1934 / 301 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Dec 1934 18:00:01 GMT) scan diff

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Erste Beilage zum Neihs3- und Staatsanzeiger Nr. 301 vom 28, Dezember 1934. S. S

x. Stand der schwebenden Schuld des Reichs.

Am 31. Oktob.| 30. Nov. 1934 1934

in Millionen NM

Am

la. Zahlungéverpflihtungen aus der Begebung unverzinsliher Schayanweifungen mit Gegenwert

b. Zablungsverpflihtungen aus der Begebung unverzinéliher Schatzanweifungen ohne Gegenwert e 61,6 94,6

2. Umlauf an Neichs8wechseln E 400,0 400,0

3. Kurzfristige Darlehen S DO,D 94,9

4. Betriebskredit bei der Neichsbank. . . « 8,9 E

Summe der Zahlungsverpflihtungen . 2053,1

5. Schatzanweit)ungen zum Zwecke von Sicher- heiteleistungen usw. E 308,9 2 362,0

1454,1 | 1504,0

1 979,7

314,9 9 294,6

Die Umrechnuna der amerikfani})chen, englischen und |chwedi)chcn Verpflichtungen aus dem Lee-Higaginfon-Kredit ist zum Mittelkurs des Stichtages erfolgt.

Die dem Tilgungsfonds zur Nückzahlung des UVeberbrückungstredits 1930, der bereits in voller Höhe der noch zu tilgenden Summe in dem Betraze der Schazanweifungen unter lfd. Nr. la enthalten ift, zugetührten es Schatzanweisungen belaufen ih auf . R E

Lx, Betrag der ausgegebenen Steuér- gutscheine.

1. Im Umlau! befindlich. ... « «+

2. Für Zwecke der öffentliGßen Arbeits-

beschaffung der Neichsbank als Sicher-

beit überlaffen . .

220,04 203,8

11836 | 1182,72

U E 070507 Bt

Nummer 36 des Reichsarbeitsblatts vom 25, Dezember 1934 hat folgenden Fnhalt: Teil L. Amtlicher Teil, 11. Arbeitsver- mittlung, Arbeitsbeschaffung, Arbeitsdienst, Arbeitslosenhilfe. Ge- feve, Verordnungen, Erlasse: Geseß über den freiwilligen Arbeits-

tienst. Vom 13. Dezember 1934. Durchführung der landwirt- chaftlihen Wanderarbeitervermittlung für 1935. Auftrag an ie Deutsche Arbeiterzentrale. Anordnung zur Durchführung der Verordnung über verstärkte Kurzarbeiterunterstüßung. Vom 17. Dezember 1934, TI[, Sozialverfassung, Arbeitsrecht, Lohn- politik. Geseße, Verordnungen, Erlasse: Bekanntmachung zum Internationalen Uebereinkommen über die Einrichtung von Ver- fahren zur Festseßung von Mindestlöhnen (Ratifikation durch Nicaragua und Mexiko). Vom 8. Dezember 1934. Gesetz über

die Ermächtigung des Reichsarbeitsministers zum Erlaß sozialer Schutvorschriften für die Besagung von Seeshiffen und Hochsee- fishereifahrzeugen. Vom 13. Dezember 1934. Anordnung über das Weitergelten von Verordnungen von Landesbehörden auf Grund des § 10 des früheren Hausarbeitgeseßzes. Vom 17. De- zember 1934. IV. Arbeitsshuy. Geseße, Verordnungen, Erlasse: Beirifst: Richtlinien nah § 105e der Gewerbeordnung. Arbeitszeit zu Weihnachten 1934. Gese über die Unterkunft bei Bauten. Vom 13. Dezember 1934. Mitbegründung. zember 1934. IV. Arbeits\{chuß. Geseße, Verordnungen, Erlasse: Oeffentliche Fürsorge für Notstandsarbeiter bei Verdienstausfall in der Weihnachtäwoche. Betrifft: Schugabzeichen für Körper- behinderte. H O

Teil 11. Nichtamtlicher Teil. Ausfallunterstüßhung bei Tief- bauarbeiten. Von Dr. Zichucke, Direktor in der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiherung, Hauptstelle, Sozialpolitisches“ aus. dem Auslande. Anjsbau- und Siedlungs- pläne in, Argentinien. Statistik. Die Arbeitslosigkeit im No- vember 1934: T, Stand und Veränderung der Arbeitslosigkeit. Il. Die FJnanspruhnahme der Unterstüßungseinrihtungen im November 1934. Ill. Die wertshaffende Avbeitslosenfürsorge. Abrechnung der Reichsanstalt sür den Monat Oktober 1934.

Teil I1V. Amtliche Nachrichten für Neichsversicherung. I. Amtlicher Teil, A. Allgemeines. Dritte Verorduung zum Auf- bau der Sozialversicherung (Gemeinschaftsaufgaben). Vom 18. Dezember 1984, Veröffentlichung des abshließenden Ergeb- nisses der Prüfung von Betrieben der Sozialversicherung. —— Drukfehlerberihtigung. B. Krankenversiherung. Ziveite Ver- ordnung über kassenärztlihe: Vergütung. Vom 13. Dezember 1934. Bekanntmachung über Veränderungen in dex Besetzung des Reichs\chiedsamts- für Zahnärzte und Dentisten. Vom 22. No- vember 1934, C. Unfallversicherung. Bekanntmachung zum Jnternationallen Uebereinkommen über die Entschädigung der Landarbeiter bei Arbeitsunfällen (weitere Ratifikationen). - Vom 15. November 1984. Zweite Verordnung über die Aufbringung der Mittel in der Unfallversiherung. Vom 14. Dezember 1934. E. Angestelltenversicherung. Richtlinien des Divektoriums der Reichsversiherungsanstalt für Angestellte über die Einrichtung von Sammelkarten und die Vernichtung von Versicherungskarten. J. Statistishe Angaben. Verteilung der Anzahl der im 3. Vier- teljahr 1934 vereinnahmten Wochenbeiträge auf die eingelnen Lohnklassen. Neueste Zahlenergebnisse aus der Jnvalidenver- siherung. 11. Nichtamtlicher Teil. Von der Durchführung des Aufbaugeseßes. Von Dr. Engel, Ministerialdirektor im Reichs- arbeitsministerium. Zeitschriftenshau. Bücherbesprehungen und Bücheranzeigen. Hierzu die Beilage: Ortslöhne. Zwischen- festseßpung. Abgeschlossen am 15. November 1934.

