1898 / 24 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Jan 1898 18:00:01 GMT) scan diff

N Da e És ir M E E B T C E E E I ei N RBE Me B M REES E Cre dde mte f A - n E S E t E F NESE K Eh

S G Ü A O C A C O E L O D A A eat

E E E prtl dia lieu ae mr:

sungen wurde. Die Festrede des Schulraths Professor Dr.

2 T bot persönliche Erinnerungen aus der Zeit von 1870 bis zum heutigen Tage und carafterisierte die Beziehungen Seiner Majestät des Kaisers als Prinzen Wilhelm zu dem Hochseligen Kaiser Wilhelm T. Nach einem begeisterten Hoch auf Seine Majestät wurde das von Rud. Groth komponierte es und zum Schluß der shwedishe Sang „Olaf“ vor- getragen.

u einer patriotishen Kundgebung gestaltete sich der Riners, den die Eisenbahn-Beamten und -Arbeiter estern zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs in den festlih geshmüdten Räumen des Neuen Königlichen Opern-Theaters abhielten. Weit über 2000 Theilnehmer waren erschienen, sodaß alle drei Säle dicht gefüllt waren. Das Ministerium der öffenilichen Arbeiten war dur den Unter-Staatssekretär Fleck, die Ministerial: Direktoren Dr. Mie und Dr. Kirchhoff und den Geheimen Regierungs-Rath Niehaus, die Eisenbahn - Direktion in Berlin durch den ena Kranold, den Ober-Baurath Dr. zur Nieden, den eheimen Baurath Houfselle, die Regierungs-Räthe Dr. Rösler und Nowack und etwa dreißig andere Oberbeamte vertreten. Ferner waren der Landtags-Abgeordnete von Eynern und der Geheime Sanitäte-Rath Dr. Brähmer der Einladung efolgt. Mit dem Vortrag eines von dem Stations-Assistenten Ben ner verfaßten Prologs begann die Feier. Die Festrede hielt dex Bezirksvorsißende, Stations - Assistent Scharr. Alsdann wurde ein „Eisenbahn-Salamander“ gerieben und mit großer Exaktheit ausgeführt. Musikvorträge und Gesang von Liedern patriotishen und fahlihen Jnhalts wechselten in rascher Folge bis zum Schluß des Kommerses. Der Ertrag des Festes und das Ergebniß einer Sammlung soll den Grundstock für ein zu begründendes Erholungsheim für Eisenbahnarbeiter

bilden.

Die Schulen der Stadt feierten den Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers durch Festakte: „Deutschlands Stellung als Seemacht“ bildete vielfa das zeitgemäße Thema der festlihen Betrachtungen.

Im Andreas-Realgymnasium besprah Oberlehrer Dr. Larisch die Begründung der deutshen Seemawt durh den Großen Kurfürsten und leitete dann über zu den gleihen Bestrebungen Seiner Majestät des Kaisers. Im Anschluß daran überreichte Direktor Hamann mit einer kurzen Ansprad;e das von Allerhöchstdemselben zur Verfügung gestellte Werk des Kapitän - Lieutenants a. D. Wislicenus „Deutschlands Seemacht fonst und jeht* einem besonders tüch- tigen Schüler als Prämie, Im Sophien - Gymnasium, delseu Feier durch Gesangsvorträge unter Leitung des Musik- Cirektors Bertheld vers{önt wurde, beleuhtete Gymnasiallehrer Tatge die internationale Bedeutung einer \ta:ken deutschen Kriegéflotte. Auch hier folgte eine Prämienvertheilung. Im Luisenstädtischen Realgymnasium, dessen Aula tit dem in den Wassersportwettkämpfen errungenen Kaiserprets ges{müdckt war, hilderte Oberlehrer Wappenhans die Bemühungen des Großen Kurfürsten zur Begründung einer Kriegs- flotte. Direktor Nose hielt die patriotishe Shlußansprahe. Fn der Friedrihs - Werderschen Ober-Realshule behandelte die Festrede des Dr. Grgelmann „Deutschlands Seemacht soust und jeßt“. Jm Königlichen Luisen - Gymnasium, das zwei Feiern abbielt, sprach zu den oberen Klafsen Dr. Matthias über die Eniwick:lung der deutschen Seematht, zu den unteren Gymnasiallehrer Voigt. Das Hoch auf Setne Majestät den Kaiser brachte Direktor Kern aus. Im Königstädtischen Realcymnasium legte Professor Hirsch die Anfänge und die Bedeutung der preußischen und deutschen Flotte und die Verdienste dar, welhe sich Prinz Adalbert von Preußen um ihre Begründung erworben hat. Im Königlichen Französishen Gymnasium, wo Gesang und Gebet des Direktors Dr. Schulze die Feier eröffnete, hatte Oberlehrer Giercke ten Ausspruch: „Reichéwehr is Seewehr“ als Thema gewählt. Im Ackanischen Gymnasium hatte Professor Hermann, im Leibniz- Gymnasium Professor Dr. Wege, im Berlinishen Gymnasium zum grauen Klofter Dr. Stiller, im Königlichen Prinz Heinrich- Gymnasium Oberlekrer Bobse, im Friedrichs - Werderschen Gymnasium Professor Shiche die Festrede übernommen. Das Kaiser Wilhbelms-Realgymnasium feterte ten Festtag zum ersten Male in der durch Allerhöchste Huld mit dem lebensgroßen Bildniß Seiner Majestät des Kaisers geschmüdckten Aula dur Psalmvorlesung, Chor- gesang und Festrede des Professors Stäckel. Ein großes Schau- turnen in der Halle in der Prinzenstraße hatte die Luisen- ftädtishe Ober-Realshule veranstaltet. Auf die Bedeutung des Tages wies dabei Oberlehrer Hiller hin. Deutsch- lands Weltftellung, besonders seit 1888, behandelte die Fest- rede des Professors Jörgensen bei der-Feier des Dorothbeenstädtischen Realgymnasiums. Die Entwickelung Berlins unter den Hohenzollern shildezie Oberlehrer Dr. Beucke vor den Schülern des Königftädlishen Gymnasiums. Die Feier im Humboldt- Gymnasium begann mit dem Vortrag von LWwe's „Salyvum fac regem“, Nach der Rede des Dr. Ullrich wurde die National- hymre gesungen. Im Falk-Realgymnasium leitete der Direktor des Domchors, Professor Alb. Beckder tie Gesänge; die Sc{ülcr trugen vaterländishe Vichtungen vor ; die Festrede hielt Dr. Glaser. Im Königlichen Wilhelms - Gymnasium war Professor Dr. Braumüller Festredner. Nah der Rede des Dr. Niese im Lessing-Gymnasium wurde das niederländishe Volkslied: „Wir treten zum Beten" gesungen. Neiederländishe Volkslieder er- tönten au bei der Feier im Friedrih Wilhelms-Gymnasium, bei der Oberlehrer Dr. Frie nah Deklamationen von Schülern der unteren Klassen auf die Bedeutung des Tages hinwies. Im Sophien- Realgymnasium eröffneten cin Choral und die Hennig’|he Motette „Bebet für den König“ den Festakt; die Rede des Dr. Graupe bebandelte hauptsählich den Grundriß von Alt- Berlin. . Das römische Reich deutsher Nation und das Nationale“ lautete das Thema der Festrede des Professors Dr. Richard Müller im Friedrid8-Gymnasium, dessen Schüler den patriotishen Gedenkakt mit Schnabel's Motette „Herr, unser Gott“ eröffneten und mit Eckhoff's „Deutschem Kaiserlied" beschlossen. Im Friedrihs- Realç ynnasium sprach Dr. Eule über den Einfluß der Hohen- zollern auf die Entwidelung der Schule. Ganz unter dem Eindruck der Flottenfrage sland die Feier im Joachims- thalshen Gymnasium. Nachdem Oberlehrer Schlesinger eine eschihtlihe Uebersicht von Deutschlands Macht zur See gegeben atte, trugen Schüler Dichtung?n über die Hansa, den Großen Kur- fürsten, die deutsd;e Flotte von 1848, die Gründung der preußischen Flotte, die preußische Floite von 1864 und 1870 vor; dazwischen wurden auf die deutsche Flotte bezügliche Gedichte von Geibel, Gruppe va erg vorgetragen. Mitiags erfolgte eine festlihe Speisung er Wiunanen.

