1898 / 47 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Feb 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Wenn ih dem Herrn Abg. Broemel gegenüber neulih die Bitte ‘ausgesprochen habe, doch mit seinen Angaben ret vorsichtig zu sein, so habe ich dazu einen triftigen Grund gehabt. Er hob nämli hervor, im leyten Jahre seien 4 Morde wieder ungesühnt geblieben, weil es nit gelungen sei, die Thäter zu entdecken. Er knüpfte an seine vor- jährigen Ausführungen an, in denen er behauptet hatte, von 32 Morden seien 16 ungesühnt geblieben. Diese Zahlen find unzutreffend. Ich habe nicht recht verstehen können, ob Herr Abg. Broemel heute die rihtigen Zaÿlen genannt hat. (Zuruf des Abg. Broemel: 11!) Es sind 11. Im vorigen Jahre hatte der Abg. Broemel die Güte, zu sagen, es wären 16. Ih möchte außer- dem noch Hinzufügen, daß seit dem Jahre 1892 sämmtliche in dem Weichbilde Berlins erfolgten Morde entdeckt worden sind; diejenigen Mordfälle, welhe nicht entdeckt worden sind, haben si in den Vor- orten zugetragen. Aus diefem Umstande wird eine besondere Ver- anlassung zu entnehmen sein, gerade die Beziehungen der Vororte zu Berlin in kriminalifstisGer Hinsicht forgfältig zu erwägen.

Meine Herren, mit vielem, was Herr Abg. Broemel ausgeführt hat, kann ich mich im übrigen nur einverstanden erklären. Auch ih bin der Meinung, daß die Polizei ein größrres Gewicht darauf legen sollte, dem Publikum höflich entgegenzutreten und immer daran zu denken, daß es zu ihren wesentlihen Kufgaben au gehört, der Bevölkerung helfend und {chühend zur Seite zu stechen. Deswegen stimme ih auch vollständig mit Herrn Abg. Broemel darin überein, daß der betreffende Sußmann schr wohlgeihan haben würde, wenn er das ihm von dem Finder angebotene Armband angenommen und an die rihtige Stelle beföcdert hätte. J kann aber doch nicht zu- geben, daß das Urtheil, welhes von dem Herrn Abg. Broemel dahin ausgesprohen worden ist, unsere Schußleute wären nur f\{neidige Unteroffiziere und ließen alle fonstigen Rücksichten außer Acht, in dieser Allgemeinheit zutrifft. Es gicbt doch eine große Zahl von Beamten unter unserer Schußmannschaft, welche die Anforderungen, die Herr Abg. Broemel an die Shußmannschaft stellt, bereits jeßt in vollem Maße erfüllen, und ih möchte annehmen, daß die jeßt hervor- gefuHten und vorgetragenen gegentheiligen Fälle entschieden zu den Ausnahmen g?hören. Es bleibt indessen, wie ich gern anerïennen will, nah diefer Richturg hin noch vieles zu bessern.

Wenn Herr Abg. Broemel nun noch auf die Besoldungspver- hältnisse der Shußmannschaft und der Polizeibeamten im allgemeinen eingegangen ift, so kann id nur fagen, daß tai scine Ausführungen sehr sympathisch berührt haben. Jch bin der Meinung, daß man in dieser Beziehung untex allen Umstänten dazu kommen muß, die Einkommensverbältnisse der Polizeibeamten zu verbessern. Diese Frage unterliegt anderseits der Berathung der von mir {on häufig erwähnten Kommission, und ih zwe.fle nicht daran, daß wir mit unseren demnächstigen Vorschlägen auch bei dem Herrn Finanz- Minister auf Entgegenkommen zu rhnen haben werden. Dem An- trage des Herrn Abg. Broemel entspreWend, die Sache schon in diesem Etat zu regeln, wird nicht möglich sein. Denn die Er- wägungen, nach welwer Richturg hin man die Aenderungen eintreten lassen muß und in welcher Höhe, find noch nicht vollständig zum Ab- {luß gekommen.

Es hângt mit dieser Frage auch eine andere zusammen, nämlih eventuell einen anderen Modus des Aufrücckens einzuführen, und ih glaube, daß das hohe Haus gut thun wird, uns nah dieser Richtung hin nicht zu sehr zu drängen. Sie können die Ueberzeugung haben, daß ih meinerseits alles daran seßen werde, auch diefe Frage so schnell wie mögli zum Abschluß zu bringen. (Bravo !)

Abg. Dr. Arendt (fr. kons.): Es freut mi, daß das Televhon jeyt in den Berliner Polizeidienst eingeführt worden ist. Die Vor- orte Berlins müssen aber mit Berlin verbunden werden. Vielleicht wäre es möglich, ein einheitlihes Einwohnermeldeamt für Berlin und die Umgebung zu \chaffen und die Grenzen zwischen Berlin und den Vororten bei der Polizeiauffiht nicht allzu scharf zu ziehen. Die Kreuzungspunkte müßten doppelt besetzt werden, damit ein Shußmann für das Publikum abfömmlih ist. Die Zahl der Schußleute in SMPöneberg reiht ni®@t aus im Verhältniß zur GCinwohnerzahl. Jch habe vor der Pflichttzeue unserer Schußleute die größte Hochachtung, wir können stolz auf si: sein. Bei uns nimmt man fast immer Partei gegen die Schußleute ; ganz anders in London, da kann der Policeman jogar das Puélikum zur Unterstüßurg herbeirufen. Neben der Er- höhung des Einkommens der Schußleute müfsen au thre Wohnungs- verhältnisse verbessert werden. Die Schußleute müßten bei der Zivil- verforgung nit hinter andere frühere Unteroffiziere zurückgestellt werden. Die Gehaltsverhältnisse der Schußleute müssen einheitlih

eregelt, und das Einkommen der Wachtmeister nfuß erhöht werden. Hoffentlih werden wir im nâchsten Jahre {on einen bedeutenden (ritt vorwärts gekommen sein.

Geheimer Ober-Regierungê-Rath Dr. Lindig: Die telephonische Verbindung der Vororte mit Berlin ist in ver Kommission angeregt worden. Der Minister wird die Sache in Erwägung ziehen. Das gilt au von der Einrichtung eines einheitlißen Einwohner-Melde- amtes. In Ausnahmefäüen haben die Schußleute jeßt s{chcn die Pflicht, über die Grenze zu greifen, und in {weren Fällen müssen sie auch ihre Posten verlassen. An besonders belebten Stellen könnte vielleicht ein Doppelposten, gewissermaßen ein ambulanter Posten guter sein. Die Wohnungsfrage wird von uns sehr eingehend geprüft.

Abg. Broemel: Eine Pflidt des Publikums, den S&ußleuten zu Hilfe zu kommen, testeht auch bei uns. Die-Verdienste unserer Swhußleute habe ih nit herabseßen wellen, ih erkenne die Schwiertg- keit ibrer Aufgabe an. Ih habe nur gewünscht, daß manche Schuß- leute sih weniger als Unteroffiziere fühlten als bisher. Möge die gute Absicht des Ministers dies verwirklichen.