Teil V. Reichsversorgungsblatt. Versorgungsrecht. 80. Ver- sorgungskrankengeld. 81. Steuerabzug vom Arbeitslohn. Soziale Fürsorge. 82. Betrifft: Schußabzeihen für Körper- behinderte. 88, Betrifft: Uebertragung der Kriegsblinden- und Hirnverleßtenfürsorge auf die Landesfürsorgeverbände (Haupt- fürsorgestellen). Versorgungsbehörden. 84. Veberpräüfung der ärztlichen Leistungen und Verordnungen.

Teil VI. Bekanntmachung von Tarifordnungen und von Richtlinien für den JFnhalt von Betriebsordnungen und Einzel- arbeitsverträgen.

I E R E I R M D S T I EIO C E IO C M R N S De A RENE E: S G C N M E P E E N P E C T I T I P S

Aus der Verwaltung.

Planmäßige Vorbereitung der Beschaffung landwirtschaftliczer Arbeitskräfte für 1935.

__ Der Präsident der Reichsanstalt, Dr. Syrup, hat umfang- reiche Vorbereitungen eingeleitet, um eine reibungslofe Deckung des Bedarfs der Landwirtshaft an Wanderarbeitern im Jahre 1935 zu gewäHrleisten. An die deutshen Bauern und Landwirte ist im Benehmen mit dem Reichsnährstand ein Aufruf ergangz2n, wonach der Bedarf an Wanderarbeitern bis zum 15. Dezember zu melden war. Sie find aufgefordert worden, thre Anforderungen auf das unerläßlichste Mindestmaß zu beshränken und möglichst zu versuchen, thren Bedarf mit Hilfe der örtlihen Arbeitsämter durch Heranziehung von geeigneten Arbeitskräften aus der näheren Umgebung threr Betriebe zu decken. Eine eigene Wer- bung der Betriebe oder threr Beauftragten ift in Schlesien, Ost- preußen, Brandenburg und Pommern für das kommende Fahr verboten worden. Sofern Bauern und Landwirte aus diesen Bezirken ihre vorjährigen Wanderarbeiter wieder verpflichten wollen, muß das auf dem Wege über die Deutsche Arbeiterzentrale Fre Der Gesamtbedarf an auswärtigen Wanderarbeitern soll bis zum 13. TFanuar von den Landesarbeitsämtern bei der S der Reichsanstalt gemeldet werden. Diese prüft in ufammenarbeit mit dem Reichsnährstand und der Deutschen Arbeiterzentrale, die mit der Anwerbung und Verpflichtung der Wanderarbeiter beauftragt worden ist, inwieweit auf Grund der vorjährigen Erfahrungen eine Aederung des Angebots odex der Nachfrage möglich erscheint.

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Sonnabend, den 29. Dezember. Staatsoper: Boheme. Musikalische Leitung: Blech. Be- ginn: 20 Uhr. : Schauspielhaus: Das Glas Wasser. Lustspiel Seribe. ginn: 20 Uhr.

von

Millöckers „Bettelstudent“ ist die Silvesterpremiere der Staatsoper. Das Werk gelangt bereits Sonntag, 30. Dezember, UL Erstaufführung mit Helge Roswaenge, Benno Arnold, Grongista von Dobay, Erna Berger und Friy. Krenn in den auptrollen. |

Als Silvesterpremiere des Staatlichen Schauspielhauses geht Bernhaëd Sheos Ronrddie -„Pygmalion“ mit Werner Krauß als Professor Higgins und Marta ard als Eliza in der Regie von

Hans Leibelt in Szene.

Nus den Staatlichen Museen.

Jn der folgenden Woche finden die folgenden Führungen oxträge in den Staatlichhen Museen statt: Mittwoch, den 2. Jauuar 1935, A : 20—22 Uhr im Pergamon-Vortragsfaal Athena-Heiligtum un Bibliothek Was Vorgang (mit Lichtbildecn), Prof. v. Massow. Donnerstag, deu 3. Fanuar 1935, A 11—12 Uhr im Deutschen Museum, Kunsttechniken des Piittel- e ]. Steinmey u. Bildshniver (Hütte u. Zunft). Freitag, den 4. Januar 1935, :

11—12 Uhr im Alten Museum, Griechische Grabdenkmäler. Dr.

Besig. Sonnabend, den 5. Januar 1935, : 11-—12 Uhr in der Zslamischen Abt,“ Rundgang durch die Samm- lung, : l 12—13 Ühr im Neuen Museum, in der Aegyptischen Abt., Rund- gung: Aegyptische Vor- und Frühgeit.

