1898 / 15 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Jan 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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P: dessen nit unbere@tigte Sei! vor Klavier-Abenden be- nnt ist, war E nur N zur Stelle, zeihnete aber die Künst- [erin durch Beifall und Hervorruf aus,

Im Königlihen Opernhause gelangt morgen Flotow?s Oper „Martha“ mit Fräulein Dietrih in der Titelrolle zur Auf- führung ; als Lyonel gastiert Herr Emil Gößge. Hierauf folgt das Ballet „Phantasien im Bremer Rathskeller“ mit den Damen dell'Era und Urbanska in den Hauptpartien. E

m Königlichen Schauspielhause wird morgen Goethe's Ta let Ab mit Herrn Matkowsky in der Titelrolle

A ven Den Wilhelm von Oranien spielt Herr Ludwig, den Herzog

ha Herr Dr. Pobl, das Clärhen Frau von Hochenburger. Die Musik von L. van Beethoven wird von der Königlichen Kapelle unter Leitung des Musikdirektors Wegener zu Gehör gebracht.

Im Schiller - Theater abfolviert Ende dieser Woche Herr Franz X. Stury vom Hof-Theater in Mannheim ein zwei Abende umfassendes Gastspiel auf Engagement.

Im Central-Theater finden von der Posse „Berliner Fahrten“ nur noch zwei Vorstellungen statt, und zwar morgen und am Donnerstag. Am Freitag bleibt das Theater wegen der General- probe für die Novität „Die Tugendfalle“, welde am Sonnabend in Scene geht, geshlossen. In dieser Novität wird das neuengagierte Mitglied, die Schauspielerin Fräulein Ella Gabri, in einer threr komischen Eigenart entsprehenden Rolle zum ersten Male auftreten."

Am Freitag findet im Königlichen Opernhause der ses e SyKpbaniee Abend der Könialihen Kapelle unter Kapell- meister Dr. Muck's Leitung statt. Das Programm lautet : Ouvertüre zur Oper „Der Barbier von Bagdad" von Peter Cornelius; Phantasie - Ouvertüre zu „Romeo und Julia“ von Tschaikowsky; Symphonie in D-mo1l von Robert Volkmann; Symphonie Nr. 6 (Pastorale) von Beethoven. Die öffentlihe Hauptprobe findet an demselben Tage, Mittags 12 Uhr, ftatt. Billets zu der leßteren zum Preise von 2 # und 1 M sind bei Bote u. Bock

zu haben.

Eine Vorfeier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs wird der „Oratortienverein“ am Sonntag, den 93. Januar, Abends 6 Uhr, in der Garnisonkirche dur die Auf- führung einer Festkantate von Carl Mengewein für Soli, actstimmizen Doppelhor, Orchester und Orgel veranstalten. Mit- wirken werden die Solisten Fräulein Helene Oberbeck, Fräulein Käthe

reudenfeld, Frau Agnes Schul, Fräulein Martha Neumann, die Lin Hermann Neubauer, Werkmeister, Handke, Nico Harzen-Müllex, Nobert Brabant (Harfe), Prof. Fr. Schulz (Orgel) sowie das „Neue Berliner Symphonie-Orchester“. Die Aufführung wird von dem Komponisten, Herrn Musik-Direktor Carl Mengewein persönlich diri- giert. Eintrittskarten zu 75 - und 1,50 M (reserbierte Pläte) find bei dem Garnisonküster Engelbrecht, in den Musikalienhandlungen von Bote u. Bock (Leipzigerstraße 37) und Georg Plotho (Pots- damerstraße 113) sowie an der Abentkasse zu haben. Der Reinertrag ist für wohlthätige Zwecke bestimmt.

Mannigfaltiges.

In der Sitzung des Zentral-Comités der Deutschen Nereine vom Rothen Kreuz, welhe am 10. d. V. unter Leitung des Vorsitenden, Vize-Ober-Zeremonienmeisters B. von dem Knesebcck, stattfand, kamen nah Erledigung laufender geschäftlicer Mittheilungen folgende Gegenstände zur Verhandlung und Beschluß- fassung. Dem Badischen Landesverein wurde zur Beschoffung von Unterrichtsmitteln und Ausrüstungsstücken für die Sanitätskolonnen der Betrag von 2000 4 als Beihilfe bewilligt. Die Beziehungen des Sentral-Comités zu dem Deutschen Samariterbund bezw. den Samariker- Roreinen wurden einer eingehenden Erörterung unterzogen und die betref- fenden Vorschläge der zur Prüfung des Antrags des Deutschen Samariter- bundes eingeseßt gewesenen Kommission genehmigt. So lange eine generelle Einigung nicht herbeigeführt werden kann, wurde ein eventuelles

