1825 / 7 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 10 Jan 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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desStaatsdienstes bestimmten Fonds Abbruch thuen wird. :

Die Pairskammer wird mit ehrerbietiger Danfbar- feit die von Ew. Maj. verkündeten Mittheilungen über einen Gegenstand, an welchen seit den ersten Tagen der Restauration gedacht zu haben, die Kammer sich rühmen darf, empfangen.

So würde also die Ersableistung fúr einen großen Unglücksfall die Einweihung Ew. Maj. zum Throne Fhrer Ahnen bezeichnen , und das Zeitalter des Glücks und Ruhmes welches Jhre Regierung verküudet, würde unter den glücflichen Ausspicien der Eintracht unter allen Jhren Kindern beginnen.

Sire, Ew. Maj. haben die Pairs von Frankreich und die Deputirten des Departements ZU jener impo- santen Feierlichkeit, wo der alte und heilige Bund der Religion und des Königthums aufs neue geweiht wer- den wird, zu berufen gewürdigt. Sie werden kommen, unr unter den Augen Dessen der ihren ersten Schwur empfing, einen Bund der durch Jahrhunderte bis zu der Wiege der Monarchie zurücfgeht, zu erneuern. Das Franfreih Clodowigs und des heil. Ludwig wird sich in dem Frankreich Karls X, wiederfindeu, und die Re- stauration der Monarchie wird als der Jahrestag der Gründung erscheinen. Man wird den Nachfolger Clo- dowigs die heilige Salbung aus den Händen des Nach- folgers vom heil. Remigius empfangen und ihn densel- ben Gott im Angesichte derselben Aliäre anrufen sehen; man wird eine zweite Clotilde, voll Muths und Glau- bens erblicken, welche die Segnungen des Himmels auf die Waffen ihres Gemahls hcrabgezogen und dieselben für die Regierung ihres Vaters erflehen wird, und îtn den beiden großen, bei diejer Feierlichkeit anwejenden Corporationen des Staats, die, nach dem Ausdruck Jhres erhabenen Vorfahren, die Vergangenheit und Ge- genwart vereinen ; wird man jene Erjien der Nacion und Armee wiederfinden, welche sich mit Clodowig dem Cultus des Christenthums und dem Dienste der Monar- chie widmeten; und während Ew. Maj. denjenigen der die Völker und die Könige richtet, zum Zeugen Jhrer -Verpfiichtungen anrufen, und den Eid erneuern werden: die Geseke des Staats und die von Ihrem Königl. Bruder ertheilten Justitutionen zU erhalten- uud befolgen zu lassen, werden wir, zu den Füßen derselben Al- táre hingeworfen , glücklich, dem Fürsten zu gehorchen, der stolz ist, uns zu regieren, die feurigsten Wünsche zum Himmel emporschickéen für die Erhaltung der Le- benstage Ew. Maj., die Wohlfahrt Jhrer Regierung und das Glück Frankreichs.

Se. Maj. antworteten:

„Meine Herren! Schwerlich fönnts ich die Zufrie- denheit aussprechen, welche ih úber die, mir im Namen der Pairs - Katnmer vorgetragenen Gesinnungen empfinde, Jch werde aber jede Gelegenheit ergreifen, thr mein Vertrauen zu beweisen und zähle auf die gegenseitige Gesinnung. Jch werde den Kammern ein Ge]eß vor- legen lasseu, das, ‘wie ih nicht zweifle, alle Franzolen vereinigen wird, wie sie es in meinem Herzen sind; allein ih werde dabei nichr stehen bleiben, M eine Her- ren! Es werden mehr Sessionen folgen und ih werde Ihnen nah und nach alle Verbesserungen vorschlagen lassen, die ich dem Glücfe eines mir so theuren Volkes zurräglich erachten werde. Welcher Ruhm für den Thron und für Sie! denn ich werde, das hoffe ich, dies ses glúcéliche Werk, in Uebereinstimmung mit Jhnen, Meine Herren! und unter dem Beistande des Gottes, der Frankreich beschúßt, vollenden.

