Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 247 vom 22, Oktober 1934. S. 4
Tabellarische Übersicht
über den Stand der Rinderpest, Maul- und Klauenseuche, Lungense
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Rinderpest Pestis bovina
Maul- und Klauenseuche
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Verantwortlich: für Schriftleitung (Amtlicher und Nichtamtlicher Teil), Anzeigenteil und für den Verlag: Direktor Dr. Baron von Dazur in Berlin-Wilmersdorf, für den Handels3teil und
übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lanbs\ch in Berlin-Lichtenberg.
Druck der Preußishen Druckerei- und Verlags-Aktiengesellshaft, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Fünf Beilagen (einshließl. Börsenheilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagen),
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Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger
Ir. 247
Devisenbewirtschaftung.
Nebenkoften der Wareneinfuhr. — Auch Aus- führer erhalten Verwendungs- und Einzel- genehmigungen.
Nach Runderlaß Nr. 117/34 AT und Il konnten allgemeine O und Devisenerwerbsgenehmigungen für die Bezahlung von Transportkosten, N und ähnlichen Nebenkosten nux noch Spediteuren, Frachtführern und Lager- haltern, -niht aber den Ausfuhrfirmen selbst erteilt werden. Die Reichsstelle für Devisenbewirtshaftung hat nunmehr in dem nach- stehend abgedruckten Schreiben vom 5. Oktober 1934 — Dev. À. 40 549/34 — an den Deutshen Jndustrie- und Handelstag sich damit einverstanden erklärt, daß auch Ausführern unter be- stimmten Vorausseßungen allgemeine Verwendungs- und Einzel- genehmigungen erteilt werden können: „Fn Verbindung mit dem Runderlaß 117/34 ist verschiedentlih die Frage aufgeworfen worden, ob niht auch Ausführern allgemeine Verwendungs- genehmigungen zur Bezahlung von Transportkosten, Hafenkosten und Zöllen zu erteilen seien. Fn der Regel wird sih die Er- teilung einer solhen Genehmigung nicht als" notwendig erweisen, weil der Ausführer entweder einen inländischen Spediteur beauf- tragt und dieser dann auf Grund der ihm erteilten allgemeinen Erwerbsgenehmigung Devisen zur Bezahlung ausländischer Transportkosten und Zölle anfordern kann, oder der Ausführer unmittelbar die Reichsbahn beauftragt und dann die Nebenkosten lediglich in den Abrechnungen der Eisenbahnverwaltungen er- sheinen. Die erwähnte Frage kann daher nur dann praktisch werden, wenn der Ausführer ohne Beaustragung eines inländi- hen Spediteurs unmittelbar mit Ausländern, insbesondere aus- ländischen Spediteuren, zusammen arbeitet und diese dann von ihnen verauslagte Transportkosten und Zölle zurückfordern, oder wenn die Ausfuhrware, was in Grenzgebieten vorkommen wird, durch Lastautos ins Ausland geschafft wird und hierbei Zoll zu erlegen is und Ausgaben für Betriebss\toffe und Reparaturen entstehen. Für diese Fälle bin ih damit einverstanden, daß auch Ausführern allgemeine Verwendungsgenehmigungen und Einzel- genehmigungen erteilt werden. Die in meinem Runderlaß 117 Abschnitt A 12 erwähnte Genehmigung wäre dann also auhch auf die Posten a und e in Abschnitt A T1 auszudehnen. Anträge
Wirtschaft des Auslandes.
Günstige Wirtschaftsentwictlung in Schweden.
Stocholm, 21. Oktober. Fn dem neuesten Vierteljahresheft der Statistishen Abteilung der Skandinaviska Kreditaktiebolaget wird festgestellt, daß die Geschäftstätigkeit in Schweden auch im dritten Viertel des laufenden Jahres sehr belebt war. — Der Außenhandel Schwedens hat si günstig entwickelt und in den ersten aht Monaten des laufenden Fahres denselben Wert- umfang erreiht wie 1931. Was die Ernte in Schweden an- betrifft, ist festzustellen, daß sie gut, vielleicht sogar besser als die im Vorjahre ausgefallen ist. j 1
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Steigender Einfuhrüberschuß in Norwegen.