Jn München findet heute zur Feier des Geburtstages Seiner Majesttät des Kaisers bei Seiner Königlichen ‘Hoheit dem Prinz-Regenten Galatafel statt, zu welcher, wie die „Allg. Ztg.“ meldet, geladcn sind: Jhre Kaiserliche „und Königliche Hoheit die Herzogin von Modena, hre König- lihen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Ludwig, der Prinz und die Prinzessin Leopold, der Prinz und die Prinzessin Arnulf und die Prinzessin Therese, Jhre Durch- lauchten der Prinz und die Prinzessin Friedrich von Hohenzollern, ferner der preußishe Gesandie Graf von Monts und die Mitglieder der Gesandtschaft, der Oberst-Hofmarschall Graf von Secinsheim, die Staats-Minister Dr. Freiherr von

Crailsheim und Pren von Asch, sowie die Herren des Be Hauses Seiner Königlichen Hoheit des Prinz- egenten. a

Gestern Abend gab, wie „W. T. B.“ berichtet, der preußishe Gesandte Graf von Monts eine Festtafel, zu welcher die Minister sowie die Gesandten deutsher Bundesstaaten und andere Persönlichkeiten geladen waren. Dabei brate der Minister-Präsident Dr. Freiherr von Crailsheim einen Trink- spruch auf Seine Majestät den Kaiser, der preußische Gesandte Graf von Monts einen Trinkspruch auf die deutschen Bundes- fürsten aus.

Jm alten Rathhaussaal versammelten sich gestern Abend die Offiziere des Beurlaubtenstandes zu einem Festmahl, an welhem mehrere Prinzen des Königlihen Hauses theil- nahmen. Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig brachte cinen Trinkspruh auf Seine Königlihe Hoheit den Prinz- Regenten aus, wobei Höchstderselbe der Anwesenheit des Prinz- Regenten bei der Centenarfeier in Berlin und der vorjährigen Kaisermanöver gedachte. Nach dem Hoch auf den Prinz-Regenten brachte der Bezirks-Kommandeur Oberst von Gosen einen Trinkspruh auf Seine Majestät den Kaiser aus. Heute zeigt sich die Stadt in festlihem Flaggenschmuck, und der Tag wird in übliher Weise begangen.

Auch aus zahlreichen anderen Städten des Deutschen Reichs sind Telegramme über die feierlihe Begehung des Geburts- tages Seiner Majestät des Kaisers Abtiauten. Ueberall fanden Fesigottesdienste, Schulfeicrn und andere festliche Ver- anstaltungen statt, an denen die staatlihen und städtishen Be- hörden sowie zahlreiche Vertreter der verschiedenen Bevölkerungs- kreise theilnahmen.

