1920 / 36 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Feb 1920 18:00:01 GMT) scan diff

arbeiten Hatten. (Den Gefangenen wurde mitgeteilt, daß sie nach den Schützenzräben zwishen Niga und Mitau geschickt werden würden. Sie rourden mißhandelt, mußten übermäßig arbeiten und wurden \hlecht genährt, fo daß nah zwet Monaten von 200 Gefangenen nur noch 77 im Lager waren, von denen 47 vollkommen arbeitsunfähig | geworden waren, während 23 aus Hunger oder vor Kälte umkamen. ndere wurden infolge Mißhandlung, durch Beschießung oder dur Frosts{häden dauernd invaltide.) : |

Der kommandierende Offizier oder diejenige Person, dem der Gefangenendienst an der russishen Front von Februar bis Mai 1917 unterstand (ebenso). i

Landwehrhauptmann Förster, Kommandant der Lager, in denen j fh 1916 und 1917 die britischen Gefangenen an der russishen Front | befanden (ebenso). L

Oberleutnant der Neserveartillerie Prahl (vielleiht derselbe wie Krael), Kommandant des Lagers (ebenso). j

Krael (vielleiht derselbe wie Prahl), Leutnant im 2. Jäger- ! regiment und Lagerkommandant (ebenso). i

Miete (oder Mietfe), Feldwebelleutnant (Gefangenenmißhand- lungen an der russichen Front 1916).

Kiel (oder Keil), Unieroffizier (ebenso).

Sn Deutsch Ostafrika.

Gefreiter Schröder (Mißhandlung von Gefangenen, von denen ein großer Teil starb).

In der Türktet.

Enver Pascha (für den Fall, daß er sich in Deuts{bland aufhält), früherer tücfitchec Kriegsminister (verantwortlih für Mißhandlungen ; von Gefangenen in Lagern, Gefängnissen und Lazaretten). -

Ingenieur Niegebauer (oder Niemeyer) (verantwortlich für Gefangenenmißhandlungen).

ie Fôgel e für Mißhandlungen, Ueber- anstreagung und Unterernährung von Gefangenen).

Lagerkommandant Fölner (Mißhandlung und Aushungerung von Gefangenen, von den-n ein großer Teil verschied).

Sngenieur Gallus (Mißbandlung, Aushungerung und Ueber- anstrengung der Gefangenen jowie der Kranken). i |

Generalinspektor des Etappendienstes von Bak Pascha (ver- antwortlich für die Mißhandlung des Majors Brett im No- vember 1915). :

Wegen Armeniermassaker:

Enver Pascha, früherer Krieg? minister; er und die Folgenden in } ihrer Au eus als Mitglieder der türkischen Regierung bezw. als î einflußreihe Mitglieder tes Komitees für Einheit und Fortschritt (wegen der Pie von Armeniern).

Talaat Pascha, früherer Großwesir. L

Diemal Pascha, früherer Marineminister und während des Krieges Generalgouverneur in Syrien. i : é

Nazim, N früherer Generalsekretär des Komitces für Einbeit und Fortschritt. N

E Shakir, Dr., und Mitglied des Komitees für Einheit und Fortschritt.

Azni Bey, Dr., \rüherer Polizeichef und Generalgouverneur von Beyrut:

* Bebel Bey, Dr., und früherer Polizeichef.

SFâmail Hakti Pascha (genarnt Topal), General und Departe- mentsdirettor im Kriegsministerium.

Djemal Azmi, Wali von Trapezunt. i :

(Für den Fall, daß fie sich in Deutschland befinden.)

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Durch den Friedensvertrag ist das Memelgebiei Aus- land geworden. Für den Warenvoerkehr mit diesem Gebiet gelten daher laut Vieldung des „Wolffschen Telegraphenbüros an sih die gleichen Bestimmungen wie für das übrige Aus- land, d. h. Ausfuhr und Einfuhr bedürfen der Bewilligung des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung. Dem Wunsche der Memelbevöikerung, die alten wir!schastlichen Be- ziehungen zum Deutschen Reiche aufrehtzuerhalten, der auch diesseits der Grenze geteilt wird, beabsihtigt die Reichs-

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regierung so weit Rehnung gzu tragen, als es sih mit den |

wirtschaftlichen Jnteressen des Deutschen Neichs vereinigen läßt.

Um der Gefahr eines Loches im Often vorzubeugen, bleibt es bei der Kontrolle der Aus- und Einfuhr. Bei der Be- handlung dec Aus- und Einfuhranträge wird jedoch dem Bedarf der Bevölkerung und der Jndustrie des Memel- gebiets Rechnung getragen werden. ) wirischastlihe Verkehr mit der Provinz Ostpreußen er- leihtert werden. Demnach werden Bewilligungen für die Ausfuhr von Waren aus Ostpreußen von dem Vertreter des Reichskommissars * für Aus- und Einfuhrbewilligung in Königsberg grundsäpglih dann erteilt, wenn dem Antraae eine Bescheinigung der Handelskammer Memel n wird. Nus dieser Bescheinigung muß ersichtlih sein, daß der dem Antrage zugrunde liegende Vertrag vor dem 25. Januar 1920 abgeschlossen ist und daß die auszuführende Ware von dem Antragsteller verbraucht wird. Soweit es sich um Roh- stoffe ober Halbfabrikate handelt, bedarf es noch der Ve- scheinigung, daß die Ware im Betriebe des Empsängers ver- arbeitet wird und daß das Fabrifat im Memelgebiet verbleibt odec wieder nah dem Deutschen Reich ausgeführt wird.

