1934 / 288 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Dec 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs: und Staatsanzeiger Nr. 288 vom 10, Dezember 1934. S. 4

Wasserwirtschaft und Landeskultur in der Erzeugungsschlacht.

Der vom Reichsminister Hir Ernährung und Landwirtschaft bestellte Sonderbeauftragte ür Landeskultur, Staatsminister Riedck e, führte vor der Presse über die Aufgaben der Wasserwirt- haft und Landeskultur in dex Erzeugungsshlacht des Reichs- náährstandes u. a. folgendes aus: L i

Der, Rückgang unseres Devisenertrages infolge der Weigerung des AuAandes, in stärkerem Maße deutshe Fertigwaren und Dienstleistungen abzunehmen, unsere Auslandsverschuldung und der Umstand, daß wir zur Aufrechterhaltung der 4 eschäftigung unserer auf Ausfuhr angewiesenen Industrie auf den Bezug von gewissen Fudustrierohsto fen aus dem Auslande angewiesen sind, stellt den Reich8nährstand vor die Aufgabe, mit Anspannung aller Kräfte darauf hinzuwirken, daß alle Nahrungs- und Futtermittel sowie Fndustrierohstoffe, die auch im Julande hergestellt werden können, tatsächlih auch im Julande erzeugt werden. Die Frage der Ausfuhrförderung ist zu einem Problem der Rohstoffversor- : gung geworden. Die Deckung des deutschen Bedarfes wird aber auch für die Sicherung des in dem Kampfe gegen die Arbeits- losigkeit bereits Erreihten und für die Unter E noch arbeitslosen Volksgenossen in unseren Großstädten und ndustrie- gehen von entscheidender Bedeutung sein. Es genügt aus diesem Grunde nicht mehr, die Einfuhr zu überwachen sowie ihre Ver- wendung in die richtigen Bahnen zu lenken, sondern es erweist ¡ich als ‘notwendig, die Devisenausgaben immer mehr auf die Einfuhr der im Julande nicht erzeugbaren Nahrungs- und Futtermittel sowie der durch inländische Erzeugnisse t erseß- baren Rohstoffe zu beschränken. Dies seßt voraus, daß die Ge- winnung der im FJnlande erzeugbaren Nahrungs- und Futter- mittel sowie Rohstoffe mit allen erdenklihen Mitteln geför- dert wird. : L

Die Notwendigkeit der weitgehenden Eigenversorgung des deutschen Volkes ergibt sih aus Gründen der Ae unserer Handels- und Zahlungsbilanz und damit unserer wirts\ aftlichen Stellung überhaupt. Ueberall in der Welt können wir feststellen, wie Staaten ihre Eigenversorgung zu fördern bestrebt M ja, der aufmerksame Beobachter der Entwicklung des Welthandels muß feststellen, daß die autarkische Abschließung von Staaten selbst rein agrarischen Charakters in einem erstaunlichen Wachsen begriffen ist. Die deutsche Wirtschaftspolitik muß aus dieser Ent- wicklung die Folgerung ziehen und sie hat diese Folgerung auf wichtigen Wirtschaftsgebieten bereits gezogen —, ebenfalls auf möglichste Eigenversorgung hinzuarbeiten. Unsere Zukunft ver- langt die stärkste Anspannung aller geistigen wie körperlichen Kräfte jedes einzelnen, Wir können ihr nux dann unbesorgt ent-

A G Ü E

Vom Vergbau an der Lahn, Dill und Oberhessen.

Förderung, Absaß und Belegschaftsstärke zeigen im Eisenstein- bergbau an dex Lahn, Dill und in Oberhessen die stetige Fntwid- lung zum Besseren. Fm Bezirk Limburg wurde mit dem Ab- täufen eines neuen Schachtes begonnen. Jm Bezirk Hersfeld werden die Arbeiten der Studiengesellschaft deutsher Kupferberg- bau im Kreise Rothenburg fortgeseßt. Die Beschäftigungslage der Gießereien ist uneinheitlich. Die Abrufe in Oesen und Herden, durch den Beginn der Heizperiode saisonbedingt, ermöglichen die Beibehaltung der bisherigen Produktion. Dagegen hat sih der Beschäftigungsgrad in anderen Erzeugnissen (Druck- und Abfluß- röhren, Kanalguß usw.), zum Teil: auch hervorgerufen durch die vorgeschrittene Jahreszeit, weiterhin verschlechtert, so daß in den Giiéfiexgien, in welchen bereits verkürzt gearbeitet wurde, mit der

Einlegung einiger Feiershichten gerechnet werden muß.