Jn Wien wurde gestern unter dem Ehrenvorsiz des deutschen Botschafters Grafen zu Eulenburg zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Deutschen Kaisers von dem reihsdeutshen Verein „Niederwald“ ein Festmahl ver- anstaltet, an welchem die Mitglieder der deutshen Botschaft, die Gesandten Bayerns und Sachsens mit dem Personal der Gesandtschaften und zahlreiche deutshe Reichsangehörige theil- nahmen. Den Trinkspruch auf den Kaiser Franz oseph brachte der deutsche Botschafter aus, auf den t ilhelm toastete der Premier-Lieutenant der Artillerie Mahn.

Die deutsche Kolonie in Rom veranstaltete gestern in den Räumen des deutshen Künstlervereins zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Deutschen Kaisers eine Festlichkeit, an welher 170 Herren aller Stände und Kon- fessionen theilnahmen. Nachdem der Erste Sekretär der Bot- al, Graf von Pückler in Vertretung des deutshen Bot- schafters das Hoch auf den König von Jtalien ausgebracht hatte, ergriff der Professor Ottokar Lorenz das Wort zu der Festrede, welhe mit einem Hoh auf den Kaiser Wilhelm schloß, in welches die Fcstversammlung enthusiastish einstimmte.

In es in der Schweiz feierten gestern die deutschen Professoren und Studierenden der dortigen Universität den Geburtstag Seiner Majestät des Deutschen Kaisers dur cinen Kommers, welchek r zaßhlreih besucht war. An Seine Majestät wurde ein Glükwupsch-Telegramm abgesandt.

Während des Vierteljahres vom 1. Oktober bis 31. De- zember 1897 haben 5239 Schiffe (gegen 5291 Schiffe in dem- jelben Vierteljahr 1896) mit einem Netto-Raumgchalt von 704 779 Register-Tons (1896: 663 166 R.-T.) den Kaiser Wilhelm-Kanal benußt und, nah Abzug des auf die Kanalabgabe in Anrechnung zu bringenden Elblootsgeldes, an Gebühren 385 265 A (1896: 349 167 M6) entrichtet. Davon entfielen auf den Monat Dezember 1318 Schiffe (1896: 981Schiffe) von 213 368 Register-Tons (1896: 151 686 R.-T.) und 114110 M (1896: 79275 M4) Gebühren.

Die Tagesordnung für die Berathungen über das kaufmännische Unterrichtswesen, welhe am 31. Januar und 1. Februar d. J. stattfinden, lautet wie folgt:

I. Eintheilung und Bezeichnung der kaufmännischen Unterrichtsanstalten.

(Fortbildungsshulen, Handelsshulen, höhere Handels- s{ulen, Handels-Hochschulen).

IT. Kaufmännische Fortbildungsschulen.

1) Feststellung der Orte, in denen die Errichtung kauf- männischer Fortbildungéschulen als selbständiger Anstalten oder im Anschluß an bestehende andere Schulen anzustreben ist.

2) Träger der Schulen (Kommunen, Handelskammern, freie kaufmännische Vereinigungen u. \. w.).

3) Zusammenseßung und Befugnisse der Schulvorstände

a

(Kuratorien).

4) Lehr- und Stundenvertheilungspläne, obligatorische und fakultative Lehrfächer, Zahl der wöchentlichen Unterrichts- stunden, Aufnahmebedingungen, Beginn und Ende der Schul- pflicht; Entlassungsprüfungen ; Zeugnisse.

5) Unterrichtszeit.

6) Beaufsichtigung der Schulen, Anstellung von Gewerbe]chul- Jnspektoren.

; Zusammenseßung und Ausbildung des Lehrpersonals.

8 Aufbringung der zur Einrichtung und Unterhaltung der Schulen erforderlihen Geldmittel (Schulgeld, Leistungen und Zuschüsse der kommunalen und kaufmännischen Korpora- tionen und des Staats).

ITT. Handelsschulen und höhere Handelsschulen.

Bezüglich der Begründung und Einrichtung dieser An- stalten kommen dieselben Fragen, wie bei den kaufmännischen Fortbildungsshulen zur Erörterung. Bei Punkt 1 werden außerdem die diesen Schulen zu ertheilenden Berechtigungen (z. B. Einjährig-Freiwilligen-Berechtigung, Berechtigung zum Hochschulstudium) zu besprehen sein, soweit dies nicht schon bei Punkt T der Tagesordnung geschehen ist.

IV. Handelshochschulen.

g Sind in Preußen neben den höheren Handelsshulen noch Handels-Hochschulen oder besondere Einrichtungen an vor- andenen Hochshulen (an Universitäten, Polytehniken) zur

usbildung des Kaufmannsstandes erforderlih und wie müßten diese beschaffen sein ? (Lehrdisziplinen, Dauer des Studiums, Zulassungsbedingungen für ordentlihe und außerordentliche Hörer u. st. 1.)

2) Wie hoh sind die einmaligen und laufenden Kosten solher Einrichtungen zu shäßen und wie sind sie auf- zubringen ?

3) Welche Städte wären für die Bearündung von Han- delshohshul:Einrihtungen nach ihrer Größe, Lage, Bedeutung für A und Jndustrie und ihren sonstigen Verhältnissen geeigne

__ Der Kommunal-Landtag der Kurmark dies in seiner vorgestrigen Plenarsißzung über 11 Unterstüßungsgesuche und bewilligte Unterstüßungen - in Einzelbeträgen von bis 2000 6; abgelehnt wurden 3 Gesuche. Ferner wurde dem Deutschen Feuerwehrausshuß zu Delißsch eine einmalige Bei- hilfe von 200 A bewilligt. Ein Rekurs in Feucrsozietäts- sahen wurde zurückgewiesen. Die Rechnungen der Landfeuer- Piat der Kurmark und der Niederlausiß pro 1896 wurden entlajtet.

