1934 / 267 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Nov 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 267 vom 14. November 1934.

Oeffentliche Finanzen und Wirtschaft.

Eine Mahnung des Reichsfinanzministers an das Fnland und Ausland.

Jn. Aachen sprach am Montagabend der Reichsminister der Finanzen, Graf Schwerin von Krosigk, über „Oeffentliche Finan- zen und Wirtschaft“. Er erinnerte an die Scheinkonjunktur, die mit Hilfe der Auslandskredite erzeugt wurde, und an den großen Fehler, daraus nicht die Reserve zu schaffen für die Krisenzeit, die unvermeidlich in dem Augenblick kommen mußte, in dem die Kredite niht mehr flossen. Die dann folgende Drosselung der Ausgaben verringerte niht nur alle Einnahmen, sondern erhöhte auch die Ausgaben für die Arbeitslosigkeit und schädigte die Steuermorall. /

Die erste Wende dieser Politik kam Ende Januar 1933, als man die Sicherung des Haushalts aufbaute auf das Vertrauen des Volkes. Praktisch geschah das durch Vermehrung und Verstärkung der öffentlichen Aufträge einerseits und den Anreiz zur Vermeh- rung der Privataufträge andererseits. Auch das zusäßliche Arbeitsbeschaffungsprogramm war nicht eine künstliche, sondern eine echte Arbeitsbeschaffung, weil es gleichzeitig der Wirtschaft Anstoß zur Jnitiative gab. Mit Nachdruck wies der Minister auf die Notwendigkeit hin, die Arbeiterschaft, die am stärksten den Wirkungen von Krisen ausgeseßt sei, durch Siedlung krisenfest zu machen.

Für die Belebung der privaten Fnitiative nannte der Minister zahlreiche Beispiele, u. a. die Steuererleichterungen und die Chestandshilfe. Hier sei eine sehr dringlih gewordene Be- völkerungspolitik durchgeführt worden, weil unser Volk im Begriff stand, zu sterben. Wirtschaftlih war es einer der unfaßbarsten Jrrtümer der Nachkriegsjahre zu glauben, die Axbeitslosigkeit fönne..duxh. Verminderung der Kinderzahl bekämpft werden. Wenn das neue Einkommensteuergeseß nicht überall volle Zufriedenheit hervorgerufen habe, so sei das zu verstehen, aber jede Steuer- senkung habe ihre Grenzen. Hier liege die Grenze in der Vorbe- lastung der kommenden Jahre durch die Rückzahlung der Kredite, die zur Finanzierung der zusäßlichen Avbeitsbeshaffung aufge- nommen worden sind. Die oft gestellte Frage, woher das Geld für die Finanzierung der Avrbeitsbeschaffung genommen wurde, beantwortete dex Minister dahin, daß es in Wechseln von den Sparkassen und Banken, u. a. auch von der Reichsbank, gegeben worden sei. Die Einlösung dieser Wechsel belaste zwar die kom- menden Fahre, aber abgesehen davon, daß im Fahre 19383 gar keine andere Wahl ‘gegeben war, sei es eine einfache Rechnung zu be- weisen, daß die Rückzahlung der Wechsel durch die Ersparnisse aus Aufwendungen für Arbeitslosenhilfe und Steuercinnahmen aus der Wirtschaftsbelebung gesichert sei.

Auf dem Gebiete der Finanzwirtschaft werden wir bestimmt niht pleite gehen, erklärte der Minister, machte aber auf Ge- fahrenherde aufmerksam. Alte Weiber beiderlei Geschlechts mach- ten aus einex leiht verständlihen Knappheit die Uebertreibung eines Mangels. Es sei ganz selbstverständilih, daß die Deckung des neugeweckten Mehrbedarfs auch eine vermehrte Einfuhr von

Rohstoffen erfordere. Die Devisenshwierigkeiten seien cine Folge des Versailler Diktats. Deutschland, das industrieintensivste Land der Welt, sei durch das Versailler Diktat das rohstossärmste und damit kapitalärmste Land geworden. Das sei etwas, was es sonst in dexr Welt niht gebe. Stets seien die großen Fndustrieländer Gläubiger gewesen und hätten Kredite an die Rohstoffländer ge- geben, die damit ihre Rohstoffe bezahlten. Nachdem uns unsere Rohstoffgebiete genommen worden seien, wir also mehr noch als früher Rohstoffe kaufen und mit Devisen bezahlen müßten, sollten wix auch noch politishe Schulden bezahlen. Das Ausland, das wohl wisse, daß eine solche Bezahlung nux durch Ware möglich sei, verweigere die Abnahme dieser Waren. Das sei widersinnig. Wir haben stets unseren Gläubigern gesagt: Wir wollen zahlen, laßt uns zahlen mit dem, was Deutschland leisten kann, mit Waren und mit Diensten. Aber Wareu von Deutschland ab- lehnen und gleichzeitig Bezahlung von Deutschland fordern, das ist ein wirtschaftliher Jrrsinn und ist niht durchführbar. Jh hoffe, daß wir s{chließlich doch einmal mit diesen ganz selbstverständ- lihen und ganz klaven Beweisgründen Gehör finden werden. Vorläufig bleibt uns nihts weiter übrig, als den bisherigen Weg zu gehen; jeden Versuh zu machen, unsere Ausfuhr zu fördern, aber auch unsere Einfuhr aus dem Ausland einzuschränken. Dabei bat dex Minister ein Wort nicht anzuwenden, das er hasse, das Wort: Ersaßstofse. Was wir selbst erzeugen, sind niht Ersaßt- stoffe. Ebensowenig wie der Rübengucker ein Ersaßstoff war für den Rohrzucker. Der neue Devisenplan wird zweifellos Schwierig- keiten bereiten, niemals aber fühlbaren Mangel bringen, wenn nicht das deutshe Volk selbst die Nerven verliert und durxch un- gerechtfertigte Hamsterei Schäden hevbeiführt, zu“ denen kein An- laß vorliegt. Hamsterei würde nur zur Preistreiberei führen. Daß die Regierung jeder Preistreiberei scharf entgegentritt, hat

sie durch die Ernennung Dr. Goerdelers zum Preiskommissar und |

durch dessen Sofortmaßnahmen bewiesen. Alle diese Finanz- und Wirtschaftsmaßnahmen dex Regierung bedeuten niht das Ende der freien Wirtschaft. Dex Staat s{hreibt nicht jedem Betrieb die Einzelheiten seines Handelns vor, sondern er gibt nur die Richt- linien, mit denen er die Wirtschaft lenkt und leitet, um aus der marxistishen Entstellung der Begriffe von der Ehre der Arbeit und der Ehre des Handelns herauszukommen.

