1825 / 4 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 06 Jan 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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houn 2. Wir vermuthen, béaß dieser Meinungs - Ausdruck nicht zu den geseßlichen Stimmen für die Präsidentschaft gerechnet wird, sonst würde die amerifanishe Constitu- tion uo alberuer sey als .die der Universität Glasgow, wo die jährliche Wahl eines Lord - Rectors jungen Leu- ten von 14 Jahren anvertraut ist.

Aus der Schweiz, 24. Dec. Das Protocoll der leßren Tagsaßung enthält den Bericht der eidgend}si- schen Militär- Kommission über die alljährlichen Uebungs- lager. Die Kommission hatte den Vorschlag zu prüfen : ,,0b es nüßlih sey, deren Dauer zu verlängern?“ Sie hat ihn unter seinen beiden Hauptgesichtspunften betrachtet, nemlih: x1. Ob eine jolche Verlängerung nüßlih sey? 2. Welches Mittel, im Bejahungsfalle, da- bei angewendet werden müsse, welcher Zeitpunkt der gün-

tigste zur Anwendung dieses neuen Systems sey, uad

überhaupt, auf welche Weise man es am besten in Aus- führung bringen föôine? Die Kommission erkennt den Nuken an, fie findet, daß die Uebungszeit zu kurz zu- gemessen sey, und wünscht ihre Verlängerung. Sie stellt alle Vortheile auf, welche daraus zu gewinnen wäre, und verlaugt, daß die jährlihen Ausgaben um 16,400 Schweizer Franken vermehrt- werden möchten.

Turin, 14. Dec. Gestera trafen Zhy tei unsere Souveráäne im besten Wohl\eqW zurück hier ein. M : -Rom, 168. Dec. Bei Gelegenheit der Er der h. Pforte sind bereits viele voruechme Persone hie eingetroffen, unter andern der Erzbischof. vou Ferrara, der Herzog von Noailles, die Gräfin von Nesselrode. Am 21. wird die Königin Maria Beatrix von Sardi- nien mit ihren Prinzessinnen Töchtern hier erwartet. Am 15. stellte der Königl. Franzöôsische Botschafter, Her- zog von Laval - Montmorency, Sr. Heiligkeit den Kapi

tain und den Gencralstab der in den Gewässern von},

Civitavechia vor Anker liegendenden Fregatte Pomona} Y feine náßera Berichte. Derwisch Pascha hat eine

vor.

Neapel, 11. standenen heftigen Sturme wurden mehrere Fischer - Kähne und auch ein anderes fleines Fahrzeug, das die Ruder verloren hatte, und dem Unterfinfken nahe war, durch deu Muth fieben erfahruer Matrosen gerettet.

Túrkey. Die Allgemeine Zeitung enchält folgen-

des aus Marseille, vom 16. December. Man hat Briefe |

aus Salonichi von der erstén Hälfte Novembers. Sie lauten fúr die Handelsverhältm se sehr uugünstig, Den Sommer über bis in den Herbsi war zwar die Verbins- dung zur See mit diesem Plaß frei geblieben, Griechen gendthigt waren, ihre Schifse auf andern Punk- ten zu sammeln, und sch mit der Blokade von Salo- nichi nicht beschäftigen kounten. Selbst túrfische Fahr- zeuge, obgleich zuweilen durch die und Sciatho beunrnhigr, liefen dech häufig ia den Ha- fen ein. Allein seit der Mitte Oftobers hat dieser ZU- stand eine große Verênderung erlitcen. Viele bewafnete griehische Schisse, deren Zahl sich bis auf dreißig bes laufen soll, kreuzen. beständig. am Eingang des Meerdbus sens, uud machen setbst Exkurssionen bis in diz Nähe des Hafens, Sie visitiren alle. Handelsschiffe, und be- mächtigen sich nicht nur! aller tärkischeu Schiffe und al- les túrfischen Eigenthums, sonderu. ergreifen auch jeden Vorwand, um gleichfalls neutrale europäische Schisse in Beschlag zu nehmen, was bereits vielfältige Refkflama- tionen veraulaßt hat. Ja es heißt, daß durch ein Dekret der

griech. Regierung der Hafeu. vou Salonichi in Blofkfadezu-

and erflárt werdeu solle, so daß alsdann fein fremdes Ha dels schi} sich dahiu begeben, oder vou dort auslaufen dürfre. Die Geschäfte, welche den Sommer über wieder in Thä- tigkeit gekommen waren, stoften also aufs Neue, und wenn das Blokade- Dekret in Vollziehung geseht wer- den sollre, so würden. sie nothgedrungen ganz aufhôren. Auch. mit der übrigen Türkei und. mit Konstautinopel ist der Verfehr seit längerer Zeit nicht bedeutend und es scheint die Besorguiß, das auch Macedonieu nicht

