über der Erde. Dadurch ist dieses Grab weit und breit bekannt Sas Endlich sei eines Hünengrabes bei Leisten mit drei
rabkammern gedacht, einer größeren mit 2 Decksteinen, welche zu jeder Seite eine kleinere ohne Deckstein hat.
Moriß von Shwinds Fresken im Landgrafensaale der Wartburg.
Die nach den Kartons von Moriy v. Schwind ausgeführ- ten Wandgemälde des Landgrafen -Saales auf der Wartburg find jeßt, von Gaber in Holz geschnitten, mit beigefügtem Text von B. v. Arns8wald, Kommandant auf der Alphons Dürr in Leipzig erschienen.
Das Titelbild zeigt die Wartburg von der Südseite und war in dem Zustand vor der im Jahre 1842 begonnenen
estauration, welche die Burg in ihrem ursprünglichen Bau- \tyl, ganz so wie sie im 12. und 13. Jahrhundert beschaffen war, wieder herstellen sollte. Man begann mit dem sogenannten »Palas«, jenem einzig noch erhaltenen Festhause, wo sich noch am meisten Ueberreste der ersten Perioden vorfanden. Erstieg man die Freitreppe nah dem zweiten Stocke des Palas, so gange man durch eine Vorhalle in den Empfangs8raum, an
en sich gegen Süden der Sängersaal mit seiner Vorgalerie und nach Norden die Wohnkemenate des landgräflichen Paares reihte; der darüber gelegene große Festsaal aber nahm das
anze dritte Stockwerk ein. Der erwähnte Empfangsraum, Yalas. oder Landgrafenzimmer genannt, diente auch zu den
ericht8verhandlungen und kleinen Versammlungen des Hofes, galt daher als eines der vornehmsten Zimmer der Hofburg.
ie nähere Untersuchung dieses im 16. Jahrhundert fast gänz- lih im Renaissancestyl umgewandelten Raumes ergab genÜ- gende Anhaltepunkte zu dessen dem ursprünglichen Baustyl entsprehenden Wiederherstellung. Zugleich erhielt der verstor- bene Maler Moriß v. Schwind von dem Großherzog den Auf- trag, denselben mit Freskogemälden aus dem Leben der Land- grafen zu s{mücken. i
Die einzelnen Gemälde stellen olgende Scenen aus der sagenreichen* Geschichte der alten Landgrafen dar:
Das erste Bild, zunächst der Fensterwand rechts: Ludwig der Salier, im Volksmunde der Springer genannt, mit seinem Gefolge den Gipfel des Berges erklimmend, bricht in die Worte aus: »Wart' Berg, du sollt mir eine Burg werden !« — Rasch {ritt er, wie die Chronik berichtet, zur That, und alle Hemm- nisse besiegend , die man ihm entgegenseßte erbaute er von 1067—1070 die Wartburg.
Das zweite Bild zeigt Ludwig IV., den Eisernen, den »hart- geshmiedeten« Landgrafen. Auf seinem Lager in der Schmiede wird er von den Schlägen des wackern Schmieds aus seinem trügerishen Traume erweckt. Die Strafe folgte den Vasallen unmittelbar; darum läßt der Maler {on in der Fernficht rechts jene Vasallen den Pflug ziehen, während der Landgraf selber die Geißel s{wingt.
Auf dem dritten Bilde sehen wir denselben Landgrafen, wie er um die Neuenburg (bei Freiburg) eine lebendige Schuß- wehr aufführt. Sein hoher Gast, der Kaiser Barbarofsa, verwunderte sich darob, daß die Burg keine Mauern habe, rief dann aber voll. freudigen Staunens: »Ja, Landgraf, solche treue Mannen find die beste Wehr.«
Das folgende Gemälde stellt Ludwig den Heiligen, der f Elisabeth Gemahl, dar, ‘den auf dem Wartburgshof ent- esselten Löwen vor dem. Palas, unter den Augen seiner er- \hrockenen Gemahlin, dur seinen Blick bändigend. Um aber E den VLUER oder Milden nicht blos in seiner Un- ershrockenheit als Mann, sondern auch in einer seinen Regenten- eigenschaften zu zeigen, wählte Schwind aus dessen Leben für die Darstellung im fünften Bilde den Zug: wie dieser Land- graf einem Eselskrämer, seinem Unterthanen, zu seinem Rechte verbilft wider den Bischof von Würzburg. gm Vordergrunde liebkost, während der Landgraf befriedigt das Schwerdt in die Scheide zurückstößt, der Krämer seinen wiedergefundenen Esel.