Abg. Groth (nl.) will gegen die Einführung der Königlichen Polizei ta Kiel niht Widerspru) erheben, wünscht aber, daß man namentli auf den Sceverkehr bei der Auswahl der Beamten Rücksicht nehme. Die ia den Staatédienst übernommenen Konmmunal- beamten müßten in ihren Gehältern nit \{lechter behaxdelt werden als vordem. : s

Das Kapitel wird bewilligt.

__ Bei dem Kapitel „Polizeiverwaltung in den Pro- vinzen“ bemerkt

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Lind ig auf eine Anfrage des Abg. Groth (nl.), daß auf die Anstellung geeigneten Personals bei der Polizei Bedacht genommen werden foll. Die Uebernahme der Kommunalbeamten sei von vornherein mit Wohlwollen behandelt worden. Der Minister habe sich bereit erklärt, etroa 59 dieser Beamten zu übernehmen und ihr Kommunaldienftalter in. Nechnung zu stellen, sodaß sie niht \{lechter gestellt würden als bisher.

Abg. Knebel (nl.). wünsht eine Erhöhung der Gehaltsbezüge der Wachtmeister, die als Borgesetzté bisweilen sPlecter gestellt seten als die untergebenen Schvhleute, oder ihre Einreißung in die Klasse der Subalternbeamten. Bei der räumlichen Ausdehnung der größeren ee empfehle es si, auch dort berittene Shußzleute auf- zustellen. h

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Lindig: Die erfte Frage unterliegt der Erwägung. Die Einführung berittener Schußleute in Köln bat der Minister ins Auge gefaßt, und er kot, {hon im nächsten Jahre dazu übergehen zu können.

Abg. Herold (Zentr.) weist auf die Wichtigkeit der amtlichen O namentlich für die Militärverwaltung, hin. Leiter ei es der Militärverwaltung nur zum theil gelungen, ihr Getreide direkt vom Produzenten zu kaufen. Die Era müsse darauf hin- wirken, daß nur aus berufenen Fa@männern, Mitaliedern der Lande wirthschaftèkammern oder der landwirthshaftlihen Vereine die Markt- Tommissionen gebildet würden. Die Gemeindevorsteher sollten mit der Sache nichts zu thun haben.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Kruse: Die Markipreise A festzustellen, ift {on lange unser Bestreben. Es wird ers wogen, ob die Bildung der Marktklommission nit scitens des Staats erfolgen und den Gemeindevorstehern abgenomrnen werden kann. Diese find zunächst angewiesen worden, die Vorschläge der Landwirth\chafts- tammern zu berücksichtigen.

Abg. Gothein (fr. Vga.): Die Getreidemärkte gehören doch den Städten, und diese haben jedenfalls Anspruch auf die Bildung der Kommission. Fn Breslau hat man freiwillig auch Landwirthe herangezogen. Jett wird den Gemeinden oktroyiert, au Mitglieder der Landwirthschaftskammer aufzunehmen. Das is ein Eingriff in diz fslädtischen Rechte. Es ift vorgekommen, daß eine Landwirth- scaftskammer Mitglieder in die Nottierunaskommission entsandt hat, welche die früheren Notierungen beftig angegriffen haben. Ih möchte deshalh den Minister bitten, dafür zu sorgen, daß die Einigkeit der Kommissionen und die Getreidemärkte nicht gestört werden.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Kruse: Zufständig sind in dieser Frage der Landwirthschafts-Minister und der Handels-Minister. Schwi-rigkesiten, wie sie der Vorredner erwähnt hat, find uns niht bekannt geworden.

Abg Herold: Der Staat muß #sich în erster Linie um die Preisnotierung kümmern, damit er ein rihtiges Bild gewinnt.

Abg. GBothein: Unsere Komnission in Breslau hat früber siets unparteiisch notiert. Worauf gründet der Minister fein Recht, einfa in die Marktkommissionen der Städte fremde Delegirte ein- treten zu lassen? Das Landwirthschaftskammer- Gesey giebt ibm dazu noch kein Ret. Es lieat immer noch die Gefahr vor, daß der wih- tigste Getreidemarkt Schlesiens, nämlih der in Breölau, gefährdet wird, wenn Leute in die Kommission kommen, welche die früheren Preisnotierungen verdächtigt haben und mit denen die anderen Mit- glieder der Kommission nicht zusammen arbeiten können.

Abg. Reichardt (nl1.) empfiehlt, den Bureau-Assiftenten, die in eine andere Stadt versezt werden, Umzugskosten zu gewähren.

Gebeimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Lindig: Umzugskosten können nit gewährt werden, wohl aber Unterstüßungen im Falle der

Bedürftigkett.

Abg. Broemel bemerkt, daß in Stettin im Jahre 1896 die

Schubßleute nicht ausgereicht hätten. Juafolge dessea seien bei Zapfen-

streichen an vielen Stellen Ausschreitungen vorgekommen. Bei der Zunahme der Bevölkerung sei mit der bitherigen Zahl der Schußleute dort niht auszukommen.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Lindig: Wir müssen in dieser Beziehung ein gewisses normales Verhältniß herbeiführen. Es giebt andere Städte, die noch ungünstiger vdastehen als Stettin. Der Minister wird die Sache vecfolgen und eventuell Abhilfe hafen.

Das Kapitel wird bewilligt.

Bei dem Kapitel „Polizeidistrikts-Kommissare in der Provinz Posen“ wünscht

Abg. Baensch-Schmidtlein (fr. kons.) eine Erb öhung des Dienstaversums für die Kommissare, die durch das Halten von Pferden u. \. w. stark belastet seien und 1395 # aus ihrem eigenen Gehait zuseßen müßten. Vielleicht könne man ihnen auch einen Bezirksfekretär auf Staatskosten beigebèn, der sie vertreten könnte.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Lindig: Auch wir haben die Dienstaufroandtentshädigung der Kommissare für unzureichcnd ge- halten und deshalb einen höheren Betrag in den Etat eingestellt. Bei der Bertheilung des Aversums fol nit \chematisch, fondern unter Berücksihtigung der lokalen Verhältnisse verfabren werden. Den Kommissaren einen besondereu Sekretär beizugeben, ist doch be- dentlih, weil dann noch mehr ges{rieben werden würde als bisher.

Atg von Staudy (kons.) tritt den Wünschen des Abg. Baensch bei. Das Institut der Distrikis-Kommissare habe sich sehr gut be- währt; wenn es aber so bleiben folle, aehöre auch ein angemessenes Gehalt dazu. Die Bezirke dieser Kommissare seien zu groß.