Stürmischen Beifall fand der Minister, als er erklärte: Der föniglihe Kaufmann war in dem Augenblick vershwunden, als über dem Hauptbuch niht mehr stand „Mit Gott“. Falsch wie der ganze Marxismus, war auth “sein Glaube an ein Primat der Wirt- haft vor dex Politik, Mit dieser Lehre machte der Staat selbst der Wirtschaft Konkurrenz. E

Je stärker ein Staat ist, um so weniger hat er es nötig, selbst Wirtschaft zu treiben. Darum ist unser Staatsziel: Ein starker, ehrbarer Staat und in der Hut dieses Staates eine freie ehrbare Wirtschaft.

Wirtschaft des Auslandes.

Konferenz im Weißen Haus über den Warenaustaush mit Deutschland.

Washington, 14. November. Das „Fournal of Commerce“ berichtet über die Konferenz, die am Dienstag im Weißen Hause stattfand. Präsident Roosevelt ließ sich von Wallace, Peek und den Sachbearbeitern des Außenamts, ‘des Schaßamts und des Handelsamts über die Möglichkeiten des Warenaustausches mit Deutschland Vortrag halten. Peek wies darauf hin, daß Deutsch- land ein sehr guter Kunde der amerikanischen Baumtwollieferanten gewesen a und in der vergangenen Saison 8 vH der amerika- nishen Baumwollernte angenommen habe. Vertreter deutscher Baumbwolleinfuhrfirmen seien in Amerika eingetroffen, um Baum- wolle zu kaufen. Sie hätten jedoh dargelegt, daß dies nur im Wege des Warentaushes möglih sei. Andernfalls müsse sih Deutschland eigenen Rohstoffen zuwenden, was einen dauernden Verzicht auf amerikanische Baumwolle zur Folge haben könnte. Ackerbauminister Wallace erklärte dem Präsidenten Roosevelt, daß er dessen grundsäßlihe Stellungnahme hierzu benötige, da er noch vorx dem 1. Dezember die Vorschriften über die für das nächste Jahr zugelassenen Anbauflächen erlassen müsse. E von Präsident Roosevelt wie von den übrigen Konferenzteilne mern wurde der Standpunkt vertreten, daß die Erhaltung der deutschen Kundschaft wünschenswert sei. Schwierigkeiten bereite jedoch die Frage, welche Waren man dafür eintauschen solle. End- gültige Entschließungen seien, so erklärt das Blatt zum Schluß, noch nicht gefaßt worden,

Beruhigende ESrklärung des mexikanischen Finanzministers gegenüber WähHhrungsgerüchten.

Mexiko-Stadt, 13. November. Gegenüber Gerüchten, wonach das Papiergeld der Zentralnotenbonk, der Bank von Mexiko, un- gedeckt und daher wertlos sei, erklärt der Finanzminister, daß keinerlei Grund für Befürchtungen vorhanden sei, da den Ver- pflihtungen in Höhe von 200 Mill. Pesos Deckungsbestände von fast 216 Mill. Pesos gegenüberstehen. Die Gerüchte hatten in Guadalajara und Matamoros die Einlösung großer Papier- summen in Silbergeld- hervorgerufen. Die Umwechslung wurde jedoch überall in voller Höhe reibungslos durchgeführt.

Russische Maschinenbestellungen in USA.

Moskau, 13, November. Die Gesellschaft Amtorg in New York hat in USA. verschiedene Maschinen im Werte von 2 Mill. Dollar für die russishe Fndustrie gekauft. Nach den bisherigen Mitteilungen wird ein Teil des Kaufpreises sofort eingezahlt, der andere Teil gegen kurzfristige Kredite. Die Garantie für die Bestellungen hat die Russishe Staatsbank übernommen.

Russische Textillieferungen nach Perfien.

Moskau, 13. November. Die russische Handelsvertretung in Teheran verhandelt zur Zeit über die Lieferung von russishen Textilwaren nah Persien. Die Verhandlungen stehen vor dem Abschluß. Die Russen haben die E der polnischen e unterboten und dürften daher den Zuschlag erhalten.

Die Entwicklung der Spareinlagen in Oesterreich.

Wren, 14. November. . Bei den im Reichsverband der Sparkassen Oesterreihs vereinigten Sparinstituten nahmen die Spareinlagen in der ersten Hälfte des Monats Oktober um 8,7 Mill. 8 zu. Jn derx zweiten Oktoberhälfte war ein Rückgang um 3,4 Mill, § zu verzeichnen, so daß sih im Endergebnis im Oktober gegenüber dem Monat September eine Steigerung der Spareinlagen um 5,33 auf 1541 Mill. S ergibt.

Nüickgängiger Ausfuhrüiberschuß im litauischen Außenhandel.

Kowno, 13. November. Jn den ersten zehn Monaten dieses Jahres betrug die litauishe Ausfuhr 119,6 Mill. Lit. gegenüber 132,1 Mill, ährend der gleichen Zeitspanne des Vorjahres, die Einfuhr 117,4 Mill. Lit gegenüber 119,8 Mill. Lit. Es besteht also noch ein Ausfuhrübershuß von 22 Mill. gegenüber einem solhen von 12,3 Mill. Lit in derselben Vorjahrszeit.