Sonntag, den 6. Fanuar 1935, 10—11 Uhr im Deutschen Museum, Malerei des ausgehenden Mittelalters. Dr. Troche. 10—11 Uhr im Neuen Museum, Aegyptische Abt, Rundgang durch die Aegyptische Abteilung. von Bothmer. i 11—12 ie im Älten Museum, Die Entwicklung des griechischen

Und

Reliefs. Dr. Blümel. : 11—12 Uhr im Museum für Völkerkunde, Buddhistische Plastik von Gandhara und Ostturkistan (Fudische fg Dr. Gelpke. 11—12 Uhr im Zeughaus, Schwert und Degen. Prof. Post.

Handelsteil.

WVerliner Börse am 28. Dezember.

Ultimovorbereitungen. Abgaben überwiegen.,

Die bevorstehende Jahresultimo übt jeßt seinen Einfluß auch auf die Kursgestaltung an den Aktienmärkten aus. Infolge des für diefen Stihhtag verhältnismäßig starken Geldbedarfs machte lih troß verschiedener neuer günstiger Meldungen aus der Wiri- haft eine qewisse Abgabeneiqung bemerkbar, die in über- wiegendem Maße kleine Kursrücckgänge zur Folge hatte. Aller- dings lagen einzelne Spezialpapiere höher, wie denn überhaupt die Grundstimmung niht «unfreundlich war. Fm Verlauf s{hrumpfte das Geschäft ziemlich zusammen, stärkere Kursver- änderungen traten bis zum Schluß des Verkehrs nicht mehr ein.

Am Montanaktienmarkt verloxen Gelsenkixhen und Harpener je 1%, Stolberger - Zink 124 %. Unter LBVraunkohlenpapieren lagen Rheinishe Braunkohlen 1% höher, dagegen gingen unter

Kalipapieren bei kleinem Angebot Aschersleben um 24 % und Westeregeln um 1% % zurück. Chemishe Werte lagen gehalten, J. G. Farben sogar eine Kleinigkeit höher. Am Elektromarkt fiel der starke Kursrückgang der Chade-Akftie um 54 Mark auf. Ferner lagen Siemens 114 %, Licht und Kraft 14 % und Accu- mulatoren 2 % schwächer. Sonst zeigte sich noch Angebot in Schiff- fahrtspapieren, unter denen Nord-Lloyd 1 % fielen, sowie shließ- lich Feldmühle (minus 2) und in Engelhardt (minus 1/4).

Untex unnotierten Werten waren Großbankaktien Bruchteile eines Prozentes höher, Wintershall 2%. Renten lagen bei fleinem Geschäft wenig verändert, nux Schuldbuchforderungen (plus 14) wurden etwas lebhafter gehandelt.

Der Tagesgeldsaß' stellte sich wieder auf 414 bis 4% %, es ist weiter ein zunehmendes Wechselangebot zu bemerken. Am Devisenmarkt wurde das englishe Pfund auf 12,28 (12,29) RM festgeseßt, während der Dollar mit 2,488 RM unverändert blieb.

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Die Liquidität der Banken nach dem neuen Bankgesetz.

In den „Wirtschaftkichen Mitteilungen“ nimmt die Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft zu dem neuen Bankgesey Stellung, Zu der Liquiditätsfrage wird im einzelnen folgendes ausgeführt:

Für die weitere Entwicklung des deutschen Geld- und Kapital- markies sind die Bestimmungen des Bankengeseßes von größter Tragweite, die fih auf die Liquidität und den Sparverkehr be- ziehen. Die Barreserve aus Kassenbestand und Guthaben bei dex Reichsbank und den Postscheckämtern muß mindestens einen vom Aufsihtsamt festzusebenden Hunderisaß der Verpflichtungen er- reichen, der für die einzelnen Gruppen von Kreditinstituten vers schieden bemessen sein kann, aber teinesfalls mehr als 10% hbe- tragen darf. Nach den Materialien des Untersuhungsauss{husses N bei der Gesamtheit der privaten Kreditbanken die Deckung der Kreditoren durch Barmittel Ende 1913 7,3 %. Ende 1932: 40 %. Wir. sind also gegenwärtig von dem im Geseb festgelegten Höchstsaß nody erheblich weiter entfernt als vor dem Kriege. Eine Verbesserung ‘der Barliquidität kann nicht von heute auf morgen meen werden, sondern braucht eine gewisse Entwicklungszeit. Fine überstürzte Heraufseßzung der Barliquiditätsquote würde die Kreditinstitute zum Nachteil der Gesamtwirtschaft in ihrer Fähig- keit zur Kreditgewährung beshränken. Hinzu kommt, daß die al3 Barresexve gehaltenen Mittel keine Verzinsung bringen, alfo die Rentabilität mindern.

Eine gesunde Rentabilität dec Banken wird aber für er- forderlih gehalten, damit Risikoreserven gebildet werden können und der Kreditapparat befähigt ist, seine volkswirtfhaftlichen Aufgaben zu erfüllen. Auch unter diesem Gesichtspunkt wird also die Heraufsezung der Barreserve sehr vorsichtig gehandhabt werden müssen. Der zweite Teil der Liquiditätsreserve besteht aus reichsbankfähigen Wechseln und lombarfähigen Wertpapieren. Auch hier kann der Hundertsaß für die einzelnen Gruppen von Kreditinstituten verschieden bemessen werden, foll aber im Hödthst- falle 30 der Verpflichtungen betragen.

