeseßt, dann der cinfache Gewichts\aß für Drucksachen und MWaarenmuster von 40 auf 50 Gramme ausgedehnt.

Jur Bade- und Reisesaison.

Berlin. Herr Karl Stangen wird seine diesjährige Reise in Amerifa mit Hülfe eines Eisenbahn-Jnugenieurs aus New-York ausführen; und werden die Reisenden von den bereits genannten Orten a'ch Ausflüge auf den nördamerikanischen Seen von Sk. Louis aus auf dem Mississippi-Flusse bis an die Urwälder unternehmen. Na Schweden und Norwegen begleitet ein sprach- und landeskundi- ger Arrangeur, der die Reise bereits zweimal geleitet hat. Für die Schweiz giebt das Stangenschen Reisebureau (Markgrafenstraße 5) Rundreisebillete mit sechswöchentlicher Gültigkeit na Basel; Schafss- r L für 18 Thlr. dritter Klasse und 26 Thlr. zweiter

asse aus.

Goczalkowiß; h SG Lei A Die Frequenz des Bades, i cine befriedigende. Unter den Gästen befinden sich außer den Hei- math8genossen vorzugsweise Oesterreicher; Russen und Polen, welche die Heilquelle immer mehr zu würdigen scheinen. Jn der That: neh- men auch hier die s{wierigsten Kuren fast immer einen günstigen Verlauf. Für die Unterhaltung der Badenden is nach Mösglichkeit gesorgt. An Stelle des im Herbst vorigen Jahres abgebrannten Marienhofes hat der Besiber ein neues massives Logirhaus mit be- haglich eingerichteten Wohnungen erbaut. Durch die Anlage eines neuen zweckentsprehenden Weges nach der Bahnstation ist einem gro- ßen Uebelstande abgeholfen.

_— In Kösen sind bis jeßt schon über 500 Kurgäste eingetroffen und dit Anmeldungen für die nächste Zeit sind o außerordentlich zahlreich, daß man Ad zu der Annahme berechtigt hält, die diesjährige R 0 in ihrer Frequenz alle Vorgängerinnen bei weitem übertreffen.

Ems, 11. Juni. Die Gesammtifrequenz hat heute bereits die Bier 3,900 überstiegen. Nach der leßten Kurliste wären angekommen er S von Hohenzollern und der Gouverneur von Mainz; General v. Boyen.

Biebrich. Seit dem 1. d. M. hat der um 7 Uhr 35 Min. Vor- mittags von Frankfurt a. M. abgebende Schnellzug der Taunusbahn Anschluß an die hier landenden Salonboote erhalten. Biebrich ist demgemäß jeßt die einzige Station auf der rechten Rheinseite, an welcher die neuen großen Boote » Deutscher Kaiser« und »Wilheluy Kaiser und König« innerhalb der Strecke Côln - Mainz anlegen. Castel is als Dampfschiff-Station in dem neuen Fahrplan ganz in Wegfall gekommen. 1 E

Königswinter, 31. Mai. Die diesjährige Generalversamm- lung des »Allgemeinen Verschönerungsvereins für: das Siebengebirge« fand heute Mittag im »Berliner Hose hierselbst unter sehr zahlreicher Betheiligung: statt. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gestellt, das Siebengebirge durch Anlegung von guten und fahrbaren Wegen, Exemitagen, Ruhepläßen und Wegweisern u. \. w: dem Publikum zugängig und angenchm- zu machen. Nach diefer Richtung hin ‘hat der Verein sit scinem mehrjährigen Bestehen unter der Leitung seines D des Wirklichen Geheimen Raths v. Dechen aus Bonn,

Segensreiches gewirkt. Die neueste Schöpfung des Vereins“ besteht in der Anlage eines Fahrweges vom Mintermühlenhof ab, am west- lichen Abhange der Woikenburg entlang, zum Plateau des Drachen- felsen, wodurch das langshwebende Dre A den vornehmsten dér sieben Berge per Wagen zu erreichen, feiner Verwirklichung entgegen- gegangen ist. Für dieses Jahr ist der Bau éines gleichartigen Wege®, und zwar vom Margarethenhof nah der Löwenburg, um auch lebte» ren vom Rheine aus per Wagen erreichen zu können, in Aussicht enommen. Dieser projektirte Weg soll später bis zur Honnef-As- acher Chaussce und vom Margarethenhof bis Heisterbach ausgebaut werden, und-- würde #0 ein fahrbarer Straßenring um das Sieben- gebirge hergestellt sein, |

Soeben ist zu Kaiserslautern im Verlag von Ph: Rohr »Der Führer auf den Pfälzischen Eisenbahnen und ihren Umgebungen, entworfen von H. K. Kißling«, erschienen. Beigefügt i eine Situationsfarte des Pfälzischen Bahnneßes. j 497

Das Bad Elster, im südlichsten Theile des sächsischen Voigt- landes, eine Stunde von Adorf, vier bis, fünf Stunden von, dem böhmischen Bade Franzensbad entfernt, liegt in cinem der schönsten Thäler des Königreich Sachsens. Wenn man den Eisenbahntrain auf der Station Elster verläßt, stehen Hotelomuibusse und andere Wagen bereit, um nah dem noch eine halbe Stunde _ eut- fernten Bade ‘Elster die Reisenden zu_ befördern, eine Kunsistraße führt in furzer Biegung in das Elsterthal hinein j der Blick übersieht unten in Thal einen Wiesengrund mit dem Elster-

usse, rechts und links buwaldete Höhen, vorn dle weißen Villen von [ster überragt von der auf einem Hügel belegenen Kirche y die sich im Hintergrunde gegen den dunkelen Wald abheben: Jn dem Bade-

man Über eine Brücke nach dem zum Theil mit Bäumen

i begrenzt vom statilichen Badegebäude,

e mit ihrer Wandelbahn, rechts das Kaffee-

as Von hier führt der Weg zu der im Park

Lebenden Halle der Salzguelle, welche wiederum durch etne Wandel-

bahn mit der Morißquelle verbunden ist. Der Park, von bequemen

Waldwegen durchschnitten, bietet allerorten \schattige „Ruhepläße ; ctwas

weiter gelegen * ist der Elstergarten mit seiner Umsicht , der »heitere

Blick« die - »gute Ouelle« j die E das »Forsthauß«

und dann fommen die lohnenden Partien des \Friedrichstein« die »Agnesruhe«, die »Albrecht8höhe«.]