Minister des Jnnern Freiherr von der Recke:

Meine Herren! JIch freue mi sehr über die Anerkennung, die der Herr Vorredner dem Institut der Distrikts-Kommissare hat zu theil werden lassen. Auch ih habe die Empfindung, daß diescs Institut in den leßten Jahren sih sehr gehoben hat. Die Königliche Staats- regierung ift sich der Verpflichtung voll bewußt, dieje Beamten, die es wahrlich niht leiht haben, auch entsprehend zu dotieren, sodaß sie wenigstens der gewöhnlihen Sorgen des Lebens enthoben sind. Ich freue mich, auch darin mich in Uebereinstimmung mit dem Herrn Vorredner zu befinden. Wir betrachien die diesmal in den Etat eingestellte Summe auch nur als einen ersten Schritt zur Aufbesserung der Einkommensverhältnisse. (Bravo! rets.)

Ich bin ferner auch der Meinung des Herrn Abg. von Staudy, daß wir in unseren Bestrebungen, die großen Distrikt8-Kommissartate zu theiler, noch weiter gehen müssen, als es bisher möglich gewesen ist. Ich glaube, daß die Zahl, die in der bekannten Kabinettordre als Normalzahl angegeben ist, 6 bis 8000, eher zu hoch als zu niedrig gegriffen ist, angesichts der kolofsalen Zunahme der Geschäfte, die in- @ zwishen auch) für die Distrikts-Kommissarien eingetreten ift. Jh werde es mir angelegen sein laffen, jährlich mit Theilungsanträgen zu kommen, um zunächst wenigstens die Distrikts, Kommissariate, welche weit über 8000 Einwohner hinau®egehen, zu ertlasten.

Meine Herren, es is dann hier ncch die Frage der Zuordnung eines staatlicen Sekretärs angeregt worden. Ih möchte bitten, hiervon zunächst abzusehen. Eine derartige Maßregel würde die Kosten ganz bedeutend vermehren, uyd ich glaube, es ist au ridtiger, daß wir zunächst die Stellung des Distrikte-Kommissarius in der vorhin \schon angedeuteten Weise bessern. Jch meine auch, man könnte eine gewisse Abhilfe des Uebel- standes, daß häufig Distriktseingesessene ihren Distrikts. Kommissarius nit zu Hause treffen, auch {hon auf anderem Wege schaffen. Es müßte von Aufsihtswegen dahin gewirkt werden, daß der Distrikts- Kommissarius von vornherein gewisse Tage bekannt macht, an denen er mit Sicherheit zu sprechen ift.

Abg. Seer (nl.) ist erfreut über die Gehaltsaufbesserung - der Distriklts-Kommissare, wünscht aber au cine Erhöhung der Dienstauf- wandêents{ädigung.

Bei dem Kapitel „Landgendarmerie“ beantragen die Abgg. Dr. Friedberg (nil.) und Schreiber (fr. kon}.), die Regterung zu ersuchen, thunlichst noch in diésem Jahre dur cinen Nachtrag zum Staatshaushalts-Etat eine Gehaltsauf- besserung für die Landgendarmen herbeizuführen.

Abg. Broemel beantragt dasselbe auh für die Schuy- männer in Berlin und in den Provinzen.

Die Abgg. von Arnim (kons.) und Genossen beantragen, die Regierung zu ersuchen, eine Erhöhung der Dienstaufwands- S igung für die Lanogendarmen vom nächsten Etatsjahr ab einzuführen.

Abg. von Pappenheim (kons.) beantragt, zu dem Titel- „12 Brigadiers mit je 6000 bis 8000 , im Durchschnitt 7000 4“ hinzuzufügen: „und zwar a. 6 Brigadiers in den

Gehaltsklassen von 8000 und 7300 4 mit der Charge eines Stabsoffiziers als Regiments-Kommandeur, Þþ. 6 Brigadiers in den Gehaltsklassen von 6700 und 6000 / mit der Charge eines Stabsoffiziers als Bataillons-Kommandeu1““.

Atg. von Pappenheim begründet feinen I damit, daß eine soihe Klarfielung für die Bemessung des Ruhegehalts der pensionierten Brigadiers nothwendig sei.

__ Abg. Shreiber begründet seinen Antrag mit dem Hinweis auf die Nothwendigkeit, s das Amt des Gendarmen gehoben werde, weil sonst die Unteroffiziere sich anderen Verwaltungen zuwendeten, und daß an die Qualität und Gefezeskenntniß der Gendarmen jeßt höhere Anforderungen geftellt würden als früher. Er könne auf seinen An- trag verzichten, wenn die Regierung versichere, daß die Gehaltserhöhung im nächsten Jahre erfolgen solle.

Abg. Schilling (kons) glaubt, daß mit dem Antrag von Arnim den Gendarmen schneller geholfen werden könne; denn eine Gebaltserhöhung könne nur gleichzeitig mit einer solhen für andere Beamtenkategorien ftatifinden, die Crhöhung der Dienstaufwands- entischädigung kônne jedoch {on vom nächsten Jahre ab eintreten. Eine Erhöhung von 100 „6 würde den Bedürfnissen genügen, es dürfe aber dabei eia Unterschied zwischen berittenen und Fußgendarmen gemacht werden.

Geheimer Regierungs-Rath von Holleuffer erklärt, daß gegen den Antrag von Pappenheim keine Bedenken vorlägen und daß im nächsten Jahre dem Hause eine Vorlage zugehen werde zur Beseitigung der Ungleichheiten und Hârtea in den Gehältern der Unterbeamten ; dazu würden dann au die Gendarmen gehören. Gin Mangel an Gendarmen mache sih immer mehr fühlbar, im Anfang dieses Jahres seien zwölf Vakanzen Me Eine Verbesserung der Stellung der Gendarmen werde daber eifriast erwogen; au) die Gewährung einer ähnliten Prämie wie der Unteroffiziersprämie sei in Betracht gezogen

Abg. von Niepenbausen (Tonf.) macht darauf aufmerksam, daß der Minister schon im März 1896 eine Aufbefserung für die Gendarmen versprochen habe. Es müsse endlich ein s{nelleres Tempo hierin ein- geihlagen werden. Die Gendarmen hätten eine gazz exceptionelle Stellung, sie seien sozufagen von Mitternaht bis Mitrernacht im Dienst und müßten deshalb bei der Gehalttaufbesserung der Unter- beamten vorweg genommen werden,

Abg. Broemel s{lägt vor, im Antrage von Arnim hinter dem Worte „Lanbgendarmen“* einzuschieben die Worte: „sowie der Schutz- männer in Berlin und in den Provinzen*. i: j

_ Geheimer Ober-Finanz-Nath Belian erklärt, daß das Finanz- Ministerium an der Verzögerung der Gehaltgaufbesserung für die Gendarmen nicht {uld sei.

Die Abgg. Schilling und Schreiber einigen sih zu dem gemeinsamen Antrage, die Regierung zu ersuchen, eine Verbesserung der Bezüge der Landgendarmen sowie der Schuß- männer in Berlin und in den Provinzen: vom nächsten Etats- jahre ab herbeizuführen.

