1934 / 236 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Oct 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 236 vom 9, Oktober 1934. e. 2

Üa

Gemeindefinanzgesebes, das den Gemeinden die sorgsame Verwal- tung des Vermogens nah den Grundsäßen gewissenhafier Spar- amkeit, Wirtschastlichkeit und unbedingter Sauberkeit zur ernsten Pflicht macht.

Bei der Veranschlagung der Aus8gabemittel is gerade heute besondere Zurückhaltung zu üben, damit die möglihste Zweckbin- dung aller Ausgabemittel nicht durch übermäßige Dotierung der Dispositionsmittel zerstört wird. Als allgemeine Regel wird insoweit zu gelten haben, daß eine stärkere Dotierung der Dispositionsfonds gegenüber dem Durchschnitt einer Reihe früherer Haushaltsjahre niht in Betracht kommen kann.

Die Zuführung besonderer Mittel zu Dispositionsfonds von dritter Seite, insbesondere von städtishen Werken usw., kommt Las u geltenden geseßlihen Vorschriften grundsäßlich nit in

etracht.

Werden dem Leiter der Gemeinde Mittel von drittex Seite unter Bestimmung eines besonderen Verwendungszwecks für die Gemeinde zur Verfügung gestellt, so- sind sie, falls eine Zweck- bestimmung dieser Art im Haushaltsplan vorhanden ist, gegebenenfalls überplanmäßig für den genannten Zweck zu ver- “einnahmen und zu verausgaben, falls eine derartige Zwecbestim- mung fehlt, außerplanmäßig zu vereinnahmen und G veraus- gaben. Werden dem Leiter dex Gemeinde derartige Mittel zur freien Verfügung überlassen, so sind sie unter den Zweckbestim- mungen planmäßig oder außerplanmäßig zu verausgaben, denen der Leiter der Gemeinde die Mittel widmet.

Die Bildung sogenannter {warzer Dispositionsfonds, die außerhalb des Haushaltsplans abgewickelt werden sollen, ist unter allen Umständen unzulässig. Wo derartige Fonds zur Zeit noch bestehen sollten, sind sie umgehend haushaltsplanmäßig zu ver- einnahmen und gegebenenfalls zu verausgaben.

Die Verausgabung von Mitteln aus sogenanntem Dispositionsfonds ist im Gemeindefinanzgeseß insoweit ausdrüd- lich geregelt. Ausgaben, zu deren Bestreitung der Haushaltsplan in einer Zweckbestimmung Mittel bereitstellt, dürfen niht auf solche Mittel verausgabt werden, die im Haushaltsplan ohne ragt Angabe des Verwendungszwecks zur Verfügung gestellt ind.

Ausgabebewilligungen, die ohne Angabe des Verwendungs- wecks zur Verfügung gestellt sind, düvfen in keinem Falle über- ritten werden.

__ Es ist demnach zum Beispiel unzulässig, aus einem Dispo- sitionsfonds Mittel für die Unterstüßung einex wohltätigen Ver- einigung zur Verfügung zu stellen, wenn eine Zweckbestimmung Über die Unterstüßung Sdlee Vereinigung im Haushaltsplan vor- handen ist.

__ Wenn auch im übrigen füc die Verausgabung von Dispo- sitionsmitteln dem Leiter der Gemeinde weitere besondere Vor- riften nicht gegeben. sind, so ist es doch ie i Die L daß die Zerausgabung nur für solche Zwecke zulässtg ist, die innerhalb des Aufgabenbereihs der Gemeinde liegen.

_UVeber die Verausgabung der Mittel aus Dispositionsfonds ist wie über jede andere Verausgabung von Mitteln am Ende des Rechnungsjahres Rechnung zu legen. So- genannte Geheimfonds, das heißt solhe Fonds, die der Rech- nungslage entzogen sind, kennt das Gemeindefinanzgeseß nicht.

i T S ARIES N “L E: ti G I

“Abschlüsse derx Ntienasfollifasien 193132 und 1932/33.

Die Gefschäftsergebnifsse in ihrer GBesamtheit,

Jn einem Sonderheft T der Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reiches wird eine Untersuhung über die Abschlüsse der deutschen Aktiengesellshaften von 1931/32 und 1932/33 ver- öffentlicht. Wir entnehmen dieser Arbeit einen Abschnitt, in dem die bebantele Soda in ihrer Gesamtheit während der Berichts- zeit be “irdsé: AGtnd be __ Jm Bilanzstatus der Aktiengesellschaften, so wird festgestellt, haben sih die Tendenzen zur Wirtschastsbelebung im Bilunaahe 1082/38 nur zögernd und ungleichmäßig durhgeseßt. Die Geschäftsergebnisse haben sih dagegen bereits erheblich verbessert. Vor allem haben die Verluste in allen Vierteljahren des Bilanzjahres für 1932/33 beträhtlih abgenommen. Die meisten Gesellschaften hatten sih durch die sharfen Kapitalschnitte um die Jahreswende 1931/32 der veränderten Wirtschaftslage bereits angepaßt.

__ Eine deutliche Besserung der Ertragsfähigkeit dagegen wurde erst in den Bilanzen des ersten und zweiten Vierteljahres 1933 ihtbar, als auch die Jahresreingewinne zu steigen begannen. Im ersten Halbjahr 1933 verminderten sih auch die Verluste so ert, daß in der Gefamtheit der erfaßten Gesellshaften ein leberschuß der Gewinne Über die Verluste eintrat. Die vor- läufigen Abschlüsse der Bilanzstatistik in „Wirtschaft und Sta- tistik hatten einen solchen Gewinnübershuß hon im 4. Viertel- jahr 1932 ausgewiesen; durch die nachträglih eingegangenen BVerlustabschlüsse (vor allem bei der Berliner Verkehrs-° G) hat a dieses günstige vorläufige Ergebnis jedoch so stark ver- chlehtert, daß in den endgültigen Abshlüssen noch ein beträcht- licher Ueberschuß der Verluste e Agdtf ist, der jedoch bedeutend eringer war als im Vorjahre. Bei allen erfaßten Gesellschaften aben im BVilanzjahr 1932/33 die Fahresreingewinne 557 Mill. RM betragen gegenüber 568 Mill. RM im Bi anzjahr 1931/32. Die Nt ereingemnne sind also nux unwesentlih zurückgegangen. a 0s im Bilanzjahr 1932/33 eine größere Anzahl von Ge- [a aften Gewinne erzielt hat als im Vorjahre, ist der durh- chnittliche Jahresgewinn von 5 vH auf 45 vH des bilanz- mäßigen Eigenkapitals der Gewinngesellshaften zurückgegangen.

