1898 / 46 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Feb 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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Privatdozenten j

3) Veterinärkunde.

Geheimer Regierunas-Nath, Pugfchee Dr. Dielerhoff: Innere h cssor Dr. Fröhner: Acußere

“Krankheiten der Hausthiere. Pro Krankheiten der Hausthiere. Professor Dr. Schmaltz: Geburts- kunde der Hausthiere. Ober-Noßarzt a. D. Küttner: Huf- beshlagslehre.

4) Nects- und Staatswissenschaft. Professor Dr. Serin g: Nationa!êkonomie. Staatswisscascha!t- lies Seminar. 5) Kulturtechnik und Baukunde.

Gehcimer Baurath von Mün stermann: Kulturtcchnik. Ent- werfen fkulturtechnischer Anlagen. Meltorations - Bauinspektor Granh: Baukorflruktionslehre. Erdbau. Wasserbau. Entiwecrscn yon Bauwerken des Wege- und Brückenbaues,

6) Geodäsice und Mathematik.

Profeffor Dr. Vogler: N renaing, Praktis@e Geo- metrie. Geodâtishe Rehenübungen. Meßübungen, gemeinsam mit Erolelior Hegemann. Profeffor Hegemann: Geographie

risbestimmung. Uebungen im Nusgleichen. Zelhenübungen. Proleltor Dr. Reichel: AnalytisGe Geometrie und höhere Analysis.

lgebraishe Analysis. Trigonometrie. Analytishe Geometrie und höhere Analysis (Fortseßung). Uebungen zur Analysis. Mathe- matishe Uebungen. Urzbungen zur analytishen- Geometrie und Elementarmathematik.

Beginn des Sommer-Semesters am 16. April, der Vorlesungen wischen dem 16. und 23. April 1898, Programme {ind durch das Sekretariat zu erhalten.

Berlin, den 28. Januar 1898.

Der Rektor der Königlien Landwirthschaftiichen Hochschule.

Fleischer.

Bekanntmachung.

Der am 11, Oktober 1897 von uns dem Transpo:tführer, Knecht Josef Manincka zu Tarnowiß vorbehaltlich des jederzeitigen Widerrufs ertheilte Exlaubnißshein zum Transport von Sprenung- stoffen ist heute zurückzezogen worden,

Tarnowiß, den 19. Februar 1898.

Die Polizeiverwaltung. Kotit\chke.

Nichtamfkliches. Deutsches Reid.

Preußen. Berlin, 22. Februar.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag von 10 Uhr ab im Stadtschlosse zu Potsdam die Vorträge des Chefs des Militärkabinets, Ger:erals von Hahnke und des Ministers des Königlichen Hauses, von Wedel entgegen.

Jn der am 21. d. M. unter dem Vorsig des Staats- Ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Grafen von Posadowsky - Wehner abgehaltenen Plenarsißung des Bundesraths wurden die Vorlagen, beireffend die am 15. Juni 1897 zu Washington unterzeichneten neuen Verträge des Welt-Postvereins, sowie betreffend den Entwurf cines Ge- seßes für Eisaß-Lothringen über die Disziplin der Nichter, den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Den Ausshußanträgen zu der Vorlage, betreffend allgemeine Ausführungs- bestimmungen zu § 7 Ziffer 1 und 3 des Zolltarifgeseßes, wurde die Zuslimmung ertheilt; außerdem wurde über die Vorlage, betreffend die Berichtigung des § 138a Abs. 5 der Gewerbeordnung, sowie über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.

Der dem Reichskanzler alljährlich cinzureihende Ge- shäftsberiht des Reihs-Versiherungsamts für das Jahr 1897 ist nunmchr auch dem Reichstage zugegangen.

Hiernah waren auf dem Gebiet der Unfatlver- siherung etwa 18 Millionen Versicherte vorharden. Gegen Urtheile der dem Reichs-Versiherungsamt unterstellten 1287 Schiedsgerichte waren 13 769 Rekurse anhängig, unter denen sich 3426 aus den Vorjahren übernommene befanden. Durch Urtheil wurden 8092, dur Beschluß (Verwerfung wegen Unzulässigkeit oder verspäteter Einlegung) und auf andere Art (Zurü- nahme, Vergleich 2c.) 1091, zusammen 9183 Rekurse erledigt. An 615 A Wlgbtagen haben in 9481 Sachen mündliche Ver- handlungen stattgefunden. Darunter wurden an 181 Sißungs- tagen 2744 Nekurse aus dem Gebiete der land- und forst- wirthschaftlichen und an 2 Tagen 38 Rekurse aus dem Gebiet der Seeunfallversicherung verhandelt. Beweisaufnahme wurde in 2003 Fällen beschlossen, 1 Urtheil wurde ohne vorgängige mündliche Verhandlung gefällt.

Bei den dem Reichs-Versicherungsamt unterstellten Schieds- gerihten sind im Berichtsjahr 42 111 Berufungen anhängig geworden, - gegenüber 184162 Bescheiden der Feststellungs- organe.

; Das Verhältniß der Zahl der erhobenen Rekurs: 10343 zu der Zahl der rekursfähigen Schiedsgerichts- urtheile 34 882 stellt sich im Berichtsjahr wie 1:34 gegen 1 : 35 im Vorjahre.