Bekanntlich haben die Kreditbanken heute bereits einen großen Teil ihrex Kreditoren in Wechseln, unverzinslihen Schayzanweis sungen und Shatßzwechseln des Reiches und der Länder angelegt. Die Hereinnahme von lombardfähigen Anleihen, in erster Linie Reichsanleihen, kommt vor allem sür die Sparkassen in Betracht, die in dieser Gestalt sih künftig ihren Hauptliquiditätsrückhalit bilden follen. Die Reichsbank hat seit der Bankgeseßnovelle vom 27. Oktober 1933 die Möglichkeit, gegebenenfalls in stärkerem Umfang, Wertpapiere aufzunehmen bzw. zu lombardieren. Diese Auffüllung der Liguiditätsreserve zweiten Grades mit öffentlichen Anleihen ist das Mittel und der Weg, auf dem größeren Beträge zum Anleihemarkt hinübergelenkt werden können. Es ist in diesem Zusammenhang daran zu erinnern, daß die Sparkassen im Früh- jahr exklärt haben, bei Auflockerung der Liquiditätsbestimmungen eine Milliarde Reichsmark für die Arbeitsbeshassung zur Ver- fügung stellen zu können.

Gilüinftige Entwicklung der öffentlich - rechtlichen

Lebensversicherung im Fahre 1934.

Nah der Matchtütbernahme durch den Nationalfoziali5mus haben die auf dem Territortalprinzip lata nten und im Ver- band öffentliher Lebensversiherungsanstalten in Deutschland zu- sammengeschlossenen öffentlihen Lebensversiherungsanstalten be- reits im Jahre 1933 auf eine Entwicklung zurückblicken können, die sih von der der vorhergegangenen Keisentahre wesentlih ab- gehoben hat. t : wicklung noch deutliher in Erscheinnng getreten. Fortschritt in dem Zuwachs der Antragséërgebnisse. nde No- vember 1934 haben diese Zugänge rund 220 Millionen RM Ver- si{®rungsfumme betragen, gegenüber 182 Mill, RM in der gleichen Zeit des Vorjahres und 174 Mill. RM in der gleichen Zeit des Jahres 1932. Der Monat Dezember dürfte er- fahrungsgemäß dieses Bild noch etwas verbessern. dieser Entwicklung beweist die Richtigkeit der Ansicht, daß das Vertrauen zur Stetigkeit der Besserung unserer Wirtschaftsver- hältnisse in allen Teilen unseres Vaterlandes zurückgekehrt ist, Der vorzeitige Abgang hat eine weitere Einshränkung erfahren und die Rückäufe vermindern . fih bei den öffentlihen Anstalten weiter. Die Sterblichkeit ist günstig verlaufen. Die öffentlichen Lebensversicherungsanstalten haben die verfügbaren Mittel dem Kapital- und Hypothekenmarkt wieder zur Verfügung gestellt. Hierbei ist den nationalsoziaälistishen Wirtschaftsforderungen Reth- nung getragen und dec Mittelstand in Stadt und Land kredit mäßig gefördert worden. An Kapitalanlagen, Hypothekarkrediten, Darlehen an öffentlihe Körperschaften, Wertpapieren, Poslice- darlehen usw. sind in den erften 10- Monaten des Jahres 1934 mehr als 60 Mill. RM gegenübex 40 Mill. RM in der Vergleichz3- zeit des Vorjahres der Wirtschaft zugeführt worden. Der Bestand an diesen Anlagen beläuft sich bei den öffentlihen Lebensverfiche- rungsanstalten auf mehr als 390 Milk. NM gegenüber rund 330 Mill. RNM zux gleichen Zeit des Vorjahres. Bekanutkich hat die öffentlihe Lebensversiherung zu Anfang dieses Fahres den Zinssaß für Hypothekendarklehen einschließlich eines kaufenden Verwaltungskostenbeitrages auf 54 % freiwillig herabgeseßt, das mit im Zuge der allgemeinen Zinssenkungspolitik unserer Re- gierung der Hypothekenshuldner eine Entlastung erfährt. Des- gleichen haben sich die öffentlihen Lebeusverficherung8anstalten be- reit erklärt, von den zum 31. Dezember 1934 bzw. 1. April 1935 beftehenden geseßlihen Kündigung®möglichkeiten für die Auf- wertungs- und, sonstigen Hypotheken grundsäbßlih keinen Gebrau ju machen, sondern die Fristen von Le aus um 1 Fahr zu ver- ängern. Außerdem hat die öffentlihe Lebensversiherung an der Durchführung des Arbeitsbeschaffursprogramms kräftig Anteil gerommen durch Spenden, Bereitstellung von Mitteln für Bau- vorhaben unnd durch Schaffung zahlreihexr Arbeitspkläßte.

Handelskettenverband verlängert. Sämtliche Außenseiter der Fachschaft beigetreten.

Nach längeren Verhandlungen ist es gelungen, den deutschen Handelskettenverband, Hagen, der Ende dieses Zahres ablief, bis auf weiteres zu verlängern. Damit ist auch für diesen .Fudustrie- zweig, der immer noch fehr stark übersebt ist, ein ruhiges Arbeiten für die n Zeit gewährleistet. Allerdings hat man sih nicht dazu verstehen fönnen, den Verband, wie sonst üblich, auf zwei Jahre zu verlängern, da von einem Teil der Firmen eine Der- kürzung der Kündigungsfrist gefordert wurde. schlüsse in dieser Richtung sind bisher noch nicht gefaßt worden. Jedenfalls ist dex Bestand des rbandes, der 15 Firmen umfaßt, die etwa 75 bis 80 % des Marktbedarfes decken können, für die nächste Zeit gesichert. Neben dem Vexband UnA noch die Fachschaft, die ien Mitgliedern lediglih Preisbindungen auferlegt, die Erzeugung aber freiläßt.