Für die Ausfuhc aus dem übrigen Deutichen Reich find die Ausfuhranträge bei dem Reichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung in Berlin bezw. den zuständigen Außen- handelsstellen unter Beifügung der erwähnten Bescheinigung einzureichen. Für die Einfuhr von Boden- und Gewerbe- erzeugnissen aus dem Memelgebiet nah Deutschland sollen die erforderlichen Bewilligungen grundsäßlih ebenfalls von dem Vertreter des Reichskommissars in Königsberg erteilt werden.

Dur den Friedensvertrag ist das Saargebiet vom deutschen Zollgebiet abgetrennt und dem französischen Zoll- system eingeordnet worden. Es gilt daher als Oa nE Die Ein- und Ausfuhr von Waren aus und nah Zo ausschlüssen bedarf nah den bestehenden Geseßen der Be- willigung des MReichskommissars für Aus- und Einfuhr- bewillung in Berlin. Bei der Erteilung der Ein- und Aus- fuhrbewilligung soll jedoch auf vie Bedürfnisse des Saargeblet1s und auf die Aufrechterhaitung der bisherigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Saargebiet und dem übrigen Deutschen Reiche jede mögliche Rücksicht genommen werden.

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Preufszen.

Insbesondere soll der }

An die Preußische Staatsregierung gelangen schiedenen Kreisen der Bevölkerung telegraphische Bitten, sich energisch gegen das Auslieferungsbegehren der Entente auszusprechen. Die Stellung der Preußischen Staatsregierung ist, wie „Wolfs Telegraphenbüro“ mitteilt, festgeleat durch die Erklärung, die der preußische Minister des Jnnern am 5. Februar im Reichsrat abgegeben hat, und die von diesem angenommen worden ist. Diese Erklärung lautete:

Neidhsregierung in der Frage der Auslieferung Deutscher an die

Entente. Der Reichsrat, weit entfernt, geseßlich sirafbare Taten einer ordentlihen Untersuchung und Ahndung von deut|chen

Gerihten entziehen ‘zu wollen, tellt die Empörung des deutshen Volkes über die Zumutung der Entente, ihr Hunderte deutsh-r Männer auszuliefern. Der Reichsrat ist über- zeugt, daß die Bevölkerung aller deutschen Länder hierbei entschlossen hinter der Neichsregterung steht. Auch er erkiärt mit der Reichsregierung das Verlangen der Entente für unerfüllbar. Der Reichsrat appelliert gegen diese dem deutschen Volle angetane Schmach an den Gerech- tigfcitsfinn der Welt.

Es hat sich inzwischen nichts ereignet, was die preußische Regierung bewegen fönnte, von diejem Standpunkt abzugehen.

Der Oberpräsident von Schlesien Philipp brachte zugleich im Namen des Regierungspräsidenten und des Polizei- präsidenten von Breslau dem Minister des Jnnern zwecks Weiterleituna an die Reichsregierung eine Ent- \hließung der höheren, mittleren und unteren Beamten und Angestellten ihrer Behörden zur Kenntnis, welcher die genannten Präsidenten au für ihre Person beitreten und die das entehrende Ansinnen der Feinde auf Auslieferung von Deutschen mit aller Entichiedenbeit zurückweist. Die genannten Beamten lehnen jede Miiwirîung bei der Dure&{führung des Auslieferungsbegehrens ab, da keine Dienst- pslicht sie zu chrlosem Haudeln zwingen tann.

Der zum Reichs- und Staaiskommissar für das oftpreußische Abstimmunasgeb erx ernannte Direflor der ostpreußischen Land- gesellschaft Freiherr von Gayl hat der „AUensteiner Zeitung“ zufolge gestern jein Amt angetreten.

Die Jnternationale Kommission für das südost- preußishe Abstimmungsgebiet ist gestern füh in Allenstein eingetroffen. Sie besteht aus den Ministern Renie als Ver- treter Englands, Cougsl als Vertreter Frankreichs, Fracassi als

Vertreter Jialiens und Marumo als Vertreter Japans.

2 ee antra

amtlichen Ecgebnis der Volksabstimmung in der ersten Zone von Nordschle8wig 25223 Stimmen für Deutsch- land, 74 887 Stimmen für Dänemark abgegeben worden.

Wohlfahrtêplege.

Zur Zusammenfassung der in Oesterreich sich abwidkelnden Tätigkcit für die Unterbringung erholungsbedürftiger Kinder fand nah einer Meldung von „W. T. B.* aus Wien am 7. d. M. bei. dem Präsidenten S ei y eine Konferenz mit diploma- tishen Vertretern jener Länder statt, die unterernährten Kindern gai!freundliche Aufnahme gewähren; darunter befanden sich die Ver- treter der Niederlande, der Nordstaaten und Deutschlands. Präsident Seit hob rühmend die außerordentliche Hilfeleistung der Schweiz, der Niederlande, Schweden3, Norwegens und Deutschlands, ja fast aller europäischen Kulturnationen hervor. Er dankte den Diplomaten und bat sie, von dieser Kundgebung ihre Regierungen tn Kenntnis

ju seyen. Kunst und Wissenschaft.