E Gi E Wirtschaft des Auslandes.

Scharfe italienische Devisenbewirtschafts- verordnung.

Rom, 8. Dezember. Der italienische Ministerrat hat Sonn- abend zwei wichtige Verordnungen zur Devisenbewirtschaftung verabschiedet. Ein Verordnungsentwurf verpflichtet die Banken, Bankiers, Gesellshaften und juristischen Personen jeder Art, soweit sie italienischer Nationalität sind und ihren Siß in Ftalien haben, dem „Nationalen Fnstitut für den Zahlungsverkehr mit dem Ausland“ alle ihre Kredite gegenüber dem Ausland abzu- treten und auf Verlangen zu verkaufen und zu übertragen, Und zwar die liquiden Kredite zum Tageskurs, die nicht liquiden Kredite zu noch zu bestimmenden Bedingungen. Die Ae hat durch die Bank von Ftalien innerhalb von zehn Tagen a Sonnabend zu erfolgen. Alle italienischen Bürger sind ver- pflichtet, ihren Kredit gegenüber dem Ausland zu deklarieren, ebenso wie die ausländischen und die italienishen Papiere, die im Ausland ausgegeben sind, soweit sie sich in ihrem Besiy be- finden, auch wenn sie im Ausland deponiert sind. Außer den vom Strafgeseßbuch vorgesehenen Strafen und der Anzeige bei den Kommissionen für die Verbannung ist für die Uebertretung dieses Gesezes eine Geldstrafe bis zur Höhe des Wertes, der nicht deklariert ist, vorgesehen.

Ferner nahm der Ministerrat Kenntnis von einem Erlaß des Finanzministers, der die Abtretung der Devisen, der Kredite und aller Zahlungsmittel, die zu Zahlungen außerhalb Ftaliens dienen fönnen, soweit sie dem Preise ausgeführter Waren ent- sprechen, an das JFnstitut für den Zahlungsverkehr mit dem Aus- lande vorsieht. Dieser Erlaß beschränkt den Handel mit allen Zahlungsmitteln, die zu Zahlungen im Ausland dienen können, ausschließlich auf das Fnstitut für den Zahlungsverkehr mit dem Ausland, welches den Handel durch die Bank von Ftalien aus- üben wird.

Zu den Devisenmaßnahmen des italienischen Ministerrates weist das „Giornale d’'Ftalia“ darauf hin, daß ähnliche Regelungen in dieser oder jener Form nunmehr fast in allen Ländern der Welt eingeführt worden seien. Ueberall fühle man das Bedürfnis, durch genaue und strenge Normen ein Tätigkeits- gebiet zu regeln, das so lebendige Beziehungen zur nationalen Wirtschaft und zum Finanzleben habe, Wie Einfuhr und Aus- fuhr, wie Erzeugung und Handel im Fnnern, so müßten auch die Währungsfragen geregelt werden. Der Zweck der Maßnahmen sei Schuß gegen innere und internationale Spekulationen, von denen Jtalien in der leßten Zeit etwas zu verspüren bekommen habe. Das Privatkapital der Bürger werde nicht berührt, es müsse aber in Ftalien bleiben. Für die Manöver der internatio- nalen Börsen sei dieses Eingreifen des italienishen Staates :zatürlih entmutigend, aber die Gesundheit des Lire und der italienishen Finanzen würde Vorteile daraus ziehen.

——

Rusfsisches Anthrazit für Ztalien.