London, 28. Dec. Nach den lebten Nachrichten aus Washrngton war es dort durch die Ankunft der Congreßglieder schon außerordentlich lebhaft. Das nächste Paketboot dürfte die Botschaft des Präsidenten bringen,

als seit vielen Jahren. Unsre Nachrichten laufen kj zum 1, December und am ersten Montage im Decemh inithin den bten Dec. , sollte die achtzehnte Session d Congresses bereits eröffnet werden. :

iz Die Gesellschaft der Künste und Wissenschaften | Massachusetts hat einen Preis von 500 S. auf die {f sung der Aufgabe geseßt: Die vorhandnen Material über die Völker zu sammeln, welche Amerika vor C lumbus bewohnt haben.

Das Gerächt von einer Anleihe für Haiti weis sich niche allein als ungegründet aus, sondern ein Schti ben aus jenem Lande sagt ausdrücklich, der Präsida habe alle ihm in dieser Hinsicht gemachten Anerbietuy gen ausgeschlagen und bedúrfe ganz und gar fein Geldhülfe. Nicht nah Hamburg, sondern nach Loudey war das bei Dover gestrandete, von - Cap Haiti m Kassee und Färbeholz gekommene Schif} Palmyra stimmt.

Die Ostindische Compagnie hat die Zahlung ein Dividends von 5F pCr. für das ablaufende halbe Ja angekündigt.

C a0 D Jan. Ju London sind vom 17. Dec. 181 dis zum 14. Dec. 1824 nach den Kirchenlisten 12,9 Knaben und 12,780 Mädchen getauft, 10,565 männlid und 9672 weibliche Personen beerdigt- worden. -

Noch immer liegt im nordlichen England der Schu ungemein tief.

Bekanntlich gehen Quais an der Hauptstadt des britcishen Reichs ab. JHhre Anlay würde die pecunaire Kraft der größten Unterneh übersteigen y weil diè Besißer der zahlreichen Magzin die längs den Ufern hinlaufen, mit ungeheuern Kost entschädigt werden müßten. Nuù hat Herr. Trench, Pa lamentsglied, bem Lord Major den Vorschlag gemacht einen Quai, der oben eine Terrasse vorstellte und unt gewölbt wäre, agufzusühren, wo die London - bis zur Black -Friars- und von da weiter bj zur Westminster Brücke. Er würde 80 Fuß breit un

hoch) stellte, ein- und ausladen fönnten und noch obendrein di

Schiffsleute bei s{chlechtem Wetter hinlänglichen Schu fänden. Dabei würden gewölbte Gallerien im Sinne die nöthigen Verbindungeu zwischen den Waaren - Nit derlagen bewúürken. Oben endete sih der ungche Bau in eine mit Bäumen beseßte Terrasse, von woeld aus der Spabiergänger einen Fluß überblicéen föônn den jährlich 14,000 Schisse befahren. net, daß die Bermiethung der Magazine und der ftauf der Billets, welhe zum Spaßiergang auf der V rasse berechtigten, nicht nur die Kosten dieses Kolossi baues’ deen, soudern auch noch eineu ansehnlichen G winn abwersen würden. Es heißt, das Boxen solle endlich fúr Friedensbru erflárc und so dieser alten Sitte ein Ende gemacht wi den. Auch in mehrern Gegenden unsrer Insel haben U berschwemniungen. statt gehabt.

Die Kosten des Kriegs in Ostindien werden mon

lich auf 50000 Pf. Sterl. angegeben. Aus Newyork meldet man, vom 9. Dec. Geste Packetboot Silas ab und leid nicht mitnehmel

segelte das englische tonnte es die Rede des Präsidenten

auf die man gewiß in Europa gespannt ist. Der Kol greß ist am bten d. in Washington erôssnet worden. D Thätigkeic der Partheien "wegen der Präsidentenw wird immer größer, je näher die Zeit heranrücft, wo stattfinden soll. Ju diesem Augenblick ist nur von d! General Jackson und Hrn. Adams die Rede. Lebte scheint in diesem Augenblick noch die Majorität für zu haben, allein dies dúrfte sich ändern, wenn erst dl

die aber, wie der Courier meint, wegen der vorwalten- den Umstände weit weniger

ungeduldig erwartet würde,

súdlichen Staaten ihre Stimmen, abgegeben habe!

‘denn dort hat Hr. Jackson besonders

Î hen Monats

Themse, d

im Fluß selbst so weit oder von da af Fluth nicht eintrict, also von dil

00 Fuß hoch werden und auf Bogen ruhen, die man | daß unter denselben alle Schisse ungehinde

Man hat ber

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großen Anhang. Am 3. d. wurde hier eine Versammlung von Kauf- leuten gehalten, um den Kongreß wegen der Seeräube- reien in der Nähe der Junsel Cuba Vorstellungen zu inachen und ihn um Schuß des Nord- Amerikanischen Handels in dezn Gewässern jener Jusel zu bitten.