Wie dem „W. T. B.“ aus Rom gemeldet wird, hat das italienische historishe Institut, dessen Präsident der frühere Premierminister Bojelli ‘ist, einstimmig einen Antrag an- genommen, in dem verlangt wird, daß wissenschaftlihe Anstalten, die Ländern angehören, mit denen Italien sich im Kriege befand, in talien genau so vertreten fein Töônnen wie ähnliche Anstalten der

alliierten Länder. Verkehrswesen.

Die Verbindung mit Ostpreußen für gewöhnliche und Wertpakete ist nah teilweijer Unterbrehung des Cisea- bahnverkeh:3 vorläufig unsicher. Die Reichspostverwaltung haï als Aushilssmittel zwar auch einige Scbifse zur Besördezung von Paketen nah Ostpreußen auf dem Wege über die Ost ee herangezogen, doch stehen auf den Schisfen nur besch" äikte Laderäume zur Verfügung, die nur einen Teil der Paketmassen aufnehmen fönnen. Deshalb wird dem Publikum geraten, in nächster Zeit möglichst von der Auflieferung der in Betracht fommenden Pakete abzusehen, die Annahme kann nur auf Ge- fahr des Abjenders geschehen. Nach Freistaat Danzig werden gewöhnliche und Weripakete vorläufig niht angenommen. Es besteht die Hoffnung, daß die Veriehrsbeshiänfkung nur von kurzer Dauer jein wird.

Im Post-, Telegraphen- und Fernsprechverkehr mii dem Brückenktopsgebiet von Kehl gelten fortan die aleichen Vorschriften wie in den beseßten deutshen Rheingebieten. Briefsendungen und Zeitungen werden niht mehr in Si1raß- burg, sondern nur noch juichprobenweise im Brückenkopfgebiet selbst zensiert. Die Uebersendung eines Freistückes der in das Brückenkopfgebiet einzuführenden Zeitungen, Zeitschriften und Broschüren wird von dem Beückenkopfkommandanten in Kehl

¡ nicht mehr beansprucht.

Theater und Wêusik.,

Im Opernhause wird morgen, Freitag, zum Gedäctnis Nichard Wagners (Todeëtag, Venedig 1883), „Der fliegende Hol- länder“, mit den Damen von Granfelt, von Scheele-Müller und den Herren Kirchhoff, van de Sande, Armster, Philipp beseßt, aufgeführt. Dirigent ist Or. Friy Stiedry. Anfang 7 Uhr. i

Im Schaujptrelhause wird morgen „Othello“ in be- kannter Besetznng wiederholt. Spielleiter ist Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uhr. :

Am Sonntag, den 15. d. M., Vormitiags 113 Uhr, findet im DeutschenTheater eine Gastvorstellung von Jenny. quist, der ersten Solotänzerin der Stockholmer Hofoper, statt. Das Programm weist Tänze zur Musik von Chopin, Saint-Saëns, Sarasate, Grieg, Dvôrák jowie zu s\{w-dishen Volkémelodien auf. Die übrigen Länze sind von Jenny Hasselquist. Die Gewänder sind von Wilhelm Koge entroorfen.

Sonnabend, den 14. d. M. im Großen Schauspielhause

| stattfindet, spielt Paul Wegener den Danton, Werner Krauß den dauernd aus allen Teilen des Landes und aus den ver- ß H L

Nobespierre, Walter Janssen den De8moulins, Ernst Deutsch den Saint-Just, Helene Thimig die Lucile Desmoulins, Margarete Christians die Elóonore Duplay und Rosa Bertens die Madame Duplay. Bühnenbilder und Gewänder sind nach Cntwürfen von Erust Stern angefertigt, Spielleiter ist Max Reinhardt.

Mannigfaltiges, Die Reichszentralstelle für Krieg3- und Zivik-

Der Reichsrat als verfassungsmäßige Vertretung der deutsden Länder bekennt sich zu dem heute kundgegebenen Standpunkt der

efangene teilt mit, daß die Heimschaffung der deut- f&en riegsgefangeuen aus Frankreich fich andauernd

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, find nah dem i m1 | j Wie „Wolffs Telegraph d | bewabren, und daß wie in früheren Zeiten, au in Zukunft das Land

Hassel- ?

| beiden, getrennt ist.

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Gestorben: Hr.

iín planmäßiger Weise vollzieht. Jn den ersten drei Woten seit Beginn ckes Abtrantports, also in der Zeit vom 20. Januar bis zum 9. Februar, sind rund 125 000 Mannjchaften und über 1900

Offiztere in dea Dutchgangslagern eingetroffen. (W. T. B.)

wie muß ich für dich s{chwärmen —“, dieser Worte, mit denen einst Nichard Wagner seinen launigen, für Deuschland bestimmten Becicht über. eine Pariser „Freishütz'“.Auffübrung eiuleitete, mußte der Zu- bôörer eines von Professor Franz Goerke am Dienstag in der Urania gehaltenen Lichtbildervortrags über O st A un» willkürlih gedenken, als die von der Schönheit und tannigfaltigkeit des ostpreußishen Laudes zeugenden Bilder an seinen Augen vorüberzogen. Jn die lebhafte Begeisterung des Vortragenden, mit der er das sehr zeitgemäße Thema behandelte, miscte sich auch

„O, mein herrli®es deuts: 8 Vaterland, wie muß ich di lieben,

Wehmut über die gegenwärtige Not des Landes, das einer unge-

wissen Zulunft entgegengeht und durch den polnischen Keil vom Mutterlande, freilich ohne Gefährdung fúr das geistige Band zwischen Weiter ging der Vortragende auf die Ge- cite des Ordensstaates Preußen ein, um darzutun, wie in härtester