Vorgriffe auf spätere Kontingentsperiode im Warenverkehr mit Frankreich möglich.

Für die Bewirtschaftung der französishen Einfuhrkontingente durxh die deutshen Kontingentsbewirtschastungsstellen hat, wie der „Konfektionär“ meldet, die französishe Regierung zugestanden, eh die jeweils in einem Kontingentsabschnitt (Kalenderviertel- jahr) niht ausgenußten Mengen auf die nächstfolgende Kontin- gentsperiode übertragen werden können, und daß darüber hinaus auch ein Vorgriff auf die nächstfolgende Kontingentsperiode zu- lässig ist. Diese Bestimmung ist von besonderer Wichtigkeit für die Ausfuhr solher Erzeugnisse, deren Absaß im Verlaufe des Jahres erheblihen Schwankungen unterliegt (Mode-, Saison- und Witterungseinflüsse), so daß bei der bisherigen gleihmäßigen Aufteilung des Fahreskontingents auf die einzelnen Kontingents- perioden in dem einen Kalendervierteljahr das Kontingent nicht voll ausgenußt werden konnte, während es im nächsten Vierteljahr als Befriedigung des Ausfuhrbedarfs nicht ausreihte. Auf em Textilgebiet ist diese Uebertragung der französishen Einfuhr- kontingente für baumwollene Gewebe, Wäsche, Strümpfe und Socken, Kleider und Kleiderzubehörgegenstände zugelassen.

Berlin, 13. November. Preisnotierungen für Nahrungs=- mittel. N U L Ns des Lebensmitteleinzel- handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel —,— bis —,— K, Langbohnen, ausl|. 40,00 bis 43,00 4, Linsen, kleine, 1933: 40,00 bis 42,00 M, 1934: 47,00 bis 49,00 Æ, Linsen, mittel, 1933: 43,00 bis 45,00 M, 1934: 52,00 bis 54,00 Æ, Linsen, große, 1933: 48,00 bis 50,00 M, 1934: 58,00 bis 75,00 4, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 80,00 bis 90,00 Æ Speiseerbsen, zollverbilligt 58,00 bis 62,20 4, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Bruch- reis 23,00 bis 24,00 4, Rangoon - Reis, unglasiert 24,50 bis 25,50 , Siam Patna - Reis, glasiert 30,00 bis 38,00 Æ,

S. 4

Ftaliener-Reis, glasiert 29,00 bis 30,00 46, Deutscher Völksreis ale 26,50 bis 27,50 Æ, Gerstengraupen, grob 35,00 bis 36,00 e erstengraupen, mittel 36,00 bis 40,00 4, Gerstengrüßé 29,59 bis 30,50 4, Haferflocken 36,00 bis 38,00 4, Hafergrüße, ges sottene 40,00 bis 41,00 #, Roggenmehl, Type 997 26,00 big 26 50 6, Weizengrieß, Type 405 38,00 bis 39,00 4, Hartgrieß 53,00 bis 54,00 4, Weizenmehl, Type 790 31,50 bis 32,50 6 Weizenmehl, Type 405 37,00 bis 42,00 4, Kartoffelmehl! superior 35,50 bis 36,50 4, Zucker, Melis 68,00 his 68,50 4, Zuder, Raffinade 69,50 bis 70,50 6, Zucker, Würfel 74,00 bis 79,50 A, Röstroggen, glasiert, in Säcken 33,00 big 35,00 , Röstgerste, glasiert, in Säcken 33,00 bis 36,00 46 Malzkaffee, glasiert, in Säcken 42,00 bis 48,00 46, Rohkaffee' Santos Superior bis Extra Prime 326,00 bis 360,00 4, Roh kaffee, Zentralamerikaner aller Art 340,00 bis 500,00 4, Röste kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 390,00 bis 440,00 46, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 428,00 bis 590,00 6, Kakao, stark entölt 180,00 bis 190,00 4, Kakao, leiht entölt 200,00 bis 220,00 , Tee, chines. 810,00 bis 880,00 M, Tee, indish 900,00 bis 1300,00 6, Ringäpfel amerikan. extra choice 178,00 bis 192,00 „é, Amerik. Pflaumen 40/50 in Kisten 86,00 bis 88,00 1, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese # Kisten 55,00 bis 58,00 M, Korinthen choice Amalias 56,00 bis 58,00 4, Mandeln, süße, handgew., # Kist. 168,00 bis 173,00 46, Mandeln, bittere, handgeïv., + Kist. 208,00 bis 212,00 #4, Kunsthonig in + kg-Padungen 71,00 bis 73,00 4, Bratenschmalz in Tierces 212,00 bis 214,00 46, Bratenshmalz in Kübeln 214,00 bis 216,00 6, Purelard in Tierces, nordamerik. —,— bis —,— 4, Purelard in Kisten —— bis —,— A, Berliner Rohshmalz 194,00 bis 196,00 4, Sped, inl., ger., 190,00 bis 200,00 /6, Deutsche Marken« butter in Tonnen 286,00 bis 288,00 4, Deutshe Markenbutter A 296,00 bis 298,00 4,“ Deutsche feine Molkereibutter in onnen 280,00 bis 282,00 46, Deutsche feine Molkereibutter gepackt 290,00 bis 292,00 4, Deutsche Molkereibutter in Tonnen 274,00 bis 276,00 6, Deutsche Molkereibutter gepackt 284,00 bis 286,00 4, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 296,00 bis 298,00 4, Aus landsbutter, dänische, gepackt 306,00 bis 308,00 4, Allgäuer , Stangen 20 % 92/00 bis 104,00 M, Tilsiter Käse, vollfett 148,00 bis 164,00 4, echter Gouda 40 % 200,00 bis 210,00 4, echter Edamer 40 %/% 200,00 bis 210,00 4, echtecr Emmentaler (vollfett) 190,00 bis 220,00 4, Allgäuer Romatour 20 9/6 96,00 bis 110,00 46. * (Preise in Reichsmark.)

Verichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärkten.

Devisen.

Danzig, 13. November. (D. N. B.) (Alles in Danziger Gulden.) Banknoten: Polnische Loko 100 Zloty 57,84 G., 57,95 B, 100 Deutshe Reihsmark —,— G, —,— B., Amerikanische (5- bis 100 - Stückte) —— G., —— B. Schecks: London ,— G., —,— B. Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 57,883 G, 57,94 B. Telegraphische: London 15,354 G., 15,394 B., Paris 20,19 G.,, 20,23 B.,, New York 3,0640 G., 8,0700 B., Berlin 123,08 G., 123,32 B.

Wien, 13. November. (D. N. B.) Amsterdam 284,10, Berlin 168,69, Budapest 124,294, Kopenhagen 93,70, London 21,027, New York 419,79, Paris 27,69, Prag 17,53, Zürich 136,61, Marknoten 150,45, Lirenoten 35,84, Fugoslawishe Noten 9,13, Tscheho- slowakische Noten 16,60, Polnische Noten 79,18, Dollarnoten 415,59, Ungarische Noten —,—*), Schwedische Noten 106,96, Belgrad —,—, Berlin Clearingkurs 187,55. *) Noten und Devisen für 100 Pengö.

Prag, 13. November. (D. N. B.) Amsterdam 16,21, Berlin 963,00, Zürich 778,75, Oslo 602,50, Kopenhagen 535,00, London 120,10, Madrid 3275/4, Mailand -205,50, New York 23,99§, Paris 157,90, Stockholm 618,50, Wien 569,90, Marknoten 848,00, Polnishe Noten 455,00, Warschau 452,75, Belgrad 55,5116, Danzig 784,50.

Budapest, 13. November. (D. N. B.) Alles in Pengö. Wit 80,454, Berlin 136,30, Zürich 111,223, Belgrad 7,85.

London, 14. November. (D. N. B.) New York 49913/1z, Pari? 75,90, Amsterdam 739,75, Brüssel 21,44, Ftalien 58,37, Berlin 12,44, Schweiz 15,41}, Spanien 36,59, Lissabon 110l/z, Kopen- hagen 22,393, Wien 27,00, Fstanbul 618,00, Warschau 26,50, Buenos Aires 36,37, Rio de Janeiro 412,00. :

Paris, 13. November. (D. N. B.) (Schlußkurse, amtlich.) Deutschland —,—, London 76,05, New York 15,184, Belgien 353,75, Spanien 207,25, Stalien 129,85, Schweiz 4931/3, Kopen- hagen 339,00, Holland 1026,00, Oslo 381,00, Stockholm —,—, Prag —,—, Rumänien —,—, Wien —,—, Belgrad —,—, Warschau —,—

Paris, 13. November. (D. N. B.) (Anfangsnotierungen, Frei verkehr.) Deutshland —,—, Bukarest —,—, Prag —,—, Wien —,—, Amerika 15,182, England 76,08, Belgien 354,00, Holland 1025,75, Stalien 129,95, Shweiz 493,25, Spanien 207,25, Warschau —,—, Kopenhagen —,—, Oslo —,—, Stockholm —,—, Belgrad

Amsterdam, 13. November. (D. N. B.) (Amtlich.) Berlin 59,47, London 7,412, New York 1481/15, Paris 9,743, Brüssel 34,51, Schweiz 48,08, Jtalien 12,66, Madrid 20,20, Oslo 37,27, Kopen- hagen 33,124, Stockholm 38,25, Wien —,—, Budapest —,—, Prag 617,00, Warschau —,—, Helsingfors —,—, Bukarest —,—, Yoko- hama —,—, Buenos Aires —,—.

Züri, 14. November. (D. N. B.) (11,40 Uhr.) Paris 20,3l London 15,42, New York 3083/4, Brüssel 71,80, Mailand 26,374 Madrid 42,10, Berlin 123,75, Wien (offiz.) 72,97, Fstanbul 249,00.

Kopenhagen, 13. November. (D. N. B.) London 22,40, New York 448,75, Berlin 179,50, Paris 29,65, Antwerpen 104,50,

ürih 145,60, Rom 838,50, Amsterdam 802,80, Stockholm 115,65 Qoto 112,70, Helsingfors 9,95, Prag 18,85, Wien —,—, Warschau

Stockholm, 13. November. (D. N. B.) London 19,40% Berlin 156,50, Paris 25,60, Brüssel 91,00, Schweiz. Pläße 126,50, Amsterdam 262,75, Kopenhagen 86,85, Oslo 97,60, Washington 389,00, Helsingfors 8,60, Rom 833,50, Prag 16,75, Wien Warschau 74,00. /

Os1o0, 13. November. (D. N. B.) London 19,90, Berlin 161,00, Paris 26,40, New York 400,00, Amsterdam 270,00, Zürich 130,2% Helsingfors 8,90, Antwerpen 983,50, Stockholm 102,85, Kopen yagen 89,25, Rom 34,30, Prag 16,90, Wien —,— Warschau 76,50,

Moskau, 10. November. (D. N. B.) (Jn Tscherwonzen.) 1000 h Pfund 575,23 G., 576,96 B., 1000 Dollar 115,29 G- 115,64 B.,, 1000 Reichsmark 46,41 G., 46,59 B.

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Fortseßung des Handelsteils in der Ersten Veilage. S

Verantwortlich: oil für Schriftleitung (Amtlicher u. N CEE Teil), Anzeigente und für den Verlag: i ¡

Direktor Dr. Baron von Dazur in Berlin-Wilmersdorf für den Handelsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lantsch in Bexlin-Lichtenberg. i Druck der Preußishen Druckerei- und Verlags-Aktiengesellschafb Berlin, Wilhelmstraße 832. |

Vier Beilagen

(einschließl. Börsenbeilage- und - zwei Zentralhandelsregisterbeilagen

i

Erste Beilage

am Deutschen ReichSanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Nr. 267 _

Fortsezung des SandelsSteils.

