1825 / 25 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und die Handelsverbindungen, auf Gleichmäßigkeit bei- der Völker begrúndet, sind von ihm verworfen. Man fann nun strengen Repressalien unserer Seits entgegen schen. i

Der K. Spanische Consul zu Marseille, Don Fran; cisco de Ferrari o Santa - Crux, is mit einer Mi]sion an unsie Regierung von Paris angekommen.

Aus Batavia wird unterm 9. October gemeldet, daß am 2ten desselben Monats der General: Gouverneur, Baron van der Capellen, nah einer Abwesenheit von 7 Monarcn von seiner Reise nah den Molufken wie; der daselbst angekommen. Ueber die Expedition nach Soepa har man folzende Nachrichten: „Nach der Un- terwerfung von Tanette wurde eîne Expedition unter den Bef:hlen des Oberst-Lieutenants Reeder nach Socpa abgesandt, um den dasigen Fürsten zur UnterwÜürsigkctt zu bringen. Am 5. August schissten sich die Truppen ein. Ein zur Recognoscirung abgesandtes Detasche- ment grrieth unglücklicherweise zu nahe an die feind- lichen Vorposten und jo entspann sich ein Gefecht, in Folge dessen unsere an Zahl geringere Mannschaft sih auf eine Anhöhe am Strande zurückziehen mußte. Erst am 1ätcn, nachdem die Expedition durch ein Deta- schemeut Marine- Soldaten von der K. Fregatte Eury- dice verstärkt worden war, konnte ein neuer Angri} auf die fcincliche Verschanzung unternommen werden. Doch auch dieser hatte keinen glücklichen Erfolg; er wurde abgeschlagen, und die Unsrigen ließen 11 Todte und- 30 Verwundete auf dem Plaße. Jnzwischen hatte der Gencral-Gouvereur scinen Adjutanten, Obersten de Stuers, nach Socepa abgeschickt, um den Oberbesehl der Expedition zu übernehmen. Dieser ergriff sogleich die fráfrigsten Maaßregeln; sandte die Freaatte Eurydice ab, um Kriegs- und Lebensbedürfnisse herbeizuführen, und beschied den König von Sidenring, unsern Buydes- genossen, mit seinen nächsten Verwandten nach Soepa, damit dieser seine Truppen persönlich befehligen und an der Expedition kräftig Theil nehmen möchte. Unter- dessen wurde d:r Plaß immer enger eingeschlossen. Am 30. August beschloß der Oberst de Stuers einen allge- meinen Angriffz allein auch dieser fiel nicht glücklicher als die andern aus, denn unsre Truppen mußten sich mit ein:m Verlust von 14 Todten und 60 Verwundeten in ihre Stellung zurückziehen. Jun einem Kriegsrath tourde nunmehr beschlossen, sich fortan nur auf der De, fensive zu halten. Man hofft, das bereits übel zuge- richtete Soepa werde sich, voa unsern Truppen belagert- aus Mangel an Lebensmitteln ergeben.“

Aus dex Schweiz. vom 19. Jan, - Dex /briteische bei der Eidgenossenschaft akkreditirte Minister, Herr Vaughan, traf mit seinem Legationssekretair, Hr. Pa- gan, am 14. Januar Abends in Luzern ein. Er machte am folgenden Tag dem Amtsschultheiß dieses Standes, als dermaligem Direkftorialkanton, die Anzeige, daß er mit einem Urlaub von drei Monaten nach seinem Va: terland reise, und daß einsiweilen die Besorgung der Geschäfte der Gesandtschafr seinem Legationssekretair úbertrazen bleiben. Die gewöhnliche Tagessalßung von MWallis hat ihre Wintersißungen beendigt, nachdem sie drei Wochen lang versammelt gewesen. Sie hat ihr Finanzsystem erneuert, die Gleichförmigkeit vom Ma-:ß und Gewicht verordnet, und eine Summe von 64,000 Franken zur Fortsebung der Straßenverbes- serung ausgeseßt. Der Handel hat nächstdem ihre be- sondere Aufmerksamkeir beschäftigt, und man darf, nach Einführung einiger Beschränfungen gegen die auslän: dischen Hausirer, die den Kanton nah allen Richtun gen durchziehen, das allmählige Emporblühen einer in- ern Jndustrie erwart:n. Das Leutker Bad soll sehr verbessert werden, und eine besondere Polizeiverfassung erhalten. Schon lange spriht man von Eibauung einer fahrbaren Straße vou Sieders und Leuk nach den Bâ-

