1934 / 244 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Oct 1934 18:00:01 GMT) scan diff

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“Braunschweig

25,3 Mill. KM auf 441,7 Mill. RM zurückgegangen. Die Ver- minderung ging etwas über den saisonüblihen Umfang hinaus. Immerhin liegen die Einzahlungen noch um 24,4 höher als im Vorjahr und um 93,5 Mill. RM höher als im

Jahre 1932, Da die Auszahlungen stärker abgenommen haben als die Einzahlungen, ergibt sih für den Berihtsmonat wieder ein Einzahlungsübershuß, und zwar in Höhe von 23,7 Mill. RM. Zu diesem Einzahlungsüberschuß und den in die Reihhsmark- rechnung übernommenen Aufwertungsspareinlagen der preußischen

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Rohstoffe und Rohstofswirtschaft der deutshen Papier- und Zellstoffindustrie.

Im Rahmen einer Vortragsreihe für die Fachbildung der Berliner Angestelltenschaft (Reichsberufsgruppe der Angestellten) hielt A. Robert Baumgärtner einen Vortrag über Roh- stoffe und Rohstoffwirtschaft der deutshen Papier- und Zellstoff- industrie. Nach einem Ueberblick über die geshihtlihe Entwick- lung der Faserpapierindustrie befaßte sih der Vortragende ein- gehend mit dem Standortproblem. Die Erfindung der Holz\hliff- herstellung (durch mechanishe Aufbereitung) und der Zellstoff- erzeugung (durch chemische Aufbereitung) bedeutet für die Papier- industrie im 19. Jahrhundert eine entscheidende Wendung, da an Stelke der früher verwendeten Lumpen nunmehr Holz zum wihtig- sten Rohstoff der Papierindustrie wurde. Der Begriff Papierholz ist nicht streng zu fassen, da das Enderzeugnis nicht allein Papier, son- dern au Kunstseide, Kunststoffe, Sprengstoffe und andere Erzeugnisse sind. Der Gesamtholzbedarf Dentschlands beläuft sich auf 39 Mill. Festmeter, wovon nur 25 Mill. Festmeter durch eigene Erzeugung gedeckt werden. Der Papierholzbedarf Deutschlands stellt sich auf über 8 Mill, Raummeter. An der Gesamtholzausbeute ist Papier- holz mit etwa 10 vH beteiligt. Der Einfuhrwert von Papierholz belief sich 1931 auf rund 37 Mill. RM, 1932 und 1933 auf je 35 Mill. RM. Gegenwärtig werden als Papierholz etwa 93 vH

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Sparktafsen des Deutschen Reichs.

Monat August 1934.

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 244 von 18, Oktober 1934. &. 4

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langsameren Wachstums dem deutschen Holz qualitativ überlegen.

Der Vortragende ging sodann auf die in der Papier- und Zellstoffindustrie verwendeten Rohprodukte im einzelnen ein, Eine beschränkte Vevrwendungsfähigkeit hat Stroh, das nur etwa 3 bis 4 vH des Fasermaterials liefert. Lumpen werden in der inländishen Jndustrie in immer geringerem Umfange verwendet;

fuhr. Dagegen findet Altpapier steigende Verwendung. Da der Jnlandsanfall niht ausreicht, ist eine Einfuhr aus dem Auslande erforderlih. Durch eine Reihe von Patenten zum Entfernen von Druckershwärze sucht man alte Zeitungen wieder verivendungs- fähig zu machen. Flachs und Hanf scheiden für Deutschland wegen zu geringer Eigenerzeugung aus. Baumwolle spielt eine unter- geordnete Rolle. | Zusammenfassend stellte der Redner fest, daß die Erzeugung von Holzshliff dur die Qualität des Holzes nur wenig beeinflußt wird. Für die Erzeugung von Zellstoff ist jedoch die Qualität des Holzes wichtig, da dieser Stoff niht nur als Ersaß für Lumpen der Papierherstellung dient, sondern in hohem Maße

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Anzahl

Spareinlagen

Depositen-, Giro- und Kontokorrent-

der Sparkassen 7 Stand Guts-

D in die | haben des ins-

Statistik | gegen- 7 ge]amt ; H wärtig] Vor i

avon | am Ende | {ritten gina

gut- wertungs- schriften | gutschriften 2) jahlungen) Berichts- Vor-

dabon Qast Stand einlagen

i {riften | am Ende Auf- (Aus- des

Stand am Ende des Berichts-

ein- be- monats

im Berichtsmonat

monats | monats monats

bezogen s

Tausend Reichsmark

1 23

| 7 S9 10 11

Preußen : | a) öffentlihe Sparkassen 8) 1 N 1190| 6927 126| 737 653 b) private Sparkassen s) 8 8 142 832 5 976

445 4559| 276 737| 7388 042) 827 031 8959 796 1 285 4 938

143 870 10 344 11 213

Summe Preußen 9) . |8) 1198 1198| 7069958 743 629

Bavern . T) B 340 934 937 43 123 Sachsen ; 3954| 3541 1119 274 28 234 Württemberg 64 64 650 391 22 010 Baden S 132 131 999 572 14 136 Thüringen . 91 91 273 653 9 665 Desen 36 36 242 871 7 067 Hamburg .. 4 321 286 16 673 Mecklenburg 46 46 96 438 3 056 Oldenburg 3 : 69 385 2:550/- : 1 | : 45413/ 9 097P 3 131 202 6 824 y 16 63 759 2371 Lippe ë 15 72 456 2 008 Schaumburg-Lippe « « « 4 23 624 437

