1920 / 32 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Feb 1920 18:00:01 GMT) scan diff

athänng find. Gegenwärtig wird darüber verhandelt, telegraphie zur Verständigung heranzuziehen. für den Verkehr niht genügen, doch dürften wir, wenn das See- Tabel gelegt ist, eine störungsfreie Verbindung mit Ostpreußen haben. Was den Personenverkehr anlangt, so haben wir ihn

biéghêr auf der Umleitungêlinie Stolp—Lauenburg aufrechterhalten.

E die Funken-

wird allein

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[ N L L d É ä E 2 r 3 Nach den Mitteilungen, tie mir beute morgen geworden sind, !be- steht die Aussicht, daß die Linie Konitz—Dirsckau in wenigen T , bielleicht con heute, freigegeben wird. Schneidemühl-—Bron j

ist noch nit freigegeben; die Verhandlungen darüber werden in Danzig weitergeführt. Der Güterverkehr ift

Ca 1 e L i í nis T A fn 1 Tegemaßg. Me QAretiuen anzig beru!

eimgernmaßen eute, den ganzen regel- mäßigen Güterverkehr aus Körigéberg aufzunehmen. Eisenbahn technische Schwierigkeiten in der Hinsicht en nihb mehr. Der Wuüterverkehr geht durch unter der einen Vorausseßung, daß die mili- tärische Untersuchung rechtzeitig erfolet. Allerdings werden sich noch

eine Zeitlang Hemmungen ergeben. Unsec Stantpunkt ist selbt- verständlich berjemge, der sid aus dem Friedenévertrage ergibt, daf wir mit allem Nachbruck auf das entschiedenste verlangen müssen, daß der Durchgangsverkehr nach Ostpreußen von allen DHemmnissen, aller Untersuchungen und

S ol Ae ad. is r N A Ee Me c N ¿d allen-\ch1kanofen Borscchrifte

Ünterstaatsfekr {

n freigebalten mirb. (Bravo!) im Staatsministerium Göhre: Auch von dieser Stelle aus müssen wir nachdrüdlich# Protest erheben gegen das vertragswidrige Verhalten Polens. Die Neichöregierung hat sich in bezug auf die Sicherung der Verbindung Ostpreußens mit dem Mutterlande nicht lediglich auf die Bestimmungen des Art. 89 des eFvièdensvertrages verlassen, wonach die Polen verpflichtet sind, dem (isendahn-Postverkehr ufo. völlige DurchgangEfreiheit zuzugestehen, jondern hat au darüber hinaus für die Üebergangszett weitere ESäücherungen im einzelnen dur Sonderabmachung mit der polnischen

WMegierung zu erreichen gefucht. Es i} bestimmt, daß der Verkehr l

s gischen Ostpreußen und Deutschland auch nicht vorübergehend ge Teri werden darf. Die Reich8regierung hat bisher 1n jeder Be- ¿vehung den Eintritt von Zuständen, wie wir sie jetzt beklagen,

au verhüten versucht, Es hat sih aber bei allen bisherigen Ver- trägen mit den Polen ergeben, daß die Vertragstreue ihnen voll- kommen unbekannt ist. (Hört, hört!) Leider haben wir bisher in Warschau noch keine deut|che Vertretung. Es sind deshalb schon beim Auswärtigen Amte Vorstellungen gemacht worden, ob es nit moglich ist, diese Vertretungen fo bald wie möglich zu schaffen. Das UAuswärtigeAmt selbst bat schon bei der polnischen Negierung nach- drüdlichst gegen die Verkehréösperre Beschwerde erhoben. Bisher 1st aber noch Teine Antwort eingegangen. (&s handelt sih in vorliegen- Dem Falle um Verleßung niht spezifisch preußischer, sondern all- gemein deutscher 5

Jo Interèssen. Es ist vor mehreren Tagen von -preu- Bischer Seite beim Ausroärtigen Amte angeregt worden, daß, wenn nicht Polen unverzüglich Abhilfe \{hafft, wir zu Gegenmaßregeln {reiten werden. Wenn niht sofort freie Bahn für den Vertehr gegebdèn wird, werden wettere Repressalien durchgeführt werden.

Auf Antrag des Abg. Dr. Ber gt wird Besprechung der beiden förmlichen Anfragen beschlossen.

Ubg. Behrendt- Danzig (Zentr):

Westpreußen vollständig von Deutschland abgeschnitten ist, muß die Vretichsregierung so schnell wie möglih eine Berbindungsmoglichkeit berzustellen suchen. Dies ist {hon deshalb um so notwendiger, als wir es hier mit einer treudeutshen Bevölkerung zu tun haben. Ob- gleich vom Deutschen Reiche abgetrennt, fann i im Namen meiner Deimat erklären, daß wir uns nah wie vor zum Deutschen Reiche

Da Ostpreußen und

gehörig fublen. (Bravo!) Wir Danziger roünschen nichts mehr, als auch in ZutTunst ständig in enger Beziehung mit dem Mutterlande zu bleiben. (Beifall) Wir sind fest entsclossen, das deutsche Volks-

T 1 4 5x ' M i rg zu balten und das Erbe

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L tum auch in Zukunft hoch unserer Väter in Gestali von vielen Altertümern ruhmreicher Vergangenheit troß der Be)eßung mit allen Kräften zu schüßen. (Lebhafter Beifall.) Wir versprechen, auch in Zukunft über den polnischen Korridor hinaus den deutschen Brüdern die Hand zu reichen und 1n regem wirtschaftlichen Berkehr mit Deutschland zu bleiben, Andererseits hoffen wir, daß uns die preußische und die deutsche Regierung in der Beschickung der Danziger Messe helfen wiro. Dazu gehört aber in erster Linie eine

ausreichende (Sifenbahnverbindung. Deutschland darf niemals ver- r bede s ( F C D 4 N y j“ L. C4 T _ gessen, daß viel deutsches Kapital an Danzig niedergelegt 1st. Große

Erwartungen knüpfen wir in Danzig auch an den Luft- und See- verkehr. Den polnischen Üebergriffen muß die Regterung mit aller Energie so schnell wie möglich entgegentreten und die Polen zwingen, sich an die getroffenen Bereinbarungen zu halten. Ein taktvolles und entschicdenes Auftreten der Staais- und MNeichsregierung, be- sonders des Auswärtigen Amtes, wird stcher nicht ohne Grfolg sein. (Beifall)

Minister der öffentlichen Arbeiten

PDerren ich möhte von dieser S

Oeser: Meine Damen und aus Herrn Behrendt für das warme deutsche Empfinden, das er zum Ausdruck gebracht bat, auch im Namen der Staatsregierung danken, (Bravo!) Seine Auffassung ist eine vollständig richtige. Die Gebietsteile, die gewaltsam vom Meutshen Reich und von Preußen losg-trennt werden, bleiben in unseren Herzendas was sie uns waren. (Bravo!) Vom Standpunkt meiner Verwaltung fann ih das Versprecben ab- geben, daß wir alles tun werden, was in unseren Kräften steht, um diesen Gebietsteilen die Empfindung des

Stelle

16 (140

3 Verlassenseins zu nehmen und thnen die Ueberzeugung beizubringen, daß, ob \ie nun formell zu uns gehören oder nit wir für ste 1n derselben Weise sorgen werden, wie wir es bisher getan haben. (Bravo!)