_ Moskau, 8, Dezember. Die Sowjetrussishe Handelsvertretung in Mailand hat ein Abkommen über die Lieferung sowjetrussiscen Anthrazits nah Ftalien abgeschlossen. Nah den bisherigen Mit- teilungen sind bisher feine nennenswerten Mengen Anthrazit wah Jtalien abgeseßt worden, die die sowjetrussishen Seetrans- portmittel dafür nicht ausreichten. Die Handelsvertretung in Mailand hat erklärt, daß im kommenden Jahr die sowjetvusfvsche

wenn der Selbstbehauptungswille des Volkes auch

egensehen, as Widerstandsfähigkeit unter-

durch Herstellung der wirtschaftlichen é mauert ist. Wir müssen uns daher von der Einfuhr von Nah-

rungs- und Futtermitteln sowie von Rohstoffen nötigenfalls weitestgehend unabhängig machen können. } :

Es SA keines besonderen Hinweises, daß die GiGorns weitgehender Eigenversorgung nicht nur bei den Nahrungs- un Futtermitteln, sondern auch bei den Judustrierohstofsen in erster Linie ein Problem der deutschen landwirtschaftlihen Produktions- fähigkeit ist, da von der gesamten deutschen en g etiva die Hälfte auf landwirtschaftlih erzeugte Waren entfällt. der die gegenwärtige Nußung unseres deout- ih auch einen Ueberblick über eiche zu verschaffen vermag, be-

eines der wichtigsten Mittel, die rzeugung mit allem Nachdruck bis Deckung des deutschen Bedarfes f steigern, die Förderung der Wasserwirtschaft und Landeskultur it. Der höchstmöglihe Bodenertrag je Flächeneinheit fann nur qe- wonnen werden und auf unseren Böden können nur dann hoh- wertige Kulturpflanzen mit Sg werden, wenn die A A A im Grund und Boden geregelt sind und wenn der Boden in einen befriedigenden Kulturzustand gebracht und er- halten wird. h

Die Förderung der Wasjeewiei Ga und Landeskultur ist auch eines der wichtigsten Mittel zux Bekämpfung der Arbeits- losigkeit. Nach den bei Durchführung der verschiedenen Arbeits- beshaffungsplàäne gemachten Erfahrungen ist bei landwvirtschaft- lihen Bodenverbesserungen im Vergleich mit anderen auf Avbeits- beshaffung gerichteten Ma nahmen die unmittelbare Auswirkung auf die Entlastung des Ar

Für denjenigen, [en Bodens naher kennt und einen Kulturzustand im ganzen steht nun kein Zweifel, da deutsche landwirtschaftliche zur möglichst vollständigen

eitémarfktes weitaus am größten. Sie eignen sih auch in ganz besonderem Maße zum Einsaß des Ar- beitsdienstes. «Fm E zu vielen anderen Arbeitsbeschaf- fungsmaßnahmen schaffen ie auf dem verbesserten oder neu kulti- vierten Boden infolge der jährlichen Mehrerträge auch dauernde

Arbeitsmöglichkeit. i E Es besteht daher der Wille, die deutsche Wasserwirtschaft a er-

Landeskultux nah einheitlichen Gesichtspunkten mit allen zur Loung stehenden Mitteln zu fördern und damit eine éntscheidende toraussezung für die erfolgreiche Durchführung der uns vom Auslande aufsgezwungenen Erzeugungsshlacht zu \haffen. An alle

insbesondere an unsern Bauernstand,

deutschen Volksgenossen, int e L wird die Bitte gerichtet, die Bestrebungen zur Förderung der

Landeskultux mit allen Kräften zu unterstüßen.

Die Verlängerung der Kündigungsfristen der Ende d. Z. fälligen Aufwertungshypotheken bis ' zum 31. Dezember 1935.

Die FachgrupÞe Hypothekenbanken weist nochmals darauf hin, daß sämtliche privaten Hypothekenbanken ihre dinglih ge- nügend gesicherten Aufwertungshypotheken nicht zum Ende dieses Jahres fällig machen, sondern provisionsfrei bis zum 31, 18. 1935 stehen lassen. Wegen des Bevorstehens des ursprüng- lihen Fälligkeitstermins vom 31. 12. 1934 wird hierauf noh- malls im Jutevesse ‘der gesamten Schuüldnershaft hingewiesen, nachdem beveits im Juni d: F. dér Stundungsbeshluß der Hypo- thefenbanken der Oeffentlichkeit dur die Tagespvesse bekannt- gegeben ist. y

Anthragitausfuhr nah Jtalien verd italienishen Schiffährtsgesellschaften schlossen werden.

a wird, wofür mit ransportverträge abge-

Verpflichtungen aus dem österreichisch-englisch- amerikanischen Stillhalteabkommen líquidiert.