QULme nonen einzelner Samariter-Vereine mit korrespondierenden rtôvereinen vom Rothen Kreuz anheimgestellt. Dem Antrage der Landesvereine von Württemberg, Baden und Hessen auf Einberufung einer Konferenz von Comité-Mitgliedern der deutschen Landesvereine zum Zweck der Verständigung über wichtigere allgemeine Fragen foll Folge gegeben und im Einvernehmen mit den Landesvereinen im aufenden Jahre eine derartige Zusammenkunft ins Werk geseht werden. Hierauf fand die definitive Konstituierung der Geschäfts- abtheilungen des Zentral-Comités statt In der sich an- schließenden Sißung des Zentral-Comits6s des Preußischen Landesvereins vom Rothen Kreuz wurde zunächst die Aller- hödhste Kabinetsordre, betreffend die Umänderung des Namens des Vereins in obige Fassung, zur Mittheilung gebraht. Sodann wurden folgende Unterstüßungen bewilligt: 1) dem Provinzial-Verein zu Cassel für den Wiesbadener Verein vom Rothen Kreuz je 3000 zunächst für 1897 und 1898, vorbehaltlih besonderer Vereinbarung über organifatorishe Zugeständnisse; 2) dem Vaterländischen Frauen- Verein zu Gunsten einer Anstalt zu Osterode in Ostpreußen 2000 46; 3) dem Vaterländishen Frauen-Verein zu Samter zu den Kosten eines neu erbauten Krankenhauses eine Beihilfe von 1200 #.

Veber die Witterung im Monat Dezember 1897 berichtet das Königliche Meteorologische J:stitut auf Grund der angestellten Beobachtungen Folgendes: Mild und troßdem trocken gestaltete sich die Witterung des ersten Wintermonats. Die Temperatur bewegte sich innerhalb ziemli enger Grenzen nur im Osten sind vereinzelt mehr als 10 Grad Kälte beobachtet worden und lag fast überall während des ganzen Monats über der normdálen. Lediglich der äußerste Südwesten hatte es in der zweiten Dezemberhälfte zu kalt, sodaß hier das Monatsmittel kaum normal war, während die übrigen Landestheile einen nennenswerthen Uebers{chuß, stellenweise bis zu 23 9 verzeichnen konnten. Hinsichtlich der Niedershlag8mengen blieb auch der Dezember, wie bereits der Oktober und November, hinter dem vieljährigen Durhschnit zurück, und zwar am meisten im Binnenlande (bis zu 75 %), weniger an den Küsten, wo es vielfach (Nordfriesland) sogar zu feuht war. Der Snee blieb im Osten zwar längere Zeit liegen, erreihte jedoch meist kaum 10 ecm Höbe; von den Gebirgen dagegen wurde eine Schneedecke bis zu 4 m Mäghhtigkeit gemeldet. Infolge einer die Ostseeküste entlangziehenden Depression begann der Dezember mit un- freundlihem Wetter, das auch noch anhielt, als eine neue Depression über Süd-Europa ershien und im Verein mit hohem Luftdruck im Norden kühle Ostwinde mit Nebel und Schneefällen brachte. Um den 5, breitete si das Hochdruckgebiet nah Deutschland hin aus, wurde aber {on vom 6. ab dur ein tiefes Minimum im Nordwesten ostroârts ge- drängt; in den Tagen bis zum 14. rückte es längs den vbeu1lschen Küsten allmählich nach Rußland vor. Da in dieser Zeit milde süd- liche und westliße Winde vorherrschten, stieg die Temperatur bei meist bededtem Himmel langsam an. Bei dem Erscheinen einer neuen De-

im Osten und Süden gegenüberstand, ging die Temperatur zwar etwas zurück; im allgemeinen blieb jedoch das Wetter warm. Als endlich aber um den 20. die Depression über Skandinavien nach Rußland gewandert war, trat bei lebhaften nördlihen Winden rasche Abkühlung ein, sódaß die Temperatur im Often gerade noch normal, im Westen um mehrere Grade unternormal war. Nachher breitete sich über Zentral-Guropa hoher Luftdruck aus, begleitet von ruhiger Luft und bedecktem Himmel, ohne eine wesentliße Wärme- änderung herbeizuführen. Erst als vom 26. ab cine im Nordwesten neu erschienene [Cyklone mit starken Gradienten Einfluß auf die Witterung in Deutschland gewann und lebhafte Winde aus dem süd- roefilidhen Quadranten hervorrief, stieg die Temperatur bis zum Monats\{chluß wieder etwas an. Das Jahr 1897 hatte eine nahezu normale Mitteltemperatur; im Osten roar es etwas zu warm, im Westen meist ein wenig zu kalt. Reichlih waren die Niederschläge an der Ostseeküste, im Zuge der Sudeten und am Niederrhein bis zu 380% den normalen Betrag «übersteigend —, ¿zu gering am Mittelrhein, im übrigen aber dem vieljährigen DurWchschnitt sehr nahe. v