London, 13. November. (D. N. B.) Silber Barren prompt 94!/,, Silber fein prompt 26?/z, Silber auf Lieferung Barren 95 00, Silber auf Lieferung fein 27,00, Gold 139/04. L

Wertpapiere.

Frankfurt a. M, 13. November. (D. N. B.) 5 % Mey. äußere Gold 12,25, 44 9a Frregation 8,75, 4 °/o Tamaul. S. 1 abg. 5,95 5 9% Tehuantepec abg. 7,50, Aschaffenburger Buntpapier 43,00, Cement! Heidelberg 109,50, Dtsch. Gold u. Silber 208,00, Dtsch, Linoleum 59,50, Eßlinger Masch. —,—, Felten u. Guill. 73.00, Ph. Holzmann 75,00, Gebr. Junghans 59,00, Lahmeyer 119,00, Mainkraftwerke 83,00, Schnellpr. Frankent. 9,00, Voigt u. Häffner 9,75, Zellstoff Waldhof 44,50, Buderus 82,75, Kali

steregeiÏn —,—-

E 13. November. (D. N. B.) (Schlußkurse.) Dresdner Bank 71,00, Vereinsbank 91,00, Lübeck-Büchen 80,00, Hambuxg- Amerika Paketf. (3: 1 zusammengelegte neue Stücke) 26%, Ham- burg-Südamerika 25,00 B., Nordd. Lloyd 28,75, Harburg. Gummi Phönix 29,50, Alsen Zement 188,00, Anglo-Guano 75,00 B., Dyn. Nobel —,—, Holstenbrauere! 94,00, Neu Guinea —,—, Otavi

Minen 11,75. : L Wien, 13. November. (D.N. B.) Amtlich. (Fn Schillingen.)

i Völkerbundsanleihe 100 Dollar-Stücke 526,50, do. 500 Dollar-

Stüde 525,00, 49/% Galiz. Ludwigsbahn ——, 4 % Vorarl- berger Bahn —,—, 8 9% Staatsbahn 66,00, Türkenlose 10,30, Wiener Bankverein —,—, Oesterr. Kreditanstalt —,—, Ungar. Kreditbank —,—, Staatsbahnaktien 20,25, Dynamit A.-G. 497,00, A. E. G. Union 2,30, Brown Boveri 24,00, Siemens - Schuckert ——, Brüxer Kohlen —,—, Alpine Montan 10,85, Felten u. Guilleaume (10 zu 3 zusammengelegt) —,—, Krupp A-G. —,—, Prager Eisen —,—. -Rimamurany 22,45, Steyr. Werke (Waffen) (zusammengelegte Stücke) ——, Skodawerke —,—, Steyrer Papierf. —,—, Scheidemandel —,—, Leykam Josefsthal 1,50. Amsterdam, 13. November. (D. N. B.) 79/0 Deutsche Reichsanl. 1949 (Dawes) 283,25, 54 9% Deutsche Reichsanl. 1965 (Young) 21,25 G., 221/ B.,- 6 °%/ Bayer. Staats-Obl. 1945 —,—, 70/4 Bremen 1935 —,—, 6 9/ Preuß. Obl. 1952 —,—, 7% Dresden Obl. 1945 —,—, 79% Deutsche Rentenbank Obl. 1950 ——, 70% Deutsche Hyp.-Bank Bln. Pfdbr. 1953 —,—, 7% Deutscher Sparkassen- und Giroverband 1947 —,—, 7 9/6 Px. Zentr.-Bod.-Krd. Pfdbr. 1960 —,—, 79% Sächs. Bodenkr.-Pfdbr. 1953 —,—, Amster- dämsche Bank -106,75, Deutsche Reihsbank —,—, 7%/ Arbed 1951 —,—, T 0/0 A--G. für Bergbau, Blei und Zink Obl. 1948 —,—, 8 9%) Cont. Caoutsch, - Obl. 1950 —,—, 7 9/6 Dtsch. Kalisynd. Obl, S. A 1950 36,00, -7 9/ Cont. Gummiw. A. G. Obl. 1956 —,—, 6% Gelsenkirhen Goldnt. 1934 —,—, 6 9/% Harp. Bergb.-Obl, m. Opt. 1949 ——, 6 9% J. G. Farben Obl. —,—, 79/9 Mitteld. ‘Stahlwerke Obl. m. Op. 1951 ——, 7 % Rhein.-Westf. Bod.-Crd.- Bank Pfdbr. 1953 —,—, 79% Rhein-Elbe Union Obl. m. Op. 1946 —,—, 79% Rhein. - Westf. E.-Obl. 5 jähr. Noten —,—, 7% Siemens-Halske Obl. 1935 —,—, 6 9/% Siemens-Halske Zert. ge- winnber. Öbl. 29320 —,—, 79/6 Verein. Stahlwerke Obl. 1951 26!/sg, 61% Verein. Stahlwerke Obl. Lit. C 1951 —,—, J. G. Farben Hert. v. Aktien —,—, T 9% Rhein-Westf. Elektr. Obl. 1950 —,—, 6 % Eschweiler Bergw. Obi. 1952 39,50, Kreuger u. Toll Winstd. Obl. —,—, 6% Siemens -u. Halske Obl. 2930 30,50, Deutiche

Berlin, Mittwoch, den 14. November

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 13. November. (D. N. B.) Die lehte diesjährige Kolonialwollversteigerung beginnt au 20. d. M. E wird E sichtlich am 13. Dezember beendet. Insgesamt dürften 176 500 Ballen verfügbar sein, darunter 80200 Ballen aus Australien, 81 500 aus

_1934

Neuseeland, 2100 vom Kap, 200 aus Kenya, 10 500 aus Südamerika und 2000 Ballen heimischer Herkunft.