Wien, 9. Dezember. Das zwischen der Oesterreichischen Nationalbank und den österreihishen Banken einerseits und den amerifanishen und britischen Bankgläubigern andererseits abge- \{hlossene Stillhalteübereinkommen wurde ae Grund einer Anregung Oesterreihs von den Vertragsteilnehmern. in gegen- seitigem Einverständnis bis 10. Dezember d. J. für beendet erklärt. Der größte Teil der it itiges Kredite, für die das Stillhalteabkommen galt, ist nunmehr bezahlt oder sonst auf Grund unmittelbarer Vereinbarungen zwishen Gläubigern und Schuldnern geordnet worden, Mit der Beendigung des Stillhalte- übereinfommens wird hinsihtlich der noch ausstehenden un- bedeutenden Kredite der normale Zustand zwishen Schuldnern

und Gläubigern wieder hergestellt.

Die neue Einfuhrordnung Rumäniens.

Bukarest, 9, Dezember. Die neue rumänische Einfuhrordnung konnte in ihrer ursprünglihen Form nit aufrechterhalten wer den, Zwischen dem Handelsminister einerseits und dem Finanz- minister und der Nationalbank andererseits wurden Verhand- lungen zwecks Anpassung des neuen Regimes an die bestehenden Notwendigkeiten geführt. Auf Grund dieser Besprehungen wurde eine teilweise Aenderung der am 1. November in Kraft geseßten Ein- und Ausfuhrordnung beschlossen. Das diesbezügliche König- liche Dekret erscheint im morgigen Amtsblatt und tritt sofort in Kraft. Die neuen Verordnungen betreffen die Behandlung der Einfuhrscheine aus der ersten Ausfuhrkategorie, also die Einfuhr- scheine, die nah durhgeführter Ausfuhr von Erdöl, Getreide und Holz ausgefolgt werden. Die Einfuhrscheine dieser Kategorie sollen nah den neuen Bestimmungen vom Miniestrium für Handel und Jndustrie gegen eine Abgabe von 10 vH. ihres Gegenwertes an die Einführer verteilt werden. Auf Grund dieser Scheine sind die Einführer berechtigt, zum amtlichen Kurs von der Na- tionalbank Devisen zu erlangen. Das Königliche Dekret sieht weiter eine 6proz. Ausfuhrprämie für Erdöl, Getreide und Holz vor. Außerdem wird für die Ausfuhr von Getreide und Holz noch eine Sonderprämie gewährt, die vom nationalen Ausfuhrinstitut verteilt und festgeseßt werden soll. Die Ausfuhrprämien werden aus dem Ertrag der mit den Kontingéntierungstaxen geschaffenen Spezialfonds bezahlt. Für jene Länder, mit denen Sonder- abkommen zur Abtragung eingefrorener Schulden bestehen, sollen die Ausfuhrprämien für Erdöl, Getreide und Holz von den be- treffenden Gläubigern ohne Fntervention des rumänischen Staates getragen werden. Für alle übrigen Ausfuhrwaren, die in der

Händel der Einführscheine aufrechterhalten. Handelsminister M as nulescu-Strunga: tritt: nunmehr seine Auslandsreise an, um die nah Jnkraftsezung der neuen Einfuhrordnung notwendig gewordene Neuregelung des Wirtschaftsverkehrs mit dem Ausland durch persönliche - Verhandlungen vorzubereiten... Der. Handels- minister hat heute abend Rumänien vexlassen und begibt si, soweit der Reiseplan bisher bekannt is, nach Prag, Warschau, Berlin und Brüssel.

Russische Filmexporte.

