1898 / 1 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Jan 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Regierunge- und Forstrath Grotfeld die Forst- tio E ibateia Labiau verliehen worden. :

s eßt sind: i

E ierungs- und Forstr orstinspektion Breslau- e al ep und Forstrat orjtinspektion Oppeln-Süd, der Forstmeister S ch

e Jagdschüg, mit dem

uf die der

irk Bromberg,

der armer Ma D örsterei rose, au E bezirk Stetiin,

“Regierun

ulz zu S Amtsfiße zu Bromberg,

quardt zu See Katharinensee, r

f die Oberförsterstelle Jakobshagen,

ath Kühn zu Königsberg i. Pr. Glaß, h Hausendorf

cheliy auf die Oberförster-

zu Berlin

Regierungs-

der Oberförster Weber zu Jakobshagen auf die Ober-

erstelle Neu-Krakow, E va erse rPer Hu de as elle Scheliß, Regicrungsbezi ñ S berförstér C. Per ege Müllrose, mi

ee, Regierungsbezirk

/

peln, : Se Létcakow auf die Ober-

aS8par zu

t dem Amtssiße im rankfurt a. O., und der Oberförster Ehlert zu Laska au

Regierungsbezirk Köslin, 4 u Fuhrberg auf die

stelle Charloitenthal, Regierungsbezirk Marienwerder.

u Königlichen Oberförstern sind ernannt: «¿dies Forst-Assessoren Dyhrenfurth, Winkelmann und Þ

“jäger:4?orps Wichmann.

h uud ertragen Dyhrenfurth die Oberförsterstelle

Oberförsterstelle Ullers-

dem Oberförster

aska, Negierungsbezirk Marienwerder, n berförster van: Vloten die

dem

dorf, Regierungsbezirk Liegniß,

dem Ober dos g aaa eaterungsbezirk Lüneburg,

berg, Regierungsbez E ny bezirk Königsberg.

dem Oberförster

Sternberg, Regierungs

und

Justiz-Ministerium.

Verscht sind: der Amtsgerichts-Rath Be A Nath Englisch in Pleß ar der Amtsgerichts-Rath Wilhel Nath an das Landgericht in riht T in Berlin an das mitsrihter Zeckwer in ottenburg. i kowski in Posen ist ung aus dem Amt als Handelsrichter

und der Nmtsgerichts-

ericht in Breslau,

ittmund als Landgerichts-

der Amtsrichter Le das p Fn

cht in Charl r Dr. von Miecz

Amtsgericht in

&arotschin an das Amtsgeri

em Bankdirekto

die nahgcsuhte Entla

ertheilt. Ak der Liste der

der Rechtsanwalt Hein b

Rechtsanwalt Sh mi

Jn die Liste der ane Dei tis adt O.-Schl., der Gerlch1s- L Essen, der Gerich Wesselburen, der Amtsgericht in Wiliter,

Landgericht in Amisgericht in bei dem

Rechtsanwalte find gelöscht: der Nechts- bei dem Landgericht in Beuthen O.-Shl., S e balt Hei ei dem Amtsgericht in Tost und der

Oberförster-

Forsth. Katharinen- f die Oberfórster-

van Vloten, remier - Lieutenant im Reitenden Feld-

die Oberförsterstelle Fuhr- nn die Oberförsterstelle Alt-

cker in Landeshut ß an das Amts-

my in Aurich,

dt bei dem Amtsgericht in Zinten.

Böhse bei dem Amtsgericht in

Assessor Landmann

Der Rechtsanwalt Toeffling vom

Berlin ift gestorben.

bei dem

A

mtsgericht in Zeiß.

Lan

Bekanntmachung.

Auf Grund des §3

Kraft getretenen

orschriften für die Lieferun

von Papier

hat ferner die folgende zeichneten Anstalt angemeldet.

Die Anmeldungen Nr. 1— 7 sind im M L:

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veröffentlicht.

zu amtlihen Zwecken

8—14 15—26 M7 834 35— 839 40—44 A45-—49 50—55 B65 66—67 68 69 70 71 72 73 74 75 76

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ELL 136 157 183 213 239 27 L 125 67 19 306 84 102 111 106 150 228

Nechtzanwalte find eingetragen: der 3 Tost bei dem Amtsgericht in Neu- Assessor Dr. Goudron bei dem ts-Assessor Voß bei dem Gerichts-Assessor Harten der Gerichts-Affessor Dr. Weißenfels und der Gerichts-

der in Nr. 284 ee „Deutschen Neichs- und Königlih Preußishen Staats-Anzeigers vom S enten 1891 veröffentlichten und am 1. Januar 1893 in

und Prüfung Fabrik ihr Wasserzeichen bei der unter-

84 d. J. 1892,

In I" m

die am hiesigen Hofe accreditierten Botschafter sowie demnächst das Staais: inisterium und die kommandierenden Generale. Um 12 Uhr Mittags begaben Sih Allerhöchstdieselben zur f d Parole-Ausgabe nach dem eughause. Am Nami ag

besuchten Seine Majestät die otschafter der fremden s: v Gestern Nachmittag arbeiteten Seine Majestät der Ka ser mit dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts Staats- Minister von Bülow. Abends fand im Neuen Palais ein Diner statt, zu dem die kbommandierenden Generale Einladung

erhalten hatten.

efs tes Nivilkabinets, Wirklichen Geheimen Ratks Dr. von d, Ps daran anschließend diejenigen des Staatssekretärs des Reichs- Marineamts, Kontre-Admirals Tirpiß und des Chefs des Marinekabinets , Kontre - Admirals E von Senden-Bibran. Zur Frühstückstafel war der zbischof von

: s re Majestät die Kaiserin und Königin haben der Sbreria Fräulein de Haas in Anerkennung der Ver- dienste derselben um die Kleinkindershule am Ostersbaum und Neuenteih in Elberfeld die silberne Verdienstbrosche am weißen Bande Allergnädigst zu verleihen geruht.