Nah Juformationen des DHD. if auch der leßte Außen- seiter, A a vorher schon fünf abseitsstehende Firmen bet- getreten waren für die Fachschaft gewonnen worden, 9 t S der Markt vor Unter ietungen und volkswirtshaft schädlichen Preiskämpfen gesichert ist. Die Laufzeit dieser Pre1s konvention ist auf ein Fahr, Sn bis zum 31, Dezember, 1 a verlängert worden. Zu dex Fachshaft gehören eund 80 Firm, von denen aber fast die Hälste nur Kleinbetriebe sind.

_——— —-————

Jm abgelaufenen Fahre 1934 ist die günstige Ent-_ as eigt dex Bis

Die Dauer

I G R L S dcis cet ace rater T ce Ti ada M T L 4 T E N 7 2 e s U A P T. - S. 4/0 M atO D. e006: AA. U M terf O apo A r d A T e Tarn I Bei E

Erste Veilage zum Reihs- und Staatsanzeiger Nr. 301 vom 28, Dezember 1934. S. 3

Die Neuordnung des Berliner Kurszettels.

Die Ueberweisung der Werte an die einzelnen Provinzbörsen. Ausnahmezulafsungen für Berlin.

aue pem o E on G Börsenwesens is vor- ¡ xertpaptiere mit einem Kapt Î

gel Will. ß þ m Kapital von weniger als gegeben werden. Lediglih, wenn die betreffend i N Bereich der Berliner A e Berhältnisse für eine Aufrechterhaltung der Berliner Notiz vor- liegen, kann der Reichswirtschaftsminister die Aufrechterhaltung der Berliner Zulassung bewilligen. Die Zulassungsstelle an der

Berliner Börse hat in ihrer Sitzung vom 19. d. M die Zurük- nahme der« Zulassung der unter die geseßlichen Bestimmungen fallenden Wertpapiere beschlossen. Inzwischen sind die erforder- lichen Anordnungen des Reichswirtschaftsministeriums übex die Us F S an ihre Héimatbörsen und die Be- C n Ausnahmen ergangen. D i i - MéRdes Bird: gangen ana ergibt sih fol

I. Folgende Wertpapiere werden von i i bezeichnete Börse überwiesen: O S

J. Banning Maschinenfabrik A.-G., Hamm i. W.: Düsseldorf. Dommigtscher Tonwerke, Dora Leipzig. eas Doornkaat A.-G., Norden: Hannover. Geismann-Brauerei A.-G., Fürth: München. A.-G. für Korbwaren und Kinderwagen-Fndustrie Hour- „deaux-Bergmann, Lichtenfels/Banern: München. Jülicher Zuckerfabrik Alexander Schoeller & Co. A.-G. Jülich: Düsseldorf. : Friedr. Klaujer Spinnerei A.-G.,, München-Gladbach: Düsseldorf. König-Brauerei A.-G. Duisburg-Ruhrort, Duisburg-Beeck: Düsseldorf. a Treibriemenweberei und Seilfabrik, Treuen/Sa.: eipzig. dh Consol. Braunkohlen-Bergwerk, Avendorf b. Magde- urg: Leipzig. Odenwälder Hartstein-Fndustrie, Darmstadt: Frankfurt. E Tüll- und Gardinenweberei, Plauen/Vogtl.: eipzig. Porzellanfabrik Tettau A.-G., Tettau: Leipzig. Saline und Solbad Salzungen, Bad Salzungen: Leipzig. Stickereiwerke Plauen i. V.: Leipzig. A.-G. Sturm, Freiwaldau, Krs. Sagan: Breslau. Trachenberger Zuersiederei, Trachenberg/Schles.: Breslau. Vogtländishe Spibenweberei, Plauen: Leipzig. Vogtländische Tüllfabrik A.-G., Plauen: Leipzig. Wilke & Comp. A.-G., Dampfkessel und Gasometerfabrik, Braunschweig: Hannover. Elektrishe Straßenbahn Barmen-Elberfeld, Wuppertal- Elberfeld: Düsseldorf. Marienborn-Beendorfer Kleinbahn-Gesellschaft, Beendorf b. Helmstedt: Hannover. Sächsische Versicherungs-A.-G., Dresden: Leipzig.

IT. Folgende Wertpapiere, deren Berliner Zulassung ausfge- Bs ore e erden S E bisher an der in Spalte 2 be- eihneten Borse notiert, so daß sich in Zukunft der Ha diese Notiz beschränkt: n 9 | G

Annawerk A.G., Oeslau b. Coburg: Frankfurt. Bamberger Mälzerei A.-G. vorm. Carl I. Dessauer, Bam-

berg: München und Stuttgart.

Bayerische Hartstein-Fndustrie A.-G.,, München: München.

Bielefelder Mechanische Weberei, Bielefeld: Düsseldorf (bis--

her in Köln).

Düsseldorfer Maschinenbau A.-G., jeßt: Losenhausenwerk

Dülseibart Maschinenbau A.-G., Düusseldorf-Grafenberg: üsseldorf. :

Gebler-Werke, Radebeul/Sa.: Leipzig (bisher in Dresden und Chemniß).

Hanau Hofbrauhaus vorm. G. Ph. Nikolay A.-G., Hanau/ Main: Frankfurt.

Continental Asphalt A.-G., Hannover: Hannover.

Plauener Gardinenfabrik, Plauen i. V.: Leipzig (bisher im Dresden).

Stadtberger Hütte A.-G. i. L, Niedermarsberg i. W.: Düsseldorf (bisher in Köln).

Triptis A.-G., Triptis: Leipzig (bisher in Dresden).