Jn der gestrigen Plenarsißung wurde über 6 Unter- stüßungsgesuhe Beschluß gefaßt, welhe sämmtlich bewilligt wurden. Für das Jahr 1898 sollen wiederum 30 000 M als Bauprämie für die Auna weicher Bedachungen zur Ver- fügung gestellt werden. An zwei Feuerwehrvereine wurden Beihilfen gewährt. Die Wahlen der Kreisfeuersozietäts- Direktoren wurden sämmtilih bestätigt und die vorliegenden kommunalständishen Rehnungen entlaslek. Genehmigt wurde shließlich der Etat der Landfeuersozietät der Kurmark und der Niederlausiß für 1898, 1899 und 1900.

Der hiesige Das luxemburgische Geschäftsträger, Kammerherr Graf von Villers ist von Luxemburg in Berlin eingetroffen.

Laut telegraphischer Meldungen an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Charlotte“, Kommandant Kapiläa zur See Thiele (August), am 26. Januar in Havanna angekommen und beabsichtigt, am 2. Februar nah Key West in See zu gehen; S. M. S. „Gefion“, Kom- mandant Korvetten - Kapitän Follenius, ist heute mit zwei Kohlendampfern von der Jnsel Perim nach der Jnsel Sokotra abgegangen.

Baden.

Zhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin hatten , wie die „Karlsruher Zeitung“ meldet, den Wunsch, auch in diesem Jahre Seiner Majestät dem Kaiser Höchstihre Glückwünsche zum Geburtstage persönlich in Berlin darzubringen. Jhre Königlichen Hoheiten mußten aber auf die Verwirklichung dieses Wunsches verzichten, da Höchstdieselben mit Nücksicht auf ihre Gesundyeit sih noch einige Schonung auferlegen müssen. Dagegen haben sih Jhre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und. die Erbgroßherzogin zum Geburtstag Seiner Majestät nach Berlin begeben.

Hessen. Die „Darmstädter Zeitung“ veröffentliht in ihrem amt- lihen Theile folgende Schreiben Seiner Majestät des Deutschen Kaisers, Königs von Preußen:

Durchlauchtigster Fürst,

freundlih geliebter Vetter und Bruder! Nachdem Ich bes{blofsen habe, Meinem Infanterie - Regiment (2. Großherzoglih Hessishen) Nr. 116 zur Erinnerung an die arade bei Homburg am 4. September 1897 Fahnenbänder zu ver- ethen und diese unter Zustimmung Eurer Königlichen Hoheit über- geben zu lassen, übersezde Jh Eurer Köntglichen Hoheit in der An- lage Abschrift Meiner an das Regiment gerichteten bezüglichen Ordre vom 22. d. M. zur gefälligen Kenntnißnahme. Mit der Versicherung

der wahren Hochachtung und Freundschaft verbleibe Jch

CGurer Königlichen Hoheit freundwilliger Vetter und Bruder WilhelmR. Berlin, den 22. Januar 1898.

An des Großherzogs von Hessen und bei Rhein Königliche Hoheit.

Ich verleihe hierdurch den drei Bataillonen Meines Infanterie- Negiments (2. Großherzoglih Hessischen) Nr. 116 zur Erinnerung an die Parade bei Homburg am 4. September 1897 und zum bleibenden Zeichen Meiner hohen Le Mich als Chef des Regiments zu wissen, die, beifolgenden Fahnenbänder. Möge Mein braves Regiment die damit ges{chmückten Fahnen bis in tie fernste Zukunst zum Ruhme des Heeres und zum Heile tes Vaterlandes führen. Das i} Mein hberz;liher Wunsch.

Berlin, den 22. Januar 1898.

Wilhelm R.

An M Ee eme (2. Großherzoglich Hessisches) ki L

Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog von Hessen und bei Rkein Darmstadt. Berlin, Schloß, den 24. Januar 1898.

(8 ift Mir eine große Freude gewesen, am heutigen Tage Meinem Hessischen Regimente cinen neuen Shmuck für die ruhmreichen Fahnen zu verleihen. Ih weiß, daß Mein Regiment wie in vergangenen Tagen auch in Zukunft allzeit bereit sein wird, für Fürst und Vater- land, sowie für Kaiser und Neich alles einzuseßen.

Wilhelm.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat darauf nachstehendes Sch reiben an Seine Majestät den Kaiser und König gerichtet :

Seiner Majestät dem Kaiser und König Berlin, Königliches Schloß. Darmstadt, den 25. Januar 1898.

Ich danke aufrihtig für die große Auszeichnung, welhe Eure Majestät dem Regiment Kaiser Wilhelm durch Verleihung der Fahnen- bänder haben zutheil werden lassen.

Eurer Majeftät pes Regiment wie die ganze Großherzog- lihe Division und Wir felbst haben nur ein Ziel, zu fein: Alle Zeit

bereit für des Reiches Herrlichkeit. ! E Grns\t Ludwig.

Oesterreich-Ungarn.