Die „Kölnische ir R 98. v. M. entnimmi aus einer Aeußerung eines Hamourger eihe San der preußischen Finanzverwaltung bezeichnet wird, über die Aussichten des usbaues des preußischen Kanalneßes die Befürchtung, daß die preußische Staats- regierung vor den Schwierigkeiten, welche der A des großen Kanalunternehmens zwischen Rhein und Elbe si entgegengestellt hätten, zu kapitulieren beginne. Die Bemerkungen des uns unbekannten Hamburger Blattes geben in keiner Weise die Auffassung der preußischen Staatsregierung wieder, wenn sie an Stelle des Ausbaues der Wasserstraßen auf die Ergänzung und Erweiterung des Vollbahnneßzes der Staatseisenbahnen hinweisen. i Jn der preußischen Staatsregierung hat stets die Ansicht obgewaltet, daß A und Eisenbahnen si in keiner eise aueschließen, si : ; i Die eke ür den Mittelland-Kanal sind mit aller Thunlichkeit beschleunigt und keineswegs aufgegeben worden ; Plan und Kostenanschläge sowohl für den Haupikanal wie auch für die Nebenkanäle sind fertiggestellt. Ss handelt si im wesentlihen noch um die Verständigung mit den Provinzen über dieBeitragsleistung derselben. Nach wie vor steht die Staats- regierung auf dem in der Sißung des Hauses der Abgeordneten vom 18. Mai 1894 bezeichneten Standpunkt, daß, nachdem ein wesentlicher Theil des großen Kanals auf der Strecke Dortmund— Emden fertig gestellt und dem Verkehr übergeben ist, es dabei sein Bewenden nicht behalten kann und daß der von der Ge- eßzgebung angenommene Gesammtplan auf die eine oder andere eise zur Ausführung gelangen joll. ü Neuerdings sind Bestrebungen hervorgetreten, den Ausbau cines Kanals von Dortmund nah dem Rhein Privatunter- nehmungen zu überlassen, und die „Kölnishe Zelt: tung“ Theint die Konzessionierung derselven empfehlen zu wollen. Unseres Wissens hat die Ca res u diesen Plänen keinerlei Stellung genommen. Au stehen denselben unzweifelhaft erhebliche Bedenken entgegen. Die behauptete Möglichkeit, einen solchen Kanal bis zum Rhein ohne Staatshilfe herzustellen, fann jedenfalls dabei nicht ent- idend sein. : ic iehen an, daß die Staatsregierung an der Absicht festhält, das gesammte Kanalprojekt in der nächstfolgenden Landtagssißung in der Voraus|eßung vorzulegen, daß bis dahin die Verhandlungen mit den Provinzen zu einem an- nehmbaren Ergebniß führen werden.

Kaiserlihe Gesandte in Brüssel, Wirkliche Geheime Ratb Graf BRR E ienen ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub auf seinen Posten zurügekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

znialich sächsishe Gesandte Graf von Hohenthal e N Berlin mit kurzerä Urlaub verlassen. Während feiner Abwesenheit fungiert der Legations-Rath von Stieglig als interimistisher Geschäftsträger.

Der Köriglich belgishe Gesandte Baron Greindl hat Berlin mit anl Urlaub verlassen. Während jener Ab- wesenheit fungiert der Legations-Rath Michotte de Welle als interimistisher Geschäftsträger.

Laut telegraphisher Meldungen an das Ober-Kommando der Marine ifi s tee „Crefeld“*mit dem Artillerie- Detachement für Kiaotschau, Transporiführer: Kapitän- Lieutenant Grapow (Franz), heute in Port Said an- gekommen und beabsichtigte noch am heutigen Tage die Reise nah Colombo fortzuseßen; der Postdampfer „Preußen' mit der Ablösung für S. M. S. „Möwe,, Transportführet : Kapitän: Lieutenant Goßhein, t at. 1. Januar d. J: in Colombo eingetroffen und an demselben Tage nah Singapore

Wiede & Soehne in Trebsen (Mulde)

Wortlaut des Wasserzeichens | |

Wiede & Soehne Trebsen

E B Normal

Charlottenburg, den 27. Dezember 1897.

Königliche chaniss

-tehnishe Versuchsanstalt. artens.

in See gegangen.

Vaden. i

Die Besserung in dem Befinden Seiner Königlichen Hohel

des So boe ons schreitet, wie die „Karlsr. Ztg.“ Dohet, täglich fort. Die katarrhalischen Erscheinungen sind nur no) gering, und die vollständige Fieberlosigkeit dauert an. Der Allgemeinzustand ist durchaus befriedigend, doch wird Schonung der Kräfte Sciner Königlichen Hoheit noch für einige Zeit

Seine Mai

Nichtamiliches. Deutsches Reih, Preußen. Berlin, 3. Januar.

estät der Kaiser und König begaben gens vom - Neuen Palais -nah ienst… in der Kapelle des an- welchen sih die Gratulationscour im oß. Hierauf empfingen Seine Majestät

Sich am ar B Mor

cliíin und wohnten dem Gottesd : Hief en Schlosses bei, eißen Saale anschl

geboten sein. : i j

re Königliche Hoheit die Kronprinzessin von E und Norwegen wird wahrscheinlich am 7. d. M. auf Schloß Baden eintreffen.

