1825 / 59 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 11 Mar 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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zu widmen; aber mit inniger Theilnahme bemerken wir, wie das wohlthätige Institut sich des Schußes und der Unterstüßung hoher Staatsbehörden erfreut , wie es, dem Wohlthärigkeitssinne der Bewohner dieser Stadt und Umgegend zusagend , manche beträchtliche Spende vort ihnen erhielt, die als wesentlicher Beitrag zu den, bei dem ersten Entwurf als Haupt - Zufluß und eigent- lihe Unterhaltung des Ganzen veranschlagten Einsamm- lungen von anwesenden Kurgästen, dem Instituc beini Abschluß der zweiten Jahres - Rehnung, «m 16. Nov. 1824, als Stammkapital einen Kassenbestand von 1,300 Thlr. Staatsschuldscheinen und 440 Thlr. 10 Pf. Preuß: Cour. übrig ließ, nachdem im ersten Jahre der Stif- tung bereits 10 hülfsbedúrftige Kranke mit einer Geld- summe von 136 Thlr. 11 Sgr. 10 Pf. und im zweiten 12 auswärtige Kranke, uuter Verausgabung von 211 Thlr. 24 Sgr. 2 Pf. ,„ verpflegt - durch den Gebrauch hiesiger Brunnenfkur wesentlich gebessert entlassen und mit Reiseunterstüßung versehen wurden. M

Der ärztliche Bericht hebt im zweiten Jahre fol- gende drei merkwürdige Fälle hervor :

__ „Eine beinahe erblindete arbeitslose Person wurde von ihren heftig gichtischen Leiden befreiet, und wieder in den Staud geseßt, zu dienen. Eine Andere, Mutter vieler Kinder, durch gicchtische Lähmung in brodlosen Zuftand verseßt, erhielt durch den Genuß der Brunnen- fur den freien Gebrauch der Arme und Hände wiedèr, und wurde dadurch von Neuem arbeitsfähig. Desglei- chen ein Professionist, auch Vater mehrerer Kinder, seit Jahren an Verdrehung aller Gliedmaßen, im Gefolge von Gidclt, leidend, fand nach der vergeblihen Benuz- zung anderer Bäder, in den hiesigen soweit Hülfe, daß er, früher fleiner geroorden, nunmehr durch Ausgera- dung der gekrummten Knochen um einen Zoll sich -ver- lángerte, und auch den freien Gebrauch der Arme und Hände zum ferneren Broderwerb wieder gewann.“

Eine weiter verbreitete Bekanntwerdung dieser Er- folge, mag um so verdienstlicher sein, als sie manchem jebkt entfernten Kurgaste die angenehme Ueberzeugung verschaffen wird durch die Gabe, die er der Anstalt reihte, wirklich zum Wohl leidender Menschheit beiges- tragen zu haben ; sie fann zugleih den _Gebern in der

Erinnerung die reine Freude verdoppelt erneuern, welche Wohlthun in der Brust edler Menschen immer erzeugk,

Arnsberg. Der firchlihe Sinn der Eingescssenen

von Hemer , Kr. Jserlohn, welcher vor 5 Jahren sich

in der Erbauung einer evangelischen Kirche aus freiwil- }

ligen Beiträgen der Gemeindeglieder erfreulich aus\pracch, hat sih auch neuerdings auf eine würdige Weise an den Tag gelegt.

Der Freigebigkeit der dort eingepfarrten 3 Geschwi- |

ster Ebbinghaus, genannt Doth zu Mesterscheid, vet- dankt die Kirche einen sehr shônen frystallenen Kron- leuchter und die Jüuglinge und Jungfrauen der Ge- meine haben dieselbe mit einem ähnlichen von bedeu- fendem Werthe verziert. 1 P

Im Allgemeinen wird Sittlichkeit und Kirchlichkeit der Eingesessenen durch verbesserte Schul- Einrichtungen und durch Wort und That Seitens der Lehrer und Geistlichen immermehr befördert.

der vormaligen Kdnigl, Sächs. Landestheile allgemei

“Dienstboten eingelegt. berg, Kreis Wiedenbrück sind erweitert“ und. verbesse

wieder hergestellt. : :

Côln. Fahrzeuge famen im Monât Januar ay dem Rheine an: zu Thal 180, zu Berg 32, zusamme

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mon Wr eußishe Staats-Zeitung.