Albrecht der Unartige und die {öne Kunigunde von Eisenberg ist der Gegenstand des sechsten Bildes. »Der Künstler stellt jenen Moment des “ Hoch eitsmahles dar, in welchem Albrecht an reich beseßter Tafel neben seiner Gemahlin (Tochter des Kaisers Friedrich Il.) sißend, dieselbe zum ersten Mal erblickt. Kunigunde, eben eingetreten, steht, ibren ersten Hofdamen-Dienst zu verrichten, vor der Tafel. Schon beim ersten Auftreten scheint sie auch ihres Sieges ge- wiß — denn Albrecht ist mit Aug' und Sinn ganz ihr zuge- wendet. Margaretha, g u Qurückseßung schon fühlend, wagt nicht aufzublicken, um ihr Jnneres nicht zu verrathen.
artburg, bei
8
Das letzte Bild zeigt den Landgrafen Friedrich den Ge- bissenen, sein Kind auf dem Wege nach Reinhardsbrunn von der Amme säugen lassend, mit den Worten: »Das Kind soll trinken, und kostete es mein ganzes Thüringer Land.« Dann wendete, wie die Sage meldet, der O sein Roß den verfol- genden Feinden zu und {lug sie in die Flucht.
Vierteljahrs-Hefte desDeutshenReih8-Anzeigers und Königlich PreußishenStaats-Anzeigers. Fünfter Jahrgang. Erstes Heft: Januar, Februar, März 1872. Druck und Verlag der Köni (R. v. Deer),
Das Heft hat folgenden Jnhalt:
Chronif des Deutschen Reiches. — Der deutsche Reichsadler. —
Qu Art. 4 der Verfassungsurkunde für das eus Ge Reich. — Die deutshe Münzreform und ihre Literatur. — Das deutsche Ober-Han- delsgericht. — Die deutsche Gewerbestatistik. — Deutschlands Salen: pfalzen. — Wälder und Bäume im alten Deutschland. — Kaijer- und E in Deutschland. — Der Name der Deutschen. — Das deutsche Heldenepos. — Das deutsche Kirchenlied. — Beiträge zur deutschen und preußischen SEION und Landeskunde in Schul- programmen 1. — Straßburger Gassen- und Häusernamen im Mit- telalter. — Die norddeutsche Jeldvos im Kriege 1870—71. — Ueber- siht des Handelsverkchrs im Zollverein. — Die Lebens-- und Feuer- versicherung im preußischen Staate und im Deutschen Reiche 1867—69. — Die Spielwaaren-Fabrikation im Königlich sächsisch. Gerichtsamt Saida.
Das Geburtshaus Sr. Majestät des Kaisers und Königs. — Die Festlichkeiten des Kaiserlichen und Königlichen Hofes im Winter 1872. — Gedächtnißtage des Hauses Hohenzollern. — Die ältesten Standbilder eines hohenzollershen, Markgrafen von Brandenburg und seines Bruders. — Die Königliche Blin enanstalt zu Berlin. — Der Königliche Thiergarten bei Berlin 1.—1V. — Die ältesten Berliner Städte- und Gildewappen. — Der Produktenhandel Berlins im Jahre 1871. — Die Anfänge der Buchdruckerkunst in der Mark Bran-
denburg. — Zur Wappenkunde der \{lesischen Städte. — Ein pom-
mersches Herzogin und eine deutsche Ordenskomthurei. — Das Gebiet und die Bevölkerung des preußischen Staates. — Das Re- montewesen des preußischen Heeres. — Zur Geschichte der Entwickelung des preußischen Eisenbahnwesens. — Statistische Mittheilungen über die Geschäftsverwaltung der Justizbehörden in den altländishen Provinzen Preußens im Jabre 1870. — Die gegenwärlige Gestaltung des Landarmenwesens in Preußen — Die im Jahre 1870 für Rechnung des Staates ausgeführten Bohr- arbeiten ín Preußen und ihre Resultate. — Verzeichniß der seit dem 11. Juni 1870 bis zum Schluß desselben M in die Handelsregister eingetragenen Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften a Aktien. — Die im zweiten Halbjahr 1871 eingetragenen Aktiengese schaften in Preußen. — Aus dem Emslande.