pression über den Britishen Inseln, welcher hoher Luftdruck -

Sn der alten „Urania* (ÎInvalidenstraße) hielt am

Abend Herr Dr. mod. Bayard. einen interessanten Botira E retad seine „Neiseerlebnisse in China“, weldhe er durch über 100 farbige, wohlgelungene T einer ziemlich zah[« rei erschienenen Zuhörerschaft anshaulich vorführte. Beginnend mit einer kurzen Schilderung von Singapore und einer Fahrt in die füdhinesischen Gewässer, beleuhtete der Vortragende das Leben und Treiben in den den Europäern zugänglichen großen Handelspläten. Pohlreiche Aufnahmen gaben ein klares Bild von der im englischen Besiß ke- findlichen Insel Hongkong, welche allmählich unter den größten Opfern und Mühseligkeiten aus einem ungesunden Orte zu: einer blühenden Kolonie umgestaltet wurde. Von Hongkong und dem gegenüberliegenden Kaulun wandte sih der Redner der Beschreibung Cantons, der Haupt- stadt des südlichen China, zu und kennzeichnete im zweiten Theil feines Vortrages zunächst die im Niedergang begriffene Kolonie Macao und das für den eurcpäishen Handel so wichtige Shanghai. Be- sonders fesselnd waren die Ausführungen über die Bewohner Chinas, deren Intelligenz und Fähigkeiten ers nach Einführung durch- greifender Verwaltungsreformen Raum zur Entfaltung finden würden. Am Schluß des beifällig aufgenommenen Bortrags gab der Redner der Zuversicht Ausdruck, daß China unter dem Einfluß der europäischen Kulturmächte einer verheißungsvollen Entwickelung entgegengehe.

Im Schauferster der Hof-Kunsthandlurg von Ams[ler u. Ruthardt N (W. Behrenstraße 29a) if gegenwärtig eine Kollektion ron Momentphotographien von Hochgebirgswild ausgelegt, die der Hof-Photograph Grainer in Nethenhall auf freier Wilèbahn aufgenommen hat. Die großen Blätter stellen Steinböcke, Gemsen, Hirshe und Murmelthiere dar und sind für Jäger, Künstler und Amateurphotographen von gleih großem Interesse.

__ Gleiwiß, 17, Januar. Ueber das bereits gemeldete Unglück im Georg-Schacht bei Ruda (f. Nr. 14. d. Bl. unter „Katto- wig“) berichtet der „OberslesisWe Wanderer“: Heute Morgen 8 Uhr erfolgte ein Durhbruch giftiger Kohlengase nah der „Königin Luisengrube* hin, wodur eine große Anzabl von BVergleuten betäubt wurde. Von 15 {wer verleßten Arbeitern, die in das Knappschafts- Lazareth zu Zabrze gebraht wurden, sind 7 den Verleßungen erlegen. Die leiht Verleßten werden au Ort und Stelle -behandelt. Man O daß sich noch 25 Mann betäubt oder todt in der Grube efinden.

Barcelona, 17. Januar. Die Flüsse Llobregat und Besos sind aus den Ufern getreten und haben, dem „W. T. B.“ zu- folge, die umliegenden Ortschaften überschwemmt. Mehrere Häuser sind eingestürzt. Der Verkehr der Eisenbahnzüge zwischen Murcia und Alicante i} unterbroWen. Das Steigen der übrigen Flüsse bält gleichfalls an. Der Schaden ift beträhtliß; auch einige Menschen jollen ums Leben gekommen sein.

Korfu, 17. Januar. „W. T. B." meldet: In dem Augenblick, als die Vesper in der hiesigen katholischen Kirche endete, griff ein junger Mensch die Priester an und {lug auf vier derselben ein. Einer derselben, Namens Ernest Lartoux, wurde getödtet, ein anderer lebensgefährlih verlegt. Das Verbrechen rief lebhafie Be- wegung hervor.