Gebr. Unger, Chemnigt: Leipzig (bisher in Dresden).

Vorwohler Portland-Cement-Fabrik A.-G.,, Hannover: Hannover.

E. Wunderlih & Comp. A.-G., Waldenburg/Schles.: Leipzig (bisher in Dresden).

ITI. Folgende Wertpapiere bleiben auf Grund einer Auùs- nahmebewilligun, des Reichswirtschaftsministers in Berlin zuge- Su ; obwohl ihr Kapital die Grenze von 1,5 Mill. RM nicht erreicht:

H. Berthold Messinglinien A.-G., Berlin. Bodengesellshaft Hohbahn Schönhauser-Allee i. L., Berlin.

M von der Berliner Börse an die Provinzbörsen ab- -

órse gehörten oder sonstige besondere -

Bolle Weißbier-Brauerei .A.-G., Berlin.

Erdmannsdorser A.-G. für Flachsgarn-Maschinen-Spinnerei und -Weberei, Erdmannsdorf.

Erste Deutsche Fein-Fute-Spinnerei, Brandenburg/Havel.

G. Feibish A.-G., Berlin.

Georg Grauert i. L., Berlin.

Groß-Lichterfelder Terrain-Gesellschaft, Berlin.

F. A. Günthex & Sohn A.-G., Berlin.

Kamerun-Eisenbahn-Gesellshaft, Berlin.

Kartonfabrik Gr. Särchen N.-L.

Meklenburg-Strelizer Hypothekenbank, jeßt: Mecklen- burgishe Kredit- und Hypothekenbank, Neustrelig.

C. Müller Gummiwaren-A.-G., Berlin-Weißensee.

Neu-Guinea-Compagnie, Berlin.

Norddeutsche Trikotweberei A.-G., Berlin.

Pommersche Eisengießerei und Maschinenfabrik A.-G.,, Stralsund.

F. O. Preuß A.-G., Königsberg/Pr.

Rhein-Main-Donau A.-G., München.

Gebr. Ritter Ea A.-G., Berlin.

Rostocker Straßenbahn A.-G., Rosto.

Sangerhausen Maschinenfabrik, Sangerhausen.

Strausberg-Herzfelder Kleinbahn A.-G., Berlin.

Terrain Rudow-{Fohannisthal A.-G., Berlin.

Triumph-Werke, Nürnberg.

Veltag Veltener Ofen- und Keramik A.-G., Velten b, Berlin.

Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabriken

A.-G., Alkenburg/Th. Maschinenfabriken A.-G., Gum-

Vereinigte Gumbinner

binnen. Vereinigte Smyrna-Teppich-Fabriken A.-G., Cottbus. Wenderoth A.-G. für pharmazeutische Bedarfsartikel, Kassel. B. Wittkop Tiefbau- A -G., Berlin. Heiter Eisengießerei und Maschinen-Bau A.-G., Zeit. Zuckerfabrik Rastenburg A.-G., Rastenburg/Ostpr. Hildesheim-Peiner Kreis-Eisenbahn, Hildesheim.

Die Neuordnung erfolgt mit Wirkung vom 1. Fanuar 1935 ab. Die in Gruppe l und Gruppe Il bezeihneten Aktien werden an ihren Heimatbörsen in derselben Weise gehandelt und notiert, wie dies bisher in Berlin der Fall war. Die Vorstände der Heimatbörsen werden sich dieser Papiere besonders annehmen.

Deutschlands ElektrizitätsSwirtschaft über dem

Höchststand von 1929,

Die deutshe Elektrizitätswirtschaft gehört zu den wenigen Wirtschaftsgruppen, deren Erzeugung bereits um die Fahres- wende 1934/35 den höchsten Vorkrisenstand überschritten hat. Die 12Æmonatlich berihtenden großen Werke, die 1929 an der deutschen Gesamterzeugung mit 55 % beteiligt waren, verzeihneten im Oktober bereits Ziffern, die größer waren als die entsprechenden Monatszahlen von 1929. Fm Vergleich zu 1993 belief sich der Wiederanstieg auf 18, im Vergleich zu 1932 sogar auf rund 30 %. JInégesamt ist anzunehmen, daß die Gesamterzeugung aller öffent- lihen und betriebseigenen Werke im vollen Fahr 1934 wieder rund 30 Milliarden Kilowattstunden betragen hat gegenüber 23,5 . im Fahre 1932 und 30,7 im Fahre 1929. Hierbei ist allerdings auch zu beachten, daß die Bedingungen zur Ausnubßung dex Er- zeugungs-, Uebertragungs- und Verteilungsanlagen gegenwärtig bereits erheblih günstiger sind als vor der Krise. Eine Erhebung des Reichsverbands der Elektrizitätsversorgung ergab für Ende 1929 exst einen Bestand von 27 000 elektrishen Herden im ge- samten Reichsgebiet, Ende 1933 waren es bereits 153 000. Der gegenwärtige Bestand an Elektroherden kann im ganzen Reich auf rund 250 000 und der hierfür erforderliche jährlihe Strombedarf auf 175 Millionen Kilowattstunden geshäßt werden. Die Zahl der- elekftrishen Heißwasserspeiher betrug Ende 1933 60 000 und war um 20 % höher als Ende 1982. Diese Entwicklung hatte zur Folge, daß sih die Gesamtzahl der in der Elektcizitätswirtschaft Tätigen gegenüber dem Krisentiefpunkt bereits um mindestens 20 % erhöht hat. Jn den eigentlihen Erzeugungs- und Ver- teilungsanlagen werden mehr als 85 000, in den für die Glektrizi- tätswerkbelieferung vorhandenen Bergwerken 30000, in der Elektroindustrie und im Elektrohandiverk mindestens 330 000, im Elektrohandel rund 2000, in sämtlihen Zweigen des Elektro-

gewerbes also mehr als 450 000 Volksgenossen beschäftigt.