Das trifft insbesondere für die Danziger Messe zu. Wir werden es uns angelegen sein lassen, die Danziaoer Messt genau so zu behandeln wie die Leipziger Messe und ihren Verkehr so zu pflegen wie bei den übrigen Mcßstädten. Jh mochte nur hoffen, daß cs uns bis dahin gelungen i}, die Erschwernisse des Verkehrs, die von pol- nischer Seite herbeigeführt worden sind, zu beseitigen. Denn wenn der Meoßverkehr frei sein, wenn die Danziger Messe den entsprechenden @rfolg haben soll, den ib ihr von Herzen wünsche, dann ist es not- vendig, daß die Verkehrsschikanen, die von Polen eingeführt worden sind, beseitigt werden.

In bezug auf den Lu ftver kehr kanm ih natürli Zugeständ- nisse nit machen, weil er mir nit untersteht. Jch werde aber dio

bier vorgebradzten Wainsche gern an der zuständigen Stelle unterbreiten. (Bravo!) Aba, Winkler (Dem.): Sofort nah der Beseßung von

Dirschau haben die Polen den Eisenbahnverkehr zwischen Östpreußen und dein Reiche ersbmvert und dann ganz unterbunden. Die Gegen- maßnahmen unserer Regierung haben zu einem EGrfoige noch mt geführt. Auch nah dem im Oktober gefchlossenen Wirtschafts- abkommen sind die Polen verpflichtet, nah der Ratifikation des Friedensvertrages den Durchgangsverkehr offen zu halten und auh nit vorübergehend zu fperren. Schon 1m Juni 1919 hatte die Entente ertlären lassen, der Frieden3vertrag gebe die Gewißheit, daß der Verbindung des ostpreußischen Territoriuums mit dem Reiche kein Hindernis im Wege stehe. Und jebßt troßdem die Sperre! Heute verbreiten die Polen ungescheut, daß sie gar nicht daran denken, die Deutschen náh den Abstimmungs8gebieten durchgulassen. Wir müssen verlangen, daß diese Möglichkeit \ichergestellt und die Abstimmung nickcht durch Gewaltmaßnahmen beeinflußt wird. Zum freien Verkebr gehört auch der freie Post- und Telegraphen- und Fernsprechverkchr.

Die Polen aber haben die Leitungen durbsdmitten und diefen Verkehr unterbrochen. Hier muß die Negterung entschieden einschreiten; es bieten sih zahlreiche Repressaliew dar. Es müssen auch die Paß- {cherereien aufhören; ein einfaher Personalaus8weis muß genügen.

Wir sind mit dem Grafen Kamß einverstanden, nur tut er dem Grafen Lerchenfeld unrecht, denn mit den Polen zu verhandeln, 1st überhaupt eine \chmierige Sache, und es ift wohl niht mehr heraus- ¡uholen gewesen. Aber auch wir wünschen allerdings, daß bei diesen

Berl r Manner verwendet werden, die den Osten aus eg l Bis jeßt saß der Glaube, an die Ritter- lichkeit i i noch sehr felt, vor wenigen Monaten auch noch bein iterstaatssetretäar Odobre; beute hegt auch er ihn mt

, und allmählich werden wir wobl alle von diesem Glauben ge- werden, Uuch das Beamtenabkommen, wo doh Deutschland allein der gebende Teil ift, wird von den Polen nicht gehalten; in itriktem Widerspruch damit haben ste deutsche Beamte verhaftet, Wir bitten die Negterung dringend, nicht zu lange auf Antwort von Warschau zu warten: die Speer Bahnverbindung von Danzig nach Pommern j bereit finden, vertrag8treu zu verfahren.

Abg. Dallmerx (D. Nat.) weist auf eine Neibe von Willkür- akten hin polnische Cisenbahndirektion in Danzig im Güter- vertehr bei der Durchsuchung der Frachten habe gushulden kommen lassen, sowie auf die Langwiertgkeit und den überaus s{chleppenden Gang

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o die DES E its in aan A A a A Cat o El, : z 11 i os T der Berhandlungen zosen dieser Direktion und der preußischen Gisen- bahndireftion 1n Rönigóberg. Der polnische Darefktionsprastdent habe ck

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as Abkommen auch nur „mit Vorbehalt“ untershrieben. (Nufe rets: Unerhört! Et polnish!) Die Proteste, die der Unterstaatssekretär anktündige, mürden in den Wind gesprochen sein. Ein Verhandeln mit den Polen sei überhaupt unmöglih. Das sckone Ostpreußen halte treu zum Deutschen Reiche, es müsse aber auc lebensfähig erhalten werden. Gegen die polnishe Drangsalierung müsse die Regierung mit scharfe Repressalien vorgehen; sie müsse Ostpreußen durh die Tat zeigert, daß es zum Deutschen Reiche gehört.

Abg. Frau Poehlmann (D. Vp.): Wir müssen schreien ‘und Lärm machen, daß es in das Land hinausdringt, daß wir uns wider- seßen. Wenn unsere Negitrung erwartet, daß die Polen mit sich handeln lassen werden, so wird sie immer wieder Enttäuscbungen er- leben. (Sehr rihtig!l) Wir können nicht damit zufrieden sein, daß (Srwägungen angestellt. werden, wir wollen nicht dem ausgeseßt sein, daß die Abgeschlossenheit Ostpreußens dadur verstärkt wird, daß die Polen nur durch ¿Erwägungen zu einer Aenderung gebracht werden. Wir wollen, daß der Verkehr ungehindert gesihert wird, wie es im tFriedenévertrag zugesagt 1. Wir verlangen für Ostpreußen Borzugs- maßregeln, denn wir 1w Ostpreußen sind besonders \{leckcht mit Ver- fehrsmaßnahmen versorgt. Wir brceucben sie aber, um das Deutshtum zu starken und zu ermuntern. Die HNegierung möge zu Taten \{reiten. Wir, eborene Ostpreußen, lieben unser \{önes Land und werden ihm treu bleiben. s ift eine harte Notwendigkeit, mit den Polen zu- sammenzuwohnen und mit thnen auszukommen. Ib wünschte eine Möglichkeit, daß an Polen in |Guropa überbaupt nit zu denken wäre. Wir konnen den Polen niht mit Liebenswürdigkeiten fommen, sondern müssen sie mit festem Willen dazu bringen, die Verträge zu halten. (Lebhafter Beifall.)