Laut Briefen aus Guayaquil“ vom 24. Sept. sind die spanischen Schisfe Asia und Achilles am 14. dessel- in Callao angefommen. Der Befehlshaber des peruanischen Geschwaders , Admiral Guise, bot il- nen ein Gefecht an, allein sie eiltéèn in den Hafen zu

fommen. Ungeachtet in diesem Augenblick mehrere Schiffe wie Prinzessin Charlotte 110 Kano-

ausgerústet werden, nen, Indous 82, Präsident 52, Fox 46, Myrtle 10,

Musquíito 10, Leveret 10 27. 5 so sind Befehle zu neuen

\Ausrústungen erschienen.

Der erwartete Häuptling der Huronen ist in Liver- pool angefommen.

Die Judianer - Flusses sollen einen Hudsonsbay - Compagnie gemacht sch zwar zuräcfziehen, allein einige Menschen.

Laut Briefen aus Guatimala vom 13ten Sept. sind die Zwistigkeiten unter den zur Republik von Mittel- Amerifa gehörigen Provinzen freundschaftlich beigelegt und englische Kaufleute sind allerwäárts beschästigt, Han- delsverbindungen anzuknüpfeu, Privilegien zu erlangen, Anleihen zu schließen, Kanäle und andere Unternehmun- gen zu beginnen. Man spricht bereits von der nahen Ausführung eines Kanals, der die Südsee mit dem ca- raibischen Meere verbinden joil.

Nach “Briefen aus Bolivars Hauptquartier vom 27sten August waren Unterhandlungen zwischen Bolivar und den royalistishen Auführern, Laserna, Valdes und Canterac im Gange.

n dem in Chili erscheinenden Liberal liest man in der Nummer vom 4. Sept. eine Note des Ministers der Vereinigten Staaten, aus Sr. Jago vom 4. August datirt, worin er sich beflagt, daß in Chili den Bürgern der Vereinigten Staaten die freie Ausúbung ihrer Re- ligion ‘und ihrer Begräbnißgebräuche untersagt sey und zuf Abhülfe dieser Beschwerden dringt. Dasselbe Blatt inthäit auch ein Schreiben von Hrn. Canning an den ngl. General - Conïul in Chili (vom 23sten April), jorin er fúr die Unterthanen Englands von Seiten der hilischen Regierung freie Religions: Uebung und Schuß âr ihre Perjonen und ihr Eigenthum, vorzüglich auch Freiheit vom Mieilitairdienst, verlangt. :

dit dem Schiff, Hero von Bahia, ist die Nach- iht eingegangen, daß ernsthafte Unruhen dort ausge- jrochen sind und der Gouverneur aus Rachsucht erschof- en worden ist. Das Schiff ging zivei Tage nach dem Vorfalle von Bahia ab und da war die Ruhe wieder

Stämme in der Gegend des rothen Angri} auf “die Niederlagen der haben. Erstere mußten die Engländer verloren

hergestellt.

Die Nachrichten aus Buenos - Ayres in Betreff des andels und der öffentlichen Sicherheit lauten sehr be- tiedigend. Das Land hat seit den lebten zehn Jahren oße Fortschritte gemacht. Jun der Mitre Decembers illte der General- Kongreß der 12 Vereinigten Staa- en zusammengetreten und entscheiden, ob die Republik inen Bundesstaat, wie Nord - Amerika und Mexico/ der eine einzige Republik bilden solle. Wegen der über- s großen Ausdehnung des Landes dúrfte man wohl, ie erstere Form vorziehen. Der Haudel Großbritta iéns nach dieser Republik beträgt “son gegenwärtig : Million Pf. Sterl. im Jahre, der, wenn das Sperr- stem des Directors Franzia zn Paraguay aufhörte, wiß noch schr bedeutend steigen würde.