Die Verluste haben sih auf weniger als die Hälfte vermindert von 2466 Mill. RM im Bilanzjahr 1931/32 auf 1095 Mill, RM im Bilanzjahr 1932/33. Der durhschnittliche Verlust der Verlust- gesellschaften ist von 23,5 vH auf 16,4 vH des bilanzmäßigen Eigen- kapitals der Verlustgesellshaften zurückgegangen. Der ausge- wiesene Kapitalverzehr (Uebershuß der Jahresverluste über die «Jahresgewinne) betrug bei den erfaßten Aktiengesellshasten im Bilanzjahr 1932/33 nur noch etwas über !4 Mrd. RM, während er sich im Vilanzjahr 1931/32 auf rund 1,9 Mrd. RM belaufen hatte. Von dieser Summe entfielen allerdings im Vorjahre allein auf die besonderen Sanierungsaktionen bei den Großbanken und den „Großschiffahrtsunternehmungen rund 1,1 Mrd. RM. Der Kapitalverzehr vershlang im Bilanzjahr 1932/33 nur noch 2,7 vS des bilanzmäßigen Eigenkapitals gegenüber 8,6 vH im BVilanzjahr 1931/32, Fm Bilanzjahr 1932/33 bai eine Reihe von Gesellschaften ihre verlorene Ertragsfähigkeit wieder herstellen können. Zum Teil wurde die Ertragsfähigkeit dur die Ausgabe von Steuergut- sheinen und dur außerordentlihe Ertcäge, vor allem KursgLe- winne auf Anleihen, nicht unbeträchtlich beeinflußt. _Im N Nee 1931/32 hatten 1323 Gesellshaften mit einem bilanzmäßigen igenkapital von zusammen 11,3 Mrd. RM Jahres- ewinne erzielen können (d. h. wenig mehr als die Hälfte der er- aßten Gesellshaften und ihres bilanzmäßigen Eigenkapitals); im ¡ilanzjahr 1932/33 dagegen wiesen 1422 Gesellschaften mit einem bilanzmäßigen Eigenkapital von zusammen 12,5 Mrd. RM einen Gewinn aus, d. h. etwa % der erfaßten Gesellshaften und ihres bilanzmäßigen Eigenkapitals. Die Zahl der Verlustgesellshaften ist von 1255 auf 1106, das dilangmähige Eigenkapital dec Verlust- gefellshaften von 10,5 Mrd. RM auf 6,7 Mrd. RM zurüdckge-

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7 Der Anspruch auf gehobene Sozialrentnerfürsorge.

Nach den Erläuterungen zu den Reichsgrundsäßen über Vor- aussezung, Art und Maß der öffentlihen Fürsorge zählen nicht zu den Sozialrentnern im Sinne des § 16 der Reichsgrundsäge die niht dauernd invaliden Bezieher von Fnvalidenrente, weil es a bei ihnen nur um eine vorübergehende Erwerbsunfähigkeit andelt. Die Anwendun bin Grundsaytes hat zu Schwierig- keiten geführt, wenn der Empfänger einer wegen vorübergehender Erwerbsunfähi keit bewilligten Fnvalidenrente im Laufe der Zeit dauernd erwerbsunfähig wird. Die Fürsorgestellen können dann niht ohne weiteres erkennen, ob einem hilsdedürsti en Renten- bezieher wegen dauernder Erwerbsunfähigkeit die gehobene Sozial- rentnerfürforge zu gewähren ist. Da der Bezieher der Rente beim Eintritt dauernder ih Grd rit r A keinen besonderen Bescheid erhält und auch von den Versicherungsträgern eine Fest- stellung darüber niht getroffen wird, wären die Fürsorgestellen an sih genötigt, selbst zu Pen ob und wann eine derartige Veränderung in dem körperlihen Zustand des Rentenbeziehers eingetreten ist. Um diese Schwierigkeiten, die sich auch bei den Beziehern ‘von Renten aus dem KiigppsGapgesey und der Angestelltenversiherung ergeben, zu beheben, hat der Reichs- arbeitsminister im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminister eine Aenderung der Erläuterungen der Reichsgrundsäße vorge- nommen und den Landesregierungen mitgeteilt. Danach sind die genannten Bezieher von Fnvalidenrente, JFnvalidenpension oder Ruhegeld dann als dauernd erwerbsunfähig anzusehen und dem- gemäß als Sozialrentner zu behandeln, wenn sie die Rente mindestens drei Fahre hindur oder, sofern sie bereits das 55. Lebensjahr vollendet haben, mindestens ein Fahr hindur ununtevbrohen bezogen haben. Die Sogialrentnereigenschaft ist dem Rentenbezieher ferner stets zuzubilligen, sobald er das 65. Lebensjahr vollendet oder durch ein ärztliches Gutachten des Vertrauensarztes des zuständigen Versiherungsträgers seine dauernde Erwerbsunfähigkeit nahgewiesen hat.

Kunft und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Mittwoch, den 10. Oktober. Bohè me. Musikalishe Leitung: Blech. Beginn:

Staatsoper: 20 Uhr.

Schauspielhaus: Minna von Barnhelm (Neuinszenierung Gründgens), ‘Beginn: 20 Uhr.