_ Abg. Peter- Elbing (Soz): Das Verkehrsministeriuum muß dafür sorgen, daß günstiqne Anschlüsse au für das. füdlice Ostpreußen nach Köntgsberg zum Seewég hergestellt werden, damit die Reisenden nicht tagelang unterwegs sind. Wir verlangen, daß das wirtschaftlickche Abkommen nmicht durch polnisbe Schikanen beeinträcbtigt wird. Oft- preußen muß mit dem übriaen Deutschland in wirtschaftlihem Zu- sammenhange bleiben. In Elbing liegen Tausende von Arbeitern auf der Straße, weil fie keine Wohnungen haben und die Jndustrie \till- steht. Nach dem Westen können die Arbeiter nicht gehen, weil sie di teure Séeereise nicht machen können. Die Negierung muß für diese Aermsten Mittel und Wege \chaffen, daß sie ih anderwärts Brot

suchen können. Wir warnen die Polen, den Bogen zu überspannen. (A

Damit {ließt die Besprechung. In persönlicher Bemerkung verwahrt sich Abg. Graf von Kani b dagegen, daß thm wegen eines Angriffs

auf einen Reichsbeamten das Wort abgeschnitten worden ist, während dies bai gleichen Anlaässen gegenüber Unabhängigen nit gesehen set.

Jn dritter Beratung wird der Geseßentwurf über die Ermächtigung des Justizministers zu vor- übergehenden Maßnahmen auf dem Gebiete Der Dient ite UND De1- Qiatiplinar- Memall 0U5 UNlaUB Oer uu runta Des

Friedensvertrages ohne Debatte angenommen.

Dann folgt die förmliche Anfrage der Abgg. Ou ee c e T4 es i : ü JZacoby-Raffauf (Zentr.) und Genossen, was die Re- gierung tun wolle, um die PreisefürSaatkartoffeln

in das richtige Verhältnis zu den Verkaufspreisen zu bringen. Jn Verbindung damit werden behandelt der Antrag Wittich (S094), - betreffend; Förderung der Er- zeugungundEinfuhrvonkünstlihen Dünge- Und Krau tter mitteln Gt erung Der Aroeitsbrafte für Die Land wirt Mal, HDér- N a von teWnischen Htilfsmittéeln oie Zeshaffung von Saatgutreserven, und der Antrag des Abg. Richtarsky (Zentr.), betreffend B e - [chaffung von Saatgetreide, insbesondere DOMmMmerbelzen UND Sommeroggen fowie Kleesamen. ' Abg. Heckenrath (Zentr.): Der Einfluß der hohen Preise für Saalkartoffeln auf die Preise für Speisekartoffeln it gewaltig. ‘Die Saatkartoffeln, die außerhalb der \taatliden Preiéregulierung stehen, erreiten im vorigen Jahre sckon einen Preis von 30 Mark pro Hentner. ‘Diese Tatsache wie auch die hohen Preise für Dünger- imittel und für Arbeitslöbne müssen unbedingt bei etwaiger weiterer Festsetzung staatlider Preise für Kartoffeln von der Staatsregierung vollauf im Anmsclag oebracht werden, wie überhaupt mehr Verständnis für die Tantwirisdaftliden Betriebe noiwendig ist. Die Saatkartof- fciln aus dem Osten müssen den. Landrirten im Westen sicher und be- quem zugeführt werden. Die Kultur der Driginal\aatkartofteln muß erweitert werden.

Aba. Peters- Hockdonn (Sog.): Ueber landwirtschaftliche Fraçen ist in den leßten Tagen hier genügend gesprochen worden; ih embe dcéhalb, unseren Antrag obne Ausspvacke dem landwirt- scchasftliden Auss%uß zu überweisen.

Ab. Richtarsky (Zentr.): Webil selten hat die Landwirt- schaft unter einer solchen Ungunst der Witterung gelitten als in dem Fetzicen Warlschaftéjahr, in dem sib aub noch die aange Scckwere der Arbeiterfrage geltend machte. Die werspätete Ernte, unoünstiges Herbstwetter erscbwerten eine rebtzeitige Ackerbestellung und Vorberci- ung zur Saat. Die Folge war, daß die Saat viel gw spät und in einen uncenügend vorbereiteten Boten eingebracht wurde. ‘Hinzu tritt nod, daß dem Beiden infolge Dümgermange!s die notwendiage Kraft für die Entwicklung und Widerstandsfähigkeit der Saaten fehlte. Auf umaeirorenem Besen lag eine starlte Schneedecke und nah der |Schmelze weckselten ständig Frost und Regen. Die Folge ist, daß wir anstatt grüner Saaten kfahle Felder sahen. Weizen hat die widrigen Witte- rungéverhältnisse besser überstanden, da er unter der Schneedecke keimt. Nach dem Bericht des Statistischen Neichsamts haben die Feldmäuïe vielfach großen Schaden angerichtet, 1nebesondere in Sclesien. Raps it welfach tur diese Nager vollig vernicktet, desaleibew aub die ‘Wlecfcllder, die die Grundlagen unserer Vichernähruna stnd. Der Mausesbaden beträgt viele Mila ênder bei der Scknvierigkeit unserer Volksernährung sckwer M ebt fällt. Die Vernichtung der Feldmäusßeo !icat im Interesse ter Allaemeinheit. Bayern erstattet deéshalb denjenigen Gemeinden, die die Vert'lgung der Feldmäuse ge- meunsam betreiben, die Halfte der Kosten. Jch empfehle dies unserm Ministeriuin zur Nacahmung. Bei selben Kalamitäten ist es Pflicht

Staaten, im SÎnteresse der Allgemeinheit der Landwirischaæfi

elfend gur Seite zu stehen. (Beifall)

Ein Vertreter des Laudwirtschafismäimnistsrs er- klärt: Die Einführung von Höclstpreifen für Saatkartofföin bietet bet der Mannigfaltigkeit der Sartoßfelsorten große Schwierigkeiten, des-

balb ift davon abaciechen worden. Die Festiezung von Micbtpreisen für Kartoffeln waren mit den lantmwirtsdaftliden SRgrpersd.aften Det- einbart. Die damalige Preiserbobung war dur ‘die wmirticaftlide GEntwidklung hinreichend geredtfertigt. Die alsbaldige Einführung von -HtÆtlinier ttartoffeln ersdbeint nicht geredcktféttgt, zu- mal die Preduktion tadurch behindert würde. Y Aba. Wit t (D. Nat.): Es ist dringend erforderlich, daß die Ie- LeT dli erMart, wie weit die Swangémwirtidaft weiter œuttedti