Im oberösterreihishen Landtage slellte gestern der Abg. Dr. Ebenhoch im Namen der Majorität den Antrag der Dringlichkeit für den Bericht des Verfassungs - Aus- \husscs über den Antrag des Abg. Beurle, betreffend die Aufhebung der Sprachenverordnungen. Der Antrag wurde angenommen. Der Abg. Dr. Eben- h o ch ‘verlas sodann den Bericht. Der Bericht weist auf die Bedeutung der Deutshen für Desterreih hin, verlangt geseßlihe Regelung der Sprachenfrage und giebt dem Wunsche Ausdru, daß sich die czechishen und die deuishen Abgeordneten Böhmens und Mährens dem von der gegenwärtigen Re-

ierung angebahnten - Einvernehmen nicht entziehen würden. s stehe mehr auf dem Spiel als das Wobl der einzelnen Volksstämme : es handle sich um die Zukunft des Vater- landes. Die Versöhnung der Völker und die Herstellung des nationalen Friedens würden das s{önste Angebinde zu dem 50 jährigen Regierungsjubiläum des Kaisers sein. Der Bericht schließt mit dem Antrage auf Abänderung der Sprachen- verordnungen und auf aesepliche Regelung der Sprachenfrage und spricht die Ueberzeugung aus, daß eine den thatsäch- liden Bedürfnissen entsprechende sprahlihe Dreitheilung Böhmens das beste Mittel sei, die staatsrechtlihe Gestaltung der Monarchie voll aufrecht zu erhalten. Der Ausschuß be- antragt ferner, daß dem nächsten Landtage ein Gesegentwurf wegen Einführung der deutshen Sprache als alleiniger Unter- rihtssprache in den öffentlihen Schulen Ober-Desterreihs vor- gelegt werde. ; : |

Die Vorlesungen an der deutschen Universität in Prag nehmen, wie das „Prag. Abdbl.“ konstatiert, ihren un- gestörten Fortgang, und die Geschäfte werden von dem akademischen Sécnat bis zur Anrahme seiner Resignation durch den Unterrichts-Minister fortgeführt werden. Dasselbe Blatt erkiärt, das Verbot des Farbentragens werde bei Eintritt ruhigerer Verhältnisse nach Schluß der Landtagssißungen wieder aufgehoben werden.

In Budweis wurden gestern bei den Gemeinde- wahlen des ersten Wahlkörpers die deutshen Kandidaten gewählt. Die Czechen enthielten sih der Abstimmung.

Das ungarische Unterhaus hat gestern mit großer Majorität das Budget für 1898 im allgemeinen als Grund- lage für die Spezialdebatte angenommen.

Graf Ludwig Tisza, der Bruder Koloman Tisza?s ist gestern Nachmittag gestorben.

Großbritannien und JFrland.

Der Staatssekretär für Jndien Lord George Hamilton hielt gestern Abend in Chiswick cine Rede, in welcher er, dem „W. T. B.“ zufolge, ausführte, daß Jndien nicht in der gegenwärtigen finanziellen Lage bleiben dürfe; die Schwierig- keiten, welhe der Schaffung der Goldwährung sih entgegen- stellten, seien nicht so groß, wie man hin und wieder annehme, und es sei niht unmögli, daß im nächsten Jahre die Re- gierung in der Sicherung derselben einige Schritte vorwärts thun werde. Wenn die Goldwährung einmal eingeführt sei, so werde der. Vortheil für Jndien ein großer sein.

Wie das „NReuter’she Bureau“ meldet, ist in London die amtliche Mittheilung eingetroffen, daß das britishe Kanonen- boot „Lapwing“ den Dampfer „Baluchistan“ infolge von Vorstellungen des britischen Konjuls in Muskat mit Be- shlag belegt habe. Der „Baluchistan“ wird beschuldigt, versucht zu, haben, Waffen und Schießbedarf mit Ueber- tretung des Geseßes in persishen Häfen zu landen. Der „Baluchistan“ wurde bereits vor einigen Wochen in der Themse angehalten, aber wieder freigelassen, nach- dem festgestellt worden war, daß scine Ladung an Waffen und Schießpulver, die von St. Petersburg kam, für Djibuti bestimmt sei. Das Schiff ist auch Djibuti angelaufen, hat dort aber nur einen Theil seiner Ladung gelöscht.

Jtalien.

Die „Gazzetta Ufficiale“ von gestern veröffentliht ein Dekret, durch welhes der Kriegs-Minister ermächtigt wird, einen Theil der Reserven der N abrestlaife 1874 einzuberufen.

Die Deputirtenkammer wählte gestern mit 248 von 280 Stimmen Biancheri zum Präsidenten. Jn Beantwortung einer Anfrage des Abg. Ran daccio, betreffend die Gefangen- nahme des Kapitäns und der Mairosen der „Fiducia“ durch Niffpiraten, gab der Unter-Staatssekretär des Autwärtigen Graf Bonin einen historishen Rückblick über die Angelegenheit und bemerkte, die Befreiung sei unter freundschaftliher Bei- hilfe der spanishen Regierung erreiht worden, was anerkannt werden müsse. Nach der Freilassung seien von der Regierung schleunige Maßnahmen getroffen worden, um eine angemessene Entschädigung zu er- langen und die Wiederholung derartiger Angriffe zu ver- hindern. Sie halte den Sultan von Marokko für verant- wortlih und werde energish verlangen, daß dem Kapitän, der Mannschaft und dem Rheder der „Fiducia“ ein ent- sprehender Schadenersaß gezahlt werde. Sollte sich die Re- gierung von der Unfähigkeit der marokkanishen Behörden, wirksame Abhilfe zu schaffen, überzeugen, so werde fie im Verein mit den andercn betheiligten Mächten prüfen, mit welchen Mitteln man, ohne Störung des Gleichgewichts der dort vorhandenen ausländischen Jnteressen, eine Gewähr für die icherheit der Schiffahri in den Riff gewässern schaffen könne. Hierauf genehmigte die Kammer in geheimer Abstimmung mit 149 gegen 101 Stimmen den Gescyentwurf, betreffend das Avancement in der Armee, nach- dem der Entwurf bereits vorgestern durch Abstimmung mittels Aufstehens und Sizenbleibens angenommen worden war.