Moskau, 8. Dezember. Jm Laufe der ersten 11 des Jahres 1934 hat das sowjetrussishe Filmsyndikat aut dem Weltmarkt 33 Ton- und Stummfilme verkauft. Der Absag bezieht sih in erster Linie auf Westeuropa, Mitteleuropa, das fruher ein großer Abnehmer sowjetrussischer Filme war, hat die Einfuhr wegen der kommunistishen Tendenz der Filme stark eingeschränkt.

Monate

Schywedischer Wirtschaftsbericht.

Hochkonjunktur in der schwedischen Eisenindustrie. Stocholm, 9. Dezember. Nach dem soeben veröffentlichten Fahresberiht des Schwedischen Reichs\huldenamts haben die Schweiz und Schweden mit 382 Kr. bzw. 380 Kr.- die gleih hohe Staatsschuld, auf den Kopf der Bevölkerung umgerechnet. Von den übrigen skandinavishen Ländern haben Dänemark eine Staatsschuld von 349 Kr. und Norwegen 549 Kv. pro Perfon, während in Finnland nur 118 Kr. auf den Kopf der Bevölkerung entfallen. Jm vergangenen Jahr ist die Staatsschuld Schwedens um 158,1 Mill, Kr. auf 2360,6 Mill. Kr. gestiegen. Nach dem neuesten Bericht der Vereinigung der Schwedischen Eisenwerke ist die Ausfuhr, Einfuhr und Erzeugung von Eisenwaren in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres gewaltig gestiegen. Jm Vergleih zur entsprechenden Vorjahreszeit ist die Eisen- ausfuhr von 175300 t auf 208 400 t oder um 19 % gestiegen. Die Eiseneinfuhr hat zu derselben Zeit von 171100 t auf 398 000 t oder um nicht weniger als 92 ? zugenommen, wobei diese Ziffern Schrotteisen nicht enthalten. Die Erzeugung der shwedishen Eisenwerke umfaßte in der genannten Zeitspanne 420 500 t Roheisen, 713 000 t Halbfabrikate und 516 000 t ge- walztes und geschmiedetes Handelseisen. Diese Ziffern über- treffen die Erzeugungsziffern der entsprechenden Vorjahreszeit um 66 bzw. 40 bzw. 39 %. Die hwedishen Eisenwerke sind noch gut beschäftigt, obwohl die Aufträge in der leßten Zeit etwas nachgelassen haben. Die allgemeine wirtschaftliche Besserung in Schweden tritt auch in den Staatseinnahmen während der ersten vier Monate des laufenden Finanzjahres in die Erscheinung. Jm Vergleich mit der entsprechenden Zeit des Vorjahres sind die Staatsetnnahmen um 24 % oder von 187 Mill, Kr. auf 232 Mill. Kr. gestiegen.

Der holländische Außenhandel im ITovember.

Amsterdam, 10. Dezember. Jm November 1934 belief \ih der Wert der holländishen Einfuhr auf 88 Mill. hfl. gegen 87 Mill. hfl. im Vormonat und 109 Mill. im gleichen Vorjahrs monat. Demgegenüber verringerte l dec Ausfuhrwert bvo! 62 Mill. hfl. im Oktober auf 60 Mill. im November (November 1933: 63 Mill. M Damit erhöhte sich. der Einfuhrübers von 25 Mill. hfl. im Oktober auf 28 Mill. hfl. im November. (November 1933: 46 Mill. hfl.). Jn der Zeit vom Januar bis November 1934 stellte sih der Wert der N auf 965 Mill. hfl. egen 1101 Mill. und der Ausfuhrwert auf 656 Mill. hfl. gegen 673 Mill. in der gleihen Vorjahrszeit. Für pie en HBeitraum ergibt sih also eine Verringerung des Einfuhrüberschusses gegen- über dem Vorjahre von 428 auf 309 Mill. hfl.

Herstellung der freien Getreidewirtschaft ín Frankreich zum 1. Zuli 1935.