(Fortsehung des Nichtamtlichen in der Ersien und Zweiten Beilage.)

Wetterbe Es vom 18. Januar, r

Morgens.

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Stationen. |

Wird. Wetter.

in Millim.

d. Meeres\p.

Steinmann. (Lyonel: Herr Emil Götze, König- | Deutsch von Max Schönau. lier Kammersänger, als Gast.) Phantasien | Werner. Vorher: Der Herr Kandidat. Schwank im Bremer Nathskeller. Phantastiszes Tanzbild, | in 1 Akt von Ernst Berger. Regie: N. Alexander. frei nach Wilhelm Hauff, von Emil Grach. Musik | Anfang 7F Uhr. von ‘1, Steininanan. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Wolfgang von

19. Vorstellung. Egmout. | Der Herr Kandidat.

Negie: Hermann

Sonntag, den 23., - Nachmittags :

Konzerte. Saal Bechstein. Mittwoch, Anfang 74 Uhr:

Donnerstag und folgende Tage: Familie. Vorher: | Lieder-Abend von Marcella Pregi.

Zu volksthüm-

in Celsius 5%. =4°R.|

Temperatur

| | É Belmullet .. | 757 Aberdeen .. | 757 Christiansund | 754 Kopenhagen . | 773 Stotholm . | 767 Haparanda . | 753 St. Petersbg. | 759 Moskau bad, | 763 Gork,Queens- oi e. | 766 Cherbourg . | 772 (A

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\bededt wolkenlos Nebel bededckt 774 wolkenlos winemünde | 774 3|Nebel Neufahrwasser| 774 bededckt M I bededt P ill|Nebel Karlsruhe . . | 777 3|Nebel Wiesbaden . | 777 |S bededt München . . | 777 Nebel Chemniy .. | 778 wolkenlos Berlin 776 Nebel

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M 4 780 Nebel Breslau . .. |__777 Dis He d'Ait .| 774 | 3\Nebel T O 2 heiter E; 4 D | still|Nebel Uebersicht der Witterung.

Ein hohe, 780 mm übersteigendes barometris{ches Maximum liegt über dem unteren Donaugebiet, egenüber einer Depression unter 750 mm nordwest- ih von Schottland, wo das Barometer außerordent- li stark gefallen ist. Aberdeen meldet Südwest- turm. In Deutschland herrs{t am Morgen, außer an einigen Küstenstrecken, Frost bei ruhiger, f\tark nebliger Witterung; Niederschläge werden nicht ge- meldet. Ueber den britishen Inseln hat Erwärmung stattgefunden, welche sich weiter oftwärts ausbreiten

dürfte. Deutsche Seewarte. PRRRIESE EESCET E SIIZI I E M E I E IS N: BR A S A P R E R E

Theater.

Königliche Schauspiele. Miitwech: Opern- haus. 18. Vorstellung. Martha. Romantisch- komische Oper in 4 Akten von Friedrih von Flotow. Text (theilweise nah dem Plane des Saint Georges) von Wilhelm Friedrih. Dirigent: Musikdirektor

T PPEEL

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Goethe. Musik von Ludwig van“ Beethoven. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. MusikalisGe Direktion: Musikdirektor Wegener. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 19, Vorstellung. Tanu- häuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Nomantishe Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 20. Vorstellung. Das neue Weib, Lustspiel in 4 Aufzügen von Rudolph Straß. Anjarg Uhr.

Deutsches Theater, Mitiwoh: Die ver- sunkeue Glocke. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Johaunes,

Freitag: Johannes.

Berliner Theater. Mittwoh: Romeo und Julia. Anfang 7F Uhr.

Donnerétag: In Behandlung.

Freitag (19. Abonnements - Borftellung): Der Veilcheufrefsser.

Goethe-Theatex. Bhf. Zoologisher Garten. Kantftr. 12. Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr: Minna von Barnhelm. Abends 75 Uhr: Des Meeres und ter Liebe Wellen.

Donnerstag: Minna vou Barnhelm.

Freitag (20. Abonnements - Vorftellung): Krieg im Frieden.

Schiller - Theater. (Wallner - Theater.) Mittwoch: Der König. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Der RNegiftrator auf Reisen. Anfang 8 Uhr. Ó BDO, Der Registrator auf Reisen. Anfang MDT.

Lessing-Theater. Mittwoh: Im weisen Nößl. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Jm weißen Nöfel,

Freitag: Haus Huckebein. Sonnabend: Jm weißen Rößl.

Neues Theater. Siffbauerdamm 4a, /5%.