Die Zahl der angemeldeten Unfälle betrug nah ciner vorläufigen Ermittelung 381 865, die der entshädigten Un- fälle 92 621. Die gezahlten Entschädigungen beliefen sich nah einer vorläufigen Ermittelung auf 64 085 317 M

Ueber die Aufnahme oder die Ablehnung der Aufnahme von Betrieben in die Genossenschaftskataster (Unternehmer- verzeihnisse) war in 2918 Fällen einschließlich der 453 aus dem Vorjahre stammenden Fälle zu entscheiden. Hiervon wurden 2360 Sachen Lege

« Bei 12 gewerblichen Berufsgenossenschaften wurde die atung oder die Abänderung des Gefahrentarifs ge- nehmigt. Außerdem \{chwebten bei einer Berufsgenossenschaft am Schlusse des Berichtsjahres noch Verhandlungen über die Spra suag des Gefahrentarifs. (

eben 669 darunter 205 vorjährigen Gefahrentarif-, Umlage-, Prämien- und Abschäßungsbeshwerden wurden 2397 darunter 586 vorjährige Beswerden gegen Straf-

Detriebszweige. Berufsgeno}:r\chaften,

Jn Wiederholung und weite gewerblichen Berufsgenossenshaften

werblichen Berufsgenossenschaften sammen also in 9619 Fällen. Bei 13 Berufsgenossenschaften

Statutenänderungen wurden land- und forstwirthschaftliche nehmigt.

Reichs-Versicherungsamts.

betheiligt.

Auf dem Gebiet der Jnv versicherung wurden 2657 Revi 1212 Revisionen in Altersrenten-

Unerledigt übernommen

zusammen 1281 Sachen. Erledi

Vergleich 2c.) 698, zusammen also Si1ßungstagen haben lungen stattgefunden.

Un FZnvaliden- und Altersrent rund 452 300 Personen zusammen von den Versicherungsanstalten eit geseßten Renten entipricht über/\chl

lionen Mark. Verwaltungskosten :

R ag ia E t E R Beschwerden gegen Strafverfü

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dur Entscheidung oder auf andere

dur Beauftragte dcs Reichs: Versich unterzogen. Vom Rechnungsbureau waren

von denen 218098 erledigt werd

hoben. Die Einsprüche sind e Jahre 1896 unerledigten 92 Fälle ledigt worden.

Jn den „Amtlichen Nachrichten amis“ wurden aus dem Gebicte

und Beschwerden betrug, Rechnungsbureaus, 31 189, von de: Jahr 1898 hinübergingen.

des landwirthschaftlichen Leh an den Landwirthshafts\chul

Meldungen zu diesen Kursen sin Zeugnisse für den Ostern beginnen März, für den im Herbst beginne! September an das Ministerium für

Kursisten unter die beiden Zur Theilnahme berechtigt sind schaftlihe Lehramt an prüften Kandidaten,

als landwirthschaftlihe Fachlehrer

landiirthschaftlihen Lehranstalt od lichen Universitätsinstitute studiert bestanden haben. Sollten Bewerbex

Kurse, z. B. zwei Sommer: Kurse, aus Fonds der landwirthschaftlichen

verfügungen der Berufsgenossenschafts-Vorstände und 2773

enossenschaften besondere Vorschriften dieser Art für bestimmte Für eine Berufsgenossenschaft unterliegt ein Nachtrag zur. Zeit noch der Prüfung, während 3 weitere ) welche bisher noch feine Unfallver- hütungsvorshriften hatten, mit deren Aufstellung befaßt find.

das Zahr 1887 bearbeiteten gewerblihen Unfallstatistik ist für das Zahr 1897 cine gleichartige Erhebung im Einvernehmen mit den Landes-Versicherungsämtern und deu Vorständen der

Die Uebernahme der Kosten des Heilverfahrens innerhalb der ersten 13’ Wochen nah dem Unfall (8 76c des Kranken- versicherunasgeseßes) erfolgte im Jahre 1896 seitens der ge- in 8442, seitens der land- und forstwirthschaftlichen Berufsgenossenschaften in 1177, zu-

durch Beauftragte des Reichs-Versicherungsamts geprüft.

l Ferner erhielten bei 2 Baugewerks - Berufsgenof}sen- schaften Nachträge zu den Nebenstatuten die Zustimmung des

_An der „Weltausstellung in Brüssel 1897“ hat sich das Reichs - Versicherungsamt in Form einer Sammelausstellung

tragserstattungssahen, zusammen 3964 Revisionen eingelegt. j i aus dem Jahre 1896 wurden 811 Jnvalidenrenten-, 449 Altersrenten- und 21 Beitra serstattungs-,

nah mündliher Verhandlung 3424, (Zurückweisung ohne mündliche Verhandlung, Zurücknahme,

in 3456 Sachen mündlihe Verhand-

Bei den auf Grund des JZnvaliditäts- und Altersversiche- rungsgeseßes errichteten 525 Schiedsgerihten wurden im Be- rihtsjahre 20 009 Berufungen anhängig.

von rund 3118 Millionen Mark und mit Einschluß der Ein- lagen in den Reservefonds cin Kapital von rund 304,2 Mil-

Die Einnahmen aus Beiträgen ergaben nah Abzug der im Jahre 1891 rund 85,2 Millionen Mark,

85,2 878 2 898

954 L 980

Versicherungsanstalten wurden „unerledigt aus dem Vorjahre 252 übernommen, 1574 wurden im Berichtsjahre neu anhängig. Bon den hiernach zu bearbeitenden 1826 Beschwerden sind 1667

Die Geschäftsführung wurde bei 3 Versicherungsanstalten

dem Vorjahre übernommenen 183 397 228 202 Änträge auf Renten- 2c. Vertheilung zu bearbeiten,

Renten- 2c. Vertheilungen wurde in 278 Fällen Einspruch er-

121 Rekursentsheidungen und Verwaltungsbescheide, aus dem Gebiete der Jnvaliditäts- und Altersversicherung 82 Revisions- entsheidungen und Verwaltungsbescheide veröffentlicht.