Der neue Lehrkörper der Staatlichen Schauspielschule. An der dem staatlihen Schauspielhaus angegliederten Staatlichen Schauspielshule sind als Lehrer tätig: Hermine Körner, Maria Koppenhöfer, Lothar Müthel, Walter Franck für Rollenstudium, : Herma Clement für Sprach- und Stimmbildung,

Handelsteil.

elektri eine

Alfred Mühr für kulturgeschichtlihe Erziehung.

engen. Untex Berüdcksichtigung der in ivischen’ eingetretenen Ver- chmelzungen haben nur 230 Aktiengesellshaften mit einem bilanz- mäßigen Capita) von zusammen 1412 Mill, RM im Bilanz- jahr 1982/33 mit Verlust abgeschlossen, die im Vorjahr noch ein Gewinnergebnis hatten. Die durhschnittlihen Vorjahrsgewinne waren bei diesen Gesellschaften schon le gering Mideleti: sie hätten durchschnittlich nux 1,6 vH des Eigenkapitals betragen; ihre Verluste im Bilanzjahr 1932/33 dagegen betrugen durchshnitt- lih s des bilanzmäßigen Eigenkapitals. Bei den 1072 Gesell- schaften mit einem Eigenkapital von zusammen 9833 Mill. RM, die in beiden Bilanzjahren mit Gewinn abschlossen, hat sih der durhshnittlihe Gewinn etwas E A erl von 5,5 vH des bi- lanzmäßigen Eigenkapitals auf 5,2 vH. Der Jahresreinverlust der 871 Aktiengesellschaften mit einem bilanzmäßigen Eigenkapital von zusammen 5236 Mill. RM, die in beiden Jahren Verluste er- litten, hat sih dagegen bedeutend stärker vermindect, und zwar von 1769 Mill. RM auf 810 Mill. RM, also auf weniger als die Hälfte des Vorjahrsbetrages. Jm Ver- hältnis zum Eigenkapital war der Verlustrückgang we- niger stark; er betrug im Vorjahr 26 vH des bilanz- mäßigen Eigenkapitals, im Bilanzjaho 1932/33: 15 vH. 336 Gesellschasten mit einem bilanzmäßigen Eigenkapital von zu- sammen 2588 Mill. RM konnten nah hohen Jahresverlusten von durchschnittlich 18 vH des bilanzmäßigen Eigenkapitals kleine Jahresgewinne ausweisen in Höhe von durhshnittlih 1,7 vH des bilanzmäßigen Eigenkapitals.

Eine deutliche Aufwärtsbewegung hat si in den Geschäfts- ergebnissen erst wie erwähnt im ersten Halbjahr 1933 be- merkbar gemacht. Die Abschlüsse des 3. Vierteljahres 1932 zeigen noch dasselbe Bild der Depression wie die Bilanzen des Jahres 1951/32. Zwar waren die Verluste etwas zurückgegangen; im 3. Vierteljahr 1931 wurden die Verluste jedoch hauptsählih dur zwei große Sanierungsfälle beeinflußt: dur die Sanierung der Schuitheiß-Paßenhofer Brauerei A.-G., bei der etwa 2% des bilanzmäßigen Eigenkapitals verloren wurden, und durch die San eran Ee Metallgesellschaft, die rund die Hälfte ihres bilanz- mäßigen Eigenkapitals einbüßte. Jm ganzen ist im 3, Viertel- jahr 1932 die Zahl der Berlustgejellshaften noch - angestiegen; 47 Gewinngesellshaften des Vorjahres erlitten niht unbeträcht- liche Verlu te. Dagegen konnten nur 19 Verlustgesellshaften des Vorjahres kleine Gewinne erzielen. Wesentlih günstiger sind {on die Ergebnisse des 4. Vierteljahres 1932. Zwar war auch hier ein großer Teil der Vorjahrsverluste durch die hohen Sanie- rungen der Großbanken und der Reedereien entstanden. Die Zahl der Gewinngesellshaften hat sich im Bilanzjahr 1932/33 gegenüber dem Vorjahre jedoch erhöht, da iur 153 Gewinngesell- h Mes ees, d Bbluit geriele 242 Gesellschaften da-

n statt eines Verlustabshlu|sses im Vorjahr einen Gewinn- abjluß für 1932 vorlegen konnten. i

Snternationaler eleftrotechnischer Kongreß in Prag.

Prag, 8. Oktober. Am 8. Oktober wurde in Prag der Kon- greß der internationalen elektrotehnishen Kommission eröffnet, an der gegen hundert hervorragende Vertreter der elektro- tehnishen Fndustrie und elektrotehnishen Wissenschaft aus zah{- reichen Ländern Europas, den Vereinigten Staaten von Nord- amerika und Argentinien teilnehmen. er Kongreß, der sih die Einführung eines einfachen und verständlihen Verständigungs- syskêms zwischen Abnehmern und Erzeugern elektrischer Maschinen und Apparate und die internationale Verein eitlihung der en Kennzeichen und Normen zum Ziele gesetzt hat, wird

—,

Allgemein ruhig bei freundlichem Grundton.

Das Geschäft an der Berliner Dienstagsbörse ist im Verglei; zum Vortage wesentlih ruhiger geworden, ohne daß besonde jahlihe Gründe für diese Entwicklung vorlagen. Nach der trägt lis Aufwärtsbewegung in Renten bestand in Kreisen der PAD lisse sowie der Privatkundschaft eine gewisse Müdigkeit d auf sämtlichen Marktgebieten die Umsäße reht gering" Fmmerhin gab der Reichsbankausweis mit einer Zunahme des Goldbestandes um über 314 Millionen Mark sowie die kräfti; Erholung der Farbenaktie dem Verkehr einen freundlihen Grund, ton. JFnfolge des fast völligen Ausbleibens von privaten Kauf, orders schritt die Kulisse im Verlauf vereinzelt zu Glattstellungey so daß die Kursgestaltung nit ganz einheitlih war. Jedoch hielt die freundlihe Grundstimmung bis zum Schluß an.