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dern, aber noch ist nichts geschehen, obgleich die Schwi rigkeiten nihts weniger als unúübersteiglih sind, un) selbst das Meiste von Leuk bis Jnden schon gemacht Auch die Straße úber die Gemmi verfällt immer j ob man gleih nah wie vor den Zoll am Bergwirthz hause Schwaribach, bezahlen muß. Die Straße na dem Simplon wird jedoch immer in gutem Stande (1 halten, und soll unten im Rhonethal nächstens gay vollendet werden. Der Nachricht, daß der Paris, Entre-Roches, im Kanton Waadt, zwei Millionen F; hergeben wolle, wird jeßt widersprochen; dagegen aby versichert, daß die betreffenden Kantons - Regierung selbst thätig Hand ans Werk legen wollen. Dagzgu hat der Pariser Banquier Benjamin D:lessert de Stadt Cossonner in demselben Kanton, aus wel seine Familie stammt, eine Summe von 10,000 Fr, zu Errichtung einer Schule des gegenseitigen Unterricht geschenkt.

Rom, 42, Jan. Am 140. dies reiste der Jns seiner Gemahlin und Schwester von Rom nach Neap! ab. Der König von Portugall hat den Cavalier M guel Alvarez de Castro, der dem Erzbischofe von Evon! das Kardinalsbarel úberbrachte , den Christorden verl hen. Während des Jubeljahres sind der Gener Schaßzmeister zur Schlichtung der Fisfalhändel zwis der fremden und der apostolischen Kammer, der Pu Uditor Generale Grimaldi für die Civil-Angelegenh: ten, und der Gouverneur von Rom für die Kriminl Angelegenheiten zu ausschließlichen Richtern bestelit wu den. Der englische Beïandte am neapolitanisch Hof, Ritter Hamilton, ist zu Rom angekommen. Am 2. d. zerstreuten die Karabiniere der Provinz M rittima und Campagna im Thale Calciano die Ban! des Luigi Minocci von Sonino, eines Räubers v außerordentlicher Verwegenheit. Er blieb nach ciu wúthenden Gegenwehr mit 3 seiner Gefährten" todt a! dem Plake.

Spanien. aus Madrid vom 14. Jan. mit. Das System der M ßigung, heißt es darin, erhält sich.

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zur Zeit des 7. Juli 1822 sich empôrte, um in Auda lusien die Bewegung zu unterstüßen, welche die Fuß aarden zu Madrid machten, hatte Hr. v. Theilnahme enthalten. Befehl úber Morillo’'s Cavallerie im Jahre 1523 any nommen und fand sich daher unter den Verbannungsmaßregeln begriffen, ja man nahm an, d Sr. Maj. ihm persönlich abgeneigt wären. Der Köui

Madrid zurückzukehren.

mung zu wissen, ist nunmehr hier eingerückt und h den Dienst bey Sr. Maj. angetreten.

Vor etlichen Tagen begaben Sr. Mai. dem Theater de la Cruz und wurden mit außerorde!! lichem Enthusiasmus empfangen. Die größte Ru! herr\cht in Madrid und in den Provinzen, wo sie 1 ergreift, hin und wieder unterbrochen wird. dieser Zustand der Dinge und dieses ten, so fônnen wir Spanien binnen furzem

Wiederherstellung des spanischen Throns beendigt ist,

silla wird, wie es heißt, eine Antwort auf die zu

Banquier Perdonnet, zur Beendigung des Kanals v}

von Spanien, Karl Ludwig, Herzog von Lucca, n

Die Etoile theilt ein PrivatschreibF

Der General - Major Santiago de Wall hatte uf eer den Cortes seine Functionen als Commandant d Königl. Karabiniers fortgeseßt und als dieses Corp:

Wall sich d Ja noch mehr, er hatte

allgemein

hat ihn jedoch erlaubt, Behufs seiner Reinigung, 1

Ein Bataillon Milizen, das seit 14 Tagen in Náhe von Madrid gehalten wurde, ohne seine Bestins

sich n} F men seyn.