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gierung er erbalten bleiben soll. Bur. Aufrechterhaltung unserer lanttvirtsda!t- liclen Betriebe ift es nog genügend Düngemittel zur Verfügung gu stellen. Die Preise für Kunstdünger sird um ein Vielfackes gestiegen. Wos die Arbeiterfrage anlangt, so sollten der Lantwirtscaft aur lant- wwirtschaftétuntige Leute vermitldlt werden. Der Urbeiter auë der

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Greofstadt hat |keine Ahnung von den dortigen Verbältnissen. Er Ffommt meist mit arcßen Hoffnungen aufs Land, stellt sich unaes{chickt un, und sieht sib tebr bald enttäusdt. Solicke Leute Taben für uns feinen Wert. Der Landavbeiter füblt sich auf seiner Scholle zufrieden, wenn er auch den größten Teil feines Tariflobnes in Naturalien be» zieht; das versteht der großte Arbeiter nicht. :

Abg. Held (D. V.): Die Ueberschwemmung hat großen Schaden verursact. Nach Holland sind greße Mengen Saatgetreide ge\ck@1kt worden, wedurd uns ebenfalls Schaden zugefügt werden, ist, Vie Regierung muß für genügende Mengen Saatgetreide sorgen. . Ich dsr- antrage, den Antrag dem Ausschuß zu überwoisen. Auch mit Kurrst- dünger muß die Landwirtschait genügend veiiorgt werden, das tst außer der Arbeitsfreudigkeit das Wichtigste. Der Neichskohlewkonmifsar ift {Guld daran, daß wir nit genügend Dängemittel , häbèn. Let Millionen Tonnen Moagén hätten wir mehr ernien tonnen.“ Wenn tas aub 1m Jahre 1920 der Fall ift, so Uegt das daran, „daß der Reichs foblentommissar die Stidstofffabriken nut mit genügend Kohlen dbetck sorat hat.

Aba. Siemen (Dem.): Wir treten nit für Hocbstpreise tin. Kreise sind Zus{ußgebiete; da müssen wir aus den öillichen

rfen Satkartofteln uro. beziehen. 500 000 Tonnen Stistvff könnten wir tährlid gewinnen, wenn wir die uotigen Koblen batten. Die Grnäbrunaës&tiwierigkeiten sind. sehr groß. Wir müssen eher, cktidstoff vom Auslande zu bekommen; er muß der Landmwirtsbaft gi

Naa Selbstkostenpreise zugewiesen werden. Die Gogenden halie ib für bie

alücflidsten, wo es weder Arbeitnehmer- ned Arbeitgeberverbände gibt. Die Nemerung soll stets ein matbsames Uuge auf die (&rpcriartikel

e ben. Durch den früh eingetretenen Wintzer Anfang November 1918 sind große Flächen Land, die mit Wintergetreide bebaut werden sollten, ibt bestellt worden. Die Haakfrucht war zum großen Teil nod nit geborgen. Dazu kamen die Landarbeiterstreiks Weiterer Schaden wurde uns zugefügt durch das Hoclkwasser der Elbe, Weser und des Nheins; die Winterfgat 1st ‘verloren. Die Megierung muß endli energiid und retzeitig voracben, um ter Landwirtswaft zu helfen.

Abg. Me brhof (U. Soz.) wünscht vor ‘allen Dingen eine Ver- besserung der lémdlichen Arbeiterwobnungen und &lägt vor, die auf den Truppenübuünaspläben und Gefarigènenlagern stehenden Baraden für Wobhnungëznede nubbar zu maden. Die Verteilung von gut usr. muß in gerechter und gleichmäßiger Weise erfolgen.

__ Nach weiteren Ausführungen der Abgg. R ichtarskn (Zentr.), Herkenrath (Zentr.) und Peter s- Hochdonn (Soz.) werden die Anträge dem Landiwirtschaftäaauss{huß über- wiesen.

Es folgt eine förmliche Anfrage der deutschen Volkspartei, betreffend den Erlaß des Unter- rihtsministeriums vom 6. Dezember 1919, nah welchem die bisherigen Geshichtslehrbücher nicht weiter zu benußen seien; der Minister wird gefragt, ob er bereit ist, sich streng an die am 2. Januar den Schulbuchverlegern gegebene Zusage, daß vor“ 1992 die For- derung der Einführung neuer Lehrbüicher nicht werde gestellt werden, zu halten und durch Zurückziehung seines Erlasses vom 6. Dezember der drohenden Vernichtung von Millionenwerten vorzubeugen.

Abg. Dr. Böli b (D. V): Ih habe bereits beim Kapite der höheren Lebranstalten meinem lTebhaften Bedenken und der Be- fürhtung Ausdruck gogeben, daß dur den Erlaß des Ministers der Weg zur Monopolisierung des Schulbuches beschritten werde. Dex Erlaß des Ministers ijt sämtlichen Provinzialswulkollegien zuge- gangen und ist von diesen zu befolgen. Die erste Scbwrpiérigkeit {itgt nun darin, daß die Schüler und |Scbülerinnen von jeßt an nicht mehx zur Anschaffung von Lebrübctern der Geschichte angehalten werden dürfen, und zweitens, daß diese Bücher niht mehr beim Klassenunterridht zu benußen sind. Meines Grachtens ist diefer Erlaß völlig undurchfüb:bar. Durch diesen Erlaß wird die Gefahr eines volligen Anarciónrus auf dem Gebiete des Geschichtsunterrichts heraufbesciworen. (Sehr richtig! rets.) Eine Unterrichtéstunde obne Lehrbuch ist absolut unnióalick. Der Lehrer soll allerdings na Mvaglichfeit sich frei von einem Lehr- buch beim Unterrichte halten; aber ohne jedes Lehrbuch zu unterrichten, ist so gut wie unmögli, Es 1st do nit so, daß alle S{üler nur durch das Ohr leren, sie wollen auch sehen und lesen. Das Lehrbuch aus dem Klassenunterriht zu entfernen, wäre vollig falsb. Det Schüler bedarf zu Hause des Buches, um sich den durdaenommenen Stoff anzueignen, namentli wenn er den Scbulunterrickt längere Zeit versäumen müßte. Die Folge würde sein, daß sib der Schüler den Leitfaden beschafft, den der Lebrer benußt, Pelitish wird vielfach das CGntgaegengeseßte erreicht, was der Erlaß erreichen will. Bisher war der Lehrer genütigt, fi an den Stoff des Lebrbuctes zu halten, jest kannt er Tehren was er will. Eine Revision des Erlasses ift dringend nötig, zumal der Minister aub den Verlagsbuckhändlern die Zu- sicherung geacben hat, daß für Aenderungen der Lehrbücker eine ange- wessene Frist gewährt werden solle. Jekt find neue Auflagen er- scbienen und der Schaden, den die VerlagsbukHändler baben, 1ft sehr ho. Wegen eimger Säße, die Anbängern des neuen Systems \chwer verdaulich erscheinen, sollie man nit die ganzen Bücber“ verdammen. Das demokratisce Frenkreid hat Lehrbüchker, in denen das verberrliGt wird, was Ludwig XIV. oder Napoleon geleistet haben. Zweckmäßig wäre es gewesen, Richtlinien z. B. wie die Erteilung des brandenburg- preußisben Geschicbtsunterridaäs zu geben. Einen Kulturkampf weflew wir mcht, wir bekennen uns zu einer absoluten Versöhnung der kon- fessionellen Gegensäßke. Wir wollen die Beibehaltung der bisberigen Bücher micht, um reattionäre Strömungen zu speisen, das ainge viel besser ohne Lebrbücber. (Sebr richtig! rets.) Wir wollen aber midt, daß der Gescbichtsunterrit erwildere. (Beifall reis.)