Bremen « . Anhalt S O6

s D 0:0. 0e e og

0 A 2p ce e eo.

446 740| 281 675) 7531912 837375 871 009

30 651 947 409 156 321 157 630

8291 23875 1123 633

19 745 652 656) 159 542 159 258

12 703 961 005 68 993 69 419 9 302 274 016 39 701 36 299 6 234 243 704 27 474 27 403

16 215 321 744 18 210 18 296

2505 69 430| 14949 15 545 1957 N

6637 131389) 129911 15007

39 - 2091 64 039) 12862 13 144

4 1936 79 598 4134 4 248

e 3592 93 709 2 735 2 857

- Summe Deutsches Reich ] ®) 2 308 11 674 219 4) 903 880

Ui 1934000 2310 11 667 964| 480 511 Si 93 : 2316 11 690 329 455 922 Mai 1934 ¿ 2328 11670918 446671 Al 1934 : 2336 März 1934 2388 Februar 1934 , : 2 394 Ande I 2 402 August 1933 2 468 August 1932 ., : 2955 August 1931 , é 2 579 Nut 10 2596 August 2 620

10 490 789| 421 686 9718 216 374 841 10 805 652 354 077 10008 455 531 113 8316 546| 558 817

DO DO LO DO DO DO LO LO O D DO I D

O O Or r R o

: 1) Bei den Sparkassen, die nit berichtet haben, wurde der Stand des V i isti s gewieten, EinsWl eili len Spar in Anleibe-ftaf ute J ormonats eingeseßt. 2) Soweit \tatistisch nach «einlagen 10: aujend V. *) Bisher sind insgesamt 1 725 410 Tausend NM aufgewertete Spareinlagen als in die NM-} übergeführt nachgewiesen worden, ®) Außerdem im \ächsishen Gironey (Girokassen, Zweiganstalten der Girorental Sasen- Ste ad N e e Dg N, N Juli 1934: 272 390, Juni 1934: 269 311, Mai 1934: 275 836 April 2 ; ärz : 262 059, Februar : 262 246, Sanuar 1934: 254 834, 3: : 9 August 1931: 274893, August 1930: 349034, August 1929: 317 997. 0A geaniba L L E

Lausend RM auf die Uebernahme von Werk|parkasseneinlagen, die

kasse durch Vereinigung mit einer anderen Sparkasse. ®) Wegen der. Veränderung der An hl der in di istik ei

kassen gegenüber dem Vormonat bgl. die Anmerkung §) bis 19), Wegen der M atändebun t S ie be eAN . , 2 , " n . de

Sparkassen in den Vergleihémonaten bgl. die früheren Veröffentlihungen. E S Genen

Berlin, den 16. Oktober 1934.

_ Nachdem dur Erlaß des Herrn Preußishen Ministers für Wirtschaft und Arbeit vom 17. April 1934 Vie Laber E M freigegebenen Aufwertungsspareinlagen der preußischen Sparkassen zu je einem Drittel vom 1. August 1934, 1. April 1935 und 1. April 1936 abgekündigt werden dürfen, und sämtliche Auf- wertungsspareinlagen hierdurch den Charakter von Kündigungs- geldern erhalten haben, wurde zum 1. August 1934 auch die Aufwertungsrehnung mit der Retchsmarkrehnung statistisch zu- sammengelegt und damit in die Statistik einbezogen. JInsgesamt wurden auf diese Weise 446,7 Mill. RM Aufwertungsspareinlagen der preußishen Sparkassen statistish neu erfaßt.

Man hâtte nun erwarten können, as die Freigabe eines erheblichen Teils von Aufwertungssparein agen zur Kündigung eine beträchtliche Zunahme der Auszahlungen im Sparverkehr zur Folge haben würde. Dies war jedoch nicht der Fall. Die Auszahlungen haben sih vielmehr gegenüber dem Vormonat um 99,2 Mll. RM auf 418,0 Mill, RM vermindert. Saisonmäßig war zwar ein Rückgang der Auszahlungen im Sparverkehr zu erwarten; daß dieser aber über den Untfang des Vorjahres um rd. 10 Mill. RM hinausging, beweist, daß die Saisonbewegung der Zpareinlagen durch die Freigabe von Aufwertungsspareinlagen zur Kündigung sowie durch die Einbeziehung der bisher in der Aufwertungsrechnung geführten Spareinlagen nicht gestört

orden ist,

Die Einzahlungen im Sparverkehr sind im Berichtsmonat um

ill. RM

11617 739 508875) 11912 11 682| 457 324| 11 669 290} 1 303 950 11 566 290 494 687 17 260 21623| 440 322| 11620 655) 1341 247 11 237 036 699 421 69 639 168 710| 370 904| 11565 553| 1 302 806 10785 780| 935 076 164 316 106 736| 486 401| 11234 455| 1275 445

2870/5) 448768| 418012/ 12160 087| 1370450 6)7) 1 410 439

2979 10967| 473196} 11675 279| 1343 235| 6) 1 368 881. 9 339 13813| 478 262| 11667 989| 1381 262| 6) 1 342 792 9 (71 17101} 429 835| 11 687 754| 1336 811 1 382 748 1 336.477 1 305 487 1 341 836 1 303 871 1 159 304 1 221 115 1 246 574 1536 015 1378 158

1 352 3031| 367 041| 10545 434| 1108 302 2316 24317} 359018 9734039] 1202 444 1 727 9562| 654 850| 10 504 879| 1277 474 2072 680| 445 298| 10 094 270} 1520 639 1 839 8169| 409 124| 8466 239 1404 210

4) Hiervon entfallen auf die Uebernahme von Werksparkassen-

!) Von dem Zugang gegenüber dem Vormonat entfallen 3662 zunächst hierunter nahgewiejen wurden. 8) Abgang: Eine Spar-

Statistisches Reich3amt.