Montanpapiere wiesen kaum Veränderungen auf. Ledigligh Mannesmann und Hoesch lagen eine Kleinigkeit höher. Das An- zum Stillstand q,

so oj

ebot in Braunkohlenaktien ist noch nicht ommen, so daß Bubiag um 2 vH und Nie Braunkohlen um 1 vH zurückgingen. Größere Deckungskäufe waren in ÎG: Farben zu bemerken us 14), während Chemische Heyden (minus 1) von der Kulisse abgegeben wurden. Am Slektromarft lagen Siemens, Gesfürel sowie Licht und Kraft etwas höher, an- dererseits waren Accumulatoren gegenüber derx leßten Notiz vom Sonnabend 5 vH niedriger. Vor allem aber fand der Rückgang der Auslandswerte Beachtung, unter denen Chade 5 Mark und Akku 2 vH einbüßten. Sonst kam noch Material in Bayerishe Motoren (minus 12s) sowie in Engelhardt (minus 114) heraus Reichsbank konnten thre Erholung fortseßen (plus 1). Ueber: fleion zeigte sih heute für Großbankwerte am Kassamarkt wieder teigende Tendenz, besonders Deutsche Bank (plus 2) und Com- mexrzbank (plus 12s) waren gesucht.

Auch sonst war dex Kassamarkt freundlih. Fn Renten ist daz Geschäft niht nur ruhiger geworden, sondern zum Teil ware auch Abgaben der Kulisse zu bemerken, so daß Kommunal obligationen zumeist etwas s{chwäher und Pfandbriefe unregel: mäßig tendierten. Sehr fest lagen weiter die Provinzanleihen sowie Dollarbonds (bis plus 1). Auch für Altbesiß (plus 03) zeigte sih wieder Nachfrage. Tagesgeld- blieb mit 4—41 vg unverändert. Am internationalen Devisenmarkt tendierte die Mark weiter sehr fest. Auch der Dollar zog etwas an, während das Pfund wiederum s{chwächer notiert wurde. Fn Berlin wurd fe it auf 2,476 (2,472) und das ‘Pfund auf 12,13 (12,15) estgesett.

Wochenübersicht der Reichsbank vom 6, Oktober 1934

‘(in Klammern Zu- und Abnahme gegen die Vorwoche) :

Aktiva. NM 1. Goldbestand (Barrengold) sowie in- und aus- ländishe Goldmünzen, das Pfund fein zu 1392 Reichsmark berechnet 78 562 000

und zwar: Goldkassenbestand . . Golddepot (unbelastet) bei ausländischen Zentralnoten- anten E bus ü 2. Bestand an deckungéfähigen Devisen

NM 57 711 000

20 851 000

3 907 000

12008

(+ 1 140000

¿ a) S » NReichs\chátn e a 6 , fonstigen Wechseïn und Schecks, 4

, deutschen

3678 812

(Vei inen 00.5 E

(+ 12 239 000) 8 970 000

(+ 4 908 000) 77 979 000

(— 69 751 000)

i. 483 393 L

2 305 322 972 000 (— 1 171008 631 750 000

(+4 21 825 008

150 000 000 (unverändert)

67 262 000 (unverändert)

40 254 000 (unverändert) 365 281 000 (unverändert) 3 772 631 000 (— 146 177 000) * 798 026 000 (— 49 573 000)

« Noten anderer Banken « » « «-+

Lombardforderungen « s « «

(darunter Darlehen auf Reichsschay- wechsel NM 12 000)

e deckungsfähigen Wertpapieren « « -

sonstigen Wertpapieren . .

sonstigen Aktiven «.» o, « ava, 1. Grundkapital « « B E

2. Reservefonds: a) geseßliher Reservefonds « « «ooo

b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden- zahlung C L E E

0) sonstige Rücklagen « 5 a o oe ooo

3, Betrag der umlaufenden Noten » « « o o «5

4. Sonstige täglih fällige Verbindlichkeiten « « »

5. Sonstige Passiva 248 684 000 (+ 20 309 000)

Erläuterungen: Nah dem Ausweis der Reichsbank vom 6. Oktober 1934 hat sih in der verflossenen Bankwoche die gesamte * Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 218,0 Mill. auf 4514, 3 Mill. RM vermindert, Im einzelnen haben die Bestände an Handelswehseln und eds um 131,8 Mill. auf 3678,8 Mill. RM, an Lombardforderunget um 69,8 Mill. auf 78,0 Mill. RM und an Reichs\haßwechseln u 17,5 Mill. auf 1,1 Mill. RM abgenommen, dagegen die Beständt an deckungsfähigen Wertpapiecen um*2,3 Mill. auf 433,4 Mill. RM zugenommen. Die Bestände an sonstigen Wertpapieren zeige * mit 323,0 Mill. RM eine Abnahme um 1,2 Mill. RM. An Reih® banknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 151,7 Mill. KM j in die Kassen der Reichsbank zurüdckgeflossen, und zwar hat sich det Umlauf an Reihsbanknoten um 146,2 Mill. auf 3772,6 Mill. R derjenige an Rentenbankscheinen um 5,5 Mill. auf 293,2 Mill. R vermindert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 18,7 Mill auf 1463,0 Mill. RM ab. Die Bestände der Reichsbank an Rente? | bankscheinen haben sich auf 115,7 Mill. RM, diejenigen an Scheid! | münzen unter Berüccksihtigung von 6,3 Mill. RM neu aus | prägter und 12,7 Mill, RM wieder eingezogener auf 204,7 Milk Reichsmark erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 798,0 Milk Reichsmark eine Abnahme um 49,6 Mill. RM. Die Bestände al Gold und decungsfähigen Devisen haben sich um 83,6 Mill. alf | 82,5 Mill. RM erhöht. Jm einzelnen haben die Goldbestände u 3,6 Mill. auf 78,6 Mill. RM zugenommen, während die Beständt f an deckungsfähigen Devisen bei einex Zunahme um 12000 R mit 3,9 Mill. RM nahezu unverändert geblieben sind.

oche dauecn.