Oslo, 21. Oktober. Die Einfuhr Norwegens in den ersten neun Monaten d. F. belief sich auf 540,5 (489,0) Mill. Kr., der eine Ausfuhr von 419,8 (405,3) Mill. Kr. gegenüberstand. Der Einfuhrübershuß beträgt damit 120,7 gegenüber 83,7 Mill. Kr. in der gleichen Zeit des Vorjahres. Al erwähnen ist, daß die Ausfuhr von Papiermasse von 94,1 Mill. Kr. im Vorjahre auf 104,2 Mill. Kr. gestiegen ist, während die von Fetten und Oel um 9 auf 22,0 Mill. Kr. zurückging.
Die Umschuldung der lettischen Landwirtschaft.
Riga, 21. Oktober. Da sich die bisherigen Maßnahmen zur Eanierung der lettishen Landwirtshaft noch teilweise als un- enügend ertoiesen, faßte die Lettishe Agrarbank weitergehende eshlüsse. Danach werden in die Sanierungsaktion jezt auch Bauernhöfe einbezogen, deren Vershuldung mehr als 75 vH des Wertes beträgt. Zu diesem Zwecke werden Ergänzungskredite in Höhe von 8 Mill. Ls. bereitgestellt, so daß die Gejamtsumme der Umschuldungskredite sich nunmehr auf 20 Mill. Ls. beläuft. Ferner erhâlt die Agrarbank das Recht, Versteigerungen landwirtschaft- liher Objekte auf zwei bis drei Monate zu vertagen, um in der Zwischenzeit die Neuregelung vorzunehmen.
Die Maßnahmen zur Entschuldung der polnischen Landwirtschaft.
Warschau, 20. Oktober. Der polnishe Finanzminister Sawadzki veröffentliht in der amtlihen „Gazeta Polska“ die Richtlinien der Regierung für die große Entshuldungsaktion der Landwirtschaft, die in den näthsten Tagen durch Verordnungen des Staatsprasidenten ihre geseßlihe Form finden wird. Die ge- plante Entshuldungsaktion kann nach Auffassung des Finanz- ministers nur einmalig und endgültig sein, da die Wiederholung einer solhen Maßnahme die Grundlagen des Kredites ershüttern mußte. Die bevorstehenden Verordnungen, die natürlich sehr stark in privatrehtlihe Beziehungen eingreifen, erhalten den Grund- sas der Unberührbarkeit der Kapitalsjumme der Gläubiger auf- recht. Sie bereiten die Entshuldung auf dem Wege der Umwand- lung der privaten Schulden in langfristige Kredite vor. Diese Kredite werden in die Form von 414 prozentigen Pfandbriefen Umgewandelt, die der Gläubiger al pari annehmen muß. Diese Pfandbriefe sind im Laufe von 50 Jahren rückzahlbar. Eine zweite Maßnahme ist die Verteilung der Rückzahlung des privaten Schuldkapitals der kleineren und mittleren Landwirtschaft auf 14 Fahre bei Herabseßung der Zinsen auf 3 vH. Der organi- sterte Kreditapparat wird in allen diesen Maßnahmen bevorzugt behandelt gegenüber dem Einzelgläubiger, um das Vertrauen in die Kreditinstitutionen nicht zu ershüttern. Bei den Enshuldungs- maßnahmen selbst wird die kleine Landwirtschaft besonders weit- gehend mit Sei Gan cen versehen. Der Staat selbst wird etwa §0 Millionen an Schulden abschreiben, die der staatlihen Land- wirtshaftsbank und dem Fonds der Agrarreform zugute kommen.