Direktion: Sigmund Lautenburg, Mittwoch: Fa- milie. Lustspiel in 3 Akten von Auguste Germain.

| s{lofsen.

lichen Preisen: Trilby.

Pelle-Alliance-Theater. Belle-Alliancestr.7/8, Mittwoch: Zum ersten Male: Jm Dienst.

Donnerstag: Der Bräutigam auf Probe.

Freitag: Jm Dieust.

Sonnabend: Kean.

Residenz-Theater. Direktion: Theodor Brandt. Mittwoch: Sein Trick. (Le Truc de Séraphin.) Schwank in 3 Akten von Maurice Desvalliòres und Antony Mars. Ueberseßt und für die deutse Tue bearbeitet von Benno Jacobson. Anfang

L, Donnerêtag und folgende Tage: Sein Trick.

Theater Unter den Linden. Mittwoch: Der Bettelstudent. Overette in 3 Akten von F. Zell und Richard Genóe. Musik von Carl Millöcker. Anfang 7F Uhr.

Donnerstag: Zum ersten Male: Die Göttin der Vernunft. Operette in 3 Akten von Willner und Buchbinder, für die hiesige Bühne bearbeitet von Benno Jacobson. Musik von Johann Strauß.

Sonnabend: Zweiter großer Maskenball.

Thalia-Theater. (Vormals: Adolph Ernst- Theater.) Mittwoh: Das Opferlamm. Schwank in 3 Akten von Oscar Walther und Leo Stein. In Scene geseßt vom. Direktor W. Hasemann. Anfang 7F Uhr.

Wegen Vorbereitung. zu Ninetten's Hochzeit bleibt das Theater Donnerêtag und Freitag ge-

Central-Theater. Alte Jakobstr. 30, Direktion: Nich. Schul. Mittwoch: Emil Thomas, a. G Berliner Fahrten. Burleske Ausftattungsposse in 6 Bildern von Jul. Freund und Wilh. Manni{tädt. Mußk von Kapellmeister Jul. ECinsdshofer. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Berliner Fahrten.

In Vorbereitung: Die Tugendfalle.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Maria von Kühn mit Hrn. Oberst- Lieut. von Bose (Erfurt—Jüterbog). Frl. Elisabeth Zahn mit Hrn. Prem. - Lieut. Hans Kreyher (Jauer—Oranienstein).

Verehelicht: Hr. Hauptmann Werner von Voigts- Rhet mit Magdalena Gräfin Kielmansegg (Naum- burg a. S.). Hr. Berg-Assessor und Sec.-Lieut. d. R. Wenzel mit Frl. Edda zur Nedden (Breslau). Hr. Stabsarzt Williger mit Frl. Helene Grünhagen (Breélau). Hr. Sec.-Lieut. Georg Iffland mit Frl. Anno Müller (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungs-Assessor Bres8ges (Berlin). Hrn, Prem.-Lieut. von Heimen- dahl (Merseburg). Eine Tochter: Hrn. Friß Frhrn. von der Goly (Mertensdorf). Hrn. Hauptmann z. D. und Bezirks-Offizier von Poser (Gotha). Hrn. Hauptmann Heyn (Breslau).

Gestorben: Hr. Geheimer Ober-Negierungs-Rath a. D. Carl Zitelmann (Berlin). Hr. Pastor Eduard Wenig (Polajewo). Hr. Major a. D. Oskar von Wülkniß (Görlitz). -—— Hr. Major z. D. William Schmalz (Thiemendorf, Bez. Liegniß). Hr. Rittergutzbesiger Moriy von Leers (Müßhleneichjen). Hr. Major Waldemar Plehn R Hr Major Gri Graf von Veyn-

aufen a. d. H. Brahlstorf (Alt - Shwarmstedt).

Hr. Regierungs - Rath Adolf Wernebur (Posen). Hr. Bauinspektor Arthur Poltro (Nauen). Hr. Ober-Verwaltungsgerihts-Rath a D. Hugo Solger (Berlin). Hr. Kreis- Schulinspektor, Pastor Paul Fromm (Piskorsine). Hr. Gymnosial-Direktor, Professor Dr. Gustav Braumann (Eberswalde).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag8- Anstalt Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (cins{chließlich Börsen-Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent- lichen Unzeigers (Fommanditgesellschaften auf

Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 10, bis 15. Januar 1898,

zum Deutschen Reichs-Anz

M2 11S.

Erfte Beilage

Berlin, Dienstag, den 18. Januar

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

eiger und Königlich Preußishen Staats-Anzeiger.