Sparkassen treten noch Zinsgutshriften in Höhe von 2,9 Mill. RM und Aufwertungs utschriften bei den außerpreußishen Sparkassen in Höhe von 2,0 Mill. RM. Ferner haben im August verschiedene Werksparkassen ihre Einlagenbestände auf die örtlihen Sparkassen übergeführt. Es handelt sih hierbei um Einlagenbestände in Höhe von insgesamt 15,8 Mill. ‘RM, von denen die Sparkassen O nur 10,5 Mill. RM auf Spareinlagenkonto übernom- men haben, während 3,7 Mill. RM zunächst unter den sonstigen Einla i O A e M M e verbucht wurden.

reinlagenbestand der deutschen a i i auf 12160 Mill RM | A

: An dem Einzahlungsüberschuß waren mit Ausnahme von Westfalen, der Rheinprovinz, Oberschlesien und Hohenzollern sämtliche Länder und Landesteile beteiligt, Wie in den Vor- monaten ‘war die Entwicklung der Spareinlagen in Nord-, Ost- und Mitteldeutshland sowie in Nord- und Südbayern im allge-

meinen wieder günstiger als in Westdeuts{l T Teilen Sübdeutschlands, \ shland und den übrigen

Die Depositen-, Giro- und Kontokorrenteinlagen der Spar- kassen stiegen im ‘BVerichtsmonat ungewöhnlich stark, um 36,8 Mill. RM auf 14104 Mill. RM (in s Zuwachszahl sind die von den Werksparkassen übernommenen inlagenbestände, die vorerst unter den sonstigen Einlagen verbucht wurden, nicht berüdsihtigt). Die Einlagen bei den Anstalten des sächsischen Gironegzes verringerten sich um 0,2 Mill. RM auf 272,1 Mill. RM.

Fast man die Spareinlagen und die Depositen-, Giro- und Kontokorrenteinlagen der Sparkassen (einshließlich sächsisches Gironeg) zusammen, so U daß die Gesamteinlagen im August 1934 ohne Berü at der Aufwertungsgutschriften lm Sparverkehr um 78,4 Mill. RM gestiegen sind. Sett man tervon die von den Werksparkassen übernommenen Einlagen ab,

Fihtenholz, 6 vH Tannenholz und 1 vH Aspenholz verwendet. Kiefernholz ist wegen des Harzgehaltes und der Verkernung wenig geeignet. Auch mit Laubholz wurden Versuche vorgenoinmen; für die Zukunft wird Buchenholz eine große Rolle spielen. Nordisches Holz ist wegen der anderen klimatischen Bedingungen und des

in den vergangenen Jahren gelangten sogar Lumpen zur Aus- ;

2134 97 360 19 163 20 408 - - ¿¿Weißenturm beliefert..

- au für. die Textilindustrie in Frage kommt. Die Holzeinfuhy hat wertmäßig keine Steigerung evfahren. Jm Jahre 1933 bes trug der Ausfuhrüberschuß der gesamten Papierindustrie di shließlich der Verarbeitung .153 Mill. RM, also ein Mehrfachez der Papierholzeinfuhr, die in den beiden lezten Jahren dur: \shnittlich 35 Mill. RM betrug. Jm Verhältnis zur Wertsteige, rung durch die Schaffung von Textilrohstoffen ist der Einfuhr. wert des Holzes gering. Besonders muß darauf hingewiesen werden, daß Zellstoff heute ein Textilrohstoff geworden ist und ihm große Bedeutung für die Drosselung der Baumwolleinfuhr zukommt, die 1932 einen Wert von 620 Mill. RM hatte.

Staatssekretär Reinhardt über die Besteuerung der Spekulationsgewinne. | . Auf eine Anfrage nahm Staatssekretär Reinhardt bei seinen

Erläuterungen übex die neuen Steuergeseße auch zu der Frage

der Spekulationsgewinne Stellung. Eine Aenderung der Besteues | rung der Spekulationsgewinne besteht darin, so betonte er, daß “als Merkmal eines Spekulationsgewinnes bisher angesehen wurde, wenn der Zeitraum zwischen Anschaffung und Wieders- veräußerung drei Monate nicht überstieg. Jn Zukunft gilt als Spekulationsgewinn, wenn der Zeitraum zwischen Anschaffung und Veräußerung ein Fahr nicht übersteigt. Diese Regelung gilt nur für nicht festverzinslihe Papiere, also in erster Linie Aktien. Die Gewine aus der Veräußerung festverzinsliher Papiere sind nah dem Einkommensteuergesey in jedem Falle einkommensteuerfrei, Das bedeutet, daß die festverzinslihen Papiere eine Besserung gegenüber dem jeßigen Zustand erfahren. Wenn aus der Ver-

wird, so scheidet er in Zukunft vollkommen aus. Aus dieser Rege- lung wird eine Wirkung auf die Kurse der festverzinslichen Wert: papiere erhofft.

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Zur Fusion in der westdeutschen Elektrizitäts, y wirtschaft.