andzeichnungen des Königs Friedri Om 1V, — Der freien und Hansestadt Hamburg MECeN Ly für den Kanzler des Deut- schen Reiches, Fürsten von Bismarck. — Der Salonwagen des Reichs-
fanzlers, Fürsten von Bismarck. — Rüdckblick auf die Königliche Oper
in dem Zeitraum vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1871. — Das Königliche Schauspiel vom Ende der Ferien bis zum 31. Dezember v. J. — Vaterländische Bildwerke auf den Berliner Kunstausstellungen 1. — Die Ausstellung von chinesischen und japanischen Kunst- und Jndustrie- Erzeugnissen im Ministèrium des Jnnern. — Die Concert-Saison bis zum 31. Dezember v. J. — Sebastian Bach und das Oratorium. — Die Jllustration der deutshen Dichtung 11. IV. -— Die Halle im deutshen Mittelalter. — Die vorchristlihen Denkmäler im Land- drosteibezirk Stade. — Die Literatur des deutsch-französischen Krieges 1870 — 1871. — Zur Literatur des Gau G MEn L E G Krieges. — Die Urkunden des Fürstenthums Münster. — Uebersicht der Fach- falender. — Hand- und Adreßbücher der Provinzen des Preußischen Sigate, — Das Winkelmann - Fest des archäologischen Jnstituts zu Rom. “ Adolph von Pommer - Esche. — General Gustav Eduard von Hindersin. — Karl Friedrich Koch. — Friedrich Adolf Trendelenburg. Qur Geschichte der kaufmännischen Börsen. — Zur Geschichte der
transatlantischen Post- und Dampfschiffahrt. — Uebersichtlihe Dar-
stellung der meteorologischen Beobachtungssysteme und der Beoh- achtungsstationen.
_ Verzeichniß sämmillicher in den Vierteljahr8heften des Kö- niglich i herigen Staats-Anzeigers — Jahrgänge 1868, 1869, 1870 — und des Deutschen Reichs - Anzeiger und Königlich Preußischen Staats - Anzeigers — Jahrgang 1871 — enthalte- nen Artikel. Gruppenweis und alphabetish geordnet. Druck g E p Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei
. v. Deer).
Verzeichniß der im Preußischen Staat in der Zeit vom 11. Juni 1870 bis 31. Dezember 1871 in die Handelsregister e einen Aktiengesellshaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien. Aus dem Deutschen O er und König- lit Preußischen Staats-Anzeiger. Dru un Verla der K0- niglichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R, v, Dewer).
glichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei
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Das Adonnement beträgt 4 Thlr. 7 Sgr. G Pîg- für das Vierteljahr.
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Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem 4 exichts-Rath und Direktor der Krei8gerichtL- j Aschersleben, Fügemann;, und den Kreis- rihts-Rath und Abtheilungs-Dirigenten Schulze zu Schwehß Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Pastor Geier zu Pobles, Kreis Merseburg, den Rothen Adler- Örden vierter Klasse; dem Ober-Bootsmann a. O. Rom- baguts zu Kiel den Königlichen Kronen - Orden vierter Klasse und dem Kirchenvorsteher Gottfried M oche ju Leippa im Kreise Rothenburg O.-L., das Allgemeine Ehrenzeichen zu
verleihen.
_ Se. Majestät der König haben Allergnädigst - geruht, den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur Amegung, derx
Auslandes nehmen Gelñellung An, für Berlin die Expedition: Zieteupiaz Nr. V:
amkeit des Gese l p März 1870 (Bundesgeseßbl. S. 51). Vom 16. Juni 1872;
unter
Germanica. Vom 1. Juni
fremdherrlichen Dekorationen zu. er war: des Kd ali würtiembergisden ens: dem Rittmeister a. D. Frexherrn v ÿ zu. Bischwiß bei Breslan, dem Rittergutsb
rdens: dem Freiherrn Balduin von Eller-Eberstein auf Mohrungen ; des S bayerischen Verdien sst- Kreuzes für 1870—71: dem Regierungs - Assessor ‘von Fran hius zu Danzig und dem Apotheker Wilhelm Her- manni jun. zu Brekerfeld in Westfalen; sowie_des König- Li ch iä chfischen Erinnexungs8kreuzes fÜr 1870—71: dem Stud. theol. Ernft Jungk zu Berlin.
Pp S
Deutsches Nei.