Die Gesammtzahl der bearbeiteten Nekurse, abgesehen von den Arbeiten des

Der von dem Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten unter dem 2. Zuni 1891 erlassenen Verordnurg gemäß werden behufs besserer Ausbildung der Kandidaten

Hildesheim regelmäßig Seminarkurse veranstaltet, welche zwei Halbjahre umfassen und an der ersteren Anstalt im April, an der leßteren Anstalt im Oktober jeden Jahres beginnen.

und Forsten zu richten, welches über die Vertheilung der Seminare Bestimmung trifft.

den Landwirthschaftsshulen ge- sowie solche

Wintershulen, Ackerbauschulen 2c. oder als landwirthschaftliche Wanderlehrer eintreten wollen, sofern sie an einer höheren

in zwei aufeinander folgenden Halbjahren tur Gau egen, so wird darauf Bedacht genommen werden, E die durch Zuweisung an zwei von einan

halten weniger bemittelte und würdige Kursisten Stipendien

_Unfallverhütungsvorschriften wurden für 6 gewerbliche Beru tfschoften beson genehmigt. Außerdem erhielten 2 Berufs-

rer Ausgestaltung der für

in Angriff genommen.

wurde die Geschäftsführung

für 8 gewerblihe und 2 Berufsgenossenschaften ge-

aliditäts- und Alter s- sionen in Jnuvalidenrenten-, und 95, Revifionen in Bei-

gt wurden durch Urtheil

auf andere Weise

4122 Revisionen. An 285

en bezogen im Jahre 1897 54,4 Millionen Mark. Den dem 1. Januar 1891 fest- äglih ein Deckungskapital

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' [4 gungen der Vorstände der

Weise erledigt worden. erungsamts einer Prüfung

einshließlih der aus im Berichtsjahre en konnten. Gegen diese

inschließlich der aus dem bis auf 85 Fälle er-

des Neichs-Versicherungs- der Unfallversicherung

Revisionen

ten 7717 unerledigt in das

ramts in der Pädagogik en in Weilburg und

d unter Vorlegung der den Kursus spätestens im iden Kursus spätestens im Landwirthschaft, Domänen

die für das landwirth- Landwirthe, welche an landwirthschaftlichen

er einem landwirthschaft- und die Abgangsprüfung behindert sein, den Kursus

heilnahme er getrennt liegende zu ermöglihen. Auch er-

Verwaltung.

des „Reichs- und Staats - A igeigers wird die vom Neichs-

Eisenbahnamt ‘aufgestellte tabellarishe Uebers iht der Be- triebs-Ergebnisse deutsher Eisenbahnen für den Monat Januar d. J. veröffentlicht, auf welhe am Sonnabend an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ijt.

Sefsen,

Seine Königliche Hoheit der Groß herzog wird, wie die „Darmst. Ztg.“ meldet, am 24. d. M. eine Reise nah Ztalien Q g? E h le Vrozherzogin begeben sih an diesem Tage zunächst nah Straßburg zum Besuch Jhrer Königlichen Goheit fr Erbprinzessin zu Hohenlohe-Langenburg; von dort wird Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin zum Besuch nah Gotha und später ebenfalls nah Jtalien reisen.

, Die Erste Kammer der Stände iritt am 25. Februar wieder zusammen. Sachsen-Weimar-Eisenach.

Der Landtag hat in seiner Sißung vom 19. d. M. den Entwurf eines Nachtrags zu dem Geseß vom 24. Februar 1894 über die firhlihen Umlagen in den evangelischen Gemeinden des Großherzogthums angenommen. Der Nach- trag räumt den Kirchengemeinden weitergehende Rechte ein; insbesondere follen sie in die Lage gebracht werden, auch dann progressive Steuersäße einzuführen, wenn in der be- treffenden politishen Gemeinde ein darauf bezügliches Ortsstatut nicht besteht. Der Verwaltungsaus\{chuß beantragte, die Ein- führung der Progressivsteuer in der Kirchengemeinde von der Genehmigung der Vertretung dec politishen Gemeinde ab- hängig zu machen. Die Vorlage wurde mit diesem Antrage nach eingeÿender Erörterung angenommen. Dem Landtage ist ein Antrag auf Einführung vierjähriger (statt dreijähriger) Etatsperioden zugegangen. ,

Reuß j. L.

Der Landtag ist, der „Geraer Zig.“ zufolge, zum 8. März einberufen worden. dujoige, d

Großbritannien und JFrland.

__ Im Unterhause theilte gestern der Staatsscekcetär für die Kolonien Chamberlain mit, daß er keine weiteren Jn- formationen in Betreff der Zwischenfälle erhalten habe, die in den am Freitag verlesenen Telegrammen erwähnt waren. Er habe am Sonntag vom Oberst-Lieutenant Pilcher, dem Be- fehlshaber von Lakoga, Telegramme erhalten, welche be- sagten, es seien Nahrihten eingegangen, denen zufolge vier französishe, europäische Offiziere mit hundert Mann in Agungu eingetroffen seien. Chamberlain fügte binzu, er könne niht glauben, daß während der zur Zeit s{hwebenden Unterhandlungen die französische Regierung die Ermächtigung zur Jnvasion in dieses Gebiet gegeben habe, auf welches Großbritanniens Rechte durch die Konvention mit Frank- reih anerkannt seien. Der Chefsekretär des irishen Amts Gerald Balfour beantragte die erste Lesung der irischen Lokalverwaltungsbill, die mit wenigen Aenderungen für Jrland die gleiche Lokalverwaltung wie in England und Schottland gewährt. Es sollen Grafschaftsräthe, städtische und ländlihe Distriktsräthe und Armenpflegeräthe gebildet wérden. Das Wahlrecht für alle diese Näthe ist das parla- mentarische, jedoch mit dem Unterschied, daß auch die Pairs

und die Frauen stimmberechtigt sind. Es wird ferner vor- geshlagen, Jrland aus dem Reichsschaß zur Erleichterung der landwirthschaftilihen Abgaben 730000 Pfd. Sterl. zu ge- währen. John Morley, Dillon, John Nedmond, Saunderson und Healy sprachen sich günstig über die Vorlage aus, deren erste Lesung sodann genehmigt wurde.