Dec. Am z5o. v. M. bei einem ent-*

da die |

Kaper von Scopelo |

mehr lange ruhig bleiben werde, nicht ungegründet. D griechischen Einwohner dieser Provinz werden von me rern Seiten her bearbeitet. Zwar ist es noch zu feine Ausbruch gekommen , allein ' es äußert sich in mehte Gegenden eine bedenkliche Gährung, die Folgen habr wird, weni, wie man versichert, die Griechen partielß Landungen bewerfstelligen sollten. “Aus Thessalien lay ten die Nachrichten nichts weniger, als befriedigend f die Türken. Ein Theil ihres Heeres hat sich aufgelöß und die übrigen Truppen sind hinter Larissa fonzentri _Don der italienishen Gränze, 16. Decembi Wir haben neuere Berichte aus Thessalien, die versch dene bisher verbreitete Angaben aus diese: Provinz b richtigen. Derwisch Pascha hat noch immer das Obe fommando der dortigen cúrfischen Truppeu und von sz ner Zurückberufung wußte man in Thessalien nicht di Mindeste. Er’ ist so wenig in Ungnade bet der Pfor gefallen, daß er sogar ein Belobungsschrciben wegen s] ner Thätigkeit erhalten hat, wobei seiner Unfälle i Livadien gar feiner Erwähnung geschehen ist. Er h sehr bestimmte ZJnstrufrionen erhalten, um mit alls seinen disponibel Truppen an der Gränze von Levadi: zu bleiben, bis Jbrahim Pascha feine Landung im Pi lopoues bewerfstellige haben wird. Sobald dies geschi heu isi, soil er sogleich nach Befinden der Umstände, gi gen den Jsthmus von Korinth oder nach Lepanto vot rúcfken, um gleichfalls in Morea einzufallen und die Op rationen des türkisch- ägyptischen Oberbefehlshabers j uaterjiüßen, Man ersieht aus dieser Nachricht, die au glaubwärdiger Quelle fommt, daß die Pforte auf ih! Expedition gegen Morea noch gar nicht Verzicht gel stet hat, und was es bestätigt, ist der Umstand, da cin großer Theil der ägyptischen Flotten mit Landungs) truppen in den fandiotishen Häfen eingetroffen wa und daß eine starfe griehische Flotiile vor diesen Hôse freuzt. Man har übrigens aus jenen Gegenden uod

neuen Firman vom Großherrn erhaiten, worin alle türkischen Touppêtibei [chweter Ahndung verboten wird ihre Fahnen zu verlassen und in ihre Heimath zurü zufehren. Dieser Firman isk sogleich nicht nur bei af len zu Derwisch's Armee gezörigen Corps, foudern i

allen Orten Thessaliens mit Feierlichkeit bekannt gema) worden. Er- hat zum Theil die beabsichtigte Wirkun hervorgebracht. Denn diejenigen türkischen Detach

ments, welche bereits die Straße nach Macedonien cin geschlagen hatteufum nach Hause zurückzukehren, hade sich den Anorduungen des Großherrn unterworfen un

siad nah Larissa zurückgekehrt. Die thessalische! Landleute haden sih den türfishen Plúnderern furchtba} gemacht, und vielo derselben ums Leben gebracht, on daß die türkischen Befehlshaber desfalls Maaßregeln g geu sle ergriffen haben. Das Hauptquaxtier Derwisch ist, deu getroffenen Verfügungen zufolge, von Larissi wieder nach Zeiruni vorzvärts verlegt worden, wahrschein li als Folge der vou Konstantinopel eing:trofsenen Bt fehle. Die rürfishenu Truppen stellen sich am Spéet chius auf. Die gegenüberstehenden Griechen fiud nid starf und beschränken sih darauf, daß fie die nach Liv

dien fúhrenden Gebirgspässe beseßt halten. Maurokordato befindet sich noch immer mit seine! Hauptquartier zu Ligowißi. Seine Truppen streifen |