Schwierige Verhältnisse im tchecho-slowakischen Vergbau. á Prag, 20. Oktober. Das Tschhechoslowakishe Staatsamt gibt alljährlih über den Bergbau eine ausführliche Leistungs- und Lohnstatistik heraus. Die nun erschienene Ans für das Bahr 1933 hat mit ihren Erhebungen über die Verminderung der Anzahl der Bergarbeiter, der Anzahl der verfahrenen Schichten
Berlin, Montag, den 22. Aktober
1934
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auf Erteilung von Einzelgenehmigungen können vorläufi Devisen-
besonderer Kennzeihnung unter Kosten A 8 der Liste für anforderungen vermerkt werden. — Jh ersuche, sorgfältig zu prüfen, ob die Erteilung solher Genehmigungen im Einzelfall erforderlich ist, und auch die Höhe der in den Anträgen bezetich- neten Beträge genau zu untersuchen.“
Das Niederländische Clearing-Fnfstitut zum deutsch-niederländischen Clearing-Abkommen.
_ Amsterdam, 21. Oktober. Dieser Tage fand zwischen dem Niederländischen Clearing-Jnstitut, den Haag, und der Deutschen Handelskammer für die Niederlande, Amsterdam, eine Unter- redung über Fragen des deytsch-niederländishen Clearing-Ver- trages vom 21. September 1934 statt, wobei einige bei der Durch- führung des Clearing® entstandene strittige Punkte geklärt werden konnten. Das Niederländishe Clearing-JFnstitut hat nun für Holland Richtlinien herausgegeben, in denen im einzelnen fest- M wird, daß dem Clearing-Geseß Rechnungen dann unter- legen, wenn die Ware nach dem 15. August 1934 über die Grenze gegangen ist, und ferner, wenn der Zahlungstermin nah dem 24. September 1934 einschließlich liegt. (Die 14 Tage Sicht, die im allgemeinen dem holländishen Schuldner gewährt werden mussen, betrahtet man als Gewohnheitsrecht untd müssen von vornherein berücksihtigt werden.) Kom.pensationsgeschäfte sind dann möglih, wenn sie vor dem 24. September 1934 abgeschlossen waren und die Genehmigung von deutscher Seite erteilt war. Für spätere Kompensationsgeschäfte besteht noch keine Regelung; hierfür sind Genehmigungen von beiden Seiten zu beantragen. Grundsäßlih kommen überhaupt solhe Geschäfte nur in Frage, wenn einerseits die aus Deutshland zu liefernden Artikel in Holland nicht kontingentiert und andererseits die aus Holland ausgeführten Erzeugnisse holländishen Ursprungs sind. Die wei- teren Feststellungen des holländishen Clearing-Înstituts betreffen die Behandlung der E der“ Akzepte, der Vertreterprovisionen, der Rechnungsbeträge, Frahht- und HZoll- spesen bei Franko-Haus-Lieferungen, die Verwendung eines ge- wissen Prozentsaßes fälliger Rehnungen für Reisezwecke und das Recht der Banken, FJnkassos auszuführen.
Bestürzung hervorgerufen. Wenn man das Jahr 1929 zu Ver- O heranzieht, muß man feststellen, daß die Zahl der
ergarbeiter um 24 vH auf 8862 zurückgegangen ist; die ver- fahrenen Schichten sind um 44 vH auf 17 902000 gesunken, der Lohn der Bergarbeiter um 43 vH, der jährlihe Verdienst eines Bergarbeiters um 24 vH. Als Ursache dieser shlechten Lage im Bergbau wird angegeben, daß diese hauptsächlih auf die Krise im tshehoslowakischen Roblenbévabair zurückzuführen ist, dessen Um- fang 95 vH des gesamten Bergbaues ausmacht. Diese Krise ist eine Folge des geringeren Fnlandsverbrauchs, andererseits haben auch die Ausfuhrzifferit “einen Rückgang“ "erfahren. Die an- dauernde Abnahme in der Kohlenför Dé — innerhalb des leßten Berichtsjahres fiel der Steinkohlenverbrauch um 1s Mill. t (gegenüber 1929 eine Abnahme um 26 vH) — beweist, daß eine Wirtschaftsbelebung in der Tshechoslowakei noch nit eingeseßt hat.