Gin Vertreter des Ministers für Wissen\ckGaft, Kunst und Volksbildung erklärt: Seit Jabren. ist es der weiter Kreise oewesen, die Geschichtslehrbücher zu ändern. Hinzu Wunsch weiter Kreise gewesen, die Geschtchtslehrbücber zu ändern. Hinzu eine Aenderung unserer Geschichtsauffassung mit sch bringt. Viels Teile unseres Geschicht8unterrichts, so die Behandlung der Nömer- züce der Hohenstaufenkaiser (Zuruf von den U. Soz Der Hoßen= ¿ollernfaiser!) nein, die Hohemollecin batten nock keine Nömerügs (aroße Heiterkeit) —, werden vielfa als starke Febler anaesehen. Viele Dinae, die vor zehn Jahren noch als greß galten, erscheinen jeßt als fein. Von diesem GesihiWpunkte aus mußte aub der Geschihtsunterriht geändert werten. Weole Eltern haben #\ch darüber besctawert, daß thre Kinder in einer Ges{icbt8auffassuna unterrichtet werden, die sie nicht für richtig, halten, Lehrer weigerten sich, nach den biéherigen Lehrbücbern gu Untetrihten. Deshalb bat der Mimster 1m Cinvernchmen mit der ganzen Unterricht@zerng tun oie Diet, gosuht und es zu finden geglaubt, nämli in Beste A? Ges diditt-

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buderevlasses. Cs ist tem Minister nicht cinoofallen, irgend einen Awang ausüben zu wollen, ibm liegt nur an der Wahrung der Freibeit. Dem Lehrer soll ermöglicht werden, die Dinae, die nitt im Bube

) stehen, in den Unterricht hineinzutragen, kein Vater soll gezwungen sein,

seinem Kinde ein Buch zu kaufen, das seinem Standpunkt nit ent- jpricht. Wenn behauptet, wird, ohne Lehrbuch gehe es. überbaupt nicht, so steht fest,” daß der Wichtige Lebrer auc ohne Lehrbuch unterrichten Tann. Die Wandtafeln und Geschichistabellen Tonnen ja benußt werden. Das Erkennen der geshitlidben Zusanmmenhänge ift mehr wert, als die Darstellung von allen mogliden Schlachten. Es muß ganz andérs als bisher die Teilnahme des Volkes an der Geschichte datgestelt twerden. Die Siedelungéfrage, Verfassungsfraoe, velîs- wirtschafilidæe Fragen uf. müssen \tärket betont werdéi. Mean dätf m@&t mebr an ‘dem Ballast der Kniegsgësd1ickte festhalten. Gin Ver- bot gegen ein bestimantes Lebrbuch liegt bréber no ntidit vor. Œine Ginfuhrung in dié Verfassung ist geplant, desgleichen aub eine folde fut die Lebrer, Se gescitliibe SFachtenner find aufgefordett worden, ih über die Tünftigen Aufgaben des GBeichicktsunterrichts zu cußern. Die Gescinchte foll ‘begeistern für die Vergangenteit und für die Zukunft. Darum müssen wtr den Lehrern Freiheit geben und fie an. fein Lebrbuch binden, das nach unserer Auffassung veraltét ist.

Darauf wird die Besprechung der Anfrage beschlossen, auf Antrag des Abg. Dr. Porsch aber vertagt.

Es folgt die Beratung des Antrages der So demokraten auf Errichtung volkswirtf licher Mittelschulen.

Abg. Lüdemann (Soz.) bogründet den Antrag: Die Soziali- ferung der Wirtschaft mird nicht moglich fein obne Hêéranbildung einer genügenden Zähl von Beamten. Wenn die leitenden Personen nach dem alten System ausgesu&t werden, so rvird uns der Affeifortsmus, dér o großen Schaden angerichtet hat, erbalbten bleiben. Das darf nit der

Ul sein. Die Arbeitetschaft darf nicht lediglich das Objekt der Gesetß- gebung und Verwaltung jem. Die Arbeiter verlangen, daß ibnen nit nur die tbéoretishe Viogiadteit gegeben rid, sondern daß ste aud be- Fäbigt tverden, ibte eigenen Angelegenheiten felbst zu verwalten. Der Arbeitershaft ‘und Angestelltenkchaft muß ausreichende Möglichkeit des Mufstiegs gegeben wetden. An Akademiklern haben wir nacgerade geruug; was wir brauthen, ist ‘ein leistungSfähiges, volféwmirtshaftlid gebildetes Beamtentumi. Finanzielle Bedenken dürfen das Haus nicht abhalten, unserem Antrage beizutreten Die Einheitsschule wird dur die neicere mittlere Facs{bule, die wir wünsden, mt acfährdet. Die vvcitere Behandlung des Antrags follie 1m Ausschuß für Handel, und Weirervbe erfolgen.

Abg. Martin (D. Nat.): Der Vorredner hat zur Begründung des Uittrags das alte System angegriffen. Dieses alte System hat uns ern auwêgezeidmetes Beamtentum geliefert, das man nit mit folcer eut amor gins bedenken sollte. (Widerspru ber den Sozial-

emottaten.) De neuen Beantterr sollen erft beweisen, daß fie den dlten gleidmertig find. Der Antrag ist diékutabel, Der uns durch den Schmackfrieten aufgezwungene (Erxistenzkampf ruft unser gesanrtes Bek zur Netterpflicht aus Not und“ Sthante auf. Da müssen alle geistigen Kräfte angespannt werden, und alles, was deuts fühlt urid deutsdi denkt, muß in die óffentlide Arbeit bineingestellt werden. Dazu wird auch diéser Antrag mithelfen Tönnen, mforreit er die Moglifeit roeiterer Ausbildung bietet. In diesen Schulen muß die strengste wissenschaftlité | Parität hérrschèn, es dürfen keine Parieis{ulen twerden. Soll bei der Anstellung bon Beamten im Staais- und Fom- munaldierst in Zukunft das Zeugnts dieser Schulen maßgebend fein?