Hessen. i cld hre Königliche Hoheit die Prinzessin Ferdinan i Mies ist gestera von - Darmstadt nah Nizza.

bgereist. U Oldenburg.

Minister Grafen Wolff Metternich behufs Entgegenna seiner Accreditive im Rathhause empfangen.

Zupißa die Nachricht eingetroffen,

Heute Vormittag hörten Seine Majestät die Vorträge des | ‘des Viktoria-Nyanza weiter gereist ist. ‘Medizinal-Rath, Professor Dr; ) ( 93. November nah Tanga und von dort nah der Station Kwai in Wesl-Usambara zu gehèn.

blewskfi geladen. 9, i dh / “R Afrikaner-Hottentotten im Si

n Upington ieferun n gn e Zuwiderhandelns gegen die englischen Geseße auf Upington kurze Freiheitsstrafen zu vert üßen haben und außerdem noch ( Formalitäten zu erfüllen sind, dürfte die Auslieferung an sih erst in ein bis zwei Monaten erfolgen. Am deut S die

itboois (\tauf: i boois) ein, Min der mit 80 Berittenen nachfolgende Kapitän Hendrik bereits bet Huns, \üdlich von Keetmanshoop, rit von der bestimmten erhielt und somit nah Gibeon zurückehren konnte. Witboois auch nicht mehr

so laube id ß : on p vielmehr ergänzen. 100 Bitboois unter dem Kapitän Hendrik nah dem Süden für den Bezirk Keetmanshoop gute Früchte tragen wird; denn die Bondels haben sämmtlich cin- für allemal gesehen, daß bet einem möglichen Kriege die Witboois sofort au gegen sie zur Verfügung stehen würden. keine friegerishen, aufrührerischen Gedanken haben mag, fo sint unter dem Bondelsstamm unruhige, zweifelhafte Elemente, die in den leßten Jahren mehrmals in bedenklicher Gährung standen und einen Dämpfer nöthig haben.

in der Hand zu halten.

Hamburg, Der Bürgermeister Dr. Versmann hat am ôl. v. M.

en neuernarinten preußischen Gesandten und Loma Dia

Deutsche Kolonien, a t O ika ist von dem Stabsarz E O M er am 9. Oktober in

langt und von dort nah Muanza am Südende it N 4 C Der Geheime

R. Koch beäbsichtigte, am

Einem Bericht des Premier-Lieutenants von Burgs-

dorff, kommissarishen Bczirks-Hauptmanns von Gibeon, vom

ftober 1897 über den Naubzug der sogenannten tone Ben des deutsch-

entnimmt das

üdwestafrikanishen Schußgebiets

„Deutsche Kolonialblati“ Folgendes:

Der Eingeborenen-Aufstand im Süden des Schußzgebietes kann

nunmebr als endgültig erledigt angesehen und das Expeditions-Kommando fann infolgedessen aufgelöst werden, gemeldet, daß ein größerer Theil der Afrikaner-Hottentotten gefangen sei, daß der Kapitän der Aufständischen „Kivido" auf englisches Gebiet geflüchtet und sih hierselbst der englischen Polizei ergeben habe, Ein weiterer Theil der Afrikaner ih vermag zu sagen, der Kern der Aufständischen war im weiteren Verlauf ebensalls auf englisches Gebiet übergetreten und hatte h hier au gutwillig der englischen Blattes, welches als ein Pole ausgeliefert. Die englischen Polizeistationen hatten die Auf»

Aus Jerusalem hatte ih bereits

ändishen an den Sig des zuständigen englischen Magistrats gebraht. Die Leute zugesagt.

Kapregierung hat die Aus-

dieser Da die lehteren znnächst

einige

3, Oktober traf auf Vorhut der von mir erbetenen

Gibeoner Reiter und 24 berittene Wit-

die Nach-

Erledigung des Afrikaner - Aufstandes Wenn die in Thätigkeit zu treten brauchten,

doh, daß das Abrückden von etwa

Wenn au der Bondels-Kapitän Wilhelm Christian gewiß nd doch

Wilbelm Christian is eben kein Hendrik

im tande ist, sein Volk gründlich “und fest

Nachdem die Haupttrupps der Auf-

ständishen unshädlich gemacht waren, blieben in den Bergen

noch einzelne wenige zerstreute Afrikaner übrig ; diese mit der Zeit ein-

zufangen, konnte nur Thätigkeit unserer Eingeborenen sein. Ich belicß

daher auf Jerusalem und Arlam Stationen, besegt mit vier bis

fünf Reitera und je sünfzehn berittenen Bondels bezw, Witboois.

Am 9. Oktober brate mir Herr Dr, Golinelli aus ápington die

Nachricht, daß die Auslieferung Kivido's und Genossen erst in ein bis zwei Monaten zu érwarten sei. Jch lôfte daber aus den im Eingan g meines Berichts dargelegten Gründen das Expeditions-Kommando aus, da ih die militärishe Thätigkeit für erledigt betraten mußte.

