1825 / 54 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 05 Mar 1825 18:00:01 GMT) scan diff

tan will wissen, legten Vorschlag wegen einzuführender, Gasbeleuchtung in Kopenhagen genehmigt habe. "Die Brittische Con- tinental-Gas- Compaguie übernimmt dieselbe und man erwartet daß sie im Herbst ihren Anfang nehmen rde-. ae Mitte Aprils denkt die Asiatische Compagnie Auction úber eincn- Theil Ostindischer und Chinesi]cher Waaren alten zu lasset. ; ) Si. Perersburg, 16. Febr. Heute beginnen unsre Carnevals - Lustbarkeiten. Morgen ist große Frey- _ masferade fúr alle Stände des Publifums in den Ge- máchern des Kaiserl. Winter- Palais. Der K. Französische Both)chafter am hiesigen Hofe, Graf de la Ferronays, is wieder hier eingetrcffffen, eTúrfey. Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Privat - Corre!poudenz- Mittheilungen :

Konstantinopel, 25. Jan. Die Hoffnung, die man sich von einer nahen Untetnehmung Jbrahim Pa- scha’s gegen die Griechen gemacht hatte, und die durcl) mancherlei Gerüchte unterhalten wurde, verschwindet imwer mehr; Alles deutet an, daß vor dem Frühjahr fein ernsthafter Versuch gegen die Jusurgenten unter- nommen werden wird. Uebrigens dauern hier die Rü- stungen ununterbrochen fort; zu Bestreitung der - drin; gendsten Ausgaben ist man zu einem äußersten Mittel geschritten , und hat neuerdings Sechims (Papiergeld) in Umlauf geseßt. Der Sulcan seibst hat 10 Millio nen Piaster zu diesem Zwecke angewiesen, und an alle Pascha’s Fermane erlassen, um sie zur Treue und Eifer für den öffentlichen Dienst zu ermahnen. Es heißt, die gegen die Jusurgenten bestimmte Landarmee holle auf 50,000 Maun gebracht werden. - :

Vor einigen Tagen erfolgte die Abseßung des Intendanten der Münzen und Schaßministers, Jbra- him Eminiz er wurde durch Achmed Effendi, der chon früher in diesem Amt angestelle gewejen , erseßt. Die Hauptstadt ist zwar ruhig, allein mehrere Umstände deuten an, daß die Negierung Bewegungen befürchtete. Am 17. d. entdeckte die Polizei heimliche Zusammen- fünfre mehrerer Unzufriedener in einem türkischen Quar- tier, wo angeblich Anschläge gegen die jeßigen Minister ausgebrútet wurden. Es gelang ihr zwar, mehrere Jn- dividuen zu ‘verhaften, allein der Umstand, daß nachher auf höhern Befehl alle Schenken und Kaffeehäuser meh- rere Tage lang gesperrt wurden, sollte fast beweisen, daß man dennoch den Ausbruch eines Ausstandes be- sorgte. Einige Tage zuvor erregte eine, der russischen Flagge geschehenen Beleidigung, worüber sich der ru)si \che-Geschäftsträger v. Minciaky augenblilich beschwerte, und auch bereits Satisfaftion erhalten haben soll, Auf- sehn. Die Pforte hat Befehl gegeben, den Urhebern dieses Frevels nahzuspüren , Und die Franken glauben, daß es ein Leichtes sein werde, der Schuldigen habhaft

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daß der König jebt den darge- 4 Carl Hisfeld, im betrunfkenen Zustande, in einen ti:

Teich, und würde ohne die Hülfe der Maria Catharj Sohn sein Leben eingebüßt haben; diese, durch ci ungewöhnlichen Laut aus dem Schlafe geweckt, spra aus. dem Bette, ôfsnete das Fenster, und vernahm ny die fchwache Stimme eines Menschen in dem bei ihr Hause befindlichen Teiche. Ohue sih lange zu bédént und ihre Hausgenossen zu Hülfe zu rufen, eilte sie lein zum Teiche, sprang hinein ,. und zog mit eige Lebensgefahr den 2c. Hisfeld glücklich heraus.

Danzig. Der auswärtige Debit der hiesig Holzwaaren ist bis jeßt noch immer ohne Unterbrechu geblieben und es mangelt gegenwärtig nur an Schiffe um die bereits zum Veriaden fertigen Waaren an iht Bestimmungsort zu bringen.