Mexseburg. “Auf der Saale hat man mehrer wett an Gerste und Weißen nach Hamburg macht. - Der Erlaß der Kavällerie - Verpflegungsgelder fi

das Jahr 1825, welcher bewilligt ist, wird als eine seh wohlihätige Erleichterung von den Grundeéigenthümery

danfbar anerkannt. inden. Die durch dreimonatliches Regentwoette

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beispiellos verschlechterten Wege -wieder herzustellen, is die nächste Sorge der Communen. Hoffentlich werdey im- März die Ausbesserungen ‘\schon anfangen“ können, Zu Bielefeld“ ist am 15. Jän. eine Sparkasse eröffn worden. Bis zum 29.,- also binnen 14 Tagèn„- ware [hon 511 Thlr. 16 Sgr. 9 Pf. meist von Kindern un) Die Armen? Anstalten zu: Rie

1, Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

_ Der Oberlandesgerichts - Referendarius Wilhelm oester ist zum Justiz-Commissarius beim Land- und ‘tadtgericht zu Schwelm bestellt worden.

worden. Die Bereitwilligkeit der Einwrhner zu - erhö ten Beiträgen hat gezeigt , daß der Bürgersiun nid vergebens in Anspruch genommen wird. Jn den G meinden Liemfe, Sehnde und Bornholt2, gleichfalls i Kr. Wiedenbrück, sind geröumigere Schullofale aus mittelt worden. : j |

Die Commutie Albaxen Kr. Höxter hat mit Au

”strengung den durchbrochenen Damm des Saumerßah ü Befanntmachung.

Die Prüfung der Geburtshelfer und der forensi- hen Chirurgen gehört künftig zum Geschäftsfreis des m {1sien- April d. J. hierselbst in Wirksamkeit treten- n Medicinal - Collegii. Diejenigen Medicinal - Per- nen, welche nah überstandenem Examen vor der, von m unterzeihueten Ministerio unmittelbar ressortiren- in Staats - Prüfungs - Commission ‘auch jenen Prü- ngen sich zu unterwerfen wünschen, haben ihre Zulaf- ng zu denselben wie bisher so auch fünftig bei dem Ministerio nachzusuchen. A Bétlin, den 7. März 1825. Ministerium der Geistlihen-, Unterrichts- und Medis- zinal- Angslegenheiten.

(gez.) v. Altenstein,

Die Beiträge für die durch Uebershwemmung | drängten Berbohner der Rheinufer sind: über alle ( wartung zahlkeich ‘und bedeutend gewesen. Ein {dr Berwveis, daß der Sinn für Wohlthätigkeit nicht ‘unt gegangen ist und daß die verschiedenen Theile de narchie sich nicht mehr fremd sind. |

Königlihe Schauspiele.

Donnerst. 10. März. Im Schauspielhause : Di Gefangenen, Lustsp. mit Masken, in 5 Abtheil, nal Plautus. ‘(Neu einstudirt.) Hierauf: Die eif súchtige- Frau, Lustsp. in 2 Abtheil,, von Kobebue(F

Freíit. 11. Jm Schauspielhause: Belmonte ui Constanze, Singsp. in 2 Abtheilungen, Musik 1 Mozart. :

Se. Durchlaucht der Statthalter des Großherzog- hums Posen, Fürst Radziwill, ist von Posen ange- ommen.

Abgereist. Se. Excellenz der wirkliche Geheime tath und Ober-Präsident der Provinz Westpreußen, , Shôn, nah Danzig.

Meteorologische Beobachtungen. Barometer | Therm. | Hygr. | Wind| Witterung

8. Márz |A. 28° 64‘|—0° |, 72° | SO. üt Frofî, 9. Mäárz |F. 28° 64‘|—3#°“] 65% | SO. hell, starker Fr! M. 28° 7|4130] 43° | D, [ven Wind, fti

IL, Zeitungs-N ahrihten.