Nach einem Bericht des stellvertretenden Landeshauptmanns von Lindequist aus Swakopmund vom 22. November 1897 hat am 20. November v. J. die feierliche Eröffnung der Bahn-Theilstrede Swakopmund Nonidas fstatt- gefunden. Die Lokomotive nebst sechs Wagen, welche etwa 140 Personen nah Nonidas und zurü beförderten, legten die Strecke von 10 km in 30 bezw, 28 Minuten zurü. Auf die Einladung - des stellvertretenden Landeshaupimanns war der Rcsident-Magistrate von Walfishbai Mr. Cleverly herübergekommen und nahm sowohl an der Fahrt nah No- nidas wie an der Abends statifindenden Tafel theil. Er gab seiner Ueberraschung über das schnelle Aufblühen Swakopmunds sowie über die Schnelligkeit des Baues und das treffliche Funktio- nieren der FeldbahnAusdruck. Dader Premier-Lieutenant K e cker abwesend war, so übergab der Baumeister der Strecke, Second- Lieutenant Schulte, die Yahn mit einer Ansprache der Kaiserlichen Landeshauptmannschaft, worauf der stellvertretende Landec hauptmann unter Ausbringung eines Hochs auf Seine Majestät den Kaiser die Theilstrecke Swakopmund—Nonidas dem offentlichen Verkehr übergab, Leer wurde bereits am Nachmittag mit Maulthierbetrieb ins erk geseht.

Witbooi, der

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser hat sich am Somitag Nahmittag nah

Nadmer zur ch vildjagd begeben und gedenkt morgen nach jen zurü zukehren. E

E d pa Zeitung“ veröffentlicht das Ueberein- fommen zwischen dem Finanz-Minister und der Oester - reihisch - Ungarischen Vank vom 31, Dezember 1897, betreffend« die Verlängerung des Bankprivilegiums bis zum 31. Dezember 1898 auf Grund der Kaiserlihen Verordnung

30. Dezember 1897. : 1 Die R Rie Negierung hat keine Verord- nungen, betresfend die Einführung des Ausgleich s- Provisoriums, erlassen, sondern die österreichische Regierung durch eine Note verständigt, daß, sofern von Oesterreich die Reziprozität provisorisch aufrecht erhalten werde, Ungarn gleichfalls zur Aenderung des bestehenden Zustandes nichts thun werde. Somit bleibt der status quo von selbst bestehen.

Bei dem ungarischen Minister-Präsidenten Baron Banffy fánd am Sonnabend in Budapest der übliche Neujahrsempfang der liberalen Partei statt. Der Abg. Bela Lukács gab der treuen Anhänglichkeit seiner Partei an den Minister-Präsidenten Ausdruck. Baron Banf fy erwiderte: Die Regierung könne mit Selbstbewußisein sagen, sie habe allcs erfüllt, was er (Banffy) bei Antritt seines Amts vor drei Jahren auf fein Programm geseht habe, Diese Thailsahe könne dur keinerlei Angriffe in Abrede gestellt werden. Age sihts solcher Erfolge der Regicrung, welché die ganze Nation und die óffentliche Meinung guthiceßen, Vie er D die aus rein persönlichen, A Gegensäßen ent prängen, als kleinlih und ungere t, ja sogar als zwecklos und verfehlt zurückweisen. Eben darum hätten die jehigen Mr im Unterhause nicht den deringsen Miderhall in der öffentlichen Meinung gefunden. Diese -se

(H.) Der Landtag ist zum 18. Januar zu einer außer- ordentlichen Session einberufen worden.

für die Regierung, weil der jebige Kampf der Opposition

© comité- und Senatssfißzungen in Angelegenheiten des Gendarmerie-

_den Interessen des Landes zuwiderlaufe. Bedauerlich sci es, daß der Aus as mit Oesierrei® nicht. zu stande gekommen

ei, doch sei dies ohne Verschulden der Regierung ge-

heben. Eine dreißigjährige Mrs rathe, ja befehle der

Tun das bisherige Pri che Bundesverhältniß nicht aufzulösen, wenn auch dieses Bestreben cine natürliche Grenze habe. - Er sei davon überzeugt, daß das Vorgehen der Regierung den Jnteressen des Landes entsprehe und von der öffentlichen Meinung gebilligt werde. Darum seien die Vor- gänge im Unterhause, in welhem eine turbulente Minorität die Funktion der verfassungsmäßigen Maschine un- mögli mache, vollkommen unbcrechtigt. Man er- fchüttere den Parlamentarismus und trete seine Grund- prinzipien mit Füßen. Kein Wort sei ftark genug, kein Aus- druck energisch genug, diese Vorgänge zu verdammen. Und wann thue dies die Minorität? Zu einer Zeit, wo ihr Vor- gehen selbst von vielen Angehörigen ihrer Partei verurtheilt werde. Und weshalb thue fie dies? Aus persönlicher Anti- pathie und Eitelkeit, aus Leichtsinn und Unüberlegtheit. Streng genommen, existiere heute kein Ausgleich, die Re-