! Arbett das Land zu dem gemacht wurde, was es bei Ausbruch des

Krieges war. An die Vergangenheit des deut|hen Nitterordens, der Ostpreußen eroberte, erinnerten die Burgruinen (Ruine Balga), das Ordensshloß Lochstädt. Eine Wanderung durch Königsberg zeigte dem Zuhörer den Pregel, die Speicher, das Schloß. die Universität, den Dom, das Kantdenkmal und das Freilihimuscum. Dann folgte ein Gang in die nähere Umgebung von Köntgsberg k. Pr., wobei Land und Leute dem Zuschauer nähergebraht wurden. Der zweite Teil führte in die weitere Landschaft, die eine oft von zauberhaster Nomantik erfüllte Verbiadun von Wäldern und Seen bildet. Man h die MasurisBèn Seen die Seen ¡wischen Angerburg und Lößen, den Steinorter Forst und eine

her:liche Wint-riandschast, einen tief versbneten Tannenwald. Weiter führte die Wa- derung nah Litauen mit Tiisit, Viemel, der kurischen x 5

Nehrung, den Wanderdünen, zum Se-bad Kranz sowie zur Nominter Heide. Den Beschluß dieses Teils bildete die bernsteinreihe Küste des Samlandes. Daran ki üvfte der Vortragende noh Jugenderinnerungen, indem er weiter ausführte, wie er später der Heimat den Nücken gewendet und wie mächtig sein Heimatgefübl bei Ausbruch des Krieges, bei dem Russeneinfall, erwacht sei. Der mit lebhaftem Beifall aufgenommene Vortrag klang in der zuversihtlichen Hoffnung aus, daß gerade die harte Geschichte des Landes, die Leiden des Krieges, die seine Bewohner dur Jahrhunderte erduldet, ihnen die Kraft verleihen würden, ihre Zusammengehörigkeit mit dem Mutterlande zu

der Ausgangspunkt {ür den Wiederaufstieg Preußen-Deutschländs werden möge.

Fena, 10. Februar. (W. T. B.) In einer von über 3090 Per- sonen besuhten Versammlung der Bürgerschast und Studentenschaft, zu welcher der allgemeine Studentenaus- {uß dec Universität in die Stadtkirhe eingeladen hatte und in welcher nah dem Vorsißenden des Aus|husses und dem Rektor der Universität au der General Lißmann spra, wurde einmütig eine Ent schließung angenommen, welche die Regierung auffordert, die Auslieferung der Besten unseres Volkes zur Aburteilung vor fremden Schergen unbedingt zu verweigern. Die Versammlung sang zu Beginn der Kundgebung A1ndts Lied: „Der Gotti, der Eisen wachsen ließ, der wollte feine Knechte“, uud zum Schluß: „Deutsch- land, Deutschland über alles.“

Oppeln, 11. Februar. (W. T. B.) Infolge der Zw ischen- fälle beim Einzug der Alliierten ist von den Ver- waitungösbehörden jede öôffentlihe Versammlung untersagt worden. Politische Plakate müssen den Abstimmungs- behörden zur Genehmigung vorgel-gt werden. Jede Perjon, die sich einer Beleidigung der aliiierten Vertreter s{uldig macht, wird von cinem aus WVeriretern der Alliierten gebildeten Gericht zur Ver- antwortung gezogen werder

Hersens, 11; Februar. (W. D. B) Der deut [che Schoner „Hennry“, 120 Tonnen groß, aus Arnis bei Kappein, der am 8. Januar Hersens mit einer Ladung Eisen für Kopent agen verließ, ist laut „Hersens Avis" verschollen. Die Besazung bestand aus dem Schiffer Nennoff und drei Mann.

Wien, 11. Februar. (W. T. B.) In Weißenkircchen in der Wachau entstand durch Funkenflug aus einer Loko- motiveein Brand, dem bei dem herrschenden Sturm 21 Häuser zum Opfer gefallen sind.

Notterdam, 11. Februar. „Nieuwé Rotterdamshe Courant“ meldet, daß am nächsten Montaz der zweite vom Inter- nationalen Gewerkshaftsbund gestellte Lebens- mittelzug für die Wiener Arbeiterbevölkerung abgeht.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Opernhaus. (Unter den Linden.) Freitag: 36. Dauer- bezugsvorstelung. Der fliegende Holländer. Anfang 7 Wix. Sonnabend: Der Rosenkavalier. Anfang 6 Uhr.

Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Freitag: 43. Dauer- C POI Run Othello, ver Mohr von Venedig. Anfang gr. _Sonnakead: Friedrich derx Große. 1. Teil: Der Kronprinz. Anfang 64 Uhr,

Faimiliennachrichten.

Verlobt: Frl. Erika von Wersebe mit Hrn. Leutnant Segewin Frhrn. von dem Bus|che-Hünefeld (Bückeburg). Frl. Alba Gerlach mit Hrn. Leutn.nt a. D. George Zwitigmeyer (Berlin z. Zt. Domäne Berge, Vtark). Frau Maria-CElisabeth Stolze, geb, von Krosigk, mit Hrn. Major a. D. Rudolf Ritter von Voigtländer (Dessau). : |

Verehelicht: Hr. Legationsfekretär Ernst von Küchler mit Frl. Greta von Pfaler (Helsingfors).