1898,

Pur aavarenn pr E E Z A S Zes

ememen

Qualität

1898 gering

mittel gut Verkaufte

Januar Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge

niedrigster Tag b

höchster | niedrigster | höchster | niedrigster | höchster [Doppelzentner M M6) M. M M

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nah übershlägliher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt.)

Dur(hschnitts- Verkaufs- preis

werth für Durch- 1 Doppel- | \{nitts- zentner preis

b M

Am vorigen Markttage

pad J

Stallupönen a Ge 17,00 E e L S 16,25 D C C E C 16,60 e S 17,90 E 15,00 U C E R 14,10 O Es 16,00 S S 16,00 a E 17,60 E 20,10 S 13,10

R E Y V-A

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Stallupönen C E 13,10 B C E / 12,25 D S 13,00 C E 13,20 L C S 14,00 C O 12,80 U C S e e e 14,30 G e e E e ao ois 13,40 A a S e S 13,80 a e 14,00 S 16,20 V E 12,90

« Ha TECEAGGALuYKFT

Stallupönen O 6 G e Ee 13,50 G E 1175 Pn s ere 13,60 o E 13,50 E O aae 13,10 G C s 12,50 G S S 13,30 S S 13,50

O a S 13,50 e 15,00

H e D 18,24 G Coo oe 16,80 B n C C e 12,10

i E u E Wee L e E L R S

Stallupönen Es C E e 13,30 E C e 12,50 E S S 13,50 U s S 12,30 O e S 12,90 L A r e e 12,60 D C 14,20 e C O 12,30 E S 13,20 E E C06 12,60 Mt C S 13,08 G S 12,50 R e 12,60

L Q 00.0.9. 4.0. h

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung,

Deutscher Reichstag. 18. Sißung vom 17. Januar 1898, 2 Uhr.

Vor Eintritt in die Tagesordnung erhält das Wort der

Abg. H imburg (d.kons.): In der leßten Sißung hat der Abg. Stadthagen während meiner Abwesenkeit zwei Fälle aus meiner rihterlihen Thätigkeit zur Sprache gebracht, mein Verhalten Fritisiert und mehr als abfällig beurtheilt. Veide Fälle find theils unrichtig, theils unvollständig wiedergegeben. Ich bin der Meinung, daß ih in beiden Fällen ganz korrekt gehandelt habe, und wenn er anderer Meinung is, so würde ich ihm anheim geben, bei meiner vorgeseßten Behörde Bes@werde zu erheben.

Präsident Freiherr von Buol verweigert dem Abg. Stadthagen das Wort zu einer sachlichen Erwiderung und ertheilt dasselbe nur zur persönlichen Bemerkung.

Abg. Stadthagen (Soz.): Soweit es sich um die Werthung der Handlungen handelt, die ih kritisiert habe, werde ih mich nit zwingen lassen, das zu thun, was mein Vorredner wünscht. Die Handlungen sind rihtig vorgetragen, auch in der Oeffentlichkeit {on kesprohen, und der Vorredner selbst hat in einem Zeitungsartikel dagegen polemisiert. Jch kann nur dasjenige, was ih gesagt habe, mit F alnabene natürlich der vom Herrn Präsidenten gerügten Ausdrücke, vollständig aufrehterhalten. : n

Abg. Himburg (persönlich): Der eine Fall ist in der Presse besprochen, und ih habe eine Berichtigung verlangt, aber ohne Bes merkungen beleidigender Art. Die Fälle liegen ganz anders, als vor- SerAner Ich werde bei Gelegenheit darauf zurückkommen.

Abg. Stadthagen: Ich konstatire, daß ih lediglich wortgetreu das vom Vorredner selbst abgegebene Urtheil zitiert habe.

Das Haus beginnt darauf die zweite Berathung des Entwurfs eines Gesehes, betreffend die Feststellung des Reihs- haus halts-Etats für das Rehnungsjahr 1898, und zwar mit dem Spezial:Etat des Rei hstages.

E den Ausgaben zum Ankauf von Büchern (30 000 6) weist

Abg. Dr. Lieber (Zentr.), als Vozsißender der Bibliotheks- kommission, darauf hin, daß der Druck des Katalogs große Kosten verursaht habe, fodaß Geld für andere Beschaffungen niht mehr vor- handen sei, Der Etat schreibe vor, daß Ersparnisse bei dem Biblio- theksfonds für andere sächlihe Ausgaben verwendet werden können.