Abz. Broemel seßt die Gehalteverhältnisse der Gendarmen und der Shußmänner näber auseinander und betont namentli, daß das Anfangsgebalt der Schußleute in den Provinzen ebenso hoch sein müsse wie in Berlin.

Minister des Jnnern Freiherr von der Necke:

Meine Herren! Ich habe {on öfter Gelegenheit gehabt, meiner Ueberzeugung Ausdruck zu geben von der Vortrefflicßkeit des foeben ja auch hier aus dem Hause zu meiner Freude gerühmten Gendarmerie- Korps, aber au von der Nothwendigkeit, dasselbe dur entsprechende Dotierung vor den Sorgen des Lebens, aber auch vor den heran- tretenden Anfehtungen zu {üßen. Meine Empfindungen für dieses Korps find inzwischen keine anderen und keine fälteren geworden. Ich habe mich deswegen auch bemüht, den Verhandlungen wegen Ver- besserung der Gendarmenbezüge weiteren Fortgang zu geben. Es is Fhnen foecben, meine Herren, avs tem Munde meines Herrn Kom- missarius mitgetheilt worden, daß die Königliche Regierung die feste Absit hat, Ihnen in der nächsten Sessicn eine Vorlage zu machen wegen Ausgleichung und Verbesserung der Gehälter der Unterbeamten, und Sie können fest überzzugt sein, daß Sie in dieser Vorlage auch Vorschläge binsihtliÞch der Gendarmen und Pelizeibcamten finden werden. Die von dem Herrn Abg. Broemel gemachten Anregungen hinsichtlih des Anfangsgehalts und der fonfligen Dotierung der Schuyz- männer werden dabei ebenfalls in Erwägung gezogen werden.

Abg. Hausmann (nl.) meint, daß mindestens s{chon eine Er- höhung des Wohnung®geldzuschusses hätte erfolgen müssen. Dann wäre auch ein Mangel an Bewerbern niht eingetreten, wenn man rehtzeitig eine Aufbesserung der Bezüge vorgenommen hätte. Von Gendarmerieshulen habe man sich nih1s versprochen, es müßten aber Vorträge über SVesetze 2c. für die Gendarmen gehalten werden, da sie oft, z. V. in Hannover, kein Justruktionsmaterial erhielten. Den Relikten müsse ein rechtlicer Anspruch auf Unterstüßung gegeben werden.

Minister des Junern Freiherr von der Nee:

Ih wollte mir nur noch einige wenige Bemerkungen zu den Ausführungen des Herrn Abg. Hauêmann gestatten. Es liegt mir natürlich vollständig fern, irgend welhe Zweifel in die Nichtigkeit der Ausführungen zu seßen, die er eben ge- macht hat. binsihtlich der Instruktion der Gendarmen; aber id muß doch sagen, daß mich diese Ausführungea einiger- maßen in Erstaunen gesezt haben... Jn denjenigen Bezirken, in denen ih früher tie Chre gehabt habe zu fungieren, hatte jeder Gendarm das zu seiner Instruktion erforderliße Material, also die Gesetze, die Polizeiverordnungen und was er sonst zu seinen Amts- verrichtungen noch braut. Wenn in der Provinz Hannover das nicht der Fall sein sollte, so würde es allerdings auf das \{leunigste nahgeholt werden müssen.

Die Erklärung, die der Herr Präsident foeben von der Staats- regierung gefordert hat, fann ich, was mich betrifft, nur in zu- stimmendem Sinue abgeben. Ich habe meinerseits gegen eine Ver- handlung der Resolution gleih im Plenum nichts einzuwenden.

Abg. Baënsh-Schmidtlein empfiehlt die Gewährung von

Theuerungszulagen an die Gendarmen im \hlefischen Ueberswem- mungsgebiet und die Gewährung einer Zivilkleidung für die Sommer- fowmmandierung der Gendarmen in den s{lesischen (Sebirgsgegenden, wo sie oft auf Tausende von Metern an der Uniform zu exfennen seien, sodaß si ein Verbrecher leiht über die Grenze flüchten könne. Ferncx bitte er, auch Ober-Wa@Wtmeister aus' der Fußgendaumerie zu entnehmen, den berittenen Gendarmen Stallservis zu gewähren und den übrigen Gendarmen Fahrräder zu geben. _ Geheimer Regierungs-Rath von Holleusfer erwidert, daß die Stellenzulagen keine Theuerungszulagen sein sollen ; sonst könne es sehr gut vorfommen, daß ein Gendarm im Kreise Hirschberg eine Stellenzulage erhalte, ein anderer nicht. Die Frage des Stallservis sei jedenfalls niht sehr dringend. Fußgendarmen zu Ober-Wachtmeistern zu befördern, sei schwierig, weil die Ober-Wachtmeister auch den kavalleristishén Theil des Dienstes versehen müßten. Caen seten {on Versuche damit gemacht worden, ebenso mit der Einführung des Fahrrades, das gewährt werden könne, wenn keine Beeinträchtigung des Dienstes dadurch herbeigeführt werde.

Der Antrag Schilling - Schreiber wird einstimmig an- genommen; auch der Antrag von Pappenheim gelangt zur

Annahme. Das Kapitel sowie der Rest - des Etats des Ministeriums des Jnnern werden bewillgt.

Schluß 38, Uhr. Nächste Sißung Mittwoch 11 Uhr. (Antrag Herold, betreffend die Uebernahme der Kosten der thierärztlihen Untersuhungen auf die Staatskasse; Anerben- rechtsgeseß für Westfalen ; Petitionen.) :

Handel und Gewerbe,

Täglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. | An der Ruhr sind ain 22. d. M. gestellt 12945, nicht recht- zeitig geftellt ketne Wagen. i In Oberschlesien sind am 22. d. M. gestellt 4903, nit recht- ¿eitig gestellt keine Wagen.

NaGwm et! ün

über verlangte und gestellte Wagen für die in den Eisen-

bahn-Direktionsbezirken Magdeburg, Halle und Erfurt belegenen S Uan aruUReA,

Am 1. Februar 1898 wurden verlangt 2368, gestellt 2356 Wagen zu 10 t, am 2. Februar verlangt 2240, gestellt 2229, am 3. Februar ver- langt 2350, gestellt 2350, am 4. Februar verlangt 2285, gestellt 2285, am 5. Februar verlangt 2434, gestellt 2434, am 6. Februar ver- langt 54, gestellt 54, am 7. Februar verlangt 2494, gestellt 2494, am 8. Februar verlangt -2580, gestellt 2579, am 9. Februar verlangt 2411, geftellt 2411, am 10. Februar verlangt 2336, geftelit 2336, am 11. Februar verlavat 2319, gestellt 2319, am 12. Februar verlangt 2477, gestellt 2477, am 13. Februar verlangt 79, gestellt 79, am 14. Februar verlangt 2458, gestellt 2457, am 15. Februar ver- langt 2359, gestellt 2351 Wagen; im Ganzen wurden vom 1. bis 15. Februar verlangt 31 244, geftellt 31211 Wagen zu 10 t.