Steigerung der ungarishen Kleinautoeinfuhr.
Budapest, 21. Oktober. Jn einer Konferenz der Autointer- essenten erklärte der ungarishe Handelsminister, daß die Regie- rung bereit sei, zur Förderung der Kleinautoeinfuhr weitere Konzessionen einzuräumen. Dagegen können für die Einfuhr von Großwagen keine Erleichterungen gewährt werden. Dem Wunsche der Fnteressenten, die Autosteuer aufzuheben und nur eine Benzinsteuer zu erheben, könne gegenwärtig noch nicht ent- sprohen werden. Vor kurzem hat eine englishe Autofabrik dem ungarischen Handelsministerium den Antrag gestellt, gegen Ein- fuhr von 100 Automobilen ungarishe Agrarprodukte zu über- nehmen. Zugleich aber verlangte die englishe Firma für ihre Kleinautos eine Zollermäßigung bzw. vollkommene Zollfreiheit. Einstweilen wurde dieser Antrag ablehnend erledigt, dürfte aber zu Sea des neuen Jahres neuerdings zur Beratung gestellt werden.
Die Neuregelung ber rumänischen Einfuhr. Förderung der Ausfuhr.
Bukarest, 20. Oktober. Die großen Gegensäve, die \ich zien dem Handels- und dem Finanzministerium über die euregelung der Einfuhrordnung geltend machten und die grund- säzlih die shon beschlossene Aufhebung der Kontingentierung wieder umwerfen, haben, wie erwartet, zu einer Kompromiß- lösung geführt, die das Kontingentierungssystem als solhes noch bestehen läßt, Jm heutigen inisterrat wurde der Handels- minister bevollmächtigt, die Durhführungsverordnungen für diese Kompromißformel auszuarbeiten. Dieses Ergebnis ift in weitem Maße als ein Beweis dafür anzusehen, daß der Standpunkt des N über den des Handelsministers, der bie Auf- ebung dex Kontingentierung angestrebt hatte, die Oberhand ge- wonnen hat. Die neue Einfuhrordnung geht von den Grund- säßen aus, daß zur Erreihung einer aktiven Handelsbilanz die Ausfuhr um 30 “vH übex der Einfuhr zu liegen habe. Die für die Zahlung der Schuldenabschnitte erforderlihen Beträge sollen aus den durh diesen 30 igen Ausfuhrübershuß stammenden Devisen entnommen werden, während die verbleibenden 70 vH der e Du b der Einfuhr dienen sollen. Die Förderung der Ausfuhr joll durch die A einer Vorzugsbehandlung für verschiedene Asfuhrartikel, wie Erdöl, Getreide und Heu, er- gf Die neue Regelung tritt am 15. November für die Aus- uhr und am 1, Dezember für die Einfuhr in Kraft. Bis dahin wird eine Uebergangsregelung entsprehend den bisherigen Kon- tingentierungsbestimmungen gehandhabt, wobei den Einführern die Hälfte der im lebten Vierteljahr 1933 gewährten Kontingente bewilligt wird. Die Annahme ist nit unberetigt, daß auch die neu beshlossene Einfuhrordnung noch fkeinesfalls als endgültiges Ergebnis der diesbezüglichen innerhalb der Regierung laufenden Erorterungen anzusehen ist.
Stellungnahme der Lancashire-Fndustrie zu den rumänischen Schulden.
London, 20. Oktober. Jn einer Versammlung in Manchester, bei der alle Handelskammern von Lancashire vertreten waren,
Berliner Börse am 22. Oktober.