Weizen.

| 16,47 17,65 —_ |

17/00 7/00 17,50 18,00 18,00 16/25 1620 17,25 17,75 17,75 16.60 16,60 16,30 | 16,70 17,10 17,40 17,70 18,C0 18,10 18,20 18,29 18,30 15,00 16,00 16,00 17,50 17,50 1410| 1020 16,20 18,40 18,40 16,00 16,50 16,50 17,00 17,00 16,00 18,00 18,00 19,00 19,00 17,00] 18,00 18,00 18,20 18,20 20,10 |- 20,20 20,20 20,40 20,40 L060 17/10 E L760 18,50

Roggen. 0 1940 I a ch4 13,10 | 13,20 13,20 | 13,40 13,40 1225 | 12,75 1275 | 13,2% 13,26 18,30 | 18,40 1520 4 18,80 14,00

|

|

|

|

\

1340 18/60 13,80 14,00 14,20 O Lo 1420 14,20 14,30 12,80 || N E 13,40 13,40 1430 | 14,60 14,60 14,90 14,90 13,40 | 13/60 13,60 | 1380 | 13,80 13,80 \| 1430 1430 | 14,80 14,80 14,00 | 14,20 1420| 1450 | 1460 16,20 | 16,48 1648 160/80 | 16/80 13,70 [2 13/90 1430| 1470| 1490

Gerste. 11,78 11,78 | |

13,50 | - 13,60 13,60 13,80 13,80 11,75 12,26 12,25 12,75 12,75 13,80 14,00 14,50 | 13,75 14,00 142% | 14,50 14,75 13,20 13,50 1370 | 14,360 14,80 12,50 | 14,40 1440 | 16,30 16,30 13,30 14,00 14,00 | 1350 | 14,50 1490| 15,60 15,50 1350 | 14,00 14,60 | 14,50 14,50

1760 | 18/20 18,60 19,00 19,80 1824 | 18,50 18,50. | 19,00 19,00 16,80 | 16,90 16,90 | 17,00 17,00 1260 | 13,70 1400| L260 15,70

Hafer.

—_— | 12,50 13,20 | 14,20 14,20 13,80 13,60 13,60 | 13,80 13,80 12,50 13,20 | 183/25 | 13,75 13,75 13,80 | 14,00 14,50 | ——— 12,50 f 12,70 12,90 | 1310 13,30 13,00 | 13,00 13,10: | 13,10 13,20 1260| 13,00 13,00 | 13,40 13,40 i 14,20 j 14,60 14,60 | 14,80 14,80 32 1230| 12,90 12,90 | 13,50 13,50 L 13,20 | 13,40 1340 | 13,60 13,60 117 1260 | 13/12 14,00 | ——— —— 30 13,08 | 13,36 13,36. | 14,00 14,00 29 12,50 | 12,70 12,70 | 13,00 13,00 4 13,00 | 13,40 13,60 | 13,70 14,00 ¿

Bemerkungen.

17,03 17,50

16,60 17,05

15,38 16,39

18,00 90,20

12,50 13,28

13,68 13,79

14,40 13/61

14,20 16,49

11,73 13,63

13,70 14,13

13,27 13,63

14,00 18,39 18,51 16,83

mi A b O, E E E bi pi p pi p pi i i

13,00 13,60

13,67 12,90

14,56

13,40 13,12 13,34 12,75

Verkaufwerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berehnet.

Man sollte die umgekehrte Bestimmung annehmen, dann würde es nit nötbig sein, die Ausgaben für Bücheranschaffungen zu erhöhen.

Abg. Dr. Paasche (nl.) erklärt, er halte es für zweckmäßig, aus den 30 000 A nur Bücheranschaffungen zu bestreiten, die Druckosten des Katalogs aber zu den übrigen Druckosten zu s{chlagen. Redner bemängelt dann die Lückenhaftigkeit der Bibliothe namentli in Bezug auf Rohmaterial, Geseßsammlungen 2c.

Abg. v. Kardorff (Rp.) bemängelt die Ausstattung des Lese- zimmers mit Zeitungen: amerikanishe Blätter fehlten gänzlich, englische und französishe Blätter seien nur wenige vorhanden. Im preußishen Abgeordnetenhause sei es besser bestellt.

Abg. Dr. Lieber: Wenn der Präsident in die Lage geseht wird, die für den Katalog nothwendigen 15 000 4 aus den übrigen Ge- häftsunkosten zu bestreiten, dann fönnen wir eine Erhöhung des Bibliotheksfonds entbehren. i

Abg. Dr. Hammacher (nl.): Ih halte die Verweisung der Kosten des Katalogs auf die allgemeinen Geschäftsunkosten für durch- aus zulässig. s L

rae Äbrigen wird der Etat des Neichstages unverändert genehmigt, vorbehaltlih der einmaligen Ausgaben für Aus- \chmückung des Reichsta shauses, die beim Etat des Reichs- amts des Innern verhandelt werden sollen.