_ Manchester, 13. November. (D. N. B.) Garne lagen stetig. P Gewebe war die Grundstimmung fest, da sih beträchtliche Na rage zeigte. Es kamen auch verschiedentlih Umsäße nah Indien und verschiedenen kleineren Absaßzgebieten zustande.

Jn Berlin festgestellte Notierungen für telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und e

Telegraphische Auszahlung.

14. November Geld Brie!

12,745 12,775 0,629 0,633 58,17 58,29

0,204 0,206 3,047 3/053 2,552 2558

55,01 55,63

81,02 81,18

12,435 12/465

68,68 68,82 5,485 5,495

16,38 16,42 2,304 2/358

168,10 1683,44 96,26 96,38

21,30 21,34 0,729 0,727

5,694 5,706 80,92 81/08

41,76 41,84 62,47 62/59 48,95 49,05 46,9% 47,05 11/285 11,305 2,488 2,492 64,10 64,22 80,65 80,81 33,97 834,03 10,375 10,39 1/971 1/975

1,049 1,051

13. November Geld Brief

12,795 0,625 98,29

0,206

3,053

2963 99,74 81,28 12,489

68,82 9,909

16,42 2,398

168,31 96,49

21,34 0,729

5,706 81,08

41,84 62,71 49,05 47,05 11,31 2,492 64,35 80,96 34,05 10,395 1,975

1,051

Ägypten (Alexandrien und Kairo) Argentinien (Buenos Aires) Belgien (Brüssel u. Antwerpen) Brafilien (Nio de Janeiro) Bulgarien (Sofia) . Canada (Montreal) . Dänematkt(Kepenhg.) Danzig (Danzig) England (London) . . Estland (Neval/Talinn) .. Finnland (Helfingf.) | 100 finnl. M. Frankrei (Paris) . | 100 Fres. Griechenland ( Athen) | 100 Drachm. Holland (Amsterdam und Notterdam). . | 100 Gulden Island (Neykjavik) . | 100 isl. Kr. Italien (Rom und Mailand) 100 Lire Japan (Tokio u. Kobe) | 1 Yen Iugo|lavien (Bel- grad und Zagreb). | 100 Dinar 100 Latts 100 Litas 100 Kronen

Lettland ()iga) . Litauen (Kozno/Kau-

100 Schilling 100 Zloty

nas) Norwegen (Oslo) . Oesterreih (Wien) . Polen (Warschau, Kattowiß, Posen) Portugal (Lissabon) . | 100 Escudo Numänien( Bukarest) | 100 Lei Schweden(Stoctholm und Göteborg) . . | 100 Kronen 100 Franken 100 Peseten 100 Kronen 1 türk. Pfund 100 Pengs 1 Goldpeso

1 ägypt. Pfd. 1 Pap. -Pes. 100 Belga

1 Milreis 100 Leva

1 fanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden

1 Pfund

100 estn. Kr.

12,765 0,621 98,17

0,204

3,047

2,997 59,62 81,12 12,499

68,68 9,495

16,38 2,394

167,97 56,37

21,30 0,727

9,694 80,92

41,76 62,59 48,95 46,95 11/29 2/488 64,23 80,80 33,99 10,375 1,971

1,049

Schweiz (Zürich, Basel und Bern). Spanien (Madrid u. - Barcelona) . Tfschechoslow. (Prag) Türkei (Istanbul) Ungarn (Budapest) - Uruguay (Montevid.) Verein. Staaten von

Wagengefielung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 13. November 1934: Gestellt 22067 Wagen.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sih laut Berliner Meldung des „D. N. B.“ am 14. November auf 39,50 46 (am 13. November auf 39,50 4) für

100 kg. Ausländische Geldsorten und Banknoten.

Ee En

13. November Geld Brief 20,38 20,46 16,16. 16,22

4,185 4,209

2,4429 2,462 2,442 2,462 0,593 "0,613 57,91 98,19 018 020

250 2,52 55/47 55,69 80,94 81,26 1242 12,46 1242 12,46

543 947 16,34 16,49 167,595 168,23 21,08 21,16 2113 2124 59,098 9,62

14. November Geld Brief

i | Notiz 20,38 20,46 20 Francs-Stüde . . für 16,16 16,22 Gold-Dollars . . « . E Stüd 4,185 4,205

Amerikani)che : 1000—5 Dollar . . | 1 Dollar 2,442 1 Dollar 2,442

2 und 1 Dollar. . Argentinische 1 Pap.-Peso | 0,601 Belgische 100 Belga 57,91 Brafiliani)he . . « .| 1 Milreis 0,18 Bulgarische. .. . | 100 Leva Canadi\che l fanad. Doll.| 2,495 Dänische -… « « « « « « | 100 Kronen | 55,36 80,84 12,40

Danziger . 100 Gulden 12,40

Sovereigns. . ....

2,462 2,462 0,621 58,15 0,20

2015 D5,D8 81,16 12,44 12,44

5,46 16,40 168,36 21,16 21,21 5,62

Engli\che: große. . . | 1 engl. Pfund 1 £ u. darunter | | engl. Pfund Estnische 100 estn. Kr. Finnische 100 finnl. M. Französische +100 Fes. Holländische 100 Gulden Italienische: große . | 100 Lire 100 Lire u. darunt. | 100 Lire Jugoslavische 100 Dinar Lettländische . . . . | 100 Latts Litauische 100 Litas 4162 41,78 | 4162 Norwegische . .. .| 100 Kronen | 6231 62,55 | 62,42 Oesterreich. : große. . | [00 Schilling| 100 Schill. u. dar. | 100Schilling| Polnische 100 Zloty 4681 46,99 | 4681 4699 Numänische: 1000 Lei 100 Lei

und neue 500 Lei 100 Lei E B E E 6393 64,19 | 64,06 64,32

unter 500 Lei. .. 100 Kronen . „| 100 Frs. 80,47 80,79 | 80,62 80,94 100 Frs. 8047 80,79 | 80,62 80,94 100 Peseten | 33,83 33,97 1 33,065 33,99 100 Kronen 100 Kronen l türf. Pfund

5,42 16 34 167,68 21,08 21,13 9,98

41,78 62,68

Schwedische Schweizer: große 100 Frs. u. darunt. Spanische Tschechoslowakische: 5000, 1000 u.500 Kr. 100 Kr. u. darunter Daa ss

10,205 1,93

10,165 1/91

10,205 1,93

10,165 1,91

Banken Zert. —,—, Ford Akt. (Berl. Emission) —,—

Öffentlicher Anzeiger.