In den leßten Tagen wurde gemeldet, daß die „Rhenag“, Köln, der ihr nahestehenden Gasversorgung Mittelrhein in. Koblenz die Gas- und S A von Remagen und Ober- winter Übertragen hat. Es ist hierbei nicht ersichtlih, ob au die Anlagewerte, soweit sie sih im Besiß der „Rhenag“ befinden, mit- übertragen worden sind (in Oberwinter gehören sie der Gemeinde): Dieser Vorgang war Veranlassung zu einer Firmenänderung für die bisherige Gasversorgung Mittelrhein in Energieversorgung Mittelrhein GmbH. Die Stadt Andernach soll auf Grund abges shlossener Verträge in die neue Gesellschaft eingetreten sein. Dazu hört der DHD,, daß ledigli die Versorgung mit Gas einheitlih von Koblenz bis Rolandseck durch die neugebildete Gesellschaft vor- genommen wird, wobei die Erzeugung restlos im Gaswerk Koblenz erfolgt. Jnsgesamt sind im leßten Geschäftsjahr rd. 10 Mill. ebm Gas abgeseßt worden, davon in Koblenz s{chäLungsweise 7 bis 8 Mill. cbm, in Remagen 370 000 cbm. Die Gasrohrnegte sind zu einem wesentlichen Teil, so insbesondere in der Stadt B, 1m Besiy der Gemeinde, die aber mit Ausnahme von Koblenz un Andernah an der Gesellschaft nicht beteiligt sind. Die Elektrizitäts versorgun eros soweit die Stadt Koblenz in Frage komt, nicht durch die Energieversorgung Mittelrhein, sondern durch die Koblenzer Straßenbahn, die auch das Gebiet linksrheinisch bis lefert. Jn Weißenturm* sélbst ‘verteilt ‘die Kraft: versorgung Rheinwied alle hiev benötigte Be Arbeit, die vom RWE. bégogen wird. Jn Andernah, Brohl und Nieder: breisig ist die Verteilung elektrischer Arbeit der Energieversorgung Mittelrhein übertragen, die diese vom RWE. bezieht. Fn Sinzi erfolgt die Belieferung aller. Abnehmer durch die To tergesel schaft des RWE., das Elektrizitätswerk Rauschermühle. Jn Remagen, Oberwinter und Rolandswerth bezieht die Energie- versorgung Mittelrhein die benötigte elektrishe Energie vom RWE. und verteilt diese lediglich. Mit Ausnahme von emagent Brohl und Niederbreisig sind auch hier die Leitungsneze und Ans lagen überwiegend Eigentum der betreffenden Geeminden, Dex Strom wird also in diesem ganzen Gebiet nirgends dur die Enevgieversorgung Mittlrhein abgegeben, Zur Verteilung 2 langten im leßten ‘Zahre nur rund 7657 000 kWh, von denen der weitaus größte Teil auf Belieferung eines Großabnehmers üt Andernach entfällt. /

Deutschlands Absahaussichten in Lateinamerika.

In der Erschließung neuer heimisher Rohstoffquellen hak Deutschland bereits erheblihe Fortschritte erzielt; weitere dürfen erwartet werden. Fn gewissem Umfange bleibt Deutschland aber auf Rohstoffeinfuhr angewiesen. Die Sicherstellung dieses unent- behrlichen Bedarfs gehört zu den vornehmsten Aufgaben der deut hen Handelspolitik, Deutshland wies bisher im Handel mit den überseeischen Rohstoffländern- einen hohen Einfuhrüberschuß auf. Diesen Einfuhrüberschuß gilt es, wenn die Passivität der deutschen Handelsbilanz überwunden werden soll, dur eine Steigerung der Fertigwarenausfuhr nah Vebersee zu vermindern. Besonders dringlih erscheint diese Aufgabe im Verkehr mit Lateinamerika, Wie das Statistishe Reichsamt in dem neuesten Heft von „Wirts schaft und Statistik“ darlegt, hat sih der deutsche Einfuhrübershuß im Außenhandel mit Lateinamerika vom ersten Halbjahr 1933 zum ersten Halbjahr 1934 nahezu verdoppelt (58,8 - gegen 112,9 Mill. RM). Es wird betont, daß ohne vorangegangene Hebung der Ausfuhr Lateinamerikas auhch die Einfuhrkaufkraft sih auf die Dauer nicht bessern kann. Jn ‘einer Reihe von Län- dern ist aber seit kurzem eine Ausfuhrbelebung festzustellen. Da- mit bessern sich grundsäglih auh die Absaßmöglichkeiten für deutsche Waren. Allerdings gewinnen auh für die Handels- beziehungen mit Lateinamerika Reziprozitäts- und Kompensations- verträge eine immer größere Bedeutung. Bekanntlich steht au Deutschland zur Zeit in Verhandlungen mit südamerikanischen Staaten. Mit Argentinien wurde Ende September bereits ein Abkvmmen über den Handels- und Zahlungsverkehr geschlossen.

Fortseßung des Handelsteils in der Ersten Beilage.

S

7 i Verantwortlich: für Schriftleitung N M Ie Teil), Anzeigenteil : und für den Verlag: j

Direktor Dr. Baron von Dazur in Berlin-Wilmersdorf

für den Handelsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lanbsch in Berlin-Lichtenberg.

Druck der Preußiscken Druckerci- und Verlags-Aktiengesell chaft,

Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen

o bleibt noch immex ein reine zt 62,7 Mill, RM. i x Einlagenzuwachs von

)

(eins. Börsenbeilage und zwei Bentralhandelsregisterbeilagen)

äußerung, z. B. einer Schuldverschreibung, ein Gewinn erzielt

Die öffentlichen Finanzen.