Es folgt der Etat des Reichsamts des Innern. Zu dem Titel „Gehalt des Staatssekretärs“ liegt folgender Antrag des Zentrums vor:

B A ee zu ersuchen, bis zur nächften Session dem Reichstage cine Zusammenstellung der auf Grund des § 105 0 der Gewerbeordnung für Betriebe mit Wind und unregelmäßiger Wasserkraft getroffenen Verfügungen und Entfcheidungen (die fich auf die Sountagsruhe beziehen) vorzulegen. : :

Abg. Dr. Hitze (Zentr.): Ih erkenne an, daß es \{chwierig ift, die in den nenesten Geseßen erlassenen Vorschriften überall durhzu- führen, Der Ausbau der Gewerbegerihte ist auch noch nicht, fo weit gediehen, wie wir wünschen. Auf dem Gebiet der Arbeiter- versicherung is eine Revision dringend nothwendig, wie ja auch die vorjährigen Vorlagen beweisen. Die großen Prinzipienfragen des Arbeiters{chubes sind entschieden ; eskommt jeßt darauf an, die Konsequenzen zu ziehen, auch in Bezug auf das Koalitionsrecht. Von dem Rundschreiben des Staatssekretärs des Innern haben wir, tropdem der „Vorwärts das Gegentheil behauptet, nihts gewußt. Im vorigen Jahre hat der Reichskanzler auf unseren Wunsch eine Zusammenstellung der auf

daß der betreffende Preis niht vorgekommen ift; ein Punkt (7) in den leßten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

Grund des §1206 erlassenen Ginzelvorschriften dem Reichstage vorgelegt. Es wäre zu wünschen, it diese Zusammenstellung fortgeseßt wird, ent- weder durch direkte Mittheilung 2c. oder dur Ankängs zu den Be- rihten der Fabrikinspektoren. Unter den angeführten Verordnungen befinden sih auch zwei, welche die Prüfung aller Baupläne für Fabriken seitens der Gewerbe-Inspektoren vor|hreiben, damit die nöthigen Nücksichten auf die Gesundheit der Arbeiter genommen werden. Diese Verordnung sollte allgemein Geltung haben. Redner empfiehlt den oben mitgetheilten Antrag, weil bekannt geworden fei, daß in den mit Wind- und Wasserkräften arbeitenden Betrieben in einzelnen Be- zirken fast q keine Sonntagsruhe vorhanden sei, während im allgemeinen fo ungleihmäßig verfahren werde, daß eine einheitlidhe Handhabung dringend geboten erscheine. Redner empfiehlt ferner die Regulierung der Verhältnisse in den Konfektionsgeshäften.

Staatssekretär des Jnnern, Staats - Minister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Ich kann dem Herrn Vorredner in Aussicht stellen, daß eine Er- gänzung der Nachweisungen derjenigen Verordnungen, welche auf Grund des § 12086 der Gewerbeordnung erlassen find, dem hohen Hause zugehen wird. Ich werde mich au ferner mit den verbündeten Regierungen deswegen in Verbindung seyen, ob nit eine Sammlung derjenigen Vorschriften zu veranstalten wäre, welche auf Grund des 8 1050 der Gewerbeordnung ergangen find. Ob diefe Sammlung zu veranstalten ift, dürfte von der Stellungnahme abhängen, welche die verbündeten Regierungen gegenüber meiner Aufforderung einnehmen werden. Ich bin mit dem Herrn Vorredner darin vollkommen einver- standen, daß, wenn man Verordnungen zum Schuße der Arbeiter erläßt, folhe Verordnungen niht nur auf dem Papier stehen bleiben dürfen, sondern auch wirklich ausgeführt werden müssen, und daß es auch ferner cin dringendes Interesse ist, sol@We Verordnungen gleichmäßig auszuführen, Aber, meine Herren, ih glaube, bei Erlaß des § 1056 der Gewerbeordnung hat man son die bestehende Fafsung deshalb so gewählt, weil man si nicht verhehlt hat, daß denn doch die thatsächlihen Verbältnisse in den einzelnen Gegenden Deutschlands außerordentlich verschieden find, und man hat deshalb die Ausführungsverordnungen den Landesregierungen überlassen, um eben