Amerika (New York)

1 Dollar 2,490 2,494

2,490 2,494 1 Ungarische

100 Pengóö

1. Untersuchungs- und 6trafsachen.

[50611]. Steuersteckbvrief

und Vermögensbeshlagnahme.

Der Prokurist - Alfredo Delmonte, geboren am 30, Juli 1870 in Altona und seine Ehefrau Martha, geb. Jacobsen, zuleßt wohnhaft in Hamburg 20, Woldsenweg 16, zur Zeit in Chile, schulden dem Reich eine Reichsfluchtsteuer von 57 577,50 RM, die am 13, Januar ‘1933 fällig gewesen ift, nebst einem Zuschlag von 5 v. H. für jeden auf den Zeitpunkt der Fälligkeit folgenden angefangenen halben Monat.

Gemäß § 9 Ziffer 2 f. der Reichsflucht- steuervorschristen Reichssteuerblatt 1934 Seite 599, Reich3geseßblatt 1931 I S. 699, Reichsgeseßblatt 1932 I Seite 571, Reichs- gejeßblatt 1934 T Seite 392 wird hiermit das inländische Verinögen des Steuerpflich- tigen zur Sicherung der Ansprüche auf Reichsfluchtsteuer nebst Zuschlägen, auf die gemäß § 9 Ziffer 1 a. a. O. festzu- sevende Geldstrafe und alle im Steuer- und Strafverfahren entstandenen und entstehenden Kosten beschlagnahmt.

Es ergeht hiermit an alle natürlichen und juristischen Personen, die-im Jnland einen Wohnsiy, ihren gewöhnlichen Aufenthalt, thren Siß, ihre Geschäftsleitung oder Grundbesiß haben, das Verbot, Zahlungen oder sonstige Leistungen an den Steuer- pflichtigen zu bewirken; fie werden hier- mit aufgefordert, unverzüglich spätestens innerhalb eines -Monats dem- unterzeich- neten Finanzamt Anzeige über die dem Steuerpflichtigen zustehenden Foxderun- gen oder sonstigen Ansprüche zu machen.

Wer nach der Veröffentlihung dieser Bekanntmachung zum Zwecke der Er- üllung an den Steuerpflichtigen eine Leistung bewirkt, ist nach § 10 Abs, 1 der Neichsfluchtsteuervorschristen hierdurch dem b eich gegenüber nur dann befreit, wenn er Os daß er zur Zeit der Leistung keine tenntnis von der Beschlagnahme gehabt

1. Untersuchungs- und Straffachen,

2, Zroangéversteigerungen,

3, Aufgebote,

4. Oeffentliche Zustellungen, Verlust- und Fundfachen,

5. 7 Auslosung usw. von Wertpapieren,

Aktiengesellsckchaften,

hat und daß ihn auch kein Verschulden an der Unkenntnis trifft. Eigenem Ver- schulden steht das Verschulden eines Ver- treters gleich.

Wer seine Anzeigepflicht vorsäßlich oder fahrlässig niht erfüllt, wird nach § 10 Abs. 5 der Reichsfluchtsteuervorschriften, sofern nicht der Tatbestand der Steuer- hinterziehung oder der Steuergefährdung (§8 396, 402 der Reichsabgabenordnung) erfüllt ist, wegen Steuerordnungstwidrig- O l 413 der Neichsabgabenoxdnung) be- straft.

Nach § 11 Abs. 1 der Reichsfluchtsteuer- vorschriften is jeder Beamte des Polizei- und Sicherheitsdienstes, des Zollfahn- dungsdienstes und des Steuerfahndungs- dienstcs sowie jeder andere Beamte der Reichsfinanzverwaltung, der zum Hilfs- beamten der Staat3anwaltschast bestellt ist, verpflichtet, den Steuerpflichtigen, wenn er im Juland betroffen wird, vorläufig festzunehmen.

Es ergeht hiermit die Aufforderung, den obengenannten Steuerpflichtigen, falls er im Junland betroffen wird, vorläusig fest- zunehmen und ihn gemäß § 11 Abs. 2 der Reichsfluchtsteuervoxschriften unverzüglich dem Amtsrichter des Bezirks, in welchem die Festnahme erfolgt, vorzusühren.

Hamburg, den 22. Oktober 1934.

Finanzamt Rechtes Alsterufer. R 18/727.

3. Aufgebote.

[50612] i Das Aufgebot der Schuldvershreibung der A una B des Deut-

hen Reiches von 1925 Nr. 1895 207 über 25 RM und des Auslosungsscheins u dieser Anleihe Gr. 13 Nr. 54 207 über 25 RM ist eingestellt worden, 455 F. 150 34, Verliu, den 6. November 1934. Amisgericht Berlin.

1 1

[50613]. Aufgebot.

Der Maurer Wilhelm Meßker in Bunz- lau hat beantragt, seinen Pflegling, den verschollenen Bäckergesellen Paul Metker, geboren am 1. September 1887, zuleßt wohnhaft in Bunzlau, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sih spätestens in dem auf den 26. Januar 1935, vormit- tags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 20, anberaumten Aufge- botstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, er- geht die Aufforderung, spätestens im Auf- gebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen.