ierung sei aber genöthigt, Vorsorge für eine haltbare Grund- age im Jateresse der Integrität der Finanzen und des Staalsfkredits zu treffen. Dies müsse deshalb geschehen, weil einige fkurzfichtige, unbesonnene Menschen eine unmögliche Situation geschaffen hätten. Er glaube, gestüßt auf das Ver- trauen der Krone und der liberalen Partei, einen Ausweg aus der schwierigen Situation finden zu können. Zu diesem Be- Hufe sei aber cine starke, kompakte liberale Partei erforderlich. Dreißigjährige Erfahrungen ließen ihn hoffen, daß die Ein- heit. der liberalen Partei niht erschüttert sei. Die öffentliche Meinung wende sich gegen die turbulenten Elemente, fodaß das Ansehen Ungarns vor dem Auslande keine Sc{wächung erleiden und die erzielten Erfolge ihren Werth nicht verlieren würden. Die Regierung werde, wie s{wierig auch immer die Lage sei, wie groß auch immer die Gegensäße sein würden, in wirthschaftliher und politisher Hinsicht ihre Pflichten kennen. Der Minister-Präsident {loß: „Wir leben jeßt niht in den Zeiten, wo mit Konfessionen paktiert werden mußte, sondern in einer Zeit, wo starker Wille und einheit- liches Streben zum Siege führt.“ Die Rede wurde mit ftürmishem Beifall aufgenommen.

Großbritannien und Frlaund.

Dem Chef der Verwaltuna der koreanishen Zölle Brown ist das Kommandeurkreuz des St. Michael- und Georgs-Ordens verliehen worden.

Die Nettozunahme der Staatseinkünfte in den lehten neun Monaten beträgt 2378474 Pfund Sterling.

Wie das „Reuter'she Bureau“ aus Malta meldet, hat Das 1. Bataillon Seaford-Hochländer den Befehl erhalten, nah Eaypten abzugehen. Das Bataillon wird sih auf dem Dampfer „Mubia“, welcher am 5. d. M. aus Port Said in Malta erwartet wird, einschiffen. Dle „Times“ erfährt, auch ein énfanterie - Bataillon in Gibraltar habe Befehl erhalten, nach Egypten abzugehen; zwei andere Bataillone, die sih auf Dém Heimwege von Indien befänden, würden unterwegs an- gehalten werden und in Egypten landen.

Frankreich.

Kaiser von. Rußland hat, wie „W. T. B.“ meldet, am 31. v. M. aus Galshina folgendes Telegramm an den Präsidenten Faure gerichtet:

An der Scchwelle des neuen Jahres is es mir cin Bedürfniß, Fbhren in meinem Namen und dem der Kaiserin die aufrihtigen IBünsche auszusprechen, die wir für Ihre Pason und für das be- freundete Franfkrcih hegen. Sie kenneu die Gefühle, die uns befeelen, unD fönnen nicht daran zweifeln, daß Ihr Besuch in Rußland bet uns eine unausIös{lide Erirnerung hinterlassen hat. Nikolaus.

Der Präsident Faure erwiderte telegraphisch :

Die Wünscte, die Eure Majestät und Ihre Majestät die Kaiserin an diesem Tage für mein Vaterland hegen, werden die Herzen aller SFranzofen 1übhren. In ihrem Namen danke ih Eurer Majestät dafür aufs lebhafteste und bin Eurer Moajeftät dankbar für die Wünsche, die Eure Majestät an meine Perfon richten. - Jh erneuere Eurer eaiteftät die Versicherung meiner aufrichtigen Zuneigung.

Felix Faure.

Am Sonnabend fand bei dem Präsidenten Faure der Neujaohrsempfang des diplomatischen Korps statt. Der PpPäpPpißtlihe Nuntius Monsignore Clari brachte als Doyen die Wünsche des diplomatishen Korps für das Wohlergehen des Bräsidenten und die Wohlfahrt Frankreihs dar. Monsignore Clari fügte hinzu, er habe das Glück gehabt, während feines ganzen Aufenthalts in Paris die Be- Deutung der Mitwirkung Frankreihs an den Werken der Ziüivilisation und des Friedens der ganzen- Welt würdigen zu fTfönnen, und {loß mit der Versiherung, alle Souveräne und Staatsoberhäupter seien für den Frieden, der das Jdeal Der Völker und das Glück der Nationen bilde. Der Präsident Faure spra scinen Dank aus und bemerkte: Frankreih werde der übernommenen Aufgabe, an den Werken der Zivilisation uvd des Friedens mitzuwirken, nicht untreu werden. Die auf diesem Wege im vergangenen Jahre er- langten Nesultate seien keine Entmuthigung für Frankreichs Streben und Hoffen. Dank dem stetigen Geiste der TWBeisheit und Einigkeit, der ohne Unterbrehung im Rathe der Mächte dominiert habe, sei das hohe Jnteresse, das si an die Erhaltung des allgemcinen Friedens knüpfe, aus f{weren Prüfungen intakt hervorgegangen. Die Gefühle, Denen der Nuntius Ausdru gegeben, seien ein neues Zeugniß für die einmüthige Hingebung der Regierungen und Der Völker an die Sache der Eintracht und des friedlichen Fortschritts. Es sei cin hoher Genuß, konstatieren zu können, Daß das neue Jahr unter solhen Auspizien beginne.

Bei dem Empfange der Vertreter des Offizier- Korps im Elysée gab der General Saussier seiner Be- wegung über sein bevorstehendes Scheiden aus dem Dienste Ausdruck und versicherte den Präsidenten der Hingebung der Offiziere. Der Präsident Faure dankte dem General Saussier im Namen Frankreichs für die ausgezeihneten Dienste, welche er seit langer Zeit dem Lande geleistet habe.

Rußland.