Der Antrag wird dem Nuss{huß für Handel und Gewerbe überwiesen.

Um 514 Uhr schlägt der Präsident Leine rt Vertagung bis zum 18. Februar vor.

Wba. Hergt (D. Nat.): Wir halben bei allen Gelegenheiten den Standpunkt vertreten, daß in der Auslieferungsfrage eine Schicksals- frage der déutschen Naticn und besonders aub des preußischen Volkes zu erbliden ist. Wirt legen größten Wert darauf, daß die Volksver- tretung in dieser kritischen Stunde mit auseinandergeht, Es handelt Fich um die. Auslieferung speziell preußischer Untertanen. (Glocke “des

ráästdenten: G8 1]stt unzulässig, ven Gegenstand mm einer Ge- tchäftsordnungébemertung auêführlid gu behandeln. Die Liste Der auézuliefernden deutshen Stäatébürger hier zu erörtern, ist nit angängig.)

Aba. Hergt (fortfahrend): Ich Hatte nur unserer Widetspruch gegen Us beutige rtagung begründen mwollen. Im IJntier- fie der erstellung einer Einheitsfront wäre es zu begrüßen, wenn die

otbertretung guiammenbliebe. Meine Freunde betrachten die Volks- vertretung als die geeignete Platiform einer Ginhertsfront. Jch mochte hiermit feststellen, daß in einer so ernster Stunde sich die preußische BVBolféberiretung selbst autscaltet. (Sehr richtig! rets.)

Präsident: Ich möchte den Ausführungen des Abg. Hergt gegenüber feststellen, daß; der Aeltestenrat darüber Beschluß g aß! bat, ob die Versammlung auteinandergehen solle oder nit. Der Aeltesten- rat bat eirflimmig besdisessen, obne irgendeinen Widerspruch von einer Seite zu finden, daß ie Vertagung bis zum 18, Februar eintreten felt. Ürfprünglid war beabsibtigt, noch am Sonnabend und amn Montag eine Sißung atguhalten. Es i} aber nahber von dieser Ab- nt einstimmig Atstand genottmen. Jch bin darüber erstaunt, daß gebt gegen den einmütigen Besckbluß Protest erboben miürd.

Tie Abga. Dr. PorfchG und Dr. Friedberg {ießen ih ten Auéführungen des Präsidenten an.

Nach weiterer Geschäftsordnungsdebatte tritt Ver- tagung ein.

Schluß 6 Uhr. Nächste Sißung: Mittwoch, den 18. Fe- bruar 1920, Nachmittags 3 Uhr (Anträge und kleine Vor- lagen).

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Kunft und Wisseuschaft.

Die preußisYe Alademie der Wissenschaften bielt am 29. Januar eine Gesamtsigung unter dem Vorsiß ibres Sekretärs Herrn Plan ck. He Orth las über Unfälle und Knochenbrü che. Nah Zurüdweisurg des Versuchs, etnen Sedean zwischen fkausalem und fonditionalem Denken in der Medizin herzustellen, wird tarauf hingewiesen, daß gerade die Knocenkrankheiten gute Beispiele dafür liefern, daß die Krank- beiten in der Regel nicht nur eine Ursahe haben, sondern daß verschiedene Ur)achen oder Bedingungen zusammentreffen müssen, damit eine Krankheit entsteht. Das gtlt selbft für die ochen brüche, bei tenen neben der Gewalteinwirkung auch noh die Knocen- brüchigfeit eine wesentlide Rolle spielt. An einer Anzahl von begut- achteten Fällen kommt die Bedeutung der Nückenmarksck{windfucht, der Leukämie, des Alters, der Geshwulstbtildung für die Knochen? brüchigfeit zur Erörterung. Einige rur die versciedene Beuttet- Tung; welche fie ärztlicherseits erfahren baber, ivteressante Fälle von Wirbelsäulenverleßungen werden hinzugefügt. Herr Engler über- reite die 8. Auflage von Engler-Gilg, Syllabus dér Pflanzén- familien (Berlin 1919) und Heft 70 (1V. 105) des Werkes „Das Pflanzenreih": D. G. Schulz, Crucitorae - brassiceae. Pars I. (Leipzig 1919.)

Der philosophisch-historischen Klasse der Akademie ftand zum 26. Januar d. I. aus der Dr. Karl Güttler- Stiftung ein SUTAA 208 1950 4 zur Verfügung. Sie hat beschlossen, A ránd demn . Robert Grosse in BVe'lin-Lichter- felde als Zuschuß für den Druck seices Werkes „Römische Militärgeshichte von Gallienus bis zum Beginn der byzantinischen Themenvertassung“ 1900 #4 zu bewilligen. werden vorausfihtlich 3650 (6 ver-

bar scia, die von der phvsikalisch - mathemati-

werden können. Die Zuerteilungen erfolgen nah § 2 des Statuts de Stiftung zur Förderung wissenschaftliher Zwee, und zwar inchesondere als Gewährung von Beiträgen zu

wissenschaftlihen Reisen, zu Natur- und Kunststudien, zu Archiv- forshungen, zur Drucklegung größerer wifsenschaftlicher Werke, zur Herausgabe unedierter Quellen und zu Aehnliche. Bewer- bungen müssen spätestens am 25. Oftober d. I. im Büro der Ntademie, Verlin NW. 7, Unter den Undéen 38, eingegangen sein.

Handel unv Sewerbe. Heute findet kein Vörsenverkehr stait.

Infolge der von der Drahtkonvention1918, Düsseldorf, Nheinhof, Benratherstraße 29, vergenommeoen Erhöhungen der Herstellerpreise find laut Meldurg des „W. T. B.“ von dec Ver- einigung der Drak:i- und Orähtstift-Greßhändler Deutschlands E. V., . Berlin W. 8, folgende Nettoaufschläge auf die Liste Nr. 10 festgeseßt rvorden :

Per 100 kg

blanke und geglühte Drähte mm Nr. 100—20. «125 M blanke und geglühte Drähte mm Nr. 18 und dünner . . 209 Stangendrähte . . . O

blanfgeglühte Blumendräklte O verinte Dik mm Ir. 1020 se BOO

verzintte C:rähte mm Nr. 18 und dünner « « « . « Driabistifte mm Nr. 20 und dicker . .