Getreidepreise? an deutshen Großmärkten

“_——— —— l ——

Martktorte Frachtlage?)

in der Woche vom 17. bis 22. Dezember 1934 für 1000 kg in Reichsmark.

Notierung ?)

Indu- ftrie- gerste

Sommergerste Wintergerste

als ohne nähere Braugerste | Bezeichnung notiert notiert

übliche 4 zeilig 2 zeilig

Stettin . Hamburg . Berlin Breêslau Gleiwitz Dresden Chemnitz Leipzig . Plauen . . Halle a. S. Magdeburg Ernt .. Nürnberg. . München . . Würzburg . Mül Lis Stud 5 b s è¿xrankfsurt a, M. Mai 4 Stuttgart á Mannbeim . Karisrube . 5

frei Marktort frei Marktort ab Erzeugerstation frei Marftort frei Marktort frei Marktort frei Marktort frei Marktort frei Marktort frei Marktort ab Erzeugerstation ab Erzeugerstation ab Erzeugerstation ab Erzeugerstation ab Erzeugerstation frei Marktort ab Erzeugerstation frei Marktort trei Marktort ab Erzeugerstation frei Marktort trei Marktort

P. O. S D S

9 s. S. O0 .

S Sd S S S S S9

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Di, Fr 4) Mo, Fr Mi Di, So Di, So Di, Fr Mi, So D So

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204,0 317,0° 198,5 199,0 192,0 206,5 210,0 205,0 So 185,0 ) 217,0 198,0 200,0 188,0 188,0 900,5

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198,5 188,5 192,0 175,0

900,0 1910

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185,0 176,0 175,0 185,0 197,9 198,8

198,0

8) 190,0 o) 200.0

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200,0 203,8 192,9 205,0

E H L E T ETEFELT E. 114

I ELEL E11

1) Die im Dezember gültigen geseßlihen Großhandelspreise für ÿtoggen, Weizen, Hafer und Futtergerste siehe in Nr. 283 vom 4. De-

zember 1934, 4 Angaben vorlagen, find aus diesen 7) Für Industriezwecke.

Preise fff| Barusso 61,4; Gerste: Donau-Nuss. 82,7.

Berlin, den 27. Dezember 1934,

urchschnitte gebildet worden. #)

8s) Winter- und Industriegerste. ®) Sommer- und öIndustriegerste. für ausländishes Getreide, cif. Hamburg: Weizen:

Austühßrliche Pape dep tngurges für andere Gerste fiehe in Nr. 288 vom 10. Dezember 1934, ®?) Wo mehrere

Gute. *) Gute; feine 205,5. ®) Vierzeilig; zweizeilig 195,0,

Manitoba I 90,8, Manitoba 11 88,3, NRosafé 64,0,

Statistishes Neichsamt.

Erneuerung des deutsch-{chwedschen Verrehnungs- abkommens.

__ Zwischen Vertretern der deutshen und der s{chwedischen Re- gierung haben Verhandlungen über die Regelung des Zahlungs- verkehrs nach dem mit dem 31. Dezember 1934 erfolgenden Ab- lauf des geltenden deutsch-{chwedis{chen Zahlungsabkommens vom 28. August 1934 stattgefunden. Diese Verhandlungen haben jeßt zum Abschluß von Vereinbarungen geführt, die im wesentlichen Us Verlängerung des bisher geltenden Zustandes zum FJnhalt aben.

Die Bezahlung der beiderseitigen Warenausfuhr erfolgt weiterhin im Verrehnungsverkehr durch Vermittlung der Deut- schen Verrechnungskasse Berlin und der s{chwedishen Clearing- behörde „Clearingnämnden“, Stockholm Jn den Verrehnungs- verkehr sind auch die Nebenkosten des deutsh-{chwedischen Warens- verkehrs und einige weitere Arten von Zahlungen einbezogen. Das Abkommen geht ebenso wie das Zahlungsabkommen vom 28. August davon aus, daß Deutschland aus der Aktivität seiner Handelsbilanz gegenüber Schweden ein Devisenüberschuß ver- bleibt. Dieser Ueberschuß steht laufend zu einem Teil zur freien Verfügung der Reichsbank, während ein anderer Teil für die

wee des Transfers der im 1. Halbjahr 1935 fällig werdenden Binsen der Dawes-, Young- und Kreuger-Anleihen sowie bei ent- sprechender Höhe des Ueberschusses der Gewinnbeteiligung der shwedishen Gruppe an der Deutshen Zündwaren-Monopol-Ge- sellschaft und ‘in leßter Linie der Zinsansprüche {weder Gläubiger aus privaten Kapitalverpflihtungen Verwendung finden soll. Die Gläubiger aus der Kreuger-Anleihe, dem Ge- winn der Zündwaren-Monopol-Gesellshaft und den privaten Anleihen werden auf Grund des Abkommens nur befriedigt, wenn sie auf einen Teil ihrer Ansprüche verzichten.

Konditionenkartell in der Zigarreninduftrie.