Pastor Hermann Faulhaber (Trebbin). Frau

verw. Obersiabsarzt Dr. Elijabeth Kunert, geb. Pauli (Breslau).

Bei der aura von Romain Nollands „Danton““, die am |

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)

| Verantwortlicher Scriftleiter: Direktor Dr. Tyrol. Charlottenburg.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, HNechnungsrat V engering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlaasanfstalt, Berlin. Wilhelmstraße 32.

Zwei Beilagen

* und Erste, Zweite, Dritte und Vierte Zentral-Handelsregister-Beilage.

|

sowie die Inhaltsangabe Nr. 6 zu Nx. & des öffentlicheu Auzeigers,

Erfte Beilage

zum Deutsczeu RNeichLauzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

2 «PG.

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Berlin Donnerstag den 12 Februar

(Fortsezung aus dem Hauptblatt.) Württemberg.

Bei Beginn der gestrigon Landtagssißun ab der Präsident Keil eine Erkläruug U Las, Aus- lieferungsbegehren ab. Er jagte laut Bericht des aWolffschen Telegraphenbüros“ u. a.: '

Wir wollen feierli auespre{en, daß wir uns eins fühlen mit der Neichéregierung in der Betonung der Ur möglichkeit des dem deutschen Volke gestellten entehrenden Anfinnens. In Ueberein- stimmung mit allen arderen deuishen Stämmen rufen wir als Ver- treter des Schwabenbvolkes über die Alpen, Vogesen und den Kanal hinüber : Wer ein um seine Ehre ri»gendes Volf scändet, \händet fich selbst !

Der Staatépräsident Bl os erklärte, die württembergische Regierung stehe auf demselben Standpunkie wie die Reichs- regierung. Sie sei überzeugt, daß eine Regierung, die ver- suchen sollte, dem Auslieferungsbegehren zu entsprechen, vor einer Unmöglichkeit swünde.

Hamburg.

_JIn der gestrigen Sipung der Bürgerschaft gab der Präsident, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, namens der bürgerlichen Fraktionen und der Mehrheitssozialisten die Er- kflärung ab, daß sie in der Auslieferungsfrage geschlossen hinter der Regierung stehen. Der Vorsitzende der Unab- hängigen erklärte deren grundsöglihe Zustimmung mit Vor- behalten hinfihtlih der nationalistishen Hetze, die angeblich mit dieser Angelegenheit verbundea werde.

Oesterreich.

Die Nationalversammlung hat die Vorlage, be- ireffend die Rechtsverhältnisse der Journalisten, an- enommen. Das Geseg bestimmt, dem „Woiffschen Telegraphen- üro“ zufolge, daß Zeiiungsunternehmungen zum Abschluß eines Arbeitsverirages mit den Redalteuren verpflichtet sind, und enthäit Bestimmungen begliglih Urlaub, Kündigungsfrist, Altersversorgung sowie Bestimmungen zum Schuy der Re- dafteure bei Veräußerung oder Nuflassung der Zeitunasunter- nehmen oder bei einem Wechsel ihrer politisheu Richtung. Die Nationalversammlung erledigte sodarn die Vorlage zur Durchführung der Artikel 191 und 192 des Saint Germainer Friedensveitrages, we!che Oesterreich Meg der aus den besezten Gebieten weagebrachten Urtunden, Altertümer und Kunstgegenstände auferlegen.

Grof:britannien und Frland.

Die „London Gazette“ L IOCnHs ein Dekret, in dem der 10. Januar als Zeitpunkt der Beendigung des Krieges zwischen Großbritannien und Deutschland festgeseßt wird.

ÜVeber die Sißung des Unterhauses, in der über die Adresse auf die Thronrede beraten wurde, berichtet der eNieuwe Rotierdamsche Courant“ noch folgendes :

Der Premi: rminister Lloyd George erklärte in seiner Nede mit bezug auf Rußland, e086 sei nicht gelungen, Rußland mit Gewalt has zu machen. Er s daß man es durch den Handel retten

ônne. Rußland habe Mangel an Lokomotiven, Waggons und Fracht« autos, unò genz Curopa benôtige das, was es im Austausch für diese Dinge von Rußland exhalten könne. Die Lage in Europa fei ernst, und niht in Rußland allein, sondern au in Gngland lauere die Gele Lloyd George sagte, er \prehe mit Besorgnis und im Gefühl seiner Verantwortung. England müsse jede gesetzmäßige Waffe anwenden, um sich gegen diese Dinge zur Wehr zu seyen, und das einzige Mittel sei, die Anarchie mit dem Uebe1 flusse zu bekämpfen. Der Führer der Ärbeite1partei Adam on erklärie, er sei der An- ficht, daß einige Bedingungen des Friedensvertrags mit Deutschland so schwer seien, daß wenig Hoffnung bestehe, sie auszuführen. Man ebe Anzeichen tafür, daß das deuishe Volk von den Altiierten die eine oder andere Abänderung der auferlegten Bedingungen erwarte, und er möchte den ersten Ministern und den Mitgliedern der Ne- gierung vorschlagen, bevor die Verträge mit Oesterrei, Bulgarien, der Türkei und Ungarn perfekt seien, die Lage zu erroägen und genau zu untersuchen, damit, bevor diese Verträge endgültig ratifiziect seien, ein dauernder Friede gesichert werden könne.

Nach. der Beratung über die Adresse auf die Thronrede gab der Mivister des Aeußern Lord Curzon eine ausführliche Uebersicht über die Lage im Auslande, in der er über den Völkerbund, die Haltung Amerikas und den Vertrag mit der Türkei sprach.