275 Drahtstifte am Nr. 18 und dünuner und Fassonstifste, alfo

230

auch Gehegedrahtframmen und Nagelfpiße, Pantoffelöfen 275 , Ha A a o V G O A Vatitilte O R C O, Diatile Gu o c S e A & Vern E C E Bee S MINgiedern e e s e R O E Ie e A e O Dee Va a Ge e iv O

Weitere Auskünfte erteilt die Vereinigung der Draht- und

Drahtftift- Großhändler DeutshLandos S B. Berlin W.8, Frtedr i straße 71.

VIn der am 4. d. M. abgehaltenen Autsichtsratsfißung der Crefelder Baumwol!l-Spinnerei Akt.-Ge #. wurde be- i{hlossen, der zum 28. Februar d: F. einzoberufenden erdentlichen Hauptversammlung bei reichlicen Abschreibungen dite Verteilung etncs

Gewinnanteils von 20 vH (it. V. 0 vH} vorzuschlagen.

Die RNobeinuabhmen der CanadaPaciftc-Cifenbabn betrugen Taut Dtéldung tes ,W. T. B.“ in der v:erten Januarwoche 4 330 CCO0 Dollar (Zunahme 229 600 Dollar).

Telegraphische Auszahlung.

7. Februar 6. Februar Geld Brief Geld" Brief Amsterdam-Notterdam 3946,00 3954,00 | 3746,00 3754,00 Brüssel u:d Antwerpen 719,30 720.70 684,30 695,70 CGhustiania 10S 0a LCLL 20 1683,25 - 1686,75 Kopenhagen 1473,50 1476550 | 144850 146150 Stockholm und Gothen- j 4 burg T TSCCGOO 1808,00 1812,00 Helsingfors , 409,60 410,40 39460 395 40 Sa 22 a e 332.00 533,00 499 50 500/50 London L C 349 65 350,33 328,20 328 80 M O l ae 102.90 103,10 109,90 101,10 Paris E O 696,80 698 20 679 30 680,70 U C e 1698, 25- 170475 162825 1631759 SPCIER C a d 172825. T Ga TOSA2O 1691/70 Wien, alte? 09, G1 39,79 36,46 36,54 Wien (Dtsch. Desterr.), j , 2 Uge L 27 47 27,53 26224 2627} D a os 89 65 89,85 88,90 §9,10 Wu C 33,46 33,54 32,56 32 64 Bulgarien I -—— _— Konstantinopel . _—

Belkin {Notierung d. Ber

6. Februar. (W. T. B.) Elektrolytkupfer. f. d. pt. Eleftro.-Notiz) 4375 4.

Berlin, 6b. Fetruar. (W. T. B) Metallzuschläge für tfsolierte Drähte. Die Preisstelle des Zentralverbandes der deutsd-en eleftrotehnischen Industrie gibt für die Woche vom 8,—14. Februar 1920 bekannt: Kupferzushlag 210,009 #Æ, Aluminium- zushlag 72,00 6.

London, 5. Februar. (W. T. B.) Ausweis der Bank von England. Gesamuüctlage 22 255000 igegen die Vorwoche Zun. 2 109 000) Psd. Sterl. Notenumiauf 89 323 000 (Zun. 1 065 000) Pfd. Sterl, Barverrat 103 108 000 (Zun. 3 174000) Pfd. Sterl, Wechselbestand 82 451 000 (Zun, 2101 600) Ptv. Sterk, Guthaben ver Privaten 124 561 000 (Abn. 10 595 000) Pfdb. Sterl., Guthaben des Staates 18 690 000 (Übn. 1426 000) Pfd. Sterl, Notenrütlage 31 406 000 (Abn. 57 880 000) Pfd. Sterl, Megterungssicherhetten 46 549 000 (Abn. 16 134 000) Pfd. Sterl. Bechältnis der Rüick- lagén zu den Verbindlichkeiten 2250 gegen 19,14 vH in der Vor- woche. Clearinghouseumsaß #68 Millionen, gegen die entspredende Woche des Vorjahres 304 Millionen mehr.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 5. Februar 1920.

j MRußhrrevier | Oberslestsches Revier Anzahl der Wagen

17 449

Gestellt. .

Nicht gestellt . 36 30 Beladen zurück-

deeut «e 16 638 7 692

Berichte von auswärtigen Wertpaptermärktes

Cöln, b. Februar. (W. T. B.) Englische Noten 324§#—327, Franzöfische Noten 666—680, Belgische Noten 670—683, L Noten 3700—3750, Rumänische Noten 133 —135, Amerikanische Noten 99—103, Schweizerifhe Noten 16795—1725. j

Win, 6. Februar. Die im Zusammenhang mit der Aus- lieferung6forderung in Deutschland ‘entstandenen politischen Schwierig- keiten, die Ereignisse in Gleiwiß sowie die Abänderungsanträge Dr. Bauers zur Vermögensabgabe und die schwierigere Gestaltung der Geldverhäitnisse bewirkten an der Börse stärkere Réalijations- nveigung und führten zu einer teilweisen Abschwächung der Kurje. Namentlih Barkyaviere, Staatsbahn-, Alpine ‘und Salgo - Koblen- cktien erlitten empfindlichere Ginbußen. Dagegen waren Türkenloje besser gefragt. Im Schranken war der Verkehr roesentlih ein- ges{räntt bei vorwiegender Neigung zur Abschwächung. MNenten Lu sih mit Ausnahme von ungarischer Kronenrente merklih niedriger. j O ESAD

Wien, 6. Februar. (W. T. B.) (Börsenshlußkurse.) Türkis Lose 2770,00, Lrtentbahn -—,—. Staatsbahn 4859,00, Ssidba 755,00, Oefterreichiser Kredit 1255,00, Ungarischer Kredit 1838,00

495, 45,

Dh

49,

turz 8,78,

8,80,

91 50

Detterreichi!

Rio Tinto 46 Mandmin?s 4°/6. Privatdiskont 5, Viefecung 867. Wech)el auf Deutscy1ant

Hamburg 7,00,

(Cbartered

Koblen 7100,00, Beülixer Kohl 6505,00, eloyd-Aftten —,—, - Goldrente —,—,

Po

Canadian Pacific 181,

21/3

59,

Oesterr

idthürte 3695,00,

cid

De Beers 31 Siither loko 863 3292 50, do. auf Amsterdarn

i

bank 1209,00, Labakaktien —,—, Alpine Montan, 4320,09, . Prager. Eisen 9000,00, Nima Véuranyer 4090 00, Skodawexke 3585,90, Salgo 735.00) altzla 14 400,00, Waffen

Datinler 2031,00,

taner von

3 9/0 Portugiesen 32,

Kronenrente 89,09, ebruarrente 90,00, Mairente 93,00, Ungari|@e Goldrente —,—, ngarishe Kronenrente 130,00.