Käufe in Aktien — Renten ruhiger.
Mit Beginn der neuen Woche hat sih an der Berliner Börse auch wieder das Fnteresse für Aktien eingestellt. Es handelte fi dabei in der Hauptsache um Rückkäufe der Kulisse, aber vereinzelt zeigten sih auch Anlagebedürfnisse der Privatkundshaft. Renten dagegen tendierten, ausgehend von Altbesit, die auf das Dementi über die Umtauschversionen unter Abgabedruck lagen, s{chwächer. 3m Verlauf wurde die Tendenz in Aktien ziemlih fest und das Seschäft nahm an Umfang zu. Besondere sahlihe Gründe für die Kursentwicklung lagen nicht vor, vielmehr dürfte das Fnteresse für Aktien rein börjentechnisch zu erklären sein. Auf den meisten Marftgebieten hörte man zum Schluß des Verkehrs die höchsten Tagesfurse. :
Montanwerte machten die allgemeine Aufwärtsbewegun niht ganz mit. Fmmerhin gewannen Harpener 14 und Hoef 1 vH. Bei eintretendem Materialmangel zogen Stolberger Zink um 474 vH. an. Am Braunkohlenmarkt ershienen Flse wiederum mit dem ++zeihen und wurden, ohne daß ein Kurs zustande fam, gegenüber der leßten Notiz vom Freitag ca. 9 vH höher bewertet. Eintracht gewannen 24, Bubiag 2 vH. Die ange- kündigte Ermäßigung der Kalipreise führte im Verlauf zu Rück- gängen bei Aschersleben um 4 vH, Westeregeln um 24 vH. J. G. Farben lagen gut gehalten. Deutsche Erdöl zogen um 1 vH an. Am Elektromarkt zeigten AEG. lebhaftere Umsätze (plus 1), auch Accumul. (plus 3) und Chade (plus 3/4 M) waren peiragt, Fn Fulius Berger (plus 2) ging die Kulisse mit Rück- äufen vor. Bei Orenstein (plus 14) erwartet man demnächst eine Verwaltungserklärung über günstigen Geschäftsgang. Auf Grund günstiger Abshlußerwartungen lagen auch verschiedene Brauereiaktien höher. So besonders Dortmunder Union (plus 3) und Engelhardt (plus 214). Fnteresse zeigte sich noch für BMW. (plus 114) und AG. für Verkehrswesen (plus 114).
Am Kassamarkt waren die Umsäte teilweise etwas lebhafter. Großbankaktien blieben unverändert. Unter ‘Renten wurden be- sonders Altbesig (minus 1%) angeboten. Hiervon ausgehend zeigten sih au bei den anderen Rentenpapieren leihte Rüfgänge, die aber über s vH kaum hinausgingen. Am Geldmarkt ist die Lage unverändert. Tagesgeld kostete 4—4"4 vH, teilweise darunter. Am internationalen Devisenmarkt lagen Pfund und Dollar \chwächer. Das Pfund stellte sich in Berlin auf 12,24 (12,29) und der Dollar auf 2,474 (2,475) RM.
Warnung vor Mißleitung des kaufenden Publikums.
Jn Berlin und anderen Großstädten ist hier und da zu beob= ahten, daß Geschäftsleute in Verkennung der tatsählihen Si=4 tuation auf eine angeblih kommende Warenverknappung hin= weisen, um ihre Kundschaft zu Vorratskäufen zu veranlassen, die über den gewohnten Bedarf hinausgehen. Ein derartiges Ver- halten ist durch nihts begründet und erklärt sih offensihtlich aus der Ueberinteressiertheit von Verkäufern, die hierbei ihren Nußen suhen. Der Reichsminister für Volksaufflärung und Propaganda bittet alle Volksgenossen, diesem Verhalten einzelner Geschäfts- leute entgegenzutreten, da die Tatsahen auch nicht die leisesten Befürchtungen einer Warenverknappung rechtfertigen, und fordert insbesondere alle Parteigenossen auf, die Firmeninhaber, die selbst oder deren Verkäufer fahrlässig oder gewissenlos dieser Aufklärung guwiderhandeln, zurechtzuweisen und nötigenfalls zur Anzeige zu bringen.