Der Gekeiwme Kommerzien-Nath und Königlich greßbritan- nishe General-Konjul Jul. Leop. Schwabach, ältester Chef des biesigen Vankhauses S. Bleichröder, ijt heute Vormittag, wie „W, T. B.“ meldet, in Berlin infolge eines Schlaganfalls plêplich gestorben.

Die beutige Generalver®!ammlurg ter Berliner Hagel" Assecuranz-Geselischaft von 1832 genehmigte die 66. Jahres- re{hnung nebst Bilayz und setzte die Dividende für 1897 auf 75 für die Aktie fest.

In der gestrigen Aufsihtsrathésißung der Stettiner Chamotte-Fabrik Aktiengesellsha{t vormals Didier wurde beschlossen, der am 25 März stattfindenden Generalversamm- lung nach reihlichen Abschreibungen eine Dividende von 20 9/9 vorzu- schlagen; für 1896 wurde ein Gewinn von 17 9% vertheilt.

In der Sitzung des Auffichtsraths der Chemnigter Aktien- färberei und Appretur- Anstalt vorm. Heinrih Körner vom 22. Febrnar d. J. wurde die Dividende auf 1% für das Geschäftsjahr 1897 festgestellt ; im Vorjahre wurde 1 9/9 Gewinn ver- theilt. Die Generalversammlung soll am 19. April \tattfinden.

Der Verwaltunz8rath ver Banca commoerciale italiana besdloß, wie aus Mailand gemeldet wird, der am 24. März statifindenden Generalversammlung die Vertheilung ciner Dividente von 7 9/5 für das NechGnurgtjahr 1897 vorzuschlacen

Die neue chinesische Anleibe im Betrage von 16 Mil- lionen Pfund Sterling, welck@e zur Zabluna der letzten an Japan schuldigen Rate der Kriegéts{huld dienen soll, wird gemeinschaftlich von der Honkong and Shangÿai Banking Corporation und der Deutsch- Asiatischen Bank übernommen.

__ Königsberg, 22. Februar. (W. T. B.) Getreidemarkt, Leizen behauptet. Roggen steigend, pr. 2600 Pfd. Zollgewißt 134,59. Gerite unverändert. Haier Letavptet, do. loko pr. 2060 Pfd. Zoligeroicht 140. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 134,00. Spiritus pr. 100 . Liter 100 9/% Toko 42,00, do. pr. Februar 41,00 do. pr. Mai 41,50.

Dan zig, 22. Februer. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen !oto unverändert. Umfatz 200 t, do. inländ, hochbunt und wei 180—198, do. tnläânb. bellbunt 185,00, do. Trans. bochbunt und wei} 153— 160, do. bellbunt 148—150, do. Termin zum freien Verkehr pr. Piârz —,—, do. LTranfit pr. März —,—, Megulierungsps-is zum freiea Verkehr —,—. PRoggen loko höher, inländ. 134,00, do. ruifischer und polnisGer zum Transit 105,00, bo. Termin pr. März —,—, do, Termin Transit pr. März —,—, do. NRegu- Tierung8preis zum freien Verkehr —. Gerfte, große (660—700 g) 139,00. Gerste, kleine (625—660 g) 116,00. Hafer, inländischer 13600. Erbsen, inländis&e 126,00. Spiritus oko kontingentiert 62,60, nicht fontingenitert 42,85.

Stettin, 22. Februar. (W. T. B.) Spiritus loko 43,56 bez.

Breblau, 22, Februar. (W. T. B.) S@&luß-Kurse. Sckchlej. bt % L-Psdbr. Litt. A. 100,45, Breslauer Diskontotank 121,60, Breslauer Wechslerbank 107 90, Schlesischer "Bankverein 143,00, E*reslauer Spritfabrik 149,75. Donnersmarck 153,50, FKattowtter 178,25, Oberschles. Eis. 10400, Caro Hegenscheidt Akt. 122,50, Dberschkles. Ko?s 167,50, Oreri&l. P.-Z. 15925, Opp. Zemert 164,90, Giesel Zem. 154 60, L.-Ind. Kramfta 151,50, S@les. Zement 213/25, Sdblet. Zinkh.-8. 220 50, Laurahütte 182,50, Bres]. Oelfabr. 98/00, Kolt-Dtiligat. 102,0, Niederschles. elektr. und Kleinhahn- gejelsbaft 136,00.

Produktenmarkt. Spiritus r. 100 1 1009/9 erkl. 50 M

Berbrauchscbgaben pr. Februar 62,00 Gd., do. 70 # VBerbrau@é- azgaben pr. Februar 41,50 Gd, __ Magdeburg, 22. Februar. (W. L. B) Zuckerbert ch1. Kornzucker extl. 88 //¿ Menvement 10,15——10,374. Nachprodukte erl. 79 % Nendement 7,590—7,95 Ruhiger. Brotraffinade 1 23,25 Brotraffinade II 23,00. Gem. Raffinade mit Faß 23,12¿—23,50 Gem. Melis 1 mit Faß 22,75. Ruhiz. Robzucker 1. Pro- dukt Tranfito f. a. B. Hambuxg pxr. Februar 9,35 Gd., 9,40 Br., pr. Mörz 9,30 bez., 9,324 Br.. pr. April 9,374 Gd., 9,40 Br., vr. Mai 9,47è bez., 9,50 Br., pr. Oftober-VDezember 9,474 Gd., 9,524 Br. Sw{hwäger.

Frantfuxrt a. M., 22. Februar. (W. T. B.) Schluß-Kurfe Lind. Wechs, 20,432, Pariser do. 86,875, Wiener do. 170.00 8 */o RNeichs-A. 97,49, Unif. Egypter 109,20, Italiener 94,20, 3 9/6 port.

Anleibe 21,30, 5 % amort. Rum. 101,20, 4 % russishe Konf,

103,70, 49% Ruf. 1894 68,10, 4 °%/% Spanier 61,30, Darm» itädter 158,10, Deutsche Genofienschasts-Bank 118,90, Diskonto: Kommandit 203,10, Dresdner Bank 163,40, Mitteld. Kredit. 121,10 Nationalb. f. D. 155,30, Oesterr. Kreditakt. 3087, Oest.-Ung. Ban 791,00, Reichsbank 158,50, Allgem. Glektrizität 281,30, Schudert 263,90, Bochum. Gußft. 197,09, Dertm. Union —,— Dacpenis Bergw. 176,90, Hibernia 190,03, Lauraßütte 182,90, We teregels 196,50, Höchster Farbwerke 43400, Privatdiskont 2.