Epirus und bis an die Gräyuze von Thessalien wéi umher. i : Spanien. Aus Valencia vom 15. Dec. theilt di Etoile eine Bekfarnmmachung des General -Kapitail von Valencia und Murcia vom 12. dess. M. mit, nas welcher am 9. frúh um- 8 Uhr eine Brigantine ; eil Goelette, eine Flute und eine große Felucke mir La dungstruppen an Bord bei Tamarit, in der Gegcl des Schlosses Santa-Pola erschieneu sind, und weni Momente nachher etwa 200 Mann an einer einsam! Stelle ans Land seßten: Sobald sich die Nachricht è

vou verbreitete, rúcéte dèv Befehlshaber des gengunt-F

R R E A A i g M a E, sf S O A E Ai A ORS R: E: S Ai STE A (¡G N E E S E 1 Ga f E A R I S G D A

Handel mit ihrem Fabrifate

chlosses, ohne Rücksicht auf die- geringe Zahl seiner

* treitéráste und - auf dis Ueberlegenheit der Gegner

‘nen unverweilt entgegen, und zwang sie, slch wieder azuschisfen. Sein ganzer Verlust bestand dabei. in inem einzigen Soldaten, der eine leichte Wunde im rm erhielt.

Lun ian d.

Aachen. Jn der Gemeinde St. Vith ist ein bis- er nußlos gewesenes Haide - Grundstück von circa 50 Morgen in Culturstand geseßt worden. Anch in audern emeinden des Kreises Malmedy bestrebt man sich, die roßen Heideslächen nach und nach urbar zu machen.

Die im laufender Jahre in. den Gemeinde - Wal- ungen béwcrfkstelligten Culturen sind, durhgehends gut ngeschlagen, Die in mehreren Gemeinden abgzehalte- ¿n Communal - Holz - Verkäufe haben reichliche .Er- áge abgeworfen: dies wird für die Beförderung ciner rgsamen Pflege der Waldungen nicht ohne günstigen influß seyn. :

—— Der Gang der hiesigen Tuchfabrifken ist rtwährend sehr lebhaft und herrscht in denselben viele hâtigkeit, den Bestellungen, die sih sogar bis nach merifa ausdehnen, faun für den Augenblick faum eut- rochen werden. :

Der Tuchhandel nah dem Norden scheint sich wie- r etwas gehoben zu haben und dürfte, den vorhan- enen Aussichten auch sich eher heben als sinken. Die iesigen Nadelfabrifen erfreuen. sih eines starken Absabes nd gehen einen guten Gang. :

Die Lederfabrifen des Kreises Malmedy und derx behaupten sich auf ihrem úühern Standpunkte. Die dortigen nicht unbedeuten- n Leimsiedereien erhalten sich dagegen nur múhjam, n Kreise Düren herrscht in den dortigen Eisenfabri- n viel Thätigkeit, im Betriéde der Papiermühlen hier immt man feine Veränderung wahr.

Jm Kreise Gemünd erhalten ch die Deckenfabris- n in blúhendem Zustande; die Blei- und CEisenzütten èrden dagegen nur schwach betrieben.

Bonn. Das Jahr 1824 war den Gemeinde- Vege ; Arbeiten außerordentlich ungünstig, die anhaltend se Witterung hat nicht allein an der Ausführung r bestimmten Wege- Arbeiten viel ge¡chadet, und einige erselben unmöglich gemacht, sondern auch viele früher 1 Stand gestellte Wege wieder ganz verdorben , dazu mmt noch der Umstand, daß wegen des Máujefraßes nd der Scbnecfen schr viele Landleute zu doppelren nd dreifachen. Saar- Arbeiten gezwungen waren, und so beim Wegebau die That nicht úberall mit dem gu- n Willen gleichen Schritt halten fonnte. Dennoch Md die Leistungen des Jahres 1824 bedeutend, und ge- âhren nah der jeßt am Jahres[cchluße bewerfstelligten usammentragung in hiesigem Kreise folgende Uebersicht :

Hergestellt wurden 156 Gemeinde - Wege, enthaltend sammen 16,925 ein Drittel Quadratruthen ; dazu wur- n geliefert 66 ein Viertel Scchachtruthen Steine und 224 Schachtruthen Kiesz gelei|tet wurden 7575 Hand- 1d 4964 Spauns- Dienste (oder Tagesfahrten mit einem ferde) angeschlagen in Geld zn 7798 Rthlr. 2 Sgr.