durch einige Räuberbanden gegen die man MaßresY

l System sich erh} ráun} und der Welt verkänden, daß das ruhmvolle Werk

Der ausgezeichnete spanische Schriftsteller E E

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ris vor furzem erschienenen Schriften úber Spanien herausgeben. / E Der Erzbischof von Toledo ist zu Madrid ange fommen. Se. Mai. haben ihn berufen, um seine Mei nung in Staats- Angelegenheiten zu vernehmen. Der Erzbischof von Santiago und die Bischôfe von Soria und Malaga haben ähnliche Einladungen erhalten. Der roße Einfluß dieser Pràlaten muß den Berathungetu des Minister: Conseils viel Feyerliches geben. Stockholm, 18. Jan. Das Journal meldet, daß Christian\tadt , welches eine sehr niedrige, der von St. etersburg gleihende Lage hat, durch Austreten der nahe vorbe:laufenden Helge-Aue noh immer von allen

Seiten mit Wasser umgeben sey, das bloß durch den Eindringen in die Stadt noch adge- Einwohner in beständiger Furcht

Festungswall vom E ‘halten werde und die unterhalte.

Petersburg 15. Jan. Bey der hiesigen Central- Committee zur Unterstüßung der durch die Ueber: chwem- mung Verarmten sind bis zum 9. d. 1 Mill. 162,000 Rub. an milden Beiträgen eingegangen.

Rach einem Schreiben aus Neu - Archangelsf und } von der Jnsel Sitïa befinden sich die Angelegenheiten "unsrer dortigen American. Handels - Compagnie un et ' wúnschtesten Zustaude. Alles is wohl auf und mit den benachbarten wilden Völferstämmen herr\cht Friede und l Eintrache. Die Handelsverbindungen mit Californi:n | werden mehr und mehr befestigt und durch die Bemü | hungen des Oberbefehlshabers unsrer Americanischen Co: lonien, Flotten, Capitain Marawjew, befindet sich die dasige Schifsfahrc in trefflichem Zustande. Yoriget | Jahr brachte mau die erste Kuhpocken - Materie von | Ochotsë nach Sitfa, und impfte damit die dortigen |Kreolen und Aleucen mit dem besten Erfolge. Auch | nah Californien sind bereits die ersten Kuhpocken ge- 4 brat worden.

Von dem Archäologen, Hofrath v. Keppen, werden lin diesem Jahre „Russische Litteraturblätter „‘/; «ine fritishe Zeitschrift, er)jcheinen, und die Zahl der Alma nahe wird durch die „¡Nordblüthen// des Baron Dell- | wig vermehrt werden. Dagegen hat das: „„Jonrizai der } hônen Künste‘, von Gregorowsky, aufgehört.

Auch das Departement des innern Handels beim | Finanzministerio wird dies Jahr eine neue Zeitschrift unter dem Titel: „„Journal der Manufactureu und des | innern Handels‘, herausgeben.

Túrktey. Der österreichische | Folgendes :

: Konstantinopel, Ì ágyptische Flotte ist am 5.

Beobachter enthält

95. Becdr. u 4 In, Pie / Decbr. nat allen ihren Trans: \ portschiffen aus. dem Meerbusen von Marmarissa aus- | gelaufen, und hat sich nach der Insel Candia beg:ben ; den neuesten Nachrichten zufolge , lag sie in dem Hafen von Suda, und schien eine Landung in Morea nicht aufgegeben zu haben, Die griechischen Schiffe sind, fo ! viel man weiß, alle in ihre Häfen zurückgekehrt.

Die Halbinsel ijt der Schauplaß der schrectlichsten zwischen den Trup- | pen der Regierung von Napoli di Romania und den Anhängern des Colocotroni sollen , außer einem Sohne des leßtern, nahe an 1000 Mann ums Leben gefom- : Der Oberanführer Staifo ward mit 60 Ï andern Gefangenen nach Napoli abgesúhrt, der Krieg Î war aber durch diesen Vorfall nur noch heftiger und Ï grausamer geworden. Die Chefs der Colocotroni!chen Partei belagerten Tripolizza, Die herrschende Partei

N Zerrüttungeun. *) Jh einer Schlachc

*) Durch die hier folgenden, größtentheils aus den griechi: hen Zeitungen selbt entlehnten Nachrichten, werden die, welche der dsterreichishe Beobachter vom 11. d. M. aus Berichten von Corfu und Zante geliefert hatte, tn allen Puncten bestätiget, (Unmerk. des dsterr. Beob.)

hatte Goura, den Commandanten von Athen, der in Griechenland wegen despotischer Härte mehr gefürchtet wzrd, als irgend ein türfisher Befchlshaber, und der ben cine Expedition nach Negroponte unternehmen solls ce, mit seinen 3000 Mann nach Corinth berufen, um ihn ihren Feinden entgegen zu stellen. Die Blofade von Patras war nicht allein von der Landseite, \son- dern auch von der Seeseite ausgehoben. Eine gretizen- lose Verwirrung herrschte in allen Theilen des Landes.