“Die Regierung von Buenos - Ayres hat der Re- ¡sentanten - Kammer einen Geseh - Vorschlag mitgetheilt, mzufolge der Sklavenhandel für Seeraub erflärt und

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alle Schiffe, welche sich damit beschästigen  O werden s Os, 200 MeoAO Jn Lisabon ging bis zum 18,- Dec. das Gerücht daß ein algierishes. Geschwader von zwei Fregatten 4 einer Brieg an der algarvischen Küste auf portugiesi- sche Schisfe Jagd mache und am 16, Dec. war ein por- tugiesishes Geschwader von zwei Fregatten und einer Corvette unerwartet aus dem Tajo abgesegelt.

dan schreibt aus Coruua, daß die von dort abge- gangene Expedition von 1503 Maun bestimmt nach Ha- vana gehe, indem sie von dem Havaneser Kaufleuten zu ihrem Schuß wider die Neger dringend verlangt und mit dem Gelde, das diese zu dem Zweck übermacht, aus- gerüstet worden sei. j

Consols. 955. :

Brüssel, 31. Dec. Se, Maj. der Köuig sind zur allgemeinen Freude wieder völlig hergestellt, und haben ihre gewöhnlihen Beschäfrigungen wieder begons nen. Heute ist dieserhalb ein großes Fest bei Hofe.

Der zweiten Kammer -der Generalstaaten ist eíu veränderter Gesebentwurf über die Ein- und AusgangsE- Rechte überreicht worden. Hinsichtlih des Getreides wird darin der Eingangszoll erhöht und für Weizen auf 24 Fl. pr. Last, für Roggen auf 15 Fl., Gerste 12 Fl, Hafer 7 Fl. festge|eßt , der Ausgangszoll dagegen ver- mindert, nämlih sür Buchweizen, Bohnen und Erbsen 20 St. pr. Lastz Gerste, Hafer und Spelt 10 St.; für Roggen 15 und für Weizen 20 St.

Die erste Kammer hat nun ebenfalls den Gesch- Entwürf wegen der 25jährigen Auslösung der- Kans- billette angenommen.

Nach einem unsrer Blätter werden zwei Dampf- bôre erbaut, um den großen nordholländischen Kanal zu befahren und nöthigenfalls auch greße Kaussfahrtei- schiffe ins Scblepptau zu nehmen,

Die Ourthe und Maas sind wieder aus ihren Ufern getreten und haben die frühere Höhe erreiht. Das ganze Viertel de la Boverie zu Lüttich steht seit meh- reren Tagen unter Wasser und die Bewohner desselben befinde sich in der größten Bedränguiß.

2. Januar. Die Provinzial - Staaten - vou Ostflandern haben am 29. v. M. den Beschluß gefaßt, de Kanal von Gent nach Sas- de- Gand eben fo wie den von Sas - de-Gand nach Terxneaze auf 15 Fuß Tiefe auszra ben zu lassen, wodurch eine Vermehrung -der Kosten vou 375,000 Fl. entsteht, welche die Provinz zu in F Thei- len tragen muß. :

Wien, 90. Dec. Dem Vernehmen nach ist die Reise Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin nach Mailand auf den Monat März festgeseßt. Es heißt, das Allerhöchstdieselben das Frühjahr dort, und einen Theil des Sommers in Venedig zubringen wer- den. Vor einigen Tagen hatte der nah Rußland be- stimnite englische Gesandte Hr. Stratford - Eanning bei Sr. Maj. dem Kaiser eine Privataudienz. die über cine Stunde dauerte. Er wird dieser Tage s-ine Reise nach St. Petersburg fortseßen.

Aus der Schweiz, vom 24. Dec. Der Kanton Waadt ‘hat einen sehr verdienstvollen Mitbürger, in der Person des Herrn Ludwig Neynier, Jntendanten der Postea des Kantous, verloren. Er war früher General- Direktor der Domainen und einer drr Verwalter Aegyp- tens, sodann General- Direftor der Waldungen und Po- sten, und Staatsrath des Königs beider Sizilien gewes- jen. Er hat mchrere verdieustvolle Werke herausgege- Del Bei der leßten Versammlung der dfonomischen Gesellschaft zu Bern hat der Forstinspeïtor Kasihofer von Unterseen eine Denkschrift über die Einführung der

tibetani]chen Ziegenrace in den Alpen, vorgelesen. Nichts wárde leihter und eines guten Erfolges gewisser seyn, als ein solher Versuch. Herr v. Jaubert, dessen Sorg- falc Europa diesen neuen Judustriezweig verdankt, hat sich im lebten Sommer einige Zeit zu Unterseen aufge-