Amtsgericht Bunzlau, den 11. 7. 1934,

Beschluß.

Der Aufgebotstermin vom 26. Fanuar 1935 wird auf den 6. Fuli 1935, 10 Uhr, verlegt.

Amtsgericht Vunzlau, den 6, 11. 1934.

[50614]. Aufgebot.

Der Landwirt Ernst Killmann in Nieder- Schönfeld Nr. 54 hat in seiner Eigenschaft als gerichtlich bestellter Pfleger beantragt, seine beiden Pfleglinge, 1. die verschollene Marie Hörmann oder Herrmann geb. Gürbig, geboren am 5. Mai 1855 zu Kromniß, Kreis Bunzlau, 2. die ver- \chollene Anna Gürbig, geboren am 4, Mai 1859 zu Kromniß, Kreis Bunzlau, zuleßt wohnhaft in New York, Amerika, für tot zu erklöcren. Die bezeichneten Ver- schollenen werden aufgefordert, sich spä- testens in dem auf den 6. Juli 1935, vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht anberaumten Aufge- botstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen zu erteilen vermögen, er- geht die Aufforderung, spätestens im Auf- gebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen.

Amtsgericht Vunzlau, den 6, 11, 1934,

8. Kommanditgesellshaften auf Aktien, 9. Deutsche Kolonialgeselischaften,

0. Gesellshaften m. E H.

1. Genossenjchaften,

12. Unfall- und Invalidenversiherungen, 13. Bankausweise, 14. Verschiedene Bekanntmachungen.

4. Veffentliche Zustellungen.

[50615]. Deffentliche Zustellung.

Frau Cäcilie Stenzel, Bln.-Tempelhof, Wittelsbacherkorso 110, Prozeßbevoll- mächtigter: Rechtsanwalt Karl Kriegbaum, Berlin, Friedrichstr. 30, klagt gegen Ver- treter Max Stenzel, früher Bln.-Tempel- hof, Wittelsbacherkorjo 110, wegen Ehe- scheidung. Die Klägerin ladet den Be- flagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 88. Zivilkammer des Landgerichts Berlin, Neue Friedrichstr. 12 bis 15, IIL. Stockwerk, Zimmer 155/157, auf den 4. Februar 1935, 10 Uhr, mit der Aufforderung, sih durch einen bei diesem Gericht zugelassenen Rechtsanwalt als Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen.

Berlin, den 1. November 1934.

Die Geschäftsstelle des Landgerichts.

288. R. 532. 34

[50616]. Deffentlihe Zustellung.

Die Ehefrau Pauline Galow geb. Schwarzbach in Kassel, Pferdemarkt 25, Klägerin, Prozeßbevollmächtigter: Recht3- anwalt Dr. Eckart in Kassel, klagt gegen ihren Ehemann, den Schlosser Bruno Galow, jeßt unbekannten Aufenthalts, früher in Kassel, Pferdemarkt 25, Be- klagten, auf Ehescheidung aus § 1568 B. G.-B. und Schuldigerklärung des Be- flagten gemäß § 1574 Abs. 1 B. G.-B. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor den Einzelrichter der Zivilkammer II des Landgerichts in Kassel auf den 4. Fanuar 1935, 10 Uhr vormittags, mit der Aufforderung, sich durch einen bei diesem Gericht zugelassenen Recht3- anwalt als Prozeßbevollmächtigten ver- treten zu lassen.

Kassel, den 3. November 1934,

Die Geschäftsstelle des Landgerichts,

[50617]. Deffentlihe Zustellung. Der Viehwärter Franz Weusfsen in Krefeld, Königstraße 83, z. Zt. in der Strafanstalt Anrath, Prozeßbevollmäch- tigter: Rechtsanwalt Sauermost in Kxre- feld, flagt gegen die Ehefrau Franz Weuffen, Elisabeth geb. Rötters, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, auf Grund des § 1568 B. G.-B. mit dem Antrag auf Ehescheidung. Der Kläger ladet die Be=- flagte zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die ITk. Zivilkammer des Landgerichts in Krefeld-Uerdingen a. Rh. auf den 21. Januar 1935, vormittags 9 Uhr, Saal 4, mit der Aufforderung, fich durch einen bei diesem Gericht zugelaffenen Rechtsanwalt aks Prozeßbevollmächtigten vertreten zu lassen, Dex Urkundsbeamte der Geschästsstelle des Landgerichts.

[50618]. ‘Deffentliche Zustellung der Klage mit Ladung.

Der Stationsgehilfe Michael Schöfer in Regensburg-Stadtamhos, Proßen- weiher Nr. 7, im Armenrecht vertreten durch Rechtsanwalt J. Riehl in Regens- burg, hat Klage erhoben gegen jeine Ehefrau Maria Schöfer, Stations- gehilfensehefrau, früher in Meran, Via Grabmayer Nr. 46, wohnhaft, nunmehr unbekannten Aufenthalts, wegen Ehe- scheidung mit dem Antrag, zu erkennen: Die Ehe der Parteien zu scheiden und die Beklagte für schuldig an der Scheidung zu erklären. Der Kläger Michael Schöfer, vertreten durch seinen Pflichtanwalt Riehl, ladet nun die Beklagte Maria Schöfer zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits am Dienstag, den 8. Fanuar 1935, vorm. 9 Uhr, in die öffentliche Sizung des Landgerichts Regensburg, 11. Zivil» kammer, Sitzungssaal Nr. 77/1, mit der gleichzeitigen Aufforderung, einen bei diesem Gericht zugelassenen Rechtsanwalt zu ihrer Vertretung zu bestellen und etwaige Einwendungen gegen den Klage- anspruch durch diesen Rechtsanwalt un- verzäglih in einem Schriftsaß bis zu diejem Termin dem Landgericht Regens3-