Paris, 8. Dezember. Anr kommendew Montag wird si die Kammer mit der Behebung der Getreide- und Weinhaukrise zu beschäftigen haben, Zwischen dem Landwirtshaftsausschuß der Kammer und der Regierung waren Schwierigkeiten namentlich wegen der Maßnahmen zuv Behebung der Getreidekrise aufge- taucht. Jet hat man sich grundsäßlich dahin geeinigt, daß am 1. Juli 1935 die freie Getreidewirtschaft wieder hergestellt sein soll. Die Regierung wird die überflüssigen Getreidevorräte an- kaufen und zweckentsprehend verwerten. Die dadur dem Staat enstehenden Unkosten in Höhe von 1/4 Milliarden sollen dur besondere Einnahmequellen gedeckt werden. Alle diese Maß- nahmen sollen sih bereits in nächster Zeit in einer fühlbaren Senkung des Brotpreises auswirken, ;

Chinesische Schiffstäufe in England.

Schanghai, 8. Degember, Die China Merchant Navigation hat in leßter Zeit in England vier Ozeandampfer erworben. Zur Zeit werden Verhandlungen über den Kauf von weiteren 15 Dampfern bei dem amerikanischen Chipping Board geführt.

I O H A E

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts 1m Rubrrevier: Am 8. Dezember 1934: Gestellt 19 352 Wagen.

Am 9. Dezember 1934: Gestellt 2416 Wagen.

Die Élektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sih laut Berliner Meldung des „D. N. B. am 10. Dezember auf 39,50 #6 (am 8, Dezember au 39,50 6) für

100 kg."

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Fortseßung des Handelsteils in der Erften Beilage.

Verantwortlich: i ] 4 Schriftleitung (Amtlicher u. Ni tamtlicher Teil), Anzeigente! und für den Verlag: : Direktor Dr. Baron von Dagzur in Berlin-Wilmersdorf für den Handelsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lan |\ch in Berlin-Lichtenberg. Druck der Preußis&en Druckerei- und Verlags-Aktiengesellschaft, Berlin, Wilhelmstraße 32. :

Sechs Beilagen

für

neuen Einfuhrordnung die zweite Kategorie bilden, wird der freie

(einschließl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagen):

Erste Beílage

zun Deutschen ReichSanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Berlin, Montag, den 10. Dezember

D

9Tr. 288

1934

Getreidepreise an deutschen Großmärkten im Monatsdurchshnitt November 1934 sür 1000 kg ia Reichsmark.

Brotgetreide

Großhandelspreife !) frei Marktort

Weizen

Marktorte Handelsbedingung

Großhandelspreise?)

Roggen ab Station

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Andere Gerste

Sommergersie

als Braugerste notiert

Wintergerste

ohne nähere Bezeihnung notiert

4 zeilig 2 zeilig

158 160 162 165 164 155 153 164 164 162 162 162 162 162 162 162 165 162 165 168 168 168 170 168 170 170 170 170 166 170 170 170 170 173 173 |

198 157 159 168 9) 166 164 148 146 159 159 162 162 162 164 162 162 162 165 162 157 154 157 157

157 159 169 169 162 154 152 164 164 164 164 164 164 164 164 166 169 164 159 156 154 154 159 172 172 169 172 169 169 167 167 167 162 164 164

Toco Königsberg E Mr&. S S 0... Q: S D S. S. .:@ waggop)rei r E Sack . s ie a V. 5

rzeugerpreife ab holstein. Station bei î Ï frahtirei Hamburg bei waggontweisem Bezug « ab máärfishe Station . . . Í frachtfrei Breslau in vollen W é trachtfrei Gleiwiß Sie e bahntrei Dresden bei Bezug von 156 .….. Frachtlage Chemnitz in Ladungen von 10—15 b «

Königéberg i. Pr. Stettin «. « ck- iel A Hamburg - Berlin . - Breélau « Gleiwig « Dresden « Chemniß « Lipilg - « - Plauen « - Halle a. S. « Magdeburg « Gera + « Eifurf - + « Braun!1hweîg Hannover - Kassel « « Bamberg « Nürnberg Auasburg München Würzburg Dortmund Essen - Köln - Duisburg - Krefeld . Aachen - « Franffurt a. M. Mainz - - « Woims « « Stuttgart -

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L Due 4 a G Ce i a mas dis ab hannoversche Station 8 Use Großhandelêpreise waggonfrei Kassel, ohne Sak . . « « Großhandekseinkaufspreise ab fränkishe Verladeftation . . Großhandelseinfaufspreije ab Station im Erzeugergebiet z