Dem „Telegraaf“ zufolge teilte er mit, daß der Brief Greys, betreffend die Haltung Amerikas gege» über dem Völkerbund, nicht von der L veraniaßt sei. Er sagte jedoch, daß er Grey für seine Aktion donkbar sei, denn er sei mit größter Besorgnis über die Lage im Osten eaifüllt. Die Uchereinkunft mit den alltierten Mälhten zu Beginn des Krieges sei in ihren Golgen sehr enttäuschend und hindernd gewesen, und ohne ein absprechendes Urteil zu fällen, lege er doch Nach»ruck darauf, daß dies eine War- nung gegen Versuche sei, in der Zukunst ähnliche Fragen von neuem aufs Tapet zu bringen. Etn enges Zusammenarbeiten mit den Alliierten, vor allem mit Frankreich, sei notwendig, da England und Frankreich die natürlihen Wächter des Schicksals des nahen Ostens und Mittelasiens seien. Curzon \prach die Hoffnung aus, daß keine Aktion von einer der interessierten Parteien zu- gelassen werden solle, die der ehrlichen A und dem freund- schaftlichen Zusammenwirken, das alle bescelen müsse, shaden könnte.

Fraukreih.

Der Botschafterkonferenz wurden von dem öfterreihishen Staatssekretär Rei sch dem „Wiener Korre- \pondenzbüro“ zufoige u. a. folgende Aaregungen unterbreitet : Erstens möge man Oefterreich einen langfristigen Kredit für die La, seiner Wirtschoft ea geen, entweder durch die alliierten Regierungen unmittelbar oder dw ch Er- mächtigung und Ecrmunterung von Banken und Bankiers zu folchen Transaktionen mit Oesterreih; zweitens | soll la

fügung der Entente stehenden Einnahmequellen Oesterreihs herangzozen werden; driitens soll zur Ueberwachung des | D'eustes dieses Kredits schon jeßt eine Section Anutrichienne de la Commission des RKéparations eingeseßt werden. Nach dem in fravgssisher Sp.ache gehaltenon Exposé des Staatssekretärs ersuchte der Vo! sigende der Botschafter konferens Cambon um schriftliche Ausfertigung des Exposés in franzgösi- scher und englisher Sprache. Das Exposé solle als Grundlage der S der Bötschafte: konferens dienen. Die Staats- sekretäre Reisch u»d Löwenfeld-Hiuß wurden davon verständigt, daß die Bolschafterkonfereug beschlossen habe, sogleih in- die Beratung der Oefierreih betreffenden wirtschafilihen Fragen einzutreten. Die Staatojokretäre wurden daher gebeten, das Ergebnis der betresfenden Sipnag der Boischasterkonferenz, die am Freitag stattfinde, in Paris abzuwarten.

Die ungarische Friedens delegation wird heute vormitlag dem Veneralsekretariat der FriedenSkonfereng in einem E Memorandum die Bemerkungen über die Friedens- | vor|chläge der Aliierien überreichen.

__— Die sübslawische Regierung hat westschweizerischen S E zufolge folgende Gegenvorschläge zur Lösung der Adriafrage in Paris vuierbreiten lassen:

__1) Fiume und sein Hinterland bleiben unter dem Schutze des Völke: bundes. Die Gisenbahnen und Häfen gehen in südslawlsche Veri über.

2) Sldslawien erke, 1t die Autonomie von Zara an, obwohl dur die Trennung dieser Stadt vom übrigen Dalmatien das wirt\chaftlihe Todesurteil über Zara ausgesprochen wicd.

3) Aibanien bildet einen freien unabhängigen Staat innerhalb der von der Lozdoner Konferenz von 19!3 fefiges- ten Grenzen.

4) Gewifse Infeln müssen zu Südslawien kommen.

__9) Südslawen, die uater die italienishe Herrschaft kommen, müssen bestimmte Garantien erhalten.

6) Südslawien beansprucht gemäß der Entscheidung vom 20. No- vember 1919 seinen Anteil bei der Aufteilung der österreichischen Pandelsflotte.

Dem Kammerans3\chuß für auswärtige An- gelegenheiten gab vorgestern der Ministerpräsident Mil le- rand Kenntnis von dem Abkommen, das zwischen Frankreich uno England 1916 inbegug auf Kleinasien abgeschlossen wurde. Der Aussc;uß nahm, wie „Wolffs Telegrapheubüro“

meldet, eine Tagesordnung an, in der ec zum Ausdruck bringt, I die Rechte Frankreichs in Konstantinopel sowie in Fleinafien, Syrien und Palästina im Sinne

des im Jahre 1916 getroffenen Abkommens gewahrt wetden. Von der Kommission wurde alsdann der General Nieyel vernommen, der erkläcte, die Deut)jchen gäben falsche Auskünfte und versuchten Drohungen und Ein- shüchterungen. Nach seiner Ansicht dürfe man niemals nach- geben, noch dürfe man mit den Deutschen sich in Erörterungen einlassen. Er behauptete auch, Deutschland habe 450 000 Mann untec Waffen, erklärte jedoch, daß die Ablieferung des Kriegs- materials in normaler Weise erfolge. Er stellte ferner die Behauptung auf, deutsche Offiziere dienten in der Roten Armee, und wenn man Deutschland gestatte, mit den Bolschewisten in t: tut zu treten, könnten daraus s{hwere Ungelegenheiten entfiehen.