Die radikalen und sozialistischen Vereinigungen haben beschlossen, vor der Deputirtenkammer an dem Tage, an .welhem dieselbe den Gesegentwurf über die Herabseßung der Getreidepreise berathen wird, sowie am Sonntag Kund- gebungen zu veranstalten, um die vollständige Aufhebung der Getreidezolle und eine Verminderung der Ausgaben für das Militär zu verlangen. N

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Spanien.

„W. T. B.“ meldet aus Madrid, daß der Minister- Aen Sagasta gestern der Königin-Regentin cine epesche aus Washington vorgelegt habe, welche geeignet sei, große Befriedigung hervorzurufen. an nehme an, daß der Minister für die Kolonien Moret in der nächsten Sißung des Kabinets einen Eniwurf für die Reform der Verwal- tung auf den Philippinen vorlegen werde. Das Panzerschiff „Visca ya“ hat Befehl erhalten, die nord amerikanischen Häfen zu besuchen.

Türkei,

Dem Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ zufolge sollen in Kumanova und Umgebung bei Bulgaren neunzehn aus früherer Zeit stammende Bomben gefunden worden sein. Die Unter- suhung werde von dem Wali und dem Staatsanwalt von Uesküb geleitet.

Griechenland.

In dem Bericht der Kommissare für die Finanz- kontrole werden, wie „W. T. B.“ berichtet, noch die folgenden Bestimmungen angeführt:

Von 1900 an is} die Regierung zum Rückauf der umlaufenden Banknoten im Betrage von mindestens 2 Millionen verpflihtet. Sie soll keine, neue auf Zwangskurs gegründete Anleihe aufnehmen dürfen, bevor die gegenwärtigen Zwangskursanlethen vollkommengetilgt sind. Meinungs- verschtedenheiten zwischen dem Staate und der Kontrolkommission werden auf s{chtedêgerichtlihem Wege geregelt; wenn ein Ober-Schiedsrichter nöthig ist, soll derselbe von dem räsidenten der Schweizerischen Eid- genostenshaft bezeihnet werden. Ohne Mittheilung der Gründe an die Kontrolkommission foll die Regierung keinen der Beamten, die zur Geschäftsführung bei den der Kontrole unterstellten Einnahmen vorgeschlagen sind, entlassen können; hierdurch foll diefer Dienstzweig den politishen Schwankungen entzogen werden. Die Kontrole soll zu E der Emission der in dem Bericht erwähnten Anleihe in

raft treten.

Amerika.

Der Kommandant des “in Havanna eingetroffenen amerikanishea Kriegsschiff „Maine“ stattete gestern den dortigen Behörden einen Besuch ab. Der Marine-Minister Admiral Bermejo hat den Offizieren des spanishen Ge- shwaders in Havanna die Erlaubniß ertheilt, an dem Fest- mahl theilzunehmen, welchcs der General-Konsul der Ver- einigten Staaten Lee den Offizieren des Kreuzers „Maine“ zu geben gedenkt.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sißungen des Reichstages und des Hauses der Abgeordneten be- finden sih in der Zweiten Beilage.

Nr. 4 der „Veröffentlihungen des Kaiserlihen Ge- fundheits8amts" vom 26. Januar hat folgenden Inhalt: Gesund- heitéstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Sanitätsberiht über die preußishe Armee, 1892/94. Gesundheitswesen im Reg.-Bez. Minden, 1892/94. Medizinal- verwaltung in Elsaß-Lothringen, 1895/96. Gesundheitszustand in Niederländisch-Indien, 1897. Gesetzgebung u. s. w. (Deutsches Reich.) Kaiser Wilheïlm-Kanal. (Preußen. Reg.-Bez. Merseburg.) Arzneimittel und Gifte. (Sadhsen) Verträge der Aerzte mit Kassen 2c. (Sachsen-Meiniugen.) Leichenbeförderung. (Oester- reih. Niederösterreih.) Uebershwemmungen. (Böhmen.) Nahrungsmittel. (Frankreih.) Butterhandel 2. Gang der Thierseuchen. Rindertuberkulose im QDeutshen Reich, Juli bis September. Thierseulßen in Oesterrei, 4. Viertel- jahr. Rinderpest in Britisch - Ostindien. Desgl. in Süd- Afrika. Desgl. in Deutsch-Südwest-Afrika. Zeitweilige Maßregeln gegen LTbierseuhen. (Deutsches Reich, fraß Reg.-Bez. Stettin, Liegniß, Aachen, Mecklenburg-Schwerin, Oesterreih, Schweiz, Belgien.) Vermischtes. (Preußen, Berlin.) Fleischs{chau, 1896/97. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenbäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Grundwasserstand und Bodenwärme in Berlin und München, Dezember.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Köln meldet „W. T. B.“, daß sämmtli%e Weberinnen der Kölnischen Baumwollspinnerei und Weberei gestern wegen Lohn- herabseßung die Arbeit niedergelegt haben.

In Goslar haben nah dem „Vorwärts* die Arbeiter und Ar- beiterinnen der Zigarrenfabrik der Hamburger Firma I. H. Piza, etwa 20 an der Zahl, wegen Lohnftreits die Arbeit eingestellt.