Der „BRegierungsbote“ veröffentliht, wie „W. T. B.“ berichtet, einen Kaiserlihen Ukas an den Senat über die Geroährung von Rechten “cines Ministergehilfen an - den Ge-

ilfen des Chefs der Gendarmerie; demselben soll es zustehen, an telle des Ministers des Jnnern an Reichsraths-, Minister-

Der

Korps ‘theilzunehmen. Nach einem weiteren Kaiserlihen Ukas Lan die Söhne des früheren Khans von Kokand, Mohamed min und Mohamed Hni Amin, mit ihren Kindern in

| Handelsvertrages mit Bulgarien. Die

Ftalien. A Der König und die Königin empfingen am Sonnabend

lichen, provinziellen und städtischen Körperschaften, um die Glü-

auf ‘die Ansprache der Vertreter des Senats jagte der König, das neue Jahr beginne unter glüŒÆlichen, friedlihen Auspizien. Man habe deshalb Grund zu der Hoffnung, daß cs von reihem Segen lur das italienische Volk sein werde. Jn seiner Antwort auf die An- sprache der Vertreter der Kammer richtete der König einen warmen Appell an die Weisheit und den Patriotismus der Deputirten und forderte sie auf, nah Wiederaufnahme der parlamentarischen Arbeiten ohne Verzug zur Berathung der ihnen bereits vorgelegten Gescßentwürfe sowie der Vor- lagen zu schreiten, welche ihnen von der Regierung noch unterbreitet werden würden.

Bei dem Empfange der französischen Kolonie, welher am Soninabend uf der französishen Botschaft stattfand, erinnerte der Bolschafter Billot an Erklärungen, welche der Handels- Minister Boucher bezügli der handelspolitishen Beziehungen N zu Jtalien N in Nancy abgegeben habe, und

emerkte, daß, wenn auh Verhandlungen im offiziellen Sinne zwischen Jtalien und Frankreih nicht eröffnet seien, doch Besprehungen stattgefunden hätten, in der Absicht, ein Handelsabkommen vorzubereiten, wie es wünschens- werth sei. Diese Besprehungen seien seitdem fortgeseßt worden und böten allen Grund zu der Hoffaung daß sie zum Ge führen würden. Der Botschafter drückte ließlich das

ertrauen aus, daß sein Nachfolger es sih werde angelegen sein lassen, das Werk zu beenden.

Der Erzbischof von Neapel, Kardinal Sarnelli, ist gestern infolge einer Lungenentzündung gestorben.

Spanien.

Der Ministerrath hat, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, in seiner am 1. d. M. abgehaltenen Sißung die von dem Marschall Blanco vorgeschlagene Zusammenseßung des cuba- nischen Ministeriums genehmigt. Der Minister für die Kolo- nien und der Finanz-Minister sprachen sih dahin aus, daß durch Verkauf “abdantlbes Pfandbriefe und eine neue Emission von Schaß-Obligationen, für welche die Zolleinnahmen als Sicher- heit dienen würden, 200 Millionen Pesetas aufgebracht werden könnten. Da die Kosten des cubanishen Feldzuges monatlich etwa 40 Millionen betrügen, würde die obige Summe für die Zeit bis zum Zusammentritt des Parlaments reichlih genügen. Der Kriegs-Minister legte im Minister- rath den an die Königin-Regentin gerichteten Protest des Generals Weyler vor, ferner eine Königliche Kabinetsordre an den General Weyler, in welcher leßterer gefragt wird, ob er seinen Protest der Presse mitgetheilt habe, des weiteren die verneinende Antwort des Generals Weyler, sowie zwei Kabinetsordres, welhe Nachforshungen nah dem Urheber der Mittheilung an die Presse anordnen und den Obersten Kriegs- rath anweisen, in Aktion zu treten. Der Kriegs-Minister erklärte, daß nach seiner Ansicht in der Angelegenheit des Generals Weyler verschiedene Vergehen vorlägen. Die Regie- rung sei entschlossen, in dieser Angelegenheit eventuell zu den schärfsten Mitteln zu greifen.

Der General Weyler hat bei der Königin-Regentin wegen der Veröffentlihung seines Protestes um Entschuldigung

ebeten. Der Direktor des Blattes „Racional“ erklärte, SHeneral Weyler sei an der Veröffentlihung seines Protest- \hreibens an die Regentin nicht betheiligt; denn er, der Direktor, habe sich in dem Arbeitszimmer des ihm befreundeten Generals Weyler heimlih eine Kopie des Entwurfes des Pro- testes angefertigt und dieselbe den Zeitungen mitgetheilt. Sechs Madrider Zeitungen, welhe den Protest veröffentliht haben, sind mit Beschlag belegt worden. Bei einem + Diner, welhes am Freitag Abend bei Nomero Robledo zu Ehren des Generals Weyler sltatt- fand, crklärte leßterer: er strebe niht danach, eine politische Persönlichkeit zu werden, er fasse aber die Lage wie Romero Robledo auf und rathe seinen Freunden, der Partei Romero Nobledo's beizutreten. Romero Nobledo brachte dann einen Trinkspruch aus, in welchem er sih über die Autonomie Cubas tadelnd, über den General Weyler dagegen lobend aussprah und \hlicßlich die Versicherung abgab, seine (des Redners) Partei sei allein im stande, die Regierung zu übernehmen.

Portugal.