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Großhandelseinkaufspreise waggonweise ab fränkische Verlade Großhandelsverkaufspreise waggonfrei ortu ta , ir eeiagpies

netto, ab Station des Magdeburger Bezirks bei ‘geschlossenen Wagenladungen

Großhandeleprei)e ad Station im Gebiet des Augsburger Großmarkts

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192,7 198,7 %) 216,5 196,0 4) 195,2 5) 190,9 6) 199,4 7) 207,6 205,0 187,5 9) 211,3 19) 195,7 18)

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T ITS L ETIFRFEET El 1 IELLTETFEE T T E F 11

Preise für ausländishes Getreide, cif Hamburg (Notierungen für Abladung [im Verschiffungshafen] im laufenden Monat): Weizen: Manitoba I 89,3, Manitoba I1 86,6, Rosats EANL „D, a

64,1, Barusso 61,3; Gerste: Donau/Rufj. 83,1.

1). Geseßlihe Erzeugerpreise des Preisgebiets, in dem der Marktort liegt, einschließlich des Großhandelszushlags für Roggen und Weizen von 4 RM. 2) Für Hafer und Futtergerste wurten di : é \urden die

geseßlichen Erzeugerpreise des Preisgebiets, in dem der Morktort lie i teßli en Erzeu; ) ; n der Markt gt, ein\chließlich des Großhand handel für die niht auf dem Wafserwege und die in Mengen unter 100 t A en Dare erie Mare, (in diefem

NM angegeben. Dieie Preite sind die Verkaufspreise des G i I i roßhandels a 2 G Fall ist die Hälfte des insgesamt 6 NM betragenden Großbandelaznsäags E

teilungshandel an die RfG zu zahlen). Für die au? bem Wasserwege in Mengen über 100 & bejörderte Ware liegen die Großhandelsverkaufspreise, da eine Zablung an die RfG hier fortfällt und jonach der

gesamte Handelszuschlag dem Gro det B) Ó H i . Fot Pa E 1955 B ie Na um 3 RM höher. #) Weißer. Gute; feine 205,8. ®) G

E 2 ute; feinste 205,0. *) Gute; feinste 200,9. 7) Sätsishe. Soi ; ür JIndustriezwecke. 12) Gute 203,6. 1) Gute 209,9. 1) Ia-Qualität, 2. Monatsbälfte. 2 6) Gute: feine 195,0" teiaste 2020 S 8) Rbein:

hessishe; Ried 189,5, Pfälzer 197,5. 7) Beste 206,9. 18) Winter- und Jnduftriegerste. 1?) Sommer- und. Industriegerste. ®) Gute; feinste 210,3

Berichtigung: In Nr. 264 vom 10, November 1934 muß die Anmerkung 14 lauten: Gute 202,1. Berlin, den 7. Dezember 1934. i

StatistisGßes Reichsamt.

Kartoffelpreise an deutschen Großmärkten

im Monaktsdurchfchnitt November 1934 für 50 kg in Reichsmark waggonfrei Vollbahn-Verkadeftation.

Speisekartoffeln*)

Markiorte ißfleishig

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Sorten Preis Scalenfarbe Preis

Bamberg , Berlin S Breslau i : &rantiurt a. M. Gleiwig®) . a Hamburg #) Karlsruhe 8) Kiel .

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Industrie Industrie Odenwälder Blaue Buntköpfe Nheini)che j I. Industrie If. Norddeutihe Industrie I _ Rheinische Nbein. u. nordd. Nieren

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Die vorstehende Uebersit ä Ï ti Z6 N leberfiht enthält die an den Großmärkten notierten Kartoffelpreise oder soweit eicbäbeau i e teieluga A E Preisen vergleihbaren geseulihen Mindesipieise. Die tür die einzelnen E E ei ie aO es Abjates von Kartoffeln festgeseßten Piindestpreife für Speijekartoffeln werden in der „Landware“ veröffentlicht i S B E E A E