Gestezu Bscmittag ist dec Ministerpräsident Millerand, begleitet von Marschall Foh, Geueral Weygand und dem Finanzminister sowie einer Anzahl techuisher Berater nah London abgereist.

RNußlaud,

Der Bericht des britischen Kriegsministeriums vom 8. Fe- bruar über die Lage in Südrußland besagt dem „Woiffschen Telegraphenbüro“ zufolge:

Die roten Truppen haben ihren Vormarsh in der Richtung des Drijestr fortgeseyt. Die boischewistishen Streitkräfte, die tur die Meerenge in die Krim eingedrungen waren, sind nach ihrem Ausgangs- punkt zurüdckgeihlagen worden. Die bolshewistishen Versuche, nauer- dings den Don zu übozschreiten, wurden zunichte gemacht. Die roten Truppen erlitien {were Verluste. Eine Abteilung konnte immerhin das Asowsche Meer durchqueren und sih an dem südlichen Ufer fest- seven. Westich des Kajpischen Meeres schlugen Truppen Denikins den Feind weiter zurüd.

Dänemark,

Im gestrigon Staatsrat erklärte der Minisierpräfident Zahle zur Abstimmung in der ersten Zone Schleswigs, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, gemäß Paragraph 9 des Frieden 2verirags sollie das Grgebuis der gesamien Ah- siimmung von der Juternationalen Kommission unverzüglich den alliierten und assoziierten Mächten mitgeteilt und ver- öffentliht werden. Diese Veröffenilihung habe noch nicht statifinden können, aber die vorliegendon Nachuichien ver- kündeten der ganzen Wolt das Ergebnis. Wenn die dort Nicht - PiereGigia wieder weggezogen sein würden und mit ihnona die Vielen, die bloß dori wohnten, aber mit Nordschleswig keine Verbindungspunktæ hätten, werde eine Be- völkezung zurüdfbleiben, die sich ihre Notionalíität nicht rauben ließe, Die Bestimmungen dos Friedenavertrages sicherten die Erfüllung der nationalen Forderung der Mehrheit zu, und so begrüße es der Staatsrat, daß Dänemark bald erwarten lönne, durch ein schönes und teures Land mit Landsleuten vereinigt zu werden, deren unvergänglihe und tapfere Treue gegen Vaterland und En sie zu unermüd- lichen Mitarbeitern mache an der Arbeit für Dänema1ks Zu- kunft. Hierauf führte der König in einer Ansprache aus, daß sein Großvater vor 56 Jahren den Schmerz des Volkes über die Zerreißung des Landes zum Ausdruck Ma, aber in seinem een die Hoffnung bewahrt habe, daß einst der Tag der Aufiichtung tommen werde. Sein Vater habe es nicht erlebt, was seine Gedanken allezeit mit hofsnungavollem Vertrauen umfaßten. Jhm sei das Los zugefallen, den großen Tag zu se m in E Seen Wine und in R auf die ukunft r er den ersten ommengruß an die zurük- eat Laudsleute. Amerika.

Nach einer Meldung der „Chicago Tribune” aus hat sih das Staatsdepartement geweigert, die Unabhängig: keit von Litauen anzuerkennen.

Sicherung der Verzinsung und T auns dieses Kredits die samtheit der nah Artikel. 197 des Friedensvertrages zur Ver-

1920.

a ——————————— n ———————————————

Der Senotsaus\chuß für auswärtige Ange- legenheiten hat dem „Nieuwe Courant“ zufolge den Friedens- vertrag mit jeinem Be icht darüber und den Vorbehalten des Senators Lodge an den Senat zurülgeschickt.

Statistik und Volkswirtschaft.

Arbeitsstreitigkeiten.

Am 10. Februar 1920 traten, wie „W. T. B.“ berichtet, die Vertreter des Arbeitgeberverbandes für das deutsche Zeitungsgewerbe und die Vertreter des Deutichen Transportarbeiterverbandes zusammen, um über die F -rderung eines freien Tages für die Zeitungsausträgerinnen zu verhandeln. Von den Vertretern des Tiansportarbeitery-rbandes wurde die Forderung geste0t, daß die Zeitun, sverleger in Deu!sch- land auf das Austragen der Sonntagsausgabe ab 1. April d. J. verzichten so0ten. Von den Vertretern der Zeitungöverteger „wurde mit Rücklsicht auf die {were wirt- [chaftliche Schädigung der Zeitungen durh den Veziht auf die Sonntaggaus3gabe diese Sebermia als unmögli abgelehnt. Um aber den Wünschen der YZeitungsausträgerinnen nach einem arbeitifreien Tage entgegenzukommen, erflärten ih die Vertreter des Atbeitgeberverbanres bereit, auf die Montagmorgen- ausgabe zu verzichten, troßdem aber keinen Abzug für die minder- geleislete Arbeit vorzunehmen. Dieses Entgegenkommen wurde von den Vertretern bes Transportarbeiterverbandes als niht genügend ab- gelehnt mit dem Hinweis, daß fie zum Abschluß cines Abkommens auf dieser Grundlage nicht ermächtigt seien.

In Wien ift „W. T. B.“ zujolge ein Ausstand in der Ankerbrotfa br i f gestern in einer Besprehung im Srtaatsamt für Volksernährung beigelegt worden. Ein Arbeiter, dessent- wegen der Konflikt au8zebrochen war, wird vorläufig niht beschä}ligt. Die Arbeiterihaft wird die Arbeit sofort aufnehmen. Eine end- gültige Regelung der Streitsahe wird dur das Cinigungsamt erfolgen.