Effekten-Sozietät. (Sch{luß.) Oesterr. Kredit-Aktien 3084, Franz. —, Lomb. —, Ung. Goldr. 103,90, Gotthardb. 147,89, Deutsche Ban? 208,40, Diskonto-Komm. 203,40, Dresdner Bank —,—, Berl. Pandelsgef. 172,00, BoBumer Guyft. 198,20, Gelsenkirwen —,—, Tarvener 177,10, Hibernia —,—, Laurahütte —,—, Portugiesen 21,30, ShweizerisWe Kentralb, 138,40, do. Nordostbahn 103,10, cko. Union 76,00, Ital. Móridionaux —,—, Schweiz. Simplonb, 84 60, 69/9 Merikaner 97,60, Italiener 94,30, Schudckert 264,70, Heitos 192,80 Kllg. Elektr. —,—, Nationalbank 156 00, Türken 35,45.

Köln, 22, Februar. (W. T. B.) Feiertag.

Dresden, 22. Februar. (W. T. B.) 32/06 Sächs. Rente 26,00, 3t %0 do. Staatsanï. 101,00, Dresd. Stadtanl. v 93 101,10, Allg. deutsche Kreditbk. 210,00, Dresd. Kreditanft. 137,75, Dresdner Bank 162,00, Dresdner Bankverein 126,00, Leipziger Bank 201,00, Sätf. Bonk 130,25, Deutsche Straßenb. 179,75, Dresd. Straßenbahn 228,00, Sähs.-Böhm. Dampsshiffahrts-Ges. 293,00, Dresdner Bau- aelellid. 243,75. :

Letpzig, 22. Februar. (W. T. B) S#{luß - Kurse. 3 9%%o Sächsische Rente 95,90, 34% do. Anleibe 101,00, Zeitzer Paratfin- and Solaröl-Fabrik 117,50, Mansfelder Kuxe 1017, Letpziger Kredit- anstalt-Aktien 210,25, Kredit- und Sparbank zu Leipzig 121,75 LSeipziger Bankaktien 201,00, Leipziger Hypothekenbank 153,50, Sächsische Bankaktien 130,00, Sächfische Boden-Kreditanftalt 133,00, teipziger Baumwollspinnerzi-Aktien 175,75, Leipziger Kammcarn- iptnneret-Aktien 182,00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 196 00, Altenburger Aktienbrauerei 242,00, Zuderraffinerie Halle-Aktien 117,00, Große Leipziger Straßenbahn 232,50, Leivziger Elektrische Siraßenbahn 152,50, Thürinatsche Gasgesellshafts-Aktien 230,00, Deutsche Spiten- fabrik 240,00, Seivziger Gleftrizitätewerte 129,50, Gächsishe Woll- garnfabrik vorm. Tittel u. Krüger 147,29.

FKammzug- Terminhandel. La Plata, Srundmuster B. per Februar #, vr. März 3,40 4, pr. April 3,40 46, pr. Mai 3,395 4, pr. Juni 3,327 46, pr. Juli 3,327 46, px. Auauft 3,30 , pr. September 3,30 46, pr. Oktober 3,30 „46, yr. November 3,30 44, s v 3,30 #4, pr. Januar 3,30 «6 Umfaÿyz: 10 060. Tendenz:

uhig.

#remen, 22. Februac. (W. T. B.) Bôöcsen - SHlußbericht, Raffntertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Betroleums- Börse.) Loko 5,00 Br. Schmalz, Sehr fest. Wilcox 29 „s, Armour f\bield 29 H, Cudahy 30 ÂZ, Choice Grocerr 30 ., Wöite label 30 §& Spe. Fest. Skbort clear middl. loko 29} 4. Neis fest. Kaffee ruhig. Baumwolle. Ruhig. üpland middl. loto 313 4.

Kurse des Effekten-Matler-Vereins. 509% Norddeutsche Wolikämmerei und Kammgarnsptinneret-Aktien 165 Gd., 52/0 Nordd. Liovd-Aftien 1128 bez, Bremer Wollkämmerei 299 bez.

Hamburg, 22. Februar. (W. T. B.) Sc@luß-Furse. Hamb. Kommerzb. 142,00, Bras. Bk. f. D. 165,40, Lübeck-Büchen 171 00, L.-G. Guano-W. 71,50, Privatdisk. 23, Hamb. Patketf. 115,45 ordd, Lloyd 113,00, Truft Dynam. 168,35, 39/6 Hamb. Staatsani. 95,50, 349% do. Stoatsr, 107,40 Vereinsb. 163,25, Hamb. Wechsler- tank 133 00. Goid in Barren pr. Kilogr. 2788 Br., 2784 Sd., Silber in Barcen pr. Kilogr. 75,75 Br., 75,25 Gd. Wechselnotterungen : Condon lang 3 Monate 20,31 Br., 20,27 Gd., 20,29 bez.,, London furz 20,4564 Br., 20,414 Gd., 20,44 be:., London Sicht 20,474 Br., 20,43} Gd., 20,45} bez., Amsterdam 3 Monate 168,30 Br., 167,90 Gd., 168,20 bez., Oest. u. Ungar. Bkp1. 3 Monate 168,40 Br., 167,90 Gd., 168,30 bez, Paris Sicht 81,06 Br., 80,75 Gd., 80,94 bez, St. Petersburg 3 Monate 214,60 Br., 214,10 Gd., 214.50 bez.,, New-York Sicht 4,213 Br., 4,194 Gd., 4,21 bez., do. §80 Tage SiŸt 4,19 Br., 4,16 Gd., 4,174 bez.

Getreidemarkt. Weizen loko ruhiger, holfteinisher loïo 182—194. Roggen ruhiger, medcklenburger loko 149—150, cuftisher loko fest, 111. Mais —. Hafer behauptet. Gerste fest. Rüböl rubig, loko 53. Spiritus fes, per Februar 223, pr. Februar-Vèärz 224, pr. März-April 213, pr. April-Mai 212, Kaffee ruhig, Umsaß 2500 Sal, Petroleum fes, Standard white loco 4,90 Br.

Kaffee. (Nohmittagsberi(t.) Good average Santos pr. März 204, pr. Mai 303, pr. Septbr. 314, per Dezember 32. Zudkermarkt. (Shlußbericht.) RNüben-Rohzucker 1. Produkt Basis #8 9/9 MRendement neue Usance frei an Bord Hamburg ver Februar 9,30, pr. März 9,30, vr. April ‘9,40, pr. Mai 9,474, pr. Juli 9,623, pr. Oktober 9,47F. Stetig.