Frankreich.

Eine Note der „Agence Havas“ besagt: Es ci absolut unrichtig, daß sih französische Streitkräfte gegen- wärtig zwishen Sokoto und dem Niger befänden. Die Nachricht sei lediglich die Wiederholung eines bereits dementierten Gerüchts.

Das Panzerschiff „Vauban“ ist gestern von Toulon nah Ost-Asien in See gegangen. An Bord desselben befindet sih der Admiral Beaumont, der Höchstkommandierende derx Schiffsdivision in Ost-Asien.

Jn dem Prozeß Zola nahm gestern, nachdem der General - Staatsanwalt van Cassel sein Plaidoyer beendet hatte, Zola selb das Wort zu seiner Vertheidigung. Nach ihm sprach sein Vertheidiger Labor i, dessen Nede unterbrochen wurde und heute fortgeseßt werden wird.

é Spanien.

Der Marine-Minister Bermejo stattete, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, gestern Nachmittag dem amerifanishen Gesandten Woodford einen Besuch ab, um demselben, wie cs heißt, die Ergebnisse der von spanischer Seite unter- nommenen Untersuhung der „Maine“ mitzutheilen.

Rumänien.

Der Finanz-Minister Kantacuzino hat gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, der Deputirtenkammer das Budget für 1898/99 vorgelegt, welches in Einnahmen und Ausgaben mit 222 Millionen Ses. 7 Millionen Francs mehr als im Vorjahres, balanciert. Der Minister brahte ferner einen Geseßentwurf ein, betreffend die Konversion fol- ender Schulden: 44600 000 fünfprozentige fundierte An- eihe vom Jahre 1875, wovon bereits 141/4 Millionen Francs amortisiert sind, 31 600 000 sechsprozentige Land: Obligationen, wovon 4 807 000 Francs amortisiert sind, und 436 Millionen tilgbarer fünfprozentiger Rente der Jahre 1881/88, wovon bereits 46 000 784 Francs amortisiert sind. Jm Ganzen sollen Staatsschulden im Betrage von 446 634000 Francs konvertiert werden.

Schweden und Norwegen.

Das Storthing hat, einer Meldung des ¿W, D, aus Christiania vufalie, Ullmann an Stelle des jeßigen Minister-Präfidenten Steen zum Präsidenten gewählt.

Amerika.

Der fande Geschäftsträger du B o je hat, wie „W. T. B.“ aus Washington méldet, erklärt, daß der Marine-Attaché Sobral durch ein vom 24. Januar datiertes Dekret seines

Postens enthoben worden sei.

cihs-

hre Königlichen P der Großherzog und

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Stelle des Panzerschiffes „Maine“ soll ein anderes

Kriegs\chiff der Vereinigten Staaten nah Havanna entsandt

werden, entweder die „Montgomery“ oder die „Nashville“.

Der Kapitän Eulate und vier Offiziere von dem spanischen Panzerschiffe „Vizcaja begaben sih gestern in New-York an Land und beute den Kommandanten des Marine- Arsenals, Admiral Bunce, von dem sie mit den herkömm- lichen militärischen Ehrenbezeugungen empfangen wurden, sowie den Kommandanten des östlihen Militärdepartements, General Merritt. Morgen oder' übermorgen dürfte die „Vizcaja“ New- York wieder verlassen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sißungen des Reichstages und des Hauses der Abgeordneten be- finden sih in der Zweiten und Dritten Beilage.

In der heutigen (47.) Sizung des Reichstages wurde die zweite Berathung des Neichshaushalts-Etats für 1898 bei dem Etat des Neichsheeres fortgescht.

Ohne Debatte nahm das Haus die Auz3gaben- Kapitel „Militär-Kassenwesen“, „Militär-Jutendanturen“ und „Militär- Geistlichkeit“ an. i

Bei Schluß des Blattcs begann die Berathung des Kapitels „Militär-Justizverwaltung““.

Das Haus der Abgeordneten seßte in der heutigen (28.) Sipung, welcher der Minister des Innern Freiherr von der ede beiwohnte, die zweite Be- rathung des Staatshaushalts-Etats für 1898 99 im Etat des Ministeriums des Jnnern bei dem Kapitel „Landräthlihe Behörden und Aemter“ fort.

Abg. Freiherr von Nichthofen-Gäbersd orf (konf.): Seit dem Erlaß des Kommunalabgabenzeseßes ist es den Gemeinden über- lassen, die Kreissteuern auf ihren Gemeindehauéshalt zu übernehmen ; dadur entsteht eine Doppelbesteuerung für diejenigen Kreiss\teuer- pflibiigen, welhe in ciner Gemeinde Grundbesiß oder Gewerbe- betrieb haben und in einer anderen Gemeinde wobnen. Ich machte damals in der Kommission zur Beseitigung dieses Ueb-lftandes einen Vorschlag, der aber niht als ausführbar angesehen wurde. Ich meine aber doch, daß diese Doppelbesteuerung nit beibehalten werden kann, und bitte, den Versuh zu maten, sie zu beseitigen. Ih möchte die Regierung fragen, ob fie das Bestehen dieser Doppelbesteuerung anerkennt, und wie sie dieselbe zu befeitigen denkt.