Dic Entwicklung der öffentlihen Finanzen in den ersten Monaten des laufenden Rechnungsjahres entspriht, wie das Fnstitut für Konjunkturforschung in seinem neuesten Wochen- beriht ausführt, den Erwartungen, von denen bei allen wirt- shafts- und finanzpolitishen Maßnahmen seit Beginn der aktiven Konjunkturpolitik ausgegangen wurde. Vom April bis Juli 1934 ergab sich im ordentlichen ‘Reihshaushalt ein Einnahmeüberschuß von_6,8 Mill. RM gegenüber einem Ausgabenübershuß von 29,5 Mill. RM im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Dièse Verbesserung des Abschlußergebnisses um rd. 36 Mill. RM ist um so beachtlicher, als dem Reich aus der Einlösung von Steuer- gutscheinen und Arbeitsbeschaffungswechseln eine erhebliche Mehr- ausgabe erwuchs. Vom April bis Juli 1934 sind an Steuergut- sheinen rd. 266 Mill. RM, d. st. 93 vH des etatsmäßigen Fahres- solls, von der Reichskasse bei Steuerzahlungen eingelöst worden. Ferner is ein ziffernmäßig niht bekannter Betrag an Arbeitsbeshaffungswechseln zurückgezahlt worden. Mehraufwen- dungen erwuchsen ferner in Höhe von 104,5 Mill. RM als Zu- {uß zu den Kosten des freiwilligen Arbeitsdienstes und in Höhe von 157 Mill. RM für erhöhte Sachausgaben der Reichsverwal- tung. Diese Mehraufwendungen werden zu einem Teil ausge- glichen durch Minderausgaben für Zwecke der Arbeitsbeschaffung aus Haushaltsmitteln die Hauptlast entfiel bereits auf den Vorjahrshaushalt und für Arbeitslosenunterstüßung. Fm laufenden Fahr dürfte der Reihshaushalt gänzlich von den Lasten der Arbeitslosenunterstüßung befreit bleiben. Der größte Teil der ohnedies stark verringerten Aufwendungen entfällt jeßt auf die Reichsanstalt, während der Rest aus eigenen Mitteln der Ge- meinden aufzubringen ist.

Wenn die Tendenzen, die bisher für die Entwick- lung der Arbeitslosigkeit maßgebend waren, auch in den kommenden Monaten anhalten, so werden die ge- samten Unterstüßungslasten im Rechnungsjahr 1934 eher noch unter den ursprünglich vorgesehenen Betrag von 14 Mrd. RM (Rechnungsjahr 1933 rd. 2,2 Mrd. RM) sinken. Diese Eñtwicklung würde es der Reichsanstalt für Arbeitsvermitt- lung und Arbeitslosenversiherung, deren laufende Einnahme si

infolge Herabsetzung der Abgabe zur Arbeitslosenhilfe etwa auf

Wirtschaft des Auslandes.

Zum französishen Arbeitsbeshaffungsplan.

Bis 1931 hatte Frankreith der Krise widerstanden- dann erreichten ihre Wirkungen auch den leßten der sogenannten Siegerstaaten, die durch die Fesselung der Weltwirtschaft mit einem Nes politisher Schulden (sogenannter Reparationen) einen beträchhtlihen Teil zum Entstehen der Weltkrise beigetragen hatten. Seit zwei Mae ist die Arbeitslosigkeit für die Pariser Regie- rungen in erstrangiges Problem geworden. S

Es fkennzeihnet die allgemeine Shwäche des politishen und wirtschaftlichen Liberalismus, wenn in einer seiner stärksten Bastionen die Verminderung der Erwerbslosenzahl mit den zuerst im nationalsozialistishen Deutschland angewandten Mitteln ver- sucht wird. Es entspriht au nur den der Welt bekannten Er- fahrungen der deutschen Arbeiten, wenn zur Rechtfertigung des französishen Arbeitsbeshaffungsplanes gesagt wird, daß die vom neuen Staat den öffentlihen und privaten Körperschaften zur Verfügung gestellten Gelder nicht vollständig à fonds perdu (d. h. verloren) seien, sondern ungefähr zu 40 vH fn Form erhöhter Steuereinnahmen wieder in die Staatskasse zurückfließen.

Der' sogenannte Marquet-Plan sieht nun eine Gesamtsumme von 10 Milliarden F or (etwa 1665 Millionen Mark), von F zunachst die Halfte zur Ausführung der Arbeiten zur Ver-

ügung steht. A ; Im Anklang an den Plan der Reichsregierung werden einen wichtigen Abschnitt im Gesamtprojekt die Straßenneubauten ein- nehmen. 2 Die diesbezüglichen Ausgaben laufen unter „Touristen- verkehr“ und „Nationalstraßen“ mit annähernd 200 Millionen Franken. Hinzu kommt ein größerer Betrag aus dem Kapitel „Ausbau der Pariser Vorstädte“ (drei Milliarden Franken) für die Schaffung von Schnellverkehrswegen, nach dem Vorbild der Reichsautostraßen, die strahlenförmig von Paris ausgehen. Es handelt sih dabei offénsihtlich um ein vorwiegend mili- tärishen Gesichtspunkten entsprehendes Projekt: Verbindung von Paris mit dem Zivilflughafen Le Bourget, mit der größten fran-

Mien Garnison Versailles und mit dem Pafkisêr ?

100 Millionen Franken fvllen für den Kleinwohnungsbau verwän erde. Alle bisherigen Staatszuschüsse für ähnliche Projekte verfehlten insofern den Zweck, als die Neubauten wegen der hohen Mieten teilweise leer blieben. Daraus leitet sih die für Paris beispielsweise carakteristishe Tatsache db, aan immer peuger Arbeiterfamilien in billige Hotels möglihst in die Nähe der Arbeitsstätte ziehen, um so auUch das Fahrgeld zu sparen. Das wihtiäste E ti Marquet-Plan {ft der Aus- rüstung des flachen Landes gewidmet. 8 M

| Hier len ie Frankreich häufig die notwendigsten tehnischen und hygienishen Einrichtungen, die in Deutschland einfach selbst- verständlih sind. Um nur ein Beispiel zu nehmen: Von den 38 000 französischen j nd 0 isr lelle weise mit Trinkwäá E versorgt. D. h. noch nich jede dritte Ortschaft! Í A “M T Kei dem Wasserney angeschlossenen Kommunen entspricht die Versorgung teilweise reht wenig den hygienischen Aen, ist doch eben aus diesem Grunde die Sterblichkeit in Tre e- deutend stärker, als in den anderen europäishen Millionenstä n.