Gerade in dem Zeitpunct, wo diese großen Auf- stände ausbrachen, war das Directorium zu Napoli in einem Zustande der Auflösung. Um der Epidemie zu entgehen, und nicht das Schicksal des Vicepräsidenten zu theilen, hatte sih der Präsident Conduriotti mit seis ner Familie nach Hydra begeben , von wo aus er cine lange und patherische Proclamation an die Griechen er- ließ , um sie zum Frieden zu ermahnen , und gegen die Feinde der Freiheit aufzudringen. Ein anderes Mit- glied des Vollziehungsrathes , genannt Assimacki Fotil- las, war heimlich entwichen ; und es wurde ihm der Prozeß gemacht, weil er durch seine Entweichung die nun noch úbrigen zwci außer Stand geseßt hatte, gúl- tige Befehle zu erlassen. (Neuern Nachrichten zufolge, war Conduriottri von Hydra abgereiset, num nah Na- poli zurúck zu. fehren.)

Die Zeitungen von Hydra v. 21. und 74. odr, G, un67: Debt.) id voll: pon Klageliedern über die unmittelbaren Drangsale des fern-rn Kricges - und die davon zu befúrhtenden inneren Gefadren. Colocotroni wird in einem feierlichen (an manchen Stellen wie bittre Fronie flingenden) Aufruf beschworen, sich den Tod seines geliebten Sohnes zur Warnung dienen zu lassen, und dur freiwillige Unterwerfung dem Untergange des Vaterlandes vorzubeugen. Ein anderer Artikel in dem námlichen Blatte besagt Folgendes :

„Die zur Blockade von Patras zulammengezoges: nen Truppen befinden sich zu Demestika; sle delertiren täglich , und wenn nicht in Kurzem der Soid einläifst, werden sie alle nach ihrer Heimath zurückkehren; und Patras wird in derselben Lage bleiben wie beher, Das Lager bei Salona ist aufgelö] ; die Truppen be- gaben sich ebenfalls nach Morea. Die Ausgaben, welche auf die zur See- Blockade von Patras bestimm- ten §8 Schiffe verwendet worden, sind verloren ; und ¡0 auch die 200,000 Piaster welche außerdem den mit der Land - Blockade beauftragten Befehlhahern, baar aus- gezahlt wurden. Die]e haben Truppen und Geld, an- statt davon gegen Patras Gebrauch zu machen, zu Feindseligkeiten gegen dîe Regierung gemißbraucht.// Hierauf folgt abermals eine nachdrúcflich: Aussordes rung an die Patrioten , an die Staatsbeamten , die Soldaten, Matrosen, Schisfs-Capitäne, Brander - Capi- táne u s f ¿0b.fie denn, wenn solcher Unfug ge- duldet, nicht strenge bestraft würde, jemals hoffen dürf- ten, zur Freiheit zu gelangen ?//

Ja der Zeitung von Hydra vom 6. December wird erzählce, daß am 2. ein Reb.llen - Corps unter Nifkita Stamatelopoulo sih bei Kutsopodi aufgestellt hatte, daß aber die Truppen der Reaterung, vom Minister des Junern angeführt, die Aufrührer zerstreulens „Drei Tausend Rumelioten heißt es dann weiter von den Generâälen Karatasso und Goura comman- dirt , eilen der Regierung zur Hülfe; sle sind bereis in Co:inth angelangt, und werden jeden Augenblick in Ars gos erwartet. Die Regierung wird große Maaßregeln gegen die Rebellen ergreifen; unterdessen ist Tripolizza von ihnen belagert, und leidet niht wenig.

Am 4. Decen-ber ward auch Theodor Negri, der in den ersten Zeiten der Jnsurrection eine so thätige Rolle gespielt hatte, zu Argos ein Opfer der Epidemie. ¿ls ein Mann von Bildung und ausgezeichneten Fä- higfeiten überließ er sich nur zu leicht der eiteln Hoff-