Wirklicher Geheimer Ober-Regierungs-Rath Nö1U1: Auf den vom Vorredner erwähnten Fall kann man die Bezeichnung „Doppel- besteuerung“ nicht anwenden; indessen auf das Wort kommt es nicht an. In der Sache bin ich zwar mit dem Vorredner einverstanden, aber cine folhe Besteuerung tritt nit bloß in dem erwähnten Falle ein, sondern noch in vielen anderen. Ich erinnere nur an die Lage des Fiskus, der zwar keine Einkommenfteuern zahlt, aber desto \{ärfer zu den MRealsteuern in den Gemeinden herangezogen wird. Eingetragene Ge- nosseashaften sind nit verpflihtet, Kreis\ieuern zu zahlen; wénn aber eine Gemeinde die Kreis\steuern auf ihren Haushalt übernimmt, wird die Genossens&aft in der Gemeinde mit herangezogen. Die Zeit seit dem Inkrafttreten des Kommunalabgabengesetes ift noch zu kurz, als daß ih {on eine bestimmte Erklärung über eine Revision abgeben könnte.

Abg. von Bockum-Dolffs (fr. konf.) empfiehlt zur Be- seitizung des Schreibwérks eine stärkere Benutzung des Telegraphen und des Telephons für die Landrathsämter. Auch die Unterbeamten litten sehr unter dem maßlosen Schreibwerk.

Minifter des Innern Freiherr von der Necke: Ich bin dem Vorredner dankbar dafür, daß- er diesen Borshlag zur Sprache gebraht hat, und fehr gern bereit, ihn in Erwägung zu ziehen, Ob es angebracht ift, für jeden Kreis die Telephoneinrihtung herzustellen, wird exst Sache näherer Prüfung sein. Es sind Kosten damit ver- bunden, deren Höhe sh noch nit übersehen läßt.

Zu den Ausgaben für die Dienstaufwandsentshädigungen der Landrathsämter bemerkt

Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (kons.): Im vorigen Jahre sind den Landräthen Zulagen gewährt worden, wenn sie au noch niht so hoch sind, daß die Landrätke rei werden könnten. Bei der Verwendung des Fonds zu - außer- ordentlihen Zushüssen sind große Diskrepanz;en eingetreten. Es sollen sich Unterschiede von 50 bis 500 M bei den ein- zelnen Landrathsämtern herau®gestellt haben. Ih möchte hôren, nah welchen leitenden Gesichtspunkten die Regierung beabsichtigt, die neue Vertheilung dieses Fonds vorzunehmen. Wenn auch der Umfang des Schreibwerks cinen leitenden Gesichttpunkt ab- gebcn kann, fo kann er doch nicht maßgebend sein. Die Regierung wird den einzelnen Fall in Betracht ziehen müssen, und die Zentral- instanz wird selbst ein wahsames Avge auf die Angelegenheit behalten müssen; tenn sonft könnte leicht derjenize, der am stärksten feine Be- dürfnisse darlegt, am meisten bekommen.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Lindig: Es haben ein- gehende Erwägungen darüber stattgefunden, man fuchte cinen objek- tiven Maßstab für die Vertheilung zu finden und do alle Besonder- heiten zu kerüdsichtigen. Die Ober-Präsidenten haben h auh eingehend damit kesœäftigt und dem Minister Vor- {läge unterbreitet. Namentlich follen berücksihtiat werden die schwierige Lage der Kreise, die Nähe von Großstädten und Industrie- gegenden, Grenzkreise und Gebirgsgegenden. Die Zentralstelle kann selbft nicht alle Einzelheiten prüfen und muß si an die Vorschläge der Regierungs-Präsidenten und Ober-Präsidenten halten.

(Schluß des Blattes.)

Dem Reichstage is der nachstehende Entwurf eines Ge- seßes, betreffend cinige Aenderungen von Bestimmungen über das Postwesen, zugegangen.

Artikel 1. i

Der § 1 des Gesetzes über das Posttarwesen im Gebiete des Deutschen Reis vom 28, Oktober 1871 wird dur folgende Be- stimmungen erseßt: / A e

Das Perto beträgt für den frankierten gewöhnlichen Brief bis zum Gewichte von 20 g einschließlich . De StOBeLe E C Bei unfrankierten Briefen tritt ein Zuschlagporto von 10 , ohne Unterschied des Gewichts des Briefes, hinzu. Dasselbe Zu- shlagporto wird bei unzureihend frankierten Briefen neben dem Ergänzungéporto angeseßt. : i Portopflichtige Dienstbriefe werden mit Zuschlagporto nicht be- Tegt, wenn ihre Eigenschaft als Dienstsahe durch eine von der Reihs-Postverwaltung festzustellende Bezeichnung auf dem Umschlage vor ver Page erkennbar gemaht worden - ist.

Der Reich?kanzler is ermächtigt, den Geltungsbereih der Orts- brieftaxe (Stadtbriefgebühr, § 50, 7 des Gesetzes über das Postwesen des Deutschen Reichs vom 28. Oktober 1871) auf Nachbarorte aus- zudehnen, welche dur den D eng verbunden sind,

rtikel 2.

Die §§ 1, 2, 27, 28 und 30 bis 33 des Gescyzes über das Post- wesen des Deutschen Reichs vom 28. Oktober 1871 finden auch An- wendung auf Briefe, welhe innerhalb ihres mit einer Postanstalt versehenen Ursprungsorts ere x

rtikel 3.

Das gegenwärtige Geseh tritt mit dem . . .…. . in Kraft.