ÎÍn Danzig sind im Moñat Januar 6 Seéeeschis

angefonimen, 1 mic Ballast, 3 mit Holz, 1 mit H und 1 mit Flachs beladen. Davon famen 1 aus En; und 5 aus Ruß. Häfen. Ausgegangen sind überhay 39 Seeschiffe, welche theils niit Holz, Hanf , Mt Gerste , Leinsaat, Flachs, Stückgut, diversen Güte und Mobilien beladen, und 1 nach Preußiïchen, 29 n Engl., 1 nah Niederländischen, 2 nach Dänischen u 2 nah Hanseatischen Häfen bestimmt waren. Stroh! fahrzeuge famen hier 48 an. Jun Elbing sind währ des Monats Januar Seeschiffe weder angekommen n abgegangen. Roggen und 13 mit andern Waaren uñd Produfter an. Königsberg. Jr Jahre 1824 sind in dem hi sigen Regierungs :- Departement von den Beschälern d Landgestúts zu Trafehuen von 72 Beschälern und 3A Siuten 1260 noch lebende Füllen erzielt worden Potsdam. Bei dem Haup1zollamte in Witt berge wurden im Monat Januüar überhaupt 23 bl dene und 17 unbeladene Kähne aufwärts, und 77 | ladene und 5 unbeladene Kähne niederwärts abgest tigt. Hierunter befand sich ein Kahn mit 1256 C direkte Transitogüter, bestchend in Syrup, Zucker, Ki fee und Reis. An Getreide, Schaafwolle und Kleesa wurden zusammen 68,545 Ctr. aus dem Preußisch nach Hamburg abgeführt. Ueber das Haupt- Zollani Wittstock gingen 108 Frachten vom Auslande ein, wel mic 1433 Cer. belastet waren, davon sind in Wittst 793 Ctr. hauptsählich Butter, Judigo, Heringe, und Syrup voll versteuert, 405 Ctr. aber, vornehmli baumwollene Waaren, Wein, Thee, Rauchfleisch ür Austern, mit Begleitscheinen unversteuert nah dem J nern des Landes abgelassen, und 235 Cer. meistens rol

Felle, Wolle, Wein und Salz direft nah dem Auslan?

durchgegangen. Der Ausgang betrug überhaupt 467 Ci worunter 302 Ctr, ausfuhrzollpflihtige Gegenstände si befanden, Hauptartikel der Exportation waren Woll Tafelglas, musikalishe Jnstrumente, baumwollene ul Holzwaaren. i

zu werden, da es heißt, daß sie in den Vorstädten ver-

ckt seien. : T A 15. Febr. Nachrichten aus Zante vom 3.

Febr. zufolge, war Warwaki, der durch seine neuerli hen Versuche in Morea eine gewisse Berühmtheit er- langt hat , im dortigen Lazareth , einige Tage- nach sei: ner Ankunft aus Morea, -gestorben. Er soll seine miß- lungenen Plane für die Griechen dadurch wieder gut zu machen gel|ucht haben, daß er in scinem Testamente ein bedeutendes Kapital zu Unterhaltung einer Schule in Argos zur Verfügung der griechischen Regierung stellte.

2304-000,

_Côln, Zu Pernze im Kr. Gimborn, fiel in der Dunkelheit der Nacht ein dasiger Einwohner, Namens

Königliche Schauspiele.

Freít., 4. März. Jm Opernhause : Iphigenia i Tauris, große Oper in 4 Abtheil. , mit Ballet Musif vou Gluck.

Meteorologische Beobachtungen. Barometer | Therm. | Hygr. | Wind| Witterung,

2. Mäárz A272, 714 80° 3. Márz |F. 279 62'|4-41%/ } 839 M. 27° 8'|4-6304| 550 SW. |

ken, Frost,

SW, [gebrochner Himmt Thauwwétter. milde Luft.

Gedruckt bei Feister.

Nedacteur Joh!

Stromwärts famen 64 Fahrzeuge nf

SW., |Mondschein, Wi

Mi 84

Preußische St

M A

aats-Zeitung.

Ne 94.

Berlin, Sonnabend,

L, Amtliche Nachrichten.

den sten März 1825.

den, weil alsdaun ein neuer Kemmissionsbericht erstats fet werden müßtez übrigens hätten ja diz Büreaus schon

-| Kenntniß von den einzelnen Amendements genommen.

Krs nif dées Täg s.

Se. Majestät der König haben dem Mechanicus Eduard Petitpierre das Prâdicat eines Hof-Me- chanicus beizulegen geruhet.

Der bisherige Oberlandesgerichts -Assessor Mek ke ist zum Justiz-Commissarius bei dem Oberlandesgerichte zu Glogau bestellt worden.

Dem heutigen Blatte der Staats-Zeitung ist das Verzeichniß der am 1sten d. M- gezogenen Staats-

Schuldscheine beigefügt.