Berliner Börse am 9. Oktober,

l

(4 8 552000)

(1754009 |

(— 131 820 000) M eigende Schwäche des

204 653 000

Neih3- und Staat83anzeiger Nr. 236 vom 9, Oktober 1934. S. 3

Die volkswirtschaftlichen Aufgaben der Realkreditinstitute.

Vortrag Dr. Schreyers bei der Banken-Führerschulung.

teuih N Ra e Her von der » ulung für das deutshe Bank- uad Kre s ver- Fir eten öf lien Vortragsreihe sprah Geheimer Justizrat an h Schreyer-München, Führer der , Fadgruppe „Private

pothekenbanken“ über das Thema „Die volkswirtschaftlichen Aufgaben der Realkreditinstitute“. Er gab ein Bild von der Arbeit der Hypothekenbanken in der Zeit, wo sie kceditversorgend tätig waren und zeigte die Gründe auf, die Mad pa Arbeit in gewissem Umfang lahmlegen. Jn reihem Maße standen früher den Banken die Mittel für die Hypothekenhingabe zur Verfügung. %n dem Pfandbrie der Hypothekenbanken [Gen ie Sparer die sicherste, durch die Garantie der Banken und durch die zu ihrem Sondershuß geshaffene Deckungsmasse der Hypotheken doppelt untermauerte Anlage. Die Hypothekenbanken taten thre Sqhuldigkeit und waren sich bewußt, daß ihr Privileg der Pfand- briefausgabe ihnen auch das volle Mobile officium einer den Jnteressen der Schuldner gerecht werdenden Geschäftsführung auferlegte. Dann kam der Krieg und an seinem Ende der Verrat an unserem Volk, die Revolution und die Zerstörung von allem, was der emsige Fleiß sih ablösender Generationen aufgebaut hatte. Wir mußten, so führte Geheimrat Schreyer weiter aus, dur die Jnflation. ‘Das unselige Wort, daß Mark gleih Mark sei, traf au unsere Hypotheken und damit unsere Pfandbriefe. Die Aus- höhlung unseres Hypothekenbestandes durch Rückzahlung in immer wertloser werdenden Papiermark machte s{chnell Fortschritte. Erst pât sezte sih der Aufwertungsgedanke durch und ermöglichte in sinem Vorstadium den Einbau eines Vorbehaltes bei der Ent- gegennahme von Papiermark-Rückzahlungen. Aber Unglück und Unrecht durften niht entmutigen: es galt den Realkredit neu aufzubauen, der nunmehr erst recht dringend benötigt wurde nah der duxch Arbeiter- und Materialmangel während des Krieges bedingten Pause im Städtebau, wie auch niht minder im landwirtshaftlihen Sektoxr. Durch den Neuaufbau des Dar- lehnégeshäfts in den Fahren 1924 u. s. f. gewann der Pfandbrief rash wieder an Beliebtheit, nux nötigte unsere nicht zuleßt dur die wahnsinnigen Reparationsverpflihtungen aufs shwerste ge- drückte Wirtschaftslage zu einer Steigerung der Zinssäße bis zu

Frankfurt, 8. Oktober 1934.

10 vH, einem Say, der auf die Dauer nicht als tragbar erachtet werden konnte. Abex der Pfandbrief hatte dank seiner genialen

“Wirtschaft des Auslandes.

Die Besprechungen A in der Verwaltungsratssißung der BFZ.

Basel, 8. Oktober 1934. Fn der Sizumg der Leiter der Noten- banken unterrichtete der soeben aus den Vereinigten Staaten zu- rüdckgekehrte Präsident der Bank für Fnternationalen Zahlungs- ausgleih, Fraser, seine Kollegen über die in der amerikanischen Finanz- und Devisenpolitik eingetretene Neuorientiecung, Weiter wurden auch die Clearing- und Transferprobleme erörtert unter Berücksihtigung der durch die deutshe Devisenknappheit ge- schaffenen Lage. Jm Verlaufe der Besprehungén, an denen von der Reichsbankleitung Dr. Schacht und Generaldirektor Vocke teil- nahmen, kam auch die Lage zur Sprache, die sih aus der deutschen Erklärung, den Zinsendienst ‘für die Dawes- und Young-Anleihe nicht leisten zu können, d. h. nicht in ausländischen Devisen zur Verfügung stellen: zu können, ergab. Stark beschäftigte die Ver- sammlung außerdem. die in den leyten Wochen und Monaten sich Pfund Sterling- und des Yen-Kurses. Die Notenbankleiter der Länder des sogenannten Goldblocks (Belgien, Frankreih, Holland, Jtalien, Schweiz) gäben den übrigen Notenbankleitern Aufschlüsse über die in Genf an- genommene Exklärung des Goldblocks sowie über die Möglich- keiten der praktishen Zusammenarbeit unter diesen Ländern. Zux Montagssißung des Verwaltungsrats waren die Gouver- neure der Notenbanken und die übrigen Delegierten vollzählig er- schienen. Präsident Fraser gab näheren Aufschluß über die Monatsausweise von August und September und die Verminde- rung der legten M Ne “um 17 Mill. sfx. Er unter- rihtete die Versammlung ferner über die Pariser Beratungen des Treuhänderausshusses. Der Plan des französischen Finanzsach- verständigen Lamoureux, den HZinsen- und Tilgungsdienst der Dawes- und Young-Anleihe durch eine Art Super-Clearing „als eine Clearingstelle aller Clearings N die bei der BJB. zu errichten wäre, stößt angesichts der verschiedenen zwischen den einzelnen Ländern vereinbarten Sonder-Devisenverrehnung auf große Schwierigkeiten. Fn der Reihe der Gläubigerbanken hat nun auch die Banca d'Jtalia den Zeihnern der italienischen Tranche mitgeteilt, ‘daß sie sowohl für die Dawes- als auch für“ die Young-Anleihe die volle Einlösung der Zinsenscheine garan- tiere. Von der neugegründeten kanadischen Zentralbank weilt deren Präsident gegenwärtig anläßlih einer Europareise in Basel, um mit der B 3 Fühlung zu nehmen, nahdem das Bank- direktorium vorx einigen Monaten eine Beteiligung an der BJZ. beshlossen hat. Dr. Schacht empfing am Sonntag vormittag im Hotel „Römerbad“ in Badenweiler einige an der Sigzung teil- nehmende Herren, u. a. den Gouverneur der Bank von England, Norman Montague, der ihn hier hon me as besuchte, zu einer Aussprache über die zwischen dem betreffenden Lande und Deutsch- land s{chwebenden Devisen- und Handelsfragen. Die deutschen Herren werden im Laufe des Montag nahmittag wieder nach Deutschland zurückehren.