Wien, 22, Februar. (W. T. B) SMluß-Kurse, Oesterr, 44/5 9/0 Papierrente 102,60, Oesterr. Silberrente 102,50, Oesterr. Soldrente 122,90, Oesterr. Kronenrente 102,80, Ungar. Goldrente 22,20, do. Kron.-A. 99,50, Oefterr. 60er Looje 143,75, Länderbank 217,00, Defterr. Kredit 363,75, Hntonbank 301,00, Ungar. Kreditb. 881,50, Wiener Bankverein 264,59, Böhmische Nordbahn 262,00, WBuschtießrader 570,03, Elbethalbahn 261,50, Ferd. Nordb. 3455, Defterr. Staatsvabn 337,00, Lemb.-Gzern. 291,00, Lombarden 79.75, Nordweftbaÿn 249,50, Pardubiger 211,00, Alp.-Montan 150,50 Amsterdam 99,55, Deutsche Plätze 58,77}, Londoner Wesel 120,15, Pariser Wechsel 47,55, Napoleons 9,534, Marknoten 58,774, Liufi. Banknoten 1,274, Brüxer 285,00, Tramway 515,00,

Getreidemarkt. Weizen pr. Frühjahr 11,94 Gd,, 11,95 Br., pr. Mai-Juni Gd., Br. Roggen pr. Frühjahr 8,95 Gd., 896 Br., pr. Mat-eJuni Gd.,, Br. Mais pc. Mai-Juni 5,64 Gd., 5,66 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,87 GSd., 6,89 Br.

23. Februar, Bormittags 10 Uhr 50 Vêéinuten. (W. T. B.) Fest. Ungar. Kredit-Aktien 383,00, Oest. Kredit-Aktien 364.40, Franzosen 337,50, Lombarden 80,25, Glbrthalbahn 261,75, Deftcre reihis&e Papierrente 102,55, 4 9% ungarisGWe Soldrente 122,25, DefterreihtsYe Kronen-Anlethe —,—, Ungarische Kronen-Anl. 99,50, Marknoten 58,76, Baukverein 265,75, Länderbank 217,50, Bufh- tiebrader Litt, B, - Aki. —,—, Türk. Loose 58,50, Brüxer 286 00

Wiener Tramway 516,00, Nlpine Montan 150,75, Taback@kaktien —,—. :

Budapest, 22. Februar. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko ruhig, pr. Frühjahr 12,07 Gd., 12,09 Br., pr. Seytember 9,35 Gd., 9,36 Br. Roggen pr. Frühjahr 8,70 Gd,, 8,72 Br. er pr. Frühjahr 6,50 Gd., 6,52 Br. ais pr. Mats Funt 5,35 Gd., 5,36 Br. Kohlraps loko —,— Gd., —,— Br.

London, 22. Februar. (W. T. B.) (S@luß-Kurse.) Engl. 229/90 Konf, 1123, Preuß. 329/60 Kons. —, Jtal. 5 9/9 Rente 933. 49/6 83er Nuff. 2. S. 104, Konvert. Türk. 223, 49% Spyanter 604, 349% Ggypter 1044, 49/6 unif. do. 108}, 4} 9% Trib.-Anl. 110, 69%/% konf. Verx. 987, Neue 93er Mex. 98, Ottcmanbank 12}, De Beers neus 30, Rio Tinto neue 288, 34?/ Rupees 638, 69 fund. Arg. A. 908, 5% Arg. Goldanl. 91}, 44% äuß. Arg. 68, 3% Neichs-Anl, 962, Brafil. 89er Anl. 604, Plagdisk. 23, Silber 254, 5% Ghineïen 1914. Wechselnotierungen: Deutshe Pläße 20,62, Wien 12,16, Pa 25,42, St. Petersburg 291/16.

Fn die Bank floffen 104 900 Pfd. Sterl.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

96% Javazucker 103 stetig. Nüben-Rohzucker loïo 95/16 stetig. Chile-Kuvfer 4911/16, pr. 3 Monat 50,

Liverpool, 22. Februar. (W, T. B) Baumwolle. Umsa 10000 B., davon für Spekalation und Export 500 B, Fester. Vetvdl. amerikan. Lieferungen: Stetig, Februar-März 32/64 321/64 Verkäuferpreis, März-April 32/64—3N/e4 do., April-Mat 32/e4— 32/4 Käuferpreis, Mai-Juni 32/64 Verkäuferpreis, Funi-Fuli 321/64— 32/64 do., Juli-August 32/64 do., August-September 32/4 Werth, Septeraber-Oktober 32/64—328/64 Verkäuferpreis, Oktober- November 322/c4—328/64 do., November- Dezember 322/24—3%2/64 d. do.

Getreidemarkt. Weißer Weizen stetig, rother 3—1 d. höher. MebI1 unverändert. Mais { d. höher.

Manchester, 22. Februar. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5}, 20r Water Leigh 54, 30r Water courante Qualität 6}, 30r Water bessere Qualität 6#, 32r Vîiock courante Qualität 6, 40r Mule Mayoll 63, 40r Medio Wilkinson 74, 32r Warpcops Lees 6, 36r Warpcops Rewland 64, 36x Warpcops Wellington E7, 40r Double Weston 7F, 60r Double courante Qualität 10, 32“ 116 yards 16 K 16 grey Printers aus 32r/46x 145. Fest.

Glasgow, 22. Februar. (W. T. B.) Roheisen. Mired aumbers warrants 45 1h. 10 d. Stetig. (SWluß.) Mixed numbers warrants 46 h. 1 d. Warrants Middlesborough [11 40 h. 9} d.

Hull, 22. Februar. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen 4—1 sh. höher.

Paris, 22. Februar. (W. T. B) Die Gesazumthaltung ter heutigen Börse war ruhig. Die Aufregung milderte s, die Nülk- fäufe dauern fort. Nur Spanier verkehrten flau, da ungünstige Gerüte über die Finanzlage verbreitet wurden; es he:ßt, daß die spanishe Bank Vorbehalte mache wegen Diskontierung des April- kupons. Türkenwerthe etwas {chwäher, Banken fest. Crödit Lyonnais foriwährend gefragt.

(Shluß-Kurfe.) 39/9 Französishe Nente 103,72, 5 9/9 Italienische Rente 94,57, 39/0 Portugiefi)he Rente —,—, Portugiesishe Taback- Obl. —,—, 4°/% Ruf. 94 63,65, 3%/0 Russen 96 97,10, 4% span. äuß:re Ankl. 605, Konv. Türken 22,55, Türken: Loose 110,50, Defterreihise Staatsbahn 724,00, Banque de France —, B. e Paris 936,00, B. Ottomane 559,070, Cród. Lyonn. 843,006, Debeers 736,00, Lagl. Estat. 94,00, Nio-Tinto-A. neue 724.00, Robinfon-A. 219,00, Suezkanal-A. 3452 Priyatdiskont 15, Wes. Amst. k. 207,37, Wf. a, dts{ch. Pl. 12223, Whs. a. Italica 5, Wes. London k. 25,264, GChögu. a. London 25,284. do, Madrid k. 371.09, do. Wien k. 203,12, Huanchaca 42,590, Meridionalb. 679,00,

St. Petersburg, 22. Februar. (W. T. B.) Wechiel a. London (3 Monate) 93,90, do. Berlin do. 45,95, Chègques auf Berlin 46,25, Wechsel Paris do. 37,224, Privatdiskont 5, Nuff. 4 ?/o Staatsrente 102}, do. 49% Gold-Anleibe von 1889 1. Serie 154, do. 49/0 Gold-Anleihe von 1894 6. Serie 155, do. 342% Gold-Anleiße von 1894 148, do. 39% Gold-Anleibe von 1894 1394, do. 59% Prämien-Anleihe von 1864 283, do. 59% do. von 1866 258, do. 5 9% Pfandbriefe Adelsbank-Loofe 217, do. 43 9% Bodenkredit-Pfandbriefe 156, S Petersburger Privat-Handelsbank 1. Em. 479, do. Diskontobank 675, do. Internat. Handelsb. 1. Em. 587, Ruff. Bank für auswärtigen Handel 396, Warschauer Kommerzbank 495.