In Berlin haben die seit gestern ausftändigen Arbeiter der Schuhfabriken die Vermittelung des Gewerbegerihts angerufen. Der Vorstand des Verbandes Berliner Schuhfabriken hat, der „Voss. Ztg.“ zufolge an die Agitationskommission der Schuh- macher am Dienstag ein Schreiben gerichtet, worin es heißt, daß der Verband nicht gewillt sei, auf die neuen Forderungen der Schubmacher einzugehen. Er set aber bereit, eine shiedsgericht- lihe Entscheidung des Gewerbegerihis anzunehmen ; weitere direkte Verhandlungen, deren Abmachungen der Genehmigung von öffent- lihen Versammlungen unterliegen, müsse er als zwecklos betrachten.

In Brüsfel ist, einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge, der Ausstand der Buhdrucker beendet. Die Arbeitgeber sollen ge- wisse Zugeständnisse gemaht haben. (Vgl. Nr. 19 d. Bl.)

Literatur.

Die in literaturfreundlißen Kreisen bochgeschäßte Zeitschrift „Aus fremden Zungen“ (Stuttgart, Deutshe Verlagsanstalt) bringt in ihrem soeben beginnenden 8. Jahrgang Emile Zola?s großen Roman „Paris“, welhem des vor kurzem verstorbenen Alphonse Daudet leßte Schöpfung „Die Stüge der Familie“ folgen soll. Das vor- liegende erste Heft dieser Zeitschrift, die dazu bestimmt ift, das deutsche Lesepublikum mit den hervorragendsten literarishen Erscheinungen des Auslandes bekannt zu machen, enthält außer den drei ersten Kapiteln des Zola’shen Romans vier kurze Erzählungen, und zwar „Eden Anto“ von Antonio Fogazzaro (aus dem Italienischen), „Friede Sung“ von J. Gernandt-Claine (a. d. Schwedischen), „Das Gelübde" don Lambros Asteris (a. d. Griechishen), eine Humoreske „Der Klofterkoch“ von dem ungarischen Schriftsteller St. Szomahäzy, einige hübshe spanishe Volkslieder u. a. m. Ein vorzügliches Porträt Alphonse Daudet's ift dem Heft vorangestellt. Monatlih erscheinen zwei Hefte zum Preise von je 50; das erste Heft sendet jede Buch- handlung auf Verlangen zur Dur\iht ins Haus.

Das kürzlich erschienene 13. Heft der Familien-Zeitschrift „Illustrirte Welt“ (Stuttgart, Deutshe Verlags - Anstalt, Pr. 30 4 pro Heft) enthält unter vielem anderen einen interessanten, durch gut gewählte Abbildungen erläuterten Artikel über die inter- nationale Rheinkorrektion in Vorarlberg. Die Thätigkeit der Luft- s{ifer-Abtheilung des deutschen Heeres veranschauliht das Bild: „Aufstieg des Drachenballons auf dem Tempelhofer Felde“. Eine besondere Zierde des Hefts ist das doppelseitige Conbild „Grettir der Geächtete vor dem Gottesgeriht zu Drontheim 1016“. Dazu kommen noch Genrebilder, Porträts 2. Der Text bietet außer novelliftishen Beiträgen und kleineren Mittheilungen belehrenden oder unterhaltenden Charakters, aa Camen A., die Fortseßung des Romans „Der Friesenpastor“ von Dietrich Theden. |

Land- und Forstwirthschaft.

Getreide-Ernte und Handel in der Türkei.

Aus Smyrna liegt folgende Nachricht vor :

Die Getreide-Grnte (Hafer, Weizen, Roggen, Gerste, Bohnen, Mais, Hirse und Dari (weißer Mais) betrug fir die Vilajets Aïdin, Konia und dem zum Vilajet Brufsa gehörigen Distrikten von Ouschak, Afine-Kara-Hissar im vorigen Jahre:

Haf, " 800 & Bohnen 3000 t weißer Dari

175 500 & ais

Davon gelangten ¿ur Ausfuhr: 198 t Bohnen meiner Dari 10 693 t Hirse 148 496 t Mais

Von der Ausfuhr gingen : 1) nach England 2) nah Oesterreich, Frankreich, Jtalien, Holland, Bel- gien und Griechenland 3) na dem ottomanischen ÎInsel-Arcipel

Die Ernie auf dem Jnsel-Archipel kommt nicht weiter in Betracht. Zérealien werden dafelbst nur in geringem und nicht einmal für den Lokalbedarf ausreihendem Umfange kultiviert.

Nach Deutschland wurden über Smyrna direkt nur 212 t Gerste nach Hamburg versc{ifft, während über Antwerpen etwa 20 000 t und über Rotterdam etwa 134 t Gerste nah Deutschland gingen.

Im allgemeinen machen die Getreidehändler ihre Bestellungen in Konstantinopel und lassen die Waare in JIsmid verladen. Seit Vollendung des Bahnbaues von Konia, Station der anatolischen Eisenbahn, hat legtgenannter Hafen eine bisher ungekannte Bedeutung gewonnen. Es sind daselbst bedeutende Getreidemagazine entftanden, und fast alle Zerealien der Vilajets Konia, Brussa und Angora nehmen jeßt dorthin ihren Weg.

Für das Jahr 1898 wird eine reichlidere Ernte erwartet. Die Ackerbauer haben nämlich den Gewinn aus den Preisen des Jahres 1897, welche um 15 9% gegen das Vorjahr böber waren, zu umfang- E Ausfaat verwendet. Bis jeyt ist der Saatenstand A günstiger.