Schweizerischer Nationalbankausweis,

Goldzufluß hält an. S Zürich, 9. Oktober. Die andauernde Ueberwertigkeit des Franken gegenüber ‘den übrigen Golddevisen brachte der Schwei- gerishen Nationalbank in der ersten Oktoberwoche einen weiteren Goldzufluß in Höhe von 13,5 Mill. Der Devisenbestand ist damit au 1821,6 Millionen angelvaGien, Alle übrigen Aktiv- osten verzeihnen einen Abbau, der erkennen läßt, daß die Bean- pruhung am Quartalsende nur der Bereitste ung von Mitteln lente. Das Jnlandsportefeuille weist eine Abnahme Up 13,3 Millionen aus. Die Julandswehsel bEIen LY am 6. D auf 12,3 Mill., die Rate! tionen auf 36,7 Mill. Die Lombard- vorshüsse sind um 12 Mill. auf 74,4 Mill. zurückgegangen. Der Bestand an Wechseln der Darlehnskasse hat um 1 Mill. auf 10 Mill. abgenommen. Der Notenrüdckfluß in der ersten Oktober- woche ist um 27,2 Mill. etwas geringer als in der entsprehenden Beit der Vorjahre. Am Stichtag betrug der Notenarmlauf 1372,6 Mill. Die übrigen täglich fälligen Verbindlichkeiten haben um 5 Mill, auf 592,7 Mill. zugenommen, Sie waren zusammen mit dem Notenumlauf am 6. Oktober mit 93,78 vH durh Go und Golddevisen gedeckt.

e ——

Die französische Eisenerzeugung im August. ,_ Paris, 8, Oktober. Die französishen Hochöfen (84 gegen N im Juli) erzeugten im August 532 000 t Roheisen gegen 516 000 im Julí und 564 000 t im August 1933. Die arbeitstäglihe Er-

Die gef stieg also im August auf 17160 t gegen 16 640 t im Juli. .

ie gesamte Roheisenproduktion in den ersten aht Monaten dieses Jahres beträgt 4 168000 gegen 4 213000 t in der Vexrgleichszeit

Konstruktion troy aller Wirrcnisse nihts an seiner Beliebtheit verloren. So war das Beleihungêgeshäft der Hypothekenbanken in wenigen Jahren wieder in Gang gebracht. Aber immer klarer wurde es, daß die Blüte der Wirtschaft, wie sie besonders die Jahre 1926 bis 1928 aufzeigten, eine Scheinblüte war, ge- nährt durch den Goldsegen oder, besser gesagt, Goldunsegen des Auslandes. Und als das Ausland im Sommer 1931 seine Gelder plöplih abzog, war es klar, daß eine solche Katastrophe niht spurlos an Les Unterlagen des Realkredits vorübergehen fonnte. Aber zu all dem kamen noch shwere unverzeihlihe Miß- griffe der Geseßgebung. Die Folge war für die Hypotheken- banken eine neue schwere Belastung. Da gerade die besten Hypo- theken zur Rüzahlung kamen und der Bestand immer mehr aus- gehöhlt wurde.

Gelingt es aber, der Not des Jmmobilienbesißes zu steuern, dann ist das Stadium der Geschästsruhe bei den Hypotheken- banken überwunden. - Langfristiger Kredit tut der Wirtschaft not. Der Realkredit hat die Funktion der Mobilisierung dauernd in- vestierter, mit Grund und Boden verbundener Werte. Die idealster Geldgeber für die langfristigen Kredite sind die Pfand- briefbanken. Unser Volk vermehrt sih, und es ergibt sich daraus ein wachsender Wohnungsbedarf. Dieser wird vielleicht weniger duxch Neuerstellung städtisher Häuserblocks zu befriedigen sein als durh Bebauung der Siedlungsgelände. Gerade dieses große Werk weitschauender Siedlungspolitik bedarf aber zu seiner Durch- führung langfristiger Kredite, die nur beschafft werden können, wenn alle hierfür in Betracht kommenden Fnstitute zusammen helfen. Neben dem städtischen Geschäft bleibt für die Hypotheken- institute auch der landwirtschaftliche Sektor zu versorgen.

Abschließend erörterte der Referent auh die Erneuerung des Realkreditwesens. Zu den notwendigen Reformen wird nah seiner Ansicht vor allem ein weiterer Uebergang zur Amorti- sationshypothek gerechnet, desgleichen auch eine Refórm der Hypo- thekenverträge. Das wichtigste aber ist für alle Zukunft, daß die Verhältnisse im Fmmobiliarwesen sih bessern zu dem End- ziel hin, daß es wieder LOO wird, annähernd zu den Zins- säßen zu arbeiten, die vor dem Kriege unseren Beleihungen zu- grunde lagen,

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des Vorjahres. . Die Roheisenausfuhr, in. den ersten, aht Monaten 1934 belief sih auf, 110 000. t gegen 124 000 ,t im Voxjahre. Die Rohstahlerzeugung. stieg .im August, auf 533 000 t gegen 511 000 t im Juli und 565 000, t im August. 1933, Die gesamte Rohstahl- erzeugung während der ersten aht Monate 1934 stellte sih auf 4115000 t gegen 4493000 t in den ersten aht Monateu 1933. Der Rückgang der gesamten Erzeugung gegen das Vorjahr ist damit zu ertläven, daßz Fraukreihs Eijenz und, Stahlproduktion im zweiten Halbjahr 1983, nah der Gründung der internationalen Eisenverbände, stark Le um 9 dex neuen Verbands- quote anzupassen, während dieser Vox]prung Jeßt wieder wegen der Absabkrise abgebaut wird. Die Ausfuhr von Halbzeug und Stabeisen war in den ersten aht Monaten 1934 mit 1 049 000 t um etwa 54 000.t uiedriger. als in der Vexrgleichszeit. von 1933.