Wenn man sich vor Augen hält, daß für den atr vas E Wasserversorgung für das ganze Land noch 20 Milliar a wendig sind, kann ae g zwei e E N ane nur als Tropfen auf dem heißen Stein be n. / :

E O lleedinias is wenige Reklamestädte mit giat- demokratishen Bürgermeistern, die auf Kosten der Steuerzahler, nah dem Wiener Vorbild, hypermoderne Bauten auféühren (etwa in Villeurbanne mit 60000 Einwohnern ein Wolkenkrager- viertel und ein palaisartiges Rathaus oder Suresnes in Ae Pariser Region), um so de geshröpften Bürger „praktischen Ge- meindesozialismus“ vorzuführen. e E

: Dag Unternehmen des französischen Arbeitsbeshaffungs- planes, die Versorgung des flahen Landes mit Wajjer, Elektrizi-

| Erste Beilage zum Deutschen ReichSanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger Ir. 244

Berlin, Donnerstag, den 18. Oktober

Vorjahrshöhe halten, ermöglichen, ihre Ausgaben für die soge- nannte Grundförderung (d. st. diejenigen Beträge, die die Reichs- anstalt meist in der Form von Zuschüssen für volkswirtschaftlich produktive Arbeiten zur Verfügung stellt) noch über den dies- jährigen Ansatz von 310 (i. V. 204,5) Mill. RM zu erhöhen und damit die Vornahme öffentliher Arbeiten durch die Gemeinden zu erleihtern. Durch den Fortfall der Unterstüßungslasten im Reichshaushalt wird allerdings nux der kleinere Teil der Mehr- aufwendungen ausgeglichen (Mehrausgabe - im ersten Drittel des laufenden Rechnungsjahres 541 Mill. RM gegenüber dem Vor- jahr). Die Zuwachsrate (28 vH) der Reichsausgaben übersteigt wegen der starken Einlösung von Steuergutscheinen den für das ganze Rehnungsjahr vorgesehenen Steigerungssaß von 10 vH zwar erheblich. Dafür wird aber die Reichskasse für den Rest des Rech- nungsjahres fast ganz von diesen Aufwendungen entlastet.

Die Belebung von Erzeugung, Beschäftigung, Verbrauch und Umsay hatte sih erst seit Herbst vergangenen Jahres in einem Wiederansteigen- der Steuererträge bemerkbar gemacht. Nach an- fänglih langsamer Aufwärtsbewegung is die Zunahme in den lezten Monaten stärker geworden. Erst Ende Februar 1934 über- schritt die Fahressumme wieder den Vorjahrsstand: Ende August betrug die Zunahme bereits 11,5 vS. An der Ertragssteigerung sind neuerdings fast alle Steuern beteiligt, besonders aber die Ein- fommensteuex der Veranlagten, die Körperschaftssteuer und die Umsaßsteuer. Als weniger reagibel haben sich bisher die Erträg- nisse der Vermögenssteuer und einiger großer Verbrauchsabgaben erwiesen. Die Besserung der Gesamtsteuereinnahme der Länder und Gemeinden hält sih wegen der relativ geringen Elastizität der Landes- und Gemeindesteuern in etwas engerem Rahmen. Wenn die bisherige Entwicklung der Steuererträge auch in den kom- menden Monaten anhält, so kann erwartet werden, daß der Steuer- voranschlag des Reichs für 1934/35, der bereits um rd. 350 Mill. Reichsmark über dem Vorjahrsertrag lag, um reihlich 5 vH Üüber- schritten wird. Unter dieser Vorausfezung würde sich die Ent- lastung der öffentlihen Haushalte allein durch Verminderung der Arbeitslosenunterstüßung und die Ertragssteigerung der Reichs- steuern gegen das Vorjahr auf etwa 174 Mrd. RM, gegenüber dem Jahre 1932/33 auf mehr als 24 Mrd. RM beziffern lassen.

tät und anderen technishen und hygienischen Einrichtungen zu sichern, entspricht einer notwendigen Furjorge für die JFuteressen breitester -Bevölkerungs-- T O O Î ; S

Wie können in diesem Zusammenhang mit Befriedigung fest- stellen, daß das Deutschland der Stein-Hardenbergshen Tradition der Welt mit seinen vorbildlihen Gemeindeeinrihtungen vorangeht. S j 4

20 lan Marquet ist ein bescheidener Versuch, die aller- notwendigsten technishen und hygienishen Mittel dem flachen Lande zu übermitteln.

Brüsseler Eisenbörfse.