Beiden Häusern des Landtags ist eine Nachweisung der Staatsbetibilfen zugegangen, wel@e aus den durch § 1 Ziffer TIT des Geseßes vom 8. April 1895, bctreffend die Erweiterung und Vervollständi- gung des Staatseisenbahnnetzes und die Betheiligung des Staats an dem Bau von Kleinbahnen, und des Geseßes vom 3, Junt 1896, bes- treffend die Erweiterung des StaatLeisenbahnneßzes und die Betheiligung des Staats an dem Bau von Privateisenbahnen und von Kleinbabnén sowie an der Errichtung von landwirth\{aftlicen Getreidelagerhäusern, bereit gestellten Fonds von 5 009 0C0 und 8 000 000 M, zusammen 13 000 000 #4, zur Förderung des Baues vou Kleinbahnen bis zum Schlusse des Jahres 1897 bewilligt sind. Ferner ging dem Hause eine Nachweisung der Staatsbeihilfen zu, welhe aus den dur S 1 Ziffer IIT des Geseßes vom 3, Juni 1896, betreffend die Erweiterung des Staats- eifenbahnneßes und die Betheiligung des Staats an dem Bau von Privateisenbahnen und von Kleinbabnen sowie an der Errichtung von landwirthschaftlichen Getreidelagerbäusern, und §8 1 Ziffer TT des Gefegzes vom 8. Junt 1897, betreffend die Erweiterung des Staats- cisenbahnnezes und die Betheiligung d28 Staats an dem Bau von Äleinbahnen sowie an der Errichtung von landwirthschaftlichen Ge- treidelagerhäusern bereit gestellten Fonds von je 8 000 000 46, zu- sammen 16 000 0C0 M, zur Förderung des Baues von Kleinbahnen bis zum Schlusse des Jahres 1897 in Aussicht gestellt worden sind.

Nr, 8 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, beraus- egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 19. Februar f folgenden Inhalt: Amtliches: Runderlaß vom 24. Januar 1898, betr. die Verwendung von Ziegeln kleiner Abmessungen. Dienst- nahrichten. Nichtamtliches: Die Köcher:zwinger in Nürnberg. Absenken des Grundwasserspiegels mittcls Nobrbrunnen. (Schluß) Der Zungendreb punkt an den Weichen der preußishen Staats-Eisen- bahnen. Die elektrisch geläuteten Glocken der Georgen-Kirche in Berlin, Vermischtes: Maßregeln zur Vorbeugung der Hohwasser- gefahr im Oderftromaebiet. Preisbewerbung für den Um- und Vollendungsbau des Rathhauses in Göttingen. Ausstellung von Mosaikarbeiten im Berliner Kunstgewerbe-Museum. Preisbewerbung um Entwürfe zur Ausgestaltung dec elektrischen Hochbahn in Berlin. Sächsische Architektur-Stipendien.

Statistik und Volkswirthschaft.

Unentgeltliher Arbeitsnahweis für gediente Soldaten durch den Sähsishen Militärvereinsbund.

Die „Sachsenstiftung" ist am 22. März 1897 zum GedäHtniß des 100 jährigen Geburtstags Kaiser Wilhelm?s I. gegründet, nahdem {on vorher in den Bezirken Leipzig, Grimma, Döbeln, Dresden, sowie von den Militärvereinen zu Aue und Kamenz Arbeitsvermittelungt- stellen ins Leben gerufen worden waren. Von dem „Ausschuß für Arbeitsnahweis im Königlih Sächsischen Miilitärvereinsbund“ ist unter dem 23. Januar d. J. der erste Jahresberiht (sür 1897) er- ftattet worden (verfaßt von Professor Dr. Poeschel, Dreêden-Grimma). Nach demselben verfügte die Sachsenstiftung am Ende des Berichts- jahrs bereits über 60 Geschäft6stellen. Das Ergebniß der Arbeits- vermittelung war ziffernmäßig folgendes : :

angebotene gesuchte Stellen Stellen innerhalb der einzelnen Bezirke

Lanbietbdat 750 120 98 Induftrie 2703 1160 652 anderweit 742 1364 742 ¡usammen 4795 2644 1452

Außerdem wurden 94 Arbeitsuhende durch eine ersimalig ver- suchte Ueberweisung von einem Bezirk in den anderen untergebracht, fodaß die Gesammtzahl der 1897 Untergebrachten sich auf 1546 beziffert.

Das Stellenangebot war, wie in den dem tabellarisen Nach- weit angefügten „Bemerkungen und Beobachtungen" gesagt ift, infolge des lebhaften Geshäftêgangs überall größer, die Nachfrage nach Arbeit überall geringer als im Vorjahr bei den Geschäftéstellen, die &on früber bestanden. Besonderer Mangel an Arbeitern war in den Be- zirken der Lausiß, den Bezirken Döbeln, Dresden (Land), Freiberg, Großenhain, Meißen, Pirna, Rochliß und Schwarzenberg wahrzu- nehmen. Am meisten fehlt es an Arbeitern für die Landwiribs{chaft und den Bergbau, aber auch für die Jadustrie. Die aus dem aktiven Militärdienfi Entlafsenen, wird weiter bemerkt, wollen, au wenn sie früher auf dem Lande gearbeitet hatten, niht wieder dorthin zurüd- kehren, weil fie am Leben in der Stadt Woblgefallen gefunden haben. Insbesondere wird diese Abneigung gegen die Rückkehr in die La1dwirth- schaft bei den Reservisten der Kavallerie-Negimenter wahrgenouimen, die mit Vorliebe Stellung als hercschaftliche Kutscher, Neitkneczte, allenfalls auch als Diener suchen und bisweilen lieber Monate lang ohne Stellung bleiben, als daß sie eine der zahlreihen ihnen angebotenen landwirthshaftliGen Stellungen annehmen. Sehr gesucht find auch Anstellungen als Beamte: an der Babn, der Post, den Lande®s- anstaiten, in ftädlishen Diensten. Dabei wird oft dec Wunsch nach „besseren Stellen* geäußert.