Ftalienisches Einfsuhrverbot. für «2,» Soidengewebe. | * Das“ Verordhuñgsblätt “des ftalienischen inan mintistècriüms gibt bekannt, daß 2 den: bishér bestehenden infuhrverboten vom 1. Oktober ab auch die Einfuhr von frischer und konservierter Bulter sówie jèder Art“ vón Seidengeweben hin-

zugekommen sei.

4 1 ?

Butter und

Roin, ‘8.* Oktober.

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Abnahme der Gold- und Devisenbestände bei der Bank von Ftalien.

Rom, 8. Oktober 1934. Nah dem Ausweis der Bank von Ftalien für das leßte Drittel des Monats September errehnet sich für den gesamten Monat eine Abnahme der Goldvorräte um rund 130 Mill. auf rund 6213 Mill. Lire. Die deckungsfähigen Devisen sind um rund 10 Mill. auf rund 27 200 Mill. Lire zurück- gegangen. Der Notenumlauf hat demgegenüber eine Zunahme um 261 Mill. auf 13 455 Mill. Lire erfahren.

Weiter steigende Kohlenausfuhr Polens.

Kattowiß, 8. Oktober 1934. Die Steinkohlenausfuhr aus Polen hat im September weiter zugenommen. Sie betrug insge- samt xd. 936 000 (892 000) t, im arbeitstäglihen Durchschnitt 37 500 (34 500) t. Gegen den September 1933 lag sie sogar um 64 000t höher. Aus der Wojewodschaft Schlesien wurden ausge- führt 808 000 (768 000) t, aus dem Dombrowaer Revier 128 000 (124 000) t. Jn der: Richtung der Ausfuhr U wieder bemerkens- werte Verschiebungen eingetreten, indem die Verladungen nah -Oesterreih das mit Rücksicht auf die Wintereindeckung sein Einfuhrkontingent erhöhte und nah den italienishen Häfen zunahmen, wogegen va in der Ausfuhr nach Skandinavien und nah Westeuropa starke Rückgänge bemerkbar machten. So ergaben ih für die vier wichtigsten Märktegruppen folgende Anteilzahlen: Dao che Märkte 30,24 (36,55) vS Südeuropa 22,01 (16,14) vH, Westeuropa 19,76 (22,98) vH, Mitteleuropa 15,28 (13,34) vH.

Russische Nicteltäufe in England.

Moskau, 8. Oktober. Die russishe Handelsvertretung in London hat mit einex englishen Firma einen Vertrag über die Lieferung von Nickel nah der Sowjetunion abgeschlossen. Es

andelt fi um einen Posten im Werte von 12 Mill. Rubel. Ein Zeil des Betrages wird in bar beglihen werden, während für den Rest kurzfristige Kredite gewährt sind. |

Vor der endgültigen Vereinigung des

Kreugerkonkurses.

Stockholm, 8. Oktober 1934. Maßnahmen zur endgültigen Klarstellung der internationalen Verbindlichkeiten des Kreuger- konzerns steben wie „Nya Daglegt Allehanda“ meldet, unmittelbar Es sollen zwei wichtige L ie iodt À „die

oche in London, die zweite später

in New York. Jn London wird Bankdirektor Jacob Wallenberg mit dem amerikanishen Vertreter Norman Davis und dem englischen E des Untersuhungskomitees Reynardt zu- ammentreffen. Nachdem in London gewisse Vorarbeiten erledigt in Wexden, wird baldmöglichst ein großes Komitee in New York usammentreten. Dort werden Vertreter aus Shweden, Amerika, Deutschland, England und vielleiht auch Vertreter anderer inter- Cure Ländev anwesend sein. Das Komitee soll ein endgültiges ebereinkommen treffen. Die shwedishe und amerikanische Ab-

ordnung sind beauftragt, je einen ausführlihen Vorschlag zur

bevor, Et i erste bereits in der nächsten

——

Die deutsch-polnishe Wirtschaftsvereinbarung. Warschau, 8. Oktober. Die in Warschau paraphierte deutsch- polnishe Wirtschaftsvereinbarung gilt für die Dauer eines Jahres. Sie dürfte Mitte Oktober in Kraft treten. Die Vers einbarung, die die Summe von 22 bis 23 Mill. Zloty umfaßt, bedeutet einen mexrklihen Fortschritt in der Entwicklung des deutsh-polnishen Handelsverkehrs, da in ihr von seiten Polens zum ersten Male Vertragszölle für einzelne Waren bewilligt worden sind. Die deutshen Waren, die auf Grund dieser Ver- einbarung nach Polen ausgeführt werden können, sind in einer umfangreichen Liste niedergelegt, aus der als wichtigste genannt seien: Zuchtvieh, Sämereien, Weine, Chemikalien, Metall-, Gala- lith-, Glas- und kosmetishe Waren.

Uneinheitlihe Lage in der Chemnigzer Textilindustrie.