Brüssel, 17. Oktober. Die Brüsseler Eisenbörse nahm einen recht vuhigen Verlauf. Relativ befriedigend war das Geschäft noch in Stabeisen zu nennen, wenn auch hier der Auftragseingang eine nachhlassende Tendenz aufzuweisen hatte. Jn Feinet}en wurden verschiedene Bestellungen von Argentinien und Brasilien vergeben. Sie konnten aber das Geschäft nicht wesentlich beein- flussen; die Umsäzte hielten sich im allgemeinen in engen Grenzen. Die Marktlage in Grob- und Mittelblehen blieb [chlecht. Auth in Feinblehen war keine Belebung zu verzeihnen. Auf der fürz- lih abgehaltenen Sißung der Feinblecherzeuger ‘wurden mit Wir- kung vom 15. Oktober neue Abmessungspreise festgeeßt, die ins- besondere die Aufpreise für übergroße wesentlih ermäßigen. Es bestehen zur Zeit Bestrebungen, den Feinblechhändlern Rücver- gütungen einzuräumen. Allerdings erscheint diese Frage zur Helt noch nit ganz geflärt. Von den Ueberseeländern ist neben ZUd- amerika auch Südafrika auf dem Markte, Von Japan ist der aroße Stabeisen- und Grobblehauftrag noh nit hereingetfommen., In Großerzeugerkreisen ist man darüber beunruhigt und _ent- täusht. Jn Händlérkreisen hält man es für mögli, daß dur diesen Umstand sogar die Aufgabe der Zentralisierung des BVer- faufs demnächst in nähere Erwägung gezogen werden wird. Der Austragseingang bei der Cosibel hat in der ersten Oktoberbälfte nachgelassen. Er stellte sich in den ersten 14 Tagen auf rund 47 000 t. Den Hauptanteil an dieser Menge trägt Stabeisen. Gleichzeitig soll der Abshlußbestand niht unbeträchtlih gesunken sein, jo daß mit Rückwirkungen auf den Beschäftigungsarad der Werke zu rechnen ist. Die Notierungen blieben unverändert,

ITorwegens größte Reedereien.

Kopenhagen, 18. Oktober. Aus einer in der Kopenhagener „Berlingske Tidende“ veröffentlihten Zusammenstellung ergibt sh, daß als größte norwegishe Reederei die von Wilhelm Wil- helmsen anzu}jprechen ist, die über eine Flotte von 55 Schiffen —-— darunter 35 Motorschiffen mit insgesamt 325 800 Bruttotonnen

in Bergen, die 1909 noch über kein Schiff verfügte, mit 30 Schiffen und 128 897 t. Die nächsten Pläße nehmen ein die Reederei von Knut Knutsen mit 22 Schiffen und 111 690 t und die von Klaverneß & Co. mit 21 Schiffen und 105 620 t.

Ftalienische Schiffahrtsverbindung mit Skandinavien ?

verfügt. An zweiter Stelle folgt die Reederei von Westfal Larsen |

1934

Umsaßsteuerfreie Lieferungen notwendiger Rohstoffe und Halberzeugnifse.

Die Lieferungen notwendiger Rohstoffe und Halberzeugnisse im Großhandel sind, wie in den Ausführungsbestimmungen zum Umsaßsteuergeseß ausgeführt wird, steuerfrei, wenn jede der fol- genden Vorausseßungen vorliegt: 1. Der Unternehmer muß die Gegenstände erworben haben. 2, Der Unternehmer darf die Gegenstände niht bearbeitet oder verarbeitet haben. Die bes sonders im Geseß zugelassenen Bearbeitungen und Verarbeitun- gen schließen die Steuerfreiheit nicht aus. 3. Sett der Unternehmer Gegenstände auch außerhalb des Großhandels um, so dürfen im leßten vorangegangenen Kalenderjahr die Lieferungen außerhalb des Großhandels nicht mehr als 75 vH des Gesamtumsatzes be- tragen haben. 4. Die vorstehenden Vorausseßungen müssen im Fn land buhgemäß nachgewiesen sein. Notwendige Rohstoffe und Halberzeugnisse im Sinne dieser Ausführungen sind: 1, Bauma4 wolle, roh, Abfälle davon, Spinnereiabfälle aller Art und Linters, auch gewaschen, gereinigt, karbonisiert oder gebleiht; 2. Brenn=« stoffe im Sinne des Gesetzes über die Regelung der Kohlentvirt= haft vom 23. März 1919 (RGBl, S. 342); 3. Düngemittel; 4. Erdöl, Benzin, Benzol und diejenigen Erzeugnisse aus diesen Gegenständen, aus Steinkohlen-, Braunkohlen- und Schieferteer aller Art und aus Steinkohle, Braunkohle, Schiefer und deren Gasen, die durch Destillation, Raffination, Hydrierung, Kraten, Kristallisation, Extraktion oder andere Veredelungsverfahren ent=4 standen sind. Die Steuerfreiheit gilt auch, wenn diese Erzeug=- nisse unter Mitverwendung anderer Gegenstände entstanden oder gefärbt oder untereinander oder mit anderen Gegenständen ein- [hließlich Treibstoffspiritus gemischt sind. Voraussezung für die Steuerfreiheit der Lieferungen derjenigen Erzeugnisse, die bei den in den Sägen 1 und 2 genannten Vorgängen entstanden sind, ist, daß sie nah der Verkehrsauffassung zu den Ses Zwecken wie Mineralöle aller Art verwendet werden önnen. Steuerpflichtig sind dagegen die Umsäße von Rückständen (Bis tumen) und Teer; 5. Gemüse; 6. Getreide aller Art; 7. Kar- toffeln; 8. Mehl, Schrot und Kleie aus Getreide aller Artz 9. Metalle und Metallegierungen, und zwar: a) Edelmetalle (Platin, Platinmetalle, Gold und Silber), Edelmetallegierungen (auch Doublé), Bruch und Abfälle und deren chemishe Verbin dungen, wenn der Abnehmer eine Weiterveräußerungsbescheini4 gung des Finanzamts vorlegt; b) Eisen und Stahl (auch Edel4 stahl): Roheisen, Formeisen, Bandeisen, Stabeisen; Feinbleche, Mittelblehe, Grobblehe; Universaleisen, Halbzeug, Oberbau=4 material, Röhren; Radsäte und Draht aller Art; c) unedle Me4 talle und deren Legierungen, und zwar Rohmetalle, raffinierté Metalle, Elektrolytmetalle, umgeschmolzene (Remeltedmetalle)# d) Bruch und Abfälle von den unter b und ec genannten Metallen und Metallegierungen; 10. Milch, auch gereinigt, erhißt odex tiefgekühlt; 11. Schafwolle, roh, gewaschen, karbonisiert, gebleiht, gefärbt, gekrempelt (gestrichen), gekämmt, einshließlih der Kämm- uge der Wollabfälle und der Wollabgänge; 12. Verhüttungs4 materialien (Erze, auch Schwefelkies einshließlich der Abbrändez; Schlacken, Ashen und andere metallhaltige Rückstände und Zwischenerzeugnisse) und metallhaltige Raffiniermaterialien aller Art.