Düsseldorf, z1. Dee, Das Wasser stand diesen dorgen 17 Fuß 4 Zoll, also doch wieder 1 Fuß nicdri- r als gestern Früh. Es i i Aus Potugal und Spanien, wohin seit langer Zeit le Geschäfte mit Soliuger Fabrikaten gestocft haben, d wieder ‘einige Bestellungen aus dieje Fabrikate eite ungen. | Die Leipziger Messe war für die Elberfelder Fabrif-

sher nicht güustig- ; | Koblenz. Der verstorbene Domherr, Graf Ma-

‘mal so viel denen Arbeiten beim Legen

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ximilian von Haßfeld-Schönstein hat iu seinem Testa- mente 1) der Kirche zu Wissen in der Herrschaft Schôn- ]stein 1000 Gulden, 2) dem Hospitale daselbst 12,000 Gulden, 3) dem Armenwesen in den Herrschaften Wil- denburg und Schönstein 20,000 Gulden, also zusam- men 533,000 Gulden vermacht. : i

Minden. Für das feine leinene Garn, welches besonders in Gütersloh und der Umgegend gesponuen wird, findet sich noch immer einiger Absaß. Zu Biele- fcld wurden im Laufe des Monats November 1488 Stx. Leinwand gelegget, im November 1825 1738 Stück. Der lebhafte Frachtverkehr auf den Landstraßen deutet auf bessere Handels - Conjunfturen; Rübsaat und Oel sind bedeutend im Preise gestiegen, auch eine Quantität Gerste wurde aufgekauft.

Einige Vichmärkte waren frequentirt, Pferde sind âus ßerst niedrig im Preise.

Magdeburg, 28. Dec. Die Erfahrung spricht im- mer mehr für die große Zweckmäßigkeit der eisernen Was- serleitungsröhren, und sie verdienen in jeder Hinsicht den Vorzug vor den hölzernen. Ein redendes Beispiel hier- von giebt gegenwärtig die Stadt Großen Salze bei Magde- burg. Jn derseiben giebt es kein süpßes Wasser : sondern Sools Quellen sie war daher genöthigt ihr Wasser 7900 Fuß von der Stadt entfernr, hinzuleiten. Dieß geschah durch hölzerne Röhren; diese waren zulekt im Jahre 1776 neu gelegt, und hatten einen Kosten Aufwand von 4000 Thir. erfordert. Seit dieser Zeit waren aber stets ‘bes deutende Reparaturen vorgefallen, welche bis zum Jahre 1625 circa’ 6 bis 7000 Thlr, betrugen; . außerdem war dabei oft Tage und Wochenlang mangel.

In den leßten Jahren betrugen die Reparatur : Ko- sten jäyrlich 3 bis 500 Thlr jeder Fuß Rôöhrenholz mußte mit 12 Gr. Courant ohn? Arbeirslohn bezahlt werden und bei alle dem waren fortwährend Kla- gen über Wassermangel,

Da brachte der Bürgermeister Hundt daselbst der sich in- seiner Dicnst-Berwaltung-durch- Thätigkeit rühm- lichst auszeihnet, nach genauer Prüfuug die Legung cei- ner eisernen Wasser - Röhrstrecke in Vorschlag, er fand anfangs in der Gemeinde Widersprüche, allein sein fräf- tiger Sinn bckämpste die entgegenwirkenden Vorur- theile er seßte die Sache bei der Gemeinde durch, und die hiesige Regierung das Gute uad Nüßbliche ‘des Planes erfenn:nd ertheilte die Benehmigung zur Aus führung. Mit. dem rgten Oktober d. J. wurde das Wert vollendet, und seit diesem Tage fließt das Wasser durch die eisernen Röhre nach der Stadt. Die Klagen über Wassetönoth sind mit eineinnmale verstummt,- und die Sinwohner ersreuen sich jeßr eines reinen, flaren- gz sunden Wassers, dessen sie bei den schlechten hölzernen Röhre: entbehren mußten. Aber auch in finanzieller Hinsicht hat die Stadt unendlich gewonnen ; Reparatur: Kosten fallen für die Folge gar nicht, soudern nur höchst selten vor, und nach allen Erfahrungen liegen eiserne Röhren mindestens 100 bis 200 Jahre, die besten hôl- zernen aber nur 5o Jahre. Die ganze Anlage fostert gegenwärtig noch nicht ‘4000. Rthlr; incl. sämmtlicher Kosken, pro Fuß eiserne Röhren 6 zwei Drittel Gr. Cour, und für einen Fuß Röhrenholz hat die Scadt bish-str 12 Gr. Cour: bezahlen müssen. Es würde also eine neue Röhrenleitung von Holz noch mehr. als ein- gekostet haben, da die damit verbun- múüßsamer und fostbarer sind. Jede Röhre enthalten “2 Fuß im Durch messer 2 ein halb Zoll und drei Achtel Zoll Eisenstärke, und hált eine Druckhöhe bis 50 Fuß aus. “Sie wurden gegossen auf der Gräflich Einsiedelschen Eisenhütte zu Lauchhammer bei Mückeberg in Neu- Preußen. Sir verdienen den größten Beifall, und dirch das Auss{chwär: zen sind sie vor Rost gesichert, - Es ist in-der That ctu-

ein gänzlicher Wasser-