Für die weitere Organisation der „Sawsenstistung* ist beschlossen worden, dieselbe bereits in den nähften Monaten über das ganze Land auszudehnen, indem an sämmtlichwen Sißen von Amtshauptmannschaften Geschäftsstellen errichtet werden mit Nebenstellen nah Bedarf. Als Adresse genügt infolge Entgegenkommens der obersten Postbehörde: „An die Sachsenstiftung“ ohne Ortsangabe, doch wird lettere im Interesse schneller Beförderung als ecfoünscht bezeicuet. Um das Miß- verhältniß zwishen Angebot und Nachfrage in den verschiedenen Be- zirken einigermaßen auszugleichen, soll zunähst monatli ein Mal eine Ueberfidt über die innerhalb dec Bezinke abgesehen von den großen Städte nicht beseßten Arbeitsgelegenheiten zusammengestellt und sämmtlihen Geschäftsstellen übermittelt werden.

Das Stiftungskapital beläuft sich auf 13 006 .4, und es foll nah Möglichkeit für fein Anwachsen Sorge getragen werden.

untergebraLt in der

Zur Arbeiterbewegung.

Hier in Berlin haben einer Mittheilung im „Vorwärts* zu- folge 15 Arbeiter der Bautischlerei von Carl Winkel wegea Lohn- streits die Arbeit eingestellt. »

In Leice ster hat, wie die Londoner „A K." meldet, der Ver- band der Shuhfabrikanten beschlossen, jeden Arbeiter zu ent- lassen und in keiner Fabrik wieder anzustellen, welcher bei den neuen arbeitsparenden Maschinen weniger leistet, als si gehört.

Kunst und Wissenschaft.

Fk Die gegenwärtig in Gurlitt?s Kunstsalon veranstaltete Ausstellung der Dresdner Secession trägt ein extrem modernes Gepräge, ohne daß man bei allen Leistungen der hier vereinigten Maler den Eindruck gewänne, eigner, unbezwinglicher Trieb habe diese moderne Haltung veranlaßt. Die Absicht, ein festes Programm „durch- zuführen, drängt ih vielfa vor; für diesen Zweck sind ungewöhnlich starke tehnishe Mittel eingeseßt, und man muß zugestehen, daß die Dresdner Maler mit ernstem Bemühen an die \{chwierigsten Probleme herantreten, die allerdings meist von ausländishen Künstlern auf- geworfen sind. So hat der Landschaftêmaler Pa ul Baum neuer- dings die pointillierende Technik Pissaro's zu seinem Verfuchs- a erkoren und in einigen kräftigen Herbst- und Winter-

ildern Proben starker Anempfindung aktgelegt; seine älteren Arbeiten trugen indeß einen persönliheren Charakter. Auch Bertha Schrader läßt in ihrer „Augustusbrücke" allzu sehr das Paradigma

"iren, Max Mrue Sktemet hat seix

_nicht unbedeutendes Talent ebenfalls ersihtlih in den Dienst eines festen Programms ge- stellt. Die französishe und norwegische Stricheltehnik wendet er bei einigen Interieurs mit gutem wr an; dann wieder [öft er alle Farben in lihte Flecken auf, z. B. in dem Bilde einer Dorfstraße „nah dem Regen“, obne daß diese Künsteleten fo überzeugend wirken, wie die wirklich selbständigen Eratebilder (Nrn 49 und 50 des Katalogs), in denen der Maler die Natur ohne fremde Brille betrachtet und- den Beweis liefert, das er ihrer garniht bedarf. W. Besig giebt s\ch in seiner Hrühlingslandschaft als: zarter Luminist im Stil Ludwig von Hofmann’'s, während das Dorfbild „Dämmerung“ eine gewaltsame klecksige Farbengebung zur Schau stellt, die nah den Effekten der jüngsten \hottishen Schule hinüberschielt. Jn folchen Anpafsungsversuchen reibt #ich die künft- lerishe Perfönlihkeit allzuleiht auf, wie dies auß Müller- Breslau's zarte Herbstlandschaften beweisen,

Selbständiger find die beiden im Plafkatstil gehaltenen Abend- landschaften von Anton Pepino, der über etne sichere Zeichnung und raumgestaltende Farbenkraft verfügt. Troß der stark? betonten Absicht, zu ftilisieren, erkennt man mit Vergnügen den riGtigen und scharfen Blick des Wealers, der Wichtiges von Unwichtigem zu scheiden versteht. Elenso erfreulich wirkt ein leider un- günstig aufgestelltes Jnterieur von Heinrich Iohann Mogk, der mit breitem Vortrag feine Wirkungen zu erzielen versteht. Auch Carl Banger bezeugt durch die zarte Lichtführung in seinem Mädchenbildniß, taß naturalistishe Technik, verständnißvoll an- gewandt, auc den zartesten Stimmungen gerecht werden kann. Groß- zügig und ernst aufgefaßt ist desfelten Malers „Hessishe Abend- landschafi*, während der „Sägeschärfer* (Nr. 2 des Katalogs) er- heblich hinter den anderen beiden Arbeiten zurüdsteht. i

Die Bilder von M. Pietschmann, Marianne Fiedler, G. Glöckner, Hugo Mieth, Paul Pst\ch, W. G Ritter, N. H. Sterl und Anderen bieten kaum Anlaß zu eingehender Be- sprehung; das Veftreben, moderne Allüren zu zeigen, ist ihnen allen gemein, ohne daß darunter bedeutcndere Individualitäten zum Vor- schein kämen. i E

Die graphishen Arbeiten von G. Jahn, Pietshmann, Baum und Unger, die in einem Vereinsbeft gesammelt \ind, bieten manches Interessante; insbefondere sind eine siher und flott gezeichnete Porträtradierung von Pietschmann und eine farbige Litho- graphie von P. Baum hervorzuheben. Auch auf dem Gebiet der angewandten Kunst hat sch der Verein bethätigt: die bemalten Seidenstickereien von Fritß Rents\ch und Frau, wie die geschmadvoll stilisierten Blumenmuster von E. H. Walther legen davon rühm- liches Zeugniß ab.