_ Se. Majestät der Kaiser und König haben im Namen des Eigen Reiches den Kaufmann Friedrich Christian Sieben in Arroyo (Puertorico) zum Vize-Konsul des Deutschen Reiches zu ernennen geruht. dé
Von dem Kaiserlich deutschen Konsul Harmsen in Ali- cante is Herr Horatius Jav al oyes im Altea zum Kon- sular-Agenten bestellk worden. E
Von dem Kaiserlich deutschen Konsul Éh. Williams in G Vaarworiden@) ist Herr Frederik Williäms auf Inagua (Bahama-JInseln) zum Konsular-Agenten f f Tnagua
Und Mayaguana bestellt worden. s j Von dem Kaiserlich. deutschen Konsul Bard ot-in Nantes ist Herr L. N. Th. Quirouard zu Saint Nazaire zum
Konsular-Agenten bestellt worden. j p
Fis{bah in Stlesien ist für die Dauer dey Anwesenheit aer Oder Königin-Wittwe von Bayern eine auch zur An- nahme von Privat-Depeschen ermächtigte Kaiserliche Telegraphen- station am 15. Juúni er. exöffnet worden. /
Dresden, den 15. Juni 1872. s / : “ Kaiserliche Telegraphen - Direktion.
n Gemar, Kreis Rappoltsweiler/ wird am 1. Juli or. einc Teleécaphenfiation mit beschränktem Tagesdienst eröffnet wcrden.
Straßburg i. E. den 12. Juni 1872. E Kaiserliche Telegraphen - Direktion.
.
Das 17. Stü des Reich8-Geseyblatts, welches heute aus-
gegeben wird, enthält unter
Nr. 832 das Geseß, betreffend die Verlängerung der Wirk- es über die Ausgabe von Banknoten vom
Nr. 833 das Gesetz, betreffend die Einführung der Gewerbe-
Ordnung des Norddeutschen Bundes vom 21. Juni 1869 in Bayern und die Abänderung einiger Strafbestimmungen der Gewerbe-Ordnung.
Vom 12. Juni 1872; unter
Nr. 834 die O U be die Pharmacopoea 2; unter
Nr. 835 Ernennungen zu Vizekonsuln des Deutschen Reichs ;
und unter
r. 836 Exequatur-Ertheilung. erlin, den 17. Juni 1872. j : es Post-Zeitungsamt.
erbe und dffentliche
Der bisherige Baumeister Johann Eduard Jacobs®- thal zu Berlin ist zum Königlichen Landbaumeister ernannt und demselben die zweite technische Hülfsarbeiter-Stelle bei der Königlichen Ministerial-Baukommisjion verliehen worden.
Bekanntmachung, : betreffend die der Stadtgemeinde Schmalkalden ertheilte [landes- herrliche Konzession zum Bau und Betxiebe einer Eisenbahn
von Schmalkalden nah Wernshausen.
Des Königs Majestät haben mittel\| Allerhöchster Kon- zessionsurkunde vom 3. Juni 1872 der Stadtgemeinde Schmal- talden den Bcku und Betrieb einer Eisenbahn von Schmal- falden nach Wern8hausen unter gleichzeitiger Verleihun des Expropriationsrechts zu gestatten geruht. Die vorgedachte Ur- kunde wird durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung în
Cassel veröffentlicht werden. Berlin, den 11. Juni 1872. h : Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Im Austrage: Weishaupt.
Ministerium des. Jnneru.
Cirkular-Erlaß vom 10. Juni 1872 betreffend den Vertrag
zwischen Preußen und Oesterreich vom 4. September 1865 (G. S.
S. 1036), bezüglich der Legalisirung der von öffentlichen Behörden ausgestellten oder beglaubigten Urkunden.
Durch den zwischen Preußen und Oesterreich abgeschlossenen Ver- trag vom 4. September 1865 (G. S. S. 1036) sind zur Förderung der Rechtspflege und des wechsclseitigen Verkehrs gewi|e Erleichterun- gen bezüglih der Legalisirung der von öffentlichen Behörden aus-
b Einzelne der leßbte-
gestellten oder beglaubigten Urkunden eingeführt.
ren bedürfen darnach einer weiteren Legalisirung Überhaupt nicht
andere nux einer solchen dur die zunächst höhere inländische Ver-
tungsstelle. din m Wide pru hiermit wird die Kaiserli Deutsche Botschaft in Wien, wie dieselbe dem Herrn Reichskanzler berichtet hat ; häufig von Königlich preußischen Behörden und - von Privatpersonen in Bezug auf Urkunden, - welche bei Gerichten oder öffentlichen Kassen gebraucht werden sollen | um Legalisirung ersucht / obwohl dieselben
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