Die Cortes sind gestern von dem König eröffnet worden. In der Thronrede gab, wie „W. T. B.“ berichtet, der König den Gefühlen des Dankes Spanien gegenüber Ausdruck für den Besuch des spanischen Geschwaders und für den Salut der spanishen Schiffe in den Gewässern bei Algarve bei Ge- legenheit seines und der Königin Besuches in Algarve. Der König gedachte sodann des Besuches des Königs von Siam und der guten Dienste der Mächte anläßlich der gegen Portugiesen an der Küste von Marokko verübten Seeräubereien, sowie der Pazifikation von Gaza-Land. Des weiteren erklärte der König : das Budget werde einen Uebershuß ergeben. Die Negierung sei damit beschäftigt, die Konversion der äußeren Schuld ohne Erhöhung der Lasten vorzubereiten, da die Um- stände, in denen das Land sih befinde, es nicht erlaubten, die gegenwärtigen Lasten noch zu erhöhen. Jm Hinblick hierauf lenkte der König die Aufmerksamkeit der Cortes auf die Gesezentwürfe, welhe vorgelegt werden würden. Die Thronrede gedachte sodann der Verbesserungen in der Verwaltung der Ministerien des Krieges und der Marine sowie der landwirthschaftlichen, industriellen und maritimen Entwickelung in den Kolonien und der materiellen Ver- besserungen, namentlich in Mozambique. Schließlich stellte der König den Abschluß von Handels-Konventionen mit anderen Staaten in Aussicht.

ran ri: a

Rumänien. Der Senat genehmigte am vergangenen Freitag mit 78 gegen 2 Stimmen die Verlängerung des ega O LIEA epu- tirtenkammer nahm nah zweitägiger Debatte mit 83 gegen 13 Stimmen das Eisenbahnbudget an.

Amerika. Das cubanische Ministerium hat am Sonnabend in Gegenwart des Marschalls Blanco und der Konsuln den Eid geleistet. Asien.

Nath einer in London eingetroffenen amtlihen Mit- theilung ist der Oberst Henry Havelock Allan von den

den erblichen Adelstand Rußlands aufzunehmen.

Nachmittag, wie „W. T. B.“ meldet, die Vertreter der staat- wünsche derselben zum Jahreswechsel entgegenzunehmen. Jn

Depesche in Nr. 308 d. Bl.). Die Leiche ist aufgefunden worden und wird nah A ebracht eten Ee hatte angeblich Ali Musjid besuht, um die Untersuhung über ein disziplinwidriges Benehmen seines Regiments zu führen.

Aus Kalkutta meldet das „Reuter’she Bureau“, daß die Zakkakehls den Weg von Ali Musjid nach Lundi-Kotal gesperrt hätten. Im Khyberpasse sei auf die Mannschaften _des E C ban gefeuert worden. Die Truppen hätten sih erst nah dem Eintreffen von Verstärkungen aus dem Gefecht zurückziehen können. Drei britische Offiziere und elf Soldaten seien verwundet worden, drei Soldaten gefallen.

Nach einer Dn der „Times“ aus Hongkong vom 31. v. M. herrsche auf den dortigen Sch:ffswerften die größte Thätigkeit, jedoeh beobahte man darüber Slillshweigen. Ueber die Bewegungen der britishen Flotte wisse man. nichts. Der Kreuzer „Grafton“ habe Hongkong am Freitag verlassen; für den 5. Januar erwarte man die Ankunft zweier Kreuzer und zweier Torpedobootsjäger. Das Regiment Westyorkshire sollte sich am Sonnabend nah Singapore einschiffen.

n Tokio eingetroffenen Nachrichten zufolge befinden sich sechs britische Kriegsschiffe vor Chemulpo. Dieselben jollen, wie das „Reuter she Bureau“ meldet, dem Chef der koreanischen FLETaE Brown die moralishe Unter- slüßung Großbritanniens zu theil werden lassen. Demselben Bureau zufolge wären in Peking Nachrichten aus Söul ein- getroffen, nah denen Brown und der russishe Handelsagent Alexejew cin Kompromiß abgeschlossen hätten, in welchem sie übereingekommen seien, gemeinsam zu E

Nach einer amtlihen Depesche aus anila vom vor- gestrigen Tage ist an mehreren Orten die spanische Flagge gehit und von den Aufständischen unter dem Rufe „Es lebe

panien!“ salutiert worden.

Afrika.

Das „Reuter'she Bureau“ erfährt aus Kairo vom 1. d. M., daß je ein Bataillon des Warwickshire- und des Lincolnshire-Regiments Befehl erhalten habe, nah Wadyhalfa abzurücken, um im Grenzdienst verwendet zu werden. Diese Maß- regelsei durch Nachrichten veranlaßt worden, wonahdieDerwische einen Vormarsh nah Norden beabsichtigten. 200 Mann seien am Sonnabend bereits abgegangen, der Rest werde am 9. d. M. folgen. Beide Regimenter würden zur Verfügung des Befehlhabers der egyptishen Armee Sir H. Kitchener Pascha stehen. Wahrscheinlih würden sie sofort nah der Ankunft in Wadyhalfa auf der neuen Wüsteneisenbahn nah Abuhamed weiter befördert werden.