Im „Verein für deutsches Kunstgewerbe" (Arcitekten- haus) wird morgen, Mittwoch, Abend Herr Dr. Gustav Pajzaurek, Kustos des Nordb3hmischen Gewerbe-Museums zu Reichenberg, über Bergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Gläserdekoration sprehen und seinen Vortrag durh eine Serie von Lictbildern mittels des elecktrishen Bildwerfers erläutern. Zur Ausftellung gelangen deutshe und ausländische Hohlgläfer mit vershiedenen Dekorations- weisen.

Verdingungen im Auslande.

Türkei.

13. April. Fürstlicje Regierung von Samos: Bau von fahr-

baren Straßen auf Samos in einer Ausdehnung von 70 km. Rumänien.

12. März, 4 Uhr. Bukarest, General-Direktion der Staats- monopole : Lieferung hon 30 150 kg Salpetersäure, 2600 kg Karbol- säure, 40 kg blauem Anilin, 30 kg rothem Anilin e BaOLR 110 kg Antimon (für Cli®é3), 8000 ke Theer (Oel-Goudron), 4000 kg Leim, £000 kg dlorsaurem Kali, 7050 kg Kolopbonium, 8900 kg Kreide (Bergkreide), 700 kg Tinte zu typograpbischen Zwecker, 16000kg Dextrin, 9000 kg Phosphor,320ke Gummiarabicum, 80000 kg Zinrober (zum Färben der Zündhöl;¿henköpfe), 10 000 kg Sand, 1000 kg weißer Erde (Aluminium - Silikzt), 6000 kg Paraffin, 21 000 kg Stärke, 3000 kg braunem Schellack, 35 000 kg Stearin, 3000 kg gestoßen-m Glas, 3100 kg Terpentin (grob, fein), 32 000 kg Minecalöl (Rapesin, Columbia), 9700 kg gekohtem Leinöl, 250 kg feinem Olivenöl, 7050 kg Zinkweiß. Vorklärfige Kaution 5 9/0.

Serbien.

17. März, 9 Uhr. Belgrad, Direktion der staatlichen Klafsen- lotterie: Bau eines Lotteriegebäudes in Belgrad. Voranschlag 167 908 Dinar 86 Para. Kaution für Ausländer 30 9%. Plan, Koftenvoranshlag und nähere Bedingungen können wochentäglih von 9 bis 12 Uhr und 3 bis Uhr in der Direktions - Kanzlei cingesehen werden.

Dänemark.

31. März, 1 Uhr. Staatsbahn-Verwaltung, Maskinchefens Kontor, Colbjörnsensgade No. 6 II, Kopenhagen: Lieferung von 92 700 Tons Kohlen für den Lokomotivengebrauc. Bedingungen an Drt und Stelle und beim „Reichs-Anzeiger“ (in dänischer Sprache).

Verkehrs-Anstalten.

Laut Telegramm aus Köln (Rhein) ist die zweite englishe Post von London über Ostende vom 21. Februar ausgeblieben. Grund: Dampferfahrt wegen Maschinen- beschädigung ausgefallen.

Montreal, 21. Februar. Einer Meldung des „R. B.“ zufolge- hat der Tarifkrieg zwis®en der Canadischen Pacific-Bahn und. der Grand Trunk-Eifenbaha an Schärfe“ zugenommen, indem die Canadische Pacific-Bahn heute die Lokaltarife um die Hälfte berah- seßte.

Bremen, 21. Februar. (W. T. B.) Norddeuts{er Lloyd. Dampfer „Wartburg“, v. Brasilien kommend, 21. Febr. R af a. d. Weser angek. „Stuttgart“, n. New-York bést.,, 21. Febr. Vm. St. Catharines Point pass. „H. H. Meier“, n. New- York best., und „Dresden*, v, Baltimore kommend, 21. Febr. Vin. Lizard pass. „Halle“, n. d. La Plata best. 21. Febr. Nm. in Ant- werpen angek. „Fulda“, 19. Febr. Nm. v. New-York n. Genua abg. „Pfalz“, n. d. La Plata best., 19. Febr. Las Palmas pass.

n“ 20. Febr. v. Bremen in Montevideo eingetr.

, n. Australien best., 20. Febr. in Genua eingetr.

Wilhelm I11.“, v. New-York kommend, 20. Febr. Mrgs.

in Genua angek. „Coblenz“, n. Brasilien best., 20. Febr. in Lissabon angekommen.

22. Februar. (W. T. B.) Dampfer „Aller“ 21. Febr. Mrgs. Reise v. Neapel n. Malta fortgeseßt. i

Hamburg, 21. Februar. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- Linie. Dampfer „Francia“ is gestern îin St. Thomas an- gekommen, ;

London, 21. Februar. (W. T. B.) Union-Linie. Dampfer „Gaita“ ist auf der Auêreife am Sonnabend von S outhampton abgegangen, D. „Goorkha“ auf der Heimreise am Sonntag in Southampton angekommen. i

Castle-Linie. Dampfer ,Tintagel Castle" hat auf der Ausreise am Freitag die Canarischen Inseln passiert. D, „Dunottar Castle“ ist auf der Srl am Sonnabend verg Southawpton abgegangen. D. „G arth Castle*® ist auf dex gureile am Sonnabend în Delago a angekommen. D. „Av,

1 de Canarishen Inseln passick,.

dale Cale* ift auf der Ausreiï7 am Sounabend in Ko“ stadt angeko-amen. D. „Arundel C-.jtle“ hat auf der Veiw “¿eise gestern