Produktenmarkt. Weizen loko 12,50. Roggen loko 7,00. Hafer loïo 4,00. Leinsaat loko 11,70, Hanf loko —. Talg loko —, pr. August —.

Heute ist eine Verordnung des Finanz-Ministers veröffentlicht worden, betreffend die Emission einer neuen Serie Zertifikate der 4prozentigen Staatsrente im Betrage von 10 Millionen Rubel zur Deckung eines Theiles der Ausgaben für den Ausfauf . von fünf Stufen der im Jahre 1890 emittierten Reichs\hayz: Billets.

PViailand, 22. Februar. (W. T. B.) Italien. 50%/9 Rente 98,95, Mittelmeerbabn 514,00, Méridionaux 715,00, Wechsel auf

Paris 105,224, Wesel auf Berlin 130,10, Banca d’Italia §834,

Amsterdam, 22. Februar. (W. T. B,) Sthluß - Kurfe. 94er Rufsen (6. Em.) —, 49% Rufen v. 1894 648, 839% boll. Anl. —, 5% Tran8y.-Obl. —, 69/0 konv. LTransvaal —, Marknoten 59,00, Ruff. Zollkupons 1913, Wechsel auf London 12,08.

Getreidemarkt. Weizen auf Lermine behauptet, do. pr. März 238, pr. Mat 232. Roggen loko —, do. auf Termine fest, pr. März 141,00, pr. Mai 136,00, pr. Juli —,—, pr. Okt. 127. Rüböl loko —, do. pr. Mai —, do. pr. Herbst —.

Java-Kaffee good ordinary 34. Bancazinn 382.

New-York, 22. Februar. (W. T. B.) Weizen - Ver- \chifrungen der leßten Woche von der atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nah Grofbritannien 77000, do. nah Franfkreich 35000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 23000, do. von Kalifernien und Oregon nah Großbritannien 1100093, do. nah anderen Häfen des Kontinents Qrts.

Die Canadishe Pacific Company veröffentliht die folgenden Eisenbahntarife für Billets 2. Klasse, welche für alle Liaye des. atlantishea Oceangebiets von Halifax bis eins{ließlich der in : New-York endigenden Lebigh Balley-Linie gelten; nah Tacoma und Seattie 39 Doll., nah Portland 85 Doll. Die bisherigen Einheits- säße der Northern Pacific Company und Great Northern Company sind für Portland und die Pugetsound-Pläße 40 Doll. ab St. Paul { und 674 Doll, ab New-York. Die Canada Pacific Company hat j n CERRERANE Weise auch die Preise für Billets 1. Klasse herab- geleßt.

0E E RRE Af V E V D! S D A TE E 4 S E “U O UROET.S E 0 UET A ME E P DE- V A Lr C B E R F E E:

E E A E V A I

L; Untersuhungs-Sachen.

J. ee Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpahtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

entlicher Anzeiger. |

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch{, . Erwerbs- und Wirthschafts-Genofssensthaften. . Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten. . Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs-Sachen.

[75623] Stectbriefs:-Erledvigung.

Der gegen den Kommis Felix Kessel, geboren am 3. Oktober 1862 zu Berlin, wegen Beiseiteschaffung beziehentlih Verheimlihunz von Vermögensstücken

im Interesse eines Schuldners, welcher seine | [79624] Eteckbricfs-Erledigung.

Zahlungen eingestellt hat, unter dem 2. Februar 1883 vom. Untersuhungsrihter beim Köntglichen Land-

erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen. Berlin, den 8. Februar 1898. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht T.

5621 [75629] [75621]

Der gegen die- unverehelichte Franziska Emma | 11. Strafkammer hier vom 13. März 1897, insoweit | Georg Karl Haas, Kellner aus Hulda Matthes, geboren am 2. Mai 1854 zu | nah demselben der Handarbeiter Oskar Rottorf

Berlin, in. den Akten J. 111. F. 67/92 unter dem 2. Januar 1895 erlassene Steckhrief wird als er- [ledigt zurückgenommen. Berlin, den 18. Februar 1898. Königliche Staatsanwaltschaft 1.

Surdik wegen Körperverleßzung unter dem 31, De- V R L 04a Laer Sus uA O A A R. II. 423. 1897 er- | wird dies hierdurch bekannt gema eridt I Berlin in den Akten - - asjene Steckbrief wird zurückgenommen. geri J. II. D, 968. 82 Verlin, den 19. Februar 1898. Der Unterfuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

Weimar, 18. Februar 1898. Der u Bde

der Strafkammer Il des Linsenbarth.

roßh. Landgerichts.

j [75701] Bekanntmachuug. Nachdem das Urtheil des Großberzogl. Landgêrichts, In der Untersuchungssache gegen den Rekruten

Würzburg, wegen Fahnenfluht, hat das Königliche

aus Tröbsdorf wegen zweter Fälle des {weren | Militärrevisionëgeriht zu Stuttgart am 10. Februar Diebstahls im wiederholten Rückfall, begangen zum | 1898 zu Recht erkannt:

Nachtheil des Restaurateurs Shwimmer hier und des Eigenthümers der Restauration zum Landhaus | oder künftig anfallende Vermögen vnbeschadet der hier, und wegen eines Falles des einfachen Diebstahls | Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein.

im wiedcrholten Röckfall zum Nachtheil des Scorn- steirfegermeisters Schröder hier bestraft worden, in Der gegen den Tapezierer Viax Josef August | dem zu Gunsten des Angeklagten stattgefundenen Wiederaufnabmeverfahren aufgehoben worden ift,

t. 2) Aufgebote, Zustellungen

Es solle das dem 2c. Haas gegenwärtig zustehende

Stuttgart, den 19. Februar 1898. Kommando der 51. Infanterie-Brigade.

und dergl. [75498] Zwan Ner BEIETGY: Das im Grandbuthe von Lichtenberg Band 27 Nr. 889 auf den Namen 1) des Kausmanns Moriß Krifteller zu einem Zellingen, Kreis | ideellen Drittel des Grundstücks, 2) des Bankbeainten Alex Alexander,

E