Die „Daily Mail“ meldet aus Kairo: man glaube, die französishen Nil-Expeditionen ständen ganz nahe bei Khartum; deshalb sei es N I sobald als möglich den Befehl zum Vormarsh auf Metemmeh zu geben.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

__ In Altona-ODttensen haben, einer Mittheilung des „Vor- wärts“ zufolge, die Tischlergesellen der Innung folgende Forde- rungen unterbreitet: Einführung der neunfstündizen Arbeitszeit, Erhöhung des Stundenlohnes um 74%, für Arbeiten nah arg und Sonntags ein Aufshlag von 5009/9 und für das

alten von Hobelbank und Werkzeug eine Entschädigung von wöchentlich 1 A Die Mitglieder der Tischlerinnung haben nun kürzlich eine Versammlung abgehalten, in welcher beschlossen wurde, die neunstündige Arbeitszeit für das Jahr 1898 vorläufig zu bewilligen, die Forderung der Lohnerhöhung aber abzulehnen. Gegen die Ent- \{ädigung für das Halten einer Hobelbank und des Handwerkszeuges hatten sie nichts einzuwenden. Gleichzeitig wurke beschlossen, mit dem 1. Ja- nuar 1899 die 9} stündige Arbeitszeit wieder einzuführen, wenn die Gesellen niht dafür sorgen würden, daß: in ten Betrieben, die dem Tischler- amt nit untersteben, auch die neunstündige Arbeitszeit eingeführt wird. In einer Versammlung des Holzarbeiter-Verbandes wurde dieser Tage beschlossen, dem Anerbieten der Innung zuzustimmen. In den übrigen Werkstätten foll verfuht werden, gleihfalls diese Forde- rungen einzuführen.

In Glasgow wurde am 31. Dezember v. J. über 1000 Ma- s{inenbauer die Arbeitssperre verhängt. Die dortigen Fabrikanten erklären, daß Tausende von Arbeitern niemals wieder Arbeit bekommen werden. Die große Fairfield Schiffsbau - Gefellshaft in Govan, die sich bisher dem Verbante ter Maschinenfabrikanten ferngehalten hatte, Pun as ihre Thore die Bekanntmachung an, daß am 14. Januar ein Viertel ihrer Maschinenbauer entlassen werden würde. Die Gewerkvereine werden infolge dessen, wie die Loudoner „A. K." meldet, alle ihre Mitglieder abberufen.

Aus Nom meldet „W. T. B.*: Nach einer Depesche der „Tribuna“ aus Girgenti, kam cs gestern in Siculiana (Provinz Girgenti) zu einer Kundgebung ländlicher Arbeiter, welche die Rufe: „Wir wollen Brot, wir wollen Arbeit!“ ausf\tießen. Die Kundgebung artete in Ruhestörungen aus, wobei das Rathhaus in Brand gesteckt und geplündert wurde. Zur Herstellung der Ruhe wurden Truppen berängezogen.

Kunft und Wissenschaft.

In dem Vierteljahr vom 1. Juli bis 30. September 1897 sind nah den „Amtlichen Berichten aus den Königlichen Kunstsammlungen“ (Nr. 1, XIX. Jahrgangs 1898, Beilage zum „Jahrbuch der Königlich preußishen Kunstsammlungen“*; Berlin, G. Grote’she Verlog8-Buch- handlung) für die Sammlungen des Königlihen Museums folgende neuen Erwerbungen gemacht worden:

Für die Sammlung der antiken Original- Skulpturen elang es, aus dem Kunsthandel Theile einer Nelieffolge von 46,5 ecm ohe zu erwerben, deren ursprünglihe Verwendung noch nit fest- estellt ist. Einem Gebäudefries \{heinen si2 niht angehört zu ben: eher mögen fie als Shmuck einer Basis verwendet gewesen sein. Cine vollständig erhaltene Platte zeigt eine Entführungsfcene: ein Mann hebt eine Frau hoh, ein zweiter greift nah einer flichenden Frau, ein kleines Mädchen steht ruhig dabei. Auf der zweiten Platte sigen zwei Männer in nachdenkliher Haltung auf Felsensizen einander gegenüber; dabei steht ein dritter, von ihnen abgewendet. Unmittelbar anschließend war wahrscheinlih die dritte, nur theilweise erhaltene Platte, auf der zwei weitere, ruhig stehende Männer fichtbar sind. Leider \ind die Reliefs sehr zerstört; die Köpfe, welche fast alle cinmal modern ergänzt worden waren, fehlen sämmtlih. Die Motive finden durchweg ihre Analogien in Werken ars der zweiten Hälfte des V. Jahrhunderts v. Chr.; die Arbeit i} überaus geshickt und leiht, noch mit einen Anflug arhaischer Formenauffassung. Weiter wurten (ebenfalls im Kunsthandel) ein vortrefflih gearbeiteter männlicer Torso mit ungewöhnlich \@ôn erhaltener Obetflächhe erworben, welcher stilistisch den Pergamener Skulpturen nahe steht, fodann ein nackter Frauentorso (wohl von einer das Haar aufbindenden Aphrodite) von einer unter den zahllosen gleichartigen Darstellungen seltenen Güte - der Arbeit. In den leßten Tagen des September “kam noch hinzu eine epigraphische Erwerbung von hervorragendem Werth: die mit Weih- und Künstlerinshrift des Ekphantos beschriebene Säule, die, 1755 aus Melos in das Museo Nani in Venedig ge»

Afridis überfallen und ermordet worden (vgl. die leßte

bracht, seit langer Zeit vershollen war (Roehl, Insecript. Graecc. an- tiquiss. n. 412). Die Sammlung der Gips8abgüsse wurde vers