London, 4. Februar. (W. T. B.) 34 °/9 Kriegsanleiße 732, 4 9% Siegecanleibe 82. Londön, 5. Februar. (W, T. B.) 24 °/ Engliscke Konsols

H 9/4 Krgentinier bon 1886 90, 4 9/9 Brafil 4 %% Japaner von 1899 MNufien von 1906 24} 44 % Nussen von 1909 174, Baltimore and Erie 18, National Nailways of Ptertto 74, Pennsylvania 61, Southern Pacific 144, Union Pacific 180, United States Steel Gorvoration 152, Anaconta

1889 S 2g

Copper -—,—

GolbRelde 23/5

do.

auf

00. auf Paris 3 Monate 43,75, do. auf Brüfsél 47,95.

Paris, 5. Februar. 87,59, 4 9% #Französilcwe Anleihe 71, 59,C0, 4 9% Span. dußere Anleihe —,—, 9 | j —,—, 3 2/0 Russen pon 1898 29,15, 4/9 Türken unif. 65,10, Suep- kanal 7610, Rio Ttiuto —,—. Anisterdam, 5. Febrzar. (W. L. B) Weise! auf Wechsel auf Berlin 2,75, auf S&weiz 44,79, Wechsel auf Wien 0,80, Wesel auf Kopen- dagen 3350 Wechsel aut Stodbofii 48/00; Wéeêchset auf Ghriittaga 45,75, Wesel auf New York 269,20, Wech\ Wechsel auf Madrid 47,50- Wechiel auf Jtalien 16,(0. d/ Niedeclánd. Staatsanleihe von ‘1915 854, 8 9%) Niederländ. Staats- anleibe 515, Köntgl: Steverländ. Petroizum 7844, Holland-Amerika» Linie 399, ederländ.-Fadisckte Landelshänt 273, Atchison, Topeka & Santa 264, Rod Zsöland 04} Southern Pacific 1005, Southern Matiway 194, Unton Pacific 124}, Anaconda 1215, United States Steel Corp. 103 Amerika-Ltate —. Kopenhagen, 6, Februar.

(W. T. B.) 50, 3 9% 5 %/0 Rufen von 1906

5 0/0 France ‘Anleibe

del avf Brüffel 18 C0, 9%

ranzöfische Rente

WeSiel auf Parts 17,85,

_—--

sel

Fronzösich - Englische Anleihe —, Hamburg-

?Fidu.

(W.

T. B.)

Liverpool, 5 Februar. j 6000 Ballen, Einfuhr 57 700 Ballen, fanis&%e Baumwolle. April 25,76.

davon

Sichtwechsel auf

———-

{W, L. D.) Sichtwechsel auf do. auf Antterdam 253,00, do. auf \{weiz. Piéßze 112,7», do. auf New York 6&0,00, do. auf London 22,32, do. Yaris 46,50, do. auf Antrocrben 47,25, do. auf Helfingfors 26,75. Stockholm, ‘6. Februar. a Berlin 6,00, do. auf Amsterdäm 210,00, bo. auf s{hweizer. Pläye do. auf Washington 560,00, do. ‘auf London 18 15, do. auf Paris 37,50, do. auf Brüfel 38,00, do. äuf Helfingfors 2250.

, auf

Berichte von autwärtigen Warenmärkten.

(W. T. B) Baumwol?-« Umsay

allen amértz Für Februar 26,40, für März 26.15. füt

Amertkanishe 10, Brasiltanishe und Indische £0 Punkte höher.

mm

122 300 500

1000

1500

2000

2500

3000 |

3160|

aut: 0,72

Seehöhe Luftdruck

Neronautisches Observatorium.

Lindenberg, Kreis Beeskow.

\

IOIN

765,6 | 749 730

687 | 647 | §08 Î 0E HIE 4 525 |

oben |

M

bo e 3 O S o O J —J —I

[e Ww 2ML Ld

Gi

o:

|

3. Februar 1920. Drachenaufstieg von 2}

E Feuchtig-|

Temperatur C °

unten

A =*|

Bedeckt. Inversion zroischen 1980

91

keit 0/6

88 | 90 95 100 50 30 00.4 S 00 |

und 1

bis 54 Vorin.

Wind

| Gel{wind.

Richtung | Sckund.-

| Meeter

BWzN |

| WN | 700 m von 0,29

è Li —_. E

Uo G

S œ

_— Gs

10

9

is 8 Borm.

D,

4. Februar 1920. Drachenaufstieg von 55 b

Zwischen 850 und 470 m überall 7,29. 840 und 960 m g

Inversion zwischen 980 und 1340 m von d, Zwischen 1720 und 1800 ra überall 3,59

1870 und 2030 m

92200 und 2430 m 3130 und 38260 m

5,8 9°,

49 auf 95,9 °. 3.09, 1,20

T)

T 3:99;

E | „_|Relative Wind Seehöde Luftdruck Temperatur C Feudtig- Geschwind.

| | cl e S d.° D | U oben | unten G Michiung, Peeter 122 | 763,0 | +06 93 SWS | 4 I M: O2 45 |W 10 500 TAS 7,0 40 W;S 12 1000 | 685 57 | 40 |WS | 14 B00 a O 45 | WiS 12 2000 606 | 3,0 30 WzS 12 9500 | 569 0,4 30 | WiS 12 3000 0059| 28 30 |W 13 3500 502 | 5,2 30 |W 1 3750 486 |-— Gul 30 |W 15

Halbbc dect. Bodeninversion bis 350 m von 0,6 ° auf 7,29.

5. Februar 1920. Drachenaufstieg von 54 bis 8 Vorw.

Seehöhe

m

Luftdruck

mm

Temperatur

oben

unten

Nelätive Feuchtig- Feit

9%

5 Wind Richtung

Gefchroind. Sekünd.- Meter

122 300 900 1000 1500 2000 2500 3000 3060

f Bum 828. Sanuar 1921 \

üg hen Klasse in einer oder mehrexen Raten vergebei

Anglobank 1180,00, Unionbank 1040,00, Bankverein 1037,00, Länder»

766,8 750 731 687 645 605 567 531

927

_-

53 D Lo - R

-

I U D:

E41

pmk dam

I

f

13,4

1,4

87 100 70 40 45 45 90 60

60

Zwischen 2099 und 2220 m überall 8,09. 2680 und 2840 m ,

11,60,

Bewölkt, Wolkengrenze 420 wm. Inversion zwisGen 420 und 740 m von —1,2° auf + 0,6 °.