In der -Zigarrenindustrie ist ein Konditionenkartell zustande gekommen, das am 1, Fanuar in Kraft tritt. Erfaßt werden, wie der DHD erfährt, in erster Linie Unternehmungen mit über 50 Vollarbeitern; von den Betrieben mit weniger Arbeitern haben sih aber bereit# eine Anzahl freiwillig zur Teilnahme bereit- erklärt. Durch das neue Kartell werden die Lieferungs- und Zahlungsbedingungen einheitlichen Richtlinien unterworfen. Ab 1. Januar dürfen somit die Kaufverträge nux noch zu den neuen Bedingungen “abgeschlossen ' werden. Die Beteiligung aus der Zigarrenindustrie an dem Kartell beläuft sich zur Zeit auf über 90 %. Es wird jedoch erwartet, daß nah und nah weitere Unter- nehmungen erfaßt werden können. Besonders zu betonen ist, daß das Kartell ‘anf freiwilliger Grundlage zustandegekommen ist.

Wirtschaft des Auslandes.

Ausweise ausländischer ITotenbanken.

Paris, 27. Dezember. (D. N. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 21. Dezember 1934 (in Klammern Zu- und Abnahme im Vergleih zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. -Goldbestand -82 123 (Abn. 198), . Auslandsguthaben 9 (Zun. 1), Devisen in Report (Abn. und Zun. —) Wechjel und Schaßscheine 4375 (Zun. 154), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 3251, diskontierte ausl. Handelswechsel 221, zusammen 3472 (Zun. -113), in. Frankreich gekaufte börsenfähige Wechsel 173, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 730, zu- Jae 903 (Zun. 41), Lombarddaxlehen 3187 (Abn. 26), Bonds er Autonomen Amortisationskasse 5898 (unverändert). Passiva. Notenumlauf 81-553 - (Bun. 648), täglih fällige Verbindlichkeiten 20 154 (Abn. 498), davon: Tresorguthaben 932 (Abn. 406), Gut=- haben der Autonomen Amortisationskasse 2819 (Abn. 40), Privat= guthaben 16 195 (Abn. 87), Verschiedene 208 (Zun. 35), Devisen in Report (Abn. und Zun. —), Deckung des Banknoten=- umlaufs und der täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 80,74 % (80,97 9/0).

London, 26. Dezember. (D. N. B.) Wochenausweis der Vank von England vom 26. Dezember 1934 (in Klammern Zu- und Abnahme im Vergleih zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling: Fm Umlauf befindlihe Noten 405 160 (Zun. 3170), hirtterlegte Noten - 47 119 (Abn. 3120), andere Regierungssicher- beiten der Emissionsabteilung 245 560 (Zun. 10), andere Sicher- gten der Emissionsabteilung 980 (Zun. 100), Silbermünzens estand der Emissionsabteilung 2450 (Abn. 100), Goldmünzen= und Barrenbestand der Emissionsabteilung 192 270 (Zun. 50), Depositen der Regierung 9880 (Zun. 1490), andere Depositen: Banken 89 140 (Abn. 1590), Private 36 400 (Abn. 600), Regierungs=- sicherheiten 87.540 (Zun. 3700), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 7580 (Zun. 560), Wertpapiere 10670 (Abn. 1740), Gold- und Silberbestand der Bankabteilung 520 (Abn. 40). Ver- hältnis der Reserven- zu - den Passiven 35,16 gegen 37,30 9%, Cléaringhouseumsay 484 Millionen, gegen die entsprehende Woche des Vorjahrs 19 Millionen mehr.

Auslandsschulden und Auslandsguthaben der polnischen Banken.

Warschau, 27. Dezember. Nach der leßten Aufstellung für November haben die polnischen Banken insgesamt 230,99 Mill. o ausländische Verpflichtungen, denen 82,6 Mill. ausländische

uthaben gegenüberstehen. Gegenüber Deutschland sind die Ver- pflihtungen mit 57 Mill. am größten; die Guthaben in Deutsch- land betragen 16,6 Mill. Gegenüber der Sowjetunion bestehen 4 Mill. Verpflichtungen bei 18,9 Mill. Guthaben. Die Freie Stadt Danzig steht bei den Guthaben mit 11,2 Mill. an dritter Stelle SSecpllidtlgen 15,9 Mill.). Größere Verpflihtungen bestehen in Frankrei (45,6 Mill.) und in England (41,3 Mill.).

Weitere sowjetrussiscche Schiffskäufe. Moskau, 27. Dezember. Die Handelsvertretung der Sowjet- union hat in Norwegen und Holland eine Reihe weiterer Schiffe für die sowjetrussishe Yaudabtlatis erworben mit einer Gesamt- tonnage von 12 000 t. Ein Teil des Kaufpreises wird in bar aus-

gezahlt, für den Rest werden kurzfristige Kredite gegeben.

ZFapanische Srzkäufe in den Vereinigten Staaten. Tokio, 27, Dezember. Die japanishe Jndustrie hat in den Vereinigten Staaten größere Mengen von Kupfer und von Eisen- und Stahlbruh erworben. Die durhchschnittlihe Einfuhr Japans an amerikanishem Kupfer beziffert sih auf ca. 9000 t pro Monat. Im Jahre 1932 wurden im Monatsdurchshnitt nux 6000 t Kupfer aus Amerika eingeführt. i

Fapanisch-Holändische Wirtschaftsverhandlungen vertagt.

Tokio, 27. Dezember. Der japanische Botschafter in Holland, Nagaoka, ist am 26. Dezember in Tokio eingetroffen, wo er dent Kabinett über die zur Zeit vertagten japanisch-holländishen Wirt - shaftsverhandlungen Bericht erstatten wird. Dies Verhandlungen wurden vertagt auch wegen der Einführung des Erdölmonopols in der Mandschurei. Von dem Bericht Nagaokas in Tokio wird die Zukunft dec Verhandlungen abhängen.