Jn ihrem neuesten Bericht (für September 1934) stellt die Jndustrie- und Handelskammer Chemniy zur Lage der Textil- industrie ihres Bezirkes folgendes fest: E

Jn der Baumwollspinnerei haben die Verhältnisse in der Rohstoffversorgung im September zu Hemmungen geführt. Neue Aufträge können nur kurzfristig abgeschlossen werden, weil Ein- fuhr- und Abnahmegenehmigungen seitens der Ueberwachungsstelle nux für den nächsten Monat erteilt werden. Für die Strumpf- und Stoffhandshuh-Fndustrie wird die Lage nah wie vor als uneinheitlih bzw. ungeklärt bezeihnet, meist mit dem Zusaße, daß Veränderungen gegenüber dem Vormonat nicht eingetreten seien. Die Berichte aus der Trikotagen-cFndustrie geben ebenfalls fein vollkommen einheitlihes Bild, doch ist der Éindruck vorwiegend, daß der Auftragseingang ebenso wie die Beschäftigung nah wie vor in der Hauptsache gut und vereinzelt recht gut sind und daß bis Jahresende Veränderungen in den Produktionsverhältnissen nicht einzutreten brauchen. Aehnlich günstig lauten auch die Be- richte aus der Strickerei-Jndustrie. Fn der Baumwoll- und Bunt- weberei des Chemniver Bezirks ist der Beshäftigungsgrad im all- gemeinen gut, teilweise sehr gut. Der Auftragsbestand is normal und reiht verschiedentlih 09 für ca. 3 Monate, Dex Auftrags- eingang wird dagegen vielfah als ungünstig bezeihnet. Für die Damentkleiderstoffweberei des Bezirks Meerane-Glauchau ist der Beschäftigungsgrad als gut anzusprechen. Die Kundschaft bestellt bereits lebhaft für das Frühjahr 1935. Auch für die Möbelstoff-, Dekorationss\toff- und Teppichweberei des Bezirks sind Auftrags- eingang und Auftragsbestand als gut zu melden. Sämtliche vor- stehend genannten Zweige der Textilindustrie machen natürlih geltend, daß ihnen in der Rohstoffversorgung bzw. durh die Faser- toffverordnung mehr odev minder große Hemmungen entstehen. Der Gesamteindruck ist aber der, daß dieje Schwierigkeiten immer=- hin als tragbar angesehen werden können.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 8. Oktober 1934: Gestellt 20478 Wagen.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sih laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ am 9. Oktober auf 41,25 46 (am 8. Oktober auf 42,75 4) füx

100 kg.

Jn Berlin festgestellte Notierungen für telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten,

Telegraphische Auszahlung.

9, Oktober Geld Brief

12,435 12,465 0,644 0,648 98,17 98,29

0,204 0,206

3,047 83,053

2,021 2,527 54,11 54,21 81,20 81,36 12,115 12,145

68,68 68,82 0,309 9,369

16,39 16,43 2,467 2,471

168,44 168,78 54,84 954,94

_— 8. Oktober Geld Brief

12,455 12,485 0,646 0,650 58,17 58,29

0,204 0,206

3/047 3,053

2525 253 54/20 54,30 81,220 81,36 12/135 12/165

68,68 68,82 9,36 9,37

16,39 16,43 2,467 2,471

168,48 168,82 94,93 995,03

21,45 21,49 121,45 21,49 0,708 0,710] 0,710 0,712

T 5,694 5,706] 5,694 5,706 §0,67. 80,83 | 80,67 . 80,83

grad und Zagreb). Leitland (Riga) ..« «

14156 41,64] 4156 41,64

100.Kronen | 60,88. 61,00 | 60,98 61,10

100 Shilling | 48,9% 49,05 | 48,95 49,05

Litauen (Kowno/Kaue HUD): s S S0 Norwegen (Osl1o)., , Oesterreih (Wien) « 147,00 47,10 ] 47,00 47,10 10,99. 11,01 } 11,015 11,035 2,488 .2,4921 2,488 2,492 62,49 62,61 | 62,59 62,71

olen (Warschau, .|-

Pitavis, Pojen) | 100 Zloty, 81,07. 81,23 | 81,13 81,29 33,92 33,98 | 33,99 34,05

Bros! (Lissabon) , | 100. Escudo .

umänien(Bukarest) | 100Lei 10,37. 10,3%} 10,37 10,39 1,976 „1,9801 1,976 1,980

Schweden(Stockholm|. : - und Göteborg). . » | 100.Kronen - 100 Franken.

0,999 _ 1,001| 0,999 1,001

2,474 2,478] 2,470 2,474

Ägypten (Alexandrien und Kairo). . « « - Argentinien (Buenos Aires) Belgien (Brüssel u. Antwerpen) . « « « Brasilien (Rio de Janeiro). . - - «+ « Bulgarien (Sofia) . Canada (Montreal) . Dänema1k(Kopenhg.) Danzig (Danzig) « - England (London) . . Estland

1 ägypt. Pfd. 1 Pap.-Pef. 100 Belga

1 Milreis 100 Leva

1 kanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden

1 Pfund

(NReval/Talinn) . . | 100 estn. Kr. ar (Helsingf.) | 100 finnl. M. rankrei (Paris) . | 100 Fres. Griechenland (Athen) | 100 Drachm.

Holland (Amsterdam und Rotterdam). . | 100 Gulden JFsland (Reykjavik) . | 100 isl. Kr. Stalien (Rom und ; Mailand) . «.- «| 100 Lire -_ Japan (Tokio u.Kobe) | 1, Yen . Jugollavien (Bel-| 100 Dinar 100 Latts 100 Litas

Schweiz (Zürich, Basel und Bern),. Spanien (Madrid u. E T0) pa ; O i echoslow. (Prag) | 100.Kronen Türkei (Istanbul). . « | 1 türk. Pfund Ungarn (Budapest) | 100.Pengö Uruguay (Montevid.) | 1 Goldpeso Verein. Staaten von G T Amerika(New York) | 1 Dollar

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Werdet Iitglied der N-S-Bolkswohlfahrt!

endgültigen Bereinigung der gesamten Kreugerangelegenheit aus-

zuarbeiten und dem Komitee vorzulegen.