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u. a. auf die Lancashire von Rumänien g Summen hingewiesen wird. Die eine Entschließung drückt Erstaunen dar- Über aus, daß die rumänishen Schulden an Lancashire mehr als eine halbe Million Sterling betragen, obwohl es in diesem Falle keine Devisenshwierigkeiten gebe. Der Regierung wird vorge- shlagen, eine Clearingstelle einzurihten, wenn von rumänisher Seite keine befriedigenden Vorshläge zur Klärung der Lage ges macht werden.
Ausbau der italienischen Bankeninteressen in Oesterreich.
„ Wien, 22. Oktober. Wie die Blätter melden, wird in der nälsten eit eine Umorganisation der italienishen Bankeninter- essen in esterreih erfolgen. Die wirtshaftlihen Belange der Societa Jtaliana di Credito werden weiter durch geschäftliche Transaktionen durhgeführt. Daneben wird unter der Mitwikung der Banco Commerciale ein neues österreihishes Jnstitut, die Banta Commerciale d’Austria, gegründet, deren Kapital 10 Mill. Schilling betragen dürfte. Diese Neugründung wird in finan- ziellen Kreisen als Ausdruck des steigenden italienishen Interesses f U der österreihish-italienishen Wirtschaftsbeziehungen gewertet.
Stillegung der Citroën-Werke in Frankreich?
Paris, 22, Oktober. Von kommunistisher Seite waren die Arbeiter eines der größten französischen Automobilwerke aufgefor- dert worden, die Fabrikräume niht zu verlassen, wenn ihnen ihr Wochenlohn niht oder nit vollständig ausgezahlt würde. Der (ozialistishe „Populaire“ wirft heute die Frage auf, ob die
itroën-Werke tatsählih, wie gerühtweise verlaute, heute abend nah Entlöhnung der Arbeiter thren Betrieb stillegen würden, da sie angeblih niht mehr ihren Verpflichtungen nahkommen könnten. Damit würden 22500 Arbeiter auf die Straße geseßt. Das Blatt läßt die Möglichkeit eines bereits erfolgten oder noh bevorstehenden Eingreifens der Regievung offen.
Chilenischer Stickstoff für Frankreich. Paris, 21. Oktober. Fm Verlauf der fran osish-chilenishen Handelsvertragsverhandlungen hat die Parísée Kaieraas Ie Aufnahme von 80 000 t cilenishen Stickstoffs nah Frankrei im Austausch gegen gewisse andere Zugeständnisse angeboten.
___ Eisenpreiskampf in Zndien. ,_ Paris, 20. Oktober. Nach einer Meldung der „Usine“ haben die englischen Hüttenwerke, die den indishen Markt bearbeiten beschlossen, sich niht mit der zu Aan Gunsten stark differen- zierten neuen r eiezgebnmn zusriedenzugeben, sondern dar- über hinaus -an idre i rundprélie no stark zu ermäßigen, um den kontinentaten ttbewerb' in JHdien lahmzulegen. Da der indische Markt niht enwithtig “ist, werden sich die internationalen Verkaufsverbände unter Umständen gezwungen sehen, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um den englishen Stoß abzu- fangen. Bis das englishe Verhältnis zu den internationalen
und des Zujammen[shrumpfens, des Einfommsns dex Vexgarbeiter.
wurden Entihliekungen angenommen, in denen die Regierung |
Verkaufsverbänden geregelt ist, droht also ein analo-kontinentaler Rreistampi am indilidien Maxi. 5