Der Getreidebestand in Smyrnaer Depots stellte sh Anfang Januar auf:

8500 t Gerste, 3500 & Getreide, 1500 t weißen Dari, Bohnen und Hirse.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts*, Nr. 4 vom 26. Januar.)

Pest.

Britisch-Ostindien. In der Stadt Bombay wurden in den 5 Wochen vom 24, November bis 28. Dezember 1897 inszesammt 661, 681, 757, 808 und 949 Todesfälle festgestellt, davon an Pest 70, 83, 95, 158 und 200. In der Provinz Bombay zählte man in den 5 Wochen vom 20. November bis 24. Dezember 2655 (1984), 2314 A 2337 (1832), 2039 (1592) und 1620 Mae Er- rankungen (Todeëfälle) an Pes. An der hiernach festzustellenden Abnahme der Seuche war besonders der Distrikt Satara be- theiligt, in welchem in der am 24. Dezember endenden Woche 276 gegen 973 Perfonen in der am 19. November endenden Woche an der Seuche starben; in Poona Stadt sank die Zahl der Pesttodesfälle in demselben Zeitraum von 436 auf 250, in Poona D iftrikt von 147 auf 79, in Surat von 173 in der am 19. No- vember endenden Woche auf 77 in der Woche vom 27. Novetwber bis 3, Dezember, stieg dann aber wieder in den folgenden Wochen auf 145 bezw. 110 und 119 Todeéfälle. In Scholapur erreihte die Seucße in der am 109. Dezember endenden Woche mit 998 Pestfällen und 482 Todesfällen ihren Höhepunkt und fiel dann in den folgenden 2 Wochen auf 379 bezw. 212 Pestfälle und 296 bezw. 229 Todesfälle. In Kut\ch Mandri dürfte die Seuche dem Erlöschen nahe sein. Der Distrikt Sind wies in den leßten 9 Wochen insgesammt 30 Pesttodesfälle auf. Eine geringe Zunahme erfuhren die Distrikte Belgaum, Thana, Ahmednagar, Chandeisch und die Nativestaaten Baroda, Kolhapur, Palan- pur, Akalkot und Janjira.

Insgesammt verstarben nah den amilien Angaben an der Pest seit ihrem Ausbruch §56 181 Perfonea.

Cholera.

Britisch - Ostindien. Kalkutta. Vom 12. bis 2. De- zember find 18 Perfonen an Cholera, 1 an Pockezn und 371 an Fiebern gestorben. s

Gelbfieber.

In New-Orleans wurden vom 5. bis 25. Dezember 10 (5) Erkrankungen (Todesfälle) festgestellt. In Rio de Janeiro wurde vom 14. bis 20, November 1 Todesfall angezeigt. Auf Cuba zählte man, den „Public health reports“ zufolge, in der Woche vom 12. bis 18. Dezember in Sagua la Grande zahlreiche Sterbefälle an der Seuche, in Santjago vom 5. bis 11. Dezember 1 Todesfall.

Verschiedene Krankheiten.

Podcken: Moskau 2, Odessa und St. Petersburg je 3, Warschau 6 Todesfälle; Paris 12, St. Petersburg 33 Erkrankungen ; Rück- fallficeber: Moskau 2 Todesfälle; Genickstarre: Regierungs» bezirke Arnsberg und Stralsund je 2 Erkrankungen ; Tollwuth: Moskau 1 Todesfall; Influenza: Berlin 5, Frankfurt a. M. und Magdeburg je 2, London 40, Moskau 4, New-York 2, Paris 36, St. Peteröburg 3 Todesfälle; Keuchhusten: London 76 Todeefälle ; epidemishe Ohrspeiheldrüsen-Entzündung: Wien 73 Er- krankungen. (Die vor kurzem aus dem Regierungsbezirk Posen emeldeten 5 Grkrankungen an Fleckfieber haben sich nachträglicher Mittheilung zufolge als Fälle von Unterleibstyphus herausgeftellt.) Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Dur@ÿ- schnitt aller deutshen Berichtsorte 1886/95: 1,15 9%): in Mainz Erkrankungen kamen vor in Berlin 30, in den Regierungs- bezirken Arnsberg 102, Düsseldorf 143, Königsberg 245, Schleswig 106, Sigmaringen 519, Stettin 108, Wiesbaden 179, in München 101, Hamburg 43, Budapest 96, St. Petersburg 72, Prag 27, Wien 224 an Scharlach (1886/95: 0,91 9/6): in Gleiwiß, Königshütte, Krefeld Erkrankungen wurden angezeigt in Edinburg 98, Kopenhagen 35, London (Krankenhäuser) 215, Paris 33, St. Petersburg 61, Stock- holm 31, Wien 63 an Diphtherie und Croup (1886/95: 4,27 9/0): in Koblenz und Rostock Erkrankungen wurden ge- meldet in Berlin 80, in den Regierungsbezirken Arnsberg 145, Düsseldorf 132, in Hamburg 26, Budapest 22, Kopenhagen 42, London (Krankenhäuser) 113, Paris 59, St. Petersburg 152, Stock- holm 46, Wien 89 desgl. an Unterleibstyphus in St. Petersburg 146. ,

Konstantinopel, 26. Januar. (W. T. B. olge der B Be in Bombay werden die Ltc 0 dem ersishen Golf, aus Mascat und Mahammera mit einer doppelten zehntägigen Quarantäne in den Lazarethen von Bas sora und PAR Ryan belegt. Der Eintritt nah Dscheddah ift gänzli erboten.