IL, Zeitungs-N achrichten. Ausland.

P aris, 26. Febr. Nachdem in der Sißung der Deputirten-Kammer vom 24. über einige Bitt- schriften berichtet worden war, hielt Herr Pardessüs einen Vortrag úber sámmtliche gegen das Entschädi- gungsgeseß angeführte Gründe, er faßte auch furz noch alles zusammen, was zur Vertheidigung desselben gesagt worden war, ging die einzelnen Verbesserungsvorschläge durch, suchte zu beweisen, daß sie sämmtlich unzweck- mäßig seien, und schloß mit dem Antrage, die Kammer môge das Gese, mit den von der Kommission vorge: shlagenen Amendements annehmen. Hierauf sagte [der Präsident, er würde der Kammer die verschiede- Ï nen Amendements in der Ordnung der verschiedenen Artikel vorlegen, auf welche sie_sih bezögen; vor Allem müsse er aber einen sih auf sämmtliche Amendements beziehenden Vorschlag der Herren von La Bourdonnaye und Bacot von Romand vorlegen; er bestehe darin: erstens, alle Amendements der Kommission zur Prüfung zurückzuschickenz zweitens, die Kommission zu diesem Behufe um neun Mitglieder zu vermehren. Die Kammer verwarf jedoch diese Vorschläge, auf die Be- merfung des Herrn v. - Martignac, daß die Delibera- tionen hierdurch unverantwortlich verlängert werden wür-

Der Prásidenet. Zum ersten Artikel sind nicht weniger wie sibenzehn Amêndements vorgeschlagen“ wor- den; in der Gestalt eines Amendements is unter an- dern auch ein Vorschlag gemacht worden, welchen ih zwar der Kammer mittheilen muß, den ih aber nur dann zux Berathuug vorlegen werde, wenn ih den aus- drüflichen Befehl hierzu von der Kammer erhalte. Er lautet wie folgt: „dreißig Millionea .Reuten, zum Ka- pital von ciner Milliarde, werden ausgeseßt, um die jéßbigen Besiber der Grundstücke, die in Folge der Gesebe über die Emigrirten, Deportirten und Verur- theilten eingezogen und veräußert worden sind, zu ent- schädigen, auf daß besagte Grundstücfe ihren rechtmä- ßigern Cigenthümern oder denen, die in ihre Rechte ge- treten sind, vom Staate zurückgegeben (restitués) werden.// (Hestiges Gemurre.) Jch habe, fährt der Prásident fort, dem Verfasser dieses Vorschlages-be- merkt, derselbe sei eigentlih ein ganz neuer Geseßents wurf und vielleicht sei dies noch dessen geringster Feh- ler; ih erwarte in Beziehung hierauf die Befehle. der Kammer. Viele Stimmen fordern die vorläufige Frage. Der Baron v. Coupigny. Das Amen- dement, welches. ich der Kammer vorgeschlogen habe, und welches eben verlesen worden, ist auf den 10ten Art. der Charte gegründet. Nach demselben hat der Staat das Recht, vom Einzelnen zu fordern, daßer ihm, wenn es zum allgemeinen Nußen gereiht, gegen eine Ent- schädigung, scin Eigenthum abtrete. Wie der 9te Ars rifel in der Charte aufgenommén rourde, geschah es ges wiß nur mit Rücksicht auf den darauf folgenden Arti- fel, nach welhem dem Staate ganz ohne Zweifel das Recht zusteht, die gegenwértigen Jnhaber der fraglichen Güter aus dem Besiße derselben zu vertreiben. Nach dieser Rede wurde von allen Seiten die vorläufige Frage begehrt, und in dieser Form der vorgedahte Vorschlag beinahe einstimmig beseitigt. Herr v. Coupigny war der einzige, der im entgegengeseßten Sinne stimmte; einige Mitglieder votirten gar nicht. Der Präsident verlas hierauf den 1sten Artikel des Geseßses. Dieser seßt im Allgemeinen fest: den Franzosen, welche ehemals Eigenthümer der, in Folge der Emigrirten- Geseke, eingezogenen, in Frankreich belegenen Güter waren, solle eine Entschädigung gereiht werden, Das nächste Amendement zu diesem Artikel rührt von Herrn Breton her. Er schlägt vor, nicht blos die ehe- maligen Grundbesißer, sondern auch die ehemaligen Ren- ten-Jnhaber zu entschädigen; die Entschädigung jedoch in fünfprocentigen Renten zu geben, und nie einem Einzelnen mehr als 10,000 Fr. Renten zu gewähren, Herr Breton vertheidigte hierauf sein Amendement, und