Ausland.

Gedruckt bei Feister.

: | s Paris, 4. März. Jn der Sib6ung der Depu- Redacteur T irten-Kammer vom 2. wurde in der Berathung

,WMber die Amendements zum 2ten Art. des Entschädi- ungs - Geseßes fortgefahren. Herr von Charencey chlug vor, -für alle Entschädigungen ohne Ausnahme en Betrag des Einfommens vom J. 1790 als Grund- age anzunehmen; dieser Betrag sollte in den Depar- ements mit Hülfe der noch vorhandenen Pachtverträge, er Abschäßungs Protokolle u. #. w. festgestellt werden. err Pavy sprach dagegen, Man tadelt es, sagt er,

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Berlin, Freitag, den 11ten März 1825.

daß die Mittel zur Ausführung des gegenwärtigen Ge- seßes auf die Geseße- der Revolution gebaut sind; in wie fern aber ist es denn sonderbar, daß man nach Ges seßen handelt, die noch in Kraft sind und die‘ uns re- gieren ? da in allen ur erdenflihen Systemen Ungleich- heiten vorhanden sein werden, so ist es besser, die eins mal bestehende Geseßgebung walten zu lassen, sie wird offenbar am unpartheiischten sein, da sie nicht zum Bes huf der Vertheilung der Entschädigung, sondern zu ei- nem ganz andern Zwècke geschaffen worden ist. Wie fann man hoffen, durch Untersuchungs - Kommissionen, durch jeßt vorzunehmende Abschäßbungen, den wahren Zustand einer Sache, wie sie vor 30 Jahren gewesen ist, fennen zu lernen? Dies wäre das Mittel, die Sache zu verwiceln, nicht aber sie aufzuklären. Der vorlie- gende Geseßentwurf bietet uns Grundlagen dar, die ganz fertig da stehn. Warum wollten wir sie nicht an- nehmen, da sie uns. am einfachsten zum Ziele führen ; besonders, wenn wir die von der Kommission vorge- schlageue Anlegung eines Reservefonds, zur Ausgleichung etwanigen* großen Unrechts, genehmigen! Das Amens- dement wurde verworfen. Ein Vorschlag des Herrn Düchesnay, welcher hoch mit zwei Unteramendements versehen war, und der dahin ging, aus dem Verhält- niß des Ertrages der Güter im J. 1790 zur Grund- steuer von 1825 einen Maasstab für die Liquidation der Entschädigung zu ziehn, wurde ebenfalls am Schlusse der Sißung verworsen, nachdem mehrere Redner dafür und dawider gehört worden waren. Bei der Verthei- digung desselben äußerte Herr Hyde v. Neufville unter andern auch folgendes: Man hat in dieser Ver- sammlung mehrfach geäußert, die Grundsteuer sei höchst ungleich vertheilt, und man hat sie deshalb zur Basis der Entschädigung niht zweckmäßig gefunden. Jch gebe zu, daß diese Ungleichheit vorhanden ist, sie ist es aber nicht in einem und demselben Departement, sondern nur von Departement zu Departement, und eine solche Ungleichheit ist viel weniger drücfend, für den, welchen sie trifft, als wenn sie zwischen Nachbarn, unter Bür- gern ein und derselben Stadt vorhanden wäre, was aber bei der Steuer richtig ist, muß auch bei der Ent- schädigung als wahr anerfannt werden. Andere Red- ner äußerten sich im entgegengeseßten Sinn und suchten zu beweisen, daß die Ungleichheit von einem Departe- ment zum andern ein eben so großes Uebel sei. Der Finanz-Minister tadelte an den vorgeschlagenen Amendements besonders , daß sámmtliche von ihnen an- genommene] Vertheilungsmaasstabe auf Grundlagen beruhten, die“ gar nicht einmal vrdentlih festgestellt werden könnten, durch welche also der Ungerechtigkeit Thor und Thär geöffnet werden würde. Das Jour- nal des debats meint, daß nah-der Menge der Amen- dements zu urtheilen, worüber noch debattirt werden

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