*) Fabrikkartoffel ü Hart riffartoffeln (ausgenommen für die Flockenberstellung) 10/, Rpf je !/ k neun München: 1,40 RM je 50 kg, Bafis“ 150/69 Stärkegehalt; Futterfartoffeln München : 1) Bis 40 km i ; ; fi , 8 40 km im Umkreis 25 Rpf höher. ?) Fratlage Franffurt a. M. #) Die Preise sind mit d jähri i E E A Es y ( ommi'fion betragen 2! vi. delév ise , i @Z A onaiebile A R T Lt E O d ie SobusiE REE FRaTe Palme Dts 3

Magdeburg lünchen , Nürnberg 5 Plauen B old (Mai Stettin. i: orms E Würzburg .

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Stärke waggonfrei Fabrik-Empfangsstation; Brennerei- 1,40—1,50 NM je 50 kg waggontrei

Berlin, den 7. Dezember 1934. Statistisches Reichsamt.

Fortsezung des Handelsteils.

Jn Berlin festgestellte Notierungen für telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten.

Telegraphische Auszahlung.

10, Dezember Geld Brie!

12,625 J 0,628 0,63 58,17 58,29

0,204 90,206 3047 3,053 2,939 2,545 55,00 55,12 81,13 81,29 12,32 12,35

68,68 68,82 544 5,45

16,39 16,43 2,394 2,358

168,21 168,55 55,74 55,86

21,30 21,34 0,718 0,720}

5,664 5,676 80,92 81,08

41,66 41,74 61,89 62,01 48,95 49,05 46,95 47,05 11/195 11/215 2,488 2,492 63,52 63,64 80,72 80,88 33,99 34,05 10,38 10,40 1,972 1976| 1,049 1,051

2,490 2,494

8. Dezember Geld Brief

12,60 12,63 0,628 0,632 58.17 58,29

0,204 0,206

3,047 3,053

2,938 2,944 94,89 5954,99 81,13 81,29 12,295 12,329

68,68 68,82 9,429 9,439

1639 16,43

2,394 2,358

168,10 168,44 99,63 99,75

2130 21,34 0,716 0,718

5,664 5,676 80,92 81,08

41,66 41,74 61,76 61,88 4895 49,05 46,95 - 47,05 I 11,19 2,488 2,492 63,39 63,51 80,72 8088 33,99 834,05 10,38 10,40 1,970 1,974 1,049 1,051

2,489 2,493

Ügypten (Alexandrien und Kairo)... Argentinien (Buenos (4 ) E Belgien (Brüssel u. Antwerpen) . . Brafilien (Rio de Salo) oe Bulgarien (Sofia) . Canada (Montreal) . Dänemark( Kopenhg.) Danzig (Danzig) « . England (London) . . Eftland

1 ägypt. Pfd. [ Pap.-Pes. 100 Belga

1 Milreis 100 Leva 1 fanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden 1 Pfund

(Neval/Talinn) . . | 100 etn. Kr. Finnland (Helfingf.) | 100 finnk. M. Frankreich iet i 100 n B

Griechenland (Athen) | 100 Dram. Holland (Amsterdam G und Rotterdam). . | 100 Gulden Island (Neykiavik) . | 100 isl. Kr. Italien (Nom und

Mailand) 100 Lire Japan (Tokio u. Kobe) | 1 Yen Iugo)lavien (Bel-

grad und Zagreb). | 100 Dinar Lettland (Niga) . . . | 100 Latts Litauen (Kowno/Kau-

nas) ..…. .. . „| 100 Litas pt tente Caiea) i A

esterreih (Wien) . illin Polen (Warschau, R

Kattowiß, Posen) | 100 Zloty Portugal (Lissabon). | 100 Escudo Rumänien( Bukarest) | 100 Lei P oi

und Göteborg) . . | 100 Kronen EOtA i

asel un ern). | 100 Franken E O u. F arcelona) . . . . | 100 Peseten

Tschechoflow. (Prag) Def anton Türkei (Istanbul) . . | 1 türk. Pfunt Ungarn (Budapest) . | 100 Pengö Uruguay (Montevid.) | 1 Goldpeso

Verein. Staaten von Amerika(New York)| 1 Dollar