Helsingfors sein. Die neue Verbindung soll durch drei moderne Schiffe wahrgenommen werden. “Zunächst soll es sich hierbei um einen Versuch handeln; beabsichtigt sei, bei ausreihender Benußung weitere Hafenstädte außer den obengenannten anlaufen zu lassen,

Veabsichtigte Erweiterung

der ruffisch-finnischen Handelsbeziehungen.

Moskau, 18. Oktober. Die sowjetrussishe Regierung hat eta klärt, daß demnächst neue Verhandlungen mit Finnland eingeleitef werden zwecks Erweiterung der russish-finnishen Handel3=- beziehungen. Die russishe Regierung Eng! eine Reihe von Bestellungen nach Finnland zu vergeben unter der Vorausseßung, daß Finnland die russishe Einfuhr erleihtert. Die finnishe Dele= gation, die sich vor kurzem in Moskau und Leningrad aufhielt, bat die diesbezüglihen russishen Vorschläge erhalten.

Polnische Steinkohlenförderung steigend.

Gleiwiß, 17. Oktober. Die Steinkohlenförderung Gesamk= polens hat jich im September auf 2,57 Mill. t gegen 2,43 Mill. t im August erhöht. Bei 25 (26) Arbeitstagen E die arbeits=- tägliche Durhschnittsförderung 102 881 (93 449) t, die Zunahme der Gesamtförderung gegen den Vormonat 5,85 vH, der arbeits=- täglihen Durchschnittsförderung 10,09 vH. Abgeseßt wurden inner=- halb Polens 1,40 (2,32) Mill. t, nah dem Auslande 0,93 (0,89) Mill. t. Da im ganzen der Jnlandsabsay sich nur um 5,37 vH, die Ausfuhr um 3,97 vH erhöhte, konnte die Förderung nicht voll abgesegt werden, und die Bestände nahmen von 1,67 auf 1,69 Mill. Tonnen zu. Fn der Wojewodschaft Schlesien erhöhte sih die Ge- samtförderung von 1,84 Mill. t auf 1,95 Mill. t, die arbeitstäg- liche Durhschnittsförderung von 70 958 auf 77 981 t.

Polnische Ausstellung im Fernen Often.

Warschau, 18. Oktober. Das polnishe Staatlihe Export- institut bereitet eine schwimmende“ Musterausstellung polnischer industrieller und landwirtshaftliher Erzeugnisse für den Fernen Osten vor. Die Ausstellung soll im Zwischendeck eines der Dampfer eingerichtet werden, die von Gdingen nah Japan verkehren.

7% Rumänische Monopolanleißhe von 1929.

Die Ständige Kommission zur Wahrung der FJnteressen deutscher Besißer ausländisher Wertpapiere, Berlin, teilt mit:

In gleicher Weise wie bei der 74 % Rum. Monopolanleihe von 1931 haben das Köniaglih rumänishe Monopolinstitut und die rumänishe Regierung Mitte dieses Jahres zur Durchführun des von der rumänishen Regierung aufgestellten Finanz- un Wirtschaftsprogramms den Besivern der 7% Rumänien Monopolanleihe von 1929 für deren Dienst während der Zeit vom 1. August 1934 bis 1. Februar 1937 einschließli folgende Vorschläge gemacht: 1. Die Tilgung wird während dieser Zeit ausgesegt. 2. Die Kupons werden wie folgt bar bezahlt: Die Kupons pèx 1. 8. 1934 (Nr. 11) und 1, 2. 1935 (Nr. 12) mit 50 vS, die Kupons per 1. 8. 1935 (Nr. 13) und 1. 2. 1936 (Nr. 14) mit 53 vH, die Kupons per 1. 8. 1936 (Nr. 15) und 1. 2. 1937

durch italienishe Reederejzen nah skandinavishen Häfen erörtert wurden, weiß „Berlingske Tidende“ nunmehr zu berichten, daß dem Vernehmen nach die ttalienishe Ftalo-Somalo-Linie vom 1. No- vember an eine regelmäßige Verbindung zwischen italienischen

Schweden solle Stockholm und in Dänemark Kopenhagen ange-

laufen werden, weitere Anlaufshäfen jollen Gdingen, Danzig und

Kopenhagen, 18. Oktober. Nachdem seit längerer Zeit Pläne | hinsihtlich der Einrichtung eines regelmäßigen Schiffahrtverkehrs |

Hafenstädten und Skandinavien aufzunehmen gedenke. Fn |

(Nr. 16) mit 55-vH. Falls\das Monopolinstitut am 1. 2. 1936 in der Lage sein follte, seinen Verpflihtungen ohne irgendeine Fnanspruchnahme der Garantie des rumänishen Staates r.ah=- | zukommen, werden auf den an diesem Tage fälligen Kupon

Nr. 14 zusäßlich weitere 2 vH\ des ursprünglichen Fahreszins- | sabes gezahlt. Falls am 1. 2. 1987 die gleichen Vorausjetzungen gegeben sind, werden auf den an diesem Tage fälligen Kupon | Nr. 16 zusäßlich weitere 5 vH des ursprünglichen «Fahreszins- 1 jages gezahlt, Falls das Monopolinstitut während dex 3 Jahre

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