Na einer von „W. T. B.* übermittelten Meldung des „Avanti“ beträgt die ZoBl der A usständigen in der Seit, schen Industrie Jtaliens 170000. Wegen Mangels an Schwefe!)äure mußten die großen lombardishen und ligurischen metallurgishen Anstalten geschlossen werden. i

5 mr meldet „W. T. B.“ zufolge, daß der Nieder- ländis eTransbportabeiterverband undder Zentral- transportarbetterbund- für den 16. F bruar den A us- stand beschlossen haben. Dies bedeutet u. a. den Ausstand in den Häfen Amsterdam und Rotterdam.

Handel und Gewerbe. Heute findet kein Börsenverkehr ftatt.

_ Unter Bezugnahme auf die im Reich8geseßblatt Seite 199 ver- öffentlihte O EA über den Handel mit Gold, Silber und Platin s. Lies Hauptbiatt des R. u. St.-A.) teilt ,W. T. B. n0) mit: Mit der Vermittlung des Ankaufs von Reichssilbermünzen für die Reichsbank ist vouläufig nur die Post betraut worden. Danach ist der Verkauf von Reichsfilbermünzen zu einem ihren Nennwert übersteigenden Preis an andere Stellen als an die Reichsbank? oder die Post strafbar. In gleicher Weise unte: Liegt der Strafe, wer in der Absicht, diese Vorschuften zu umgehen, die Münzen umarbeitet oder verändert oder umarbeiten oder verändern läßt. Im Zusammenhang hiermit hat die Reichsbank den An- kaufspreis für Reichssilbermünzen auf das Act- fahe thres Nennwertes erhöht, so daß die Reichsbank- hauptkasse und alle Neichhsbank- und Postanstalten nunmehr bezahlen füv:

Einmarkstück o . _ O E | S. 9 9 06 8,— M Zweimarks1ück « O S S S o 8a v 16,— - Dreimarkfiüd T E 0a E e A e it Ld O E Z LONOERRE oder Fünfzigvfennigsiück. . . 4— ,

ilbernes Swanziapfennigin e O

r einen Taler werden auf Grund seines böher-n Silber- gehalts 26,50 #4 bezahlt. Bei abgenüßten Münzen wicd ein ent- |prechender Abzug gemacht.

Die preußishe Bergwerksdirekltion in Hinden- bu rg teilt laut Meidunz des ,W. T. B.“ mit, daß vom T Seb ab auf der lhr vnterst-beaden Königsgrube und den Nheinbaben|{ch¿&ten Stückfohlen 156,60, Staubkohlen 137,40 4 pro Tonne kosten. Auf

beh Königin-Luise-Grube find die Preise sür die Tonne um 20 Pfennig er.

, In der erften Hälfte der vorigen Woche war laut Meldun des „W. T. B.“ die Wagengestellung für den Kohlen Vev itan im Ruhrrevier verbälinismäßig günstig. Sie stieg an einem Tage sogar auf 17 500, sodaß sämtliche atigutarbérita Wagen gestellt werden tonnten. Gegen Ende der Woche entstanden beim agen- zulauf neue Schwierigkeiten, und die Febl:iffern \chnellten in die L Im Durchschnitt der Woche betrugen sie arbeitstäglih 331. n dem Maße, in dem das Hockwasser ablief und der Wasserstand wieder nozmal wurde, besserte sich a der Versand auf dem Woasser- wege, wie die steigende Leistung der Kipper im Duisburg-NRahrorter zeigt, die zwar noch nicht normal ist, aber doch {hon rund 0 500 t erreihte, um dann freilih wieder zu fallen. Auch die Zechen- hâfen des Rhein-Herrekanals weisen einen steigenden Brennstoff- umschlag auf, der im Wochendurchschnitt G rund 23 500 t betrug. Der Leerraum ist jedoch immer noch sehr knapp. Der b, fseren Versandmöglichteiten entsprechend konnten die Haldenbestände auf den Gruben um rund 6b 000 & verringert werden.

Die Aktiengesellschaft für Verkehrs Berlin, {lä Meldung des „W. T. B. vor, 20 vH M wee, I in, \{lägt laut

In der Meldung, betreffend des von dem Verband Deutscher Herdfabrikanten festgeseuten Teue- rungszuschlags auf die Mindestpreise bei ladierten Herden thehe Nr. 33 des Reichs- und Staatsanzeigers, 1. Beilage) muß es aut Berichtigung des ,W. T. B.* heißen: 570 vH, nicht 75 vH.

Haag, 11. Februar. (W. T. B.) „Nieuwe Courant“ zufolge nden augenblicklich Besprechungen über die Errichtung E NE îtuts in den Niedeilanden statt, das den Zweck verfolgt, den Warenaustausch der Niederlande mit- anderen Ländern n g unter Veimeidung der Barzahlung stattfinden zu lassen. Durch dieses J1stitut würde ein Clearing ins Leben ge- vufen werden, wobei die einzuführenden und aus u ftbrociden Waren gegeneinander en ihrem Werte verrechnet ieben, Gs sei davon die Rede, dieses Justitut in Amsterdam zu“ errichten und Büros in verschiedenen Auslandöstädten zu unterzalten. An den vorbereitenden

fe precunaon nâhmen niederländishe Baukon, Ein- und Ausfuhr-